Eine Untersuchung zur Attraktivität des Mithraskultes


Bachelorarbeit, 2012

60 Seiten, Note: 3,00


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Verlangen nach Gemeinschaft
2.1. Die mythische Rolle Mithras
2.2. Die Anhängerschaft
2.3. Die Organisation
2.4. Besonderheiten der Kulträume
2.5. Das Kultmahl
2.6. Zwischenfazit

3. Besonderheiten des Mithraskultes im Vergleich zu den anderen Mysterienkulte
3.1. Die gegenseitige Verpflichtung: Mithraskult als Männerbund
3.2. Die moralischen Werte
3.3. Mithraskult und die römischen Kaiser
3.4. Die Verbindung Mithras mit anderen Mysteriengöttern und mit den einheimischen Gottheiten

4. Fazit

5. Quellen- und Literaturverzeichnis
5.1. Quellen
5.2. Literatur

6. Anhang
6.1. Anhang 1: Schema der Weihegrade
6.2. Anhang 2: Schriftliche Zeugnisse
6.3. Anhang 3: Inschriften
6.4. Anhang 4: Abbildungen

6.5. Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

„Mysterien sind eine Form persönlicher Religion, die eine private Entscheidung voraussetzt und durch Beziehung zum Göttlichen eine Art von Erlösung sucht“.[1]

Mysterienkulte waren hauptsächlich durch zwei Merkmale gekennzeichnet- Geheimhaltung und Initiation. Das erste setzte die Existenz eines zentralen Kultgeheimnisses voraus, dessen Inhalt nur für einen bestimmten Personenkreis zugänglich war. Das zweite Merkmal bezog sich auf die Trennung von Eingeweihten und Nichteingeweihten und somit war es die erste Stufe im Prozess der Annäherung an das Kultgeheimnis. Bei den Mysterien werden orientalische Vorformen unterschieden, die zum großen Teil eine erste Umformung in der Zeit nach Alexander dem Großen durchmachten.[2] Während der römischen Kaiserzeit standen sie auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung, bis schließlich im 4. Jahrhundert das Christentum sich durchsetzte und den Untergang der Mysterien endgültig besiegelte.

Angesichts der epigraphischen Zeugnisse konnte bestimmt werden, dass die römische Form des Mithraskultes im späten 1. Jahrhundert n.Chr entstanden war.[3] Der Gott Mithras war bereits aus dem altpersischen und altindischen Pantheon bekannt. Aus der persischen Religion wurden nur bestimmte Elemente übernommen, die dann in Anlehnung an platonische Lehren zu einem komplett neuen Glaubenssystem organisiert wurden.[4] In ihrer Blütezeit am Ende des 2. Jahrhunderts n.Chr. wurden die Mithrasmysterien in den europäischen Provinzen, in Nordafrika und Syrien praktiziert. Abgesehen von wenigen Ausnahmen[5] sind die ersten Monumente erst seit 140 n.Chr. sicher zu datieren.[6] Die meisten Zeugnisse kommen aus Rom und Ostia.[7] Von den archäologischen Überresten her ist es bekannt, wie die Kultstätten von Mithras aussahen, wie der Gott abgebildet wurde und zum großen Teil die Geschichte seines Mythos. Die epigraphischen Zeugnisse liefern Informationen über die Namen und teilweise die Berufe der Anhänger. Literarische Überlieferung ist wenig bekannt, der Mithraskult unterlag wie die anderen Mysterienkulte der Geheimhaltung. Wer sich schriftlich zu dieser Thematik äußerte, gehörte eher zu den Gegnern des Kultes.[8]

Franz Cumont gilt als der Gründer der modernen Mithras-Forschung.[9] 1896 und 1899 veröffentlicht er die zwei Bänden von Textes et monuments figurés relatifs aux mystéres de Mithra. Der eine Band ist ein Sammelkatalog von allen bis dahin bekannten Zeugnissen des Mithraskultes, der Zweite ist ein Kommentarband. Der Autor selbst sah sein Werk als Beitrag zu der generellen Frage der erfolgreichen Verbreitung des Christentums im römischen Reich an. Seine Monographie entstammt aus einem Zeitraum, in dem es kaum ein Werk über griechisch-römische Mysterienreligionen gab, an dem er seine Forschung orientieren konnte.[10] Cumont hat als erster den Zusammenhang mit einem altiranischen Gott namens Mithra erkannt und glaubte, dass der römische Mithras kult ein Import des iranischen Mithra -Kult war. Diese These bleibt maßgeblich für die Forschung in den nächsten 70 Jahren, auch wenn Cumont offensichtlich nicht übereinstimmenden Details vom römischen und iranischen Kult in Verbindung zu bringen suchte.[11] Die erste Gegenreaktion im Bezug auf Cumonts These kam erst 1971 während dem 1. Internationalen Kongress für Mithrasforschung auf, und zwar vor allem von zwei Wissenschaftlern- John Hinnels und Richard Gordon. Das war der Wendepunkt in der Mithrasforschung. Die römischen Mithrasmysterien konnten nicht länger allein auf den iranischen Mithra zurückgeführt werden.[12] Es wurde in Betracht gezogen, die Mithrasmysterien als ein von Persien unabhängiges Produkt des Westens anzusehen.[13]

Eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Wesen der Mysterienkulte bietet Burkert in Antike Mysterien. Funktion und Gehalt an. Allgemeine Einführungen in den Mithrasmysterien gibt es von Hans Kloft, Alfred Schütze, Maarten Vermaseren, Reinhold Merkelbach. Schütze stellt die allgemeinen Inhalte des Mithraskultes vor, die Interpretation ist jedoch stark christlich geprägt. Richard Gordon, Roger Beck und Manfred Clauss setzen sich mit bestimmten Aspekten des Kultes auseinander und bieten somit einen tieferen Blick im Verständnis der Mysterien. 1956 und 1960 unternahm Vermaseren eine Systematisierung und Aufnahme der inzwischen fast verdoppelten Mithrasfunden mit den zwei Bänden von Corpus Inscriptorum et Monumentorum Religionis Mithriacae (CIMRM) . Zusätzlich gründete er die EPRO-Reihe (Études Préliminaires aux Religions Orientales Dans Ľempire Romain), die den aktuellsten Forschungsstand zu den orientalischen Religionen und vor allem zum Mithraskult bietet.[14] In den Thesen von David Ulansey werden die Mithrasmysterien völlig aus astronomischer Sicht gedeutet. Mithras trägt hier die Verantwortung für die Präzession und kontrolliert die kosmischen Pols.[15] Diese relativ neue Deutungsrichtung[16] setzt sich überraschenderweise sehr gut durch, in der vorliegenden Arbeit werden allerdings solche Erklärungsmodelle nicht berücksichtigt. Ziel dieser Untersuchung ist es, den Mithraskult als soziales Phänomen zu erklären, und somit wird bezweifelt, dass die Präzession von maßgebender Bedeutung für die meisten Mithrasanhänger war. Astronomie spielte zweifellos eine bedeutende Rolle, sie war allerdings nicht der Hauptgrund für die Verbreitung und die Attraktivität der Mysterien.[17] Präzise Deutungsmuster eines Kultes sind nicht für die breite Masse bestimmt, sondern waren eher für einen kleineren Personenkreis bedeutend und verständlich.

Alle Forschungsmeinungen sind sich darüber einig, dass Mithras eine Gottheit persischen Ursprungs ist. In Bezug auf die Mysterien des Mithras bilden sich allerdings zwei verschiedene Richtungen. Viele Forscher halten noch an die These von Cumont fest, dass der Mithraskult von Anatolien her verbreitet wurde.[18] In der neueren Forschung erheben sich aber immer mehr Stimmen dagegen, die den Ursprungsort der Mythrasmysterien direkt nach Rom verlagern.[19] Veranschaulicht wird das dadurch, dass Vermaseren den CIMRM mit Asien, Kleinasien und Syrien beginnt, währenddessen Clauss an erster Stelle in seinem Cultores Mithrae Rom und Ostia setzt.[20] Einen eindeutigen Bruch mit der Cumont-Tradition setzt Merkelbach 1984 mit seiner These, dass der Gründer der Mithrasmysterien ein Mann aus der kaiserlichen Umgebung sei; er stammte wahrscheinlich aus dem Osten und hatte somit orientalische und platonische Lehren miteinander vermischt und so den neuen Kult in Rom am Ende des 1. Jhs. n.Chr. erschaffen.[21] Über den Aspekt des sozialen Konformismus des Mithraskultes ist die Forschung jedoch einig.[22]

Es gibt keine Liturgien von antiken Kulten, die erhalten geblieben sind.[23] Die s.g. „Mithrasliturgie“ ist ein griechisch-ägyptischer Papyrus, Bestandteil der Pariser Zauberpapyrus (PGM IV.475-820). Hierbei handelt es sich um einen Zufallsfund, der durch Händler nach Europa gekommen ist und durch einen Auktion Besitz der Bibliotheque Nationale wurde. Der Papyrus enthält eine Sammlung von magischen Texten, der Autor von der Mithrasliturgie ist anonym und die Quelle wurde von einem ebenso anonymen Redaktor im Laufe des 3. Jahrhunderts n.Chr. bearbeitet. Der Text wurde 1888 von Carl Wessely zum ersten Mal veröffentlicht und 1903 kam in einer kritischen Ausgabe mit Kommentar von Albrecht Dieterich.[24] Das erste literarische Zeugnis über Mithras stammt aus der Mitte der 80er Jahre des 1. Jahrhunderts n.Chr. Der Dichter Statius erwähnt den Namen des Gottes, wobei er ihn mit Apollo in Verbindung bringt.[25] Plutarch berichtet in seiner Biographie des Pompeius, dass die Seeräuber aus Kilikien Anhänger des Mithras seien, erwähnt die Lehren jedoch nicht.[26] Viele Forscher nehmen auf Grund dieser Notiz an, dass der Mithraskult nach Italien von den kilikischen Seeräubern gebracht wurde, nachdem sie 67 v.Chr. von Pompeius besiegt wurden. Plutarch bietet allerdings darüber nicht mal annähernd Hinweis hierauf.[27] Porphyrios, ein Neoplatoniker des 3. Jahrhunderts, berichtet in seinem De antro nypharum über die Form und die Funktion des Mithräums. Sein Bericht ist insofern wichtig, weil er erstens die esoterische Bedeutung des Mithrasheiligtums klarstellt und zweitens - seine Funktion innerhalb der Mysterien. Das Mithräum ist hier eine „Höhle“, weil es das Universum repräsentieren soll. Es ist eine Abbildung des Kosmos, weil es dazu verhelfen soll, die Wanderung der Seele begreiflich zu machen.[28] Nichts von den archäologischen Zeugnissen widerspricht dem Bericht in De antro nypharum, er wird sogar durchaus bestätigt.[29] Justin, gestorben um 165 n.Chr. in Rom, äußert sich über die Mithrasmysterien als eine von Dämonen geschaffene Nachahmung des Christentums[30] in Erste Apologie[31], ähnlich wie Tertullian in De praescriptione haereticorum.[32] Dieser vergleicht auch in seiner Schrift De corona militis[33] Christentum und Mithraskult in einigen Passagen- angeblich kannte er zum Teil Einweihungsriten beim letzteren. Es handelt sich hierbei um oberflächliche Merkmale, die vom christlichen Standpunkt her interpretiert werden.[34] Da die Antipropaganda der christlichen Autoren sich auf ungesicherte Informationen über die Rituale im Mithraskult bezieht, müssen die hier beschriebenen Quellen besonders aufmerksam in Betracht gezogen werden.

