Helmuth Plessners Konzept der Außenwelt, Innenwelt und Mitwelt


Hausarbeit, 2004

18 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Biographisches

3. Außenwelt – Innenwelt – Mitwelt
3.1 Die exzentrische Positionsform
3.2 Außenwelt
3.3 Innenwelt
3.4 Mitwelt

4. Résumé

Literatur

1. Einleitung

Wenn man in die philosophische Anthropologie Einsicht gewinnen möchte, gilt es Helmuth Plessner als Mitbegründer dieser zu studieren. Seine Theorien bildeten für viele Philosophen eine Basis, von der sie entweder aufbrachen oder aufgrund derer sie wussten, für sie seien andere Ansätze von Bedeutung, die sie bei anderen Anthropologiephilosophen wie bspw. Max Scheler oder Arnold Gehlen finden konnten.

Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit den verschiedenen von Helmuth Plessner skizzierten Welten des Menschen: Außenwelt, Innenwelt und Mitwelt.

Die Termini erarbeitete er in seinem Hauptwerk „Die Stufen des Organischen und der Mensch: Einleitung in die philosophische Anthropologie“ in Kapitel 7, Die Sphäre des Menschen, 2. Außenwelt, Innenwelt, Mitwelt; S. 365 – 382.

Um seine Ausführungen zu verstehen bedarf es einer vorangestellten Behandlung des Begriffes ‚Exzentrische Positionsform’, die die Bedingung zur Erlangung der Stufe des Menschen ist. In Folge werden Außenwelt, Innenwelt und Mitwelt unabhängig voneinander behandelt.

Des weiteren stellt die Arbeit einen Versuch dar, Plessners Erklärungen in Kapitel 7/2 mit Hilfe seiner späteren Aussagen und den Ergänzungen der zitierten Autoren, die sich mit Plessners Werken eingehend beschäftigt haben, in kompakter und verständlicher Form zu präsentieren.

2. Biographisches

Helmuth Plessner wurde am 4. September 1892 als Kind des Kaiserreiches und als Sohn eines Arztes in Wiesbaden geboren und gilt seit der Veröffentlichung seines Hauptwerkes „Die Stufen des Organischen und der Mensch“ neben Max Scheler und Arnold Gehlen als Mitbegründer der philosophischen Anthropologie. (vgl. Fischer 2003)

Der in 1892 in Wiesbaden Geborene studierte zunächst einige Semester Medizin und Zoologie in Freiburg und Heidelberg, bevor er sich zu einem Parallelstudium mit Philosophie entschloss, das er in Göttingen und Erlangen absolvierte.

Während er nachts versuchte mit einer Metaphysik der ‚wissenschaftlichen Idee’ seinen philosophischen Erstling zu verfassen, erforschte er tagsüber die ‚Physiologie der Seesterne’. 1913 veröffentlichte der Einundzwanzigjährige sodann seine erste philosophische Publikation „Die wissenschaftliche Idee: Ein Entwurf über ihre Form“, worin er die Schaffung eines neuartigen wissenschaftlichen Gebildes ankündigte. (vgl. Balmer 2003)

Plessners persönliche Bezugsfiguren seiner philosophischen Lernprozesse waren der Philosoph und Biologie Hans Driesch, die Neukantianer Windelband, Lask und Max Weber sowie der Phänomenologe Edmund Husserl. Aber auch die revolutionspolitischen Erfahrungen im Nachkriegsbayern und die Auseinandersetzung mit der modernen bildenden Kunst (Kandinsky) formten den jungen Philosophen, Anthropologen und Soziologen.

1916 promovierte Plessner mit der philosophischen Dissertation „Krisis der transzendentalen Wahrheit im Anfang“, mit welcher Plessner seine Auseinandersetzung mit Kant begann. 1920 habilitierte sich Plessner mit der Schrift „Untersuchungen zu einer Kritik der philosophischen Urteilskraft“ für Philosophie in Köln. An der neu gegründeten Universität verfolgte er konsequent seine Laufbahn als Privatdozent und ab 1926 als außerordentlicher Professor. Ferner kam er mit der Zeitschrift „Philosophischer Anzeiger“, die die ‚Zusammenarbeit der Philosophie mit den Einzelwissenschaften’ vertrat, in Kontakt, wodurch er immer weiter in das Epizentrum der deutschen Philosophie eindringen konnte. (vgl. Fischer 2003)

