Sind Eurobonds geeignete Instrumente gegen die Krise im Euro-Raum?

Dieses Mal ist alles neu.


Projektarbeit, 2013

20 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Fremd – und Fachwörter

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Was sind Bonds?

3 Heranführung an Eurobonds
3.1 Was versteht man unter Eurobonds?
3.2 Vision und Definition
3.3 Prinzip bedingte Nachteile

4 Vorstellung der Bond-Konzepte
4.1 Model de Grauwe / Moesen
4.2 Blue Bonds und Red Bonds

5 Was spricht gegen Bonds?

6 Alternativen zu den vorgestellten Bonds- Konzepten
6.1 Nachhaltigkeitsbonds und Bürgerbonds

7 Fazit

8 Schlusswort:

9 Literaturverzeichnis

Fremd – und Fachwörter

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

„Dieses Mal ist alles anders.[1]“, lautet der Titel eines 2010 erschienen Buches und zielt damit auf die Schuldenkrise als Folge der Bankenkrise (2007 bis 2009) sowie der parallel wirkenden Wirtschaftskrise (2008 bis 2009). Die beiden Autoren mutmaßen, dass man mit Hilfe der bekannten Wirtschaftstheorien diese Schuldenkrise nicht bewältigen kann.

„Dieses Mal ist alles neu.“, lautet der Titel dieses Buches über die Euro-Krise. Dieses Mal bietet uns die Geschichte keine Vorlage an und deshalb kann auch auf keine der bewährten Wirtschaftstheorien zurückgegriffen werden.

Die, in ein gemeinsames Korsett geschnürten, verschieden ausgerichteten Politiklinien und unterschiedlich leistungsfähigen Volkswirtschaften des Euro-Raumes [2] [3] ermöglichten, wenn nicht sogar förderten, die Entstehung der Krise. So ist die Architektur des Euro und des Euro-Raumes auch ursächlich für die Probleme und daher ist die Euro-Krise eine auch eine Strukturkrise.

Spätestens Ende 2010 trauten die Gläubiger Griechenland nicht mehr die Bedienung seiner Staatsschulden zu. Das führte zu nicht mehr finanzierbaren Staatsausgaben Griechenlands. Die wirtschaftlich stärkeren Länder des Euro-Raumes stützten jetzt Griechenland. „Transferunion III, die Bezahlung durch landesfremde Steuerzahler[4].“ So kommt zu der Strukturkrise nun auch eine Vertrauenskrise. Diese erfasst nach und nach diejenigen Staaten des Euro- Raumes deren überbordende Schuldenpolitik ebenfalls ihren Zugang zu den Kapitalmärkten einschränkt und so massiv erschwerte Refinanzierungsoptionen zur Folge hat. Durch eine gemeinsame Währung aneinander gekettet, entfällt für sie die Option der munter rotierenden Notenpresse. Dieser Lösungsansatz, wie zum Beispiel in England oder den USA noch möglich und praktiziert, ist den Euro-Staaten verwehrt. „Dieses Mal ist alles neu.“, erfordert neue Wege zur Krisenbewältigung. Gibt es diese Wege und ist Europa mit den Eurobonds auf dem richtigen Weg? Lernen Sie nun die verschiedenen Eurobonds kennen.

2. Was sind Bonds?

Per Definition sind Bonds[5] Anleihen und zählen zu den verzinslichen Wertpapieren. Der Gläubiger gewährt dem Emittenten Kredit in Höhe des Nennwertes der Anleihe und wird zum Fremdkapitalgeber. Der schuldrechtliche Anspruch des Gläubigers besteht auf der Zahlung des verbrieften Zinssatzes während der Laufzeit, sowie der Tilgung des überlassenen Kapitals am Laufzeitende. Durch die Rückzahlung des Nennwertes endet das Schuldverhältnis.

