Das Krankheitsbild der psychosomatischen Störung Magersucht


Seminararbeit, 2012

19 Seiten, Note: 1,6


Leseprobe


1. Einleitung

„Das Mädchen mir gegenüber blickt traurig,
ihre Augen sind leer.
Früher konnte man das Lächeln in ihnen sehen.
Ihre Haut wirkt so blass,
sie will schreien,
sie schaut mich an,
plötzlich rollt eine Träne
über ihr Gesicht.
Ich strecke meine Hand nach ihr aus
will sie trösten,
doch das einzige was ich berühre
ist der kalte Spiegel
gegenüber von mir“

(Internetquelle 1).

Die Geschichte von dem Mädchen, welches in den Spiegel schaut, sich selbst nicht mehr erkennt, ist ein guter Einstieg für das Thema „Das Krankheitsbild der psychosomatischen Störung Magersucht (Anorexia nervosa)“ meiner semesterübergreifenden Seminararbeit. Magersucht ist ein Problem, welches die Gesellschaft immer beschäftigt hat und immer beschäftigen wird. Junge Mädchen sehen im Fernsehen dünne, knochige, junge Frauen und wollen genauso aussehen wie sie. Das Schönheitsideal festigt sich. Viele sind dann bereit, dafür alles zu geben. Alles, das heißt manchmal sogar das Leben.

In der vorliegenden Arbeit möchte ich mich mit der Thematik der Magersucht auseinandersetzen. Dabei werde ich die Krankheit umfassend beleuchten, um mich daran anschließend den Bezug dieser psychosomatischen Störung zu Sozialen Arbeit zu widmen und in diesem Rahmen Ansatzpunkte für sozialpädagogisches Handeln im Umgang mit der Magersucht aufzeigen zu können.

Ich werde mich im Rahmen dieser Seminararbeit themenbezogen hauptsächlich auf das Seminar von Frau Prof. Dr. Thiele über die Soziale Arbeit mit kranken und sterbenden Menschen beziehen und mich insbesondere auf das Themenspektrum des sozialarbeiterischen Umgangs mit kranken Menschen beschränken, um so die psychosomatische Störung Magersucht aus der sozialpädagogischen Perspektive umfassend betrachten zu können.

Ich möchte zudem den Seminarschwerpunkt des professionellen Umgangs mit Krankheiten und psychischen Störungen in der Sozialen Arbeit zusätzlich vertiefen und Verknüpfungen dieser Thematik zu den Inhalten der anderen Seminare des Modules herstellen.

Im Rahmen der vorliegenden Arbeit möchte ich mir ein tiefgründiges Hintergrundwissen über die Essstörung der Anorexia nervosa erarbeiten, um dann in der Praxis einen souveränen Umgang mit diesem Arbeitsschwerpunkt gewährleisten zu können.

Zunächst werde ich mich der Definition der Magersucht widmen, damit der Leser versteht, um welche Krankheit es sich handelt. Danach werde ich auf die Symptomatik dieser Essstörung eingehen, damit man sie im alltäglichen Leben erkennen kann, um dann handeln zu können. Ätiologie und Verlauf der Krankheit werden dieses Kapitel abschließen. Desweitern werde ich mich mit der Pathogenese der Krankheit beschäftigen, damit man die Magersucht eindeutig zuordnen kann. Behandlungsmöglichkeiten und Therapien werde ich auch aufzeigen, damit man sich darauf einstellen kann, wie man einem an Magersucht erkrankten Menschen helfen kann.

Als abschließenden Punkt werde ich die Interventionsmöglichkeiten aufzeigen, damit der Sozialarbeiter und Helfer intervenieren kann.

Ziel der Arbeit ist es, sich tiefgreifend mit der Thematik Magersucht zu beschäftigen, welche in der sozialpädagogischen Praxis insbesondere in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, eine wichtige Rolle spielen kann. Somit möchte ich mich näher mit der Thematik beschäftigen, damit ich einen souveränen Umgang mit der Themenstellung herstellen kann.

