Fontanes „femmes fragiles“: Effi Briest, Cécile und Frau Jenny Treibel


Fachbuch, 2013

113 Seiten


Leseprobe


Inhalt

„jenes […] uns tyrannisierende Gesellschaftsetwas“ – Individuum und Gesellschaft bei Fontane am Beispiel von Effi Briest
Einleitendes
Individuen in Fontanes Gesellschaft
Effi Briest – ein gesellschaftskritisches Stück?
Fazit
Literaturverzeichnis

Züge der „femme fragile“ und Motive der Romantik in Theodor Fontanes Frauenroman „Cécile“
Einleitung
Zur Entstehung von „Cécile“
Inhaltsangabe und Interpretation
„Cécile“ und die Romantik
Die „femme fragile“ und die Figur Cécile
Literaturverzeichnis

Das Bürgertum bei Theodor Fontane – Das Bürgertum im Spiegel der Berliner Gesellschaftsromane "L’Adultera" und "Frau Jenny Treibel"
Einleitung: Die Gesellschaftsordnung der „Gründerzeit“ und der geschichtliche Hintergrund
Fontane und das Bürgertum
Das Bürgertum im Spiegel der Berliner Gesellschaftsromane: „L’Adultera“ und „Frau Jenny Treibel“
Typisch Bourgeois? – Anpassung und Individualität bei Jenny Treibel und Ezechiel van der Straaten
Bildungsbürgertum und Besitzbürgertum in „Frau Jenny Treibel“
Literaturverzeichnis:

Elfenbeinturmgelehrsamkeit und Geldsackgesinnung? Gesellschaftskritik in Fontanes "Frau Jenny Treibel"
Einleitung
Kommerzienrätin Jenny Treibel
Kommerzienrat Treibel
Professor Willibald Schmidt
Corinna
Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis

„jenes […] uns tyrannisierende Gesellschaftsetwas“ – Individuum und Gesellschaft bei Fontane am Beispiel von Effi Briest

Fritz Hubertus Vaziri, 2008

Einleitendes

„[W]as wir Glauben nennen, ist Lug und Trug oder Täuschung oder Stupidität, was wir Loyalität nennen, ist Vortheilsberechnung, was wir Liebe nennen, ist alles Mögliche, nur meist nicht Liebe, was wir Bekenntnißtreue nennen ist Rechthaberei.“[1] In diesen Worten, die Teil einer brieflichen Äußerung sind, die nach Lukács Ausdruck einer „bis zum nihilistischen Pessimismus“ gesteigerten Skepsis ist,[2] artikuliert sich Fontanes Wahrnehmung seiner Umgebung, etwa zu einer Zeit, da er mit der Geschichte der Elisabeth von Ardenne vertraut gemacht wird, die bekanntlich zum Auslöser für seinen bis dahin größten literarischen Erfolg wird – Effi Briest.[3]

Es verwundert also nicht, dass in diesem Roman von weiten Teilen der Forschung eine starke gesellschaftskritische Komponente herausgearbeitet worden ist. Auf den folgenden Seiten soll versucht werden, diesen Aspekt in Fontanes Werk etwas genauer zu beleuchten, um einen Eindruck zu erhalten, was unter Gesellschaftskritik verstanden werden kann und wie sie sich bei ihm literarisch äußert. Auch wenn Mecklenburg betont, dass „ästhetische und gesellschaftsbezogene Betrachtung“ bei Fontane nicht voneinander zu trennen sind,[4] müssen formale Gesichtspunkte hier vernachlässigt werden, die sich mit dem Reichtum ästhetischer Besonderheiten im Werk des Autors befassen. Der Schwerpunkt dieser Ausarbeitung liegt stattdessen auf der inhaltlichen Seite, die der Frage nachgeht, welches Subjektverständnis im Spätwerk Fontanes nicht nur gegen Ende seines Lebens, sondern auch am Ausgang des 19.Jahrhunderts im vorliegenden Text deutlich wird.

Individuen in Fontanes Gesellschaft

Ein junges Mädchen von 17 Jahren aus einer Familie alten märkischen Landadels heiratet einen wesentlich älteren Mann, ebenfalls aus adligem Hause, der sich auf einem vielversprechenden beruflichen Weg befindet. Sorgen um seine materielle Zukunft muss sich das frisch vermählte Paar also keine machen. Im Gegenteil, die junge Braut kann davon ausgehen, dass sie „mit zwanzig Jahren“ da stehen wird, wo „andere mit vierzig stehen“ und dass sie ihre Mutter „weit überholen“ wird.[5]

Was zunächst wie ein neuzeitliches Märchen klingt, entwickelt sich, wie man weiß, ganz anders – die Protagonistin gerät in eine Ehebruchsaffäre, wird vom Ehemann verlassen und von der ihr bisher vertrauten gesellschaftlichen Umgebung getrennt. Sie erholt sich von den seelischen Anstrengungen der damit verbundenen Vorgänge nicht mehr und stirbt im Alter von nicht einmal 30 Jahren. Die Erzählung endet somit auf tragische Weise da, wo sie ihren so hoffnungsvollen Anfang genommen hatte: auf dem elterlichen Landsitz im brandenburgischen Hohen-Cremmen. Effi, der alle Möglichkeiten offen zu stehen schienen, wird begraben, nicht auf dem Kirchhof, sondern auf dem Grundstück der Eltern, dort, wo sich vorher eine Sonnenuhr befunden hatte. Ob von Pastor Niemeyer, der sie bereits „getauft und eingesegnet und getraut“ hatte,[6] bleibt offen – ein Jahre zurückliegender Moment, der Sehnsucht und dunkle Vorahnung verband, bestätigt sich.[7]

Der Leser ist geneigt mit dem Erzähler „arme Effi“ auszurufen.[8] Doch wie konnte es so weit kommen? Was ist am Ende des Romans aus der ausgelassenen „Tochter der Luft“ der Anfangsseiten geworden und wer ist für ihr tragisches Schicksal verantwortlich zu machen? Effi selbst? Crampas? Innstetten? Die Gesellschaft? Niemand? Oder gar alle miteinander? Ist es am Ende vielleicht falsch, die Schuldfrage überhaupt zu stellen und welche Positionen bezüglich der Rolle des Subjekts in der Gesellschaft werden in diesem Zusammenhang verhandelt?

Effi – Naturkind mit Heimweh

„Es ist soviel Unschuld in ihrer Schuld“ – dieser Ausspruch der Melanie van der Straaten in Fontanes L’Adultera scheint auch auf Effi Briest anwendbar,[9] von der bei Grawe zu lesen ist, dass „ […] keine andere Figur Fontanes außer dem alten Stechlin […] soviel Fontanesches“ enthalte wie sie.[10] Ausgestattet mit Eigenschaften wie übermütige Lebenslust und verspielte Ausgelassenheit betritt die Protagonistin vor der Kulisse eines vom Autor gemalten Landschaftsidylls das Romangeschehen. Dort heißt es von ihr:

„In allem, was sie tat, paarte sich Übermut und Grazie, während ihre lachenden braunen Augen eine große, natürliche Klugheit und viel Lebenslust und Herzensgüte verrieten.“ [11]

Die Mutter prägt bereits an gleicher Stelle die leitmotivisch gebrauchte Bezeichnung von der „Tochter der Luft“,[12] womit einerseits auf Effis Freude an Spiel und Bewegung als Signatur ihres jugendlichen Alters hingewiesen wird, andererseits schon ein „Hang zu Risiko und Gefahr“ angedeutet ist,[13] der sich in einem Ausspruch Effis unmittelbar vor der Verheiratung mit Innstetten manifestiert:

