Früh- und hochmittelalterlicher Brunnenbau des Elsaß und Süddeutschlands


Magisterarbeit, 2008

163 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1.Einleitung

2.Sermersheim
2.1.Geographische Gegebenheiten
2.2.Historische Überlieferung
2.3.Archäologisches Umfeld
2.4.Archäologie des Grabungsareals „Hintere Buen“
2.4.1.Neolithikum
2.4.2.Vorrömische Metallzeiten und Römische Kaiserzeit
2.4.3.Das frühe Mittelalter
2.4.3.1.Grubenhäuser
2.4.3.2.Pfostenbauten
2.4.3.3.Vorratsgruben
2.4.3.4.Gruben
2.4.3.5.Gräben
2.4.3.6.Gräber

3.Die Brunnenbefunde
3.1.Lage und Verteilung
3.1.1.Phase HMA 1
3.1.2.Phase HMA 1-2
3.1.3.Phase HMA 2
3.1.4.Phase HMA 3
3.1.5.Lage der Brunnen zu den Siedlungsbefunden
3.2.Datierung
3.2.1.Dendrochronologisch datierte Brunnen
3.2.1.1.„Daubenbrunnen“
3.2.1.2.Kastenbrunnen
3.2.1.3.Baumstammbrunnen
3.2.2.Durch Keramik datierte Brunnen
3.2.3.Undatierte Brunnen
3.3.Brunnenbau
3.3.1.Erdarbeiten
3.3.2.Holzkonstruktionen
3.3.2.1.Baumstammbrunnen
3.3.2.2.Kastenbrunnen
3.3.2.3.„Daubenbau“
3.3.3.Hinweise auf Schöpfvorrichtungen und oberirdische Bauten
3.4. Hölzer
3.4.1.Holzarten
3.4.1.1.Eiche
3.4.1.2.Erle
3.4.2.Geflochtene Ringe
3.4.3.Holzbearbeitung

4.Funde
4.1.Gefäßkeramik
4.1.1.Drehscheibenware
4.1.1.1.Feintonige scheibengedrehte Ware
4.1.1.2.Rauwandige Drehscheibenware
4.1.1.3.Feine gelbtonige Drehscheibenware
4.1.1.4.Rauwandige gelbtonige Drehscheibenware
4.1.1.5.Rauwandige orangefarbene Drehscheibenware
4.1.1.6.Feintonige orangenfarbene Drehscheibenware
4.1.1.7.Graue Drehscheibenware
4.1.2.Handgeformte Keramik
4.1.2.1.Grobkeramik
4.1.2.2.Nachgedrehte Glimmerware
4.1.2.3.Nachgedrehte orangefarbene Ware
4.1.3.Nicht bestimmbare Keramik
4.2.Webgewichte
4.3.Metallfunde

5.Archäozoologische und archäobotanische Analysen
5.1.Tierknochen
5.1.1.Phase HMA 1
5.1.2.Phase HMA 2
5.1.3.Phase HMA 3
5.2.Pflanzenreste
5.2.1.Proben aus Trpckenbodenerhaltung
5.2.2.Proben aus Feuchtbodenerhaltung
5.2.3.Zusammenfassung.

6.Die Funktion der Brunnen innerhalb der Siedlung
6.1.Handwerkliche Funktion der Brunnen
6.2.Versorgung von Tieren und Pflanzen
6.3.Der Brunnen als Kultobjekt

7.Vergleiche mit anderen Siedlungen
7.1.Bayern
7.1.1.Wehringen
7.1.2.Aufhausen/Bergham
7.1.3.Pilsting
7.2.Elsaß

8.Schlussbetrachtung

9.Abkürzungsverzeichnung

10.Katalog der Funde und Befunde

11.Abbildungen zum Katalog

12.Literaturverzeichnis

13.Bildanhang

1.Einleitung

Diese Arbeit basiert auf einer im Wintersemester 2008/09 an der Universität Freiburg abgegebenen Magisterarbeit, die im Wesentlichen auf die Ausgrabungen in Sermersheim/Elsaß beruht.

Im Jahre 2006 wurden von Juni bis November Grabungen der Firma Institut national de recherches archaeologiques préventives (INRAP) in der elsässischen Gemeinde Sermersheim auf der Gemarkung „Hintere Buen“ durchgeführt. Die Basis der Arbeit bildet der Grabungsbericht von É. Peytremann, die in drei Bänden – Text, Abbildungen, Anhang – vorliegt.[1]

Sowohl die Chronologie als auch die Einteilung der Abschnitte auf dem Grabungsareal wurden aus dem Bericht übernommen. Die Chronologie ist eingeteilt in Phase HMA 1, Phase HMA 2 und Phase HMA 3. HMA steht hier für Haut Moyen Âge, das Frühmittelalter in Frankreich, und deckt das 6. bis 12. Jahrhundert ab. Die Phase HMA 1 beginnt im 6. Jahrhundert und endet im 8. Jahrhundert, Phase HMA 2 überschneidet sich mit Phase HMA 1. Sie beginnt schon Ende des 7. Jahrhunderts und dauert bis zum 10. Jahrhundert an. Dies erschwert zwar die Zuteilung mancher Brunnen zu einer der beiden Phasen, wurde von der Verfasserin allerdings dennoch versucht. Phase HMA 3 knüpft an HMA 2 an und endet im 12. Jahrhundert.

Bei der Grabung kamen Befunde zutage, die in die Zeit von 5000 v. Chr. bis 1200 n. Chr. datieren, wobei der Schwerpunkt eindeutig zwischen dem 6. bis 12. Jahrhundert n. Chr. liegt. Neben zahlreichen Grubenhäusern, Gruben, Silos, Gräben, Gräbern und Pfostenstellungen konnten 46 Brunnen, alle in Holzkonstruktion errichtet, geborgen werden, von denen 29 noch Holzerhaltung aufwiesen und 19 dendrochronologisch datiert werden konnten[2]. Diese Befundsituation ist bisher für das Untersuchungsgebiet dieser Arbeit einzigartig. Eine derart beachtliche Anzahl an Brunnen ist bislang weder im nordfranzösischen Raum noch im süddeutschen Raum bekannt. Für Süddeutschland spielt Bayern eine wesentliche Rolle, da in Baden-Württemberg bislang lediglich zwei Holzbrunnen (bei Schulze Brunnen C und D genannt) des frühen Mittelalters aus Wülfingen bekannt sind.[3] Wülfingen ist besonders bemerkenswert, galt noch bis vor kurzem die Annahme, dass für das Frühmittelalter in Baden-Württemberg keine Holzbrunnen dokumentiert sind. Datiert werden die beiden Brunnen in das Jahr 626 (Brunnen B) und 627 ± 8 (Brunnen C).[4] Untermauert wird die dendrochronologische Datierung anhand der daraus geborgenen Keramik.[5]

Umfassendere Funde von Holzbrunnen sind in Baden-Württemberg erst wieder für das Hoch- und Spätmittelalter belegt.[6] Warum für das Frühmittelalter bislang so wenige Nachweise an Holzbrunnen erbracht wurden, ist unklar. Holzfunde an sich sind zahlreich nachgewiesen, sodass eine schlechte Holzerhaltung als Grund für die mangelnde Anzahl an Brunnen nicht in Frage kommen kann.[7]

F. Biermann schreibt bezüglich der Lage der Brunnen, dass sie sich oftmals an „niederungsseitigen Randlagen “ befanden, und zum anderen, dass in manchen Fällen die Brunnen auch innerhalb der Siedlung liegen konnten.[8] Zwar befinden sich viele Siedlungen in der Nähe von offenen Gewässern, aber dennoch ist es unabdingbar einen Brunnen für die Trinkwasserversorgung zu errichten. Die Qualität des Brunnenwassers ist aufgrund der Filterung des Bodens oder der eigens angelegten Filtersysteme im Vergleich zu dem aus offenen Gewässern ungleich besser. So erscheint die Aussage N. Wands, „dass die Wasserentnahme aus Gewässern Vorteile gegenüber solchen aus Brunnen gehabt habe “ für die Versorgung der persönlichen Bedürfnisse der Menschen als nicht sonderlich überzeugend.[9] Demnach kann es also sein, dass, je nach Lage der Siedlung, der Brunnen entweder direkt in der Nähe der Gebäude oder am Dorfrand errichtet wurde.

In Sermersheim befanden sich Baumstamm- und Kastenzimmerungen, bis auf eine Ausnahme, direkt in der Siedlungsfläche. Dabei spielte es oft keine Rolle, ob diese entweder früher errichtete Brunnen oder andere Befunde wie Grubenhäuser, Gräber, Gruben oder Gräben schneiden (vgl. Abb. 6).

Die Zielsetzung der Arbeit soll sein herauszufinden, aus welchem Grund eine solch hohe Anzahl an Brunnen errichtet wurde. Vergleiche mit anderen Siedlungsbefunden zeigen, dass normalerweise deutlich weniger Brunnen errichtet wurden (vgl. Kap. 7). Weiterhin soll die Frage beantwortet werden, ob die Konstruktionen der Brunnen im Zusammenhang mit einer bestimmten Funktion stehen oder nicht.

Probleme bei der Bearbeitung ergaben sich vor allem im Hinblick auf die Datierung einiger Brunnen. In wenigen Fällen wurden unterschiedliche chronologische Angaben im Bericht gemacht. Eindeutige Aussagen konnten in den seltensten Fällen getroffen werden. Beide Möglichkeiten sind sowohl im jeweiligen Kapitel als auch im Katalog vermerkt. Auch sind nur wenige Brunnen auf botanische Reste untersucht worden. Für genauere Ergebnisse wären umfangreichere Probenentnahmen von Vorteil gewesen.

