Rauch- und Mehlschwalben in Hohenroth (Landkreis Rhön-Grabfeld)


Facharbeit (Schule), 2013

31 Seiten


Leseprobe


Inhaltverzeichnis

1 Frühlingsboten

2 Methodik und Material
2.1 Untersuchungsgebiet
2.2 Probefläche
2.3 Methodik
2.4 Umfrage
2.5 Unterschiede der Mehl- und Rauchschwalbe

3 Ergebnisse
3.1 Überblick über die Brutplätze
3.2 Charakterisierung der wichtigsten Brutplätze
3.3 Abwehrmaßnahmen
3.4 Umfrageergebnisse
3.5 Brutphänologie anhand spezieller Brutstandorte
3.5.1 Mehlschwalbenpaare in der Hauptstraße
3.5.2 Rauchschwalbenpaare im Vergleich

4 Auswertung
4.1 Bestandsentwicklung
4.1.1 Rauchschwalbe
4.1.2 Mehlschwalbe
4.2 Einfluss von Witterungsbedingungen
4.3 Verhalten im Sommerhalbjahr
4.4 Problematik

5 Zukunftsprognose

6 Anhang

Anlagen

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Literaturverzeichnis

1 Frühlingsboten

Ein sonniger Tag zwischen Ende und Mitte April: Die Geräuschkulisse der ländlichen Ortschaften ist von Vogelgezwitscher erfüllt. Darunter der Gesang der Mehl- und Rauchschwalben, die gerade von ihren Überwinterungsquartieren zurückgekehrt sind. Die Sänger sind durch kleine Unterschiede auseinanderzuhalten. Die purpurblau glänzende kleine Gestalt mit den langen, schmalen Flügeln und den fadendünnen Schwanzspießen ist die Rauchschwalbe. Die Oberseite der Mehlschwalben ist zwar auch schwarz glänzend wie die der Rauchschwalbe, jedoch ist ihre Unterseite reinweiß und die Schwanzgabelung wesentlich kürzer.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Rauchschwalbe

Nur wenige Vogelarten haben sich so eng den Menschen angeschlossen wie die Rauch- und die Mehlschwalben. Beim Brutgeschäft sind sie fast gänzlich auf Gebäude angewiesen. Im Volksmund sind Schwalben Symbole des beginnenden Frühlings. „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“, aber sie bringt Leben in oder an das Haus. Leider kennen immer weniger Menschen die lustig schwatzenden Rauchschwalben in Ställen oder das laute Schimpfen, wenn sich die Hauskatze in der Nähe des Nestes zeigt.[1] Doch aus welchem Grund?

Leider werden diese geselligen Schwalben immer seltener. In Bayern stehen sie mittlerweile auf der Vorwarnliste der Roten Liste.[2] Ist die Behauptung der Schwalbenabnahme verallgemeinert? Diese Frage wird in dieser Arbeit untersucht, indem der Bestand der Schwalben in einem ländlichen Dorf analysiert wird. Außerdem wird untersucht, welche Faktoren zu einem Rückgang beitragen.

2 Methodik und Material

2.1 Untersuchungsgebiet

Das Untersuchungsgebiet dieser Arbeit liegt im Norden von Bayern, in dem Regierungsbezirk Unterfranken, im Landkreis Rhön-Grabfeld. Dort befindet sich das ländliche Dorf Hohenroth, Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Bad Neustadt an der Saale.

Hohenroth liegt in dem Biosphärenreservat Rhön, wo "sich gute Lebensbedingungen für vom Aussterben bedrohte Vogelarten" [3] finden. Die Untersuchungsfläche befindet sich im alten Ortskern der Gemeinde Hohenroth, die 294 m über NN, in der Südrhön liegt und ca. 3568 Einwohner hat.[4]

Die Südrhön, im Regenschatten der Hochrhön, ist eher niederschlagsarm mit einem mittleren Jahresniederschlag von 500mm und wärmebegünstigt mit einer mittleren Jahrestemperatur von 8°C.[5] Hohenroth hat eine Gebietsfläche von 1713 ha, davon ist 125 ha Gebäudefläche, außerdem gibt es 5 Viehhalter. Diese sind mit einem orangenen Kreis in Abbildung 2 markiert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 1: Entwicklung der Viehhalter [6]

2.2 Probefläche

Die Probefläche ist der 173 Jahre alte Ortskern von Hohenroth. Diese Häuser wurden zur Erfassung der Bestandsaufnahme herangezogen. Das Dreieck in der Karte in Abbildung 2 zeigt den alten Ortskern rund um die Kirche und den Hohenröther See. Die Probefläche erstreckt sich von der Eckenstraße bis zur Hauptstraße im Westen und im Osten sowie von der Seestraße bis zur Hauptstraße im Norden und im Süden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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Abb. 2: Karte vom alten Ortskern von Hohenroth

2.3 Methodik

Bei der Analyse des Brutbestandes der beiden Schwalbenarten Mehl- und Rauchschwalbe in Hohenroth wurde wie folgt vorgegangen: Zur Erfassung der Brutstandorte wurde Ende April ein Rundgang durch den alten Ortskern von Hohenroth gemacht und nach potenziellen Brutstandorten gesucht, da die meisten Schwalben Mitte/Ende März von ihrem Überwinterungsgebiet eingetroffen waren.[7] Bei diesen Rundgängen wurden alte Nester systematisch kartiert, außerdem nach Nisthilfen und Abwehrmaßnahmen gesucht.

Um einen Überblick über den dortigen Bestand zu bekommen, wurde bei jeder Schwalbe die Straße, die Hausnummer und die Anzahl der Schwalbenpaare notiert und die Brutstandorte durch einen Kreis in eine Karte markiert. Diese Rundgänge wurden mehrmals durchgeführt. Insgesamt waren es 12 halbstündige Rundgänge im Zeitraum vom 6. Mai bis 8. Juli. Alle Bemerkungen und Eindrücke wurden in einem Tagebuch eingetragen, um einen genauen Überblick über die Daten zu erhalten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 2: Daten der Rundgänge

Zudem wurden die Brutplätze wöchentlich beobachtet. Es wurde vor allem auf den Bruterfolg, die Anzahl der Bruten und die Zahl der Jungvögel geachtet. Außerdem dokumentierte man alles mit Hilfe einer Kamera, entweder durch Fotos oder durch Videos.

2.4 Umfrage

Gleichzeitig wurden ca. 20 Umfragen zu dem Brutbestand der letzten Jahre an die Bürger Hohenroths verteilt. Die Bürger füllten die Umfragen sofort aus oder die Umfragen wurden nach ca. einer Woche wieder eingesammelt. Es wurde nach der Schwalbenart, der Anzahl der Jahre und der Art des Hauses gefragt. Außerdem konnten die Bürger angeben, welche Tiere bei ihnen gehalten werden. Dies diente als Hilfe für die Bestandsentwicklung im Verlauf der Jahre.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Umfrageblatt

2.5 Unterschiede der Mehl- und Rauchschwalbe

Da es in dieser Arbeit um zwei verschiedene Schwalbenarten geht, muss man die Mehlschwalbe von der Rauchschwalbe unterscheiden können. Hierfür werden die Unterscheidungsmerkmale im Folgenden aufgezählt:

1. Die Schwanzgabelung der Rauchschwalbe ist länger als bei der Mehlschwalbe
2. Die Rauchschwalbe hat ein braunrotes Gesicht. Im Gegensatz zur Mehlschwalbe, die ein rein weißes Gesicht hat
3. Die Rauchschwalbe hat ein durchgehend schwarzes Federkleid am Rücken und die Mehlschwalbe hat einen weißen Bürzel vor dem Schwanz.[8]

Rauchschwalbe Mehlschwalbe

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Schwalbengegenüberstellung [9]

Neben den optischen gibt es auch weitere Unterschiede zwischen den Schwalbenarten in ihrer Brutphänologie. Die Rauchschwalbe kehrt schon Ende April vom Überwinterungsgebiet zurück, die Mehlschwalbe erst Mitte Juni.

Eine weitere Möglichkeit, die Schwalben zu unterscheiden, ist die Lage der Nester. Anders als die Rauchschwalben, die in Gebäuden ihre Nester bauen, brüten die Mehlschwalben in Nestern, die außerhalb an Gebäuden, zum Beispiel unter Dachbalken, liegen.[10]

[...]


[1] http://www.sr71.dyndns.info/images/info--jagd/SonstigeDokumente/Mehlschwalbe-

Rauchschwalbe-Unterschied.pdf

[2] Vgl. http://praxistipps.lbv.de/praxistipps/schwalben-gluecksbringer-in-not.html

[3] http://www.unesco.de/rhoen.html

[4] Vgl. https://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09673135.pdf

[5] Vgl. http://www.rhoen.info/rhoenwetter

[6] Vgl. https://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09673135.pdf

[7] Vgl. Bauer, Bezzel, Fiedler (2012): S.154, 160.

[8] Menzel. H. (2010): S.11.

[9] Vgl. Svensson, L. (2001): S. 261.

[10] Vgl. Bauer, Bezzel, Fiedler (2012): S. 155, 161.

Ende der Leseprobe aus 31 Seiten

Details

Titel
Rauch- und Mehlschwalben in Hohenroth (Landkreis Rhön-Grabfeld)
Autor
Jahr
2013
Seiten
31
Katalognummer
V265984
ISBN (eBook)
9783656560012
ISBN (Buch)
9783656560005
Dateigröße
5494 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
rauch-, mehlschwalben, hohenroth, landkreis, rhön-grabfeld
Arbeit zitieren
Paula Jarsch (Autor:in), 2013, Rauch- und Mehlschwalben in Hohenroth (Landkreis Rhön-Grabfeld), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265984

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