Status Quo der Finanzierung und des Betriebs von Fußballstadien


Hausarbeit (Hauptseminar), 2012

23 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung zum Thema Finanzierung von Fußballstadien

2 Finanzierungen und Investitionen im Sport
2.1 Der Begriff Finanzierung
2.2 Finanzierungsmöglichkeiten im Sport
2.3 Investitionen im Sport

3 Institutionen bei der Finanzierung von Stadien und deren Ziele

4 Die Betreiber- und Finanzierungsmodelle für Sportarenen
4.1 PPP – Sektor übergreifende Beteiligung durch Public Private Partnership
4.2 Private Finanzierung von Fußballstadien

5 Einnahmen und Kosten eines Fußballstadions
5.1 Einnahme durch die Stadionvermarktung
5.1.1 Naming-Right
5.1.2 Hospitality
5.2 Zusätzliche Einnahmen durch Events
5.3 Betriebskosten eines Fußballstadions

6 Rentabilität eines Fußballstadions

7 Neue Möglichkeiten zur Generierung von Einnahmen und Reduzierung von Kosten
7.1 Stadionvermarktung als Geschäftsmodell für ein Vereinsmarkenerlebnis
7.2 Bauliche Möglichkeiten
7.3 Nutzung von alternativen Energien

8 Schlussbetrachtung/Zusammenfassung der Ergebnisse

9 Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Finanzierungsformen

Abbildung 2 Eigen-, Fremd-, Innen- und Außenfinanzierung

Abbildung 3 Finanzierungsformen im Sport

Abbildung 4 Modellhafte Organisations-und Finanzierungsstruktur

Abbildung 5 Finanzierungs- und Betreibermodelle Quelle: (Kähler, 2008, S. 38)

Abbildung 6 Besitz- und Betriebsgesllschaften in der Fußballbundesliga

Abbildung 7 Finanzierungs- und Organisationsstruktur einer Sportarena mit Betrieb und Besitz einer PPP

Abbildung 8 Aufgliederung der Betriebskosten Quelle: (Sponsor's 2007/04)

Abbildung 9 Personalkosten einer Sportstätte Quelle: (Sponsor's 2009/12)

Abbildung 10 Modellplan der Erlebniswelt des FC Bayern München

1. Einleitung zum Thema Finanzierung von Fußballstadien

Das Thema Finanzierung und Betrieb von Fußballstadien hat insbesondere um das Jahr 2000 herum zu zahlreichen Beiträgen in der Wissenschaft geführt. Hauptgrund hierfür war die bevorstehende Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland, aber auch die hierzulande vergleichsweise geringen Stadioneinnahmen, deren Grund in dem relativ schlechten Zustand der Stadien gesehen wurde. Da heute die meisten Stadien allerdings bereits fertig gestellt sind und so die Finanzierungskonstruktionen natürlich bereits lange stehen, sind nach 2007 noch wenige Beiträge zu diesem Thema erschienen (Eisenberger, 2006, S. 75).

In dieser Arbeit soll ein Status Quo der Finanzierungs- und Betreibermodelle gegeben werden. Ferner soll aufgezeigt werden, wie es denn um die Rentabilität der Fußballstadien und -arenen steht. Dafür gilt es vorweg die Einnahmen und Kosten dar zulegen. Zudem sollen neue Möglichkeiten zur Generierung von Einnahmen sowie zur Reduzierung von Kosten für eine höhere Rentabilität vorgestellt werden.

2 Finanzierungen und Investitionen im Sport

Für die nachfolgenden Erläuterungen ist es wichtig, dass die zentralen Begrifflichkeiten geklärt werden, damit diese in den differenzierten Erscheinungsformen und Unterkategorien erfasst werden können. Somit erfolgt zu Beginn dieses Abschnitts die Klärung der Begriffe „Finanzierung“ und "Investition".

2.1 Der Begriff Finanzierung

Der Begriff Finanzierung wird sehr unterschiedlich verwendet, im Allgemeinen umfasst Finanzierung alle Aktivitäten der Beschaffung des erforderlichen Kapitals, um betriebsnotwendige Investitionen tätigen zu können, die letztlich der Durchführung und Aufrechterhaltung betrieblicher Abläufe dienen (Vornholz, 2005a, S. 85; Thommen & Achleitner, 2009, S. 569). Das Kpaital wird andererseits für Investitionen benötigt, wobei zwischen den Anfangsinvestionen und Re-Investitionen unterschieden werden kann. Unter Finanzeirung fallen somit die finanziellen Beziehungen zwischen dem Unternehmen und seinen Kapitalgebern. Neben einer zu geringen Eingenkapitalausstattung ist die fehlerhafte Finanzierung einer der Hauptgründe für Insolvenzen. Eine effiziente Finanzierung ist eng mit einer voraussschauenden Finanzplanung verbunden. Die sich daraus ergebenden verschiedenen Möglichkeiten der Finanzierung sind in der folgenden Abbildung dargestellt (Vornholz, 2005a, S. 85).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 Finanzierungsformen

Quelle: (Vornholz, Finanzierung von Sport- und Freizeitanlagen, 2005a, S. 85)

2.2 Finanzierungsmöglichkeiten im Sport

Bei der Finanzierung von Sport- und Freizeitanlagen bestehen verschiedene Kapitalquellen, die in Abbildung 2 dargestellt sind.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 Eigen-, Fremd-, Innen- und Außenfinanzierung

Quelle: (Vornholz, 2005a, S. 86)

Investitionen in Sportorganisationen, wie die Baukosten eines Stadions müssen finanziert werden. Dies bedeutet, dass in einer Sportorganisation zur Beschaffung geklärt werden muss, woher die Finanzmittel hierfür stammen. Dies kann einerseits aus dem innerbetrieblichen Leistungsprozess geschehen, dann spricht man von einer Innenfinanzierung, oder aber von unternehmensexternen Quellen stammen, dann spricht man von einer Außenfinanzierung (Hovemann, 2010, S. 264). Bei der Innenfinanzierung erfolgt die Finanzierung durch die Geschäftstätigkeit des Unternehmens, durch Umsatzerlöse und andere Veräußerungserlöse (Kampmann K. , 2010, S. 308). Von einer Außenfinanzierung spricht man, wenn alte Gesellschafter ihre Beteiligung an der Unternehmung aufstocken, neue Anteilseigner junge Aktien kaufen (beides Eigenkapital aus Beteiligungsfinanzierung) oder Fremdkapital von Gläubigern (z. B. Kredite, Anleihen) aufgenommen wird (Kern, Haas, & Dworak, 2002, S. 398).

Auch in Fußballunternehmen müssen diese Investitionen finanziert werden. Für den Profi-Club bedeutet dies, dass zur Beschaffung von Produktionsfaktoren geklärt werden muss, woher die die Finanzmittel hierfür stammen. Einerseits können diese aus dem innerbetrieblichen Leistungsprozess stammen, in diesem Fall spricht man von einer Innenfinanzierung, oder aber von unternehmensexternen Quellen stammen, also der sogenannten Außenfinanzeirung. Zur Beurteilung der Finanzierung spielt auch die Rechtsstellung der Kapitalgeber und die Kapitalhaftung eine wichtige Rolle. Hier wird in Eigenfinanzierung und Fremdfinanzeirung unterschieden. Die nachfolgende Abbildung 3 veranschaulicht alternative Finanzierungsinstrumente, die den vier Begrifflichkeiten zugeordnet werden können (Hovemann, 2010, S. 264).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3 Finanzierungsformen im Sport

Quelle: (Hovemann, 2010, S. 265)

2.3 Investitionen im Sport

Unter dem Begriff "Investitionen ist die Umwandlung der durch die Finanzierung oder aus Umsätzen stammenden flüssigen Mittel des Unternehmens in Sachgüter, Dienstleistungen und Forderungen." zu verstehen (Thommen & Achleitner, 2009, S. 679).

Eine Investition ist als eine Anlage finanzieller Mittel zu sehen. Es werden folgende Investitionsarten unterschieden (Horst K. W., 2010, S. 322):

- Immaterielle Investitionen: Finanzielle Mittel werden für den Erwerb oder die Entwicklung körperloser Nutzungspotenziale, z.B. Patente, technologische Wissen, Mitarbeiterkompetenzen, Kundenbindung, Image, eingesetzt.
- Finanzinvestitionen: Finanzielle Mittel werden für Beteiligungen, den Kauf von Wertpapieren oder die Vergabe von Krediten verwendet.
- Sachinvestitionen: Finanzielle Mittel werden für materielle Vermögensgegenstände, z.B. für Gebäude, Maschinen, Fahrzeige, technologische Systeme oder Warenlager ausgegeben.

Bei immateriellen Investitionen handelt sich im Sport in erster Linie um Investitionen in das Humankapital, also in den Erwerb neuer Fußballspieler und in die Ausbildung des Nachwuchses (Daumann, Langer, & Breuer, 2010, S. 140). Im Sport stellen beispielsweise Finanzinvestitionen Beteiligungen an anderen Unternehmen dar, um eine Diversifikationsstrategie[1] zu realisieren. In Sportorganisationen stellen Sachinvestitionen u.a. den Erwerb von Grundstücken für die Errichtung neuer Trainingsanlagen, der Kauf von Sportgeräten oder Erwerb von Stadien (Hovemann, 2010, S. 267f.).

Nachfolgend geht es in dieser Arbeit, um die genauere Betrachtung der finanziellen Investitionen von Fußballclubs.

3 Institutionen bei der Finanzierung von Stadien und deren Ziele

Durch die Stadionprojekte im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 kam es bei den Stadienbauten zu verstärkten privatwirtschaftlichen Aktivitäten und auch zu privaten Investitionen in Stadien. Die folgende Abbildung 4 zeigt eine modellhafte Organisations- und Finanzierungsstruktur, wie sie u.a. bei der Arena AufSchalke gegeben ist (Vornholz, 2005b, S. 4).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4 Modellhafte Organisations-und Finanzierungsstruktur

Quelle: (Vornholz, 2005b, S. 5)

Das in der obigen Grafik dargestellten Modell zeigt, dass verschiedene Institutionen beteiligt sind, wobei auch vielfach Modelle des Public Private Partnership verwirklicht worden sind. Was die einzelnen Beteiligten unter „wirtschaftlichem Erfolg“ verstehen, ist dabei abhängig von deren Sichtweise. Die Institutionen verfolgen unterschiedliche Interessen und Ziele, die im Folgenden dargestellt werden sollen (Vornholz, 2005b).

Die Besitzgesellschaft ist die Institution, in deren Vermögen sich das Stadion befindet und die das Investment sowie das wirtschaftliche Risiko trägt (Vornholz, 2005b, S. 5). Deren Aufgabe ist im Wesentlichen die Finanzierung des Stadions, es können aber auch die Aufgaben einer Projektgesellschaft oder eines Developers (u.a. Planung, Entwicklung oder Bau) übernommen werden. Aufgrund der Finanzierungs-Aufgabe hat die Besitzgesellschaft den entsprechenden Schuldendienst zu leisten. Die Ziele der Besitzgesellschaft sind abhängig von den Beteiligten dieser Gesellschaft, wobei mindestens drei verschiedene Parteien zu unterscheiden sind (Riebeling, 2009, S. 40f.).

Die Ziele definieren sich mit dem durch Investitionen angestrebten Zustand. In der Regel soll das eingesetzte Kapital eine genügende Rentabilität bringen. (Horst K. W., 2009, S. 18f.). So kann davon ausgegangen werden, dass für private Investoren vorwiegend das Ziel einer „ausreichenden“ Rendite besteht. Es ist aber auch möglich, dass die Beteiligung an dem Investment aus steuerlichen Gründen erfolgt. Unter diesen Bedingungen werden Verluste einkalkuliert, die von den Investoren mit anderen Einkommen verrechnet werden können. Neben dem Ziel der Renditeerzielung sind aber auch andere Ziele denkbar. So engagieren sich z.B. Bauunternehmen an der Finanzierung, um die Bauaufträge zu erhalten (Riebeling, 2009, S. 18). Eine andere Zielsetzung ergibt sich, falls der öffentlichen Hand das Stadion gehört. Statt der betriebswirtschaftlichen Ziele treten regionalwirtschaftliche Ziele in den Vordergrund. Durch eine hohe Anzahl von Veranstaltungen soll die Attraktivität der Kommune gesteigert werden. Weiterhin erhöhen die Besucher den Umsatz in der Kommune (z.B. Hotellerie und Gastronomie) und führen damit zu höheren Steuereinnahmen für die öffentliche Hand. Drittens kann der Verein als Gesellschafter einer Besitzgesellschaft mit seinem Engagement das Ziel verfolgen, dass der Verein optimale Bedingungen für seine Spiele erhält. Häufig wird aber auch von den Banken die Einbindung des Vereins in die Gesellschaft gefordert (Vornholz, 2005b, S. 6).

[...]


[1] Bei einer Diversifikationsstrategie geht ein Unternehmen mit neuen Produkten in neue Märkte (Prelitz, 2010, S. 41).

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Status Quo der Finanzierung und des Betriebs von Fußballstadien
Hochschule
Hochschule für angewandtes Management GmbH  (Sportmanagement)
Veranstaltung
Konzeption von Sport- und Freizeitanlagen
Note
1,3
Autor
Jahr
2012
Seiten
23
Katalognummer
V266999
ISBN (eBook)
9783656578772
ISBN (Buch)
9783656578741
Dateigröße
1400 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Finanzierung, Hospitality, Sportstätten, Fußballstadion, Stadion, Sportstadion, Stadionvermarktung, Arena, Naming-Right, Fußballstadien, PPP, Betreibermodelle
Arbeit zitieren
Nadine Rey (Autor:in), 2012, Status Quo der Finanzierung und des Betriebs von Fußballstadien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266999

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