Familie contra Beruf? Eine neue Herausforderung an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft


Bachelorarbeit, 2013

126 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Einführung und Problemstellung

3. Gesellschaftspolitischer Kontext: Demografische und sozioökonomische
Veränderungen in Deutschland
3.1 Demografi sche Veränderungen
3.2 S ozi oökonomi sche V eränderungen
3.3 Mögliche Folgen für Deutschland

4. Familie
4.1 Definition des Begriffs Familie
4.2 Wandel der familiären Lebensformen

5. Beruf
5.1 Definition des Bergriffs Beruf
5.2 Bedeutung des Berufs

6. Vereinbarkeit von Beruf und Familie
6.1 Neue Frauenrolle und verändertes Erwerbsverhalten der Frau
6.2 Deutschland unter Zeitdruck: die Rush-Hour des Lebens
6.3 Familienvorstellungen junger Frauen und Männer

7. Neue Herausforderung an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
7.1 Quo vadis Familienpolitik?
7.1.1 Aufgaben und rechtliche Grundlage der Familienpolitik
7.1.2 Zeitpolitik als Teil einer nachhaltigen Familienpolitik
7.1.3 Familienfreundliche Gestaltung des Arbeitslebens
7.1.4 Exkurs: Effizienz und Wirkung familienpolitischer Maßnahmen im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf anhand einer aktuellen Studie
7.1.5 Im Fokus: Kindertagesbetreuung in Deutschland - aktueller Stand
7.1.6 Fazit
7.2 Unternehmen müssen endlich umdenken
7.2.1 Familienorientierte Personalpolitik und familienfreundliches Arbeitsumfeld
7.2.2 Familienfreundliche Maßnahmen in Unternehmen
7.2.3 Betriebliche Kinderbetreuung am Beispiel der Kindertagesstätte Haidi e.V. in Freiburg
7.2.3.1 Praxisbeispiel: Kooperation mehrerer Unternehmen
7.2.3.2 Vorteile und Nebeneffekte einer von mehreren Unternehmen gegründeten Kindereinrichtung
7.2.4 Szenario und Fazit: ein Vorstellungsgespräch - Fiktion oder mögliche Realität?
7.3 Gesamtgesellschaftliche Veränderungen sind nötig
7.3.1 Kinderlärm ist unsere Zukunftsmusik - über Kinderfreundlichkeit in Deutschland
7.3.2 Unterstützungsmöglichkeiten der Eltern, Stärkung der Familie
7.3.3 Die strukturelle Rücksichtslosigkeit moderner Gesellschaften

8. Schlussfolgerung

9. Schlussworte Bibliographie Abbildungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis

Anhang I. Postskript zum Interview Anhang II. Interviewleitfaden Anhang III. Transkription

1. Vorwort

Eine Rede des ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler zur Familienpolitik - Von der Freiheit, Kinder zu haben

Die Macht des Bundespräsidenten ist durch das Grundgesetz im politischen System beschränkt. Seine Aufgaben sind eher repräsentativer Art. Er repräsentiert das Land nach innen und nach außen. Besonders sein Auftritt innerhalb der Bundesrepublik Deutschland hat symbolischen Charakter. Er hat die Möglichkeit, ein Thema aufzugreifen, das von der Politik näher in Augenschein genommen werden sollte. Im Januar 2006 hält der ehemalige Bundespräsident KÖHLER beim Jahresempfang der Evangelischen Akademie Tutzing eine Rede mit dem Titel Kinder selbstverständlich! Von der Freiheit, Kinder zu haben. Bekannt ist es schon länger und inzwischen dürfte es auch jedes Kind wissen: Deutschland ist arm an Kindern. Dabei geht Horst KÖHLER nicht nur auf die Folgen dieser Entwicklung ein. Er „möchte über das Glück sprechen, das jeder einzelne neue Erdenbürger seinen Mitmenschen bringen kann.“[1] Er betrachtet jedes Kind als ein Geschenk, das so viel Begeisterung und Spannung ins Leben bringt. „Kinder bekommen, Kinder aufwachsen sehen - das ist Leben wie das Altwerden und Abschiednehmen. Kinder sind deshalb eigentlich selbstverständlich. Ohne sie haben wir, hat unser Land keine Zukunft.“[2] Doch wo sind die Kinder geblieben? Wieso werden die Wünsche nach Kindern von so vielen jungen Menschen nicht Wirklichkeit? Wie kann der Staat, wie kann die Gesellschaft, wie kann die Politik dazu beitragen, dass sich mehr junge Menschen wieder trauen und den Kinderwunsch in ihre Lebensplanung integrieren? In seiner Rede spricht Horst Köhler von zwei Aufgabenfeldern, die vor Deutschland liegen: „Wir sollten unsere Haltungen überdenken: Unsere Vorstellungen von einem gelingenden Familienleben, von Mütter- und Väterrollen und vom Platz, den Kinder in unserem Leben einnehmen. Und wir müssen uns um spürbare Verbesserungen für Familien und Kinder kümmern - um Rahmenbedingungen, die das Leben mit Kindern erleichtern, statt es zu behindern.“[3] Dabei ist für ihn die wichtigste Voraussetzung, dass wir anerkennen, dass die Lebensentwürfe junger Menschen sich sehr verändert haben. Insbesondere die Frauen möchten beides: eine Familie gründen und einem Beruf nachgehen. Während die Männer ihrer traditionellen Rolle treu geblieben sind und weiterhin die meiste Zeit an ihrem Arbeitsplatz verbringen, sollen Frauen beides realisieren können: Haushalt, Kinder erziehen und gleichzeitig ihren Platz in der Berufswelt finden. Horst Köhler appelliert an beide Seiten und wünscht sich, dass „Männer und Frauen ihre Vorstellungen von guter Partnerschaft - und das heißt auch: von fair verteilter Familienarbeit - besser in Einklang bringen können.“[4] Zusätzlich wissen viele junge Menschen nicht, wie und wo ein Kind in ihre Lebensplanung passen soll. Für viele ist es wichtig die Ausbildung zu beenden, einen sicheren Arbeitsplatz zu erhalten und sich erst mal ein selbstständiges Leben aufzubauen - danach ist es oft zu spät für Kinder. Horst Köhler benutzt in diesem Zusammenhang den Begriff Rush-hour, der von Soziologen gebraucht wird, um das Zeitfenster zu beschreiben, in dem junge Menschen so viele Entscheidungen bezüglich ihrer Zukunft treffen müssen und die so entscheidend sind für das weitere Leben. „Heute fragen sich viele junge Leute - und gerade auch die gut ausgebildeten: Wie soll ein Kind in mein Leben passen, wo ich doch all meine Energie brauche, um mich beruflich zu etablieren? Ist mein Job sicher genug, um darauf eine Lebensplanung zu bauen? Wer stellt mich ein, wenn ich ein Kind habe?“[5] Es muss noch so viel geschehen, damit die gesellschaftlichen Veränderungen, die veränderten Erwartungen und Vorstellungen und besonders die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einen gemeinsamen Einklang finden. Herr Köhler fragt berechtigt: „Tun wir genug dafür, dass junge Menschen frohen Herzens ,ja’ sagen können - zu erwünschten genauso wie zu unerwarteten Kindern? Stimmen die Rahmenbedingungen in unserem Land für ein Leben mit Kindern?“[6]

2. Einführung und Problemstellung

Familien stehen im Mittelpunkt demografischer und gesamtgesellschaftlicher Wandlungsprozesse. Die gegenwärtige Situation im Hinblick auf die immer älter werdende Bevölkerung, der niedrigen Geburtenzahlen sowie hoher Scheidungsquoten ist besonders für junge Menschen mit vielen Unsicherheiten verbunden. Elternschaft, Familie ist zur Herausforderung geworden. Für viele junge Menschen gehört das Elternwerden nicht unbedingt in den Lebensentwurf. Durch die Tatsache, dass alles wählbar geworden ist, ist die Gründung einer Familie eine Option unter vielen und wird erst in die Lebensplanung integriert, wenn alle anderen Komponenten, wie beispielsweise stabile Partnerschaft, eigener Haushalt, feste Arbeitsstelle und gutes Einkommen, aber auch individuelle Träume und Bedürfnisse erfüllt sind.

Aktuelle Studien zeigen, dass Eltern sich gegenwärtig in vielen Bereichen ihres Lebens unter Druck fühlen. Haben junge Menschen sich entschieden Eltern und eine Familie zu werden, scheinen ihnen in vielen Bereichen nicht gerade die Türen offen zu stehen. Sie stehen vor der Herausforderung, Familie, Haushalt, Beruf und Freizeit unter einen Hut zu bringen, ohne auf die nötigen Ressourcen und Netzwerke wie Nachbarn, Großeltern, andere Familien, zurückgreifen zu können. Sie scheinen immer öfter ein eher familienunfreundliches Umfeld in der Nachbarschaft (Streit um Kinderspielplätze und enorme Lautstärke), im Beruf (Fehlen familienfreundlicher Arbeitszeiten) und in vielen anderen Bereichen anzutreffen. Die Erziehung von Kindern und Jugendlichen hat sich zu einer anspruchsvollen Aufgabe entwickelt. Viele Eltern fühlen sich zunehmend verunsichert, überfordert und auf sich alleine gestellt. Es ist vor allem das Neue und Unbekannte, die Angst vor der Zukunft und die rasante Entwicklung unserer Gesellschaft, die Eltern vor Herausforderungen stellt, deren Ausmaß sie sehr besorgt macht.

Die Gesellschaft war bis in die 60er Jahre gekennzeichnet durch eine verhältnismäßig feste Stellung von Familie und Erwerbsarbeit. Familie und Beruf waren streng voneinander getrennt und die geschlechtsspezifischen Rollen waren klar zugewiesen. Zunehmend scheint sich dies zu wandeln und die Grenzen zwischen Beruf und Alltag oder Privatem und Öffentlichem werden verstärkt fließend. Der gesamte Alltag ist anspruchsvoller und komplexer geworden und auch die Form des Familienlebens hat sich verändert. Auch einschneidende Veränderungen in der Art und Weise des Wirtschaftens und Arbeitens sind immer stärker erkennbar. So muss im Verlauf eines Lebens fortwährend eine neue Balance von Arbeit und Familie hergestellt werden.

Die vorliegende Arbeit soll genau diesen Bereich aufgreifen und aufzeigen, dass Familie und Beruf sehr wohl möglich sind. Voraussetzung ist allerdings, dass die neuen Lebensentwürfe der Menschen und die sich wandelnde Arbeitswelt, die immer komplexer wird und hohe Mobilität, Flexibilität und ständige Erreichbarkeit fordert, mehr Beachtung erhält. Dafür müssen bestimmte Rahmenbedingungen geschaffen werden, die das Leben als Familie erleichtern, die allen Familienmitgliedern zugutekommen, die die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf entscheidend verbessern, die eine familienfreundliche Welt auf all ihren Ebenen schaffen. Diese Herausforderungen müssen von verschiedenen Akteuren sowohl von Politik und Wirtschaft als auch von der Gesellschaft selbst als eine Art Mannschaftsaufgabe erarbeitet und umgesetzt werden. Sicherlich ist es eine Mammutaufgabe, wenn man bedenkt, dass Deutschland auf viele Entwicklungen zu spät reagiert hat, beispielsweise auf die längeren Bildungswege junger Menschen. Aber nun ist keine Zeit zurückzublicken, denn es
ist dringend nötig, aus den gemachten Fehlern Lehren zu ziehen und endlich den richtigen Weg einzuschlagen.

Das Ziel dieser Arbeit ist, Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen, damit Familie und Beruf besser zu vereinbaren sind. Diese Herausforderung an die Familienpolitik, an die Betriebe und an die Gesellschaft selbst soll in den Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit rücken. Es soll aufgezeigt werden, dass diese Herausforderung zu bewältigen ist. Die Arbeit zeigt auf, was in den einzelnen Bereichen schon passiert ist, welchen Erfolg und welchen Misserfolg einzelne Maßnahmen hatten und welche Aspekte noch dringend vollzogen werden müssen, um das angestrebte Ziel zu erreichen. Des Weiteren soll das Zusammenspiel der drei Akteure näher beleuchtet und der Frage nachgegangen werden, ob und inwiefern ein team play möglich ist und welchen Einfluss die drei Akteure auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie haben.

Abbildung 1: Einfluss der drei Akteure auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: eigenes Schaubild (A. Fröhlich)

Die Arbeit ist folgendermaßen gegliedert:

Zuerst wird der gesellschaftspolitische Kontext mit den demografischen und sozioökonomischen Veränderungen in Deutschland erörtert. Welche möglichen Folgen entstehen dabei für Deutschland?

In den darauf folgenden Kapiteln wird das Thema mit den zwei Schwerpunkten Familie und Beruf näher abgegrenzt werden. Was versteht man unter Familie und welchen Veränderungen war sie in den letzten Jahren ausgesetzt? Welche neuen familiären Lebensformen sind dabei
entstanden? Genauso wird auch auf die Frage, was man eigentlich unter Beruf versteht, nachgegangen und welche Bedeutung der Beruf und seine Ausübung in unserer Gesellschaft hat.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist möglich, so die These dieser Arbeit. Damit diese Vereinbarkeit auch gelingen kann, müssen bestimmte Veränderungen größere Beachtung finden. Vor diesem Hintergrund bedarf es der Klärung, inwieweit die neue Frauenrolle und das veränderte Erwerbsverhalten der Frau stärker in den Mittelpunkt treten müssen, um die Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf insbesondere bei der Frau zu erreichen. Das Augenmerk dieser Arbeit liegt auf der Rolle beziehungsweise der Situation der Frau, weil die Autorin zum einen selbst eine ist und sich zum anderen in einer ähnlichen Situation befindet.

Weiter wird aufgezeigt, welche Auswirkungen die lange Ausbildungszeit und das lange Verbleiben von jungen Menschen bei den Eltern auf die Familienbildung hat. Zu guter Letzt werden in diesem Kapitel die jungen Menschen selbst zu Wort kommen: wie sehen die Familienvorstellungen junger Frauen und Männer aus?

Im Kapitel Neue Herausforderung an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft werden die drei Akteure, die letztendlich die richtigen Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf setzen könnten, näher in Augenschein genommen werden. Quo vadis Familienpolitik? Wohin entwickelt sich die Familienpolitik und kann sie mit ihren jetzigen Maßnahmen eine gute Basis schaffen und die Entscheidung junger Menschen für eine Familie maßgeblich beeinflussen? Der erste Teil nimmt die Familienpolitik mit ihren Aufgaben und rechtlichen Grundlagen unter die Lupe. Besonders der Bereich der Zeitpolitik als Teil einer nachhaltigen Familienpolitik ist bedeutend und darf hier nicht fehlen. Die familienfreundliche Gestaltung des Arbeitslebens gehört auch zu den Aufgaben der Familienpolitik. In diesem Bereich fanden in den letzten Jahren weitreichende Veränderungen statt, doch noch immer müsste sich hier auch von Seiten der Familienpolitik noch mehr tun. Anhand einer aktuellen Studie widmet sich das darauf folgende Kapitel der Frage, inwieweit familienpolitische Maßnahmen wirklich Wirkung und Effizienz haben vor allem im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Besonders eine familienfreundliche Infrastruktur könnte ausschlaggebend und entscheidend sein, um Familie und Beruf besser in Einklang zu bekommen. In diesem Zusammenhang darf der aktuelle Stand der Kinderbetreuung in Deutschland nicht fehlen.

Der zweite Akteur der maßgeblich etwas zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf beisteuern könnte, ist das Unternehmen. Dies wird näher im Kapitel Unternehmen müssen endlich umdenken betrachtet. Familienorientierte Personalpolitik und ein familienfreundliches Arbeitsumfeld müssen zu den wichtigsten Schwerpunkten eines Unternehmens gehören, will dieses den harten Konkurrenzkampf um das beste Personal und Wettbewerbsvorteile gewinnen. Familienfreundliche Maßnahmen müssten in jedem Unternehmen, in jedem Betrieb an der Tagesordnung stehen. Diese Maßnahmen kann heutzutage jedes Unternehmen einführen und damit maßgeblich dazu beitragen, dass Mütter und Väter sich die Betreuung und Erziehung ihrer Kinder teilen, und gleichzeitig beide ihrer Arbeit nachgehen können. Unternehmen können beispielsweise Kinderbetreuung an ihrem Standort möglich machen und erfahren dabei noch viele Vorteile für sich. Wie das möglich ist, wird ein Beispiel aus der Praxis aufzeigen. Ein fiktives Vorstellungsgespräch soll schlussendlich das Kapitel mit einem optimistischen Blick in die Zukunft abrunden. Gesamtgesellschaftliche Veränderungen sind nötig und wir als Gesellschaft können dazu beitragen, dass Deutschland kinderfreundlicher wird. Wir als Gesellschaft können dazu beisteuern, dass junge Menschen mutiger werden und darauf vertrauen können, dass sie nicht alleine sind, wenn sie sich dazu entscheiden eine Familie zu gründen. Bis es aber soweit ist, müssen wir dafür sorgen, dass es überhaupt zu dieser Entscheidung kommt. In Deutschland herrscht bis dato kein kinderfreundliches Klima - wieso das so ist und was wir von unserem Nachbarland Dänemark lernen können, erörtert der erste Abschnitt dieses Kapitels. Unterstützungsmöglichkeiten in unseren engsten Kreisen gibt es viele, nur werden sie heutzutage kaum genutzt beziehungsweise kaum angeboten. Wo sind die Nachbarn, wenn man sie braucht, wo die Verwandten und die guten Freunde, wenn keine anderen Betreuungsmöglichkeiten für das eigene Kind da sind? Im Besonderen wird hier auf die Rolle der Großeltern eingegangen und gezeigt, wie wichtig diese für die Unterstützung der Eltern sind und wie genauso bedeutend für die Entwicklung der Enkel.

Der dritte Akteur, die Gesellschaft selbst, die im Zusammenspiel mit den anderen zwei Akteuren dazu beitragen kann, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen, hat es am schwersten seiner Rolle gerecht zu werden, wenn man dem Soziologen KAUFMANN und seiner These von der strukturellen Rücksichtslosigkeit moderner Gesellschaften Glauben schenken will. Diese These ist mehr Realität, als manch einer Glauben schenken möchte. Dies soll im letzten Kapitel Gesamtgesellschaftliche Veränderungen sind nötig7 aufgezeigt werden.[7]

Familie contra Beruf? Man möchte ganz schnell das Wort contra ersetzen mit dem Wort und. Das Fragezeichen am Ende der Aussage würde dann einem Ausrufezeichen weichen müssen und der These dieser Arbeit näher kommen. Ist Familie und Beruf zu vereinbaren oder stellt sie eine eher immense und schwer zu überbrückbare Herausforderung an die drei Akteure dar? Diese Frage soll in der Schlussfolgerung eine Antwort bekommen.

3. Gesellschaftspolitischer Kontext: Demografische und sozioökonomische Veränderungen in Deutschland

3.1 Demografische Veränderungen

Die Abnahme der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter und gleichzeitige Zunahme der älteren Bevölkerung stellt eine demografische Entwicklung dar, wie sie in der Art und Weise noch nicht stattgefunden hat. Wir sind heute mit Themen konfrontiert wie dem Rückgang der Geburten, schrumpfende und immer älter werdende Bevölkerung, die immer erregter Platz in der öffentlichen Diskussion einnehmen. Diese Diskussionen sind auch berechtigt und nötig, vor allem wenn es um die Auswirkungen für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und die Entwicklung der sozialen Sicherungssysteme in der Zukunft geht. „Zwar hat sich die Zahl und Struktur der Einwohner in Deutschland auch in den letzten Jahrzehnten schon deutlich verändert, dieser als schleichend empfundene Strukturbruch wird sich in den nächsten Jahren jedoch deutlich beschleunigen. So kamen im Jahr 2009 auf 100 Personen im Erwerbsalter (20 bis unter 65 Jahre) 34 Personen im Rentenalter (ab 65 Jahre); 2030 dürften es mehr als 50 sein. 1970 lag dieser sogenannte Altenquotient noch bei 25.“[8] Der demografische Wandel in Deutschland ist schon in vollem Gange. Die Zahl der geborenen Kinder reicht heute nicht mehr aus, um die Elterngeneration zu ersetzen. Es sterben mehr Menschen, als Kinder geboren werden. Ohne Zuwanderung aus dem Ausland würde Deutschlands Bevölkerung deutlich stärker schrumpfen. In den letzten Jahren ist auch der Wanderungsgewinn zurückgegangen und reicht nicht mehr aus, um den Überschuss der Sterbefälle über die Geburten auszugleichen. Die Bevölkerung geht seit 2003 kontinuierlich zurück. Zum anderen hat der demografische Wandel bereits jetzt starke Spuren am Altersaufbau der Bevölkerung hinterlassen: „Auf die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er und 1960er folgen weit geringer besetzte jüngere Jahrgänge. Mit dem fortschreitenden Alter der ,Baby-Boomer’ wird deshalb auch die Bevölkerung Deutschlands stärker als bisher ,altern’. Dieser Effekt wird durch die zunehmende Lebenserwartung der Älteren noch verstärkt.“[9]

Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland ist für die kommenden Jahrzehnten weitgehend vorgezeichnet. Im Jahr 2030 werden in Deutschland vermutlich nur noch rund 77 Millionen Menschen leben. „Dies entspricht einem Rückgang der Einwohnerzahl gegenüber dem Jahr 2008 um fast fünf Millionen Personen (- 5,7 %). Der Rückgang der Einwohnerzahl geht einher mit einer spürbaren strukturellen Veränderung in der Zusammensetzung der Bevölkerung.“[10]

Die Bevölkerungsschrumpfung betrifft in erster Linie den erwerbsfähigen Anteil der Bevölkerung und wird bei einem zunehmenden Geburtenrückgang noch weiter zurückgehen. Die Geburtenzahlen werden sich voraussichtlich auch in Zukunft negativ entwickeln. Zumindest lässt sich festhalten, dass wir in Deutschland eine steigende Lebenserwartung bei niedriger Geburtenrate haben. „Seit der deutschen Vereinigung ist die Zahl der Neugeborenen in Deutschland von 830 000 (1991) auf 683 000 (2008) um 18 % gesunken.“[11] Die Geburtenzahl dürfte „um weitere 15 % auf 580 000 Geburten bis zum Jahr 2030 abnehmen. Diese Entwicklung ist die Folge eines bereits lange Zeit bestehenden niedrigen Geburtenniveaus: Die Geburtenhäufigkeit liegt seit über vier Jahrzehnten weit unter dem Bestanderhaltungsniveau von 2,1 Kindern je Frau. Solange dies so bleibt, wird jede folgende Müttergeneration kleiner als die vorherige. Die durchschnittliche Kinderzahl je Frau lag in Deutschland im Jahr 2008 bei 1,38 Kindern.“[12] Die neuste Vorausberechnung für Deutschland geht von einem annähernd konstanten Geburtenniveau aus. Die durchschnittliche Kinderzahl je Frau wird mit 1,4 pro Kalenderjahr angenommen. Weiter wird erwartet, dass das durchschnittliche Alter, in dem Frauen ein Kind bekommen, um etwa 1,6 Jahre bis zum Jahr 2020 ansteigt und danach konstant bleiben wird. Zum jetzigen Standpunkt liegt das durchschnittliche Alter der Mutter bei der Geburt ihres ersten Kindes beim Alter von über 30 Jahren.

Abbildung 2: Durchschnittliches Alter der Mutter bei der Geburt ihrer lebend geborenen Kinder in Deutschland

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, 2012.

Schaut man sich dagegen die Sterbefälle in der Bevölkerung an, erhält man ein etwas anderes Bild: Die Zahl der Sterbefälle ist in Deutschland bis 2001 fast kontinuierlich zurückgegangen. und liegt seitdem bei etwa 820 000 bis 850 000 im Jahr. Und die Lebenserwartung nimmt kontinuierlich zu. „Die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen eines Jahres bildet die natürliche Bevölkerungsbilanz. Diese war für Deutschland im Zeitraum von 1991 bis 2008 durchgängig negativ, d. h. die Zahl der Geborenen hat die Zahl der Gestorbenen nicht ausgeglichen. Dieses Geburtendefizit schwankte zwischen rund 50 000 (1997) und 160 000 (2008).“[13] Diese starken demografischen Veränderungen werden dazu führen, dass das Geburtendefizit in Deutschland weiter ansteigen wird. „Das Geburtendefizit für Deutschland wird sich voraussichtlich bis 2030 um etwa 150 % auf 410 000 erhöhen. Relativ zur Bevölkerung des Jahres 2030 wird es 5,3 % je 1 000 Einwohner betragen.“[14] Die folgende Abbildung soll die Bevölkerungsentwicklung nochmals verdeutlichen:

Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung in Deutschland 2012

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Besonders deutlich wird die Entwicklung, wenn man den Altersaufbau der Bevölkerung betrachtet. „Im Altersaufbau der Bevölkerung spiegeln sich einerseits demografische Veränderungen während der letzten hundert Jahre wider, andererseits beeinflusst der Altersaufbau die zukünftige Bevölkerungsentwicklung. Die gegenwärtige Verteilung der Bevölkerung Deutschlands weist dermaßen einschneidende Unregelmäßigkeiten auf, dass die Altersstruktur sogar als der dominante Faktor der Bevölkerungsentwicklung in den nächsten Jahrzehnten angesehen werden kann.“[15]

Besonders deutlich demonstrieren dies die sogenannten Bevölkerungspyramiden.

Abbildung 4: Bevölkerungspyramide für Deutschland

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, 2011.

Die blaue und rote Spitze zeigt die Bevölkerung im Jahre 2030 im Alter von 65 Jahren und älter. Die im Jahr 1990 noch unter 30-Jährigen werden im Jahr 2030 bei Männern 22,3 Prozent und bei Frauen 29 Prozent der Gesamtbevölkerung einnehmen. Besonders diese Altersgruppe der 20- bis unter 65-Jährigen wird in der Regel als Bevölkerung im Erwerbsalter betrachtet. Sie stellt mit 49,7 Millionen Menschen 61 Prozent der Bevölkerung dar. Zu dieser Altersgruppe gehören die Personen aus den geburtenstarken Jahrgängen, die gegenwärtig schon vierzig Jahre und älter sind und „in den nächsten Jahrzehnten zur allmählichen Alterung des Erwerbspersonenpotenzials und der Gesamtbevölkerung entscheidend beitragen werden.“[16] Um das Jahr 2030 wird genau dieser Anteil der Personen in der Erwerbswelt fehlen.

Bis zum Jahr 2030 werden die heute unter 20-Jährigen im mittleren Erwerbsalter von 20 bis etwa 40 Jahren sein. Die nach ihnen kommenden jüngeren Jahrgänge werden noch geringer besetzt sein als sie. Die älteren, geburtenstarken Jahrgänge werden aus dem Erwerbsalter kontinuierlich herauswachsen. „Aufgrund dieser Entwicklung ist bis zum Jahr 2030 mit einer Schrumpfung der Altersgruppe der 20- bis unter 65-Jährigen um 7,5 Millionen Menschen zu rechnen.“[17]

Diese demografischen Veränderungen betreffen die meisten Länder der westlichen Welt. Allerdings scheinen andere Länder früher und intensiver mit diversen Maßnahmen auf diese reagiert zu haben.

Empirische Untersuchungen haben bereits aufgezeigt, dass die zunehmende Erwerbsbeteiligung von Frauen dazu geführt hat, dass weniger Kinder geboren werden und zum anderen das Lebensalter der werdenden Mütter beim ersten Kind zunehmend nach hinten rückt. Kinderwunsch und Erwerbstätigkeit scheinen in Konflikt zu stehen. Auffallend ist die Tendenz, dass immer mehr Frauen sich für die Erwerbsarbeit und gegen einen auch bestehenden Kinderwunsch entscheiden. Die Familiengründung wird entweder zurückgestellt oder gänzlich aufgegeben. Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, entwickelt sich mehr und mehr zu einer eklatanten Herausforderung.

3.2 Sozioökonomische Veränderungen

Seit den 70er Jahren hat im Bereich der Erwerbsbiografie eine deutliche Ausdifferenzierung stattgefunden. Dies betrifft bereits den Übergang von der Schule in die Arbeitswelt. In den Nachkriegsjahrzehnten stellten die in der Hauptschule vermittelten theoretischen und praktischen Kompetenzen „ein solides Fundament dar, um Zugang zu einer Berufsausbildung und im Anschluss daran zu beruflich definierten Einsatzfeldern in den Betrieben zu erhalten, wo dann im Rahmen ,interner Arbeitsmärkte’ berufliche und soziale Mobilität stattfinden konnte. Selbst Kinder aus ,bildungsfernen’ Schichten realisierten auf diesem Wege sozialen Aufstieg.“[18] Diese Dynamik ist allerdings Mitte der 1990er Jahre zum Erliegen gekommen und ist auch mit ein Grund, warum die Schere zwischen arm und reich immer mehr auseinander geht. Bildung hat eine völlig neue Dynamik erhalten, ist gerade nicht jedem zugänglich. Immer mehr Jugendliche münden ins Übergangssystem ein. Das Schulabschlussniveau und das Bildungsniveau hat sich zwar erhöht, dies ist aber vornehmlich auf die Bildungserfolge der Frauen zurückzuführen: vor allem im Alter zwischen 30 und 35 Jahren weisen die Frauen mit 23 Prozent etwas häufiger einen Hochschulabschluss auf als gleichaltrige Männer (22 Prozent). Der Anteil von Personen ohne Schul- und Berufsabschluss beträgt in der Altersspanne 30 bis 35 Jahren bei den Männern einen Anteil von 17,5 Prozent. „Der Vergleich dieser Altersgruppe mit den 60- bis unter 65-Jährigen zeigt, dass bei den Männern in der jüngeren Altersgruppe der Anteil ohne Berufsabschluss um 6 Prozentpunkte höher ist als in der älteren, bei den Frauen ist er um 7 Prozentpunkte niedriger.“[19] Ein Nebeneffekt ist allerdings, dass auch hohe Schulabschlüsse keinen Erfolg auf dem Arbeitsmarkt garantieren. „Jugendliche ohne Abschluss landeten spätestens seit Mitte der 1990er Jahre vermehrt im ,Übergangssystem’, das keine anerkannten Ausbildungsabschlüsse generiere - dies galt 2006 für 80 % der jungen Erwachsenen ohne und 50 % derjenigen mit Hauptschulabschluss.“[20] Selbst Hochschulabsolvent/-innen finden vermehrt nur befristete Tätigkeiten, die oft nicht ihrer fachlichen Qualifikation entsprechen. Was die mittleren Qualifikationsstufen betrifft, meldete sich im Jahr 2005 mehr als ein Drittel der Absolvent/­innen einer dualen Ausbildung nach dem Abschluss arbeitslos. Parallel zu dieser Entwicklung am Arbeitsmarkt nimmt die Teilhabe von Frauen an höherer Bildung weiter zu und immer mehr Frauen wollen mit den erlangten Abschlüssen am Erwerbsleben teilnehmen.

„Auch die beiden klassischen Erwerbsmuster (stabile Vollzeitbeschäftigung für Männer und Familienarbeit für Frauen) haben einen Bedeutungsrückgang erfahren (von 71 % auf 59 % der Lebensverläufe), was speziell darauf zurückzuführen ist, dass Frauen immer höhere Zeitanteile (statt 58 % nunmehr 77 %) in Erwerbstätigkeit verbringen, weil sie später gebären oder die Familienpause früher beenden.“[21] Dennoch kann von einem Trend zu einer gleichberechtigten Teilhabe der Geschlechter an der Erwerbsarbeit und einer partnerschaftlichen Aufteilung familiärer Aufgaben und Pflichten keine Rede sein: Immerhin sind zu Beginn des 21. Jahrhunderts etwa 82 Prozent aller Männer mit Kindern stabil vollzeitbeschäftigt, aber nur 12 Prozent der Frauen.

Dass Erwerbsverläufe auf diese Weise ,turbulenter’ werden, ist nur so weit Ausdruck von Individualisierung, wie Erwerbspersonen mehr Kontrolle über ihre Lebensführung gewinnen und erweiterte Wahlmöglichkeiten nutzen. Die Möglichkeiten, atypische Erwerbsformen zu wählen und ihre sozialen Risiken im Haushaltszusammenhang oder im Erwerbsverlauf zu kompensieren, sind jedoch sehr ungleich verteilt. Erwerbsmuster jenseits der „Normalarbeit“ ergeben sich gleichermaßen aus der Zunahme des Zuverdienstmodells, aus veränderten Mustern des Übergangs aus Ausbildung in den Beruf und aus Mangel an Alternativen am Arbeitsmarkt. Gewählte und erzwungene Turbulenz des Lebensverlaufs können sich in den gleichen Übergangsereignissen, Verlaufmustern und Erwerbsformen äußern.[22]

Die traditionelle Familie, in der die Männer sich voll der Erwerbsarbeit hinwenden, während die Frauen den Großteil der Haushalts- und Erziehungsarbeit übernehmen, scheint unter Veränderungsdruck geraten zu sein. Drei Aspekte verdienen besondere Beachtung. Erstens haben sich Haushaltsstrukturen nachhaltig verändert: Eine kontinuierliche Zunahme von Einpersonenhaushalten seit den 1960er Jahren und der Rückgang von Haushalten mit minderjährigen Kindern sowie von Mehrgenerationenhaushalten ist offensichtlich. „Allein der Umstand, dass der Anteil von Personen ohne festen Partner zunimmt und im Jahr 2007 bereits 27 % (West) bzw. 30 % (Ost) der Bevölkerung umfasste, macht deutlich, dass das in den Nachkriegsjahrzehnten dominante Modell geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung im Haushaltskontext immer weniger funktionieren kann.“[23] Zweitens ist der Anteil der Haushalte, in denen mindestens ein Erwerbstätiger lebt, speziell in Ostdeutschland von 69 Prozent (1991) auf 58 Prozent (2007) zurückgegangen - „einer auf der Kooperation zwischen

Alleinverdiener und Hausfrau basierenden Familienkonstellation fehlt in diesem Fall die materielle Grundlage“[24]. Drittens sind selbst in Paarhaushalten mit Kindern viele Aspekte der Arbeitsteilung in Bewegung geraten. Im Jahr 2007 waren in immerhin 58 Prozent der Paarhaushalte mit Kindern beide Partner erwerbstätig. Allerdings muss man bei diesen Zahlen vorsichtig sein, handelt es sich zumindest bei einem der Erwerbstätigen um einen Zuverdienst, wobei in der Regel immer noch die Frau den Teilzeitbereich abdeckt. „Im Jahr 2007 praktizierten nur 8 % der Paare eine partnerschaftliche Arbeitsteilung (beide Vollzeit oder beide Teilzeit), wobei seit 1985 (14 %) sogar ein Rückgang zu verzeichnen ist.“[25]

Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass trotz kontinuierlich steigender Erwerbsbeteiligung von Frauen mit Kindern die Arbeitsteilung noch immer nach altern Mustern vonstatten geht: Während sich bei Männern das Alter des jüngsten Kindes kaum auf den Anteil der Vollzeitbeschäftigten auswirkt, ist bei Müttern mit kleinen Kindern Teilzeitbeschäftigung die bei weitem häufigste Erwerbsform.

Die Gründe für die reduzierten Arbeitszeiten speziell von westdeutschen Müttern liegen vor allem in der problematischen Kombination aus einer ungebrochenen weiblichen Hauptzuständigkeit für Kinderbetreuung einerseits sowie dem unzureichenden Angebot institutioneller Betreuung andererseits. Für diese Annahme spricht, dass um die Jahrtausendwende in Westdeutschland knapp 70 % und in Ostdeutschland sogar 90 % der nicht erwerbstätigen Mütter mit Kindern bis zu zwölf Jahren im Prinzip die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wünschten.[26]

Auch die Gestaltung von Arbeitszeiten spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle, wenn es darum geht Erwerbsarbeit, Familie und Freizeit in angemessener und individueller Art in den Lebensalltag zu integrieren. „Im Rückblick auf die Nachkriegsjahrzehnte erschien es Mitte der 1980er Jahre als wesentliches Merkmal eines ,Normalarbeitsverhältnisses’, dass die Dauer und Lage von Arbeitszeiten verbindlich vertraglich geregelt und somit für Beschäftigte planbar waren und Arbeitsstunden sich mehr oder minder regelmäßig auf die Werktage verteilten. Schichtarbeit war zwar weit verbreitet, doch als normativer Orientierungspunkt galt zunehmend die Fünf-Tage-Woche und eine tägliche Arbeitszeit von ,nine to five’.“[27] Schon damals waren jedoch erste Anzeichen für eine Veränderung festzustellen: Speziell unter Frauen nahmen Teilzeit- und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse mit weniger als 35 Wochenarbeitsstunden massiv zu. Zudem ging die tatsächlich geleistete Arbeitszeit (von

Männern wie Frauen) immer weiter über die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinaus: „Wurde 1984 insgesamt nur knapp 5 % mehr Arbeitszeit geleistet als vertraglich vereinbart, lag dieser Wert im Jahr 2007 bei knapp 12 %, wobei Freizeitausgleich die Überstundenbezahlung als Vergütungsform abgelöst hat. Bei der Verbreitung von Überstunden wie beim Anteil der Betriebe ohne Überstundenbezahlung belegt Deutschland einen europäischen Spitzenplatz.“[28]

Flexible Arbeitszeitgestaltung und gleichzeitig eine klare Wochenarbeitszeit spielen eine erhebliche Rolle, wenn es darum geht, die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Familie zu verbessern. Die Zahlen und die Entwicklung scheinen sich in eine andere Richtung zu entwickeln:

So arbeiteten im Jahr 2001/02 etwa 57% der Beschäftigten mit freier Arbeitszeitgestaltung mehr als 42 Stunden, 36 % sogar mehr als 48 Stunden, und zwar insbesondere dann, wenn Mehrarbeit nicht dokumentiert und kompensiert wurde. Schließlich verlieren ,Zeitinstitutionen wie Feierabend, Wochenenden und Jahresurlaub’ an Bedeutung, weil die Lage der Arbeitszeit immer mehr variiert. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts arbeiteten etwa 61 % der Vollzeitbeschäftigten gelegentlich, 20 % sogar regelmäßig am Wochenende, und sogar die Verbreitung von Nacht- und Wechselschicht hat seit 1985 zugenommen. Für Beschäftigte bringt diese Entwicklung, die teilweise als Abkehr von den starren Arbeitszeiten der Nachkriegszeit gefeiert wird, erhebliche Belastungen mit sich. So ist eine markante Differenz zwischen vertraglich vereinbarten bzw. tatsächlichen Arbeitszeiten einerseits und gewünschten Arbeitszeiten andererseits.[29]

Das verursacht markante Einbußen an Lebensqualität und führt zur Zunahme von subjektiv empfundener Zeitnot und Belastung bei der Arbeit. Die größte Zufriedenheit mit Arbeitszeitstandards und die geringsten Klagen über Zeitnot seien hingegen bei Beschäftigten mit einer festen Arbeitszeitgestaltung sowie in Gleitzeitmodellen mit Führung eines Arbeitszeitkontos festzustellen.

3.3 Mögliche Folgen für Deutschland

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in Deutschland unverändert hoch und wird mit der Erholung der Konjunktur weiter ansteigen. Besonders der Bedarf an Fachkräften ist erheblich. Tausende von Ausbildungsplätzen bleiben unbesetzt. „Der demografische Wandel überlagert die Auswirkungen der Wirtschaftskrise deutlich. Verschiedene Vorausberechnungen zeigen, dass es sich beim Arbeitskräftemangel nicht um ein konjunkturelles Problem handelt, sondern um eine der größten strukturellen Herausforderungen Deutschlands. Demografisch bedingt verliert Deutschland pro Jahr 250.000 bis 300.000 potenzielle Erwerbspersonen. Ohne Maßnahmen zur Gegensteuerung droht damit im Jahr 2015 eine Arbeitskräftelücke von mehr als drei Millionen, die sich bis 2030 sogar auf fünf Millionen vergrößern könnte.“[30] Steigende Bildungsbeteiligung vor allem bei Frauen und die Möglichkeit eines besseren Abschlusses werden die Erwerbsneigung von Frauen noch mehr steigern. Dabei liegen nicht nur ökonomische Gründe vor. Die Erwerbsbeteiligung entsteht auch aus psychologischen und soziologischen Gründen. Im Zuge dieser Entwicklung und der immer weiter voranschreitenden Gleichberechtigung ändert sich auch das Rollenverständnis von (Ehe-) Paaren und Familien. Die traditionelle Aufteilung nach dem Alleinverdienermodell wird zunehmend vom Zweiverdienermodell ersetzt. Beide Partner leisten zu unterschiedliche Teilen Erwerbs-, Familien- und Haushaltsarbeit. Diese Entwicklung resultiert auch aus der Tatsache, dass ein einzelnes Einkommen oft nicht ausreicht, um die Bedürfnisse der Familie befriedigen zu können. Trotzdem liegt der überwiegende Teil der Familienarbeit bei der Frau, da sie oft nur Teilzeit beschäftigt ist und der Mann in den meisten Fällen Vollzeit arbeitet. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf liegt in erster Linie in der Hand der Frau, doch der Anteil der Väter, die genauso zur Betreuung und Erziehung der Kinder beitragen wollen, steigt kontinuierlich.

Diese Veränderungen ernst zu nehmen, wird dringend nötig sein, wenn Deutschland mit dem Puls der Zeit mitgehen will.

4. Familie

4.1 Definition des Begriffs Familie

„Die Familie gehört zu den verbreitetsten Erscheinungen gesellschaftlichen Lebens. Sie stellte sich aber nicht zu allen Zeiten und überall so dar wie in unserer eigenen Gesellschaft. Ihre Größe und Zusammensetzung, die Art der sie begründenden Eheordnung, ihre Herrschaftsstruktur, Stabilität und Leistung sowie ihre gesellschaftliche Stellung und Bedeutung waren Teil eines wandelbaren gesellschaftlichen Zusammenhanges, durch jeweilige Formen von Wirtschaft, Technik, Religion etc. bedingt und im Laufe der Zeiten nach bestimmten Gesetzen verändert.“[31] Es gibt unterschiedliche gesellschaftliche Sichtweisen der Familie, die zugleich im historischen Wandel sind. „Von Familie zu sprechen heißt einerseits gelebte Formen von Familie zu beschreiben und im interkulturellen oder historischen Vergleich voneinander abzusetzen. Es heißt aber auch, im Rahmen von gesellschaftlichen oder politischen Diskursen durch ,Familienrhetorik’ [...] unterschiedliche Vorstellungen über Struktur, Funktionen, Rolleninhalte und Ziele von Familie bzw. ihrer Mitglieder gegeneinander abzusetzen.“[32] Lässt man sich vom traditionellen Familienbild leiten, so hat man einen Mann und eine Frau vor sich, die durch eine Ehe miteinander verbunden sind, mit ihren Kindern im gemeinsamen Haushalt leben, in dem der Mann voll berufstätig und die Frau für Haushalt und Erziehung zuständig ist. Doch jeder Begriff und seine Definition sind großen Wandlungsprozessen unterworfen und die Familie an sich darf nicht ausgenommen werden. Viel schlimmer noch erwecken die Diskussionen in der Gesellschaft und in der Politik den Eindruck, dass die Familie in einer Krise stecken würde, „vereinzelt ist sogar vom ,Tod der Familie’ die Rede.“[33] Zu diesen Ansichten kommt es in der Öffentlichkeit aus einfachen Beobachtungen oder gar Selbsterfahrungen: „Steigende Scheidungszahlen, abnehmende Geburten- und Eheschließungsraten und die unübersehbare Zunahme von Einpersonenhaushalten“[34] können nicht von der Hand gewiesen werden. Andere wiederum lehnen die Krise der Familie vehement ab und „betonen die Kontinuität und Stabilität der Familie.“[35] Und was die Situation noch schwieriger und unübersichtlicher macht: Beide Seiten stützen sich auf empirische Daten. Unter Familie im soziologischen Sinn versteht man eine universale soziale Einrichtung, die aber zwischen den Kulturen und über die historische Zeit erhebliche Unterschiede in der Ausgestaltung aufweist. Grundlegend für die F. ist die Zusammengehörigkeit von zwei oder mehreren aufeinander bezogenen Generationen, die zueinander in der Mutter- und/oder Vater-Kind-Beziehung stehen und in einem gemeinsamen Haushalt leben können, aber nicht leben müssen. Eine F. wird durch die Übernahme und das Innehaben einer Mutter- und/oder Vater-Position im Lebensalltag des Kindes generiert. Entscheidend dafür ist eine soziale, nicht die biologische Elternschaft.[36]

Familie wird demnach bestimmt als gemeinsame Lebens- und Wohnform von Erwachsenen und Kind(ern). Mindestens die Eltern- und die Kindposition muss besetzt sein. Kinderlose eheliche und nicht-eheliche Partnerschaften sind keine Familien. Umschloss das Leitbild einer Familie im Mittelalter nicht nur Eltern, Kinder und andere Verwandte, sondern auch das Hauspersonal mit ein, werden heute unter Familie nicht nur Ehepaare, sondern auch nichteheliche (gemischtgeschlechtliche) und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften ebenso wie alleinerziehende Mütter und Väter mit ledigen Kindern im Haushalt verstanden. Unter diesen Familienbegriff fallen auch Stief-, Pflege- und Adoptivkinder. Eine Familie besteht somit immer aus zwei Generationen: Eltern bzw. Elternteile und die im Haushalt lebenden (ledigen) Kinder. Einen wesentlichen Anteil zur Definition des Familienbegriffes tragen auch die familialen Grundfunktionen bei, welche nach GERLACH so zusammengefasst werden:

- Reproduktionsfunktion: Bestandssicherung der Gesellschaft durch Zeugung und Versorgung von Nachkommenschaft;
- Sozialisationsfunktion: Einübung der nächsten Generation in gesellschaftliche Rollen, Strukturen und den Gebrauch von Werten, Positionierung in gesellschaftlichen Funktionssystemen;
- Haushaltsfunktion: gegebenenfalls Produktion, ansonsten Konsum und Haushaltung ökonomischer Reproduktionsgrundlagen;
- Solidaritätssicherungsfunktion: Sicherung der für den Fortbestand der Gesellschaft notwendigen solidarischen Beziehungen und entsprechender Leistungen zwischen den Generationen;
- Erholungsfunktion: physische und psychische Regeneration von Familienmitgliedern[37].

Wie sieht die Zukunft der Familie aus? Wird sie aus eigener Kraft bestehen und auf die vielfältigen Veränderungen reagieren können? Familie sollte zumindest stärker in den allgemeinen Diskurs rücken, wird sie doch immer Bestand haben als Leistungsträger der Gesellschaft. Die nachwachsende Generation ist das wichtigste gesellschaftliche Aktivum, soll ein Land in einer zunehmend globalisierten Welt bestehen können. Um für die Zukunft und zukünftige Herausforderungen gerüstet zu sein, sollten Familien entsprechende Unterstützung erhalten um Kindern und Jugendlichen die nötigen Voraussetzungen wie Leistungsbereitschaft, Kompetenz und Gemeinschaftsfähigkeit weiterzugeben.

4.2 Wandel der familiären Lebensformen

Ab Mitte der 1960er- bzw. ab den 1970er-Jahren zeichnete sich in allen Industriestaaten ein tief greifender familialer Wandel ab: die Eheschließungs- und Geburtenquote hatten kontinuierlich abgenommen, die Ehescheidungszahlen und das Erstheiratsalter sowie die

Zahlen der nichtehelichen Lebensgemeinschaften waren stetig gestiegen. Diese Trends finden sich seit 30 bis 40 Jahren in allen europäischen Ländern. Nur hinsichtlich Beginn, Ausmaß und Tempo bestehen Unterschiede zwischen den einzelnen europäischen Ländern.

Wenn von der Krise der Familie die Rede ist, wird oft unterstellt, dass sich all die uns bekannten „Grundmuster familial en Zusammenlebens“[38] aufgelöst hätten und die Familie, wie sie uns traditionell übermittelt wird, nicht mehr gelebt wird. „Das moderne Ehe- und Familienmuster, die moderne Kleinfamilie (auch privatisierte Kernfamilie’ genannt) - d.h. die selbständige Haushaltsgemeinschaft eines verheirateten Paares mit seinen unmündigen Kindern - war eine kulturelle Selbstverständlichkeit und wurde von der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung auch unhinterfragt gelebt.“[39] Gesellschaftliche Differenzierungsprozesse hatten zur Folge, dass sich zuerst im wohlhabenden Bürgertum, „wo Frauen und Kinder von der Erwerbsarbeit freigestellt werden konnten, ansatzweise der Typ der auf emotional-intime Funktionen spezialisierten bürgerlichen Familie als Vorläufermodell der modernen Kleinfamilie“[40] herauskristallisierte. Mit der Verbreitung der kapitalistischen Produktionsweise im Verlauf der Industrialisierung und der damit verbundenen Trennung von Arbeit und Lebensraum war eine völlig neue Lebensform möglich und wurde zunehmend von allen Menschen gelebt. Die moderne bürgerliche Familie trennt Wohnung und Arbeitsstätte, die Arbeit spielt sich außerhalb der Wohnung ab, in der Wohnung findet nur das familiale Zusammenleben statt. „Die bürgerliche Familie bildet einen privatisierten, auf emotional-intime Funktionen spezialisierten Teilbereich. Das Leitbild der Ehe als Intimgemeinschaft hebt [...] die Einmaligkeit und Einzigartigkeit des Partners hervor. ,Liebe’ wird zum zentralen Ehe stiftenden Motiv.“[41] Auch die Kindheit wird nun als eine eigenständige Entwicklungsphase gesehen und die Erziehung des Kindes zur Aufgabe der Frau deklariert. Die Rollen werden klar verteilt: dem „Mann wird die Rolle des Ernährers zugeschrieben und die Frau ist für die Bedürfnisse der Familie und für die Haushaltsführung zuständig. Somit entstand eine stark normative Vorstellung der Familie als bürgerliche Kleinfamilie.“[42] Diese Vorstellung blieb erhalten bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, um dann folgendes Bild zu bieten: der Mann und die Frau heiraten aus emotionalen Gründen (Entscheidung aus Liebe); haben eigene leibliche Kinder (Entscheidung aus Liebe, kaum noch aus wirtschaftlichen Überlegungen); Haushaltsgemeinschaft aus einem verheiratetem Paar und dessen in der Regel leiblichen Kindern; lebenslange, monogame, heterosexuelle Ehe; traditionelle Rollenverteilung innerhalb der Geschlechter: der Mann ist Haupternährer, besitzt höchste Autorität und die Frau ist für Familie und Haushalt zuständig[43]. Oft wird in diesem Zusammenhang von der Institutionalisierung von Ehe und Familie gesprochen. Diese zeigt sich daran, „dass für den Einzelnen Eheschließung und Familiengründung als selbstverständlich, als Normalverhalten nahe gelegt werden. Jeder Erwachsene ist zur Eheschließung und Familiengründung nicht nur berechtigt, sondern in gewisser Weise auch verpflichtet und hat diese soziale Norm im Verlauf seiner Sozialisation internalisiert.“[44] Das spiegelt sich auch in den Umfragezahlen wider. Zu Beginn der 60er Jahre hielten noch 9 von 10 Männern und Frauen die Institution Ehe „für eine unverzichtbare Institution“[45]. Heirat war somit selbstverständlich und gehörte zur Lebens- und Zukunftsplanung dazu. „Die meisten Menschen sahen in der Ehe eine dauerhafte und verpflichtende Bindung und wünschten sich, dass die Ehescheidung möglichst erschwert werden sollte oder dass Ehen generell unlösbar sein sollten.“[46] Auch die Institution Elternschaft hatte einen hohen und selbstverständlichen Wert. Mit wenigen Ausnahmen wollten alle Jugendliche einmal Kinder haben. Dabei hielten es 9 von 10 wichtig, dass eine Frau verheiratet ist, wenn sie ein Kind bekommt und sowohl Frauen als auch Männer empfanden die Berufsarbeit der Frau überwiegend als ein „vorübergehendes, notgedrungenes, von außen auferlegtes Miterwerben.“[47] Kinder zu bekommen und zu erziehen, gehörte zur Ehe, zur gemeinsamen Lebensführung dazu: nur jeder zehnte Mann und jede zehnte Frau der Geburtsjahrgänge 1929 - 1931 blieb kinderlos, „weit über 90 Prozent der Kinder unter sechs Jahren lebten mit beiden leiblichen Eltern zusammen, nur jedes zwanzigste Kind wurde nichtehelich geboren.“[48] Diese Situation hat sich seit der 60er Jahre in Deutschland unverkennbar gewandelt. Zwar lebt die Mehrheit der Bevölkerung noch immer nach konventionellen Mustern. Doch die moderne Kleinfamilie hat Konkurrenz erhalten. Aufgrund der gesellschaftlichen Modernisierungsprozesse haben sich die familiären Lebensformen vervielfältigt, die nichttraditionellen Lebensstile und Beziehungsformen steigen stetig und die moderne Kleinfamilie ist eine unter zahlreichen Lebensformen. Man spricht daher von einer Pluralisierung der Lebensformen. Indikatoren hierfür sind sinkende Geburtenzahl, Rückgang der Eheschließung und die hohe

Scheidungsrate. Dieser Wandel zeigt sich vor allem in der Anzahl der Alleinerziehenden und der kinderlosen Ehepaare sowie der nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften. Durch die hohe Scheidungsrate entstehen auch immer mehr Stieffamilien, auch Patchwork-Familien genannt, in denen Kinder unterschiedlicher Herkunft leben. Neben der Kernfamilie haben sich verschiedene alternative Lebensformen herausgebildet: Einpersonenhaushalte,

Alleinerziehendenhaushalte, nichteheliche Lebensgemeinschaften, kinderlose Ehen, getrenntes Zusammenleben, Wohngemeinschaften und gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften. Neben dieser Vielfalt an Lebensformen entstehen auch ganz neue Formationen wie die Regenbogenfamilie, in denen Kinder bei zwei gleichgeschlechtlichen Partnern als eine Familie leben. Daneben entwickeln sich aktuell weitere Variationen wie die der Commuter-Ehen, in denen beide Partner ihrem Beruf nachgehen, getrennt wohnen und sich oft nur am Wochenende sehen. Besonders diese Lebensform lässt sich damit erklären, „dass in den vergangenen Jahrzehnten in den Lebensentwürfen junger Frauen die berufliche Karriere als konkurrierender Wert zur Familie immer bedeutsamer geworden und die Rolle des Mannes als Haupternährer ins Wanken geraten ist. Streben beide Ehepartner eine berufliche Karriere an, so spricht man von Doppelkarriereehen. Die Experten sind sich darin einig, dass sich dieser Ehetyp nicht zuletzt aufgrund der Höherqualifizierung der heutigen jungen Frauengeneration ausgebreitet hat und weiter ausbreiten wird.“[49] Die Bandbreite der familiären Lebensformen ist immens, vielfältig und nimmt immer neuere Variationen an.

Die Ursachen für den Wandel dieser Lebensformen, vor allem der Wandel hin zum Alleinleben und Kinderlosigkeit, sind vielfältig. „Struktur und Funktion der Familien waren vor der Industrialisierung eng mit der Produktionsweise der verschiedenen Bevölkerungsgruppen verknüpft. Die vorindustrielle Wirtschaft war überwiegend Familienwirtschaft, und die Familien waren primär Produktionsstätten.“[50] Heutzutage werden wir zu der Lebensform, die wir leben möchten, nicht gezwungen, sondern entscheiden uns frei und willentlich für diese. Eingeleitet wurde dieser Wandel auch mit der Einführung und dem Ausbau des Sozialversicherungssystems, der Rationalisierung und Technisierung der Haushalte und sicherlich auch durch die Anhebung des allgemeinen Bildungsniveaus. „Obwohl 1996 56,6 % der Bevölkerung in Familienhaushalten mit zwei und mehr Generationen lebte (2 % zusammen mit Großeltern), lassen sich bezüglich der Haushaltstypen, in denen die Menschen leben, seit 1972 erhebliche Veränderungen festmachen.“[51] Lebten 1972 noch 71,6 Prozent der Bevölkerung in Familienhaushalten, betrug der Anteil 2004 nur noch 53 Prozent. In den alten Bundesländern waren im März 2004 von insgesamt 31,9 Millionen Haushalten 37 Prozent Einpersonenhaushalte, 34 Prozent Zweipersonenhaushalte und 29 Prozent Haushalte mit mehr als drei Personen. Der Anteil der Ein- und der Zweipersonenhaushalte ist um zwei bzw. drei Prozentpunkte angestiegen und der Anteil der Haushalte mit drei und mehr Personen hat entsprechend um fünf Prozentpunkte abgenommen. Ein Vergleich der Anteile an Haushaltstypen ergibt ein interessantes Bild:

Die Zahl der Haushalte ohne Kinder steigt seit langem und zwar zugunsten der Einpersonenhaushalte. Von diesen ist ein großer Anteil derjenige männlicher, lediger Alleinlebender im mittleren Alter, während bei den Einpersonenhaushalten der Frauen Ältere und Verwitwete dominieren. Die Anteile allein lebender Männer haben sich seit 1972 von 7,6 % auf 14,9 % verdoppelt. Noch deutlicher werden die beschriebenen Tendenzen, wenn wir nicht die Bevölkerungsanteile insgesamt betrachten, sondern die Anteile bestimmter Lebensformen an den Erwachsenen über 18 Jahre. Hier stellt sich als deutlichster Unterschied der Situation 1996 im Vergleich zu 1972 eine Abnahme der verheiratet mit Kindern Zusammenlebenden um 11,5 Prozentpunkte von 43,3 % auf 31,8 % dar. Die festgestellten Veränderungen bezüglich der Haushalts- und Lebensformen und ihrer quantitativen Bedeutung lassen sich ,auf den Punkt’ bringen: Die Bevölkerung wird zunehmend polarisiert in einen ,Familiensektor’, der derzeit ca. 2/3 ausmacht, und einen ,Nicht-Familiensektor’ mit einem Anteil von 1/3.[52]