Trotz des multiplen Kreises an Philosophen, zu dem Max Scheler ebenso wie Nicolai Hartmann und Martin Heidegger zählten, und deren Ideen konnte Plessner eigenständig zur philosophischen Anthropologie durchbrechen, was sich 1928 im Erscheinen seines Hauptwerkes „Die Stufen des Organischen und der Mensch: Einleitung in die philosophische Anthropologie“ manifestierte. (vgl. Balmer 2003)

Da sein Vater jüdischer Abstammung war wurde Plessner als Nichtarier nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 aus dem Amt entlassen, sodass er in Voraussicht der kommenden Ereignisse nach einem Umweg über Istanbul mit Hilfe des befreundeten Tierpsychologen Frederick J.J. Buytendijk nach Groningen (Niederlande) emigrierte.

Dort lehrte er ab 1936 unter schwierigen Bedingungen als Soziologe, doch aufgrund der deutschen Besetzung 1940 musste er mit Hilfe von niederländischen Freunden und Schülern im Untergrund Schutz suchen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1946 erhielt Plessner das Ordinariat für Philosophie in Groningen.

Erst 17 Jahre nachdem er Deutschland verlassen hatte, sollte Plessner 1951 wieder in sein Geburtsland zurückkehren um den neu gegründeten Lehrstuhl für Soziologie in Göttingen anzunehmen und seine Frau Monika zu heiraten.

Plessner brachte nach seinen Erfahrungen viel Weltoffenheit in das noch zum Teil abgekapselte Deutschland mit ein und beschäftigte sich auf vielfältigste Art und Weise. Er war mitverantwortlich für den institutionellen Aufbau des soziologischen Instituts in Göttingen, lehrte gleichzeitig Philosophie, war auf Bitte Theodor Adornos und Horkheimers als führender Mitarbeiter am Institut für Sozialforschung in Frankfurt beteiligt und setzte in Göttingen neben Impulsen zur Sportsoziologie umfangreiche empirische Untersuchungen zur Gemeinde- und Bildungssoziologie in Gang. (vgl. Fischer 2003)

1960/61 ernannte man Plessner zum Rektor der Universität Göttingen und als Präsident der ‚Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland’ und der ‚Deutschen Gesellschaft für Soziologie’ hatte er zwischen zurückkehrenden Emigranten und Dagebliebenen und ihren Ideen zu vermitteln.

Plessner wurde zu einer Figur in der konsolidierenden Öffnung der Republik, indem er die moderne Soziologie anregte, die philosophische Anthropologie im Austausch mit Biologen wie Adolf Portmann und in ständiger Reibung mit seinem Gegenüber Arnold Gehlen einbrachte und indem er sich mit der Existenzphilosophie auseinandersetzte.

Nach seiner Emeritierung lehrte er weiterhin in den USA an der New School of Social Research in New York, wo er als erster die Theodor-Heuss-Striftungsprofessur bekleidete.

1962 zog Plessner in die Schweiz, wo er seinen Alterssitz etablierte. Überraschend bekam er noch einen Lehrauftrag in Zürich, sodass er weiterhin die philosophischen Gedanken der 20er Jahre vermittelte.

Vor Plessners Tod am 12. Juni 1985 in Göttingen konnte der bereits von langer Krankheit gezeichnete Philosoph noch die Veröffentlichung seiner „Gesammelten Werke“ miterleben. (vgl. Fischer 2003)

Zu Plessners bekanntesten Werken zählen Die verspätete Nation (1935 und 1959) und seine Studie über Lachen und Weinen (1941).

In seinem Hauptwerk Die Stufen des Organischen und der Mensch (1928) entwickelt Plessner den Grundsatz seiner Anthropologie.

Weitere Werke: Die Einheit der Sinne (1932), Macht und menschliche Natur (1931), Zwischen Philosophie und Gesellschaft (1953), Conditio humana (1964), Diesseits der Utopie (1966) und Philosophische Anthropologie (1970).

(vgl. Schellberger 1993 – 2003)

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Helmuth Plessners Konzept der Außenwelt, Innenwelt und Mitwelt
Hochschule
Universität Wien  (Institut für Phisosophie)
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2004
Seiten
18
Katalognummer
V26885
ISBN (eBook)
9783638290876
ISBN (Buch)
9783656452287
Dateigröße
520 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
HELMUTH, PLESSNERS, AUßENWELT, INNENWELT, MITWELT
Arbeit zitieren
Stefanie Ibinger (Autor:in), 2004, Helmuth Plessners Konzept der Außenwelt, Innenwelt und Mitwelt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26885

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