2. Die psychosomatische Störung Magersucht (Anorexia nervosa)

Zunächst möchte ich die Magersucht als psychosomatische Störung definieren, um mich in weiteren Unterpunkten des Kapitels systematisch der Symptomatik, sowie den Krankheitsursachen und dem Krankheitsverlauf der Anorexia nervosa zu widmen. Dabei sollte beachtet werden, dass die Arbeit vor dem Hintergrund der Sozialen Arbeit geschrieben wird und demnach die medizinischen Anteile auf ein Basiswissen beschränkt sind. Wichtige sozialpädagogische Fakten stehen hier im Vordergrund.

Im wörtlichen Sinn umfasst due psychosomatische Störung einerseits die Psyche, das heißt die Seele sowie anderseits das Soma, den Körper und setzt beide in einen wechselseitigen Bezug zueinander. Die Wortherkunft ist der griechischen Sprache entlehnt und wurde Anfang des 19. Jahrhunderts in die Medizin- sowie die Umgangssprache eingeführt (vgl. Lackinger Krager 1999, S. 265).

Die Psychosomatik, als Teilbereich der Medizin, basiert auf der Einstellung, dass Psychisches sowie soziale Ursachen und Folgen für psychologische Störungen stehen können. Der Körper, die Seele und die soziale Komponente stehen damit bei der Störungsentstehung in ständiger Wechselwirkung, ebenso kann die Krankheit diese menschlichen Bereiche beeinflussen und auf diese meist negativ einwirken. Die Psychosomatik vernetzt die Arbeitsbereiche der Medizin, der Psychologie und der Sozialarbeit, um den Erkrankten ganzheitlich sowie personenzentriert begleiten und behandeln zu können. Dadurch kann eine erfolgreiche Intervention in allen Lebensbereichen, sowie eine Genesung sichergestellt werden. Seelische Bereiche können bei körperlicher Beeinträchtigung reagieren, ebenso kann der Körper bei einer seelischen Belastung reagieren. Dies kann unterschiedliche Charaktertypen oder Persönlichkeiten treffen. Somit kann man nicht von stereotypischen Patienten ausgehen, da Ursachen, Folgen und Auswirkungen unterschiedlich sind und sich auswirken (vgl. ebenda, S. 265 f.).

Das nichterlernen von der Unterscheidung zwischen körperlichen und seelischen Reaktionen ist eine häufige Ursache der psychosomatischen Erkrankung. Demnach werden körperliche und emotionale Reaktionen auf Ereignisse als untrennbare Einheit wahrgenommen und können nicht getrennt voneinander kognitiv bewertet und bearbeitet werden. Typisch für eine psychosomatische Störung ist die Kompensation von als mangelhaft erlebten Lebensbereichen durch das Einordnen von Aufmerksamkeit, Zuwendung und individueller Bedeutsamkeit durch die Erkrankung (vgl. Lackinger Krager 1999, S. 266).

Durch diese Darlegung ist festzustellen, dass es sich bei der Anorexia nervosa um eine psychosomatische Störung handelt. Alle genannten Aspekte treffen auf die Magersucht zu. Bei den Betroffenen kann es zu unterschiedlichen und individuellen Ausprägungen der Erkrankung kommen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Das Krankheitsbild der psychosomatischen Störung Magersucht
Hochschule
Duale Hochschule Gera-Eisenach (ehem. Berufsakademie Thürigen in Gera)
Note
1,6
Autor
Jahr
2012
Seiten
19
Katalognummer
V267771
ISBN (eBook)
9783656581642
ISBN (Buch)
9783656580898
Dateigröße
488 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
krankheitsbild, störung, magersucht
Arbeit zitieren
Isabel Fallenstein (Autor:in), 2012, Das Krankheitsbild der psychosomatischen Störung Magersucht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267771

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