Der Gesamtprozess der Pluralisierung und Individualisierung der familialen und nichtfamilialen Lebensformen lässt sich an drei Anzeichen festmachen: am Wandel der demografischen Merkmale (Rückgang der Heirats- und Geburtenneigung; Anstieg der Scheidungsziffer), an der Pluralisierung und Individualisierung der Haushalts- und Familienstrukturen und an der Tendenz zur Deinstitutionalisierung, das heißt des abnehmenden bürgerlichen Ehe- und Familienmusters. Auf das letzte Merkmal muss noch eingegangen werden, denn der Prozess der Deinstitutionalisierung meint eine „Abnahme der normativen Verbindlichkeit des bürgerlichen Familienmusters. Familie als Institution bezeichnet dabei einen Komplex kultureller Leitbilder und sozialer Normen und daran anknüpfender sozialer Kontrollmechanismen.“[53] Genau dies können wir jetzt schon in den Familienmustern feststellen. Die Normalfamilie hat stark an Legitimität eingebüßt, spätestens seit der Kritik an der Familie durch die Studentenbewegung Ende der 60er Jahre. Seitdem gilt die moderne Familie nicht ohne Weiteres als „die natürliche, unantastbare und allein taugliche Lebensform.“[54] Besonders die Institution Ehe gilt als überholt und gehört nicht zwingend in den Lebenslauf. Auch die Geschlechtsrollen haben viel von ihrer Verbindlichkeit einbüßen müssen. Immer mehr neigen die jungen Menschen dazu, einen Mittelweg zu finden und sich soweit es geht die Arbeit aufzuteilen: das gilt sowohl für Beruf und Haushalt als auch die Erziehung der gemeinsamen Kinder. Auch die Institution Elternschaft hat normativ an Gewicht eingebüßt. In welcher Form ist schwer zu beurteilen, da Wunschvorstellung und die tatsächliche Umsetzung weit auseinander liegen. „1962 konnte ein Jugendlicher sich sein Erwachsenenleben nur als Vater oder Mutter vorstellen. 93 Prozent der 16- bis 18-jährigen männlichen und 97 Prozent der altersgleichen weiblichen Jugendlichen wollten einmal Kinder haben“[55]. 1990 halten nur noch „44 Prozent aller West- und 52 Prozent aller Ost-Jugendlichen [...] die Lebensform ,Ehe und Kinder’ für die ideale Lebensform für die nähere Zukunft“[56], 2004 sinken die Werte nochmals und zwar auf 26 Prozent[57]. Und noch eine Veränderung darf nicht unterschätzt werden, wenn es um das moderne Familienmuster als Institution geht, dass „der Staat als normierende und sanktionierende Instanz“[58] sich immer mehr zurückzieht. Es war ein historischer Kampf, als vier Frauen gegen ihre männlichen Kollegen sich mit dem kurzen Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ durchsetzen und dieser am 8. Mai 1949 in die neue Verfassung aufgenommen und von den Alliierten genehmigt wird. Das Gleichberechtigungsgesetz von 1957, das das Ehe- und Familienrecht an das Grundgesetz anpasst, orientierte sich noch ganz am bürgerlichen Rollenverständnis. Über die zentralen Punkte debattieren die Abgeordneten lange. Umstritten war etwa die Erwerbstätigkeit der Frau. Bisher konnte der Ehemann seiner Frau verbieten, ihren Beruf auszuüben. Schließlich einigte man sich auf einen Kompromiss: eine Ehefrau darf auch gegen den Willen ihres Mannes arbeiten gehen - aber nur, wenn Mann und Kinder darunter nicht leiden.[59] Auch bei dem sogenannten Gehorsamsparagraphen (§1354) von 1957 gab es Änderungen: hatten die Ehemänner bis dato das letzte Wort in strittigen Ehe- und Familienfragen, etwa wenn es um die Wahl des Wohnsitzes ging, erlangte die Frau in rechtlicher Hinsicht einen kleinen Erfolg. Die Frau durfte ab sofort bei Familienangelegenheiten mitreden, bei Erziehungsfragen behalten die Männer allerdings das alleinige Entscheidungsrecht; gesetzlicher Vertreter der minderjährigen Kinder bleibt allein der Vater, selbst bei unehelichen Kindern ist nicht die Mutter, sondern ein Amtsvormund zuständig. Das Gleichberechtigungsgesetz von 1957/58 ist ein kleiner Schritt der Frau in Richtung Gleichberechtigung, aber es ist nur ein erster Schritt:

Frauen brauchen nun nicht mehr die Einwilligung des Mannes, um ein Konto zu eröffnen, sie haben Anspruch bei einer Scheidung auf Unterhalt und dürfen nun selbst über ihr eigenes Geld verfügen. Bisher gehörte alles, was eine Frau mit in die Ehe brachte, automatisch ihrem Mann. Mit dem ersten Eherechtsreformgesetz von 1976 setzt das Gesetz nur noch den äußeren Rahmen für die Ehe und verabschiedet sich gleichzeitig vom Leitbild der Hausfrauenehe. „Den Eheleuten werden keine nach Sphären (Beruf - Familie) getrennten Rollen mehr zugeordnet. Sie regeln die Haushaltsführung im gegenseitigen Einvernehmen und sind beide berechtigt, erwerbstätig zu sein. Mit dem Wegfall des Verschuldens- und dem Übergang zum Zerrüttungsprinzip wurde die Ehescheidung erleichtert und menschenwürdiger gestaltet.“[60]

Mit Beginn der 60er Jahre folgen die Menschen nicht mehr einem Standardlebenslauf, der die klassischen Stationen wie Heirat, Elternschaft, durchgehende Erwerbstätigkeit des Mannes und die ab- oder unterbrochene Erwerbstätigkeit der Frau beinhaltet, sondern die Menschen greifen in verstärktem Maße auf unterschiedliche Lebensformen zurück. Ausdifferenzierung und Pluralisierung von Lebensformen sind die Begriffe, die gebraucht werden, wenn diese Tatsache umschrieben werden soll. „Die zunehmende Pluralisierung v.a. familialer Lebensformen wurde schon zu Beginn der 1980er Jahre sichtbar, eine systematische Diskussion ihrer Ursachen entwickelte sich aber erst im Anschluss an die Arbeiten Ulrich Becks, der mit seinem Konzept der Individualisierung den Schlüssel zur Erklärung mikrostruktureller Entscheidungen gefunden zu haben schien.“[61] Dabei versteht Beck unter Individualisierung nicht nur den Gebrauch und die Nutzung von Individualrechten, sondern auch die Entstehung individuumszentrierter Entscheidungssituationen im Zusammenhang mit dem Lebenslauf. „Individualisierung meint zum einen die Auflösung vorgegebener sozialer Lebensformen - zum Beispiel das Brüchigwerden von lebensweltlichen Kategorien wie Klasse und Stand, Geschlechtsrollen, Familie, Nachbarschaft usw.; oder auch, wie im Fall der DDR und anderer Ostblockstaaten, der Zusammenbruch staatlich verordneter Normalbiographien, Orientierungsrahmen und Leitbilder.“[62] In diesem Zusammenhang wird viel über Freiheiten gesprochen, insbesondere von riskanten Freiheiten. Dies bedeutet aber nicht, dass die Menschen im sozialen Raum schweben und sich ihren Lebenslauf individuell zusammenstellen können. „Im Gegenteil, es ist ein alles andere als gesellschaftsfreier Raum, in dem sich die modernen Subjekte mit ihren Handlungsoptionen bewegen. [...] Das entscheidende Kennzeichen dieser modernen Vorgaben ist, daß das Individuum sie, weit mehr als früher, gewissermaßen selbst herstellen muß, im eigenen Handeln in die Biographie hereinholen muß.[63]

Dieser Wandel führt auf der einen Seite zum Traditionsverlust, auf der anderen Seite ist es aber ein Gewinn an individueller Freiheit und die damit einhergehende Chance, zwischen verschiedenen Formen menschlichen Zusammenlebens wählen zu dürfen.

5. Beruf

5.1 Definition des Begriffs Beruf

Unter dem Begriff Beruf versteht man in wirtschaftlichem Sinne „die auf Ausbildung bzw. auf spezielle Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen gegründete, auf Dauer angelegte, sinnerfüllte innere Bindung einer Person an einen Kreis von Tätigkeiten aus der arbeitsteilig strukturierten Wirtschaft. Mit dem Beruf wird die Erwartung verbunden, als Arbeitnehmer ein dauerhaftes geregeltes Einkommen erzielen zu können.“[64] Im Unterscheid zu dieser nur subjektbezogenen Definition geht die soziologische Begriffsbestimmung einen wesentlichen Schritt weiter und definiert den Begriff als einen „Komplex von Leistungen (Tätigkeiten und Fertigkeiten), die der Einzelne in einer öffentlichen oder privaten, profit- oder nichtprofitorientierten Arbeitsorganisation zur persönlichen Erledigung übernommen hat und die den Erwerb seines wie seiner Kernfamilie Lebensunterhalts sichert.“[65] Kernfamilie meint in diesem Zusammenhang die Lebensgemeinschaft von Mann, Frau und unverheirateten, unmündigen Kindern. Zudem gibt es verschiedene Berufspositionen, die von den Gesellschaftsmitgliedern hinsichtlich von Merkmalen wie Einkommen, Ansehen und Macht bewertet werden.

5.2 Bedeutung des Berufs

„Der Beruf ist eine der wesentlichen Institutionen der deutschen Gesellschaft, die überbetrieblich und äußerst komplex ist. Er integriert die Individuen in die Gesellschaft, vermittelt - neben fachspezifischen Kenntnissen - Werte und Orientierungen, beschreibt spezifische Tätigkeitsfelder und regelt die soziale Zuweisung von Anerkennung und Sinn.“[66] Trotz der Bedeutsamkeit der Institution Beruf wird er nur sehr selten als Erklärungsmöglichkeit eingesetzt, um beispielsweise „die Muster weiblicher Erwerbsbeteiligung im Lebensverlauf zu erklären.“[67] Entweder liegt der Fokus auf der Familie bzw. der Stellung im Familienzyklus oder es werden einzig die Bildungsinvestitionen thematisiert. Die wenigen Studien, „die die lebenslaufstrukturierende Bedeutung von Berufen“[68] untersuchen, begrenzen sich dabei auf die Analyse einiger weniger Berufe. „Dabei konnte zwar die Wirkung von Berufen beschrieben werden, jedoch blieb unklar, auf welche Eigenschaften der Berufe die gemessenen Effekte zurückzuführen sind.“[69] Zudem sind Berufe mit Restriktionen und Chancen verbunden, die den Karriereverlauf von Akteuren beeinflussen können. Restriktionen lassen sich als Unsicherheiten im Berufsverlauf über die Erwerbskontinuität erfassen. Je länger Personen in Berufen beschäftigt sind, umso besser sind ihre Aufstiegsmöglichkeiten. Erwerbskontinuität ist einerseits eine Voraussetzung für betriebsinterne Karriere- und Aufstiegsketten und andererseits eine notwendige Bedingung für die ständige Anpassung der individuellen Qualifikationsbündel an die sich verändernden Anforderungen.[70]

