Effektive Standortpolitik in den neuen Bundesländern im Rahmen der EU-Strukturförderung

Analyse einer standortpolitischen Neuausrichtung in Sachsen-Anhalt für die Förderperiode 2014 - 2020


Bachelorarbeit, 2013

85 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis:

Tabellenverzeichnis:

Abstract

1. Einleitung

2. Die EU-Strukturförderung als politischer Rahmen für die standortpolitische Neuausrichtung in Sachsen-Anhalt
2.1. Theoretische Grundlagen der EU-Strukturförderung
2.2. Instrumente der Strukturförderung
2.3. Determinanten der neuen Förderperiode
2.4. Implikationen für Sachsen-Anhalt

3. Entwicklung eines methodischen Konzepts zur Priorisierung von Standortfaktoren
3.1. Standorttheorien und empirische Ergebnisse der Standortforschung
3.2 Begründung der methodischen Konzeption:
3.3. Ergebnisse des Relevanzrankings der befragten Unternehmen
3.4. Ergebnisse des Verbesserungspotenzial-Rankings
3.5. Ergebnisse der Konsistenzanalyse mit den EU2020-Zielen
3.6 Zusammenfassung der drei Indikatoren und Indikatorbildung:

4. Analyse der verteilungspolitischen Wirkungen einer potentiellen Neuausrichtung der Standortpolitik Sachsen-Anhalts
4.1. Koordinationsspiel mit Verteilungskonflikt
4.2. Operationalisierung der Fragestellung
4.3. Analyse der verteilungspolitischen Wirkungen

5. Ableitung von politischen Handlungsempfehlungen für die Standortpolitik Sachsen -Anhalts nach 2014:

6. Literaturverzeichnis Sammelbände:

Abbildungsverzeichnis:

Abbildung 1: Implikationen für Sachsen-AnhaltVerstärkte Ausrichtung auf EU2020: erhöhte Konditionalität

Abbildung 2: Systematisierung von Standortfaktoren

Abbildung 3: Harte und weiche Standortfaktoren

Abbildung 4: Indikatoren und Messmethoden

Abbildung 5: Ergebnisse des Relevanz-Rankings (grafisch)

Abbildung 6: Ergebnisse des Verbesserungspotenzial-Rankings (grafisch)

Abbildung 7: EU- und nationale Zielsetzungen im Vergleich

Abbildung 8: Ergebnisse der Konsistenzanalyse (grafisch)

Abbildung 9: Ergebnisse der Indexbildung (grafisch)

Abbildung 10: Exemplarische Auszahlungsmatrix eines Verlierers neuer Standortpolitik, z.B. Verband der Bauwirtschaft Sachsen-Anhalt

Abbildung 11: Exemplarische Auszahlungsmatrix eines Gewinners der neuen Standortpolitik, z.B. Universitäten, Fachhochschulen

Abbildung 12: Anteil der Stromerzeugung erneuerbarer Energien 2010 am Stromverbrauch 2007 (%)

Abbildung 13: Anteil der Personen von 30-34 Jahren mit tertiärem Bildungsabschluss in %, 2010

Abbildung 14: Öffentliche und privatwirtschaftliche F&E-Ausgaben in % des BIP der Bundesländer im Jahr 2009

Abbildung 15: Emissionen an Treibhausgasen in deutschen Bundesländern im Jahr 2007/2008 (2005 entspricht 100)

Abbildung 16: Erwerbstätigenquote in den deutschen Bundesländern (2010)

Tabellenverzeichnis:

Tabelle 1: EU-Kernziele für das Jahr 2020

Tabelle 2: Relevanz der Standortfaktoren (Durchschnittsbewertungen, Angaben in Prozentpunkten)

Tabelle 3: Ergebnisse des Relevanz-Rankings

Tabelle 4: Ergebnisse der Verbesserungspotenzial-Rankings

Tabelle 5: Ergebnisse der Konsistenzanalyse

Tabelle 6: Ergebnisse der Indexbildung

Tabelle 7: Analyse der Akteure und Verteilungswirkungen der standortpolitischen Neuausrichtung in Sachsen-Anhalt

Tabelle 8: Prioritäre Förderung

Tabelle 9: Konstante Förderung

Tabelle 10: Gekürzte Förderung

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei der Beratungsfirma Ramboll Management Consulting und speziell bei meinem Betreuer Guido Zinke, Senior Consultant bei Ramboll Management Consulting, bedanken. Von Januar bis März 2013 durfte ich ein Praktikum bei Ramboll absolvieren, aus dem sich die Idee für diese Arbeit ergeben hat. Ramboll unterstützte mich vor allem, indem ich auf die Daten einer Unternehmensbefragung zugreifen durfte, die von der Firma durchgeführt wurde.

Die vorliegende Arbeit wurde selbstverständlich vollumfänglich von mir selbst erarbeitet. Die Analysen und Schlussfolgerungen basieren ausschließlich auf meinen Gedanken und sind nicht repräsentativ für die der Firma Ramboll Management Consulting.

Patrick Tammer

Abstract

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Neuausrichtung der Standortpolitik in Sachsen-Anhalt in der 2014 beginnenden neuen Förderperiode der EU-Strukturförderung. Diese Neuausrichtung ist notwendig, da die neue Förderperiode der EU-Strukturförderung die geförderten Regionen mit wesentlichen neuen Rahmenbedingungen konfrontiert. Zum einen müssen die Regionen eine finanzielle Mittelkürzung verkraften, und zum anderem werden die Strukturfonds noch stärker auf die EU2020-Strategie ausgerichtet, was sich in einer strengeren Konditionalität der Mittelvergabe äußern wird.

Die Standortpolitik ist eine der Hauptverwendungszwecke der EU-Strukturfördermittel in Sachsen­Anhalt, und ist somit direkt von diesen neuen Rahmenbedingungen betroffen. Aufgrund des restriktiven Charakters dieser Determinanten ist vor allem eine stärkere inhaltliche Priorisierung und somit eine Effektivitätssteigerung notwendig.

Die Arbeit beantwortet daher im ersten Teil die Fragestellung, wie eine effektive Standortpolitik in Sachsen-Anhalt trotz der restriktiveren Bedingungen der neuen Förderperiode gestaltet werden kann. Dazu wurden zunächst bisherige theoretische Grundlagen und empirische Ergebnisse umfangreich analysiert. Zur Operationalisierung des Konzepts einer effektiven Standortpolitik wurde ein Indikator entwickelt, der auf wirtschaftlichen und politischen Indikatoren basiert. Zur Messung der Indikatoren werden unter anderen quantitativen Methoden der Datenerhebung in Form einer Unternehmensbefragung genutzt.

