Finanzkrise 1.0


Seminararbeit, 2012

19 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung
2. Die Auswirkungen der Finanzkrise
2.1 Die Auswirkungen der Sub-Prime Krise auf die internationalen Finanzmärkte
2.1.1 Vertrauenskrise
2.1.2 Liquiditätskrise
2.2 Auswirkungen auf die Realwirtschaft
2.3 Auftragsmangel - Kurzarbeit

3. Fazit

Literaturverzeichnis

A Anhang
A. 1 Überblick über das Abschreibungsvolumen von Banken weltweit
A. 2 Gründe steigender Kreditzinsen
A. 3 Beschäftigungserwartung in der Metall- und Elektroindustrie
A. 4 Kurzarbeit in der Metall- & Elektroindustrie

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Historische Finanzkrisen gab es schon mehrfach in der Vergangenheit. Als die schlimmste gilt bis dato die große Depression der 30er Jahre. So gab es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder spektakuläre Finanzmarktkrisen, die das Vertrauen der Investoren zutiefst erschütterten und die Wirtschaft in eine rezessive Phase stürzte. Die Ursachen, das Ausmaß und der Verlauf der Krisen waren allesamt unterschiedlich. In einem Punkt aber waren sie sich gleich und zwar, dass die Finanzmärkte nicht mehr in der Lage waren ihr Kapital effizient zu verteilen.

Die globale Finanzkrise beginnend im Jahr 2006 kam für viele überraschend und breitete sich in rasantem Tempo aus. Allerdings muss man dies differenzierter betrachten, denn sie hat sich in mehreren Phasen zu dem entwickelt was sie heute ist. In meiner Arbeit werden die Auswirkungen der Finanzkrise untersucht, die sich auf dem US- Hypotheken Markt entwickelten und wie ein Virus auf die globalen Finanzmärkte ausbreitete. Die Folge war eine tiefe Rezession der Weltwirtschaft. Als Zeitraum habe ich die Jahre 2006 - 2009 herangezogen. In der benannten Krise haben viele unterschiedliche Faktoren eingespielt und eine unaufhaltsame Kettenreaktion nach sich gezogen. Die Sub-Prime Krise war der Auslöser für die darauffolgende Finanzmarktkrise. Die globale Finanzkrise hat wiederum erhebliche Auswirkungen auf die Realwirtschaft ausgeübt. Dies war nur möglich durch die starke Verflechtung der verschiedenen Märkte und hat dieses Desaster möglich gemacht.

In dieser Seminararbeit werden folgende Fragestellungen untersucht: „ Welche Auswirkungen hatte die Sub-Prime Krise auf die globalen Finanzmärkte?“; „ Wie wurde aus der Finanzkrise eine Wirtschaftskrise?“; „ Welche Marktsegmente waren in Deutschland besonders betroffen?“; „ Welches wirkungsvolle Instrument hat Deutschland während der Wirtschaftskrise geholfen?“; Als passendes Beispiel werden die Auswirkungen in der Deutschen Metall- und Elektroindustrie herangezogen. Im abschließenden Fazit werden die behandelten Fragen kurz zusammengefasst.

2. Die Auswirkungen der Finanzkrise

2.1 Die Auswirkungen der Sub-Prime Krise auf die internationalen Finanzmärkte

Die Sub-Prime Krise hatte fatale Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft, auf die im nachfolgenden eingegangen wird. „Sub Prime“ bedeutet im engeren Sinne „geringe Bonität“.1 Am häufigsten wird dieser Ausdruck mit der Krise am US-Hypothekenmarkt in Verbindung gebracht.

Durch die auf dem Immobilienmarkt entstandene Sub-Prime Krise entwickelte sich bei Banken eine Risikoscheu bei der Vergabe von neuen Hypothekenkrediten. Dies zog eine Korrektur der Preise am US-Hypothekenmarkt nach sich, da die Nachfrage nach Immobilien zwangsläufig sank. Unzählige „Hedge - Fonds - Gesellschaften“ mussten schließen. Das Geschäftsmodell von Hedge - Fonds Gesellschaften besteht darin, Wertpapiere durch ein gegenläufiges Portfolio vor Kursverlusten abzusichern. Hypothekenfinanzdienstleister, deren Markt auf das Sub-Prime Segment ausgerichtet war, beantragten Gläubigerschutz und sämtliche amerikanischen Investmentbanken verloren Milliarden Dollar.2

Die US-Hypothekenkrise brachte Chaos in das weltweite Bankensystem. Die im Anhang befindliche Tabelle A.1 veranschaulicht das Abschreibungsvolumen der weltweit agierenden Banken aufgrund von Kreditausfällen.