Es stellt sich offenkundig die Frage, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen neuen Arbeitsformen, zwischen dem Verlauf von einzelnen Berufen und dem Rollenverständnis von Mann und Frau. Veränderungen in der Arbeitswelt treten nicht von heute auf morgen auf, aber sie sind in Bewegung und tun das mit zunehmender Geschwindigkeit. Der Acht- Stunden-Tag in der Fabrik oder im Büro, die lebenslange Beschäftigung in derselben Firma von der Lehre bis zum Rentenalter, die alleinige Zuständigkeit der Frau für Haushalt und Kindererziehung - immer weniger Menschen leben nach diesem Muster. Die Lebensrealität vieler Menschen sieht heute anders aus: Befristete Arbeitsverträge, eine zweite oder dritte Ausbildung, Unterbrechung des Berufslebens durch Phasen von Selbständigkeit, Weiterbildung oder Arbeitslosigkeit sind keine Ausnahme mehr, vor allem bei männlichen Erwerbstätigen. „Für Frauen hingegen gilt, dass sie qualifizierter ausgebildet und zunehmend erwerbstätig sind und ihre Berufstätigkeit - wenn sie Kinder bekommen - nicht mehr aufgeben, sondern oft nur für kurze Zeit unterbrechen wollen. Besonders Frauen mit Kindern arbeiten in Teilzeit, um Erwerbsarbeit und Familienarbeit vereinbaren zu können.“[71] Zugleich haben sich die Arbeitsinhalte geändert: Industriearbeit wird immer seltener verrichtet, Dienstleistungstätigkeiten und qualifizierte Tätigkeiten gewinnen immer mehr an Bedeutung. „Diese Tätigkeiten verlangen neben Fachwissen und beruflichen Qualifikationen vermehrt Engagement, Eigeninitiative und Selbstorganisation bis hin zur Selbstvermarktung.

[...]


[1] Köhler, Horst: Reden und Interviews. Band 2. 1. Juli 2005 - 5. Juli 2006. Berlin: Bundespräsidialamt, 2006, S.199.

[2] ebd.

[3] a. a. O.: S. 201.

[4] Köhler, Horst: Reden und Interviews. Band 2. 1. Juli 2005 - 5. Juli 2006. Berlin: Bundespräsidialamt, 2006, S. 203.

[5] a. a. O.: S. 205.

[6] ebd.

[7] Kaufmann, Franz-Xaver: Zukunft der Familie im vereinten Deutschland. Gesellschaftliche und politische Bedingungen. München: Beck, 1995, S. 174.

[8] Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Demografischer Wandel in Deutschland. Heft 1, Wiesbaden 2011, S. 3.

[9]Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Demografischer Wandel in Deutschland. Heft 1, Wiesbaden

[10] ebd.

[11] a. a. O.: S. 10.

[12] Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Demografischer Wandel in Deutschland.

[13]Heft 1, Wiesbaden 1, S. 15.

[14]ebd.

[15] Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Demografischer Wandel in Deutschland. Heft 1, Wiesbaden 2011, S. 23.

[16]Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Demografischer Wandel in Deutschland. Heft 1, Wiesbaden 1, S. 23.

[17]ebd.

[18]Forschungsverbund Sozioökonomische Berichterstattung (Hrsg.): Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland. Teilhabe im Umbruch. Zweiter Bericht. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2012, S. 26.

[19] Autorengruppe Bildungsberichterstattung (Hrsg.): Bildung in Deutschland 2012: Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zur kulturellen Bildung im Lebenslauf. Bielefeld: Bertelsmann, 2012, S. 9.

[20] Forschungsverbund Sozioökonomische Berichterstattung (Hrsg.): Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland. Teilhabe im Umbruch. Zweiter Bericht. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2012, S. 26.

[21] Forschungsverbund Sozioökonomische Berichterstattung (Hrsg.): Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland. Teilhabe im Umbruch. Zweiter Bericht. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2012, S. 26.

[22] a. a. O.: S. 29.

[23] a. a. O.: S. 30.

[24] Forschungsverbund Sozioökonomische Berichterstattung (Hrsg.): Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland. Teilhabe im Umbruch. Zweiter Bericht. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2012, S. 30.

[25] ebd.

[26] a. a. O.: S. 31.

[27] a. a. O.: S. 32.

[28] Forschungsverbund Sozioökonomische Berichterstattung (Hrsg.): Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland. Teilhabe im Umbruch. Zweiter Bericht. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2012, S. 32.

[29] ebd.

[30] Familienfreundlichkeit-Erfolgsfaktor. Berlin, 2010. [Online im Internet]. URL: http://www.beruf-und- familie.de/system/cms/data/dl_data/1e1c23bca8aa3f84a9a18d5029e5c0e5/Familienfreundlich AG_Attraktivita et.pdf [19.02.2013].

[31] Neidhardt, Friedhelm: Die Familie in Deutschland. Gesellschaftliche Stellung, Struktur und Funktion. Opladen: Leske, 1975, S. 9.

[32] Gerlach, Irene: Familienpolitik. 2., Aufl. Wiesbaden: VS Verlag, 2010, S. 41.

[33] Peuckert, Rüdiger: Familienformen im sozialen Wandel. 7., Aufl. Wiesbaden: VS Verlag, 2008, S. 9.

[34] Ebertz, Michael N. Prof. Dr. Dr.: Die „Koalition“ von Familie und Kirche - Ein Auslaufmodell? In: Familienwissenschaftliche und familienpolitische Signale. Max Wingen zum 70. Geburtstag. Jans, Bernhard (Hrsg.). Grafschaft: Vektor-Verlag, 2000, S. 123.

[35] Peuckert, Rüdiger: Familienformen im sozialen Wandel. 7., Aufl. Wiesbaden: VS Verlag, 2008, S. 9.

[36] Fuchs-Heinritz, Werner (Hrsg.): Lexikon zur Soziologie. 4. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag, 2007 S. 192.

[37] Gerlach, Irene: Familie und staatliches Handeln. Ideologie und politische Praxis in Deutschland. Opladen: Leske & Budrich, 1996, S. 12.

[38] Peuckert, Rüdiger: Familienformen im sozialen Wandel. 7., Aufl. Wiesbaden: VS Verlag, 2008, S. 16.

[39] ebd.

[40] a. a. O.: S. 18.

[41] ebd.

[42]

[43] Peuckert, Rüdiger: Familienformen im sozialen Wandel. 7., Aufl. Wiesbaden: VS Verlag, 2008, S. 16.

[44] a. a. O.: S. 20.

[45] Köcher, Renate: Einstellungen zu Ehe und Familie im Wandel der Zeit. Stuttgart, 1985, S. 134.

[46] a. a. O.: S. 143ff.

[47] Pfeil, Elisabeth: Die 23 Jährigen. Eine Generationenuntersuchung am Geburtenjahrgang 1941. Tübingen: J. C. B. Mohr, 1968, S. 77.

[48] Neidhardt, Friedhelm: Die Familie in Deutschland. Gesellschaftliche Stellung, Struktur und Funktion. Opladen: Leske, 1975, S. 69f.

[49] Peuckert, Rüdiger: Familienformen im sozialen Wandel. 7., Aufl. Wiesbaden: VS Verlag, 2008, S. 26.

[50] a. a. O.: S. 16.

[51] Gerlach, Irene: Familienpolitik. 2., Aufl. Wiesbaden: VS Verlag, 2010, S. 69.

[52] a. a. O.: S. 70.

[53] Peuckert, Rüdiger: Familienformen im sozialen Wandel. 7., Aufl. Wiesbaden: VS Verlag, 2008, S. 28.

[54] ebd.

[55] Peuckert, Rüdiger: Familienformen im sozialen Wandel. 7., Aufl. Wiesbaden: VS Verlag, 2008, S. 29.

[56] ebd.

[57] ebd.

[58] ebd.

[59] Siehe Gleichberechtigungsgesetz von 1957, § 1356 I 2 BGB: „Die Frau führt den Haushalt in eigener Verantwortung. [2] Sie ist berechtigt, erwerbstätig zu sein, soweit dies mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist.“

[60] Peuckert, Rüdiger: Familienformen im sozialen Wandel. 7., Aufl. Wiesbaden: VS Verlag, 2008, S. 29.

[61] Gerlach, Irene: Familienpolitik. 2., Aufl. Wiesbaden: VS Verlag, 2010, S. 87.

[62] Beck, Ulrich (Hrsg.): Riskante Freiheiten. Individualisierung in modernen Gesellschaften. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1994, S. 11.

[63] Beck, Ulrich (Hrsg.): Riskante Freiheiten. Individualisierung in modernen Gesellschaften. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1994, S. 12.

[64] DUDEN: Wirtschaft von A bis Z. Mannheim: Brockhaus, 2008, S. 317.

[65] Fuchs-Heinritz, Werner (Hrsg.): Lexikon zur Soziologie. 4. Aufl. Wiesbaden: VS Verlag, 2007, S. 84.

[66] Sengenberger, Werner: Struktur und Funktionsweise von Arbeitsmärkten. Frankfurt am Main, 1987, S. 128.

[67] Sengenberger, Werner: Struktur und Funktionsweise von Arbeitsmärkten. Frankfurt am Main, 1987, S. 128f.

[68] a. a. O.: S. 129.

[69] ebd.

[70] ebd.

[71] a. a. O.: S. 130.

Ende der Leseprobe aus 126 Seiten

Details

Titel
Familie contra Beruf? Eine neue Herausforderung an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
Hochschule
Katholische Hochschule Freiburg, ehem. Katholische Fachhochschule Freiburg im Breisgau
Note
1,3
Autor
Jahr
2013
Seiten
126
Katalognummer
V263287
ISBN (eBook)
9783668594487
ISBN (Buch)
9783668594494
Dateigröße
1049 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Familie contra Beruf, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Familie, Karriere mit Kindern, Kinderlosigkeit in Deutschland, Elternzeit, Kinder, Vater, Mutter
Arbeit zitieren
Aleksandra Szymczyk (Autor:in), 2013, Familie contra Beruf? Eine neue Herausforderung an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263287

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