Ein Ausfallrisiko entsteht dann, wenn der Schuldner in Zahlungsverzug kommt oder zahlungsunfähig wird. Das Ausfallrisiko der Anleihe steht häufig im umgekehrten Verhältnis zur Bonität des Schuldners. Falls die Bonität gering ist, muss eine höhere Verzinsung angeboten werden, um die Anleihe für mögliche Anleger attraktiv zu gestalten. Der Zins steigt zumeist mit dem Risiko. Ein Risiko ist immer vorhanden. So stellte die Republik Ecuador im Dezember 2008 die Zahlung von Zinsen für ihre Staatsanleihen ein.[6] Trotz guter Bonität.

Ratingagenturen[7] bewerten die Risiken von Staatsanleihen und prognostizieren, inwieweit das Land in der Lage ist seine Schulden zu besichern und zu begleichen. Deutsche Staatsanleihen sind übrigens nicht besichert, da in Deutschland die öffentlichen Haushalte per Gesetz nicht konkursfähig sind. Deutschland garantiert die Rückzahlung seiner Anleihen, dies schafft ein hohes Maß an Vertrauen. Im Gegensatz dazu führt geringes Vertrauen zu einem schlechten Rating und in Folge dessen, höherer Zinssätze. „Letztlich sind es auch die Märkte, die die Schuldengrenzen diktieren. Ein Staat kann nur so lange auf Pump leben, wie er Interessenten für seine Schuldtitel findet.“[8] Eine Entwicklung die zu hohen Finanzhilfen für Griechenland führte, dessen Bankrott durch diverse Rettungsmaßnahmen[9] verhindert wird. Die übrigen Mitglieder der sogenannten GIPS-Staaten sind ebenfalls Anwärter auf verschiedene Finanzhilfen und Rettungsmaßnahmen. Experten sind sich einig darüber, dass die gegenwärtigen Rettungsmaßnahmen als langfristige Lösungen eher ungeeignet sind und keinen spürbaren Anreizfaktor bieten.

3. Heranführung an Eurobonds

Der erste Eurobond war eine Anleihe mit einem Ausgabevolumen von 15 Millionen US Dollar und zehnjähriger Laufzeit zur Finanzierung des italienischen Autobahnnetzwerks 1963[10]

Insofern war es zwar nicht seine Erfindung, als der Eurogruppen Vorsitzende Jean Claude Juncker die Idee einer gemeinsamen Europäischen Anleihe einbrachte, aber so war er zumindest deren Wiederentdecker.[11]

3.1 Was versteht man unter Eurobonds?

Wikipedia definiert Eurobonds wie folgt: „Als EU-Anleihe im Sinne dieses Artikels (auch Eurobonds, Euro-Staatsanleihe oder Gemeinschafts-, bzw. Unionsanleihe genannt) wird eine bislang nicht realisierte, aber kontrovers diskutierte Art von Staatsanleihen in der Europäischen Union oder der Eurozone bezeichnet. Bei dieser Art Anleihe würden EU-Staaten gemeinsam Schulden am Kapitalmarkt aufnehmen, die aufgenommenen Mittel unter sich aufteilen und gesamtschuldnerisch für die Rückzahlung und Zinsen dieser Schulden haften. [12].“

3.2 Vision und Definition

Die Vision hinter den Eurobonds ist die Einführung eines gemeinsam aufgelegten Finanzinstrumentes, das den Euro-Ländern die Kapitalbeschaffung zu günstigen Konditionen durch einen niedrigen Zinssatz ermöglichen soll. Dieser niedrige Zinssatz wäre erzielbar durch die kollektive Haftung aller Euroländer.

