Die Milizen der ZANU-PF in Simbabwe

Ausarbeitung einer Fallstudie


Seminararbeit, 2012

36 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Deskriptiver Teil
2.1 Historischer Überblick
2.1.1 Koloniale Zeit
2.1.2 Befreiungskampf, Unabhängigkeit und Entstehung der ZANU-PF
2.2 Milizen (1) – Die Fünfte Brigade
2.2.1 Historischer Hintergrund und Entstehung
2.2.2 Aufgaben, Opfer und Gewaltpotential
2.2.3 Struktur
2.3 Milizen (2) – National Youth Service
2.3.1 Hintergrund und Entstehung im Kontext der politischen und ökonomischen Entwicklung
2.3.2 Aufgaben, Opfer und Gewaltpotential
2.3.3 Struktur

3. Analytischer Teil
3.1 Die Fünfte Brigade
3.1.1 Charakterisierung als Miliz
3.1.2 Einordnung in Miliztypen
3.1.3 Governance-Leistung
3.1.4 Verhältnis zwischen Auftraggeber und Miliz
3.1.5 Effektivität und Legitimität
3.1.6 Analyseschaubild „Fünfte Brigade“
3.2 National Youth Service
3.2.1 Charakterisierung als Miliz
3.2.2 Einordnung in Miliztypen
3.2.3 Governance-Leistung
3.2.4 Verhältnis zwischen Auftraggeber und Milizen
3.2.5 Effektivität und Legitimität
3.2.6 Analyseschaubild „National Youth Service“

4. Ausblick und Fazit
4.1 Gegenwärtige Situation
4.2 Ausblick
4.3 Fazit

5. Quellen
5.1 Literatur
5.2 Internet
5.3 Bilder, Tabellen und Graphiken

Einleitung

Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sind die Milizen der seit 1980 unter Mugabe in Simbabwe regierenden Partei ZANU-PF (Zimbabwe African National Union – Patriotic Front). Dieses Gruppenprofil ist im Rahmen des Forschungsprojekts „Security Governance durch Milizen“ entstanden und untersucht die Rolle zweier Milizen – der Fünften Brigade und des National Youth Service - bei der Herstellung und Gewährleistung von Security Governance.

Im deskriptiven Teil gehe ich auf die Vorgeschichte und die Entstehung der Milizen ein. Hierbei ist auch ein kurzer geschichtlicher Überblick hilfreich, da historische Faktoren wie die Kolonialherrschaft und ethnische Konflikte für die Entstehung und die politische Ausrichtung der Milizen von großer Bedeutung sind. Außerdem werden die Rolle des Auftraggebers, der ZANU-PF bzw. Robert Mugabes sowie die spezifischen Charakteristika, grundlegende Informationen und das Gewaltpotential der Milizen beschrieben.

Im analytischen Teil stehen die Governance-Leistungen und –Modi, das Verhältnis zwischen Auftraggeber und der jeweiligen Miliz sowie die Zuordnung zu einem oder mehreren Miliztypen im Zentrum. Warum handelt es sich um eine Miliz? Welche spezifischen Ziele erwartet der Auftraggeber von der Miliz? Inwiefern und mit welchen Mitteln werden diese Ziele umgesetzt? Welchen Einfluss hat der Faktor der Kontrolle bzw. des Kontrollverlustes zwischen Auftraggeber und Miliz auf die Governance-Leistung?

Zum Schluss fasse ich die Untersuchungsergebnisse in einem Fazit zusammen. Außerdem werde ich die aktuelle Situation der Milizen in Simbabwe beschreiben und versuchen, die weitere Entwicklung zu prognostizieren.

2. Deskriptiver Teil

2.1 Historischer Überblick

2.1.1 Kolonialismus

Die Entstehung der ZANU-PF sowie die ideologische Ausrichtung ihrer Milizen sind eng mit dem historischen Kontext - der Kolonialisierung Simbabwes und der daraus resultierenden Unterwerfung und Ausbeutung der schwarzen Bevölkerung – verknüpft.

1890 begann die British South Africa Company (BSAC) unter Cecil Rhodes im Auftrag Großbritanniens weite Teile des südafrikanischen Kontinents als britisches Protektorat nach eigenen Vorstellungen umzugestalten. Die Ausbeutung der Erzlagerstätten sowie die weitere wirtschaftliche Erschließung des Landes wurden systematisch vorangetrieben, wenn nötig auch mit Gewalt. So gelangte beispielsweise das Matabeleland (ab 1895 als Rhodesien bezeichnet) 1893 nach drei Schlachten mit Kriegern der Ndebele[1] in den Machtbereich der BSAC, welche von nun an die Verwaltung der Gebiete des heutigen Sambias und Simbabwes übernahm. Ab 1914 versuchte die britische Krone der BSAC die Verwaltungshoheit zu entziehen. Als Folge dieser Bestrebungen wurde 1923 das Verwaltungsgebiet in Nord-Rhodesien (das heutige Sambia), welches zur britischen Kolonie ernannt wurde und Süd-Rhodesien (das heutige Simbabwe), welches ein Selbstverwaltungsrecht in inneren Angelegenheiten erhielt, geteilt (Iwanowski 1991: 23ff.).

Für die schwarze Bevölkerung bedeutete die Bevormundung in allererster Linie Unterdrückung und Armut. Während der wirtschaftliche Reichtum des Landes vorwiegend der weißen Minderheit zu Gute kam, wurde die schwarze Bevölkerung gnadenlos ausgebeutet und an der politischen Partizipation gehindert. Folglich war es nur eine Frage der Zeit bis sich unter der schwarzen Bevölkerung Widerstand gegen die Politik der weißen Minderheit organisierte. Dazu zählten Gruppierungen wie die Rhodesian Bantu Voters Association, die Matabele Home Movement Association oder die Gewerkschaft Reformed Industrial and Commercial Workers Union, die jedoch kaum politische Erfolge und Verbesserungen für die schwarze Bevölkerung erzielen konnten (Iwanowski 1991: 25).

2.1.2 Befreiungskampf, Unabhängigkeit und Entstehung der ZANU-PF

1953 wurden Nord-Rhodesien, Süd-Rhodesien und das britische Protektorat Nyassaland zur Zentralafrikanischen Förderation zusammengeschlossen. Die Hoffnungen der schwarzen Bevölkerung auf eine Verbesserung ihrer sozialen und politischen Lebensbedingungen wurden jedoch nicht erfüllt. Dies führte zu einem Zusammenschluss oppositioneller Gruppen im African National Council (ANC), dessen Präsident Joshua Nkomo 1957 wurde (Bornemann, Hämel 1991: 86).

Als die ANC binnen kürzester Zeit enorm erstarkte, schritt die rhodesische Regierung ein, inhaftierte über 500 ANC-Mitglieder und verbot die Organisation offiziell. Im Gegenzug gründeten Ndabaningi Sithole, Joshua Nkomo (der zum Zeitpunkt der Inhaftierung im Ausland war und sich daher dieser entgehen konnte) und Robert Mugabe die National Democratic Party (NDP), deren Ziel die soziale und politische Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig ihrer Hautfarbe war. Nachdem die NDP am 10.12.1961 ebenfalls verboten wurde, gründete sich auf Initiative von Nkomo und Mugabe am 17.12.1961 die Zimbabwe African People’s Union (ZAPU), die im Vergleich zur NDP auch mittels Sabotageakten ihren Anliegen Nachdruck verlieh (Iwanowski 1991: 25-26). Gemäß der politischen Ideologie des Marxismus-Leninismus strebte die ZAPU neben der Erkämpfung der Rechte der Schwarzen die Umgestaltung der Gesellschaft hin zu einem Sozialismus sowjetischer Prägung an. Ein Teil ihrer Mitglieder wurde zu Guerillas ausgebildet, die den bewaffneten Flügel Zimbabwe People’s Revolutionary Army (ZIPRA) der ZAPU darstellten.