„Ich klettre lieber und schaukle mich lieber, und am liebsten immer in der Furcht, daß es irgendwo reißen oder brechen und ich niederstürzen könnte. Den Kopf wird es ja nicht gleich kosten.“ [14]

Restenberger sieht in Schaukelmotiv und der von der Mutter gebrauchten Formulierung ein „Sinnbild für Effis Wunsch von den restriktiven Konventionen der Gesellschaft loszukommen, denen sie sich aber nicht entziehen kann.“[15] Wenn Effi jedoch restriktiven Konventionen zu entkommen sucht, dann geschieht das unbewusst. Sie ist keine Rebellin im eigentlichen Sinn. Denn auch wenn sie „was Rabiates“ hat und es auf alles ankommen lässt,[16] wirkt sie eher wie ein heranwachsendes Kind mit „labile[r] Persönlichkeitsstruktur“, dessen „Unterscheidungsfähigkeit […] bezüglich seines Selbst und der Objektwelt“ nur „unvollständig ausgebildet“ scheint,[17] ein Gedanke, der in einem Gespräch zwischen den Eltern schon an früher Stelle thematisiert wird:

„So geweckt und temperamentvoll und beinahe leidenschaftlich sie ist, oder vielleicht auch weil sie es ist, sie gehört nicht zu denen, die so recht eigentlich auf Liebe gestellt sind, wenigstens nicht auf das, was den Namen ehrlich verdient. Sie redet zwar davon, sogar mit Nachdruck und einem gewissen Überzeugungston, aber doch nur, weil sie irgendwo gelesen hat, Liebe sei nun mal das Höchste, das Schönste, das herrlichste. […] Aber sie empfindet nicht viel dabei.“ [18]

Der Prozess der Identitätsbildung muss in Effis Fall grundsätzlich als problematisch verstanden werden, ist aber durch die arrangierte Eheschließung einer zusätzlichen Belastung ausgesetzt. Kolk spricht von der „objektiv re-infantilisierende[n] Dominanz Innstettens“, die hier verschärfend wirke.[19] Im Blick auf die Protagonistin gleicht der Vorgang einem schockartigen Herausgerissenwerden aus der Kindheit. Erzähltechnisch spiegelt sich dies so wider, dass Effi die Neugier der Freundinnen gerade mit Details aus der zurückliegenden Begegnung Innstettens und ihrer Mutter gestillt hat und sich mitten im Versteckspiel befindet, das sie gewinnt, weil sie sich hinter Rhabarberstauden versteckt, die „größer [sind] als ein Feigenblatt“,[20] als sie von der Mutter vom Spiel fortgerufen wird; ein Akt, dessen Symbolik nur allzu deutlich ins Auge sticht und an die Vertreibung aus dem Paradies erinnert. Ihr an die Freundinnen gerichteter Zuruf „[s]pielt nur weiter; ich bin gleich wieder da“,[21] dem kurz darauf ein „Effi komm“ derselben folgt,[22] wird erst Jahre später mit Effis endgültiger Rückkehr in den Garten, eingeleitet durch den gleichen, wenn auch schriftlich geäußerten, Zuruf des Vaters, Wirklichkeit. Hier, in Tod und Beisetzung unter ihrem Mädchennamen, schließt sich ein Kreis und der Roman.

Doch zunächst steht Effi – „noch erhitzt von der Aufregung des Spiels“ – ihrer eigenen Verheiratung mit „nervöse[m] Zittern“ gegenüber.[23] Die von der Mutter später über ihre Tochter getroffene Aussage, dass „Kampf und Widerstand nicht ihre Sache“ seien,[24] bewahrheitet sich bereits an dieser Stelle: Im Angesicht des Fait accompli ihrer von der Mutter eingefädelten Hochzeit bleiben Effi nur Schweigen und die „Suche nach einer Antwort.“[25] Ihre Sprachlosigkeit kann in Anlehnung an Kolk schon hier im Kontext „verzerrter Kommunikationsentwürfe“ verstanden werden.[26] Restenbergers Beobachtungen, dass Fontane „Effis Unreife“ dadurch signalisiere, dass „er sie andere zitieren läßt“, passt ebenso ins Bild wie ihr Hinweis auf Effis „kindliche Vorstellung von Liebe“.[27] Sie spricht zwar begeistert von der „Liebesgeschichte mit Entsagung“,[28] doch ist alles für sie bloß Spiel. Sie ist sich der Tragweite solcher Sätze überhaupt nicht bewusst und will oder kann dieses Prinzip in ihrem eigenen Leben nicht umsetzen, als es darauf ankommt. Restenberger hält fest, dass eine „Unsicherheit bezüglich der sozialen oder spirituellen Richtigkeit des eigenen Handelns […] charakteristisch für Effi“ sei und „auf eine allgemeine Verunsicherung hinsichtlich einer sinnstiftenden Handlungsweise“ hindeute.[29] So ist ihr die mangelhafte Standhaftigkeit später zwangsläufig zum Verhängnis geworden:

„[…] wiewohl sie starker Empfindungen fähig war, so war sie doch keine starke Natur; ihr fehlte die Nachhaltigkeit, und alle guten Anwandlungen gingen wieder vorüber. So trieb sie denn weiter, heute, weil sie’s nicht ändern konnte, morgen, weil sie’s nicht ändern wollte. Das Verbotene, das Geheimnisvolle hatte seine Macht über sie.“ [30]

Mit der Eröffnung der Tatsache, dass Innstetten um ihre Hand angehalten habe, ist für Effi das Spiel endgültig vorbei und ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Durch die Verheiratung mit dem Landrat, der eine verheißungsvolle Karriere als Beamter vor sich hat, wird Effi gleichsam über Nacht gezwungen, die Mädchenkleider abzulegen und Frau Landrat „zu spielen“. Doch diese Rolle liegt ihr nicht, wie sie sich selbst schon bald eingestehen muss:

„Und nun ich! Und gerade hier. Ach, ich tauge doch gar nicht für eine große Dame. Die Mama, ja, die hätte hierher gepasst, die hätte, wie’s einer Landrätin zukommt, den Ton angegeben, und Sidonie Grasenabb wäre ganz Huldigung gegen sie gewesen und hätte sich über ihren Glauben oder Unglauben nicht groß beunruhigt. Aber ich … ich bin ein Kind und werd es auch wohl bleiben. Einmal hab ich gehört, das sei ein Glück. Aber ich weiß doch nicht, ob das wahr ist. Man muß doch immer dahin passen, wohin man nun mal gestellt ist.“ [31]

Der an dieser Stelle formulierte letzte Gedanke, der auch von Innstetten gegen Ende des Romans geäußert wird, als er über notwendige Voraussetzungen von Glück nachdenkt,[32] klingt ganz nach persönlichen Überzeugungen des Autors.[33] Seine Protagonistin scheint allerdings nicht dahin zu passen, wohin sie gestellt ist. Stattdessen kämpft sie vom Tag ihrer Ankunft in Kessin mit Ängsten, die in einem spukenden Chinesen versinnbildlicht sind.[34] Der Eindruck, dass sie ihrer natürlichen Umgebung durch die frühe Heirat beraubt ist, will sich nicht legen. Vielmehr wird hier eine dritte Bedeutungsnuance der „Tochter der Luft“ deutlich: Heimweh nach dem eigenen Element.[35]