3.3 Prinzip bedingte Nachteile.

Das Ziel der Einführung der Eurobonds ist die Rettung verschuldeter Staaten des Euro-Raumes und damit der Fortbestand Europas in gewohnter Form. Prinzip bedingte Nachteile der Eurobonds stehen deren Einführung im Wege. So müssen die wirtschaftlich starken Euro-Staaten wie Deutschland oder Frankreich auf der einen Seite damit rechnen, für die Schulden der wirtschaftlich schwachen Staaten zumindest teilweise einzustehen. Auf der anderen Seite erhalten sie für ihr Risiko in kaum abschätzbarer Höhe eine geringe Entlohnung. Zusätzlich belasten sie die gestiegenen Zinslasten durch die Emission von Eurobonds. Diese Faktoren führen zu geringer Akzeptanz und Vertrauen in die Politik bei den Bürgern wirtschaftlich starker Länder und verstärken deren Angst vor einem Autonomieverlust und dem Zugriff auf Privatvermögen. „Der Glaube an die Führungskompetenz ist aufgezehrt[13].“ Die von der kumulierten Bonität abhängige Zinsangleichung, wesentliche Eigenschaft der Eurobonds, würde die wirtschaftlich schwachen Länder entlasten. Nunmehr ausgestattet mit einer Patronatserklärung nicht unähnlicher Sicherheit, könnte der Anreiz zum Schuldenabbau aus eigener Kraft wegfallen, das befürchtetes free-riding zu Lasten der Gemeinschaft träte ein[14]. Auch eine Haftung der einzelnen Länder gemäß ihrem Anteil mildert die Gefahr für die anderen Euro-Staaten nur minimal.

4. Vorstellung der Bond-Konzepte

„Ein einheitliches Konzept zur Einführung von Eurobonds existiert nicht. Stattdessen besteht eine konzeptionelle Vielfalt, die Gemeinsamkeiten, aber auch große Unterschiede aufzeigt. Es können drei Grundkategorien von Gemeinschaftsanleihen, die sich nach Art der Haftung sowie dem Umfang der Substitution der nationalen Anleiheemission unterscheiden, identifiziert werden.“[15]

Die deutliche Entlastung oder die Rettung eines Staates im Euro-Raum, darf nicht zur Gefahr für die anderen Staaten im Euro-Raum werden. Ein Aufweichen der Disziplin gerade in den Ländern, denen eben die Einhaltung der Disziplin aus dem Schlammassel helfen würde, muss vermieden werden. Bonds dürfen für stabilitätsorientierte Staaten nicht zu einer Bürde mit unüberschaubaren Risiken werden.

Wissenschaftler haben versucht, die Eurobonds den Bedürfnissen von Euro- Staaten und Anlegern anzupassen und sind mit unterschiedlichen Lösungsansätzen gestartet. Ich stelle Ihnen drei verschiedene Bonds genauer vor.

[...]


[1] (Reinhart & Rogoff, 2010).

[2] (EU, 2011)

[3] (Brenke, 2012)

[4] (Bagus, 2012)

[5] (Choudhry, The Bond and Money Markets: Strategy, Trading, Analysis, 2001)

[6] ) (Busch, 2008)

[7] (EU-Parlament, 2013)

[8] . (Konrad & Zschäpitz, 2012)

[9] (Navratil, 2008)

[10] (Choudhry, An Introduction to Bond Markets, 2010)

[11] (Strupczewski, 2009)

[12] (wikipedia, wikipedia/EU-Anleihe, kein Datum)

[13] (Politik, 2011)

[14] (Hardin, 1968)

[15] (Steinberg & Somnitz, 2013)

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Sind Eurobonds geeignete Instrumente gegen die Krise im Euro-Raum?
Untertitel
Dieses Mal ist alles neu.
Note
1,0
Autor
Jahr
2013
Seiten
20
Katalognummer
V262143
ISBN (eBook)
9783656510352
ISBN (Buch)
9783656510390
Dateigröße
572 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Eurobonds, Bluebonds, Redbonds, gewichtete Bonds, Nachhaltigkeitsbonds, Bürgerbonds, Europa, Eurokrise, Griechische Schuldenkrise, Maastrichtkriterien
Arbeit zitieren
Heinz Mittler (Autor:in), 2013, Sind Eurobonds geeignete Instrumente gegen die Krise im Euro-Raum?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262143

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Sind Eurobonds geeignete Instrumente gegen die Krise im Euro-Raum?



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden