Der Sandkasten als frühkindliche Entwicklungsförderung


Hausarbeit, 2010

14 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Formale Kennzeichen und Bedeutung des Spiels

2. Formen des Sandspiels
2.1. Phantasie- und Rollenspiel
2.2. Das Bauspiel

3. Aktivierungszirkel
3.1. Warum spielen Kinder?
3.2. Aktivierungszirkel des Sandspiels

4. Förderung der kindlichen Entwicklung
4.1. Förderung des Spiels an sich
4.2. Sandspieltherapie

5. Weitere Anwendungsgebiete von Sand

6. Literaturverzeichnis

1. Formale Kennzeichen und Bedeutung des Spiels

Wenn gegenwärtig vom Spielen die Rede ist, glauben die meisten Menschen genau zu wissen, was damit gemeint ist: eine mit positiven Gefühlen begleitete Beschäftigung in der Freizeit. Das Wort „Spiel“ wird im Alltag nicht gerade selten gebraucht, doch nur wenige können genau die Merkmale des Spiels aufzählen.

Eines dieser Merkmale ist die Freiwilligkeit – Man kann kein Kind und keine Person zum Spielen zwingen. Das Spiel stellt also eine Handlung dar, die intrinsisch motiviert ist, also frei von den beteiligten Personen ausgeübt und selbst bestimmt wird. Ein weiteres Merkmal ist, dass es sich auch immer um ein „aktives Geschehen“ (Mogel, 1994, S.34) handelt. Der Spieler an sich ist hierbei gleichzeitig der Akteur. Er muss das Spiel aktiv beginnen und kann erst dann etwas passiver das laufende Geschehen beobachten; nur der Spieler selbst kann das Spiel auch beenden. Oft wechseln sich Aktivität und Passivität in einem Spiel ab, in dem der Spieler bzw. der Akteur die Fäden in der Hand hat. Zudem ist das Ziel des Spiels die Handlung selbst, also der Spielprozess an sich, das heißt es ist frei „von äußeren … Zwecksetzungen“ (Hegemann-Fonger, 1994, S.5) und nicht so stark auf ein Spielergebnis orientiert. Dennoch unterscheiden sich diese Handlungen von dem normalen Leben, da sie in einem fiktionalen Raum stattfinden, im Sinne von So-tun-als-ob und mehr oder weniger geregelt und geordnet sind (vgl. Konrad / Schultheis, 2008).

Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Spielfreude an sich, also die Gefühle der Freude und der Spannung während des Spiels. Neben diesen beiden Gefühlen kann ein Spiel auch andere Gefühle wecken, wie Frust bei einer Niederlage, Enttäuschung oder Mißgunst gegenüber den Siegern. Diese Ambivalenz der Gefühle, diese Doppelnatur begleitet jedes Spiel (vgl. Mogel, 1994).

Ein zusätzlicher Aspekt des Spiels ist der „Moment der Geschlossenheit“ (Konrad / Schultheis, 2008, S.51), was bedeutet, dass jedes Spiel nach außen hin begrenzt ist, sowohl räumlich als auch förmlich. Während des Spiels zählt nur der Augenblick selbst, die Gegenwärtigkeit, nicht die Zeit. Die meisten Spiele sind zwar zeitlich geregelt, dennoch zählt während des Spiels nur der Augenblick (vgl. Hegemann-Fonger, 1994).

Der „Moment der inneren Unendlichkeit“ (Konrad / Schultheis, 2008, S.51) kommt noch hinzu, der besagt, dass das Spiel nicht zwingend beendet werden muss, sondern in sich unendlich ist. Dies bedeutet, dass ein und dieselbe Handlung stets wiederholt werden kann. Darüber hinaus besitzt das Spiel eine eigene Realität, also eine Scheinwirklichkeit (vgl. Konrad / Schultheis, 2008).

Die Bedeutung von Spielen ist für Kinder immens hoch. Hierbei können sie ihre Probleme vergessen bzw. verarbeiten. Sie lernen ihre Grenzen durch Gelingen und Mißlingen im Spiel kennen und bilden soziale Kontakte. Sie lernen, sich gegen ihre Altergenossen durchzusetzen bzw. Kompromisse einzugehen und bilden im Spiel ihre Phantasie weiter aus. Das Spielen mit Regeln lehrt die Kinder sich an wechselnde Situationen anzupassen und sich an eben diese Regeln zu halten (vgl. Mogel, 1994).

2. Formen des Sandspiels

Während der kindlichen Entwicklung sind einige Spielformen zu beobachten, „die in einer bestimmten Reihenfolge auftreten (…) :

1. psychomotorische Spiele
2. Phantasie- und Rollenspiele
3. Bauspiele und
4. Regelspiele“ (Konrad / Schultheis, 2008, S.56).

Jede dieser Spielformen ist einer bestimmten Entwicklungsstufe zu finden. In Bezug auf das Sandspiel sind nur zwei dieser Formen von Bedeutung: das Phantasie- und Rollenspiel und das Bauspiel. Diese zwei Spielformen werden im folgenden Teil näher erklärt und beschrieben.

2.1. Phantasie- und Rollenspiel

Diese beiden Begriffe, Phantasie- und Rollenspiel, können unter der Spielform des Symbolspiels zusammengefasst werden, da Gegenstände ihre eigentliche Bedeutung und ihren Nutzen verlieren und zu einem neuen Gegenstand umgewandelt werden (vgl. Konrad / Schultheis, 2008).

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Der Sandkasten als frühkindliche Entwicklungsförderung
Hochschule
Universität Augsburg
Note
2,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
14
Katalognummer
V263163
ISBN (eBook)
9783656518174
ISBN (Buch)
9783656517726
Dateigröße
453 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sandkasten, Entwicklung
Arbeit zitieren
Anke Rasche (Autor:in), 2010, Der Sandkasten als frühkindliche Entwicklungsförderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263163

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