FAUSTLOS: Gewaltprävention in Kindergarten und Grundschule


Hausarbeit, 2013

14 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Definitionen

3 Geschichte von „FAUSTLOS“

4 Empirische Befunde

5 FAUSTLOS7
5.1 Schwerpunkte
5.2 Aufbau
5.3 Material

6 Akzeptanz bei Kindern, ErzieherInnen und LehrerInnen

7 Stellungnahme und Kritik

8 Abschlussbetrachtung

9 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Aggressives und gewaltbereites Verhalten ist in unserer Gesellschaft ein Phänomen, das in hohem Maße Kinder und Jugendliche trifft (sowohl Jungen als auch Mädchen) und das in sehr vielfältigen Ausprägungen vorkommt. Leider erlangt dieses Thema auch in der Institution Schule immer mehr an Bedeutung. Schlägereien auf dem Schulhof, Mobbing, Quälereien und Körperverletzungen sind an vielen Schulen Deutschlands zum Alltag geworden. Besonders in den Vordergrund rückt hierbei die körperliche Gewalt. Aber auch die „Sensibilität gegenüber psychischer Gewalt ist erheblich gewachsen“ (vgl. Merkle, A./Schröder, A. 2007, S. 15), denn sie kann tiefgreifende Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche haben. Zunehmende Bedeutung erlangt dieses Thema vor allem durch die Medien. Dabei vermitteln sie ein Bild von der Situation an Schulen, wie sie angeblich noch nie schlimmer war.

Die Frage, ob Gewalt an Schulen in den vergangenen Jahren zugenommen hat, lässt sich „aufgrund fehlender Längsschnittstudien nicht eindeutig empirisch“ (vgl. Cierpka 2001, S. 8) und zuverlässig beantworten. Die Forschungsergebnisse der Kriminalstatistik lassen aber vermuten, dass „sich die Qualität und Schärfe der Gewalttätigkeit von einzelnen an Schulen erhöht“ (vgl. Cierpka 2001, S. 8) hat und dass die Täter immer jünger werden.

Es gibt allerdings keine alleinige Ursache, die den Trend der steigenden Gewaltbereitschaft im öffentlichen Raum, plausibel erklären kann. „Es ist davon auszugehen, dass sich aggressives und gewaltbereites Verhalten innerhalb eines multifaktoriellen Bedingungsgefüges entwickelt, in dem das Individuum, die Familie, die Gruppe der Gleichaltrigen, Schule und Gesellschaft in einem engen Wechselverhältnis zueinander stehen.“ (vgl. Cierpka, M. 2005, S. 16)

Aggressives und unsoziales Verhalten beginnt bereits in der Kindheit. Aus diesem Grund sollten Präventionsprogramme bereits so früh wie möglich eingesetzt werden, damit Kindern aufgezeigt werden kann, wie Konflikte gewaltfrei gelöst werden können (vgl. Cierpka, M. 2005, S. 20 – 24). Dabei kann die Schule einen wichtigen Beitrag zur Gewaltprävention leisten. Kinder und Jugendliche erleben hier entscheidende Prozesse ihres Heranwachsens, des Umgangs miteinander, des Lernens und der Herausbildung von Interessen und Stärken. Gleichzeitig erfahren sie Niederlagen und Kritik.

Im Folgenden wird das Trainingsprogramm „FAUSTLOS“ vorgestellt. Es handelt sich hierbei um ein Programm, das auf die Gewaltprävention durch Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen im Kindergarten und in der Grundschule setzt. Vorab werden wichtige Begrifflichkeiten geklärt, dann werde ich näher auf die Entstehung, den Aufbau und auf Evaluationsergebnisse von „FAUSTLOS“ eingehen.

2 Definitionen

Konflikte lassen sich in innere und äußere Konflikte einteilen. Dabei stellen sie eine Begleiterscheinung des menschlichen Zusammenlebens dar. Dieses Zusammenleben ist immer mit inneren und äußeren Bedrohungen verknüpft, gegen die sich das Individuum zur Wehr setzen möchte. Eine allgemeine Definition ist allerdings schwer, da Konflikte abhängig von den jeweiligen Umständen und den persönlichen Wahrnehmungen sind. (vgl. Merkle, A./Schröder, A. 2007, S. 13 - 14)

Gewalt ist ein Phänomen, welches nicht klar definiert werden kann. Die klassische Definition grenzt strikt ein und kennzeichnet Gewalt als „absichtsvolle physische Verletzung von Menschen durch Menschen“ (vgl. Nunner-Winkler, G. 2004, S. 94). Allerdings bezieht diese Definition die psychische Gewalt, unter die das Mobbing fällt, nicht mit ein. In einer groben Strukturierung können nach Gabriele Klewin drei Formen der Gewalt unterschieden werden: Körperlicher Zwang und physische Schädigung, verbale Attacke und psychische Schädigung sowie Bullying. (vgl. Klewin, G./Tillmann, K. /Weingart, G. 2002, S. 1079) Beim Körperlichen Zwang und bei der physischen Schädigung, wird im Rahmen von Auseinandersetzungen und Konflikten körperliche Gewalt angewendet, um den anderen zu schädigen. Bei verbalen Attacken und psychischen Schädigungen kann es zu Beleidigungen, Erniedrigungen bis hin zu emotionalen Erpressungen kommen. Beim Bullying (spezifische Opfer-Täter-Beziehung) wird das Opfer dauerhaft gequält und drangsaliert, wobei körperliche und psychische Gewalt angewendet wird. (vgl. Gugel, G. 2007, S. 2)

Prävention bedeutet wörtlich übersetzt, einer Sache zuvorkommen. Es soll also das verhindert werden, was noch nicht eingetreten ist. Somit muss bereits im Vorfeld geklärt werden, was als störend gilt, was also abgewehrt werden muss. „Prävention versucht den Abweichungen von der Norm vorzugreifen und muss sich im Kern an dem orientieren, was man verhindern möchte.“ (vgl. Merkle, A./Schröder, A. 2007, S. 17)

3 Geschichte von „FAUSTLOS“

FAUSTLOS basiert auf dem amerikanischen Programm „Second Step“ das vom Committee for Children in Seattle ins Leben gerufen wurde. „Second Step basiert auf den Forschungsergebnissen amerikanischer Sozialwissenschaftler, die feststellten, dass aggressive Kinder Defizite in der Empathiefähigkeit, der Impulskontrolle und im Umgang mit Ärger und Wut haben.“ (vgl. Merkle, A./Schröder, A. 2007, S. 115) Die Originalmaterialien des amerikanischen Programms Second Step wurden von 1996 bis 1997 für den deutschsprachigen Raum übersetzt und in einer Pilotstudie an Göttinger Kindergärten und Grundschulen eingesetzt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Manfred Cierpka wurde das Programm nach Ende der Studie anhand der Ergebnisse weiterentwickelt und optimiert. Zwischen 1998 und 2001 wurde das Programm, durch die finanzielle Unterstützung des Kultusministeriums und des Bundesfamilienministeriums Baden-Württemberg, an verschiedenen Grundschulen in Heidelberg und Mannheim eingesetzt, evaluiert und fertiggestellt. Die Grundschulversion von FAUSTLOS liegt im deutschsprachigen Raum nun seit 2001 vor. Die Kindergartenversion wurde nur ein Jahr später veröffentlicht. (vgl. Cierpka 2005, S. 45)

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Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
FAUSTLOS: Gewaltprävention in Kindergarten und Grundschule
Hochschule
Universität Potsdam
Note
2,3
Autor
Jahr
2013
Seiten
14
Katalognummer
V269043
ISBN (eBook)
9783656601128
ISBN (Buch)
9783656601050
Dateigröße
390 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
faustlos, gewaltprävention, kindergarten, grundschule
Arbeit zitieren
Christin Kuschka (Autor:in), 2013, FAUSTLOS: Gewaltprävention in Kindergarten und Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269043

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