Mit der Beantwortung dieser Fragestellung geht allerdings zwangsweise eine Anpassung der Standortpolitik einher. Diese Anpassung bzw. stärkere inhaltliche Priorisierung der Standortpolitik in Sachsen-Anhalt führt aufgrund der restriktiveren Rahmenbedingungen unweigerlich zu einem Verteilungskonflikt unter den betroffenen Akteuren. Daher sollen im zweiten Teil dieser Arbeit die verteilungspolitischen Auswirkungen einer standortpolitischen Neuausrichtung in Sachsen-Anhalt analysiert werden.

Zu den zentralen Ergebnissen der Arbeit zählt, dass die zukünftige Standortpolitik in Sachsen-Anhalt Standortfaktoren wie Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal, Agglomerationseffekte, Lohnniveau, Universitäts- und Forschungsinfrastruktur sowie Innovationsumfeld und Image des Landes prioritär fördern sollte. Die Förderung von verwaltungsnahen Faktoren, Verfügbarkeit von Gewerbeflächen und neuen Infrastrukturprojekten sollte hingegen gekürzt werden. Die spieltheoretische Analyse des Verteilungskonflikts zeigt, dass die Landesregierung die neu ausgerichtete Standortpolitik auch gegen Widerstand einzelner Akteure durchsetzten kann, wenn es ihr gelingt, Koalitionsbildung unter den Gegnern zu verhindern.

1. Einleitung

Die neuen Bundesländer haben in den letzten zwei Jahrzehnten nach der deutschen Wiedervereinigung eine positive wirtschaftliche Entwicklung erlebt. Am Ende der EU- Förderperiode von 2007 bis 2013 werden sie nicht mehr zu den rückständigsten Regionen der EU, den so genannten Konvergenzregionen, zählen. Die EU-Strukturförderung, die rückständige Regionen in der Europäischen Union fördert, hat dazu einen wichtigen und gesamtwirtschaftlich messbaren Beitrag geleistet.1 Diese Beiträge waren und sind immens für die ostdeutsche Wirtschaftsentwicklung. In der Förderperiode von 2000 bis 2006 führte der jährliche Impuls dazu, dass das ostdeutsche Bruttoinlandsprodukt2 in der Umsetzungsphase jährlich um etwa 1,4 Prozentpunkte höher lag als im hypothetischen Fall ohne EU- Strukturförderung (Basislösung). Dadurch waren jährlich etwa 100.000 Personen3 mehr erwerbstätig.4 In der Förderperiode zwischen 2007 und 2013 betrug der jährliche Zuwachs des ostdeutschen Bruttoinlandsprodukts 1 Prozentpunkt. Die Erwerbstätigkeit lag somit schätzungsweise in der Förderperiode von 2007 bis 2013 um jährlich 70.000 über der Basislösung. Noch wichtiger sind aber die langfristigen wirtschaftlichen Impulse auf das Bruttoinlandsprodukt, die so genannten Niveaueffekte. So resultiert aus der Förderperiode 2000 bis 2006 ein positiver Niveaueffekt von 0,4%, was einer langfristigen Beschäftigungssteigerung von etwa 15.000 Erwerbstätigen entspricht. Aus der Förderperiode zwischen 2007 und 2013 resultiert zusätzlich ein Niveaueffekt von 0,3%, was einer langfristigen Beschäftigungssteigerung von 10.000 Erwerbstätigen entspricht.5

Dies ist zweifelsfrei eine positive Bilanz. Dennoch sind die neuen Bundesländer einschließlich Berlin auch zukünftig auf Zuwendungen seitens der Europäischen Union angewiesen. So wird in einer Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) betont:

„Gleichwohl wird auch nach 2013 ein Entwicklungsrückstand vorliegen und es wird weiterhin Bedarf bestehen, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in den ostdeutschen Ländern und Berlin zu unterstützen, da nicht alle Entwicklungshemmnisse überwunden sein werden und gleichzeitig neue Herausforderungen auftreten."6

Die neue Förderperiode der EU-Strukturförderung, beginnend im Jahr 2014, konfrontiert die Empfanger der Fördermittel jedoch mit entscheidenden neuen Rahmenbedingungen. So sind es im Wesentlichen zwei neue Determinanten, die die Strukturförderung in der kommenden Förderperiode bestimmen werden.

Zum einen soll die Europäische Strukturförderung komplett auf die Wachstumsstrategie der Europäischen Union, die EU2020-Strategie, mit den Prioritäten eines intelligenten, nachhaltigen und integrativen Wachstums, ausgerichtet werden, welche als Nachfolger der Lissabon-Strategie entwickelt wurde. Diese gezieltere Ausrichtung wird durch eine erhöhte Konditionalität in Bezug auf die Fördermittelvergabe realisiert.7 Zum anderen werden sich die Fördermittelempfänger zukünftig wesentlich restriktiveren finanziellen Bedingungen gegenüber sehen. Diese resultieren einerseits aus der Kürzung des Haushalts der 8 EU. Andererseits, führt die positive wirtschaftliche Entwicklung speziell in den neuen Bundesländern dazu, dass sie eine Förderkategorie aufsteigen und somit weniger Mittel erhalten.9

Diese einschränkenden Determinanten haben zur Folge, dass die Mittelvergabe in den neuen Bundesländern nicht wie gewohnt fortgeführt werden kann, sondern es einen Zwang zur Priorisierung gibt, wobei natürlich dennoch mindestens gleichwertige Resultate wie in den letzten Förderperioden erzielt werden sollen.

Eine der wesentlichen Verwendungszwecke der EU-Strukturfördermittel in den geförderten Regionen ist die Verbesserung der Attraktivität der eigenen Region gegenüber wirtschaftlichen Investoren. Dieses Politikfeld wird meist mit dem Begriff Standortpolitik umrissen, und ist somit direkt von den neuen Determinanten der kommenden Förderperiode betroffen. Um diesen Zusammenhang zwischen neu ausgerichteter EU-Strukturförderung und Standortpolitik in den geförderten Regionen soll es in dieser Arbeit gehen.

Ich werde in meiner Arbeit eines der neuen Bundesländer als Fallstudie analysieren. Nach Absprache mit dem Beratungsunternehmen Ramboll Management Consulting, mit dessen Unterstützung ich die folgende Untersuchung erarbeitet habe, ist die Wahl auf Sachsen­Anhalt gefallen. Die Entscheidung für eine Fallstudie hat dabei primär praktische Gründe, da die Wahl eines größeren geografischen Raumes den Rahmen einer Bachelorarbeit bei weitem überschreiten würde. Die Auswahl eines Bundeslandes als Referenzregion hat hingegen vor allem theoretische Gründe. So führte Krätschmar 1995 drei Grundprinzipien auf, nach denen sich die Auswahl eines Untersuchungsraumes richten soll:

Als erstes sei das Kriterium der Homogenität zu beachten, damit die Ausprägungen des Abgrenzungsmerkmals innerhalb des Untersuchungsraumes eine möglichst geringe Streuung aufweisen. Als zweites führt sie ein einheitliches Entscheidungszentrum an, indem der Untersuchungsraum beispielsweise derselben Legislative und Verwaltung untergeordnet ist. Der letzte Punkt bezieht sich auf eine einheitliche Planungs- und Programmregion, so dass z.B. der gesamte Untersuchungsraum einem Förderprogramm zugeordnet werden kann.10 All diese Grundprinzipien sind bei der Wahl des Bundeslandes Sachsen-Anhalt als Untersuchungsraum erfüllt, weshalb dieser geografische Rahmen die optimale Wahl darstellt.