Dass sich dies für die vom Vater einmal als „Naturkind“ bezeichnete Effi[36] nicht in Kessin befindet und Innstetten außerdem kein Repräsentant desselben zu sein scheint, wird schnell deutlich. Grawe spricht von Effis „Natürlichkeit“ als „sozial bedenkliche Kreatürlichkeit“, durch die sich „eine Fremdheit gegenüber der Gesellschaft“ ausdrücke. Er deutet auf ihre „prekäre Nähe zum feuchten Element“, in der Effis „eigentliche Schicksalsmetapher“ formuliert sei, durch die sie außerdem als „eine der nixenhaften Frauengestalten Fontanes“ erscheine,[37] womit die „Sehnsucht des außermenschlichen Geschöpfs nach Menschlichkeit, nach Liebe und – religiös gewendet – nach der unsterblichen Seele“ erzählt werde.[38]

In der Romanhandlung sieht das zunächst so aus, dass sich Heimweh als Reaktion auf die Erfahrung von Effis Verlorenheit in der Fremde nicht unterdrücken lässt und immer wieder hervorbricht:

„Und ich so allein, und so jung. Ach, wenn ich doch wen hier hätte, bei dem ich weinen könnte. Aber so weit von Hause…Ach, von Hause…“ [39]

„Sie sagte nichts. Als er aber zu ihr hinüberblickte, sah er, dass eine Träne in ihrem Auge stand.“ [40]

Zwar sagt sie unmittelbar nach ihrer Verheiratung mit Innstetten zur Mutter: „Liebe kommt zuerst“,[41] auch von ihrem „Ehrgeiz“ und ihrer „Vergnügungssucht“ ist an anderer Stelle die Rede,[42] die sich in Effis Verlangen nach „Glanz und Ehre“ spiegeln. Doch selbst wenn sie hier außerdem den Stellenwert von „Zerstreuung“ betont, ist angesichts ihres bevorstehenden Abschieds aus dem Elternhaus im gleichen Atemzug zu lesen:

„ […] Aber sonst bin ich hier immer so glücklich gewesen, so glücklich…«

Und während sie das sagte, warf sie sich heftig weinend vor der Mama auf die Knie und küßte ihre beiden Hände!“ [43]

Im Falle Effis scheint vom Tag des Auszugs aus Hohen-Cremmen die Bedeutung von Begriffen wie „Heimat“, „Frieden“ und „Ruhe“ in den Vordergrund zu rücken. Immer wieder klingt eine beinahe Eichendorffsche Sehnsucht nach dem Zuhause durch, die zwar mit dem elterlichen Hohen-Cremmen assoziiert wird, aber zweifellos auch eine darüber hinausweisende Dimension enthält.[44] So ist die Metapher von der „Tochter der Luft“ mit christlicher Symbolik aufgeladen, wenn die Schaukelszene des Anfangs noch einmal aufgegriffen wird und Effi im Anschluss zu Niemeyer sagt:

„Ach, wie schön es war, und wie mir die Luft wohltat; mir war, als flög ich in den Himmel. Ob ich wohl hineinkomme? Sagen Sie mir’s, Freund, Sie müssen es wissen. Bitte, bitte…“ [45]

Niemeyers nicht weiter expliziertes „Ja, Effi, du wirst“ beruhigt sie offensichtlich nicht, oder kann ihr zumindest nicht das geben, was in christlicher Theologie als Heilsgewissheit bezeichnet wird, wie ihre Gedanken einige Seiten später vermuten lassen:

„Ich war immer eine schwache Christin; aber ob wir doch vielleicht von da oben stammen und, wenn es hier vorbei ist, in unsere himmlische Heimat zurückkehren, zu den Sternen oben oder noch darüber hinaus! Ich weiß es nicht, ich will es auch nicht wissen, ich habe nur die Sehnsucht.“ [46]

Abschließende Gewissheit gibt es für Effi ebenso wenig, wie es sie für den alten Stechlin zu geben scheint,[47] in dem man gelegentlich Fontanes alter ego gesehen hat.[48] Ein Rest von Zweifel bleibt. Genauso wie die Sehnsucht nach Ruhe und dem Zuhause. Noch vor der schicksalhaften Begegnung mit Crampas sagt Effi zu Innstetten:

„Ich weiß wohl. Ich höre nur gern einmal von etwas anderem, und dann wandelt mich die Lust an, mit dabei zu sein. Aber du hast ganz recht. Und eigentlich hab ich doch eine Sehnsucht nach Ruh und Frieden.“ [49]

Die letzten von ihr im Roman vernehmbaren Worte scheinen anzudeuten, dass sie dies schließlich gefunden hat. Von einem „Ruhe, Ruhe“ ist dort die Rede und einer damit verbundenen „Befreiung“.[50] Ob das im Sinne eines inneren Friedens, als Frieden mit Gott im Sinne von Joh.14,27 und Rö.5,1, beispielsweise, aufzufassen ist, darf diskutiert werden. Effis Sätzen „ich hass euch, auch mein eigen Kind“ und „aber was mich noch mehr ekelt, das ist eure Tugend“,[51] die ihr nach dem Besuch der Tochter entfahren und die in auffälligem Gegensatz zu ihrem sonstigen Sprachgebrauch stehen, bieten sich als Anklage im Kontext einer gesellschaftskritischen Lesart geradezu an. Aber hier endet das Geschehen nicht. Vielmehr wirken diese Sätze wie eine Position, die vom Autor anhand seiner Figur kurz geprüft und dann verworfen wird. Ihnen gehört nicht das letzte Wort. Nur wenige Seiten später, wieder im Elternhaus angekommen, klingt es schon ganz anders aus Effi: „ich sterbe mit Gott und den Menschen versöhnt, auch versöhnt mit ihm.“[52] An eben dieser Stelle des Gesprächs mit der Mutter, das deutliche Züge einer letzten Beichte trägt, bekräftigt Effi erneut ihre Schuld – auch bei ihrem Wutanfall hatte sie diese nicht in Frage gestellt – und bereut ihren Ausbruch, in dessen Verlauf sie Innstetten nach eigener Aussage zu Unrecht für ihr Schicksal verantwortlich gemacht hatte. Und ganz offensichtlich lasten auch noch die über diesen ausgesprochenen Verwünschungen auf ihrer Seele.[53] Bevor sie mit dem erleichterten „Ruhe, Ruhe“ schließt, gelangt sie zu der Erkenntnis:

„Denn er [Innstetten] hatte viel Gutes in seiner Natur und war so edel, wie jemand sein kann, der ohne rechte Liebe ist.“ [54]

Es wirkt hier beinahe so, als habe die Protagonisten des Fontaneschen Romans nach zwischenzeitlichem Ringen zu einer Haltung gefunden, die an eine übersetzte Fassung des biblischen „vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ erinnert. Restenberger sieht hier ebenfalls eine christliche Dimension, deutet den Ausspruch aber als Relativierung, in der immer noch ein Rest von Vorwurf enthalten ist.[55]