Obgleich bereits die ZAPU wesentlich radikaler war als ihre Vorgängerorganisationen, kam es im August 1963 zu einer Spaltung der Partei. Die radikaleren Kräfte um Robert Mugabe, Ndabaningi Sithole und Herbert Chitepo gründeten die Zimbabwe African National Union (ZANU), die mit der Zimbabwe African National Liberation Army (ZANLA) ebenfalls über einen militanten Flügel verfügte (Bornemann, Hämel 1991: 86-87). Ideologisch stand die ZANU der maoistischen Ausprägung des Sozialismus näher (Kreile 1990: 52-53). Nach der Ermordung Chitepos im März 1975 setzte sich Robert Mugabe gegenüber Sithole durch und übernahm die Führung der ZANU. ZAPU und ZANU unterschieden sich jedoch nicht nur in ihrer ideologischen Ausrichtung und der Intensität ihres militärischen Operierens. Während beide Parteien zu Beginn ihrer Existenz gleichermaßen Mitglieder der jeweiligen Volksgruppen auf sich vereinen konnten, zeichnete sich im Laufe der Zeit eine Aufteilung der beiden größten Volksgruppen ab. Die Shona waren seit Mugabes Machtübernahme überwiegend in der ZANU organisiert, die Ndebele hingegen in der ZAPU (Bornemann, Hämel 1991: 91). Dieses Phänomen, welches seinen Ursprung im ethnischen Konflikt zwischen Shona und Ndebele bereits in vorkolonialen Zeiten hat, ist für die Rolle der fünften Brigade, der ersten Miliz, die in dieser Ausarbeitung behandelt wird, von großer Bedeutung und wird daher an späterer Stelle nochmals thematisiert.

Trotz aller Differenzen zwischen ZANU und ZAPU kam es 1976 zu einem Zweckbündnis zwischen den militanten Flügeln ZIPRA und ZANLA mit dem Namen Patriotic Front (PF) (Bornemann, Hämel 1991: 87). ZANU und ZAPU änderten fortan ihre Namen in ZANU PF und PF ZAPU. Hintergrund dieses Zweckbündnisses war der Befreiungskampf als Folge der Unabhängigkeit des Landes unter Ian Smith.

Smith – ein weißer Farmer, der ab 1964 Premierminister Süd-Rhodesiens war und die Rhodesian Front (RF) anführte – hatte am 11. November 1965 die Unabhängigkeit Süd-Rhodesiens von Großbritannien (einseitig) erklärt, Süd-Rhodesien in Rhodesien unbenannt und die alleinige Macht übernommen (Stoneman, Cliff 1989: 5). Die Unabhängigkeit – die von keinem Staat anerkannt wurde – brachte jedoch keine Verbesserungen für die schwarze Bevölkerung mit sich. ZANU und ZAPU blieben illegal, es gab keine Mitspracherechte für die schwarze Bevölkerung, die soziale Situation verschlechterte sich sogar aufgrund der Wirtschaftssanktionen, die von Großbritannien und der UNO verhängt wurden. Gespräche zwischen dem Bischof Abel Muzorewa, der nach der Inhaftierung der Führungsmitglieder des ANC, als Sprachrohr fungierte, und Ian Smith blieben erfolglos. Die Folge war ein von ZANU und ZAPU ab 1972 geführter Guerillakampf, der die Positionen der weißen Minderheitsregierung weiter schwächte und Smith zum Dialog mit ZANU und ZAPU bzw. der Patriotischen Front zwang (Iwanowski 1991: 27-28).

Muzorewa und Sithole zeigten sich zwar gesprächsbereit, eine Lösung des Konfliktes stand jedoch nicht bevor. Die Wende erfolgte von außen. Auf der sog. Lancasterhouse-Konferenz in London gelang im Dezember 1979 nach Verhandlungen zwischen Vertretern der ZAPU, der ZANU, der britischen Regierung und der rhodesischen Regierung unter Ian Smith der Waffenstillstand. Außerdem wurden Wahlen für April 1980 festgeschrieben, die ersten freien und gleichen Wahlen für Schwarze und Weiße (Die Zeit, 12.2.1988). Bei diesen Wahlen ging Mugabes ZANU/PF mit 62 Prozent als Sieger hervor. Die PF ZAPU unter Nkomo erlange lediglich 24 Prozent, die ANC unter Muzorewa gar nur 8 Prozent. Nach dem Sieg der ZANU/PF rief Mugabe als Premierminister am 18. April 1980 die Unabhängigkeit aus, das alte Rhodesien wurde in Simbabwe umbenannt. Mugabe betonte das Land nicht im Alleingang regieren zu wollen. Nkomo wurde Innenminister, sogar Vertreter der Rhodesischen Front waren Teil der neuen Regierung. Dieses Vorgehen war für sozialistische Politiker eher untypisch. Mugabe war nicht nur demokratisch an die Macht gekommen, er lies alle relevanten gesellschaftlichen Kräfte mitreden, förderte die unteren Sozialschichten durch höhere Löhne und eine gerechtere Steuerpolitik, baute das Gesundheits- und Bildungswesen auf und rief zur Versöhnung von Schwarzen und Weißen auf. Statt sämtliche Bereiche planwirtschaftlich zu verwalten, förderte er das Wirtschaftswachstum und verstaatlichte lediglich die wichtigsten Industrien und Bereiche. Dieses Vorgehen bescherte Mugabe in der Anfangszeit großen Respekt insbesondere bei den westlichen Mächten, die Simbabwe sogar mit Wirtschaftsförderprogramme unterstützten. Doch der vermeintliche Frieden war nur von kurzer Dauer. Schon kurz nach der Wahl flammte der ethnische Konflikt zwischen den Ndebelen, die überwiegend Anhänger von Nkomo waren und den Shona, die Mugabe unterstützen, erneut auf. Diese fanden 1983 in den grausamen Massakern der bereits erwähnten Fünften Brigade an vermeintlichen ZAPU-Anhängern ihren Höhepunkt. Eine endgültige Beilegung des Konfliktes gelang erst im Dezember 1987 mit der Fusion von PF ZAPU und ZANU/PF zur ZANU-PF, der heutigen Regierungspartei Simbabwes und dem Auftraggeber der in dieser Arbeit untersuchten Milizen (Iwanowski 1991: 30ff.).

2.2 Milizen (1) – Die Fünfte Brigade

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.themukiwa.com/rhodesianwar/fifthbrigade.htm

2.2.1 Hintergrund und Entstehung

Die Fünfte Brigade ist eine historische Miliz, die zwischen 1982 und 1987 existierte. Ihr Auftraggeber ist daher nicht die heutige ZANU-PF (die erst im Dez. 1987 entstand), sondern die ZANU/PF vor der Fusion mit der PF ZAPU (die zu den Wahlen 1980 offiziell als Patriotic Front Party antrat). Da diese Fusion jedoch seitens der ZANU/PF bzw. Robert Mugabes, der auch heute noch Führer der ZANU-PF ist, erzwungen wurde und die Partei bis auf die leichte Veränderung in der Schreibweise des Namens (statt „ZANU/PF“ nun „ZANU-PF“) identisch blieb, ist eine explizite Unterscheidung des Auftraggebers wohl nicht vonnöten. In manchen Quellen findet sich im Übrigen nicht einmal die veränderte Schreibweise.

Wie bereits im historischen Überblick kurz beschrieben, spielt ein ethnischer Konflikt zwischen zwei Volksgruppen – den Shona und den Ndebelen – für die Entstehung der fünften Brigade eine große Rolle. Die Zusammenarbeit von ZANU und ZAPU in der patriotischen Front zur Zeit des Befreiungskampfes war keineswegs eine kollegiale. Der gemeinsame Feind – die weiße Minderheitsregierung unter Ian Smith – und die daraus resultierenden Repressionen, die Shona und Ndebele gleichermaßen trafen, schuf zwar eine Basis für ein gemeinsames Vorgehen im Guerilla-Kampf, konnte die tief verwurzelten Konflikte zwischen Shona und Ndebele hinsichtlich des Führungsanspruches jedoch nicht dauerhaft beseitigen. So verwundert es auch nicht, dass ZANU und ZAPU zu den ersten freien und gleichen Wahlen gegeneinander antraten und Auseinandersetzungen bereits kurz nach der Unabhängigkeitserklärung erneut aufflammten. Ungleichbehandlungen ehemaliger ZIPRA-Kämpfer gegenüber ZANLA-Kämpfern bei der Eingliederung in die neugegründete Armee führten zu militärischen Auseinandersetzungen bei Entumbane, Glenville und Connemara in den Midlands. Zahlreiche ehemalige ZIPRA-Kämpfer tauchten unter, weil sie sich in der Armee nicht sicher fühlten (Eppel 2008: 3). Doch nicht nur militärische Konflikte erschwerten die Koalition zwischen ZANU und ZAPU sondern auch politische. Zunehmende Meinungsverschiedenheiten zwischen Mugabe und Nkomo vergifteten das Klima schon kurz nach der Regierungsbildung. Bereits im Oktober 1980 veranlasste Mugabe die Gründung einer Miliz in Absprache mit dem Nordkoreanischen Präsidenten Kim II Sung (Stoneman, Cliff 1989: 47-48). Zwischen August 1981 und September 1982 wurden zwischen 3500 und 5000 ehemalige ZANLA-Rebellen von Nordkoreanischen Militärs ausgebildet. Die Bekanntmachung dieses Projektes löste verständlicherweise Besorgnis auf Seiten der ZAPU-Anhänger aus, die keine Notwenigkeit für eine Miliz sahen und zurecht befürchteten, Mugabe würde damit die Durchsetzung eines Einparteiensystems anstreben.

2.2.2 Aufgabe, Opfer und Gewaltpotential

Auslöser der Gewalt war die Entdeckung eines Waffenlagers im Februar 1982 bei vermeintlichen Anhängern Nkomos im Matabeleland, der Region Simbabwes, in denen die Ndebele die Bevölkerungsmehrheit darstellen.

Dieser Fund war für Mugabe Grund genug, Nkomo und zwei weitere ZAPU-Minister aus der Regierung zu entlassen, der ZAPU öffentlich vorzuwerfen, einen Bürgerkrieg vorzubereiten und die Fünfte Brigade zum Einsatz kommen zu lassen. Offiziell konnte jedoch nie bewiesen werden, dass für das Waffenlager tatsächlich hochrangige ZAPU-Mitglieder verantwortlich waren (Iwanowski 1991: 33).

Zwischen 1982 und 1987 sollen zwischen 10.000 und 20.000 Menschen - überwiegend Angehörige der Volksgruppe der Ndebele aus dem Matabeleland – der Fünften Brigade zum Opfer gefallen sein (Eppel 2008: 1). Der Begriff Gukurahundi ist bis heute ein Ausdruck für die Gewalttaten dieser Miliz. Gukurahundi bedeutet auf der Sprache der Shona „der frühe Regen wäscht die Spreu weg vor dem Frühlingsregen“ und ist ähnlich dem deutschen Sprichwort „die Spreu vom Weizen trennen“. Mugabe selbst soll diesen Begriff in Bezug auf die Fünfte Brigade genannt haben, um die Aufgabe dieser Sondereinheit zu benennen: Die Vernichtung potentieller Rebellen und Dissidenten (Eppel 2008: 4). Unter den Opfern waren jedoch bei weiten nicht nur tatsächliche Dissidenten oder potentielle Rebellen sondern auch zahlreiche Zivilisten und Kinder (New York Times 2011).

[...]


[1] Die Ndebele (auch Matabele genannt) sind einer der großen Volksgruppen Simbabwes. Zwischen 1834 und 1893 existierte ein souveränes Matabele-Königreich. Das Königreich wurde 1893 von der British South Africa Company erobert und 1896 endgültig vernichtet (Iwanowski 1991: 16-17). Die Ndebele stellen heute rund 14% der Bevölkerung. Die größte Volksgruppe Simbabwes sind die Shona mit ca. 82% (CIA 2012). Shona und Ndebele standen in der vorkolonialen Zeit in einem permanenten Konkurrenzkampf. Dieser ethnisch-historische Konflikt ist für die fünfte Brigade (die erste Miliz der ZANU-PF) von Bedeutung.

Ende der Leseprobe aus 36 Seiten

Details

Titel
Die Milizen der ZANU-PF in Simbabwe
Untertitel
Ausarbeitung einer Fallstudie
Hochschule
Universität Osnabrück
Note
1,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
36
Katalognummer
V263265
ISBN (eBook)
9783656520276
ISBN (Buch)
9783656526438
Dateigröße
751 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
milizen, zanu-pf, simbabwe, ausarbeitung, fallstudie
Arbeit zitieren
B.A. Karsten Stöber (Autor:in), 2012, Die Milizen der ZANU-PF in Simbabwe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263265

Kommentare

  • M.A. Karsten Stöber am 17.10.2013

    Diese Arbeit liefert einen umfangreichen Überblick über die Rolle der Milizen in Simbabwe von der Zeit des Bürgerkrieges bis heute. Über die Beschreibung historischen Fakten hinausgehend, erfolgt auch eine analytische Einordnung der Milizen hinsichtlich ihres Typus und ihrer gesellschaftspolitischen Rolle.

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Titel: Die Milizen der ZANU-PF in Simbabwe



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