Einweihungszeremonien und Rituale sind nicht Gegenstand der vorliegenden Arbeit, da es in dieser Hinsicht nur spärliche Zeugnisse[35] gibt und keine sicheren Belege. Im Kult gab es kein Tod von Mithras, keine weibliche Gottheit, keine jährliche Zeremonien, die den Mythos immer wieder erzählten.[36] Die Mithrasmysterien wurden innerhalb des Mithräums und durch es vermittelt.[37] Die Konzentration der Mithrasheiligtümer war an den Militärgrenzen, in Rom und Ostia. Anhänger waren vorwiegend Militär, Zollbeamte und Angehörige der kaiserlichen Verwaltung. Es drängt sich dabei sofort im Vordergrund, dass nicht nur bestimmte Gruppen vertreten waren, sondern diejenigen sozialen Schichten, die den römischen Reich aufrecht hielten. Das Hauptanliegen dieser Arbeit ist es zu untersuchen, warum der Mithraskult genau für diese Gruppen so attraktiv erschien. Bei den Überlegungen bezüglich der Anhängerschaft, der Organisation, der Kulträume und der Beziehung zwischem dem Mithraskult und seiner Umgebung werden ausschließlich soziale bzw. gemeinschaftsstiftende Aspekte berücksichtigt. Dabei wird festgestellt, dass die Mithrasmysterien sich erfolgreich verbreiten und Anklang in der Gesellschaft finden konnten, weil sie Bezug auf die Strukturen und Netzwerke der römischen Gesellschaft nahmen und sich dementsprechend innerhalb dieser reproduzierten.[38]

2. Das Verlangen nach Gemeinschaft

2.1. Die mythische Rolle Mithras

Historisch nachgewiesen ist der Gott Mithra[39] im 14. Jahrhundert v.Chr. in einem Vertrag zwischen dem Mitanni-Reich und den Hethitern.[40] Er ist bekannt aus dem iranisch-persischen Kulturraum, wo er neben seiner Funktion als Träger des Lichtes auch den Vertrag symbolisiert. In den indischen Veden ist er ebenfalls in seiner Mittler-Funktion bekannt, nämlich vermittelt er zwischen Himmel und Erde, Hell und Dunkel, Gut und Böse.[41] Das zentrale Motiv in den Mysterien - die Stiertötung oder die sogenannte Tauroktonie - ist bekannt in der altiranischen Mythologie als Schöpfungsakt, der in den später entstandenen römischen Mysterien als Werk von Mithras dargestellt wurde.

Im indischen Pantheon war Mithras zunächst einer der niedrigen Naturgötter. Im Avesta, das heilige Buch des Zoroastrismus, erfolgte eine extreme Entwicklung: die Lichtnatur des Gottes wurde auf das höchste betont und er näherte sich eindeutig nach Bedeutung dem Hauptgott Ahura-Mazda. Die nächste wichtige Umgestaltung Mithras fand im babylonischen Kulturraum im 6. Jh.v.Chr. statt. Hier kam er mit der babylonisch-chaldäischen Astralreligion im Kontakt und wurde mit dem Sonnengott Samas gleichgesetzt. Ausgebildet wurde ebenfalls der Bezug – wenn auch etwas schwer nachvollziehbar – zu Zrvan (griech. Aion), der Gott der unendlichen Zeit. In den Mithräen erkennt man ihn als ein Wesen mit Menschenkörper und Löwenkopf, umwunden von einer Schlange (Abb. 1).[42] Bis der Mithraskult Rom erreichte, war die Kultlegende komplett ausgebildet.

Der römische Mithras entwickelte sich dementsprechend aus indischen und iranischen Gottheiten, die mit Licht, Gerechtigkeit, Freundschaft und Vertrag assoziiert wurden. Er stand vom Anfang an zumindest in Verbindung mit dem Sonnengott Sol, und in einer großen Zahl von Darstellungen stand er auch über ihm.[43] Der auffälligste Unterschied ist allerdings, dass in der altpersischen Tradition keine Stiertötung durch Mithras bezeugt ist.[44]

Zu den Mysterienkulten gehörte üblicherweise ein hieros logos[45], der im Mithraskult nur als eine Bildersequenz um das zentrale Stiertötungsmotiv bei vielen der Reliefsdarstellungen vorliegt. Ein sehr auffälliges Merkmal in der Mythosgeschichte um Mithras ist seine Geburt. Er wurde von keiner Frau oder Jungfrau geboren, sondern von einem Fels. Die archäologischen Zeugnisse sind darüber eindeutig- Mithras kam aus dem Fels heraus und hielt entweder eine Fackel oder einen Dolch, mit dem er später den Stier tötete.[46] Dieses mythische Ereignis ist nur in soweit relevant für die vorliegende Arbeit, um die Frauenausschließung im Mithraskult auch auf mythologischer Ebene zu betonen. Einige anderen Episoden vom Mythos können mit Hilfe der Ikonographie ebenfalls rekonstruiert werden. Mithras tötete den Urstier in seiner Höhle und dadurch erschuf er das Leben auf der Welt. Mit seinem Bogen schoss der Gott an einen Felsen, wobei Wasser hervorströmte. Es gab eine Art von Auseinandersetzung zwischen Mithras und dem Sonnengott. Sie versöhnten sich aber letztendlich und es fand ein gemeinsames Mahl statt, anschließend flogen sie mit dem Sonnenwagen zurück zum Himmel.[47]

Als Medium von komplizierten Symbolstrukturen verschafft der Mythos einfache Mittel zu Selbstidentifikation. Die Anhänger entwickeln somit das Verlangen, diesen Mythos in symbolischer Form zu reproduzieren, weil er ihnen eine Realitätserklärung bietet.[48] Die Darstellungen, die den Mithras-Mythos vermitteln, hatten auch eine Erziehungsrolle[49], was ihre ähnliche Struktur überall im römischen Reich erklärt.[50] Der Verweis auf fremden Ursprung diente dazu, eine symbolische Autorität außerhalb von Rom zu definieren, was zusätzlich die Andersartigkeit des Kultes im Vergleich zur traditionellen Religion unterstrich und dadurch ihn auch attraktiver machte.[51]