Zweifellos wirft Effis und das Ende des Romans mehr Fragen auf als es beantwortet. Beispielsweise die, mit welchem Recht und auf welcher Grundlage sie hier von rechter Liebe spricht? Angesichts ihrer oben zitierten Haltung zum Thema, ihres eigenen schwankenden Verhaltens, dem Schmerz und der Verwirrung, den ihr Verhalten nicht zuletzt auch in Innstettens Leben auslöst, wirkt diese Aussage anmaßend und auf einer anderen Ebene geradezu konstruiert, wenn man nach der psychologischen Stringenz der Figur fragt. Es bleibt unklar, wie sie vom „ich hass euch, auch mein eigen Kind […] aber was mich noch mehr ekelt, das ist eure Tugend“ – übrigens die einzige Stelle im Roman, in der sie sich in direkter Rede an Gott wendet – zum „ich sterbe mit Gott und den Menschen versöhnt, auch versöhnt mit ihm “ gelangt. Auch die von Mecklenburg angesprochene Problematik, dass Effi zu denen zurückkehrt, deren „Liebe sie angeblich immer erfahren“ habe, könnte an dieser Stelle noch weiter ausgebreitet werden.[56] Bei aller, vor allem nervlichen, Erschöpfung trägt Effis Ende und damit das Ende des Romans zwar Züge christlichen Versöhnungsdenkens, ihr Tod ist „als allgemeines Angebot zur Konfliktbewältigung aber nicht tragbar.“[57]

Innstetten und das Gesellschafts-Etwas

Innstetten, als „Funktionsträger des neuen preußischen Staates“,[58] kann sich ebenso wenig wie Effi den Konventionen der Gesellschaft entziehen. Er macht an einer entscheidenden Stelle des Romans einige rätselhafte und zugleich aufschlussreiche Bemerkungen, mit denen er sein Handeln, das eine wesentliche Rolle in Bezug auf den weiteren Fortgang des Geschehens spielt, begründet. Effis inzwischen Jahre zurückliegender Ehebruch ist gerade von ihm entdeckt, aber noch hat kein Duell stattgefunden, noch besteht die Möglichkeit, die Sache auf sich beruhen zu lassen, noch ist Hoffnung, dass sich alles zum Besten wendet. Im Ringen um den richtigen Umgang mit dem gerade Entdeckten gibt er seinem Freund Wüllersdorf jedoch zu verstehen:

„Man ist nicht bloß ein einzelner Mensch, man gehört einem Ganzen an, und auf das Ganze haben wir beständig Rücksicht zu nehmen, wir sind durchaus abhängig von ihm. Ging es, in Einsamkeit zu leben, so könnt ich es gehen lassen; ich trüge dann die mir aufgepackte Last, das rechte Glück wäre hin, aber es müssen so viele leben ohne dies ›rechte‹ Glück, und ich würde es auch müssen und – auch können. Man braucht nicht glücklich zu sein, am allerwenigsten hat man einen Anspruch darauf, und den, der einem das Glück genommen hat, den braucht man nicht notwendig aus der Welt zu schaffen. Man kann ihn, wenn man weltabgewandt weiter existieren will, auch laufen lassen. Aber im Zusammenleben mit den Menschen hat sich ein Etwas ausgebildet, das nun mal da ist und nach dessen Paragraphen wir uns gewöhnt haben, alles zu beurteilen, die andern und uns selbst. Und dagegen zu verstoßen, geht nicht […] Also noch einmal, nichts von Haß oder dergleichen, und um eines Glückes willen, das mir genommen wurde, mag ich nicht Blut an den Händen haben; aber jenes, wenn Sie wollen, uns tyrannisierende Gesellschafts-Etwas, das fragt nicht nach Charme und nicht nach Liebe und nicht nach Verjährung. Ich habe keine Wahl. Ich muß.“ [59]

Die Argumentationskette, mit der Innstetten hier zu seinem finalen „Ich muß“ gelangt, mutet zunächst einmal höchst eigenartig an. Affekte wie Wut, Trauer oder Schmerz, als Reaktion auf das geraubte Eheglück, die als Auslöser für die folgende Vorgehensweise des Protagonisten nahelägen, spielen offensichtlich bei seiner Entscheidungsfindung nicht die ausschlaggebende Rolle. Innstetten selbst betont ausdrücklich, dass derartige Motive für ihn in diesem Fall ohne Bedeutung seien, räumt aber im gleichen Zusammenhang ihre indirekte Beteiligung am geradezu schicksalhaften Gang des weiteren Geschehens ein, wenn er Wüllersdorfs Zweifeln an der Notwendigkeit eines Duells mit folgenden Worten begegnet:

„Es ist jetzt zehn Uhr. Vor sechs Stunden, diese Konzession will ich Ihnen vorweg machen, hatt ich das Spiel noch in der Hand, konnt ich noch das eine und noch das andere, da war noch ein Ausweg. Jetzt nicht mehr, jetzt stecke ich in einer Sackgasse. Wenn Sie so wollen, so bin ich selber schuld daran; ich hätte mich besser beherrschen und bewachen, alles in mir verbergen, alles im eigenen Herzen auskämpfen sollen. Aber es kam mir zu plötzlich, zu stark, und so kann ich mir kaum einen Vorwurf machen, meine Nerven nicht geschickter in Ordnung gehalten zu haben.“ [60]

Innstetten macht also bedingt die Macht der Affekte für den Gang der Dinge verantwortlich, seine mangelnde Fähigkeit, sich „besser [zu] beherrschen und [zu] bewachen“.[61] Vor allem beugt er sich aber vor dem Anspruch des „uns tyrannisierende[n] Gesellschafts-Etwas“, dessen Rechtmäßigkeit von ihm nicht angezweifelt wird. Doch welche Bewandtnis hat es damit? Krohn verweist auf die „vagen Termini“, mit denen „die Argumentationskette auf der lexikalisch-semantischen Ebene zusammengehalten“ werde und fügt hinzu, dass Innstetten sich auf „semantisch weitgehend leere Konzepte“ beziehe.[62] Auch Restenberger weist auf die Vagheit der Äußerung hin und bemerkt, dass Fontane hier „die Macht der Gesellschaft über einen Mann wie Innstetten“ dokumentiere, der sich „nicht als Individuum, sondern nur als Teil einer höheren Ordnung“ erfahre.[63] Nach Mecklenburgs Ansicht dürfe allerdings des „Etwas“ nicht mit „Gesellschaft überhaupt“ verwechselt werden. Innstettens oben zitierter Eröffnungssatz verweise auf die „gewissermaßen postidealistische Einsicht“, dass sich „Individuation […] immer nur als Sozialisation“ vollziehe. Diese „richtige“ Erkenntnis stehe im Gegensatz zu seiner „falsche[n] Kapitulation vor dem »Gesellschafts-Etwas«“. Aus dieser „ethisch und gesellschaftskritisch belangvolle[n] Differenz“ leite sich die eigentliche Kritik an bestimmten von Fontane als „Götzendienst“ bezeichneten Einrichtungen der Gesellschaft ab, hier speziell der „barbarischen Duellpraxis“. In diesem Zusammenhang erblickt Mecklenburg einen „Schuldanteil“ Innstettens, der darin bestehe, dass er „gegen seine moderne, rationale Einsicht, seine ethische Überzeugung und sein inneres Gefühl diesem Götzen opfert, allein weil er Reputation und Karriere nicht gefährden will“.[64]