Wie alle anderen Förderregionen, sieht sich auch Sachsen-Anhalt den neuen Determinanten der EU-Strukturförderung gegenüber. Wie bereits erwähnt liegt der Fokus dieser Arbeit auf einem bestimmten Verwendungszweig der Strukturfördermittel in Sachsen-Anhalt, der Standortpolitik, die, wie auch andere Verwendungszweige, an diese neuen Determinanten adaptiert werden muss. Es stellt sich somit folgende erste Fragestellung:

(1) Wie lässt sich eine effektive Standortpolitik unter den Bedingungen der neuen Determinanten der EU-Strukturförderung in der Förderperiode von 2014 bis 2020 in Sachsen-Anhalt gestalten?

Effektivität wird hier als ein Kriterium verstanden, in welchem Maße mit einer bestimmten Maßnahme ein verfolgtes Ziel erreicht wird (Maß der Wirksamkeit, Zielerreichungsgrad).11 In diesem Fall stellt die Ausrichtung der Standortpolitik die Maßnahme und die Ansiedlung externer Unternehmen, als primäre Intention jeder Standortpolitik, das verfolgte Ziel dar. Die erste Aufgabe dieser Untersuchung zur Standortpolitik in Sachsen-Anhalt nach 2014 ist also die optimale Ausrichtung der zukünftigen Standortpolitik in Sachsen-Anhalt unter den Bedingungen der neuen Determinanten der Förderperiode ab 2014 zu identifizieren, um das angestrebte Ziel, Ansiedlungen externer Unternehmen, zu maximieren. Dazu werden im dritten Kapitel verschiedene Standorttheorien und vorherige Datenerhebungen herangezogen, aus denen konkrete Hypothesen abgeleitet werden, die anschließend überprüft werden.

Jedoch stellt dieser Untersuchungsstrang nur den ersten Teil dieser Arbeit dar. Wie bereits erwähnt, sorgen die neuen restriktiveren Bedingungen der nächsten Förderperiode zu einem erhöhten Priorisierungszwang, so dass bei der Neuausrichtung der Standortpolitik weniger Mittel strenger verteilt werden müssen. Dies führt zwangsweise zu einem Verteilungskonflikt, bei dem es Verlierer und Gewinner unter den Fördermittelempfängern geben wird. Die Analyse dieses Verteilungskonflikts ist für die Politik von erheblicher Bedeutung. Zum einen um politischen Widerstand zu identifizieren und zum anderen um Umverteilungsentwicklungen sozial verträglich zu gestalten. Die Beantwortung folgender zweiter Fragestellung ist somit essentiell:

(2) Welche verteilungspolitischen Wirkungen würden sich durch die zuvor identifizierte Neuausrichtung der Standortpolitik ergeben?

In diesem Fall stellt die im ersten Teil identifizierte Ausrichtung der Standortpolitik Sachsen­Anhalts die unabhängige Variable dar und deren verteilungspolitische Wirkung die abhängige. Grundlage dieser Untersuchung werden Instrumente der Spieltheorie sein, mit deren Hilfe eine strukturierte Analyse der Akteurskonstellation und die Ableitung von Hypothesen möglich sind. Da es sich wie gesagt bei der Umsetzung der identifizierten Neuausrichtung der Standortpolitik in Sachsen-Anhalt noch um ein Zukunftsszenario handelt, kann die Analyse der verteilungspolitischen Wirkungen nur durch eine Simulation erfolgen.

Die obigen Ausführungen sollten die Aktualität der Thematik bereits deutlich gemacht haben. Die notwendige Neuausrichtung der Standortpolitik in Sachsen-Anhalt aufgrund der neuen Rahmenbedingungen ab 2014 wurde auch von den politischen Parteien im Magdeburger Landtag erkannt. So brachte am 17.04.2013 Die Linke einen Antrag mit dem Titel „Neuausrichtung der Standortpolitik notwendig" im Landtag ein. Jedoch wurde der Antrag von den Regierungsparteien CDU und SPD abgelehnt und stattdessen ein Alternativantrag verabschiedet. Dieser Alternativantrag beinhaltet aber kaum konkrete Vorschläge, sondern lediglich das Bekenntnis, zukünftig die „Wirtschaftsförderung noch effektiver und zielgenauer auszurichten."12 Genau an dieser Stelle setzt diese Untersuchung an, indem sie einen dringend notwendigen wissenschaftlichen Ansatz zur Analyse der standortpolitischen Neuausrichtung in Sachsen-Anhalt bietet.

Die politische Aktualität stellt aber nur die erste Dimension der Relevanz dieser Thematik dar. Denn auch wissenschaftlich ist die Fragestellung höchst relevant. So gibt es in der Literatur wenige Arbeiten, die sich konkret mit dem Zusammenhang zwischen der Ausrichtung der EU-Strukturförderung und der Ausrichtung von Standortpolitik in den geförderten Regionen beschäftigen. Werke, die diesen Zusammenhang für die Bedingungen der neuen Förderperiode analysieren, finden sich, aufgrund der zeitlichen Nähe, erst recht nicht. Hier ist eine deutliche Forschungslücke zu erkennen, zu deren Schließung diese Arbeit einen Teil beitragen soll.

Und auch methodisch verspricht diese Arbeit einen Mehrwert zu generieren, indem sie eine Vielzahl von empirischen standortpolitischen Untersuchungen berücksichtigt und kombiniert. Die Methodik liefert somit einen umfassenden und integrierten Ansatz, der eine effektive Standortpolitik exakt zugeschnitten auf die Bedingungen Sachsen-Anhalts messbar macht.

Zur Beantwortung der zuvor erläuterten Fragestellungen, werde ich folgendermaßen Vorgehen: Im zweiten Kapitel werden zunächst die EU-Strukturförderung und vor allem deren neue Determinanten in der neuen Förderperiode ab 2014 thematisiert, die den grundlegenden Rahmen der Standortpolitik in Sachsen-Anhalt darstellen. Im dritten Kapitel wird auf Grundlage von Standorttheorien und vorherigen Datenerhebungen ein methodisches Konzept entwickelt, dass eine effektive Standortpolitik in Sachsen-Anhalt messbar macht, und dieses unter anderen durch eine Unternehmensbefragung getestet. Daran anschließend sollen im vierten Kapital mit Hilfe spieltheoretischer Instrumente die verteilungspolitischen Wirkungen einer zuvor identifizierten standortpolitischen Neuausrichtung modelliert werden. Im letzten Kapitel werden schließlich die vorherigen Ergebnisse zusammengefasst und konkrete politische Implikation und Handlungsempfehlungen für Sachsen-Anhalt abgeleitet.