2.2. Die Anhängerschaft

Soziologisch gesehen waren die Mithrasmysterien eine ausschließlich für Männer bestimmte Gruppenreligion, die besonders attraktiv für Militärangehörige und für die kaiserliche Verwaltung war.[52] Um die vorhandenen Informationen richtig auswerten zu können, muss am Anfang noch vermerkt werden, dass epigraphische Zeugnisse immer eine bestimmte Gruppe im Vordergrund auf Kosten von anderen stellen. Einfluss darauf hatten verschiedene Traditionen von Anbetung, das individuelle Vermögen sowie die Vertrautheit mit der epigraphischen „Gewohnheit“.[53] Das Aufstellen von religiösen Inschriften war fremd für viele provinziale Gesellschaften im Westen und es wurde- wenn überhaupt- einige Zeit nachdem diese Gruppen unter römische Kontrolle gerieten bekannt.[54] Reichtum war keine Voraussetzung für die Einweihung im Mithraskult, doch kamen in den Inschriften nur diejenigen Personen vor, die über genügend Mittel verfügten, um sich sichtbar machen zu können. Wohlstand und Repräsentation standen in enger Verbindung miteinander.[55] Aus epigraphischen Belegen sind nach Clauss 962 Personen bekannt, die etwas mit dem Mithraskult zu tun hatten. Da auch ein geringer Prozentansatz dieser Leute mehr als eine Inschrift hinterließ, kommt der Autor auf insgesamt 1058 Weiheinschriften für die Mysterien.[56] Von diesen Personen teilen nur etwa 35% ihren gesellschaftlichen Status mit.[57] Es muss also berücksichtigt werden, dass der Forschung ein relativ eingeschränktes Bild zur Verfügung steht, um die Anhängerschaft der Mithrasmysterien rekonstruieren zu können.

Im römischen Imperium war die Religions- bzw. Kultzugehörigkeit zu einem großen Teil private Angelegenheit. Diese Freiheit wurde durch die ganz selten vorkommenden Beschränkungen des Senats im Bezug auf bestimmte Praktiken sanktioniert.[58] Die sporadische Opposition des Senats gegen orientalische Kulte in der späten Republik und im frühen Imperium hatte eher etwas mit den nicht-römischen Charaktereigenschaften dieser Kulte zu tun, statt mit deren Doktrinen. Die Geheimhaltung, der der Mithraskult unterlag, wurde nicht wegen Missbilligung der Massen verursacht. Er schloss andere Götter nicht aus, er versuchte nicht im totalitären Sinne das Leben seiner Anhänger in möglichst viele Aspekte zu beeinflussen.[59]

Mithrasanhänger waren vorwiegend Soldaten, kaiserliche Freigelassene und Sklaven. Bei jeder von diesen Gruppen waren die Anerkennung der Autorität und die Akzeptanz einer bestimmten Rolle innerhalb der Gruppe[60] eine Angelegenheit vom ersten Rang. Die symbolischen und sozialen Strukturen des Mithraskultes widerspiegelten die symbolischen und sozialen Grundstrukturen von all diesen Gruppen. Dadurch leisteten die Mithrasmysterien ihren wesentlichen Beitrag im Bezug auf soziale Kontrolle.[61] Das Mithräum S. Stefano Rotondo in Rom wurde innerhalb des sogenannten „Lager der Kuriere“ aufgebaut, das eine Aufsichts- und Spionageeinheit war.[62] Unter Septimius Severus war der Mithraskult auch unter den Prätorianern verbreitet. Wenn solche Männer in einem Kult versetzt wurden, der enorme moralische Ansprüche an seinen Anhänger erhob, konnte das nur vom Vorteil für die soziale Ordnung sein.[63] Der Dura Mithräum- der einzige bis jetzt Mithräum, der in Syrien 1934 ausgegraben wurde, bezeugt eine religiösbedingte Freundschaft zwischen verschiedenen Rängen der militärischen Hierarchie.[64] Dies spricht dafür, dass der soziale Rang – zumindest der Theorie nach- keine Bedeutung innerhalb der Kultgemeinschaft hatte. Der Sozialstatus wurde allerdings durch die Initiationsgrade ersetzt. Wichtig war der Aufstieg und der Rang innerhalb der Kultorganisation. Es ist aber denkbar, dass diejenigen, die über mehr finanzielle Mitteln verfügten und beispielsweise ein ganzes Mithräum oder dessen Ausstattung stifteten, schneller innerhalb der Kultgemeinschaft aufsteigen konnten. 1992 wurde eine Bronzetafel aus Virunum (Kärnten, Österreich) gefunden, die insgesamt 98 Personen- als örtliche Kultanhänger zu identifizieren- um die Zeit 200 n. Chr. Auflistet (Abb. 2).[65] Die Namen von den ersten 34 Anhängern (bis zum Jahr 183 n.Chr.), die das Mithräum auf eigenen Kosten restauriert hatten, füllen 1⅓ von den insgesamt vier Spalten. Es wurde also mehr als den doppelt so viel Platz, der ausgefüllt war, für zukünftige Eingeweihte übrig gelassen. Die Tafel wurde tatsächlich als Mitgliedschaftsliste des Mithräums beabsichtigt.[66] Die meisten der Mitglieder waren römische Bürger, wobei es nicht auseinander gehalten werden kann, welche Freigeborene und welche Freigelassene waren. Gleiche nomina können auch auf Patronatsbeziehung hindeuten.[67] Die Virunum Tafel ist die einzige von ihrer Art und sie illustriert vor allem wie der Mithraskult unter gleichgesinnten Männern von bestimmten sozialen Umfeldern verbreitet wurde, wobei Verwandschaft und Schirmherr-Freigelassener-Beziehungen eine sehr wichtige Rolle spielten.[68]