Krohn macht jedoch darauf aufmerksam, dass eine einseitig negative Rezeption Innstettens der Figur nicht gerecht wird und auch auf ihren Schöpfer schon befremdlich gewirkt hatte, dass eine solche Lesart, weil „zu plakativ-eindeutig und monokausal“, als „ganz und gar unfontanisch“ zu bezeichnen sei.[65] Innstetten handle als „ein allein sozial konditioniertes und determiniertes Wesen“, das sich „seiner Rolle als Einzelmensch mit Recht auf privat-persönliche Selbstbestimmung“ entäußere. Dennoch seien Attribute wie „Leidenschaftslosigkeit, Gefühlsarmut und Gefühlskälte“ verfehlt,[66] eine Einschätzung, die im Gegensatz zu Restenbergers Auffassung steht, dass „Innstetten […] in der ganzen Geschichte als merkwürdig hohl und allem Lebendigen fremd“ erscheine.[67] Stattdessen gibt Krohn zu bedenken, dass Innstetten sehr wohl menschliche Regungen unterstellt werden dürfen, dass darüber hinaus die in der Forschung häufig hervorgehobene „Ambivalenz und die Relativierbarkeit der Figurenreden“ breite Interpretationsspielräume bieten.[68] Diese füllt Krohn aus, indem er im von Innstetten „synonymenreich beschworene[n] Tyrannische[n] der Gesellschaft“ dessen eigene „tiefverwurzelte und allgemeinmenschliche Furcht […] vor Lächerlichkeit und der Verachtung der Gesellschaft in Gestalt konkreter Menschen aus seiner Umgebung“ erblickt. Wie Effi sei er hier das „Opfer von Vorstellungen, die einer rationalen Grundlage entbehren“ und „nur in seiner überhitzten Phantasie und Vorstellungswelt“ existieren.

Erst im Kontext der Entdeckung des Ehebruchs seiner Frau wird diese Furcht aktiviert, wodurch er in eine Sinnkrise gerät, in deren Rahmen er die eingangs zitierten Überlegungen anstellt, mit denen er versucht, das Geschehen persönlich zu bewältigen, die aber seinen einmal zerstörten Seelenfrieden auch nicht mehr zu reparieren vermögen. Vielmehr ist der Wert seiner Grundsätze für ihn fragwürdig geworden: Was „mit der Überzeugtheit von seinem Recht und seiner Pflicht“ angefangen hatte, endet „mit Zweifeln daran“.[69] Die unbedingte Geltung des Gesellschafts-Etwas, die noch kurz zuvor festgestellt worden war, ist plötzlich nicht mehr so sicher: „Verjährung ist das einzig Vernünftige“ lautet das Credo Innstettens nun, den im gleichen Atemzug die Frage quält: „Die Grenze, die Grenze. Wo ist sie?“[70] Ist sein Verhalten schon als „Prinzipienreiterei“ zu verstehen, wie ihm der zum Spuk gewordene Gesichtsausdruck des sterbenden Crampas weiszumachen scheint, oder ist Innstetten letztlich nur ausführendes Werkzeug eines allgemeingültigen Prinzips höherer Gerechtigkeit, ein Gedanke, der ihm ebenfalls durch den Kopf geht: „Schuld verlangt Sühne; das hat einen Sinn.“[71]

Wie dem auch sei, Innstetten verlässt das Romangeschehen als gebrochener Mann, den auch seine Prinzipientreue nicht davor bewahren konnte. Geplagt von der schmerzlichen Einsicht, dass „es ein Glück gebe, daß er es gehabt, aber daß er es nicht mehr habe und nicht mehr haben könne“, ist er auch Jahre nach der Trennung von Effi mit dem Geschehenen noch nicht ins Reine gekommen.[72] Das Auftreten des Dienstmädchens Johanna veranlasst ihn zur grundsätzlichen Infragestellung des Daseins:

„[…] diese halb komische Büstenplastik, die wie mit einem Spezialanspruch auftritt, ich weiß nicht, ob an die Menschheit oder an mich – ich finde das alles so trist und elend, und es wäre zum Totschießen, wenn es nicht so lächerlich wäre.“ [73]

Er hat sich „zu freuen verlernt“, gegen das „Höherhinaufklimmen auf der Leiter“ ist er „etwas kritisch“ geworden, stattdessen sind ihm „die liebenswürdigen Zeilen“ eines Ministers beinahe wichtiger als die Ernennung zum Ministerialdirektor.[74] Erneut ist es Wüllersdorf, der Abhilfe schaffen soll. Im Gespräch mit diesem sucht Innstetten nach Antworten ohne recht fündig zu werden. Wie auch in anderen Werken Fontanes wird die Möglichkeit des Ausreißens, der Flucht aus der Gesellschaft kurz durchgespielt und verworfen. Innstetten bleibt lediglich die Einsicht, dass sein Leben „verpfuscht“ sei,[75] dem Lebensentwurf seines Freundes hat er keine bessere Alternative entgegenzusetzen; Restenberger spricht von einem „innere[n] Kompaß“, der ihm fehle.[76] So sind Wüllersdorfs Ansichten das letzte Wort in dieser Angelegenheit:

„Einfach hier bleiben und Resignation üben. Wer ist denn unbedrückt? Wer sagte nicht jeden Tag: ›Eigentlich eine sehr fragwürdige Geschichte.‹ […] In der Bresche stehen und aushalten, bis man fällt, das ist das beste. Vorher aber im kleinen und kleinsten so viel herausschlagen wie möglich und ein Auge dafür haben, wenn die Veilchen blühen oder das Luisendenkmal in Blumen steht oder die kleinen Mädchen mit hohen Schnürstiefeln über die Korde springen. [77]

Grawe bemerkt im Kontext dieser Unterhaltung: „Daß dies das Ethos zweier hoher preußischer Staatsbeamter ist, enthält die eigentlich subversivste Botschaft Fontanes über das preußisch-deutsche Staatswesen im Wilhelminismus“.[78] Richter sieht hier einen Fall von „Fatalismus“ als „Erfahrung menschlicher Ohnmacht und Schwäche, der Kleinheit des einzelnen vor den übergreifenden Mächten der Gesellschaft, des geschichtlichen Lebens wie eines höheren Willens“ und zitiert Parks Formulierung von „den unheldischen Helden Fontanes […] die, vor die ungleiche Auseinandersetzung zwischen Individuum und Gesellschaft gestellt, den Kampf meiden.“[79]

Effis Eltern

Das mag auch auf Effis „kluge und energische Mutter“ zutreffen, die in Sagorras Augen „teils wohl aus Bequemlichkeit, teils aus Eitelkeit, ihrer Tochter die Adoleszenz vorenthält, jene Zeit der Identitätsfindung und der Entwicklung der moralischen Person.“ Die Ehe werde Effi „von der Mutter lediglich im Sinn von gesellschaftspolitischer ›Klugheit‹ präsentiert“ und sei somit Teil „jener moralischen Ambivalenz, die den Roman durchzieht.“[80] Restenberger erwähnt das Problematische am Verhalten der Mutter, die trotz offensichtlich guter Kenntnis Effis und demnach vorhersehbarer Schwierigkeiten nicht davon ablässt, diese in die Ehe zu schicken. An gleicher Stelle wird vom „unverantwortlichen Handeln“ Luise Briests gesprochen, die als Mutter mehrfach versage, zuletzt darin, dass sie ihre Tochter in der Krise im Stich lasse.[81] Aus ihrem Munde klingt das freilich anders:

„Mache mir keine Vorwürfe, Briest; ich liebe sie so wie du, vielleicht noch mehr; jeder hat seine Art. Aber man lebt doch nicht bloß in der Welt, um schwach und zärtlich zu sein und alles mit Nachsicht zu behandeln, was gegen Gesetz und Gebot ist und was die Menschen verurteilen und, vorläufig wenigstens, auch – mit Recht verurteilen.“ [82]