2. Die EU-Strukturförderung als politischer Rahmen für die standortpolitische Neuausrichtung in Sachsen-Anhalt

In diesem Kapitel soll nun die EU-Strukturförderung thematisiert werden, die den politischen Rahmen für die Standortpolitik in Sachsen-Anhalt darstellt. Durch zahlreiche Förderprogramme bezuschusst die EU essentiell Ausgaben des Landes für die Standortattraktivität Sachsen-Anhalts. Somit hat die EU-Strukturförderung wesentlichen Einfluss auf die Standortpolitik des Landes.

Die Europäische Union verbindet Länder und Regionen mit unterschiedlichem wirtschaftlichem Entwicklungsstand, häufig gemessen am Bruttoinlandsprodukt oder Pro­Kopf Einkommen. Nach der neoklassischen Wachstumstheorie würde es keiner interventionistischen Maßnahmen bedürfen, um diese ökonomischen Disparitäten zu beseitigen.13 Der Angleichungsprozess, Konvergenzprozess genannt, würde durch Marktmechanismen realisiert werden. Die Europäische Union scheint von dieser Annahme hingegen nicht überzeugt, sondern betont vielmehr, dass schwächer entwickelte Regionen vom wirtschaftlichen europäischen Integrationsprozess weniger stark profitierten.14 Illustrativ wird im Delors-Bericht von 1989 formuliert: „Transport costs and economies of scale would tend to favor a shift in economic activity away from less developed regions, especially if they were at periphery of the Community, to the highly developed areas at its center. "15 Genau an dieser Stelle setzt die EU-Strukturförderung an.

Die allgemeine Strukturpolitik ist ein Teilbereich der Wirtschaftspolitik. Aufgabe der Europäischen Strukturförderung ist es, wirtschaftlich schwächeren Regionen dabei zu helfen, Standortnachteile abzubauen und Anschluss an die allgemeine Wirtschaftsentwicklung zu halten. Ihr übergeordnetes Ziel ist es dem Prinzip des wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt und der Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten zu dienen, wie im Vertrag von Lissabon Artikel 2 festgehalten.16

Die Rechtsgrundlagen der europäischen Strukturpolitik beruhen auf den Artikeln 158 bis 162 des EG-Vertrages, den Verordnungen des Rates über die Europäischen Strukturfonds und den Kohäsionsfonds sowie auf den von der Europäischen Kommission zur Umsetzung der Strukturfondsförderung erlassenen Verordnungen und Leitlinien.17 Darin werden die konkreten Ziele der europäischen Strukturpolitik benannt:

Das erste Ziel ist "Konvergenz" und richtet sich konkret an die Entwicklung beziehungsweise den Aufholprozess von Regionen mit wirtschaftlichem Entwicklungsrückstand. So werden Regionen, die den Durchschnitt des Bruttoinlandsprodukts der EU zu einem gewissen Maße unterschreiten, finanziell unterstützt. Das zweite Ziel, "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung", betrifft Regionen, die nicht im "Konvergenz"-Ziel förderfähig sind. Ihnen soll mit dieser Förderung ermöglicht werden, wirtschaftlichen und sozialen Umbrüchen zu begegnen, aber auch Auswirkungen der Globalisierung und den Übergang zu einer wissensbasierten Gesellschaft zu meistern. Das dritte Ziel der Strukturpolitik ist die "Europäische territoriale Zusammenarbeit" (ETZ), die die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Regionen Europas fördert18.

Das Mittelvolumen der EU-Strukturförderung beläuft sich auf etwa ein Drittel der Haushaltsmittel der Europäischen Union. Die genaue Verwendung der Fördermittel wird durch so genannte Operationelle Programme geplant, die von den Regionen entworfen werden. In Deutschland erfolgt dies auf Bundesländerebene.

2.1. Theoretische Grundlagen der EU-Strukturförderung

Die Grundlage der Europäischen Strukturförderung bildet wie oben bereits grob angesprochen, das Vorhandensein von Disparitäten in der Europäischen Union. Die genaue theoretische Legitimation stammt dabei aus der Wachstumspoltheorie, einer regionalpolitischen Konzeption, die argumentiert, dass diese Disparitäten durch einen wirtschaftlichen Integrationsprozess nicht abgebaut, sondern verstärkt werden.19

Konkret postuliert die Wachstumspoltheorie, die 1955 von Francois Perroux entwickelt wurde20, dass auf integrierten und liberalisierten Märkten sich bestehende Agglomerationen weiter ausbreiten, weil die Zentren gegenüber der Peripherie dynamische Industriebetriebe, bessere Infrastrukturen, technologische Einrichtungen und höheres Know-how besitzen. Rückständige wirtschaftliche Regionen würden daher von der Integration geschädigt, während hoch entwickelte Regionen davon profitierten. Daraus leitet die Europäische Kommission die Notwendigkeit von Ressourcentransfers ab.21

Die Handlungslogik, wie dieser Ressourcentransfer realisiert werden soll, folgt dabei einem weiteren regionalpolitischen Konzept, dem Potenzialfaktoransatz. Dieser postuliert eine Ausstattung jeder Region mit verschiedenen regionalen Ressourcen, die mobilisiert werden müssen, um Wachstum zu generieren. Diese regionale Ressourcenausstattung wird als endogenes Entwicklungspotential bezeichnet. Die Faktoren, die dieses Entwicklungspotential bestimmen bzw. mit denen dieses Entwicklungspotential aktiviert werden kann, werden Potenzialfaktoren genannt, ihre Eingrenzung ist jedoch vage. Krätschmar führt derer drei auf. Zum einen interne Komponenten, die sich im Wesentlichen auf die topographische Lage beziehen. Zum zweiten Strukturkomponenten, die hauptsächlich mit beeinflussbaren Standortfaktoren assoziiert werden. Und zum dritten externe Komponenten, die sich eher auf die gesellschaftliche, politische und demographische Entwicklung beziehen.22

Konkrete Hinweise, dass dieser Ansatz der Strukturförderung der Europäischen Union zu Grunde liegt, liefern vor allem die Verordnungen EWG Nr. 1787/84 von 1984 und EWG Nr. 2083/93 von 1993.

2.2. Instrumente der Strukturförderung

Die wesentlichen Instrumente der EU-Strukturförderung sind die Strukturfonds, über die die Europäische Union bestimmten Regionen Finanzmittel zur Verfügung stellt. Dabei gilt das Additionalitätsprinzip, das besagt, dass die Förderung der EU nur zusätzlich zur Unterstützung der Mitgliedsstaaten erfolgt, und diese nicht komplett ersetzten darf. Es gibt im Wesentlichen drei Strukturfonds, die für die Strukturförderung in Deutschland relevant sind:

(1) Der Fond für regionale Entwicklung (EFRE) fördert Regionen mit Entwicklungsrückstand und Strukturproblemen. Seine Grundlage ist Artikel 160 des EG- Vertrags.23 (2) Der Europäische Sozialfond (ESF) ist das wichtigste beschäftigungspolitische Instrument der EU. Seine Ausrichtung wird in Artikel 146 EG-Vertrag festgelegt.24 (3) Der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) soll die Entwicklung der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft und allgemein des ländlichen

Raumes unterstützen. Dazu gehört unter anderen die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und der Lebensqualität sowie der Umwelt- und Tierschutz.