Ein weiteres Problem waren die Fundlisten. Angaben über Funde für die einzelnen Brunnen sind häufig fehlerhaft oder erst gar nicht aufgeführt, obwohl in der Beschreibung der einzelnen Schichten Fundgruppen genannt werden. In Anbetracht der teils unzureichenden Informationen lassen sich für diese Brunnen nur eingeschränkt Aussagen treffen. In wenigen Fällen ist dies auch umgekehrt der Fall. Im Fließtext wird auf Funde aus Brunnen verwiesen, die im Fundkatalog nicht erwähnt werden. Diese wurden, sofern möglich, als „ohne Fundnummer “ im Katalog aufgeführt. Ähnlich verhält es sich mit den Brunnenzeichnungen. Insgesamt sind zehn Brunnen zeichnerisch nicht dargestellt.

Derzeit wird von É. Peytremann u.a. eine umfassende Publikation über den Fundplatz Sermersheim vorbereitet.

2.Sermersheim

2.1.Geographische Gegebenheiten

Etwa 30 km südwestlich von Straßburg befindet sich die heutige Gemeinde Sermersheim. Sie liegt links der Ill, einem Nebenfluss des Rheins, in der elsässischen Ebene von Erstein. Natürliche Eingrenzungen des Gebietes bilden im Osten der Rhein, im Westen die Vogesen und im Süden der Sundgau und den Pfirster Jura. (Abb. 1 bis 3) Die Ebene von Erstein ist mit ungefähr 30 km Länge und maximal 10 km Breite (auf der Höhe von Sélestat) ein von regelmäßigen Überschwemmungen der Ill zwischen Herbst und Frühjahr betroffenes Gebiet. In diesem Gebiet liegt, ungefähr 500 m östlich des heutigen Ortskerns von Sermersheim, das 1,73 ha große Grabungsareal auf der Gemarkung „Hintere Buen“. Das Gebiet weist ein leichtes Ost-West Gefälle von 1,14% auf. Vor den archäologischen Ausgrabungen im Jahre 2006 wurde entweder Mais angebaut oder die Flächen lagen brach.

Der Ort Sermersheim grenzt im Osten an die Ill-Rheinebene, das „Ried“. Von Herbst bis Frühjahr breitet die Ill, die weniger als einen Kilometer vom Grabungsareal entfernt ist, ihr Flussbett weit über die Ufer zu einem breiten See zwischen den Orten Illhäusern und Erstein aus, und umschreibt somit die Ebene von Erstein.

Die von der Grabung betroffenen Parzellen auf der Gemarkung „Hintere Buen“ umfassten im Westen die Lössterassen und im Osten die Rheinalluvien von Würm bis zum Holozän.

Auch wenn der heutige Ort nicht direkt von den Überschwemmungen betroffen ist, so ist ein Teil der Gemarkungen noch Teil des Überschwemmungsgebietes. Der hohe Grundwasserspiegel (teilweise weniger als 1 m) begünstigt zudem noch das Hochwasser im Winter (Abb. 4).

Ein Großteil der elsässischen Ebene zeichnet sich durch ihre fruchtbaren Lössterassen aus Sandlöss und nährstoffreichen Braunerden aus. Unterhalb des Lösses befinden sich Schichten aus Sand und Kies.[10]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1 Karte der Ebene von Erstein (schwarz umrandet) mit der heutigen Ortschaft Sermersheim,

ohne Maßstab (Zeichnung d. Verf.).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2 Karte Frankreichs mit grün gekennzeichneter Region Elsaß, ohne Maßstab (Zeichnung d. Verf.).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3 Geologische Karte der Ebene von Erstein und ihrer Umgebung, Maßstab 1:750000

(bearbeitet nach Peytremann 2008, Bd. 2, Fig. 3).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4 Zeichnung der Profilschnitte auf dem Areal mit den einzelnen Bodenschichten und dem Grundwasserspiegel (bearbeitet nach Peytremann 2008, Bd. 2, Fig. 7. © N. Schneider, Inrap 2007).

2.2. Historische Überlieferung

Die erste Erwähnung von Sermersheim findet sich in einer Schenkungsurkunde des Herzogs Eticho an das Kloster Ebermünster aus der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts. Dieses Dokument, das einen abhängigen Fronhof (curtis dominica), eine Kirche mit Zehnt, Höfe und Mühlen erwähnt, ist jedoch eine Fälschung, die vermutlich im 12. Jahrhundert verfasst wurde.

Weitere Nennungen des 8. und 12. Jahrhunderts finden sich entweder in Schenkungsurkunden an das Kloster Ebermünster oder an die Klöster Hohenburg und Niedermünster, welche von Odilie, der Tochter Etichos, gegründet wurden. Auch hierbei handelt es sich jedoch um Fälschungen, die aus der Ebersheimer Chronik und von Grandidier stammen.[11]

Die einzige als authentisch angesehene Urkunde ist die Schenkungsurkunde Ottos I. aus dem Jahre 968, in der er an seine Frau Adelheid die Höfe in Hochfelden, Sermersheim, Schweighausen, Morschweiler und Selz übergibt.[12] Ein Schriftzeugnis Ottos III. aus dem Jahr 992 verleiht dem Kloster von Selz, gegründet von Adelheid, das Königsgut Sermersheim. Später wurde der Ort als kaiserliches Lehen an den Gutsherrn von Bergheim übergeben und befestigt.

Ende des 13. Jahrhunderts kam es zu Streitigkeiten zwischen dem Landvogt des Elsaß, Cuno von Bergheim, und dem Bischof Conrad von Lichtenberg und den Bürgern von Straßburg.

Während Cuno von Bergheim bei dem Streit um die Nachfolge Rudolfs von Habsburg auf Seiten Adolfs von Nassau war, unterstützte Konrad von Lichtenberg Rudolfs Sohn, Albrecht von Habsburg. Nachdem zunächst Adolf von Nassau Kaiser wurde, wenige Jahre später jedoch verstarb, folgte Albrecht von Habsburg auf den Thron und Cuno von Bergheim geriet ins Hintertreffen. Conrad von Lichtenberg ließ kurz darauf neu gestärkt die Burg Bergheims schleifen und Sermersheim als festen Sitz Cunos zerstören.[13] Auch wenn archäologisch eine befestigte Siedlung bisher nicht nachgewiesen ist, so lässt sich doch anhand der Schriftquellen annehmen, dass es sich um eine bedeutende Ansiedlung gehandelt haben muss.

2.3.Archäologisches Umfeld

Im Wesentlichen sind die bekannten archäologischen Befunde im Gebiet der Gemeinde Sermersheim Geländeprospektionen zu verdanken. Auf Abb.5 sind zwei neolithische Fundstellen verzeichnet (Nr. 5 und 7). Für die Vorgeschichte ist ein Platz anhand einer kleineren Grabung in der Nähe der neolithischen Fundstellen bekannt (Nr. 7, 8). Hierbei handelt es sich um einen Fundplatz aus der mittleren und jüngeren Bronzezeit. Ein weiterer ebenfalls bronzezeitlicher Fundort ist in der Nähe der Ill auf der Gemarkung „Stockmatt“ zu nennen.

Die Punkte 2, 3, 8 und 11 markieren gallo-römische Plätze. Da die Nummern 2, 5, 7, und 8 nahe beieinander liegen, sich zum Teil überschneiden und in zeitlicher Reihenfolge zueinander stehen, kann für den Bereich der Gemarkungen „Risch“ und „Habereck“ eine Kontinuität angenommen werden. Für die Nr. 3 wird eine Datierung in die frühe Kaiserzeit angenommen.[14]

2.4.Archäologie des Grabungsareals „Hintere Buen“

2.4.1.Neolithikum

Die Fundstellen konzentrieren sich im südlichen Drittel der Grabungsfläche. Während für das frühe Neolithikum nur einige wenige bandkeramische Keramikfunde zu nennen sind, datieren die meisten Funde aus dieser Epoche in das Jungneolithikum. Hervorzuheben ist hier die Grube Nr. 1029. Neben Keramik konnten zudem noch Tierknochen, Steinartefakte und Hüttenlehm geborgen werden. Keramikfragmente der Rössener Kultur kamen aus der Grube Nr. 1873. Weitere Funde von Hüttenlehm, Keramik und Steinartefakten und einigen Feuerstellen sprechen für eine neolithische Besiedlung des Platzes.

2.4.2. Vorrömische Metallzeiten und Römische Kaiserzeit

Auch in diesen Zeitstufen verteilen sich die Fundstellen verstärkt im unteren Drittel. Sowohl Keramik als auch Webgewichte aus Ton weisen auf eine Datierung in die Spätbronzezeit hin.

Die aus Grube Nr. 1702 geborgenen Scherben datieren in die Späthallstattzeit. Aus einer anderen Grube (1984) kam neben Keramikscherben auch ein Fragment eines eisernen Henkels. Zu der hallstattzeitlichen Keramik wurden auch einige Scherben aus der Spätlatènezeit geborgen (Grube 1910).

