Die Privatisierung der Wasserversorgung in Indien als Globalisierungsphänomen


Hausarbeit, 2013

14 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Globalisierung der Wirtschaft
2.1.Globalisierung als Vernetzung
2.2. Globalisierung der Wirtschaft

3. Die Vulnerabilität der Wasserversorgung in Indien
3.1. Allgemeines: Vulnerabilität kritischer InfrastrukturenS
3.2. Wasserknappheit und Wasserverschmutzung
3.3. Fehler im Wassermanagement

4. Die Privatisierung der Wasserversorgung in Indien: Zwei FallbeispieleS
4.1. Die Rolle von Veolia bei der Teilprivatisierung der Wasserversorgung in Nagpur
4.2 Die Coca-Cola-Fabriken in Nordindien

5. Fazit, Ausblick

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Is the world running out of water?“ fragt der Autor Frank Rijsberman in seinem Aufsatz „Sanitation and access to clean water“ und bezieht sich damit auf die Herausforderung, in einer globalisierten Welt eine für jedermann bezahlbare und nachhaltige Versorgung mit sauberem Wasser bereitzustellen. (Rijsberman, 2004: 498)

Im Folgenden soll auf die Privatisierung der Wasserversorgung eingegangen werden und die Folgen für die Menschen am speziellen Beispiel des von Armut geprägten Indiens aufgezeigt werden.

Das Ziel der Arbeit besteht aus einer Analyse der Vorgänge bei der Privatisierung und Aneignung der Wasserreserven anhand zweier Fallbeispiele, welche als spezielles Globalisierungsphänomen identifiziert und eingebettet werden sollen.

Zunächst soll mit der einleitenden Definition der Globalisierung begonnen werden, die sich im Wesentlichen auf die ausführliche Monographie „Die soziale Struktur der Globalisierung“ von Bernd Hamm stützt.

Des weiteren erfolgt eine Analyse der Situation der Wasserversorgung in Indien und der Gründe für die vorhandene Problematik, die sich auf die wasserwirtschaftlichen Untersuchungen von Boris Alex und Maggie Black stützen.

Eine kurze Darstellung der Konzerne Veolia und Coca-Cola und ihrer Aktivitäten bei der Privatisierung der Wasserversorgung in verschiedenen Teilen Indiens folgt daran anschließend, ebenso wird anhand von Zeitungsartikeln der Kontrast zwischen den Zielen der Unternehmen in ihrer Eigendarstellung und der tatsächlichen Verhältnisse vor Ort aufgezeigt.

Abschließend soll eine Verbindung zwischen den „global players“ ihrem Vorgehen und der Dynamik, die die Vorgänge als Globalisierungsphänomene ausweisen, hergestellt werden.

Durch den begrenzten Umfang der Arbeit ist es nicht möglich, ein umfassendes Bild der Privatisierung der Wasserversorgung in Indien zu zeichnen, da viele verschiedene Formen derselben an verschiedenen Orten auftauchen und sich im Kontext unterscheiden.

Es zeigte sich, dass die Datenlage in Bezug auf die Aktivitäten der Unternehmen in Indien dünn ist und sich daher kein vollständiges Bild der ganzen Vorgänge aufzeigen lässt, auch da es sich um rezente Phänomene handelt und diese nicht bzw. noch nicht wissenschaftlich untersucht wurden.

2. Die Globalisierung der Wirtschaft

Die Globalisierung ist ein Phänomen, das sich durch sämtliche Mikro- und Makroebenen vieler Bereiche zieht; sie ist zur Determinante der modernen Gesellschaft geworden und greift in das Leben eines jeden Menschen ein. Man könnte beinahe sagen, sie ist das Paradigma der modernen Gesellschaft.

Historisch einordnen lässt sich die Globalisierung nur schwer, einen Anfangspunkt auszumachen ist gar unmöglich. Engel und Middell gehen davon aus, dass die Globalisierung mindestens seit 1945 ihren Gang nimmt, dieser Punkt jedoch nach diversen Debatten um Zeiträume und -punkte nicht genau definiert ist und daher allgemein als „geschichtlich“ betrachtet werden soll.[1] (Engel/Middell 2005: 13)

Nach Bernd Hamm ist gesichert, dass eine Reihe an Ereignissen und Erfindungen den Prozess der Globalisierung erst ermöglichte bzw. beschleunigte, hierzu zählen unter anderem die Erfindung und Verbreitung des Computers und die Gründung der G7 (Hamm 2006: 39)

Im Rahmen dieser Arbeit soll nun ein kurzer Abriss der Determinante „globale Wirtschaft“ gegeben werden.

2.1. Globalisierung als Vernetzung

Grundlegendes Merkmal der Globalisierung ist die Vernetzung, sei es von Staaten, Wirtschaftsräumen und -systemen, Kultur oder Mobilität, in einem sich beschleunigenden und Wandlungen unterworfenen Prozess. Blickt man in die

Geschichte, so ist die Vernetzung von Staaten und Menschen kein genuines Phänomen der Globalisierung, sondern eine historische Entwicklung (Man denke an den Personenverbundsstaat der feudalen Ära).

Nach Bernd Hamm ist das Neue an der Globalisierung jedoch die Verflechtung aller Staaten hin zu einer „Weltgesellschaft“, mit der globalisierten Wirtschaft als treibende

Kraft dieser Entwicklung, die sich auch in Politik, Ökologie, Kultur und Gesellschaft niederschlägt. (Hamm 2006: 39)

2.2. Globalisierung der Wirtschaft

Im Hinblick auf die Fragestellung dieser Arbeit soll nun der Teilbereich der Globalisierung, in dessen Bereich die Privatisierung staatlicher Güter liegt, genauer betrachtet werden: Die vernetzte Wirtschaft.

Fortschritte im Transportwesen, zusammen mit neu entwickelten (Kommunikations-)Technologien, ermöglichten es den Wirtschaftssystemen, sich zunehmend untereinander global zu vernetzen, angeführt von von US-amerikanischen Unternehmen und deren Erfindung und Anwendung des „Franchise“-Systems.

Thomans Plümper und Andreas Busch nennen die Zunahme des internationalen Handels mit Gütern und Dienstleistungen, die enge Verbindung von Finanzmärkten auf der ganzen Welt und die Beschleunigung der Kommunikation als konkrete Merkmale der globalisierten Wirtschaft.

Diese werden wiederum von Deregulierung, Liberalisierung, der Vernetzung von Produktionsprozessen und dem Abbau von Handelsbeschränkungen (Zölle, etc.) angetrieben. (Plümper/Busch 1999: 1-2)

Beispiele für die Umsetzung der beschriebenen Phänomene sind nach Cohn etwa NAFTA (North American Free Trade Agreement) und GATT (General Agreement on Tariffs and Trade), Handelsabkommen, die die Wirtschaft der beteiligten Länder vernetzen und den freien Kapitalverkehr zwischen den Mitgliedsstaaten sichern sollen (Cohn 2000: 304-305)

[...]


[1] Historiker machen Globalisierungsphänomene bereits in der Antike aus, als Begleiterscheinung der Völkerwanderung, ebenso ist die Hanse (12. bis 17. Jhdt.) als vernetzter Wirtschaftsraum in der Diskussion.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Die Privatisierung der Wasserversorgung in Indien als Globalisierungsphänomen
Hochschule
Freie Universität Berlin
Note
1,0
Autor
Jahr
2013
Seiten
14
Katalognummer
V268975
ISBN (eBook)
9783656600114
ISBN (Buch)
9783656600077
Dateigröße
456 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
privatisierung, wasserversorgung, indien, globalisierungsphänomen
Arbeit zitieren
Stefan Seefelder (Autor:in), 2013, Die Privatisierung der Wasserversorgung in Indien als Globalisierungsphänomen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268975

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