Die Hunnenrede Kaiser Wilhelm II.


Seminararbeit, 2010

15 Seiten, Note: 2.0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

A. Der Kaiser und sein Ansehen beim Deutschen Volk

B. Die Hunnenrede Kaiser Wilhelm II.
I. Vorgeschichte und Auslöser des Krieges in China 1900 / 1901
1. China als populäres Handelsziel
2. Opiumimport aus Indien durch England
3. Racheakt Englands gegen China und gegenseitige Verhandlungen der beiden Länder (Vgl:http://www.deutscheschutzgebiete.de/boxeraufstand_vorgeschichte.htm)
II. Boxeraufstand
1. Gewaltausübung der Boxer an den in Peking eingeschlossenen europäischen Gesandten und chinesischen Christen (Vgl. http://www.deutsche-schutzgebiete.de/boxeraufstand_seymour.htm)
2. Kampf der Verbündeten um die Besetzung der Taku-Forts
a) Notwendigkeit der Sicherstellung rückwärtiger Verbindungen
b) Tod des Freiherrn Klemens von Ketteler am 20.06.1900 (Vgl. http://www.deutsche-schutzgebiete.de/ketteler.htm)
III. Die Rede vom 27. Juni 1900
1. Inhalt
2. Auswirkungen der Rede sowie der Kampf Bülows gegen die Presse
3. Das martialische Verhalten der deutschen Soldaten in China (Vgl. Hankel, Gerd: Die Leipziger Prozesse. Deutsche Kriegsverbrechen und ihre strafrechtliche Verfolgung nach dem Ersten Weltkrieg. Hamburg 2003, S.118 – 119)
4. Ende des Boxeraufstandes (Vgl. http://www.deutsche-schutzgebiete.de/belagerung_der_gesandtschaften_in_peking.htm)

C. Wiederholtes Aufgreifen der Rede in den darauf folgenden Jahren durch die britische Boulevardpresse sowie die folgende Abdankung des Kaisers

D. Anhang

E. Literaturverzeichnis

A. Der Kaiser und sein Ansehen beim Deutschen Volk

Kaiser Wilhelm II. war für seine unüberlegten Aussagen und sein autoritäres Verhalten wohl bekannt, genoss aber dennoch eine unglaublich große Beliebtheit im deutschen Volke[1]. Uniformiert und auf seinem Pferd sitzend, wurde er insbesondere von den Frauen umjubelt, da er ein guter Ehemann und Vater von sieben Kindern war. Der Monarch machte den Eindruck, pausenlos zu arbeiten, denn er war ein sehr lebhafter, energischer Mensch[2]. Feststeht, dass alle Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Kaiser am kaiserlichen Hofe standen, einfach unter den Tisch gekehrt wurden, denn die Herrschaftsweise wäre damals wie heute vom Volk keineswegs akzeptiert worden[3]. Wilhelm war durchaus machtgierig, er unterschrieb grundsätzlich mit den Worten „Wilhelm Imperator Rex“ und wechselte ständig seine Uniform. Außerdem glaubte er an göttliche Berufung und allerhöchste Eingebung[4]. Nach der Jahrhundertwende[5] 1800/1900 nahm Wilhelms Popularität vor allem bei den Volksvertretern aufgrund der ständigen Beschimpfungen des Reichstags und des Preußischen Landtags[6], sowie der blutrünstigen Ansprache angesichts des Boxeraufstandes ab, das Volk wurde immer wieder aufs Neue in Aufruhr versetzt.

B. Die Hunnenrede Kaiser Wilhelm II.

I. Vorgeschichte und Auslöser des Krieges in China 1900 / 1901

1. China als populäres Handelsziel

China war aufgrund seiner reichen Bodenschätze[7] wie Steinkohle, Gold, Kupfer, Eisen und andere Metalle, sowie den Energieträgern Erdöl und Kohle von jeher ein reizvolles Handelsziel[8]. Im 19. Jahrhundert versuchten führende Handelsstaaten, sich dort Handelsplätze und Freihäfen zu sichern, um Handelsvorteile zu erhalten und gründeten Kolonien. Somit drang europäische Kultur und Mission in China ein, was zu heftigen Konflikten besonders mit England und Frankreich führte[9].

