Das 4CID Modell am Beispiel „BildungswissenschaftlerIn mit dem Schwerpunkt Referententätigkeit"


Hausarbeit (Hauptseminar), 2010

20 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Das 4C/ID Modell am Beispiel „BildungswissenschaftlerIn mit dem Schwerpunkt Referententätigkeit“
2.1 Fertigkeitenhierarchie
2.2 Aufgabenklassen
2.3 Vereinfachende Annahmen
2.4 Lernaufgaben
2.5 Unterstützende Informationen
2.6 Just-in time Informationen

3 Das 4C/ID Modell im allgemeinen mediendidaktischen Kontext
3.1 Lerntheoretische Überlegungen und Aspekte des situierten Lernens
3.2 Didaktische Szenarien zur Integration des 4C/ID Modells
3.3 Unterstützende Medien für den Blueprint

4 Zusammenfassende Bewertung und Ausblick

Literaturverzeichnis 19

Erklärung

1. Einleitung

Sprache und Kommunikation stellt Bildungswissenschaftlern im Rahmen der Referententätigkeit in allen Bereichen der Aus- und Weiterbildung ein wichtiges Werkzeug zur Verfügung. Die Planung und Präsentation in ansprechender Form und die Darstellung von Argumenten und Konzepten in präziser Art und Weise ist genauso unerlässlich wie ein selbstverständlicher Umgang mit modernen Kommunikationsmedien.

Ziel dieser Arbeit ist es, mit Hilfe des von Jeroen J.G. van Merriënboer (1997) entwickelten Vier-Komponenten-Instruktionsdesign-Modells (4C/ID Modell) darzustellen, wie ein Bildungswissenschaftler, als angehender Bildungsreferent, sich optimal bestimmte komplexe kognitive Fähigkeiten aneignen kann und berufsspezifische Aufgaben vorzubereiten lernt, um damit vom Laien zum Experten zu werden. Zunächst werden hierzu die Grundlagen dieses Modells vorgestellt. Im anschließenden praktischen Teil wird mittels eines fiktiven Praxisbeispiels dargelegt, wie, mit Hilfe des 4C/ID Modells, authentische Lernsituationen für eine entsprechende Schulung gestaltet werden können. Hierbei steht die Entwicklung von Lernaufgaben im Vordergrund.

Der anschließende theoretische Teil beinhaltet einige lerntheoretische Überlegungen und Aspekte des situierten Lernens, sowie die Reflexion didaktischer Szenarien in Bezug auf das Modell. Im weiteren Verlauf werden Medien zur Umsetzung des Blueprints vorgestellt, die zur Unterstützung des zuvor entwickelten Lehrplanentwurfes eingesetzt werden können. Den Abschluss bildet eine zusammenfassende Bewertung mit einem Ausblick auf weitere Anwendungen.

Der Übersichtlichkeit halber, wird in der Regel das männliche Genus verwendet, natürlich sind stets beide Geschlechter gemeint.

2 Grundlagen des 4C/ID Modells am Beispiel „BildungswissenschaftlerIn mit dem Schwerpunkt der Referententätigkeit

Das in den 1980iger Jahren entwickelte, fortlaufend erweiterte und inzwischen wissenschaftlich und empirisch geprüfte 4C/ID Modell von Jeroen J.G. van Merriënboer, basiert auf vier in Wechselbeziehung stehenden Entwurfskomponenten, den Lernaufgaben (engl. learning tasks), den Unterstützenden Informationen (engl. supportive informations), den Just in time Informationen und der Part-task-Practice (van Merriënboer, Clark, Crook, 2002, S. 39). Es bietet auf der Grundlage von Instruktionsdesign Theorien und Theorien des komplexen Lernens systematische Empfehlungen für den Entwurf von Lehrmaterialien, speziell für das Training von komplexen kognitiven Fähigkeiten. Möglichst authentische Lernsituationen spiegeln die Realität des Alltags, sodass erforderliches Handlungswissen effektiv vermittelt und erlernt werden kann.