Bereits im Juli 2007 wurde die erste Hiobsbotschaft der Wall - Street publik, als die Investmentbank „Bear Stearns“ Verluste zwei seiner Hedge Fonds meldete, die sich bei Kreditderivaten verspekuliert hatten3. Das Ausmaß der Immobilienkrise kam Stück für Stück ans Tageslicht, als auch die „Bank of America“ und „JP Morgan Chase“ ansteigende Zahlungsausfälle auf Hypothekenkredite in Milliarden Dollar Höhe verzeichnen mussten4. Am schwersten traf es allerdings die „Meryll Lynch-Bank“ & die „Citigroup- Bankenvereinigung“. Das drittgrößte Wertpapierhaus und die größte Bank der USA verbuchten durch Investments in „CDO“ Verluste in zweistelliger Milliarden Dollar Höhe5. CDO ist die Kurzform von Collateralised Debt Obligations. Diese Finanzinstrumente sind eine Form der Forderungsverbriefung die für den Handel von Kreditrisiken erfunden wurde.6

Die Verflechtung der internationalen Finanzmärkte hatte zur Folge, dass sich die Sub-Prime Krise wie ein Flächenbrand bis hin nach Europa ausbreitete. Selbst Deutschland, als eine stabile Volkswirtschaft bekannt, blieb nicht verschont. So hatte die Sub-Prime Krise auch hier beträchtliche Auswirkungen auf das Bankensystem. Obwohl deutsche Banken noch im August bestritten maßgeblich in US-Hypotheken investiert zu haben, gab kurz darauf die „IKB-Bank“ bekannt an Sub-Prime-Investments beteiligt gewesen zu sein. So hatte sie dem Investment-Vehikel „Rhineland Funding Capital“ eine große Kreditlinie gewährt, wovon sie 1,3 Milliarden Euro im Sub-Prime Segment verlor7. Dies brachte die „IKB-Bank“ in massive Liquiditätsprobleme und sie wurde durch den Hauptaktionär „KFW-Bank“ & den „Bundesverband Deutscher Banken“ gezwungen, ihre Ausfallrisiken durch 3,5 Milliarden Euro Einlage abzudecken8. Kaum zwei Wochen später trat die „Sachsen LB-Bank“ ins Rampenlicht als bekannt wurde, dass sich ihr irischer Ableger „Ormond Quay“, ebenfalls bei der Investition in „CDO“ in Höhe von 3,5 Milliarden Euro verspekuliert hatte. Daraufhin zogen sämtliche Anleger ihr Kapital ab, was zu Abschreibungen in Millionen Höhe führte. Selbst die „Deutsche Bank“ als das größte Deutsche Finanzinstitut bekannt machte Schlagzeilen. So beliefen sich ihre Verluste im dritten Quartal 2007 auf 2,2 Milliarden Euro, wovon 1,5 Milliarden Euro dem verbrieften Geschäft mit Immobilienforderungen zuzuordnen waren. Das höchste Abschreibungsvolumen im europäischen Raum kam dem schweizerischen Finanzgiganten „UBS“ zuteil. Dieser musste aufgrund seines Engagements auf dem Sub- Prime Markt Abschreibungen von annähernd 19 Milliarden Euro vornehmen9. In ganz Europa wurden neue Schreckenszahlen diverser europäischer Banken veröffentlicht, die sich bei Investitionen im verbrieften Hypothekengeschäft verspekuliert hatten.

2.1.1 Vertrauenskrise

Durch die stark sinkenden Preise am Immobilienmarkt und einem steigenden Zinsniveau drohten vermehrte Ausfälle von Krediten im Sub-Prime Segment. Dabei erwiesen sich vor allem die von Investmentbanken geschaffenen Wertpapiere „Colateralized Debt Obligations“ (Abkürzung CDO) als Hauptschuldige des Vertrauensschwundes. Durch die mehrfache Verschachtelung der verschiedensten Forderungsarten, die zudem ein stark voneinander abweichendes Risikopotenzial aufwiesen, ließ sich die Qualität der Wertpapiere für Anleger schwer einschätzen. Das hatte zur Folge, dass auch die in „CDO & CDO²“ verbrieften Hypotheken ein erhöhtes Ausfallrisiko vorwiesen und zu erhöhten Risikoprämien bei Neuemissionen führte10. Infolgedessen griff der Vertrauensverlust auch auf bis dahin solide Kreditforderungen über, woraufhin der Wertpapiermarkt massive Werteinbrüche zu verzeichnen hatte11. Die erschreckende Situation im Finanzwesen verschlechterte sich weiter und der Kapitalmarkt kam gänzlich zum erliegen. Der „LIBOR“ stieg an, die „SWAP SPREADS“ wuchsen und der „CDS - Markt“ brach in sich ein. Daraufhin war es Investmentbanken und anderen Finanzinstituten nicht mehr möglich Interbanken- oder kurzfristige Kredite zu bekommen, da Ihnen der direkte Zugang zur US-Notenbank fehlte12. Die Risiken im Finanzsektor wurden komplett neu bewertet. Diese generelle Umorientierung hatte einen übergreifenden Einfluss auf sämtliche Anlage- und Bonitätsklassen. Das hatte zur Folge, dass auch Verbriefungsgeschäfte einbrachen, denen keine Sub-Prime Kredite unterlagen. Als primär wirksamer Grund kann hierfür das fehlende Vertrauen unter den Banken aufgrund der hohen Intransparenz von den zuvor genannten Verbriefungsgeschäften gesehen werden13.

2.1.2 Liquiditätskrise

Die traditionelle US-Investmentbank „Bear Stearns“ hatte seit Beginn der Misere mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen. Im März 2008 hatte sie den absoluten Tiefstand erreicht, als sie nicht mehr in der Lage war sich am Markt zu refinanzieren. So wurde Ende Mai 2008 die Übernahme durch „J.P. Morgan Chase“ vollzogen. Die Initialzündung aber war der Zusammenbruch der Investmentbank „Lehman-Brothers“ am 15.09.200814. Bis dato hatte der Fiskus immer eingegriffen, wenn das Finanzsystem zusammenzubrechen drohte, aber diesmal passierte nichts. Die verweigerten Liquiditätshilfen hatten die Insolvenz der Investmentbank zur Folge. Den anderen Marktteilnehmern sollte somit verdeutlicht werden, dass sie sich nicht bedingungslos auf den Grundsatz „Too Big to fail“ verlassen durften. „Too-Big-to-fail“ besagt, das der Zusammenbruch einer solchen Bank, dass Finanzsystem in Gefahr bringen könnte. Aus diesem Grund hat der Staat immer helfend eingegriffen um einen Finanzkollaps zu vermeiden.

Auf die Hilfe des Staates in Krisenzeiten zu zählen war unter Umständen auch ein Grund weshalb Banken so bedenkenlos Risiken eingegangen sind15. Vorteilhaft war wiederum, dass die Unterstellung dieser Gültigkeit das Interbankengeschäft stützte, da nicht jegliche

[...]


1 Vgl. gabler-wirschaftslexikon, Definition Sub Prime Krise

2 Vgl. Bloss/Ernst/Häcker/Eil, Von der Subprime Krise zur Finanzkrise, 2009, S. 36

3 Vgl. www.Manager-Magazin.de, Bear Stearns - Hedgefonds nahezu wertlos, 2007

4 Vgl. Bloss/Ernst/Häcker/Eil, Von der Subprime Krise zur Finanzkrise, 2009, S. 130

5 Vgl. www.sueddeutsche.de, Folgen-der-Immobilienkrise-Merrill-Lynch-meldet-Rekordverlust, 2008

6 Vgl. www.uni-konstanz.de, Wie werden Collateralised Debt Obligations gestaltet, 2006, S.1

7 Vgl. www.faz.net, rhineland-funding-capital-eine-kreditlinie-wurde-der-ikb-zum-verhaengnis, 2007

8 Vgl. Bloss/Ernst/Häcker/Eil, Von der Subprime Krise zur Finanzkrise, 2009, S. 118

9 Vgl. www.Manager-Magazin.de, UBS - 19 Milliarden Dollar Abschreibungen, 2008

10 Vgl. Prof. Dr. Hans Ullrich Buhl, Ursachen und Auswirkungen der Subprime Krise, 2009, S.16

11 Vgl. Prof. Dr. Hans Ullrich Buhl, Ursachen und Auswirkungen der Subprime Krise, 2009, S.16

12 Vgl. George Soros, Die Analyse der Finanzkrise und was sie weltweit bedeutet,2009, S 31 f.

13 Vgl. Prof. Dr. Hans Ullrich Buhl, Ursachen und Auswirkungen der Subprime Krise, 2009, S.19

14 Vgl. George Soros, Die Analyse der Finanzkrise und was sie weltweit bedeutet,2009, S 30

15 Vgl. Prof. Dr. Bernd Rudolph, Die internationale Finanzkrise, 2009, S.26

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Finanzkrise 1.0
Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, München früher Fachhochschule
Note
2,7
Autor
Jahr
2012
Seiten
19
Katalognummer
V266437
ISBN (eBook)
9783656564492
ISBN (Buch)
9783656564485
Dateigröße
626 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
finanzkrise
Arbeit zitieren
Bachelor of Arts Johannes Ekkehard Keiner (Autor:in), 2012, Finanzkrise 1.0, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266437

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Finanzkrise 1.0



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden