Satzschlusszeichen im Fremdsprachenunterricht


Forschungsarbeit, 2013

16 Seiten


Leseprobe


Inhalt

Zur Geschichte der Interpunktion

Überblick über die Funktionen der Satzschlusszeichen

Regeln zum Punkt

Regeln zum Ausrufezeichen

Regeln zum Fragezeichen

Analyse von schriftlichen Arbeiten

Ziel der Untersuchung

Korpusbeschreibung

Zur Analyse der ersten Aufgabe

Zur Analyse der zweiten Aufgabe

Zur Analyse der dritten Aufgabe

Didaktische Schlussfolgerungen

Literatur

Zur Geschichte der Interpunktion

In Anlehnung an Seelbach, Karl Ulrich[1] wurde der Begriff „Interpunktion“ im 17. Jahrhundert zum ersten Mal gebraucht. Im 18. Jahrhundert verwendet man vermehrt den Begriff „Zeichensetzung“. In der heutigen deutschen Sprache findet man beide Begriffe. Die Zeichen der Interpunktion wurden früher von den gebildeten Menschen in der Antike vor allem bei den Griechen und Römern verwendet. In dieser Zeit hatten die Zeichen der Interpunktion die Funktion, die Reihen der Buchstaben übersichtlicher zu machen. Darüber hinaus dienten die Zeichen der Interpunktion als Gliederung für den Text, der mündlich vorgetragen werden sollte.

Vor dem 9. Jahrhundert benutzte man nur Punkt und Doppelpunkt. In diesem Sinne gilt der Punkt als das älteste Satzzeichen. Der Punkt hatte demnach unterschiedliche Funktionen, die von der Stellung des Punktes abhängen. Der Punkt könnte man am Zeilenkopf, in der Mitte der Zeile oder unter in einer Zeile setzten. In dieser Zeit fungieren ferner die Zeichen der Interpunktion als Hilfe für den Sprecher, wenn er einen Text vortragen will. Man kann schlussfolgern, dass es im Althochdeutschen Interpunktionszeichen gab, allerdings wurden sie nicht einheitlich eingesetzt und gebraucht. In Anlehnung an Schneider, Michael entwickelte sich im Hochmittelalter allmählich der Punkt als Interpunktionszeichen, um Sätze und Versenden zu markieren. Im 15 Jahrhundert gab es erste Anweisungen zu einer korrekten Interpunktion. Diese Anweisungen kamen von von Niklas von Wyle, Heinrich Stein- Höwel Hans Nythart und Friedrich Riederer. Diese Anweisungen wurden von den Druckern abgelehnt, denn sie waren kompliziert. Im Mittelhochdeutschen gab es keinen einheitlichen Einsatz von Zeichen der Interpunktion. In dieser Zeit findet man Satzzeichen wie Punkt und die Virgel (/), die man heute als Slash bezeichnet. Ebenfalls fungiert die Zeichensetzung als Hilfe für den Sprecher, um seinen Text zu gliedern. Im Frühneuhochdeutschen gebrauchte man häufiger die Virgel. Bemerkenswert markierte man mit dem Punkt zu Beginn des 16. Jahrhunderts fast alle Sätze. Man findet außerdem andere Interpunktionszeichen wie Fragezeichen, Semikolon und Doppelpunkt. Laut Schneider, Michael hat sich im 16 Jahrhundert der Punkt als Satzschlusszeichen etabliert. Feststellbar in dieser Zeit ist ferner eine differenzierte Interpunktion. Es geht um Punkt, Komma, Virgel, Doppelvirgel, Doppelpunkt, Fragezeichen, Ausrufezeichen, Semikolon. Im Grunde wurden diese Satzzeichen nach Betonung gesetzt.

Ursprünglich markierte laut Rössler, Paul [2] (2003) das Fragezeichen das Ende eines Satzes. Es steht auch als Schlusszeichen am Ende von Versen. Ab dem 16. Jahrhunderts diente das Fragezeichen dazu, Fragen zu kennzeichnen. Laut Hartweg, Frédéric[3] (1989,100) wurde die Verwendung vom Ausrufezeichen erst seit dem 16. Jahrhundert nachgewiesen. Das Ausrufezeichen hatte damals andere Bezeichnungen wie „Verwunderungszeichen“ oder „Ausrufungszeichen“.

Mit dem Werk von Johann Christoph Adelung „Vollständige Anweisung zur Deutschen Orthographie“ im 1788 führt er Regel zur Zeichensetzung. Hingegen wurden diese Regeln nicht vollständig in die Praxis umgesetzt. So Schneider, Michael. Stedje, Asrid (2007, 94-95) weist drauf hin, dass es für die Interpunktion in der Zeit des Frühneuhochdeutschen keine geregelte Anwendung gab. In dieser Zeit gebraucht man Virgel und Punkt. Demgegenüber wurden Komma, Frage-, Ausrufezeichen erst im 17. Jahrhundert gebraucht. Laut Wolff, Gerhart (209, 113) war im Frühneuhochdeutschen der Punkt oft hochgestellt und fungiert als Hilfe, um Satzgrenzen oder Lesepausen zu markieren. Im Neuhochdeutschen hatte die Zeichensetzung eine syntaktische Funktion, d.h. sie diente dazu, Sätze oder Teilsätze zu markieren. Dazu gibt es grammatische Regeln, die die Interpunktion regeln. Somit fungiert die Interpunktion als eine Orientierungshilfe im Text. In dieser Zeit wurden andere Interpunktionszeichen verwendet wie Fragzeichen und Ausrufezeichen

Überblick über die Funktionen der Satzschlusszeichen

Bei Pabst-Weinschenk, Marita[4] (2012,10) finden sich die Überlegungen, dass der Punkt eine Sinneinheit oder eine Gruppe von Sinneinheiten abschließt. Darüber hinaus kündigt er eine klare Pause an, indem er durch eine „tief abfallende Melodieführung“ erfolgt. (Ebd.). Sie führt weiterhin aus, dass das Ausrufezeichen für einen Nachdruck bei Behauptungen, Aufforderungen, Grüßen, Wünschen oder Ausrufe sorgt. Das Fragezeichen hingegen markiert den Satz als Frage.

In diesem Zusammenhang verweist Schönenberg, Stephanie [5] (2012, 31 ff.) darauf hin, dass die Satzzeichen wie Punkt, Ausrufezeichen und Fragezeichen haben eine Sinngliederungsfunktion. Des Weiteren hat ein Fragezeichen eine kommunikative Funktion, denn es kennzeichnet den Sprechakt der Frage. Darüber hinaus kennzeichnet Ausrufezeichen die Aussageabsicht. Es verleiht dem geschriebenen Text einen besonderen Nachdruck und somit hat es einen Einfluss auf den Stil. Weiters haben die Schlusssatzzeichen „Punkt. Ausrufe- und Fragezeichen“ im Rahmen der Rechtschreibreform im Gegensatz zu Kommasetzung laut Kast Bernd [6] (1999, 53) keine Änderungen erfahren.

Tophinke, Doris[7] (2009, 10) verweist darauf hin, dass es in den digitalen Medien wie das Internet Entwicklungen im Hinblick auf die Verbindlichkeit der Berücksichtigung von orthographischen Normen gab. So tauchen in diesen Medien oft Schreibungen auf, die von den Orthographieregeln abweichen. Diese von orthographischen Normen abweichenden Schreibungen werden nicht immer geduldet und somit betrachtet als nicht normgemäß, denn viele Variationen von Schreibungen beeinträchtigen die Lesbarkeit.

[...]


[1] Seelbach, Karl Ulrich. (2009) Die Entwicklung der Interpunktion. In: http://www.uni-bielefeld.de/lili/personen/useelbach/STUD/Beschorner/interpunktion.htm

[2] Rössler, Paul: Kleine Geschichte der Satzzeichen: http://www.e-lisa.at/magazine/tribuene/downloads/tribuene04_2003.pdf

[3] Hartweg, Frédéric(1989) Frühneuhochdeutsch. Eine Einführung in die deutsche Sprache des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit - Frédéric Hartweg; Klaus-Peter Wegera . - Tübingen: Niemeyer

[4] Pabst-Weinschenk, Marita (2012) Den Text beim Vorlesen „erfinden“, Satzzeichen als Sprechzeichen verstehen. In:Deutsch. Unterrichtspraxis für die Klassen 5 bis 10, 2012 Heft 31, S. 8-12

[5] Schönenberg, Stephanie (2012) Satzzeichen als „Verständnismacher“ (2012) In: Deutsch. Unterrichtspraxis für die Klassen 5 bis 10, 2012 Heft 31, S. 31-33

[6] Kast, Bernd (1999) Fertigkeit Schreiben. Langenscheidt. Berlin

[7] Tophinke, Doris (2009) Sprachwandel, in: Praxis deutsch, 2009 Heft 215, S. 04-13

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Satzschlusszeichen im Fremdsprachenunterricht
Hochschule
University of Oran  (fremdsprachen)
Autor
Jahr
2013
Seiten
16
Katalognummer
V265219
ISBN (eBook)
9783656550181
ISBN (Buch)
9783656548096
Dateigröße
513 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
satzschlusszeichen, fremdsprachenunterricht
Arbeit zitieren
Mag. Mohamed Chaabani (Autor:in), 2013, Satzschlusszeichen im Fremdsprachenunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265219

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