Endogene Geomorphologie / Theorie der Plattentektonik


Seminararbeit, 2003

14 Seiten, Note: 1,9


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Geomorphologie im Überblick

3. Die Theorie der Plattentektonik

4. Typen interessengeleiteten Unterrichts

5. Plattentektonik in verschiedenen Lehrbüchern
5.1. Heimat und Welt (1942)
5.2. Geographie 7. und 8. Schuljahr (1974)
5.3. Räume und Strukturen (1989)

6. Schlußbemerkungen

7. Quellen und Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die Geomorphologie ist die Lehre von den Oberflächenformen und sie untersucht das Relief der Erde. Man unterscheidet hierbei endogene und exogene Vorgänge, die die Gestalt der Erde verändern. Nicht zu allen Zeiten war die Meinung darüber gleich, wie diese Prozesse wirken. Es gab viele Diskussionen, Vorträge, Streitgespräche und sogar Anfeindungen, bis sich der heutige Standpunkt durchgesetzt hat.

In meiner Ausarbeitung möchte ich mich mit den endogenen Vorgängen in der Geomorphologie auseinandersetzen. Diese Prozesse haben sehr großen Anteil daran, dass die Oberflächenformen entstehen. Hierbei möchte ich speziell auf die Theorie der Plattentektonik näher eingehen, da durch sie die Entstehung vieler Reliefformen erklärbar ist.

Diese Theorie hat lange Zeit für sehr viele Kontroversen und Auseinandersetzungen gesorgt. Grundlage für diese Theorie ist die Kontinentalverdriftungs – Hypothese die 1929 von Alfred Wegener entwickelt wurde. Alfred Wegener wurde 1880 geboren und verstarb 1930 auf einer Expedition nach Grönland. Erst in relativ junger Zeit wurde durch die Erforschung der Ozeanböden die Richtigkeit seiner Theorie bestätigt die jahrzehntelang angezweifelt und bestritten wurde. Aus ihr wurde die Theorie der Plattentektonik entwickelt, auf die ich mich inhaltlich konzentrieren werde.

Zuerst jedoch werde ich grob umreißen, welchen Rahmen die Geomorphologie umfasst und mich dann intensiver mit den endogenen Prozessen und der Theorie der Plattentektonik auseinandersetzen. Um die Veränderung der Lehrmeinung in diesem Forschungsgebiet der Geographie darstellen zu können, werde ich dann in einem letzten Schritt 3 Schulbücher aus verschiedenen Jahrzehnten vorstellen und versuchen, den mit der jeweiligen Präsentation der Lehrmeinung beabsichtigten Unterrichtstyp zu charakterisieren und untersuchen, welchen Stellenwert die Theorie der Plattentektonik zu unterschiedlichen Zeiten eingenommen hat. Zur Bestimmung des jeweiligen Unterrichtstyps orientiere ich mich an einem Aufsatz des Geographiedidaktikers Christian Vielhaber, in welchem er verschiedene Unterrichtstypen vorstellt und charakterisiert.

2. Geomorphologie im Überblick

Die Geomorphologie ist dem Begriff nach die Lehre von der Gestalt und Wandlung der Erde und der Oberflächenformen auf dem Erdkörper. In ihr sind alle Prozesse zusammengefasst, die zur Veränderung des Erscheinungsbildes der Erde beitragen. In fünf verschiedenen Sphären läuft eine Vielzahl von Formungsprozessen ab, die zur Bildung, Erhaltung, Veränderung und Zerstörung von Oberflächenformen führen. Diese fünf Bereiche sind:

- die Reliefsphäre (Grenzfläche zwischen Lithosphäre und Atmosphäre),
- die Biosphäre (Vegetation),
- die Pedosphäre (Boden),
- die Hydrosphäre (Wasser) und
- die Dekompensationssphäre (Verwitterungszone).

Als Formungsprozesse innerhalb dieser Sphären treten die endogenen und die exogenen Vorgänge auf.[1]

Endogene Vorgänge beziehen ihre Energie für die Formung der Reliefsphäre aus der Wärmeentwicklung im Erdkörper. Zu den endogenen Prozessen gehören:

"[...] Magmaströmungen, Drift von Krustenteilen, Erdbeben und Bildung von Grabenbrüchen (Taphrogenese), Aufschmelzung von Krustenmaterial, Vorgänge des Plutonismus und Vulkanismus; Verfestigung, Faltung und Umwandlung von Sedimenten (Metamorphose); Heraushebung gefalteter Krustenteile zu Faltengebirgen (Orogenese); weitgespannte langsame Hebungen oder Senkungen von Krustenteilen (Epirogenese)."[2] Durch diese Vorgänge werden die Größtformen des Erdreliefs, wie Kontinente und Meeresräume und deren Höhengliederung geschaffen. Es gibt aber fast keine reinen endogenen Formen auf der Erde, da sie durch exogene Vorgänge schon während ihrer Bildung beeinflußt werden.