2. Opiumimport aus Indien durch England

Der Drogenhandel stellte schon damals eine gigantische Geldquelle dar. In China stieg die Zahl der Opiumsüchtigen von Jahr zu Jahr enorm an[10]. Die Chinesen selbst bauten Opium an, außerdem lieferte Großbritannien zusätzlich Opium, welches in Indien angebaut wurde, nach China, wodurch immer mehr Edelmetall als Gegenleistung zurückfloss. Das Rauchen stellte im 18. und 19. Jahrhundert eine soziale Gewohnheit dar. Nach einem guten Mahl mit Freunden griff man zur Opiumpfeife. Die gesundheitlichen Schäden des Opiumkonsum sowie die Gefahr einer Drogensucht wurde stark unterschätzt. Das geschlossene Ende der Röhre einer Opiumpfeife wurde sogar bevorzugt mit dem Schriftzeichen „ shou“ [11] (Langes Leben) geschmückt, das beim Rauchen offenbar beschworen werden sollte. Auch hierbei wird erneut die Ahnungslosigkeit der Chinesen über die Auswirkungen des Opiumrauchens sehr deutlich. Die Sucht setzte schon nach den ersten Zügen ein und wurde sogar noch verstärkt, wenn man zwischendurch einen Tag mit dem Rauchen auszusetzen versuchte[12]. Eine Sucht ist an der laufenden Nase zu erkennen, den aus den Augen fließenden Tränen und der Unbeweglichkeit in Händen und Füßen.[13] „Bei einem chronischen Opiumraucher verkümmern Schultern und Nacken; das Gesicht wird welk, und er wirkt wie jemand, bei dem eine Krankheit zum Ausbruch gekommen ist[14].“ Dieser körperliche Verfall hatte sowohl den sozialen Abstieg, als auch den Ruin der Familie zur Folge[15]. Als Ende des 19. Jahrhunderts die Chinesen rund 20.000 Tonnen Opium pro Jahr rauchten und in manchen Provinzen mehr als die Hälfte aller Männer regelmäßig die Drogen zu sich nahm, erließ die chinesische Regierung im Jahre 1840 endgültig ein Verbot des Handels mit Opium, welches die chinesischen Kaiser schon seit 1729 zu erlassen versucht hatten. Für England war dieses Ereignis Anlass zur formellen Kriegserklärung[16], womit die Chinesen zur Einfuhr von in Indien angebauten englischem Opium im Austausch gegen Seide, Tee und Porzellan[17] gezwungen werden sollten .

[...]


[1] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_II._%28Deutsches_Reich%29 (01.11.2010).

[2] Hartau, Friedrich: Wilhelm II.. Hamburg 1978, S. 24.

[3] Vgl. Röhl, John C. G.: Wilhelm II. (Bd. 3). Der Weg in den Abgrund 1900 – 1941. München 2008. S. 161.

[4] Vgl. http://www.welt.de/kultur/article2493884/Kaiser-Wilhelm-II-reizt-die-Deutschen-wieder.html (23.10.2010).

[5] Vgl. Reinermann, Lothar: Der Kaiser in England. Wilhelm II. und sein Bild in der britischen Öffentlichkeit. Paderborn 2001, S. 489.

[6] Vgl. Röhl, John C. G.: Wilhelm II. (Bd. 3). S. 162 – 163.

[7] Vgl. http://www.brainworker.ch/China/Regionen_Chinas.html (23.10.2020).

[8] Vgl. http://www.deutsche-schutzgebiete.de/boxeraufstand_vorgeschichte.htm (01.11.2010).

[9] Vgl. http://www.deutsche-schutzgebiete.de/boxeraufstand_vorgeschichte.htm (24.10.2010).

[10] Vgl. http://www.deutsche-schutzgebiete.de/boxeraufstand_vorgeschichte.htm (28.10.2010).

[11] Schaab – Hanke, Dorothee: Des Opiumteuels böses Ende. Anti-Raucher-Verse aus dem kaiserlichen China. Scheßlitz 2008, S. 11.

[12] Vgl. Schaab – Hanke, Dorothee: Des Opiumteufels böses Ende. Scheßlitz 2008, S. 13.

[13] Vgl. Schaab – Hanke, Dorothee: Des Opiumteufels böses Ende. Scheßlitz 2008, S. 14.

[14] Schaab – Hanke, Dorothee: Des Opiumteufels böses Ende. Scheßlitz 2008, S. 14.

[15] Vgl. Schaab-Hanke, Dorothee: Des Opiumteufels böses Ende. S. 06.

[16] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Opiumkrieg (01.11.2010).

[17] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Opiumkrieg (02.11.2010).

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Die Hunnenrede Kaiser Wilhelm II.
Veranstaltung
Skandale im Kaiserreich
Note
2.0
Autor
Jahr
2010
Seiten
15
Katalognummer
V263371
ISBN (eBook)
9783656522102
ISBN (Buch)
9783656530138
Dateigröße
738 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
hunnenrede, kaiser, wilhelm
Arbeit zitieren
Nadine Melzner (Autor:in), 2010, Die Hunnenrede Kaiser Wilhelm II., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263371

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