Die Berufsfelder des Bildungsreferenten sind weit gefächert. Planung und Organisation von Bildungsprogrammen innerhalb der betrieblichen Aus,- und Weiterbildung, Durchführung von Lehrveranstaltungen, Fortbildungen in der Erwachsenenbildung sowie Aufgabengebiete in Organisationen der Bildung, Wissenschaft und Forschung können Beschäftigungsfelder bieten. Exemplarisch soll hier ein Bildungswissenschaftler ausgebildet werden, im Rahmen einer Seminarschulung Kompetenzen zu vermitteln, die für Führungskräfte, Projektverantwortliche, Lehrpersonen und generell Personen, zu deren Aufgaben es gehört Seminare zu planen und klar und überzeugend vor anderen zu reden, unerlässlich sind. Ziel der Fortbildung ist die Schulung der planerischen, rhetorischen und kommunikativen Kompetenz, sodass die zu schulende Person innerhalb ihres Fachgebietes ebenfalls diese erlernten Kompetenzen einsetzen kann. Neben einer grundlegenden Planungsphase soll die Sicherheit in der Rhetorik und im Vortrag gestärkt werden. Die Analyse von Dokumentationsvarianten bildet den Abschluss des Trainingsprogramms.

2.1 Fertigkeitenhierarchie

Der Entwurf einer kompetenzbasierten Schulung setzt eine gründliche Analyse der Lerninhalte voraus. Dazu wird die „(…) ganzheitliche komplexe Fertigkeit in konstituierende Teile zerlegt“ (Bastiaens, Deimann, Schrader, Orth, 2010, S. 95). Im folgenden Beispiel besteht die ganzheitlich komplexe Kompetenz darin als Referent die Teilnehmer im Bereich der Seminarplanung, Rhetorik und Kommunikation zu schulen. Abb. 1 stellt in der Darstellung der Fertigkeitenhierarchie auf der horizontalen Ebene die temporären Relationen der zu erlernenden Fertigkeiten dar. Diese werden von links nach rechts gelesen und beschreiben die zeitliche Abfolge der zu erlernenden Fertigkeiten. Sie können laut van Merriënboer et al. (2002, S. 40 f.) gleichzeitig, in umstellbarer Abfolge oder sequenziell durchlaufen werden. So muss im vorliegenden Fall zunächst ein Konzept für das geplante Seminar entworfen werden, um dann die benötigten Hilfsmittel und Übungen festzulegen zu können. Anschließend kann das Seminar mit diesen Übungen durchgeführt werden. Die Kompetenz, die rhetorischen Fertigkeiten einzusetzen, kann (siehe Doppelpfeil) zeitgleich ausgeführt werden. Am Ende erfolgt die Evaluation und Dokumentation des Seminars. Zu erlernenden Fertigkeiten der Hauptkompetenz stehen in zweierlei Beziehung, horizontal und vertikal, zueinander. Als vertikale Zusammenhänge werden die konditionalen Relationen dargestellt, die sich in der Hierarchie von unten nach oben kausal bedingen. So kann z.B. das Seminarkonzept nur dann sinnvoll erarbeitet werden, wenn die Zielgruppe bekannt ist. Darauf abgestimmt kann das Thema und die Seminardauer festgelegt werden. Um einen inhaltlichen Ablaufplan zu konzipieren ist es notwendig vorher geeignetes Schulungsmaterial, z.B. durch Literaturrecherche, zu ermitteln. Parallel dazu ist die Organisation und Kostenplanung durchzuführen. Diese wiederum basiert auf der Teilnehmeranzahl, welche die Anforderungen an den Seminarort, Verpflegung und Unterkunft bedingt, um zum Schluss die Räumlichkeiten festzulegen zu können. Abschließend werden die konstituierenden Fertigkeiten in wiederkehrende (z.B. Arbeitsroutinen) und nicht wiederkehrende (sich immer wieder ändernde Anforderungen) klassifiziert. Da im vorliegenden Beispiel die Arbeitsschritte immer wieder neu reflektiert werden müssen, handelt es sich hier ausschließlich um nicht wiederkehrende Aufgaben.

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Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Das 4CID Modell am Beispiel „BildungswissenschaftlerIn mit dem Schwerpunkt Referententätigkeit"
Hochschule
FernUniversität Hagen  (Psychologie)
Veranstaltung
Allgemeine Didaktik und Mediendidaktik
Note
2,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
20
Katalognummer
V263199
ISBN (eBook)
9783656519454
ISBN (Buch)
9783656519942
Dateigröße
918 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
modell, beispiel, bildungswissenschaftlerin, schwerpunkt, referententätigkeit
Arbeit zitieren
Heike Rieperdinger (Autor:in), 2010, Das 4CID Modell am Beispiel „BildungswissenschaftlerIn mit dem Schwerpunkt Referententätigkeit", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263199

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