Die exogenen Vorgänge erhalten ihre Energie zur Veränderung des Reliefs aus der Sonneneinstrahlung. Durch unterschiedliche Erwärmung der Erdoberfläche entstehen Temperaturschwankungen, Wind, Niederschlag und Verdunstung, der Wasserkreislauf und die Klimagliederung der Erde. Auch Lebewesen und die Schwerkraft und Anziehung von Erde, Mond und Sonne beeinflußen exogene Prozesse. Sie formen die Erde von außen durch: " [...] Wandabtragung und Massenbewegung; mechanische oder chemische Verwitterung; Abtragung, Transport und Ablagerung durch fließendes Wasser, Gletscher oder Wind; Formung durch Wellen, Gezeiten und Meeresströmungen."[3] Bei der Veränderung von Oberflächenformen wird aber nicht das Material aus dem diese bestehen zerstört.4

Man erkennt also, dass durch die endogenen Prozesse größtenteils Oberflächenformen aufgebaut, diese durch exogene Vorgänge aber wieder zerstört werden. Die Bewertung des jeweiligen Anteils an der gesamten Formungen der Oberfläche hat sich aber im Laufe der Entwicklung der Geomorphologie als Wissenschaft gewandelt. Am Ende des 19. Jahrhunderts standen Untersuchungen über die Auswirkungen der Endogenen Prozesse auf das Erdrelief im Vordergrund und die exogenen Vorgänge wurden fast völlig außer acht gelassen. Erst um 1930 erhielten auch die exogenen Kräfte immer mehr Beachtung. Dies ging sogar soweit, dass ein völlig neuer Forschungszweig in die Geomorphologie eingeführt wurde, die Klimagenetische Geomorphologie, welche noch heute von vielen Wissenschaftlern erforscht wird.5

3. Die Theorie der Plattentektonik

In der Theorie der Plattentektonik werden fast alle endogenen Prozesse zusammengefasst und die Entstehung der vielfältigen Oberflächenformen der Erde erklärt. Obwohl lange Zeit angezweifelt, stellt sie heute eine gesicherte Erkenntnis dar. Grundlage der Theorie der Plattentektonik ist die Kontinentalverdriftungs – Hypothese, die 1929 von dem deutschen Wissenschaftler Alfred Wegener entwickelt wurde.

Die feste Erdoberfläche besteht aus mehreren größeren und kleineren Lithosphärenplatten die sowohl Kontinente als auch Ozeanböden umfassen und 100 bis 200 Kilometer tief in den oberen Erdmantel hinabreichen. Die Anzahl dieser Platten variiert in verschiedenen Büchern zwischen 10 und 20 Stück. Diese Platten besitzen unterschiedliche Bewegungsrichtungen und Geschwindigkeiten. Angetrieben werden sie durch die Bewegung des Erdmagmas. In der Asthenosphäre (Teil des Erdmantels) bewegt sich das Magma mit relativ niedrigen Geschwindigkeiten im Rahmen von Konvektionsströmungen, die die darüberliegenden Platten in langsamer Drift mit sich ziehen und gegeneinander verschieben. Wie diese Konvektionsströme entstehen, ist immer noch nicht ganz geklärt. Man nimmt an, dass das Erdmantelmaterial durch die Erwärmung in tieferen Schichten aufsteigt. Bei der horizontalen Bewegung unter der Lithosphäre kühlt es sich ab und sinkt wieder, um von neuem erwärmt zu werden. Im Aufströmbereich zweier Konvektionswalzen entfernen sich die Platten voneinander, während sie im Abstrombereich der Konvektionsströme aufeinander zudriften. So entstehen die unterschiedlichen Arten von Plattengrenzen. Die am häufigsten vorkommenden sind:

- Konvergierende Plattengrenzen,
- Divergierende Plattengrenzen und
- Konservierende Plattengrenzen.6

[...]


[1] Vgl. Eggers, W., List, E., Wagner, J. (Hrsg.): Harms Handbuch der Geographie. Physische

Geographie und Nachbarwissenschaften, Hannover 1992, S. 157.

[2] Eggers, W., List, E., Wagner, J. (Hrsg.): Harms Handbuch der Geographie. Physische Geographie

und Nachbarwissenschaften, Hannover 1992, S. 157.

[3] Eggers, W., List, E., Wagner, J. (Hrsg.): Harms Handbuch der Geographie. Physische Geographie

und Nachbarwissenschaften, Hannover 1992, S. 158.

4 Vgl. Eggers, W., List, E., Wagner, J. (Hrsg.): Harms Handbuch der Geographie. Physische

Geographie und Nachbarwissenschaften, Hannover 1992, S. 158.

5 Vgl. Eggers, W., List, E., Wagner, J. (Hrsg.): Harms Handbuch der Geographie. Physische

Geographie und Nachbarwissenschaften, Hannover 1992, S. 158 – 159.

6 Vgl. Eggers, W., List, E., Wagner, J. (Hrsg.): Harms Handbuch der Geographie. Physische

Geographie und Nachbarwissenschaften, Hannover 1992, S. 163.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Endogene Geomorphologie / Theorie der Plattentektonik
Hochschule
Universität Kassel  (FB Geographie)
Veranstaltung
Physische Geographie
Note
1,9
Autor
Jahr
2003
Seiten
14
Katalognummer
V26228
ISBN (eBook)
9783638286336
Dateigröße
443 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ausarbeitung zur Theorie der Plattentektonik und ein Vergleich der Wirkmächtigkeit dieser Theorie in Schulbüchern aus verschiedenen Zeiten (1942, 1971, 1989)
Schlagworte
Endogene, Geomorphologie, Theorie, Plattentektonik, Physische, Geographie
Arbeit zitieren
Thomas Wittmann (Autor:in), 2003, Endogene Geomorphologie / Theorie der Plattentektonik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26228

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