Dieser Ausspruch erinnert zum einen an die oben diskutierte Auffassung Innstettens, zum anderen an den von einem „Berliner Herren“ artikulierte Anschauung, dass man im Leben immer „nur an Wärme“ scheitere.[83]

Im Hinblick auf die zweifelhafte Rolle von Effis Mutter im Romangeschehen und ihren Anteil am Geschick der Tochter sei weiterhin Wilczek zitiert, der von einer „problematische[n], ja pathologische[n]“ Beziehung zwischen Mutter und Tochter spricht und Aust anführt, für den es sich gar um eine „ödipale Geschichte“ handelt. Demnach wäre Effi Projektionsfläche unerfüllter mütterlicher „Sehnsüchte und Fantasien“, Innstetten als Mann zwischen Mutter und Tochter drittes Element einer „spannungsgeladenen Dreiecks-Beziehung“. [84] Effis Scheitern ist aus dieser Perspektive als „missglückte[r] Versuch der Heldin“ zu lesen, den „nicht verwirklichten Lebensentwurf der Mutter zu realisieren.“ [85] Restenberger sieht eine „Pervertierung der Mutter-Tochter-Beziehung“, die „keine liebevolle Bindung zwischen Mutter und Tochter“ erlaube und so „eine Kontinuität der Generationen“ zerstöre. [86]

Wilczek wehrt sich gegen Lukács Position, der hier nach seinem Verständnis vor allem Gesellschaftskritik sehe und eine Beschäftigung mit „pathologischen Aspekten der Figurenzeichnung“ für kontraproduktiv halte. Nach Wilczeks Auffassung ist „das Scheitern der Heldin nicht nur als ein Versagen“ zu verstehen, das „die inhumanen gesellschaftlichen Normen oder eine repressive Sexualmoral verursacht haben, sondern auch als eine Geschichte elterlicher Fremdbestimmung und Abhängigkeit.“ Nach dieser Lesart ist die unbewältigte Vergangenheit der Mutter wesentlich verantwortlich dafür, dass Effis Schicksal „in einer Katastrophe“ endet.[87] Im gleichen Kontext wird Miething zitiert, der in Luise Briest die eigentliche Hauptfigur sieht und sie gar als „mörderische Mutter“ bezeichnet.[88] Des Weiteren kommt Reuter zur Sprache, bei dem es heißt, Effi werde „verkauft und gekauft“ und „als Frau in der Adelsgesellschaft zur Ware degradiert“.[89] Auch Effis Vater erhält bei dieser Betrachtung kein sonderlich gutes Zeugnis. Wilczek spricht vom „von seiner Frau oftmals zurechtgewiesene[n] Briest, der in seiner planen Art und Weise vieles mehr zufällig berührt als wirklich begreift“ und unterstellt ihm bestenfalls eine diffuse Ahnung tiefer liegender Zusammenhänge.[90] Restenberger bemerkt einen „kompensatorische[n] Hang zu Zweideutigkeiten“,[91] was an den Vorwurf seiner Frau erinnert, auf den der berühmt gewordene Ausspruch des alten Briest vom ( zu ) „weiten Feld“ als Schlusswort des Romans folgt, den Weber allerdings als Ausdruck von „Wahrheit und Weisheit“ versteht.[92]

Crampas – Teufel oder liebenswerter Hasardeur?

Als letzte an der Romanhandlung beteiligte Figur sei noch kurz auf Crampas eingegangen. Er ist ebenso wie Innstetten wesentlich älter als Effi, wobei Restenberger den „Unterschied in Charakter und Temperament“ der beiden Männer hervorhebt.[93] Hehle stellt fest, dass Crampas gegen „Innstettens Bildungszitate und sein Kunstinteresse, das in museal-enzyklopädischem Nachvollzug stecken bleibt […] eine lebendige Kunst“ aufbiete, eine „Literatur, die Bezug auf Effis Leben und ihre Situation gewinnt, und […] ihn damit aus dem Felde“ schlage.[94] So stellt er von Heine, mit dessen Hilfe er Effi verführt, fest: „Alles ist Leben, und vor allem versteht er sich auf die Liebe, die doch die Hauptsache bleibt.“[95] Welche Vorstellung von Liebe Crampas, der von sich selbst sagt, er „stelle [s]einen Appetit überhaupt nur in Abhängigkeit vom Menü“,[96] damit verknüpft, bleibt jedoch fragwürdig. Während Groß in ihm einen „liebenswürdigen Hazardeur“ sieht,[97] klingt das Urteil seines Widersachers wesentlich kritischer: „[E]r ist so’n halber Pole, kein rechter Verlaß, eigentlich in nichts, am wenigsten mit Frauen. Eine Spielernatur. Er spielt nicht am Spieltisch, aber er hazardiert im Leben in einem fort, und man muß ihm auf die Finger sehen.“[98] Verchau nennt ihn der „zwielichtige Crampas“,[99] während Hehle in seiner Namensgebung einen Hinweis auf „den bocksbeinigen teuflischen Widerpart des heiligen Nikolaus“ erblickt,[100] eine Beobachtung, die bei Schuster noch genauer ausgeführt ist. Dort wird auf das im französischen Impressionismus verbreitete Motiv des „weltmännischen Verführer[s] als Lebemann“ verwiesen, worin bisweilen eine „anthropologische Erscheinung des satanischen Prinzips“ gesehen wurde, das „dann auch mehrfach in der Kunst des Fin de siècle“ als „Teufel im Frack“ begegne.[101]

Zwischen „Teufel“ und „liebenswürdigem Hazardeur“ bewegen sich also die Urteile über die Figur des Effi-Verführers, bei dem Groß fehlenden Charakter konstatiert.[102] Seine Formulierung, dass er „kein inneres Gesetz“ kenne,[103] erinnert an ähnliche Beobachtungen zu Effis „Verunsicherung hinsichtlich einer sinnstiftenden Handlungsweise“, aber auch der „innere Kompass“ der Innstetten fehle, klingt hier an.[104] „Muß denn alles so furchtbar gesetzlich sein? Alle Gesetzlichkeiten sind langweilig“, lässt Crampas verlauten, was ihn des spontanen Beifalls Effis versichert[105] und zugleich Innstettens Kritik provoziert, der ihn daraufhin zur Rede stellt:

„[E]iner wie Sie, Crampas, der unter der Fahne der Disziplin groß geworden ist und recht gut weiß, daß es ohne Zucht und Ordnung nicht geht, ein Mann wie Sie, der sollte doch eigentlich so was nicht reden, auch nicht einmal im Spaß. […] Sie haben einen himmlischen Kehr-mich-nicht-dran und denken, der Himmel wird nicht gleich einstürzen. Nein, gleich nicht. Aber mal kommt es.“ [106]

Crampas reagiert mit der Feststellung, dass „ohne Leichtsinn […] das Leben keinen Schuß Pulver“ wert sei, was Innstetten mit Blick auf dessen beschädigten Arm zu der Bemerkung veranlasst: „Nun hören Sie, Crampas, gerade so viel kommt mitunter dabei heraus.“

Die Parallelen zu Effis übermütigem Leichtsinn, der die Bedenken Anderer herausfordert, sind unübersehbar, sei es das mütterliche „[n]icht so wild, Effi, nicht so leidenschaftlich. Ich beunruhige mich immer, wenn ich dich so sehe …“[107], oder die Replik der Pastorentochter Hulda auf Effis Behauptung, dass die Befürchtung der Mutter, man könne auf Stachelbeeren ausrutschen und sich ein Bein brechen übertrieben sei: „Man soll sein Schicksal nicht versuchen; Hochmut kommt vor dem Fall“, heißt es da.[108] Crampas’ Schicksalsergebenheit im Angesicht des Todes, wenn auch durchdrungen von „wehmütige[r] Resignation“, die Effi erst später im Zuge eigener Leidenserfahrungen zu Teil wird, wirkt wie ein Echo auf Effis Ignoranz der Gefahr:

„Es ist mir ganz sicher, er hat das Gefühl, aus der Sache nicht heil herauszukommen, und will auch nicht. Wenn ich ihn recht beurteile, er lebt gern und ist zugleich gleichgültig gegen das Leben. Er nimmt alles mit und weiß doch, daß es nicht viel damit ist.“ [109]

Zwei verwandte Prinzipien scheinen in Effi und Crampas auf unterschiedliche Weise im Text reflektiert und mit einer gegensätzlichen Idee in Diskurs gesetzt zu sein. Nicht ohne Grund hält Grawe fest, dass er [Crampas] „im Roman eine Existenz nur im Hinblick auf sie [Effi]“ habe und „ganz bewusst auch nicht in seiner Familie“ erscheine: „ja, seine Frau tritt nicht einmal auf“.[110]

Effi Briest – ein gesellschaftskritisches Stück?

Auch wenn die Sympathien des Lesers wie die des Autors auf Seiten Effis sein mögen, was u.a. mit der Erzählperspektive zusammenhängen dürfte, und auch wenn Crampas durch Wüllersdorfs Schilderungen seiner „wundervollen“ Aufnahme der Duellnachricht in der Gunst der Rezipienten noch „gerettet“ werden soll,[111] bleibt fraglich, ob daraus ohne Weiteres eine Kritik an der herrschenden Ordnung abgeleitet werden kann, die sich u.a. durch die zu weniger spontanem Beifall einladenden Figuren Luise Briests und ihres Beinahe-Ehemanns Innstetten präsentiert.

Es sei zunächst einmal auf die Frage Foucaults „Was ist Kritik“ verwiesen, die er beinahe ein Jahrhundert nach Fontanes Veröffentlichung von Effi Briest formulierte.[112] Im Hinblick auf die häufige Akzentuierung eines „gesellschaftskritischen Impetus“ des Romans in der Forschung,[113] der auf den vorangehenden Seiten zum Teil bereits anklang, ließe sich in Anlehnung daran fragen: Was ist Gesellschaftskritik? Oder, um den Untersuchungsgegenstand etwas weniger weit zu fassen und mehr in die Nähe des Anliegens dieser Arbeit zu rücken: Was ist Gesellschaftskritik bei Fontane, d.h. wie äußert sie sich bei ihm?

Nach Lukács zeichnen sich „Rang der Werke und Autoren“ durch ihren „Grad der gesellschaftlichen Verallgemeinerung“ aus, den sie „schriftstellerisch erreicht“ haben, wobei er das Ganze vor dem Hintergrund einer Klassenkampftheorie versteht.[114] Die Qualität von Fontanes Gesellschaftskritik liege darin, dass er „das Hassenswerte an seiner Gegenwart“ so darstelle, wie sie es verdiene, ohne seine Figuren zu pathologisieren,[115] indem er „mit Hilfe der Durchschnittlichkeit seiner Gestalten und ihrer Schicksale“ zeige, wie die „gesellschaftliche Moral des Bismarckschen Preußen-Deutschland“ jeden Menschen, in dem sich „nur das geringste Bedürfnis nach einem menschenähnlichen Leben regt,“ gleichsam zwinge, mit dieser Moral in Konflikt zu geraten. Störend an Lukács Analyse des Fontaneschen Werks wirkt jedoch, dass sie sehr von einer Haltung marxistischer Kapitalismuskritik als maßgeblicher Erkenntnisgrundlage durchdrungen zu sein scheint, ohne dabei die Begrenzungen zu sehen, denen das eigene ideologische Fundament ausgesetzt ist, auf die Pieper wiederum in überzeugender Weise aufmerksam macht.[116]

Restenberger sieht die „gesellschaftskritische Dimension“ u.a. darin, dass „Normen, die als problematisch erkannt worden sind […] dennoch bestätigt werden, und zwar nicht aus einem Rachegefühl heraus, sondern nach sorgfältiger Reflexion.“ Lübbe wiederum meint, dass es Fontane nicht um „abstrakte, programmatisch fixierte Gesellschaftskritik“ gehe. Vielmehr wolle er „den menschlichen Anteil provozieren, den man am Schicksal derer nehmen sollte, die in skandalöse Geschichten verstrickt sind“. Im Mittelpunkt stehe dabei der „Konflikt selbst“, in den zwangsläufig jene mit der Gesellschaft gerieten, deren „Liebe und Leben einen konventionellen Ort nicht hat“.[117] Mecklenburg gelangt zu der Überzeugung, dass die Frage nach Individuum und Gesellschaft in der Fontane-Forschung „fast immer schief gestellt“ ist[118] und wehrt sich gegen „eine abstrakte, idealistische Entgegensetzung von Individuum und Gesellschaft, die hinter das Reflexionsniveau zurückfällt, das in Fontanes Texten selbst, im Ansatz wenigstens, erreicht ist.“[119]

Aus den hier auszugsweise geschilderten Positionen in Verbindung mit den an einigen Stellen angedeuteten Aspekten möglicher Gesellschaftskritik geht hervor, dass entsprechende Elemente in Effi Briest zweifellos vorhanden zu sein scheinen, eine eindeutige Stoßrichtung aber schwer zu benennen oder zumindest strittig ist. Nach Restenberger liegt ein „Kern des Romans“ in der Frage, wie „individuelles Handeln mit den Normen der Gesellschaft in Einklang“ zu bringen sei, wobei eine eventuelle Antwort Fontanes lauten könne, dass man „die rechte Liebe haben“ und sich ansonsten mit „Hilfskonstruktionen“ auf das „kleine Glück im Alltag“ beschränken müsse. Ein Leben, das sich nur an der Gesellschaft orientiere, könne keinen übergreifenden Sinn stiften.[120]

[...]


[1] Theodor Fontane. Werke, Schriften und Briefe. 22 Bände in 4 Abteilungen. Hrsg. v. Walter Keitel und Helmut

Nürnberger. München. 1962ff. Zitiert als HA. Hier HA IV,3: 590.

[2] Lucács, Georg (1967): Die Grablegung des alten Deutschland. München. S.133.

[3] Vgl. Jolles Charlotte (41993): Theodor Fontane. Stuttgart u.a. S.79.

[4] Mecklenburg, Norbert (1998): Theodor Fontane. Romankunst der Vielstimmigkeit. Frankfurt/M. S.8.

[5] Theodor Fontane: Sämtliche Werke. Hrsg. v. Edgar Groß. München. 1959ff. Zitiert als NA. Hier NA 7: 180.

[6] NA 7: 262.

[7] Vgl. NA 7: 262.

[8] Vgl. NA 7: 226, 424.

[9] NA 4: 13.

[10] Grawe, Christian (51993): Theodor Fontane: Effi Briest. Grundlagen und Gedanken zum Verständnis erzählender Literatur. Frankfurt/M. S.27.

[11] NA 7: 172.

[12] Ebd.

[13] Vgl. Restenberger, Antje (2001): Effi Briest: Historische Realität und literarische Fiktion in den Werken von Fontane, Spielhagen, Hochhuth, Brückner und Keuler. Frankfurt/M. u.a. S.108.

[14] NA 7: 194f.

[15] Restenberger 2001: 108.

[16] NA 7: 200.

[17] Vgl. Kolk, Rainer (1986): Beschädigte Individualität. Untersuchungen zu den Romanen Theodor Fontanes. Heidelberg. S.15.

[18] NA 7: 199.

[19] Kolk 1986: 89.

[20] Vgl. NA 7: 179.

[21] NA 7: 179.

[22] Ebd.: 181.

[23] Ebd.: 180.

[24] Ebd.: 356.

[25] Ebd.: 180.

[26] Vgl. Kolk 1986: 12.

[27] Restenberger 2001: 115.

[28] Vgl. NA 7: 173.

[29] Restenberger 2001: 135.

[30] NA 7: 314f.

[31] NA 7: 228.

[32] Vgl. NA 7: 418

[33] HA IV,3: 19.

[34] Vgl. dazu u.a. Hehle, Christine (1999): „Ich stehe und falle mit Gieshübler“. Die Verführung der Effi Briest. In: Theodorus Victor. Theodor Fontane, der Schriftsteller des 19. am Ende des 20. Jahrhunderts. Hrsg. v. Roland Berbig. Frankfurt/M. S.16.

[35] Zum „Motiv des Elementaren“ bei Effi Briest vgl. Weber, Dietrich (1966): Effi Briest – Auch wie ein Schicksal. Über den Andeutungsstil bei Fontane. In: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts. S.464ff.

[36] NA 7: 197.

[37] Grawe 51993: 99.

[38] Ebd.: 100.

[39] NA 7: 232.

[40] NA 7: 243.

[41] Ebd.: 193.

[42] Ebd.: 199.

[43] Ebd.: 193.

[44] Vgl. u.a. NA 7: 243.

[45] NA 7: 414.

[46] Ebd.: 423.

[47] NA 8: 8.

[48] Vgl. bspw. Grawe 51993: 27.

[49] NA 7: 242.

[50] Ebd.: 426.

[51] Ebd.: 409.

[52] Ebd.: 425.

[53] Vgl. NA 7: 425.

[54] NA 7: 425.

[55] Restenberger 2001: 146.

[56] Mecklenburg 1998: 52.

[57] Restenberger 2001: 152.

[58] Vgl. Hehle 1999: 143.

[59] NA 7: 373f.

[60] Ebd.: 374.

[61] Krohn entdeckt hier eine offenkundige „Unsicherheit seiner Empfindungswelt und die Fahrigkeit seines Denkstils“, vgl. Krohn, Dieter (1997): „Wer hat eigentlich Mitleid mit Innstetten in Fontanes 'Effi Briest'? In: Kleine Beiträge zur Germanistik. Hrsg. v. Bo Andersson und Gernot Müller. Uppsala. S.161.

[62] Krohn 1997: 160.

[63] Restenberger 2001: 138.

[64] Mecklenburg 1998: 16f.

[65] Krohn 1997: 158.

[66] Ebd.: 158.

[67] Restenberger 2001: 146.

[68] Krohn 1997: 158.

[69] Vgl. NA 7: 380.

[70] NA 7: 380.

[71] Ebd.

[72] Vgl. NA 7: 418.

[73] NA 7: 419.

[74] Vgl. NA 7: 417f.

[75] NA 7: 419.

[76] Restenberger 2001: 146.

[77] NA 7: 420f.

[78] Grawe, Christian (2002): „Der Zauber steckt immer im Detail“. Studien zu Fontane und seinem Werk 1976-2002. Dunedin. S.398.

[79] Richter, Karl (1966): Resignation. Eine Studie zum Werk Theodor Fontanes. Stuttgart u.a. S.31.

[80] Wolzogen, Hanna Delf von u.a.(Hg.) (2006): Religion als Relikt? Christliche Traditionen im Werk Fontanes. Internationales Symposium veranstaltet vom Theodor-Fontane-Archiv und der Theodor Fontane Gesellschaft e.V. zum 70-jährigen Bestehen des Theodor-Fontane-Archivs. Würzburg. S.87.

[81] Restenberger 2001: 118.

[82] NA 7: 410f.

[83] Vgl. NA 7: 196.

[84] Knoche, Susanne u.a. (Hg.) (2003): Lust am Kanon. Denkbilder in Literatur und Unterricht. Frankfurt/M. u.a.. S.169.

[85] Ebd.: 170.

[86] Restenberger 2001: 107.

[87] Knoche 2003: 170.

[88] Ebd.: 171.

[89] Ebd.: 172.

[90] Ebd.: 170.

[91] Restenberger 2001: 112.

[92] Rösel, Manfred (1997): „Das ist ein weites Feld“. Wahrheit und Weisheit einer Fontaneschen Sentenz. Frankfurt/M. u.a.

[93] Restenberger 2001: 106.

[94] Vgl. Hehle 1999: 157.

[95] NA 7: 286.

[96] Ebd.: 287.

[97] Vgl. NA 7: 432.

[98] NA 7: 295.

[99] Verchau, Ekkhard (1983): Theodor Fontane. Individuum und Gesellschaft. Frankfurt/M. S.195.

[100] Hehle 1999: 149.

[101] Schuster, Peter-Klaus (1978): Theodor Fontane: Effi Briest – ein Leben nach christlichen Bildern. Tübingen. S.94f.

[102] Vgl. NA 7: 433.

[103] Ebd.: 432.

[104] s.o.

[105] Vgl. NA 7: 278.

[106] NA 7: 279.

[107] Ebd.: 172.

[108] Ebd.: 174.

[109] Ebd.: 377.

[110] Grawe 1993: 49.

[111] Vgl. NA 7: 377.

[112] Foucault, Michel (1992): Was ist Kritik? Berlin.

[113] Vgl. u.a. Kolk 1986: 7.

[114] Vgl. Lucács 1967: 147.

[115] Vgl. Lucács 1967: 158.

[116] Vgl. Pieper, Josef (1967): Hoffnung und Geschichte. Fünf Salzburger Vorlesungen. München. S.96f.

[117] Vgl. Preisendanz, Wolfgang (Hg.) (1973): Theodor Fontane. Darmstadt. S.355.

[118] Mecklenburg 1998: 10.

[119] Ebd.: 15.

[120] Restenberger 2001: 153.

Ende der Leseprobe aus 113 Seiten

Details

Titel
Fontanes „femmes fragiles“: Effi Briest, Cécile und Frau Jenny Treibel
Autoren
Jahr
2013
Seiten
113
Katalognummer
V263668
ISBN (eBook)
9783656523420
ISBN (Buch)
9783956871016
Dateigröße
665 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
fontanes, effi, briest, cécile, frau, jenny, treibel
Arbeit zitieren
Fritz Hubertus Vaziri (Autor:in)Levana Oesting (Autor:in)Hans-Georg Wendland (Autor:in)Imke Barfknecht (Autor:in), 2013, Fontanes „femmes fragiles“: Effi Briest, Cécile und Frau Jenny Treibel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263668

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