Es sind keine Senatoren als Eingeweihte für den Mithraskult vor der Mitte des 3. Jahrhunderts bezeugt. Eine wichtige Frage ist hier allerdings, was als Anhängerschaft zu einem Kult zählte. Es gab offensichtlich Möglichkeiten, einen Kult bzw. eine Religion zu unterstützen, ohne dabei in diesem/ dieser eingeweiht zu sein. Es war politisch klug, einen solchen Kult zu favorisieren, zu dem so viele der eigenen Untergeordneten gehörten.[69] Insgesamt elf Senatoren sind mit 13 Weihungen im Mithraskult bezeugt, die als Statthalter oder Legionstribun auftreten.[70] Vom Ritterstand sind 37 Personen bekannt, die ihre Weihungen als staatliche Funktionäre- und davon die Mehrheit als Truppenkommandeure- gestiftet haben.[71] Für die Militärkreise ist es wichtig zu vermerken, dass es vermutlich eine Art Gruppenzwang gab, der zusätzlich dazu beihalf, dass sich die Mithrasmysterien unter den Soldaten verbreiteten. Zusätzlich fühlten sich die Militärangehörigen durch die dem Gott zugeschriebene Eigenschaft invictus besonders angesprochen.[72]

Bis zur Mitte des 1. Jahrhunderts n.Chr. traten beträchtliche Stationierungen von Militärpersonal auf. Diese Aktivitäten konnten unter vier Typen kategorisiert werden. Erstens wurden die Einheimischen verschiedener Provinzen nicht in der Garnison vor Ort beschäftigt, sondern wurden irgendwo anders hingeschickt. An zweiter Stelle wurden in Krisiszeiten oder während einem Krieg ganze Einheiten und Legionen im Laufe der Kampagne neu stationiert. Der dritte Grund war, dass die Offiziere meistens nur einige Jahre Dienst leisteten, und dann wurden sie auf eine andere, häufig Verwaltungsstelle verortet. An vierter Stelle lösten Aufstiegsmöglichkeiten immer wieder neue Verortungen auf. Diese Aktivitäten innerhalb des Imperiums trugen immens zur Verbreitung und zur Akzeptanz des Mithraskultes bei.[73]

Eines der auffälligsten Merkmale des Kultes bezüglich seiner Anhäger ist der Frauenausschluss. Die Geburt Mithras von einem Fels und die typisch männlichen Namen der sieben Grade sind Merkmale des Kultes, die ihn absichtlich von möglichen weiblichen Kategorien distanzieren wollten.[74] Manche Mysterien setzten Geschlechtertrennung voraus, es ist aber kein Mysterienkult bekannt, der so eindeutig Frauen ausschloss. In dieser Hinsicht muss erwähnt werden, dass eine der häufigsten sakralen Regeln, was die Aufnahme in einem Kult betrifft, die sexuelle Zurückhaltung für eine bestimmte Zeit war. Der Ausschluss von einem der beiden Geschlechter kann also als das Bemühen auf höchster Stufe gedeutet werden, die rituelle Reinheit zu sichern.[75]

In den antiken Quellen gibt es kein Wort für „Mithrasanhänger“.[76] Da der Mithraskult keine repräsentative Ausstrahlung nach außen besaß, war eine bestimmte Selektivität der Anhängerschaft offensichtlich wichtig.[77] Ein gemeinschaftsstiftender Faktor war der gemeinsame soziale Hintergrund der Anhänger.[78] Zudem ließen religiöse Strukturen wie die Mithrasmysterien die herrschende Patronatsverhältnisse natürlich erscheinen.[79]

2.3. Die Organisation

Die Namen der einzelnen Grade in den Mithrasmysterien waren Corax, Nymphus, Miles, Leo, Perses, Heliodromus und Pater.[80] Diese Namen sind vom 107. Brief von hl. Hieronimus, verfasst im Jahr 401, literarisch bekannt.[81] Die Archäologie hat diese Organisationsschema bestätigt. Das wichtigste Zeugnis für die Kenntnisnahme der Weihegrade im Mithraskult ist das Fußbodenmosaik in Ostia, die sogenannte „Leiter mit den sieben Türen“ (Abb. 3).[82] Der Fund wird in der Mitte des 3. Jahrhunderts n.Chr. datiert. Das Mosaik illustriert einmal die Reihenfolge der Weihegrade, wobei Rabe der erste und Vater der höchste Grad war, dazu auch die Symbole, mit denen jeder Grad assoziiert wurde und die entsprechende Schutzgottheit. Ein Schema der Weihegrade[83] mit dem dazugehörigen Planetengott, Element, den Symbolen und der Repräsentation auf den Kultbildern befindet sich im Anhang 1. Die Kultorganisation widerspiegelte die Geographie des Kosmos- jedes von den sieben Grade markierte nicht nur die religiöse Erfahrung, sondern auch den Fortschritt der Seele auf die planetare Leiter. Andere Mysterien hatten ebenfalls verschiedene Grade, sie erhoben aber nicht den Anspruch Abbildungen der Struktur des Alls zu sein.[84]

Unübersehbar ist der Einfluss der platonischen Lehren auf den Mithraskult.[85] Die sieben Grade wurden in Verbindung mit den sieben Planeten gebracht und der astrologische Charakter des Kultes wurde ausschließlich betont.[86] Das Ziel war die Erlösung der Seele vom materiellen Körper und von der materiellen Welt.[87] Das zentrale Kultgeschehen wurde durch wenige, einfache und leicht erfassbare Bilder vorgestellt.[88] Diese einfache Art der Kommunikation mit den Kultanhängern, die praktisch eine schriftliche Auslegung des Mythos überflüssig machte, widerspricht der These, den Mithraskult völlig in einer astrologischen Richtung zu deuten, die schwer zu begreifen ist. Wiederum ist es denkbar, dass man gerade schwere Inhalte auf einfache Weise zu vermitteln versuchte, allerdings passt aber die Stiertötungsszene in dem Sternenkarte-Konzept nicht . Auf dieser Szene sind nämlich neben Mithras und dem Stier eine Reihe von anderen Gestalten zu finden: ein Rabe, ein Hund, der die wunde leckt, eine Schlange, die das Blut ebenfalls zu trinken versucht, ein Skorpion an den Genitalien, Löwe und Krater unter dem Bauch des Stiers (Abb. 4). All diese Tiere werden heutzutage meistens als astronomische Symbole angesehen. Dabei wird ganz außer Acht die Tatsache gelassen, dass die Position der Zeichen auf dem Hauptbildmotiv ihrer Stelle am Himmel nicht entspricht.[89]

Die sieben Grade legten die soziale und religiöse Identität von jedem Mitglied innerhalb des Kultes fest. Sie bestimmten das rituelle Verhalten und setzten Grenzen im Bezug auf das ultimative Wissen und die Reinheit.[90] Es sind keine schriftlichen Zeugnisse vorhanden, die den Wechsel aus dem einen in anderen Grad dokumentieren.[91] Ebenso wenig bekannt ist, ob jeder der Mithrasanhänger in einen der sieben Grade eingeweiht war. Nur 16% der bekannten Personen, die Weihungen gestiftet haben- also insgesamt 170 Männer- haben einen Weihegrad genannt.[92] In Italien vermerkte jeder 2. auch seinen Initiationsgrad, in den Donauprovinzen entsprach das allerdings jedem Zwanzigsten.[93] Die Initiation beeinflusste die gesellschaftliche Stellung des Eingeweihten nicht. Was sich aber änderte, war sein Status gegenüber der Gottheit.[94] Es gab keine organisierte Priesterschaft im Mithraskult.[95] Indem die Anhänger mit bestimmten Aufgaben beauftragt wurden, wurde auch das Zugehörigkeitsgefühl innerhalb der Gruppe verstärkt.

Einiges Sicheres lässt sich also über die Organisation der Kultgemeinschaft des Mithras sagen. Es gab zumindest ein Mann, der die leitenden bzw. liturgischen Aufgaben ausführen musste.[96] Es bestand ein kompliziertes System von mehreren Weihegraden, wobei nicht klar steht, wie der Aufstieg erfolgte oder ob die höheren Grade für alle Anhänger erreichbar waren. Im Mithraskult gab es keine Priester und es existierte keine allgemeine Organisation wie eine Mithras-„Kirche“.[97] Allerdings folgte die Organisation in jeder Mithrasgemeinde dem gleichen Muster. Autoritätsunterwerfung und Aufgabenverteilung waren wichtige Bestandteile dieses Systems. Dieser Aspekt widerspiegelte die sozialen Verhältnisse der Realität, was dem Kult zusätzliche Attraktivität verlieh.

[...]


[1] Burkert, W.: Antike Mysterien: Funktionen und Gehalt (3., durchges. Aufl.), München 1994, S. 19.

[2] Kloft, H.: Mysterienkulte der Antike: Götter- Menschen- Rituale (2., durchges. u. erg. Aufl.), München 2003, S. 11.

[3] Griffith, A. B.: Amicitia in the Cult of Mithras: The Setting and Social Functions of the Mithraic Cult Meal, in: Mustakallio, K., Krötzl, C. (ed.): De amicitia. Friendship and Social Networks in Antiquity and the Middle Ages (Acta Instituti Romani Finlandiae; Vol. 36), Roma 2009, S. 70.

[4] Merkelbach, R.: Mithras, Hain 1984, S. 76.

[5] s. S. 17; Anhang 3: 3.2.

[6] Ebd., S. 146.

[7] Griffith: Amicitia in the Cult of Mithras, S. 68.

[8] Wie z.B. christliche Autoren (Justin, Tertullian, Firmicus Maternus, Origenes), die den Kult als Götzendienst bezeichnen. Dazu: Klöckner, A.: Mithras und das Mahl der Männer. Götterbild, Ritual und sakraler Raum in einem römischen „Mysterienkult“, in: Egelhaaf-Gaiser, U. u.a. (Hg.): Kultur der Antike. Transdisziplinäres Arbeiten in den Altertumswissenschaften, Berlin 2011, S. 200-225, hier S. 201.

[9] Cumont war nicht der erste, der über Mithras schrieb. Einzelne Abhandlungen gab es bereits am Anfang des 19. Jahrhunderts (siehe Schwertheim, E.: Die Denkmäler orientalischer Gottheiten im römischen Deutschland, Leiden 1974, S. 267-268.

[10] Gordon, R:: Franz Cumont and the doctrines of Mithraism, in: Hinnells, J. R. (ed.): Mithraic studies. Proceedings of the First International Congress of Mithraic Studies, Vol. I, Manchester University Press 1975, S. 215-247, hier S. 215.

[11] Ulansey, D.: Die Ursprünge des Mithraskultes: Kosmologie und Erlösung in der Antike (aus dem Engl. übers. v. G. Schulte-Holtey), Stuttgart 1998, S. 10.

[12] Ebd., S. 16.

[13] Engster, D.: Konkurrenz oder Nebeneinander: Mysterienkulte in der hohen römischen Kaiserzeit (Quellen und Forschungen zur antiken Welt; Bd. 36), München 2002, S. 59.

[14] Schwertheim, E.: Mithras: seine Denkmäler und sein Kult, in: Antike Welt 10 (1979), S. 4.

[15] Ulansey: Die Ursprünge des Mithraskultes, S. 92.

[16] Seit den 70er und 80er Jahren wird das zentrale Kultbild als Sternenkarte gedeutet.

[17] Die Vermittlung von astronomischen Kenntnissen wird im Folgenden kurz besprochen (s. S. 8; 13; 15; Anhang 1).

[18] Will, Schwertheim, Gordon, Turcan, Beck. Neben Anatolien wird auch über Krim als Zwischenstation des Kultes diskutiert. Siehe Engster: Konkurrenz oder Nebeneinander, S. 58.

[19] Vermaseren, Clauss

[20] Gordon, R.: Who worshipped Mithras?, Journal of Roman Archaelogy 7 (1994), S. 459-472, hier: S. 462.

[21] Ebd., S. 462; Merkelbach: Mithras, S.161.

[22] Beck, R.: The Religion of the Mithras Cult in the Roman Empire: Mysteries of the unconquered Sun, Oxford 2006, S. 72.

[23] Dieterich, A.: Eine Mithrasliturgie (3. erw. Aufl.), Leipzig; Berlin 1923, S. 25. Die zurzeit wichtigste Kommentarausgabe über die s.g. „Mithrasliturgie“.

[24] Betz, H. D.: Gottesbegegnung und Menschenwerdung. Zur religionsgeschichtlichen und theologischen Bedeutung der „Mithrasliturgie“ PGM IV. 475-820 (Hans-Lietzmann Vorlesungen; H. 6), Berlin; New York 2001, S. 3-4.

[25] Gordon, R. : Institutionalized Religious Options: Mithraism, in: Rüpke, J. (ed.): A Companion to Roman Religion, Blackwell Publishing 2007, S. 392-405, hier : S. 395; siehe Anhang: Statius, Thebais, 1,716-720 online in http://archive.org/details/ppapinistatithe00klotgoog (Stand: 25.08.2012).

[26] Vie de Pompee 24,7, in: Plutarque: Vies, Tome VIII (übers. v. Flaceliere, R., Chambry, E.), Paris 1973.

[27] Cumont, F. : The Dura Mithraeum, in: Hinnells, J. R. (ed.): Mithraic studies. Proceedings of the First International Congress of Mithraic Studies, Vol. I, Manchester University Press 1975, S. 151-214, hier: S. 207-208.

[28] Beck: The Religion of the Mithras Cult in the Roman Empire, S. 16-17.

[29] Ebd., S. 85.

[30] Merkelbach: Mithras, S. 189.

[31] Justin der Märtyrer: Erste Apologie , 66 , online in http://www.unifr.ch/bkv/kapitel77-65.htm (Stand: 20.08.2012).

[32] Tertullian: Die Prozesseinreden gegen die Häretiker , 40, in: Esser, G. (Hg.): Tertullians apologetische, dogmatische und montanistische Schriften (übers. v. H. Kellner), München 1915.

[33] Tertullian: Vom Kranze des Soldaten, 15, in: Esser, G. (Hg.): Tertullians apologetische, dogmatische und montanistische Schriften (übers. v. H. Kellner), München 1915.

[34] M. Clauss diskutiert diese Passagen in seinem Aufsatz Miles Mithrae, KLIO 74 (1992), S. 269-274.

[35] Im Mithräum zu Capua sind Fresken gefunden, die sakrale Handlungen darstellen. Dazu ausführlich Merkelbach: Mithras, S. 136-139.

[36] Gordon, R.: Image and Value in the Graeco-Roman World: Studies in Mithraism and Religious Art (Variorum Collected Studies Series; CS551), Norfolk 1996, S. 96.

[37] Beck, R.: On Becoming a Mithraist. New Evidence for the Propagation of the Mysteries, in: Vaage, L. E. (ed.): Religious Rivalries in the Early Roman Empire and the Rise of Christianity (Studies in Christianity and Judaism; 18), Wilfrid Laurier University Press 2006, S. 186.

[38] Ebd., S. 180.

[39] Es sind mehrere Schreibweisen vom Namen dieser Gottheit überliefert. In den römischen Mysterien lautete der Name Mithras, dieser Name wird auch in der vorliegenden Arbeit benutzt, da der Untersuchungszeitraum die römische Kaiserzeit umfasst.

[40] Schwertheim: Mithras: seine Denkmäler und sein Kult, S. 8.

[41] Kloft, H.: Mysterienkulte der Antike: Götter- Menschen- Rituale (2., durchges. u. erg. Aufl.), München 2003, S. 70.

[42] Wili, W.: Die römischen Sonnengottheiten und Mithras, in: Fröbe-Kapteyn, O. (Hg.): Alte Sonnenkulte und die Lichtsymbolik in der Gnosis und im frühen Christentum (Eranos-Jahrbuch; Bd. X), Zürich 1944, S. 125-168, hier: S. 148-149.

[43] Bilde, P.: The Meaning of Roman Mithraism, in: Sørensen, J.P. (Hg.): Rethinking Religion: Studies in the Hellenistic Process, Copenhagen 1989, S. 31-47, hier: S. 36.

[44] Jacobs, B.: Die Herkunft und Entstehung der römischen Mithrasmysterien: Überlegungen zur Rolle des Stifters und zu den astronomischen Hintergründen der Kultlegende (Xenia; H. 43), Konstanz 1999, S. 38.

[45] Burkert: Antike Mysterien, S. 59.

[46] Vermaseren, M. J.: The Miraculous Birth of Mithras, Mnemosyne Vol.4 (1951), S. 285-301, online in: http://www.jstor.org/stable/4427315, (Stand: 28.02.2012), S. 285-286.

[47] Klauck, H.-J.: Die religiöse Umwelt des Urchristentums I: Stadt- und Hausreligion, Mysterienkulte, Volksglaube (Kohlhammer-Studienbücher Theologie; Bd. 9), Stuttgart 1995, S. 119-120.

[48] Alvar, J.: Romanising oriental Gods: Myth, Salvation and Ethics in the Cults of Cybele, Isis and Mithras (Religions in the Graeco-Roman world; Vol. 165), Leiden 2008, S. 20.

[49] Die Rolle des visuellen Mediums im Mithraskult wird im Kapitel „Besonderheiten der Kulträume“ besprochen.

[50] Alvar: Romanising oriental Gods, S. 76.

[51] Beard, M. u.a.: Religions of Rome. Volume 1: A History, Cambridge University Press 1998, S. 280.

[52] Rüpke, J.: Integrationsgeschichten: Gruppenreligionen in Rom, in: Rüpke, J. (Hg.): Gruppenreligionen im römischen Reich (Studien und Texte zu Antike und Christentum; 43), Tübingen 2007, S. 113.

[53] Haynes, I.: Religion in the Roman Army: Unifying aspects and regional trends, in: Cancik, H., Rüpke, J. (Hg.): Römische Reichsreligion und Provinzialreligion, Tübingen 1997, S. 113-125, S. 114.

[54] Ebd.

[55] Schwertheim: Mithras: seine Denkmäler und sein Kult, S. 69.

[56] Clauss, M.: Die sieben Grade des Mithras-Kultes, Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 82 (1990), S. 183-194, online in: www.uni-koeln.de/phil-fak/ifa/zpe/downloads/1990/082pdf/082183.pdf (Stand: 22.02.2012), S. 185.

[57] Ebd., S. 188.

[58] Griffith: Amicitia in the Cult of Mithras, S. 65.

[59] Gordon: Image and Value in the Graeco-Roman World, S. 102.

[60] Hier sind die Armee, die kaiserliche Verwaltung und der private Haushalt gemeint.

[61] Gordon: Image and Value in the Graeco-Roman World, S. 103-104.

[62] Merkelbach: Mithras, S. 177.

[63] Ebd., S. 179.

[64] Ein umfassender Aufsatz über die Inschriften vom Dura Mithräum und Hintergrundinformationen über die geschichtliche Entwicklung in Francis, E.D.: Mithraic graffiti from Dura-Europos, in: Hinnells, J. R. (ed.): Mithraic studies. Proceedings of the First International Congress of Mithraic Studies, Vol. II, Manchester University Press 1975, S. 424-445; hier S. 436.

[65] Kloft: Mysterienkulte der Antike, S. 96.

[66] Beck: On Becoming a Mithraist, S. 184.

[67] Ebd., S. 192.

[68] Ebd., S. 193.

[69] Beard u.a.: Religions of Rome. Volume 1, S. 291-292.

[70] Clauss, M.: Cultores Mithrae: Die Anhängerschaft des Mithras-Kultes (Heidelberger Althistorische Beiträge und Epigraphische Studien; Bd. 10), Stuttgart 1992, S. 264.

[71] Ebd., S. 265.

[72] Ebd., S. 268-269.

[73] Daniels, C.M.: The role of the Roman army in the spread and practice of Mithraism, in: Hinnells, J. R. (ed.): Mithraic studies. Proceedings of the First International Congress of Mithraic Studies, Vol. II, Manchester University Press 1975, S. 249-274; hier: S. 249-250. In diesem Beitrag werden auch mehrere Beispiele über Verortungen von Militäreinheiten angegeben, die die Mithrasmysterien auf ihren Routen verbreiteten.

[74] Gordon: Image and Value in the Graeco-Roman World, S. 70.

[75] Ebd., S. 98.

[76] Burkert: Antike Mysterien, S. 49.

[77] Gordon: Institutionalized Religious Options, S. 400.

[78] Alvar: Romanising oriental Gods, S. 359.

[79] Gordon: Institutionalized Religious Options, S. 403.

[80] Merkelbach: Mithras, S. 81.

[81] Des heiligen Kirchenvaters Eusebius Hieronymus ausgewählte Briefe, I Briefband, übers. v. L. Schade (Bibliothek der Kirchenväter), München 1936, S. 386-387; siehe Anhang 2.

[82] Merkelbach: Mithras, S. 78.

[83] Die Zahl sieben ist kein Zufall. Nach dem Verständnis der Mithrasanhänger ist der Himmel in sieben Sphären gegliedert, und jede Sphäre ist einem der sieben bekannten Planeten zugeordnet (Schwertheim: Mithras: seine Denkmäler und sein Kult, S.68).

[84] Gordon: Image and Value in the Graeco-Roman World, S. 97.

[85] Die enge Beziehung, in der Mysterienkulte und antike Philosophie standen, wird gründlich erläutert im Aufsatz von Dörrie, H.: Mysterien (in Kult und Religion) und Philosophie, in: Vermaseren, M.J. (Hg.): Die orientalischen Religionen im Römerreich (EPRO), Leiden 1981, S. 341-362.

[86] Siehe Kapitel 2.3. „Besonderheiten der Kulträume“.

[87] Bilde: The Meaning of Roman Mithraism, S. 35-36.

[88] Mehr dazu im Kapitel 2.3. „Besonderheiten der Kulträume“.

[89] Vermaseren, M. J.: Mithras in der Römerzeit, in: Vermaseren, M.J. (Hg.): Die orientalischen Religionen im Römerreich (EPRO), Leiden 1981, S. 96-114, hier: S. 104.

[90] Gordon: Image and Value in the Graeco-Roman World, S. 101.

[91] Clauss: Die sieben Grade des Mithras-Kultes, S. 183.

[92] Engster:Konkurrenz oder Nebeneinander, S. 423-424.

[93] Clauss: Die sieben Grade des Mithras-Kultes, S. 189.

[94] Burkert: Antike Mysterien, S. 15.

[95] Beard u.a.: Religions of Rome. Volume 1, S. 303.

[96] Mitthof unterscheidet ein sacerdos (kultische Handlung), ein antistes (Aufsicht über den Kultraum) und prosidens/praesidens (Vorsitz in der Gemeinde), in: Mitthof, F.: Der Vortand der Kultgemeinden des Mithras. Eine Sammlung und Untersuchung der inschriftlichen Zeugnisse, KLIO 74 (1992), S. 275-290, hier: S. 284.

[97] Ebd., S. 275-276.

Ende der Leseprobe aus 60 Seiten

Details

Titel
Eine Untersuchung zur Attraktivität des Mithraskultes
Hochschule
Universität Bremen
Note
3,00
Autor
Jahr
2012
Seiten
60
Katalognummer
V266871
ISBN (eBook)
9783656577232
ISBN (Buch)
9783656577133
Dateigröße
28857 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Mithras, Mysterienkulte
Arbeit zitieren
Galina Delcheva (Autor:in), 2012, Eine Untersuchung zur Attraktivität des Mithraskultes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266871

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