Möglichkeiten und Grenzen der Burnout-Prävention


Seminararbeit, 2013

14 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltverzeichnis

1. Prolog

2. Definition und Entstehung von Burnout
2.1 Das transaktuelle Stressmodell von Richard Lazarus

3. Haufigkeitsverteilung Burnout

4. Moglichkeiten und Grenzen von Burnout
4.1. Innerbetriebliche Pravention
4.1.1. Weiterbildung
4.1.2. Entspannung und Stressmanagement
4.1.3. Zeitmanagement
4.1.4. Verbesserung der Organisation der Arbeit
4.1.5. Arbeitszeiten
4.2. Personliche- individuelle Praventionen

6. Beispiel aus der Praxis einer Pflegehelferin
6.1PraventionsmaRnahme Weiterbildung

7. Fazit

8. Literatur- und Quellenverzeichnis

1. Prolog

Das Thema Burnout ist heute so aktuell wie nie. Beinahe taglich schreibt die Presse einen Artikel uber die Modediagnose Burnout. So zum Beispiel berichte- te das Online Magazin zeus Medienwelten am 31.05.2013 detailliert daruber, dass Burnout mittlerweile wohl zur Volkskrankheit geworden sei, da man aktuell allein im EU-Raum etwa 30 Millionen Betroffene zahlt. Das Phanomen Burnout ist in den 1970-er Jahren erstmals offentlich in den USA in Verbindung mit dem Pflegepersonal erwahnt worden und daher noch relativ neu. Mittlerweile hat sich die Krankheit enorm ausgebreitet und kommt in beinahe jeder Berufssparte vor.[1] Da die Aktualitat dieser Thematik auch im Jahr 2013 besonders gegeben ist, widmet sich diese Arbeit dem Themenbereich Burnout im Betrieb. Dabei soll das Ziel verfolgt werden, die Moglichkeiten und Grenzen von Burnout im Betrieb verstandlich darzulegen. Um dieses zu erreichen, weist die Arbeit den folgen- den Aufbau auf:

Die Ausarbeitung beginnt mit der Definition des Begriffes Burnout sowie die Entstehung der Krankheit. AnschlieBend wird die Haufigkeitsverteilung von Burnout beschrieben. Danach sollen die Moglichkeiten von Burnout im Betrieb dargelegt werden. Dass und warum diese Chancen einer Einschrankung unter- liegen, wird im selben Kapitel aufgezeigt. AnschlieBend sollen diese Moglichkei­ten und Grenzen anhand eines Beispiels aus der Praxis verdeutlicht werden. Zum Schluss folgt eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse, die sich aus dieser Arbeit ergaben.

2. Definition und Entstehung von Burnout

Beim Betrachten des Forschungsstandes zur Thematik Burnout fallt sofort auf, das eine einheitliche und damit von allen Forschern akzeptierte Definition des Krankheitsbilds fehlt. Ein passendes Zitat hierzu stammt von Forney et. Al und lautet: „Burnout ist wie Pornographie - ich bin nicht sicher, ob ich es definieren kann, aber wenn ich es sehe, weiB ich, was es ist“.[2]

Trotz der trist wirkenden Ausgangssituation, findet man in der Literatur einige Definitionsversuche. So zum Beispiel versteht man unter Burnout:

- „Ein Syndrom unangemessener Einstellungen gegenuber Klienten und sich selbst, oft in Verbindung mit unangenehmen physischen und emoti- onalen Symptomen“(Burisch 2006, S. 17 zit.n. Kahn 1987).
- Beziehungsweise

„Ein Syndrom emotionaler Erschopfung Depersonalisation und personli- cher LeistungseinbuBen, das bei Individuen auftreten kann, die in ir- gendeiner Art mit Menschen arbeiten. Es ist eine Reaktion auf die chro- nische emotionale Belastung, sich andauernd mit Menschen zu beschaf- tigen, besonders, wenn diese in Not sind oder Probleme haben“(Burisch 2006 S. 17 zit.n.Maslach 1982).

Bei den oben aufgezahlten Definitionen handelt es sich lediglich um zwei Bei- spiele aus einer Vielzahl von Definitionsversuchen. Damit ergibt sich die Tatsa- che, dass Burnout alles und nichts gleichzeitig sein kann. Die meisten Wissen- schaftler greifen aktuell auf die Burnout-Definition von Schaufeli & Enzmann zuruck:

„Burnout ist ein dauerhafter, negativer, arbeitsbezogener Seelenzustand 'normaler' Individuen. Er ist in erster Linie von Erschopfung gekennzeichnet begleitet von Unruhe und Anspannung (distress), einem Gefuhl verringerter Ef- fektivitat, gesunkener Motivation und der Entwicklung dysfunktionaler Einstel­lungen und Verhaltensweisen bei der Arbeit. Diese psychische Verfassung ent- wickelt sich nach und nach, kann dem betroffenen Menschen aber lange unbe- merkt bleiben. Sie resultiert aus einer Fehlpassung von Intentionen und Berufs- realitat. Burnout erhalt sich wegen ungunstiger Bewaltigungsstrategien, die mit dem Syndrom zusammenhangen, oft selbst aufrecht“ (Scharnhorst 2012, S. 13 zit. n. Schaufeli & Enzmann 1998, S. 36).

Wenn man bisher durchgefuhrte wissenschaftliche Untersuchungen unter die Lupe nimmt, wird schnell klar: Auch daruber, wie Burnout eigentlich entsteht, sind sich Forscher noch weitgehend im Unklaren. Im Bereich des Moglichen liegen Limbrunner (2004, S.54) zufolge vielfaltige Ereignisketten. Dabei er- scheinen die im Folgenden genannten am plausibelsten:

- Menschen, die nur wenig Kontrolle uber die Ereignisse im Beruf haben, werden schneller mit dem Gefuhl von Stress konfrontiert. Typisch ist dieser Kontrollmangel beispielsweise fur Berufe, bei denen das Wohl und die Bedurf- nisse anderer Menschen im Vordergrund stehen. Exemplarisch seien hier der Lehrer, die Krankenschwester und die Altenpflegerin erwahnt. Aus diesem Stressgefuhl heraus resultieren emotionale Leere sowie ein reduziertes Selbst- wertgefuhl. Unternehmen Betroffene uber einen langeren Zeitraum hinweg nichts dagegen, kann es zu affektiven Veranderungen sowie zu Depressionen kommen.
- Mangelhafte Kontrolle uber den Job kann aber genauso gut zu einem Gefuhl der Hilflosigkeit fuhren. Typisch hierfur sind depressive Symptome wie beispielsweise die negative Bewertung der eigenen Person, die mangelnde Mo­tivation in Bezugnahme auf den Beruf und dysphorische Befindlichkeiten (.Limbrunner, 2004, S.54).
Dem Magazin zeus Medienwelten (2013 S.54) zufolge unterscheidet man im Allgemeinen zwischen den folgenden drei Dimensionen in Bezug auf die Ent- stehung bei Burnout:
- Erschopfung infolge von Uberarbeitung
- Keine ausreichende Distanz zum Beruf
- Zu wenig Selbstwertgefuhl

Wahrscheinlich werden diese Entstehungsformen von weiteren Faktoren zum Beispiel durch bestimmte Personlichkeitseigenschaften, mangelhafte Unterstut- zung vom Vorgesetzten oder Unklarheit in Bezug auf die Aufgaben im Betrieb mitbestimmt.[3] Der Zustand des Burnouts kann laut Scharnhorst (2012, S. 12) wie folgt beschrieben werden:

- Zustand emotionaler Erschopfung (wegen mangelhafter psychischer und/oder physischer Ressourcen)
- Unpersonlicher und/oder unfreundlicher Kundenumgang
- Betroffene fuhlen sich in Hinblick auf die eigene Wirksamkeit im Beruf unfahig

Zusammengefasst betrifft das Burnout drei Ebenen. Zum einen gibt es Abwei- chungen im Bereich des personlichen Erlebens, zum anderen im zwischen- menschlichen Umgang mit den Mitmenschen und zum letzten in der Beziehung zu den Aufgaben im Betrieb.[4]

2.1 Das transaktuelle Stressmodell von Richard Lazarus

Lazarus erfand sein spater kontinuierlich weiter entwickeltes Stressmodell in den sechziger Jahren und erklart damit, wie Stressreaktionen entstehen. Dabei unterscheidet dieser grundsatzlich zwischen dem positiven und dem negativen Stress. Von ersterem spricht man dann, wenn die Aufgabe in etwa so schwer ist, dass die hierfur notigen Bewaltigungskompetenzen bei einem Mitarbeiter bereits vollig ausgebildet sind oder dass der/die Betroffene nur geringe An- strengungen tatigen muss, um die Aufgabe erfullen zu konnen. In diesem Zu- sammenhang ist auch von der Herausforderung zu sprechen. Negativer Stress dagegen wird von Mitarbeitern als Bedrohung empfunden. Wenn die Anforde- rungen deutlich uber den Moglichkeiten liegen, entsteht bei den Betroffenen ein Gefuhl des Versagens. Negativer Stress zeigt sich in Form von Angst, Besorg- nis oder Furcht. Des Weiteren spielen bei Lazarus die Begriffe Schadigung und Verlust eine wesentliche Rolle. Ist ein Mitarbeiter an diesem Punkt angelangt, konnen MaBnahmen die Situation an sich nicht mehr verhindern, sondern ledig- lich die daraus resultierenden Folgen. Beispiele fur derartige Situationen sind beispielsweise der Verlust des Arbeitsplatzes, des Ansehens, des geliebten Partners, des eigenen Kindes oder das Versagen im Beruf.[5]

3. Haufigkeitsverteilung Burnout

Ob im Jahr 2013 mehr Menschen von Burnout betroffen sind als in der Zeit der Industrialisierung, ist wissenschaftlich noch unklar. Fakt ist jedoch:

[...]


[1] vgl. zeus Medienwelten 2013

[2] Burisch 2006 zit.n. Forney et. al. 1982, S. 436

[3] vgl. Limbrunner (2004, S. 54)

[4] vgl. Scharnhorst (2012, S. 12)

[5] vgl. Jerusalem, S. 8.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Möglichkeiten und Grenzen der Burnout-Prävention
Hochschule
SRH Hochschule Riedlingen
Note
1,0
Autor
Jahr
2013
Seiten
14
Katalognummer
V266225
ISBN (eBook)
9783656570240
ISBN (Buch)
9783656570233
Dateigröße
402 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
möglichkeiten, grenzen, burnout-prävention
Arbeit zitieren
Tobias Redeker (Autor:in), 2013, Möglichkeiten und Grenzen der Burnout-Prävention, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266225

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