Eine Besonderheit aus dieser Zeit bildet ein Befestigungsgraben auf der westlichen Seite des unteren Grabungsabschnitts. Nach der C14-Datierung fällt er in die Zeit zwischen 196 v. Chr. und 1 n. Chr. Der Befestigungsgraben wird von É. Peytremann als Viereckschanze gedeutet. Wenn dies der Fall sein sollte, sind im Elsaß Viereckschanzen neben Sermersheim nur für zwei weitere Orte belegt.[15]

Im Vergleich zu den neolithischen und den eisenzeitlichen Funden verteilen sich die römischen Funde auf dem gesamten Grabungsareal. Keramik, Bronzefunde und Münzen datieren in die römische Kaiserzeit vom 1. bis Anfang 5. Jahrhundert.[16]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 5 Karte der archäologischen Fundplätze der heutigen Gemeinde Sermersheim samt dem Grabungsareal auf der Gemarkung „Hintere Buen“ (bearbeitet nach Peytremann 2008, Bd. 2, Fig. 2).

2.4.3. Das frühe Mittelalter

Die frühmittelalterliche Besiedlungsphase stellt die umfangreichste auf dem gesamten Grabungsgebiet dar (Abb. 6). Die folgenden Unterkapitel sollen einen groben Überblick über die auf dem Areal vorhandenen frühmittelalterlichen Strukturen geben.

2.4.3.1.Grubenhäuser

Befunde von 75 Grubenhäusern[17] aus dem 6. bis 12. Jahrhundert verteilen sich über die gesamte Fläche.

Aus dem 6. bis 8. Jahrhundert sind insgesamt zehn Grubenhäuser bekannt. Sechs von ihnen weisen eine Firstpfostenkonstruktion auf. Drei weitere sind mit je sechs Pfostenlöchern an den Längs- und Schmalseiten versehen, in einem Grubenhaus konnten vier Pfostenlöcher in den Ecken nachgewiesen werden.

30 Grubenhäuser sind auf der Fläche für die Phase zwischen dem Ende des 7. bis 10. Jahrhunderts nachgewiesen.[18] Elf davon sind hier mit zwei Firstpfostenlöchern versehen, neun mit jeweils vier Eckpfostenlöchern. Bei den übrigen sind die Pfostenlöcher unregelmäßig verteilt, weisen entweder nur ein Pfostenloch, oder gar keines auf.

Lediglich ein Grubenhaus der insgesamt 14 Grubenhäuser aus dem 10. bis 12. Jahrhundert lässt keinerlei Spuren von Pfosten erkennen. Die übrigen 13 Grubenhäuser sind mit je zwei Pfostenlöchern versehen. 19 weitere Grubenhäuser konnten keiner Zeitstufe zugeordnet werden.[19]

2.4.3.2.Pfostenbauten

Im nördlichen Bereich der Fläche wurden vier Gebäude dokumentiert.[20] Ihre Konstruktion zeichnet sich durch mehrere Pfostenlöcher von Trägerpfosten aus, die in ihrer Größe zwischen 14 m² und 70 m² variieren. Die Gebäude 1375 und 1733 konnten anhand der Keramikfunde in das 9. bis 11. Jahrhundert beziehungsweise in das 8. bis 12. Jahrhundert datiert werden. Die Stratigraphie aus Gebäude 2531 lässt eine zeitliche Einordnung für das 7. bis 10. Jahrhundert vermuten. Die Keramikfragmente aus Gebäude 1466 ließen keine Aussage über die Datierung dieses Baus zu.

2.4.3.3.Vorratsgruben

Insgesamt konnten 48 Vorratsgruben für das Mittelalter dokumentiert werden. Sechs Vorratsgruben datieren in das 6. bis 8. Jahrhundert.[21] Grube Nummer 2520 beinhaltete etwa zehn Kilo Eisenschlacke und Eisenfragmente. Die Grube fand vermutlich als Abfallgrube einer Schmiede Verwendung. Daraus schlussfolgernd kann für den Ort Sermersheim Eisenverarbeitung angenommen werden.

18 Vorratsgruben aus dem 7. bis 10. Jahrhundert verteilen sich über die gesamte Grabungsfläche, wobei in den Bereichen E 2 die meisten Gruben zu verzeichnen sind.

Ein Indiz für die geringe Rücksichtnahme auf bereits bestehende Strukturen zeigen die in dieser Zeit angelegten Gräber. So schneiden die Gräber, die in das 8. bis 10. Jahrhundert datieren, Silos und andere Strukturen, wurden selbst jedoch von späteren Strukturen geschnitten. Auf diese Problematik wird im weiteren Verlauf der Arbeit weiter eingegangen werden. Durch die Art, wie sich die Befunde zueinander verhalten, ergeben sich aber auch stratigraphische Aussagen.

Die Verfüllungen in den Gruben sind generell stratigraphisch angeordnet. Holzkohle und Lehm in der obersten Schicht weisen auf eine sekundäre Verwendung der Gruben hin.

Für das 10. bis 12. Jahrhundert sind acht Vorratsgruben dokumentiert, die sich auf die Bereiche E 2 und E 3 verteilen, und somit ausschließlich in der nördlichen Hälfte der Fläche zu finden sind. Auch hier sind die Verfüllungen stratigraphisch angeordnet. Fraglich ist hier, ob die Verfüllungen direkt komplett hineingelangt sind, oder erst mit der Zeit.

16 nicht sicher, aber vermutlich in das Mittelalter datierende Silos verteilen sich über das gesamte Areal.[22]

2.4.3.4.Gruben

Von den insgesamt 932 Gruben auf der Fläche, können 178 ins Frühmittelalter datiert werden.

22 auf der gesamten Fläche verteilte Gruben datieren in das 6. bis Anfang 8. Jahrhundert. Drei der Befunde (1023, 1067 und 1142) befinden sich in Grubenhäusern. Eine genaue Funktion der Gruben ist nicht bekannt. Hier lassen sich lediglich Vermutungen anführen.[23] In Grube 2167 finden sich in der obersten Schicht Holzkohlereste, Schlacken und Faunareste. Grube 1984 beinhaltete zahlreiche Tierknochen.

90 auf dem gesamten Areal verteilte Gruben gehören dem 7. bis 10. Jahrhundert an. Am häufigsten fanden sich Reste von Tierknochen, Keramik und Eisenfragmenten in den Gruben.[24] Eine Grube hat eine Flächengröße von 10,44 m². Das Besondere an der Verfüllung sind verkohlte Getreidekörner.

Für das 10. bis 12. Jahrhundert konnten 17 Gruben nachgewiesen werden, wobei ein Großteil in das 11. und 12. Jahrhundert zu gehören scheint. Auch hier ist hinsichtlich der Verteilung kein Schwerpunkt feststellbar. Die primäre Funktion der Gruben konnte allerdings nicht bestimmt werden. Aus einigen Gruben wurden unter anderem zwei Webgewichte und Schlacke geborgen.

2.4.3.5.Gräben

Im Ganzen datieren sechs Gräben ins Frühmittelalter.[25] Die Hälfte der Gräben ist Nord-Süd orientiert (1168, 1785, 3172), und einer Ost-West (1446). Die Gräben 1494 und 3021 weisen eine gewinkelte Struktur mit einer Süd-West/Ost und Süd-Ost/Nord-West Orientierung auf. Am interessantesten ist sicherlich der Graben mit der Befundnummer FSS 1785. Er datiert wahrscheinlich in das 7. bis 12. Jahrhundert und ist damit unlängst seit der ersten Zeitstufe HMA 1 vorhanden. Eine genaue Funktion kann ihm nicht eindeutig zugewiesen werden, dennoch erscheint es naheliegend, dass er als Abgrenzung gedient hat. Als Vergleichsbeispiel sei hier die mittelalterliche Handwerkersiedlung Wehringen (Kr. Augsburg, Schwaben) genannt, in der der Graben als Abgrenzung gedeutet wird. Auf die Siedlung wird in Kapitel 7.1.1 genauer eingegangen werden. Wie in Sermersheim konnte auch hier eine große Grabenanlage nachgewiesen werden, die sich über das Grabungsareal erstreckt.[26]

Ab dem Ende des 7. Jahrhunderts orientieren sich die Gräber in Sermersheim an dem knapp 74 m langen Graben, der im Norden und Süden über die Grabungsgrenze hinausläuft. Dass die Anlage in späterer Zeit an Bedeutung verloren hat, bezeugt unter anderem eine Grube mit Material aus dem 11. bis 12. Jahrhundert, die den Graben am südlichen Ende schneidet.

2.4.3.6.Gräber

Die Gräber orientieren sich bis auf wenige Ausnahmen an dem zuvor genannten Graben FSS 1785.[27] Die im Grabungsbericht genannte Bestattungsgruppe 12 (Süd)[28] umfasst 42 Gräber und erstreckt sich auf einem Areal von 385 m². Die überwiegend beigabenlosen Körperbestattungen sind mit dem Kopf nach Westen in zwei bis drei Reihen Ost-West orientiert.

Auffällig ist, dass bei der Anlage der Gräber kaum Rücksicht auf bereits vorhandene Strukturen genommen wurde. Ebenso wurde bei der Errichtung eines Brunnens (PUI 1596) offenkundig keine Rücksicht auf die Gräber SEP 1597, SEP 15974 und SEP 15975 genommen.[29] Es liegt die Vermutung nahe, dass zur Erbauungszeit des Brunnens im 11. Jahrhundert keine Kenntnis mehr über die Bestattungen vorhanden war.

Ähnlich wie bei der ersten Gruppe verhält es sich mit der zweiten Bestattungsgruppe 13 (Nord). Hier sind die 26 Gräber entlang des Grabens FSS 1785 ebenfalls mit dem Kopf im Westen in Ost-West Richtung orientiert. Auch hier gibt es Überschneidungen mit anderen Strukturen. Ein Silo (SIL 2536) schneidet Grab 2530, wird aber selbst von Silo 2430 geschnitten.[30]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 6  Gesamtplan des Grabungsareals, Maßstab 1:2000 (bearbeitet nach Peytremann/Tegel 2008, Fig. 2).

3.Die Brunnenbefunde

3.1.Lage und Verteilung

Die Brunnen verteilen sich hauptsächlich in Nord-Süd Richtung im westlichen Bereich der Grabungsfläche (vgl. Abb. 6) in dem weniger überschwemmungsgefährdeten Bereich und datieren vom 6. bis ins 12. Jahrhundert. Es befinden sich im südlichen Teil der Fläche (E 5) mit 18 Brunnen die meisten Befunde, doch kann hier keinesfalls von einem zeitlichen Schwerpunkt die Rede sein (vgl. Kap.3.5.1.). Im Hinblick auf die Brunnenkonstruktionen befanden sich im nördlichen und südlichen Abschnitt sowohl Baumstamm- als auch Kastenbaukonstruktionen, während im mittleren Bereich der Grabungsfläche nur Brunnen aus ausgehöhlten Eichenstämmen dokumentiert wurden.[31] Mit nur sechs nachgewiesenen Exemplaren verteilen sich die Kastenbrunnen gleichmäßig auf die nördlichsten und südlichsten Abschnitte.

Nach Aussage der Grabungsleiterin É. Peytremann stehen die Brunnen in keinem systematischen Zusammenhang mit den Grubenhäusern. Um diese These beurteilen zu können, muss erst die gesamte Fläche genauer untersucht werden, was im Rahmen dieser Arbeit jedoch nicht erfolgen kann.

3.1.1. Phase HMA 1

Brunnen der Zeitstufe HMA 1 (6. bis 8. Jahrhundert) befinden sich, bis auf eine Ausnahme (PUI 2201), alle in Fläche E 5. Sechs Konstruktionen bestehen aus einem ausgehöhlten Eichenstamm, ein Schacht besteht aus sekundär verwendeten und unregelmäßig bearbeiteten Brettern. Zu einem Brunnen kann bezüglich der Bauweise keine Aussage getroffen werden (vgl. Abb. 7).[32] Aufgrund der Lage der Brunnen ist es wahrscheinlich, dass der Beginn der Siedlung im südlichen Teil der Grabungsfläche liegt.

3.1.2. Phase HMA 1-2

Für die Übergangsphase von HMA 1 zu HMA 2 (7. bis 10. Jahrhundert) ist ein Brunnen im Abschnitt E 1 zu nennen, der einzig durch die Keramik datiert werden konnte (PUI 2233). Im Profil ist zwar eine Baugrube erkennbar, doch konnten keine Hinweise auf eine Konstruktion gefunden werden (Abb. 45).

3.1.3. Phase HMA 2

15 sicher und drei unsicher datierte Brunnen sind für die Phase HMA 2 (Ende 7. bis 10. Jahrhundert) dokumentiert worden.[33] Ihre Verteilung ergibt sich wie folgt: E 1 weist fünf, E 2 drei, E 3 einen, E 4 vier und E 5 fünf Brunnen auf. Insgesamt fällt auf, dass kein Verteilungsschwerpunkt wie in HMA 1 vorliegt. Bezug nehmend auf die Konstruktion ergibt sich ein ähnliches Bild wie in der vorangegangenen Phase. Auch hier sind die meisten Brunnenkonstruktionen aus ausgehöhlten Baumstämmen gefertigt. Ein Novum ist der Kastenbau, der zum ersten Mal auftaucht und mit zwei Exemplaren vertreten ist. Zu einem Brunnen liegen keine Angaben bezüglich der Konstruktion vor.

Brunnen 1546 wird im Grabungsbericht an zwei Stellen unterschiedlich über die Keramik datiert und fällt, je nach Auslegung, entweder in die Phase HMA 1 oder HMA 2. Im Vorbericht[34] wird der Brunnen in die Zeit zwischen 700 und 899 datiert, im endgültigen Bericht wird er in die Zeit zwischen 500 und 699 vordatiert. Bei genauerer Betrachtung der Keramik ist eine Datierung in Phase HMA 2 wahrscheinlicher.

Auf die Zeitstellung der Brunnen im Kapitel 3.2. genauer eingegangen werden.

3.1.4. Phase HMA 3

Nur sechs sicher und ein unsicher datierter Brunnen sind für die Phase HMA 3 (10. bis 12. Jahrhundert) zu nennen. Ihre Verbreitung erstreckt sich relativ gleichmäßig über das gesamte Areal.[35] In Abschnitt E 1 konnten drei Brunnen, zwei als Kastenbau und einer als Baumstammbrunnen, dokumentiert werden. In E 2 waren für diese Phase keine Konstruktionen nachweisbar. Abschnitt E 3 wies zwei und E 4 und E 5 jeweils eine Zimmerung vor, alle aus ausgehöhlten Eichenstämmen errichtet.

Neben den oben genannten 33 datierten Brunnen befinden sich zudem 13 undatierte Brunnen auf der Fläche. Die größtenteils nicht bestimmbaren Konstruktionen liegen schwerpunktmäßig in den südlichen Abschnitten E 4 und E 5. Nur drei Zimmerungen in Form eines Baumstammbrunnens und zweier Kastenbauten sind erhalten.[36]

Ein Sonderfall ist der Brunnen 1795 in E 5. Er ist mit einzelnen, sekundär verwendeten Brettern und Bohlen aus Eichenholz errichtet.[37] Diese Bauweise kommt nur ein einziges Mal auf dem Areal vor und datiert an das Ende des 6. Jahrhunderts (Abb. 14, 39).[38]

Kastenbrunnen kommen in Sermersheim erst ab dem Ende des 7. Jahrhunderts vor und treten bis zur vermutlichen Aufgabe der Siedlung im 12. Jahrhundert insgesamt nur sieben Mal auf, von denen zwei Exemplare nicht datiert werden konnten. Ihre Verteilung beschränkt sich ungefähr zu gleichen Teilen auf die Abschnitte E 1 und E 5.

Konstruktionen aus „ganzen“[39] Baumstämmen gibt es in Sermersheim seit dem 6. Jahrhundert. Während anfangs nur im nördlichen und im südlichen Abschnitt Brunnen nachgewiesen werden konnten, ist in der Phase HMA 2 mit 12 Exemplaren ein Maximum erreicht. Die Anzahl der Brunnen ohne nachweisbare Konstruktion befinden sich hauptsächlich im Abschnitt E 1 (vgl. Abb. 7).

Abb. 7 Verteilung der Brunnen auf die Zeitstufen HMA 1 bis 3 und undatierte Brunnen, Maßstab 1:2000

(bearbeitet nach Peytremann/Tegel 2008, Fig. 2).

3.1.5. Lage der Brunnen zu den Siedlungsbefunden

Die auf Abb. 7 abgebildete Karte stellt die Verteilung der Brunnen in den einzelnen Zeitabschnitten dar. Hierbei wird deutlich, dass sich die Brunnen aus der ersten Phase wie bereits erwähnt im südlichen Areal der Grabungsfläche konzentrieren wo auch der Beginn der Siedlung zu vermuten ist. Wahrscheinlich befanden sich hier einzelne Gehöfte, zu denen je ein Brunnen gehörte, überträgt man die Aussage F. Dannheimers für Kirchheim auf Sermersheim. Ihm zufolge gehörte in Kirchheim (Lkr. München) zu jedem Anwesen ein Brunnen.[40] Die Bedingungen für eine ausreichende Wasserversorgung sind in Kirchheim die gleichen wie in Sermersheim. Bereits in wenigen Metern Tiefe ist der Grundwasserspiegel erreicht. Trifft die oben genannte Aussage auch für Sermersheim zu, so handelt es sich hier um eine Ansiedlung von sechs Gehöften im Süden und einem Gehöft im Norden. In dieser ersten Zeitphase HMA 1 bestehen alle Brunnenkonstruktionen in Sermersheim aus ausgehöhlten Baumstämmen.

In Phase HMA 2 ist eindeutig die größte Ausdehnung der Siedlung erkennbar. 18 Brunnen in zwei Bauweisen als Kastenbrunnen oder Baumstammbrunnen errichtet, erstrecken sich über die gesamte Grabungsfläche. Kastenbauten sind für Sermersheim erst seit dieser Phase nachweisbar. Die Siedlung ist in ihrer Bedeutung im Vergleich zur vorangegangenen Phase deutlich gestiegen.[41]

In der letzten Zeitstufe nimmt die Anzahl der Brunnen ab. Sieben Brunnen, die sich hauptsächlich im mittleren und nördlichen Bereich verteilen, datieren in das 10. bis 12. Jahrhundert.

Die undatierten Brunnen verteilen sich gleichmäßig über die Fläche, wobei eine geringe Häufung im südlichen Areal zu beobachten ist. Die Brunnen 1169 und 1912 (Abb. 40) sind nur zu einem Teil ergraben und weisen weder Konstruktionsreste noch Material aus der Verfüllung auf. Ebenfalls keine nachweisbare Konstruktion haben die Brunnen 1316, 1337, 1395, 1534, 2119, 2434 und 2561. Bei zwei Kastenbrunnen (1001, 1156) und einem Baumstammbrunnen (1654) konnte aufgrund der geringen Anzahl der Jahrringe keine Datierung erfolgen. Im Beispiel von Brunnen 2233 ergibt sich insofern ein Datierungsproblem, als dass er weder über die Keramik noch über die Dendrochronologie einer Zeitstufe zugeordnet werden kann. Laut Grabungsbericht datiert der Brunnen jedoch in die Phase HMA 1 bis 2.

3.2.Datierung

Die Datierung der Brunnen ist anhand von Holzproben und Keramikfunden durchgeführt worden. Die Analyse der Holzproben erfolgte durch das Labor Dendro.net. Die folgenden Aussagen in Kapitel 3.2.1. beziehen sich auf die Ergebnisse der Analysen von W. Tegel.[42]

3.2.1.Dendrochronologisch datierte Brunnen

Um einen Baum jahrgenau datieren zu können, bedarf es einiger wichtiger Faktoren. Die Waldkante, der zuletzt gebildete Jahrring, gibt das Fälldatum des Baumes an.[43] Wird ein Baum gefällt, beginnt er abzusterben. Die Kambiumzellen sterben ab und das Wachstum des Holzes hört auf. In einzelnen Fällen lässt sich anhand der Jahrringstruktur feststellen, in welchem Teil des Jahres der Baum gefällt wurde. Man spricht hier von Frühholz und Spätholz.

Da bei den meisten Bauhölzern jedoch der zuletzt gebildete Jahrring fehlt, muss nach anderen Merkmalen gesucht werden, um ein ungefähres Schlagdatum zu ermitteln. Bei der Eiche hat sich bei fehlender Waldkante die Kernholz-Splint-Grenze als ein zuverlässiges Merkmal erwiesen. Die Beziehungen zwischen Alter und Durchmesser des Baumes in Beziehung zur Splintbreite und zur Anzahl der Jahrringe sind hierbei zu berücksichtigen.

Eine hinreichende Anzahl der Jahrringe und ihr Vergleich sind ebenso wichtig für die Datierung. Derzeit sind mindestens 50 Jahrringe notwendig[44], um eine aussagekräftige Analyse durchführen zu können, wobei dies auch wieder relativiert werden muss. Ist das Jahrringmuster mit 50 oder mehr Jahrringen so wenig aussagekräftig, dass es im Vergleich mit der Referenzkurve keiner Sequenz innerhalb der Kurve zugeordnet werden kann, so kann keine Datierung trotz der hohen Jahrringanzahl erfolgen. Ist ein Baum immer den gleichen Umweltbedingungen ausgesetzt, so ist die Jahrringabfolge relativ gleichmäßig und die Zuordnung einer bestimmten Sequenz in einer Referenzkurve ist so gut wie nicht möglich. Die Ausbildung sogenannter Weiserjahre ist nicht erfolgt. Verfügt der Baum jedoch über solche Weiserjahre, ist die Chance wesentlich höher den Baum einer Sequenz zuzuordnen. Weiserjahre entstehen dann, wenn das „kambiale Wachstum durch regional-klimatische Ereignisse im Vergleich zum Vor- und Nachjahr stark gefördert oder eingeschränkt “ wird.[45] Sie treten über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten in unregelmäßigen Abständen – in trockenen Gebieten häufiger, in feuchten Gebieten seltener – auf. Können bei einer Holzprobe ein oder mehrere Weiserjahre nachgewiesen werden, ist eine genaue Datierung vereinfacht.

Bei den hier verfügbaren Holzproben konnten 19 Zimmerungen dendrochronologisch datiert werden (Diagramm 1). Von diesen Beispielen waren16 Brunnen aus ausgehöhlten Eichenstämmen, zwei aus Brettern und Bohlen und einer aus „Dauben“ errichtet.[46] Referenzkurven für die Analysen der Holzproben aus Sermersheim stammen aus Frankreich und Deutschland.[47] Angesichts Materialmangels waren dendrochronologische Untersuchungen im Elsaß bisher selten. Die 19 dendrochronologisch datierten hölzernen Brunnenschächte aus Sermersheim ermöglichten es erst, eine für den Nordosten Frankreichs wichtige Referenzkurve zu erstellen.

Dank der ausreichenden Proben aus Sermersheim ist die Entwicklung einer Jahrringchronologie für die Zeit von 427 bis 1069 realisierbar.

3.2.1.1.Daubenbrunnen“

Die Daubenkonstruktion (PUI 1795, Abb. 14 und 39) gehört in die ältere Phase des Platzes und datiert in das Jahr 595 ± 10. Aufgrund der schlechten Erhaltung konnten lediglich vier Bretter oder Bohlen, die alle von einem Baum stammten, zur Untersuchung herangezogen werden. Nur zwei der vier Fragmente lieferten genügend Jahrringe für die Datierung. Das Brunnenkastenfragment mit der Inventarnummer 1795-14 konnte mit insgesamt 150 Jahrringen und einem Splintholzring auf das Jahr 595 ± 10 datiert werden und ist somit weisend für die Datierung des Brunnens. Ein weiteres (1795-8) lieferte 108 Jahrringe.[48] Hier konnte anhand des Kernholzes ein Fälldatum nach 583 festgestellt werden, was die Datierung des eben genannten Brettes untermauert. Nur bei Brett 1795-14 war ein Ring des Splintholzes erhalten. Die zweite Probe setzt ein Fälldatum nach 583 voraus. Aufgrund der Analyse kann abschließend für den Baum ein Fälldatum um 595 ± 10 genannt werden.

3.2.1.2.Kastenbrunnen

Bei den zwei datierbaren Kastenbauten konnte bei beiden das Fälldatum auf das Jahr genau bestimmt werden. Brunnen 1172 (Abb. 30) erbrachte sieben Bretter für eine Analyse. Alle Hölzer stammen von einer Eiche. Übereinstimmungen einiger Jahrringe haben gezeigt, dass die Bretter maximal drei verschiedenen Stämmen zugeordnet werden konnten. Vier der sieben Proben konnten für eine Datierung verwendet werden.[49] Da jedoch das Splintholz bei allen Proben fehlte, erfolgte lediglich eine Datierung über das Kernholz. Fest steht, dass sämtliche Bretter von Bäumen stammen müssen, die nach 979 gefällt wurden. Da aufgrund der Erhaltung jedoch angenommen werden kann, dass bei den Stücken lediglich das Splintholz fehlt, wird ein Fälldatum um 989 ± 10 vorausgesetzt. Eines der Bretter aus Brunnen 1172 konnte aufgrund mangelnder Jahrringe nicht datiert werden. Vier Perforationen und zahlreiche Bearbeitungsspuren lassen annehmen, dass es sich hierbei um ein sekundär verwendetes Holz handelt, das für die Verarbeitung im Brunnenschacht zurecht gehauen wurde.

Der zweite Kastenbrunnen (PUI 2259; Abb. 46) erbrachte sechs Proben, die zur Untersuchung verwendet werden konnten. Die Ausgangslage ist sehr gut, da fünf Proben Splintholz vorwiesen und bei einer zudem noch das Kambium erhalten geblieben ist.[50] Jahrringkurven von fünf Exemplaren konnten synchronisiert werden und ergaben für die Bäume ein absolutes Fälldatum von 1063.

3.2.1.3.Baumstammbrunnen

Sechzehn Brunnen aus ausgehöhlten Eichenstämmen konnten über die Dendrologie datiert werden. Der älteste Brunnen wurde mit Hilfe von sieben Proben in das Jahr 614 (PUI 184; Abb. 29, Taf. 1) datiert. Beim jüngsten dendrochronologisch datierten Baumstammbrunnen konnte anhand des Splintholzes und des Kambiums das Fälldatum für 1017 ± 1 (PUI 1173; Abb. 31) ermittelt werden. Dabei ist naheliegend, dass es sich möglicherweise um den Nachfolgebrunnen von 1172 handelt. Sie liegen in unmittelbarer Nähe zueinander, und folgen sich chronologisch.

Neben dem Brunnen PUI 1843 können noch zwei weitere Konstruktionen in HMA 1 datiert werden. 685 ± 10 wurde der Baum für die Zimmerung des Brunnens PUI 1926 gefällt. Mit Hilfe des teilweise noch vorhandenen Splintholzes konnte bei Brunnen PUI 2201 (Abb. 44) das Fälldatum auf 687 ± 10 festgesetzt werden.

Für HMA 2 sind die meisten Brunnenkonstruktionen belegt. Im Ganzen können zehn Exemplare genannt werden. Der Eichenstamm des Brunnens PUI 1237 (Abb. 32, Taf. 2) wurde im Jahr 751 ± 10 gefällt, 804 ± 10 gilt als Fälljahr für Brunnen PUI 1441 (Abb. 33). Nur ein Jahr später 805 ± 10 wurde der Stamm für die Konstruktion des Brunnens PUI 2183 (Abb. 43) gefällt.

Für die Zimmerung von Brunnen PUI 1689 ließ sich nur ein ungefähres Fälldatum ermitteln. Splintholz und Kambium fehlen. Es wird dennoch vermutet, dass ausschließlich die beiden Komponenten fehlen und deshalb für den Zeitpunkt der Fällung das Jahr 876 ± 10 genannt wird.[51]

Über das noch erhaltene Kambium konnten für die drei Konstruktionen PUI 1303 (Fälldatum 908), PUI 1619 (Fälldatum 944) und PUI 1772 (Fälldatum 980) absolute Fälldaten ermittelt werden (Abb. 33, 36, 38, Taf. 2).

Datierungen über das Splintholz ergaben sich für die Brunnen PUI 1987 (784 ± 10), PUI 2230 (973 ± 10) und PUI 3205 (895 ± 10) (Abb. 42, 45, 48).

Für HMA 3 sind nur drei Brunnen aus ausgehöhlten Eichenstämmen zu nennen. Jeder der Brunnen wies ausgezeichnete Erhaltungsbedingungen auf, so dass sie jahrgenau über Splintholz und Kambium datiert werden konnten. PUI 1173 datiert in das Jahr 1017 ± 1, PUI 1596 in 1069 und Das Holz für PUI 1652 wurde im Jahr 1003 gefällt (Abb. 31, 35, 38).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

HMA 1 bis 3 und auf die einzelnen Grabungsabschnitte E 1 bis 5 (Grafik d. Verf.).

3.2.2. Durch Keramik datierte Brunnen

Im vorangegangenen Kapitel konnten die Brunnenkonstruktionen teilweise jahrgenau datiert werden. 15 Brunnen wiesen nur sehr schlecht erhaltene, beziehungsweise gar keine Holzkonstruktionen auf, sodass eine Datierung über die Dendrologie nicht möglich war.[52] Die chronologische Einordnung erfolgt hier über die in den Brunnen gefundene Keramik, deren Bearbeitung durch M. Châtelet erfolgte.[53]

Die Keramik stellt das wichtigste Fundgut zur Datierung von Brunnen ohne Dendrodaten dar. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, die eben genannten Brunnen zu datieren. Dendrochronologisch datierte Brunnen aus Sermersheim werden häufig von den Datierungen der Keramikfragmente gestützt. Im Fall von Brunnen PUI 1173 ergibt sich hier allerdings eine Differenz. Die Konstruktion datiert fast jahrgenau in 1017 ± 1, während die darin vorhandene Keramik bis maximal um 1000 datiert. Da die Keramik nicht zur genaueren Untersuchung vorlag, kann die Ursache dafür nicht ermittelt werden. Vermutlich handelt es sich hierbei um eine Verfüllung, die nach Aufgabe des Brunnens als Verfüllung hineingelangt ist. Ob das Fundmaterial in Zusammenhang mit der geschnittenen Grube FOS 1939 steht, kann aufgrund mangelnder Informationen nicht geklärt werden.

Die ausschlaggebende Keramik der Datierung war mitunter etwa 400 Jahre in Gebrauch, womit eine chronologische Einordnung erschwert wird. Theoretisch könnte auch die Lage der zur Datierung verwendeten Fundstücke innerhalb des Fundkomplexes dazu beitragen eine Vermutung darüber zu äußern, wann Fragmente in Brunnen PUI 1173 geraten sein könnte. Hier ergibt sich jedoch folgendes Problem: Für zehn Brunnen, unter anderem auch für PUI 1173, existieren keine Umzeichnungen, so dass hier keine Aussage darüber getroffen werden kann, wo sich die Keramikfragmente im Brunnenschacht befunden haben.[54]

Bei der vorhandenen Umzeichnung von Brunnen PUI 2471 (Abb. 47) wird deutlich, dass die zur Datierung herangezogene Scherbe in der Baugrube gefunden wurde und bei der Anlage des Brunnens mit in die Verfüllung geraten sein muss. Aus dem Brunnen selbst liegen keine Keramikfunde vor.

Kastenbrunnen sind erst ab der Phase HMA 2 nachgewiesen. Zwei der Brunnen zeigen noch rekonstruierbare Kastenzimmerungen, die jedoch aufgrund zu weniger Jahrringe nicht dendro-chronologisch datiert werden können.[55] Die Keramik aus den beiden Schächten beweist, dass einer in die Zeit zwischen 700 und 799 (PUI 2586) und einer in die Zeit zwischen 1100 und 1199 (PUI 2288) datiert (Abb. 46).

Die Brunnen ohne erhaltene Konstruktion stammen aus dem 5. bis 10. Jahrhundert.[56] Bis auf ein Exemplar (PUI 1898), das in die Phase um 500 bis 700 datiert, gehören Brunnen ohne nachweisbare Zimmerung den Zeitstufen HMA 1-2 an (vgl. Diagramm 2; Abb. 39).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diagramm 2 Verteilung der Keramik datierten Brunnen in den Grabungsabschnitten

E 1-5 auf die einzelnen Zeitstufen HMA 1-3 (Grafik d. Verf.).

Die Problematik der durch Keramik datierten Brunnen ist folgende: Bei der Datierung wurde jeweils der Mittelwert von den Laufzeiten der jeweiligen Warenarten verwendet. Ist die Anzahl der in den Brunnen gefundenen Scherben zahlreich, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um Verfüllungsmaterial handelt. Über die Laufzeit des Brunnens und wann er genau errichtet wurde lässt sich anhand der dadurch entstandenen Informationen keine Aussage treffen.

Befinden sich nur wenige Scherben im Brunnen und zudem noch in einer bodennahen Schicht, so ist wohl eher denkbar, dass es sich hierbei um Stücke handelt, die noch während der Nutzungszeit des Brunnens (z.B. ein Krug, der beim Wasser schöpfen zerbrochen ist), beziehungsweise relativ kurz nach der Aufgabe des Brunnens in den Schacht hineingelangt sind. Allerdings kann auch hier keine genaue Aussage weder über die Entstehungszeit des Brunnens noch über die Zuschüttung getroffen werden. Einzig ein Terminus post quem ist hier möglich, wie folgendes Beispiel belegt. Bei Brunnen PUI 2586 (Abb. 47) wurden in Schicht 25861 49 Scherben verschiedener Warenart geborgen. Alle datieren in die Zeit zwischen 720/30 bis 900/20. Diese Schicht beginnt gut 80 cm über der nur Holzkohle und botanische Reste enthaltenden Schicht 25862. Der Brunnen muss demnach bereits eine ganze Weile offen gestanden haben, bevor er mit den Keramikfragmenten verfüllt wurde.

3.2.3. Undatierte Brunnen

12 Brunnen können weder dendrochronologisch, noch über die Keramik einer Zeitphase zugeordnet werden.[57] Drei Brunnen können noch je einer Konstruktion zugeordnet werden, dennoch lassen zu wenige Jahrringe keine Datierung zu.[58] Auch eine Datierung durch die Keramik ist nicht möglich, da diese in fast allen Fällen fehlt. Wenige Beispiele, in denen dennoch Keramikstücke gefunden wurden, wie etwa in Brunnen PUI 1395, sind für eine Datierung ungeeignet, da es sich in diesem Fall um ein Fragment eines Gefäßes aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. handelt. Aus den übrigen Brunnen wurden nur wenige Funde geborgen, die für eine genaue Datierung nicht hergenommen werden konnten.[59]

3.3.Brunnenbau

3.3.1.Erdarbeiten

Die Baugruben der Brunnen erscheinen im Planum oval bis rund, variieren in der Länge zwischen 1,80 m und 5 m und in der Breite zwischen 1,14 m bis 2,30 m. Im Profil erscheinen die Baugruben der meisten Brunnen ganz oder zumindest teilweise trichterförmig.[60] Die Trichterform dient vor allem der Sicherheit der Bauleute, denn „eine rund angelegte, trichterförmige Baugrube ist für die Stabilität der Erdmassen von größter Bedeutung. Eine rechteckige, der Holzkonstruktion angepasste Baugrube, kann leicht einstürzen.[61]

Der Böschungswinkel der Baugrube war entsprechend der anstehenden Bodenart angepasst. Dabei kam es zudem darauf an, dass der Durchmesser des am Boden liegenden Teils so bemessen war, dass zum einen die Brunnengräber genügend Platz hatten, und zum anderen die Menge der Füllmassen klein gehalten wurde.

In wenigen Fällen wurde in Sermersheim (PUI 1079 und PUI 2183) die Grube nicht ganz bis an das hochstehende Grundwasser ausgehoben. Hier ließ man vermutlich die Zimmerung ein Stück weit nach unten sacken. Offenbar handelt es sich hierbei um eine Mischung aus den beiden von F. Biermann beschriebenen Varianten der Abteufungstechnik, bei denen man zum einen eine Grube bis in den Grundwasserbereich abteuft und an einer Sohle die Brunnenkonstruktion errichtet, und zum anderen den Brunnen absenkt, „indem man den Stein- beziehungsweise Holzschacht von der Erdoberfläche oder einer oberhalb des Wassers gelegenen Grubensohle aus innen ausgrub und zugleich um weitere Holz- und Steinlagen erhöhte.[62] In der Regel wurde eine Grube allerdings bis zum Grundwasserspiegel abgeteuft.[63]

Nach dem Setzen der Konstruktion wurde die ausgehobene Baugrube wieder mit dem zuvor ausgehobenen Material, einem Gemisch aus Löss, Sand und Kies, verschüttet und festgestampft, um verbliebene Hohlräume zu beseitigen.

3.3.2. Holzkonstruktionen

Für Sermersheim wurden drei Konstruktionstypen nachgewiesen. Kastenbauweise aus Brettern oder Bohlen und in einem Fall auch mit Hilfe halbierter und verzahnter Stämme, einen Brunnen in „Daubenbauweise“ und ausgehöhlte Eichenstämme. Die erhaltenen Höhen der Zimmerungen hängen von der Höhe des Grundwasserspiegels ab. Sie liegen hier zwischen 0,2 m (PUI 1654, PUI 1772) und 0,85 m (PUI 1926). Alle genannten Brunnen liegen im westlichen Bereich des Grabungsareals. Die Annahme, Brunnen, die näher am Schwemmgebiet liegen, sind eher erhalten als die übrigen, kann demzufolge nicht gestützt werden. Der unterschiedlich hohe Grundwasserspiegel in Verbdingung mit der Bodenbeschaffenheit erscheint als Erklärung für die unterschiedliche Erhaltung plausibler.

3.3.2.1.Baumstammbrunnen

Bereits seit dem Neolithikum ist diese Bauart belegt.[64] In Sermersheim gibt es 24 solcher Brunnenkonstruktionen (Abb. 16). In Frankreich ist bisher kein vergleichbarer Fundplatz mit derart vielen Brunnen bekannt. In Nordhouse „Oberfuert“ (Bas-Rhin) wurde indes ein Baumstammbrunnen für das 9. Jahrhundert bezeugt, in Auseuil (Oise) in der Picardie sind drei Brunnen der gleichen Bauart aus dem 6. und 7. Jahrhundert bekannt. In der Champagne sind derartige Konstruktionen für das 7. bis 12. Jahrhundert belegt.[65]

Die Eichenstämme sind entweder natürlich oder von Menschenhand ausgehöhlt. Eine natürliche Aushöhlung des Stammes entsteht beispielsweise durch eine Zersetzung von innen heraus oder durch Umwelteinflüsse. Ein Blitzschlag kann hier bereits den nötigen Schaden anrichten und das Innere des Baumes verbrennen, was sich später in einer dünnen schwarzen Schicht nachweisen lässt. Eine solche Schicht bei den Baumstammbrunnen in Sermersheim allerdings nicht nachgewiesen.

Die Baumstämme wurden im bereits innerlich verfaulten Zustand geschlagen und in der Siedlung nachbearbeitet. Einen Beleg dafür geben die Bearbeitungsspuren, wie sie beispielsweise für die Konstruktionen PUI 1001 und PUI 1303 nachgewiesen sind (Abb. 8 und 9). Die Durchmesser der Stämme variieren zwischen 0,5 m (PUI 1654) und 1,18 m (PUI 1303 und PUI 1619). Der Durchschnittswert liegt bei ungefähr 1,2 m.

Dass in fast allen Fällen das Splintholz noch erhalten ist, liegt vermutlich an der größeren Stabilität des Holzes.

In sechs Fällen sind Brunnen mit einem Ring aus rotem, vogesischem Sandstein versehen, die möglicherweise als Stützkonstruktion gedient haben.[66]

Ob ein Baumstamm nun als Ganzes bei der Konstruktion gesetzt wurde oder in Segmenten, bleibt aufgrund der nicht ausreichenden Erhaltung der Brunnenkonstruktionen nur zu vermuten. Ohne Frage ist hier im Hinblick auf die Schachttiefen zu unterscheiden. Handelt es sich um Brunnenschächte aus Siedlungen, die einen relativ hohen Grundwasserspiegel vorweisen, dann dürfte der ausgehöhlte Baumstamm sicherlich als Ganzes gesetzt worden sein. Bei Siedlungen mit niedrigem Grundwasserspiegel und einem entsprechend tieferen Brunnenschacht wird der Baumstamm vor der Konstruktion segmentiert und während der Konstruktion passgenau aufeinandergesetzt worden sein, was allerdings auch eine Instabilität mit sich bring. Daher stellt sich die Frage, ob nicht bei Brunnenschächten ab mehreren Metern Tiefe die Kasten- oder Blockbauweise bevorzugt wurde.

Für diese These sprechen würden einige sehr gut erhaltene ins Neolithikum datierende Brunnen aus Sachsen und Nordrhein-Westfalen sprechen, deren Konstruktionen aufgrund der noch erhaltenen Zimmerungen auf mehrere Meter Tiefe – teilweise bis über 7 m – geschätzt werden[67].

Eine Regel für das Verhältnis zwischen Zimmerung und Brunnentiefe kann und soll im Rahmen dieser Arbeit nicht erfolgen. Dazu bedarf es eingehenderer Studien. Aber möglicherweise lässt sich eine Tendenz in Bezug auf die oben genannten Aspekte erkennen.

Der Erhaltungszustand der Brunnen, die Umstände und der damit verbundene Umfang der Ausgrabungen und die Identifizierung der Befunde als Brunnen sind dabei als mögliche Problemfaktoren zu berücksichtigen

3.3.2.2.Kastenbrunnen

Ebenso wie der Baumstammbrunnen ist auch der Kastenbrunnen seit dem Neolithikum grenzübergreifend bekannt. Einige der bekanntesten in Deutschland sind die Brunnen um Erkelenz oder Zwenkau.[68]

Die Formenvielfalt von Kastenkonstruktionen ist zahlreich. F. Biermann hat in einem Artikel eine Anzahl an verschiedenen Bautypen zusammengestellt.[69]

Die sechs Kastenbrunnen in Sermersheim sind bis auf eine Konstruktion alle im einfachen Stil gehalten. Die Bretter oder Bohlen sind ohne jegliche Verbindung aneinandergestellt (Abb. 10 und 11). Die einzelnen Wände stoßen nur gegeneinander. Die Länge der Bauten variiert zwischen 0,6 m und 1,18 m, die Breite zwischen 0,6 m und 1 m. Die noch erhaltene Höhe der Brunnen variiert ihrerseits zwischen 0,2 m und 0,5 m. Die meisten erhaltenen Bretter lieferte Brunnen PUI 1172 mit 11 Proben. Die Brettdicke ist recht unterschiedlich. Sie liegt zwischen 1,7 cm (PUI 1172) und 9,9 cm (PUI 2256).

Brunnen PUI 1001 ist in seiner Konstruktion einzigartig auf dem Areal (Abb. 10 bis 13, 29, Taf. 1). Er besteht aus zwei ineinander gesetzten Kastenbauten. Die äußere Konstruktion ist aus halbrunden Erlenstämmchen gefertigt, während die innere den übrigen Kastenbauten aus Eichenbrettern gleicht. Ein Beispiel in Ave (Lkr. Müritz) ist in gleicher Bauweise errichtet – zwei Wände stoßen gegen die anderen beiden ohne dabei durch irgendeine Verbindung miteinander verkeilt zu sein.[70]

Diese Konstruktion erscheint zunächst instabil. Es ist jedoch so, dass zum einen der Boden den Brettern Stabilität verleiht, und zum anderen das Wasser im Inneren der Konstruktion die Wände nach außen drückt. Ein Einstürzen der Wände scheint demnach nicht möglich (Abb. 11).[71]

Die Lage am südlichen Rand der Grabungsfläche und die fundleere Verfüllung sprechen möglicherweise für eine gesonderte Funktion des Brunnens. In welchem Zusammenhang der Brunnen mit dem übrigen Fundkomplex zu sehen ist, kann beim jetzigen Kenntnisstand nicht geklärt werden.

Vergleiche für Kastenbauten finden sich unter anderem in Roeschwoog «Schwartzacker» (Bas-Rhin).[72] Hier konnte eine Schachtauszimmerung von 0,9 m x 1,10 m geborgen werden. Acht Bretter mit einer Dicke von 2 cm bis 5 cm wurden obgleich eines schlechten Erhaltungszustands noch zu Untersuchungen herangezogen. Die Bretter waren hochkant gestellt und an den Enden aneinandergesetzt. In der Umzeichnung ist noch ein senkrecht stehender Eckpfosten erkennbar, der möglicherweise zur Stabilisierung des Konstrukts gedient hat. Über die Dendrochronologie wurde der Brunnen von Roeschwoog in den Anfang des 7. Jahrhunderts datiert.

In Kirchheim (Lkr. München) fand sich ebenfalls eine Kastenauszimmerung aus dem 7. Jahrhundert.[73] Die Konstruktion bestand aus vier genuteten Eckpfosten, zwischen die keilförmig geschlagene Wandbrettchen eingeschoben wurden. Gleich mehrere Kastenbrunnen wurden für die die Ortswüstung bei Pilsting (Lkr. Dingolfing-Deggendorf) belegt.[74] Die vorherrschende Konstruktionsart in Pilsting ist der Blockbau. In die genuteten Eckpfosten wurden Bretter oder Bohlen waagerecht eingelassen. Die Datierung erfolgt anhand der Keramik in das 8. bis 11. Jahrhundert.

Kastenbrunnen, die im frühmittelalterlichen Bayern, und nach F. Biermann auch im ostdeutschen Raum und Polen, als Standard angesehen werden können, sind in Sermersheim eher die Ausnahme.[75] Auch unterscheidet sich hier die Bauweise von den Übrigen. Während in den genannten Beispielen das Nut und Feder Prinzip vorherrschend in der Konstruktionsweise ist, sind in Sermersheim die Erlenstämmchen in Blockbauweise zusammengefügt (Abb. 10 und 11, Taf. 1).

[...]


[1] Peytremann 2008.

[2] Tegel/Peytremann 2011, 125, 128.

[3] Schulze 1982 – Hollstein 1969, hier: 200f.

[4] Im Aufsatz von Hollstein datiert Brunnen C in das Jahr 637 ±7. In der Zwischenzeit wurde das Datum um 10 Jahre korrigiert, sodass die Datierung nun bei 627 ± 8 angesetzt wird. Vgl. dazu Schulze 1981, hier: 16.

[5] Schulze 1981.

[6] u.a. Damminger/Gross 2001.

[7] Holzfunde aus Baden-Württemberg aus dem Mittelalter und anderen Phasen sind u.a.: Stettfeld (Rabold 2007). – Oberflacht (Paulsen 1992. – Schiek 1992). – Trossingen (Kluge-Treppe 2004. – Paret 1938. – Theune-Großkopf 2008).

[8] Biermann 2001, 238.

[9] Wand 1992, 189.

[10] Vgl. allgemeine Literatur zu diesem Thema: Blum 2007. – Dubois 1955. – Eitel 1999. – Ganssen/Hädrich 1965. – Herrmann 1977. – Kuntze/et al. 1994. – Semmel 1993. – Wilhelm 1997. –van Werveke 1918.

[11] Bloch 1897, 471-478.

[12] Büttner 1939, 202.

[13] Büttner 1939, 202. – Bruckner 1949, 25-27, 41/42, 133/134, 274-276, 290-294. – Grandaur 1912. – Hofmeister 1940, 34. – Kölzer 1999, 118-126.

[14] Karten siehe Peytremann 2008, Bd. 2, Fig. 13, 16, 24.

[15] Peytremann 2008, Bd. 1, 22.

[16] Ebd. 24.

[17] Peytremann 2008, Bd. 1, 26-32.

[18] Ebd. 29ff.

[19] Ebd. 31.

[20] Gebäude 1375, 1466, 1733, 2531.

[21] Gruben 1049, 1162, 1533, 2027, 2130, 2520.

[22] Peytremann 2008, Bd.1, 44.

[23] Möglicherweise zur Vorratshaltung.

[24] Ebd. 47/48.

[25] Gräben FSS 1168, 1446, 1494, 1785, 3021 und 3172.

[26] LORÉ 2004, 133.

[27] Einige wenige Gräber befinden sich in Zeitstufe HMA 1 in den Abschnitten E 2 und E 5, sowie in Zeitstufe HMA 2 ein Grab in Abschnitt E 1.

[28] PEYTREMANN 2008, Bd. 1, 58.

[29] Die Gräber 1597, 15974 und 15975 gehören zu einer Gruppe, die von Brunnen 1596 geschnitten wird. Vgl. dazu PEYTREMANN 2008, Bd. 2, Fig. 108.

[30] In wiefern Ergebnisse anthropologischer Untersuchungen der Gräber von Sermersheim „Hintere Buen“ Ergebnisse vorliegen, ist aktuell nicht bekannt.

[31] Nicht berücksichtigt sind hier die Strukturen, die keine eindeutige Identifizierung aufgrund der schlechten Erhaltung zulassen.

[32] Baumstamm: 1079, 1180, 1250, 1843, 1926, 2201; „Daubenbau“: 1795; unbekannt: 1898.

[33] Baumstamm: 1237, 1303, 1441, 1546, 1619, 1689, 1772, 1987, 2089, 2183, 2230, 2089, 2183, 2230, 3205; Kastenbau: 1172, 2586; unbekannt: 1513(unsicher, datiert anhand einer Wandscherbe), 1620, 2091 (unsicher, datiert über eine Randscherbe), 2471 (unsicher, datiert anhand einer Randscherbe, die in der Baugrube gefunden wurde).

[34] Peytremann/ Tegel 2008, 4.

[35] Baumstamm: 1173, 1596, 1628, 1652, 2202 (unsicher, anhand einer Randscherbe datiert); Kastenbau: 2259, 2288.

[36] Baumstamm: 1654; Kastenbau: 1001, 1156; unbekannt: 1169, 1316, 1337, 1395, 1534, 1912, 2119, 2434, 2561.

[37] Als Bretter werden alle Stücke bezeichnet, deren Stärke 0,04 m nicht überschreitet. Für alle anderen wird der Begriff Bohle in Anspruch genommen (Schuldt 1988, 17).

[38] Konstruktionen siehe Kapitel 3.3.

[39] Zur Konstruktion von Baumstammbrunnen siehe Kapitel 3.3.2.1.

[40] Dannheimer 1987, 117.

[41] Die Fundbearbeitung in Kapitel 4 und besonders die darauf folgende Diskussion über die Funktion in Kapitel 6 gehen auf die Thematik genauer ein.

[42] Tegel/Schweichel 2008, 160-195.

[43] Hollstein 1965, 14. Weiterführende Literatur zur Datierung mit Hölzern vgl. u.a.: Baillie/Pilcher 1973. – Hollstein 1980. – Renfrew/Bahn 2004, 136ff. – Schweingruber 1983.

[44] http://www.dainst.org/en/department/dendrochronologie (Stand: 03.11.13).

[45] Schweingruber 1983, 84.

[46] Baumstammbrunnen: 1172, 1173, 1237, 1303, 1441, 1596, 1619, 1652, 1689, 1772, 1843, 1926, 1987, 2183, 2201, 2230, 3205; Kastenbrunnen: 1172, 2259; „Daubenbau“: 1795.

[47] Tegel/Schweichel 2008, 167.

[48] Die Inventarnummern der beiden Hölzer stimmen nicht mit denen im Katalog überein. Eine genaue Zuordnung der Bretter/Bohlen hier zu denen im Katalog kann nicht erfolgen.

[49] Ebd. 172.

[50] Als Kambium bezeichnet man die Wachstumsschicht, die sich zwischen dem Splintholz und der Rinde befindet. Weiterführende Literatur hierzu siehe u.a. Billamboz 1986. – Grosser 2007. – Hollstein 1980. – Schweingruber 1983.

[51] Tegel/Schweichel 2008, 183.

[52] Brunnen mit schlecht erhaltener Zimmerung: 1079, 1180, 1250, 1546, 1628, 1898, 2089, 2202, 2288, 2586. Brunnen ohne Zimmerung: 1513 (nicht ergraben), 1620, 2091, 2233, 2471.

[53] Siehe Kapitel 4.

[54] Brunnen 1169, 1316, 1337, 1395, 1534, 1654, 1689, 2119, 2434, 2561.

[55] Brunnen 2288 und 2586.

[56] Brunnen 1513, 1620, 1898, 2091, 2233, 2471.

[57] Brunnen 1001, 1156, 1169, 1316, 1337, 1395, 1534, 1654, 1912, 2119, 2434, 2561.

[58] Kastenbrunnen: 1001, 1156; Baumstamm: 1654.

[59] Hierbei handelt es sich um Webgewichte, Tierknochen, Sandstein und Schlacke.

[60] Die Hälfte der nur 36 gezeichneten Brunnen weist im Planum eine trichterförmige Baugrube vor, wobei die Wände zum Teil leicht wellenförmig sind. Bei zwei Brunnen, 1912 und 2230, ist die eine Seite trichterförmig, während die andere Seite treppenförmig, bzw. senkrecht ausgehoben wurde.

[61] Mischkewitz 1995. 137. – Trichterförmige Baugruben sind unter anderem zu beobachten in: Nordhouse, Elsaß (Châtelet 2006, 16-18), Kirchheim, Lkr. München (Dannheimer 1987, 117), Eching, Lkr. München (Bauer/et al. 1993, 119), Birgelen, Lkr. Geilenkirchen-Heinsberg (Herrnbrodt 1955/56, 350), Ostdeutschland und Polen (Biermann 2001, 235).

[62] Biermann 2005, 160

[63] Wie Anm. 53 – Biermann/Schaake 2005.

[64] Francke 1996, 130f. – Weller/et al. 2008, 299-333.

[65] Châtelet 2006, 16-18 – Georges-Leroy 1985, 126. – Haurillon 1994, 70f.

[66] Brunnen 1546, 1652, 1654, 1795, 1843, 1926.

[67] Elburg 2008 – Elburg/Herold 2010 – Elburg 2010 – Stäuble/Huth 1995 – Stäuble/Campen 1997 – Stäuble/Campen 1998, hier 65-69 –Tegel/et al. 2012.

[68] Campen 2000, 42ff. – Koschik 1998. – Stäuble/Huth 1995, 14ff.

[69] Biermann 2001, 214ff. Hierbei handelt es sich zwar um das Gebiet der nördlichen Westslaven, doch unterscheidet sich die Bauweise der Brunnen im Wesentlichen nicht von denen in den bearbeiteten Regionen.

[70] Mischkewitz 1995, 141.

[71] Persönliche Mitteilung W. Tegel.

[72] Châtelet 1998, 255-257.

[73] Dannheimer 1987, 117.

[74] Kreiner 1989, 109.

[75] Biermann 2001, 214 ff. Für weitere Darstellungen von Konstruktionstypen vgl. u.a. Biermann 2001. – Beck/et al. 1981. – Kreiser 1983.

Ende der Leseprobe aus 163 Seiten

Details

Titel
Früh- und hochmittelalterlicher Brunnenbau des Elsaß und Süddeutschlands
Hochschule
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Note
2,7
Autor
Jahr
2008
Seiten
163
Katalognummer
V268424
ISBN (eBook)
9783656585787
ISBN (Buch)
9783656585749
Dateigröße
28512 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
früh-, brunnenbau, elsaß, süddeutschlands
Arbeit zitieren
Saskia Hunsicker (Autor:in), 2008, Früh- und hochmittelalterlicher Brunnenbau des Elsaß und Süddeutschlands, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268424

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