2.3. Determinanten der neuen Förderperiode

In der künftigen Förderperiode, die 2014 beginnt, unterliegt die EU-Strukturförderung und damit die Strukturfonds neuen Determinanten. Diese bestimmen direkt den Verwendungsspielraum der Regionen, so auch Sachsen-Anhalts, bezüglich der Fördermittel. In der neuen Förderperiode ergeben sich im Wesentlichen zwei neue Determinanten, zum einen eine finanzielle Mittelkürzung und zum anderen eine stärkere Ausrichtung auf die Wachstumsstrategie der Europäischen Union, die EU2020-Strategie.

Die finanzielle Mittelkürzung hat zwei Ursachen. Erster Grund ist der gekürzte Haushalt der EU ab 2014. Nach der Einigung der Regierungschefs im Februar 2013 bleiben die Agrar- und Strukturförderung zwar die größten Posten auf der Ausgabenseite, müssen allerdings mit weniger Mitteln auskommen.25 Voraussichtlich wird die Rubrik 1b „Kohäsion für Wachstum und Beschäftigung", aus der die EU-Strukturförderung bedient wird, eine Kürzung von 8,4% (29,7 Milliarden Euro) zu verkraften haben.26 Der zweite Grund für die finanzielle Mittelkürzung bezieht sich speziell auf die neuen Bundesländer. Durch die positive wirtschaftliche Entwicklung hat auch Sachsen-Anhalt einen Stand erreicht, der eine Förderung unter dem Ziel „Konvergenz" nicht mehr notwendig macht und es damit nicht mehr zu den rückständigsten Regionen innerhalb der Europäischen Union zählen wird27. Durch den Aufstieg in den Kreis der Übergangsregionen werden sie somit geringere Zuwendungen erhalten.

Die zweite wesentliche neue Determinante der kommenden Förderperiode ist die verstärkte Ausrichtung auf die Ziele der EU2020-Strategie.28 Die Oberziele der EU2020-Strategie sind intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum. Aufbauend auf diesen Oberzielen wurden fünf Kernziele aus den Bereichen Beschäftigung, Forschung und Innovation Klimaschutz und Energie, Bildung und Armutsbekämpfung definiert, die für die EU und ihre Mitgliedsstaaten verbindlich sind.29

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: EU-Kernziele für das Jahr 2020

Quelle: Anforderungen und Handlungsoptionen für den Einsatz der europäischen Strukturpolitik in den Jahren 2014-2020 in den neuen Bundesländern einschließlich Berlin

Ab der Förderperiode 2014 können nur noch Inhalte gefördert werden, die mit den Zielen der Europa 2020-Strategie im Einklang stehen.30 Daraus ergibt sich eine wesentlich restriktivere Konditionalität in Bezug auf den Verwendungsspielraum der Fördermittel für Sachsen­Anhalt.

2.4. Implikationen für Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt ist als Empfänger von Strukturfördermitteln direkt von den neuen Determinanten der kommenden Förderperiode betroffen. Wie eingangs bereits erwähnt wird der Fokus dieser Arbeit auf einem bestimmten Verwendungszweig der Strukturfördermittel liegen, nämlich der Standortpolitik. Diese versucht durch Steigerung der Attraktivität einer Region, Unternehmen zu einer Ansiedlung in dieser Region zu bewegen. Dabei erfolgt in dieser Arbeit neben der Analyse der wirtschaftlichen Dimension eine gleichberechtigte Betrachtung der politischen Dimension, die in Form der EU2020-Strategie einfließt. Die EU2020-Strategie wird in den nächsten Jahren nicht nur die Förderlandschaft in der Europäischen Union bestimmen, sondern auch maßgeblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Struktur in der EU haben, indem sie für manche Branchen günstigere Bedingungen schafft, für andere hingegen nicht. Für die Gestaltung einer effektiven und vor allem auch nachhaltigen Standortpolitik ist die politische Dimension daher essentiell. Sowohl die wirtschaftliche Determinante, in Form der finanziellen Mittelkürzung, als auch die politische Determinante, in Form der verstärkten Ausrichtung auf EU2020, haben einen restriktiven Charakter. Dies führt dazu, dass eine erhöhte Priorisierung in der Standortpolitik notwendig ist. Um dennoch eine effektive Standortpolitik zu gewährleisten, ist eine Neuausrichtung in Sachsen-Anhalt unvermeidbar. Dieser Neuausrichtung fehlt jedoch bisher die wissenschaftliche Grundlage. Genau diese Herausforderung wird im nächsten Kapitel angegangen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Implikationen für Sachsen-AnhaltVerstärkte Ausrichtung auf EU2020: erhöhte Konditionalität

Quelle: Eigene Darstellung

Dabei hat die Neuausrichtung der Standortpolitik in Sachsen-Anhalt tiefgreifende politische Bedeutung. Die Lebensverhältnisse, gemessen am Bruttoinlandsprodukt und Pro-Kopf­Einkommen, sind in Sachsen-Anhalt noch immer nicht auf dem gleichen Stand wie in den alten Bundesländern, wenngleich dieser Anspruch „gleichwertiger Lebensverhältnisse" im Grundgesetz Artikel 72 verankert ist.31 Eine effektive Standortpolitik kann durch Unternehmensansiedlungen Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung fördern, und somit zum politischen Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse im Bundesgebiet beitragen.

3. Entwicklung eines methodischen Konzepts zur Priorisierung von Standortfaktoren

Wie im letzten Kapitel festgestellt, führen die restriktiveren Determinanten der EU- Strukturförderung ab 2014 dazu, dass eine erhöhte Priorisierung und damit eine Neuausrichtung der Standortpolitik in Sachsen-Anhalt notwendig sind. Daraus ergibt sich direkt die Fragestellung, wie sich trotz der restriktiveren Determinanten eine effektive Standortpolitik gestalten lässt. Wie bereits eingangs erwähnt, wird Effektivität hier als ein Kriterium verstanden, in welchem Maße mit einer bestimmten Maßnahme ein verfolgtes Ziel erreicht wird (Maß der Wirksamkeit, Zielerreichungsgrad). In diesem Fall stellt die Ausrichtung der Standortpolitik die Maßnahme und die Ansiedlung externer Unternehmen, als primäre Intention jeder Standortpolitik, das verfolgte Ziel dar. Da zwischen der Maßnahme und der Erreichung des Ziels hier ein Kausalzusammenhang unterstellt wird, kann die Ausrichtung der Standortpolitik auch als unabhängige und die Ansiedlung externer Unternehmen als abhängige Variable betrachtet werden.32

Der Terminus „Standortpolitik" kann am besten mit dem Begriff Ansiedlungsförderung beschrieben werden und ist neben der Bestandspflege, Gründungsförderung und Clusterförderung eine der elementaren Strategien der regionalen Wirtschaftsförderung.33 Die Standortpolitik umfasst alle Maßnahmen, „die Standorte suchende auswärtige Unternehmen zur Ansiedlung [...] bewegen sollen."34 Damit ist das konkrete Ziel, nämlich die Ansiedlung externer Unternehmen, bereits benannt. Die Ansiedlung externer Unternehmen wiederum dient den übergeordneten Zielen der regionalen Wirtschaftsförderung. Diese sind laut Dallmann und Richter: (1) Sicherung bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze, (2) Sicherung und Verbesserung der Wirtschafts- und Finanzkraft und (3) Schaffung einer ausgewogenen Wirtschaftsstruktur.35 Damit soll eine konkrete Wohlfahrtssteigerung der in der Region lebenden Bevölkerung realisiert werden.

Die entscheidenden Kriterien, die ein Unternehmen zu einer Ansiedlung an einem neuen Standort bewegen sind die Standortfaktoren. Mit dem Fortschritt der Forschung wurden Standortfaktoren zunehmend differenziert betrachtet, weshalb sie heute sehr allgemein definiert werden, nämlich als „die variablen standortspezifischen Bedingungen, Kräfte, Einflüsse etc., die sich positiv oder negativ auf die Anlage und Entwicklung eines Betriebs auswirken."36 Die Standortpolitik versucht diese Standortfaktoren zu beeinflussen, um das Umfeld für Unternehmen zu optimieren.

Die Neuausrichtung der Standortpolitik in Sachsen-Anhalt ist somit direkt mit den Standortfaktoren verbunden. So führt der erhöhte Priorisierungszwang dazu, dass Standortfaktoren in Sachsen-Anhalt zukünftig nicht mehr mit dem gleichen finanziellen Volumen gefördert werden können, und die geförderten Standortfaktoren komplett im Einklang mit der EU2020-Strategie stehen müssen. Konkret heißt das, dass vor allem eine Priorisierung der Standortfaktoren notwendig ist, um eine effektive zukünftige Standortpolitik zu gestalten. Daher ist das Ziel dieses Kapitels ein methodisches Konzept zu entwickeln, dass die Priorisierung der Standortfaktoren in Sachsen-Anhalt im Rahmen der neuen Determinanten der kommen Förderperiode messbar macht.

3.1. Standorttheorien und empirische Ergebnisse der Standortforschung

Ausgangspunkt des zu erarbeitenden methodischen Konzepts ist die Analyse des bisherigen Forschungsstandes und die Einbeziehung vorheriger empirischer Ergebnisse. Daher wird in diesem Punkt zunächst auf den Forschungsstand bezüglich Standorttheorien und Standortfaktoren eingegangen, und anschließend auf relevante Studien zur Messung von Standortfaktoren.

Die Frage nach dem optimalen Standort wirtschaftlicher Aktivitätssubjekte ist bereits seit langem Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Durch die fortschreitende Entwicklung der Forschung und kontinuierliche neue empirische Erkenntnisse hat sich eine Vielzahl von umfassenden sowie von partiellen Erklärungsansätzen herausgebildet, die unterschiedliche Aspekte der Standortwahl betonen. Laut Kulke lässt sich die wissenschaftliche Forschung zu Faktoren der Unternehmensansiedlung heute in die drei Stränge unterteilen: statische, dynamische und systemische Ansätze.37

Die so genannten statischen Ansätze basieren auf den frühen wissenschaftlichen Erklärungsansätzen von Thünen (1842), Launhardt (1882) und Weber (1909) und dominierten bis in die 1970er Jahre die wissenschaftliche Debatte, werden aber auch heute noch häufig für empirische Untersuchungen herangezogen. Wesentliche Annahme dieser industriebasierten Ansätze ist es, dass Unternehmen aufgrund von Kosten- und Gewinnüberlegungen den optimalen Standort wählen.38 Demensprechend seien für die Industrie insbesondere die Verfügbarkeit von Produktionsfaktoren bzw. die Transportkosten zu den Märkten als ausschlaggebende Entscheidungskriterien für die Standortwahl - weitere, nachrangige Determinanten seien darüber hinaus die jeweilige Höhe der Arbeitskosten in einer Region sowie Agglomerationsvorteile. Innerhalb der statischen Ansätze lassen sich ein neoklassischer und ein behavioristischer Ansatz unterscheiden.39 Der erstere sieht Unternehmen klar als Gewinnmaximierer. Aus dieser Sichtweise werden dann deduktiv Regeln über das Standortverhalten abgeleitet. Behavioristische Ansätze hingegen sehen Unternehmen eher als Satifizierer. Dabei wird primär auf einige Schlüsselfaktoren geachtet, wohingegen andere Standortfaktoren lediglich Mindestanforderungen erfüllen müssen.40 Die traditionelle Standorttheorie sieht sich seit den 1970er Jahren teilweise substantieller Kritik ausgesetzt. So wird sie insbesondere wegen ihrer restriktiven Annahmen, der Orientierung am optimalen und nicht am zufrieden stellenden Standort, des statischen Charakters sowie der Überbetonung der Kostenseite angefochten und eine unzureichende Berücksichtigung von Arbeitsmärkten und Agglomerationsfaktoren kritisiert.41

Die dynamischen Ansätze konzentrieren sich bei der Erklärung von Verlagerungen bestehender Betriebe und die Gründung von Unternehmen an neuen Standorten auf die sich wandelnden Anforderungen von Unternehmen an ihre Standorte im Laufe der Zeit.42 Die veränderten Standortanforderungen führen die Vertreter der dynamischen Ansätze auf innovative Veränderungen bei Produkten, Produktionsprozessen oder Organisationsformen zurück.43 So wird in der von Raymond Vernon entwickelten Produktlebenszyklushypothese angenommen, dass sich zentrale Merkmale und damit auch die Modalitäten der Herstellung von industriell hergestellten Produkten im Zuge des Produktlebenszyklus' wandeln.44 Kritisiert wird an diesen Strömungen die stark technisch-deskriptive Ausrichtung und die unzureichende Erklärung von Innovationen.45

Als drittes liefern systemische Ansätze Erklärungen für die Standortentscheidung von Unternehmen. Sie betonen das Denken in Systemzusammenhängen und fokussieren sich dabei auf unternehmensinterne Organisationsstrukturen (Unternehmensgröße, -art und - struktur) sowie Beziehungen von Unternehmen zum regionalen Umfeld (Produktions- und Dienstleistungsunternehmen, politische Entscheidungsträger, Verbände, Forschungseinrichtungen).46 Die Beziehungen von Unternehmen zu ihrem Umfeld werden maßgeblich von Agglomerationswirkungen bestimmt, die Anreize für Ansiedlungen schaffen.47 Zu diesen Agglomerationswirkungen gehören z.B. Möglichkeiten zum Austausch von formalisierten (explizitem) und nicht formalisierten (implizitem) Wissen, Orte für face- to-face-Kontakte und Eingebundenheit (embeddedness) in das kulturelle, soziale und politische Umfeld einer Region (Industrial Districts, innovative Milieus, Branchencluster).48 Agglomerationswirkungen können genauer in drei Konzentrationswirkungen unterscheiden werden: Skaleneffekte, Lokalisationsvorteile sowie Urbanisierungsvorteile. Die Ballung von wirtschaftlicher Aktivität kann für Unternehmen jedoch auch Nachteile haben, beispielsweise hohe Boden- und Mietpreise, Umweltbelastungen oder Verkehrsüberlastung.

Entsprechend der Vielzahl an theoretischen Ansätzen zu Standortentscheidungen ist natürlich auch die Zahl potentieller Standortfaktoren immens. Wenngleich in der Wissenschaft keine konsensfähige Einteilung von Standortfaktoren existiert, so wird die folgende Systematisierung doch häufig verwendet:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Systematisierung von Standortfaktoren

Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon, eigene Darstellung

Vor allem die Unterscheidung nach dem Grad der Quantifizierbarkeit ist in der Literatur gebräuchlich geworden:

„Harte Standortfaktoren schlagen sich unmittelbar in Kosten nieder."49 Dazu gehören klassische Standortfaktoren wie Flächen und Gebäude, Arbeitskräfte, Rohstoffe oder Infrastruktur.

„Weiche Standortfaktoren lassen sich nicht unmittelbar in Kosten-Nutzen-Analysen quantifizieren."50 Ihre Zielbeiträge müssen subjektiv geschätzt werden und durch heuristische Entscheidungsmodelle bewertet werden.

In der Literatur wird häufig argumentiert, dass subjektive Einschätzungen in Form der weichen Standortfaktoren gegenüber harten Faktoren zunehmend an Bedeutung gewinnen.51 Die Zuordnung weicher und harter Standortfaktoren ist allerdings schwierig und gleicht mehr einem Kontinuum als einer klaren Abgrenzung, wie die folgende Grafik zeigt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Harte und weiche Standortfaktoren

Quelle: Salmen 2007, S. 143, abgewandelte eigene Darstellung

Empirische Ergebnisse:

Im Anschluss an die Darstellung des Forschungsstands, soll nun auf die bisherigen empirischen Ergebnisse eingegangen werden. Aufgrund der langjährigen Tradition der Untersuchung von Standortfaktoren in der Wissenschaft, gibt es selbstverständlich zahlreiche Daten und Studien zur Analyse von Standortfaktoren in allen nur denkbaren geografischen Regionen.

In der empirischen Forschung zur Analyse von Standortfaktoren werden im Wesentlichen zwei Methoden eingesetzt. Zum einen stehen statistische bzw. ökonometrische Verfahren zur Verfügung. Wenngleich diese Methode geringe Kosten impliziert, so weist sie doch erhebliche Nachteile auf. Man verlässt sich komplett auf sekundärstatische Daten und vor allem können nur Variablen einbezogen werden, die quantifizierbar sind, was spezielle bei weichen Standortfaktoren kaum der Fall ist. Zum anderen können Akteure direkt nach ihren Gründen für eine Standortentscheidung oder die Priorisierung von Standortfaktoren befragt werden. Negativ ist hier zwar, dass natürlich subjektive Daten vorliegen, dennoch weist die Methode einige wesentliche Vorteile auf, vor allem die Berücksichtigung nicht quantifizierbarer Variablen.52

Wenngleich eine Vielzahl von Daten und Studien in die Entwicklung dieses methodischen Konzepts eingegangen sind, so sollen im Folgenden lediglich auf die drei relevantesten Studien eingegangen werden.

Institut der deutschen Wirtschaft Köln & IW Consult (2012): Die Messung der industriellen Standortqualität in Deutschland

Diese erste Studie über die Standortqualität Deutschlands ist neben ihrer Aktualität vor allem wegen ihres Umfangs und Ausführlichkeit relevant. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat in Zusammenarbeit mit der IW Consult GmbH in einer Metastudie nicht nur die Erkenntnisse von mehr als einem Dutzend aktueller Vergleichsstudien renommierter Forschungseinrichtungen, Institutionen und Unternehmen zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit und Standortqualität aggregiert, sondern hat auch 2200 Unternehmen aus den Bereichen Industrie und industrienahe Dienstleistungen zur Relevanz von insgesamt 71 Standortindikatoren befragt.

[...]


1 Gesellschaft für Finanz- und Regionalanalysen Münster: Anforderungen und Handlungsoptionen für den Einsatz der europäischen Strukturpolitik in den Jahren 2014-2020 in den neuen Bundesländern einschließlich Berlins, 2010, Seite 18.

2 Mit dem ostdeutschen Bruttoinlandsprodukt ist hier das Bruttosozialprodukt der Bundesländer Thüringen, Sachsen, Sachsen -Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin gemeint.

3 Zum Vergleich: Die momentane Arbeitslosigkeit (Mai 2013) liegt in Ostdeutschland bei 869.246 Personen (Statistik der Bundesagentur für Arbeit, unter: http://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische -Gebietsstruktur/Ost-West/Ost-Nav.html?year_month=201305, Stand: 10.06.2013).

4 Gesellschaft für Finanz- und Regionalanalysen Münster: Anforderungen und Handlungsoptionen, Seite 18.

5 Ebd. Seite 18.

6 Ebd. Seite 18.

7 Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten Brandenburg: Fachgespräche zur Vorbereitung der Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung in der Förderperiode 2014-2020 in Brandenburg (Stand: 11. Oktober 2012), 2012, Seite 1.

8 EU-Haushalt 2014-2020. Die Details in Zahlen, unter: http://www.euractiv.de/finanzen-undwachstum/ artikel/eu-haushalt-2014-2020-die-details-in-zahlen-007202, Stand: 21.03.2013.

9 Gesellschaft für Finanz- und Regionalanalysen Münster: Anforderungen und Handlungsoptionen, Seite 30.

10 Krätschmar, Sabine: Theorie und Empirie der Regionalpolitik. Zur Erfolgswirksamkeit der Regionalpolitik in der Europäischen Union. 1995, S. 7-9.

11 Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Effektivität, unter: http://wirtschaftslexikon. gabler.de/Archiv/7639/effektivitaet-v9.html, Stand: 06.06.2013.

12 Alternativantrag der Fraktion CDU und SPD im Landtag Magdeburg: Neuausrichtung der Standortpolitik notwendig. 2013, Seite 1.

13 Vgl. Südekum, Jens: Wie sinnvoll ist die Regionalpolitik der Europäischen Union?, 2002, Seite 127 in: Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, 2002, Vol. 51 (2): 121-141.

14 Vgl. Mannheim, Felix: Die EU-Strukturpolitik. Bestandsaufnahme und Kritik mit besonderem Augenmerk auf die Agenda 2000, 2007.

15 Delors, Jaques: Report on economic and monetary union in the European Community, 1989, Seite 22.

16 Vertrag von Lissabon, Artikel 2,2009, S. 13: „Sie [Europäische Union] fördert den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt und die Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten."

17 Was versteht man eigentlich unter Strukturpolitik?, unter: http://www.bmwi.de/DE/Themen/Europa/eu -strukturpolitik,did=143850.html, Stand: 06.06.2013.

18 Wie lassen sich die Ziele der Strukturförderung beschreiben?, unter: http://www.bmwi.de/DE/Themen Europa/eu-strukturpolitik,did=143850.html, Stand: 21.03.2013.

19 Krätschmar, Sabine: Regionalpolitik, 1995, Seite 133.

20 Vgl. Perroux, Francois : L‘économie du XXième Siècle, 1961.

21 Kommission der Europäischen Gemeinschaft: Die EG und ihre Regionen. Die Europäische Gemeinschaft und ihre Regionen, 10 Jahre Regionalpolitik der Gemeinschaft und Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), 1985, Seite 24.

22 Krätschmar, Sabine: Regionalpolitik, Seite 38-44.

23 Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union, 2009, Artikel 160

24 Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union, 2009, Artikel 146.

25 Merkel zufrieden mit Einigung, unter: http://www.euractiv.de/finanzen-und-wachstum/artikel/eu-haushalt -2014-2020-die-details-in-zahlen-007202, Stand 20.03.2013; EU-Staaten einigen sich auf 960-Milliarden -Obergrenze, unter: http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-02/eu-gipfel-haushalt-bruessel, Stand 20.03.2013.

26 EU-Haushalt 2014-2020. Die Details in Zahlen, unter: http://www.euractiv.de/finanzen-und -wachstum/artikel/eu-haushalt-2014-2020-die-details-in-zahlen-007202, Stand: 21.03.2013.

27 Gesellschaft für Finanz- und Regionalanalysen Münster: Anforderungen und Handlungsoptionen, Seite 30.

28 So betont der strategische Rahmen für die EU-Strukturfonds von 2014 bis 2020: „Sie [EU-Strukturfonds] sind auf Ebene der EU die wichtigsten Instrumente zur Finanzierung von Investitionen, die die Mitgliedstaaten bei der Wiederherstellung und Stärkung von Wachstum und einer beschäftigungsintensiven wirtschaftlichen Erholung unterstützen und die gleichzeitig eine nachhaltige Entwicklung im Einklang mit den Zielen der Strategie Europa 2020 gewährleisten.“ (Europäische Kommission: Strategischer Rahmen Kohäsionspolitik 2014-2020, 2012, Seite 3).

29 Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten Brandenburg: Fachgespräche, S. 1.

30 Ebd. Seite 1.

31 Bundeszentrale für politische Bildung: Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, Artikel 72, Absatz 2, unter: http://www.bpb.de/nachschlagen/gesetze/grundgesetz/, Stand: 04.06.2013.

32 Dieser Kausalzusammenhang zwischen Standortstruktur bzw. Standortpolitik, die die Standortstruktur maßgeblich bestimmt, und der Ansiedlungsentscheidung von Unternehmen ist implizite Annahme dieser Arbeit und in der Standortforschung nahezu unumstritten, da die Prozesse der Standortwahl von Unternehmen weitestgehend bekannt s

33 Dallmann, Bernd/ Richter, Michael: Handbuch der Wirtschaftsförderung. Praxisleitfaden zur kommunalen und regionalen Standortentwicklung, 2011, Seite 36ff.

34 Ebd. Seite 37.

35 Ebd. Seite 34f.

36 Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Standortfaktoren, unter: http ://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/5808/standortfaktoren-v9 .html, Stand: 04.06.2013.

37 Kulke, Elmar: Wirtschaftsgeographie. 4. Auflage, 2009, Seite 77.

38 Kulke, Elmar: Wirtschaftsgeographie, 2009, Seite 77.

39 Göbel, Christiane/ Hamm, Rüdiger: Zur Bedeutung regionaler Standortfaktoren. Empirische Analysen als Entscheidungshilfe der regionalen und kommunalen Wirtschaftspolitik, 2010, Seite 189.

40 Ebd. Seite189.

41 Bathelt, Harald/Glückler, Johannes: The Relational Economy. Geographics of Knowing and Learning, Oxford 2011, Seite 173.

42 Kulke, Elmar: Wirtschaftsgeographie, Seite 77.

43 Ebd. Seite 77.

44 Vgl. dazu Raymond Vernon: International investment and international trade in the product cycle, 1966. Göbel, Christiane/ Hamm, Rüdiger: Zur Bedeutung regionaler Standortfaktoren, Seite 190.

46 Göbel, Christiane/ Hamm, Rüdiger: Zur Bedeutung regionaler Standortfaktoren, Seite 190.

47 Bathelt, Harald/Glückler, Johannes: The Relational Economy, Seite 154. Göbel, Christiane/ Hamm, Rüdiger: Zur Bedeutung regionaler Standortfaktoren, Seite 190.

48 Göbel, Christiane/ Hamm, Rüdiger: Zur Bedeutung regionaler Standortfaktoren, Seite 190.

49 Kinkel, Steffen: Erfolgskritische Standortfaktoren ableiten. Eine erfahrungsbasierte Auswahlhilfe, 2009, Seite 59.

50 Ebd. Seite 59.

51 Bathelt, Harald/Glückler, Johannes: The Relational Economy, Seite 173f.

52 Göbel, Christiane/ Hamm, Rüdiger: Zur Bedeutung regionaler Standortfaktoren, Seite 195-197.

Ende der Leseprobe aus 85 Seiten

Details

Titel
Effektive Standortpolitik in den neuen Bundesländern im Rahmen der EU-Strukturförderung
Untertitel
Analyse einer standortpolitischen Neuausrichtung in Sachsen-Anhalt für die Förderperiode 2014 - 2020
Hochschule
Freie Universität Berlin  (Otto-Suhr-Institut)
Note
1,3
Autor
Jahr
2013
Seiten
85
Katalognummer
V262261
ISBN (eBook)
9783656505419
ISBN (Buch)
9783656506898
Dateigröße
3587 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
effektive, standortpolitik, bundesländern, rahmen, eu-strukturförderung, analyse, neuausrichtung, sachsen-anhalt, förderperiode
Arbeit zitieren
Patrick Tammer (Autor:in), 2013, Effektive Standortpolitik in den neuen Bundesländern im Rahmen der EU-Strukturförderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262261

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