Der Regenwurm und seine Sinne - Lokalisierung der Lichtwahrnehmung beim Regenwurm


Unterrichtsentwurf, 2004

16 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1. Beschreibung der pädagogischen Situation

2. Didaktisch-methodische Überlegungen zur Unterrichtsreihe

3. Didaktisch-methodische Überlegungen zur Unterrichtsstunde

4. Ausblick

5. Literatur

6. Anhang

1. Beschreibung der pädagogischen Situation

Seit November 2002 unterrichte ich eigenverantwortlich die Klasse 7c. Das Fach Biologie wird, wie bereits in den Klassen 5 und 6, ganzjährig und zweistündig unterrichtet. Die beiden Stunden werden leider als Einzelstunden gegeben, aber da sie montags in der 5. und dienstags in der 1. Stunde stattfinden, besteht trotzdem die Möglichkeit an zwei aufeinander folgenden Tagen thematisch und methodisch eng verknüpft zu arbeiten. Zwischen den beiden Stunden hat keine andere Klasse in dem Biologiefachraum Unterricht, sodass Tafelbilder, Gruppentische und Unterrichtsvorbereitungen aus der vorherigen Stunde bestehen bleiben können. Dadurch wird die Durchführung von forschend-entdeckendem, handlungs- und problemorientiertem Unterricht, der mir in dieser Klasse sehr wichtig ist, etwas erleichtert. Ich versuche die SuS[1], so oft es geht, Experimente entwickeln und diese auch im Unterricht umsetzen zu lassen.[2]

Am Schuljahresbeginn wurde die ursprüngliche Lerngruppe, die seit dem Eintritt in die Herderschule zusammen ist, um 9 Mädchen aus einer anderen Schule erweitert, sodass sich die Klasse nun aus 17 Mädchen und 11 Jungen zusammensetzt. Die neuen Schülerinnen mussten sich erst einmal neu orientieren, sich an mich und die z.T. sehr forsche und lebhafte Klasse gewöhnen. J., S. und J. zeigten sich von Anfang an sehr mutig, aufgeschlossen und arbeiteten mündlich gut mit, während M., L., C. und A. sich sehr schüchtern und zurückhaltend verhielten. Mittlerweile sind die neuen Schülerinnen gut in die Lerngruppe integriert, haben neue Freundschaften geschlossen und sind mit problem- und handlungsorientierten Lernarrangements wie dem Experimentieren, der Erarbeitung von theoretischen Zusammenhängen in Gruppenarbeiten oder in Form eines Gruppenpuzzles, dem Lernen an Stationen usw. vertraut. Dennoch erfordern die etwas ruhigeren neuen Schülerinnen weiterhin meine gezielte Aufmerksamkeit.

Auch C. unterliegt meiner besonderen Beobachtung. Er ist ein sehr sensibler und intelligenter Junge, der von der Klassengemeinschaft nur eingeschränkt akzeptiert wird. Da er sprachmotorische Störungen[3] aufweist, sehr zurückhaltend und häufig dem Wissen der restlichen Klasse voraus ist, wird er manchmal von seinen Mitschülern geärgert und in Gruppenarbeiten ausgegrenzt. Dies hat sich jedoch, auch seit er nicht mehr so „verträumt“ ist, gebessert.

Insgesamt ist die Lerngruppe aufgeweckt, wissbegierig und an biologischen Themen interessiert. Die SuS nehmen in der Regel mit großem Engagement am Unterricht teil, beobachten ihre Umwelt aufmerksam und bringen des Öfteren Objekte ihres Interesses in die Schule[4] mit, sodass sie von allen betrachtet, genauer untersucht oder fachliche Informationen dazu eingeholt werden können. Neben diesem großen Engagement ist die Klasse außerdem relativ leistungsstark. Mit wenigen Ausnahmen (J., M., A.) beteiligen sich alle SuS regelmäßig am Unterrichtsgeschehen. Besonders zu erwähnen sind P., D., S., Jo. und L., die mit qualitativ sehr guten Beiträgen den Unterricht häufig voranbringen. Auch Nils muss in diesem Zusammenhang genannt werden, nur schweift er gelegentlich vom eigentlichen Thema ab, sodass ich ihn „bremsen“ muss oder ihn bitte bestimmte Fragen oder Äußerungen zu notieren und zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu formulieren. Da er neben seinen Ausschweifungen auch noch sehr leise redet, reagiert der Rest der Lerngruppe häufig mit Genervtheit und Unruhe während seinen Äußerungen. Seit ich N. in einem persönlichen Gespräch darum bat, sich nach hinten zu setzen, damit er lauter redet und sich in seinen Beiträgen etwas kürzer fasst, hat sich die eben beschriebene Situation erheblich verbessert.

Die Bearbeitung von Aufgaben und Problemstellungen in Kleingruppen verläuft größtenteils erfolgreich. Als Lehrperson ermöglicht mir die Gruppenarbeit eine Beobachtung des Arbeits- und Lernprozesses und ich kann auf individuelle Probleme der SuS eingehen. Während den Gruppenarbeitsphasen zeigen sich die Lernenden größtenteils kooperativ und motiviert. Auch im Bezug auf das Präsentieren von Gruppenergebnissen weisen die SuS mittlerweile methodische Kompetenzen auf.

Ein zentrales Anliegen meines Biologieunterrichts ist es, die Fähigkeit der SuS in Bezug auf naturwissenschaftliches Denken und Arbeiten zu fördern (vgl. Hkm 2002, 3). Hierbei ist v.a. die Planung, Durchführung, Beobachtung, Ergebnissicherung und Auswertung von Experimenten gemeint, die dem Großteil der Klasse zunehmend besser und routinierter gelingt, doch bedarf die genaue Unterscheidung zwischen Beobachtung, Ergebnis und Auswertung noch gezielter Übung.

Die „Auflockerung“ des Oberthemas „Ökosystem Wald“ durch die detaillierte Behandlung des Regenwurms nehmen die SuS dankbar und motiviert an (mehr dazu in Kap. 2). Die zunächst von mir befürchteten Vorbehalte gegenüber den Tieren, bedingt durch Scheu oder Angst, sind geringer als erwartet. Die Gruppe hat einen positiven Bezug zu den Tieren aufgebaut und auch die SuS, die den Regenwurm noch nicht berühren oder in die Hand nehmen wollen, werden durch ihre Gruppenmitglieder souverän unterstützt.

Abschließend lässt sich sagen, dass ich in dieser sympathischen und lebendigen Klasse ausgesprochen gerne unterrichte und vor allem auch das offene, vertrauensvolle Verhältnis der SuS zu mir, das sich u.a. in Fragen und Vorschlägen äußert, zu schätzen weiß.

[...]


[1] Die Bezeichnung „SuS“ soll im Folgenden für „Schülerinnen und Schüler“ stehen. Sollte eine Unterscheidung notwendig sein, wird der geschlechtsspezifische Begriff verwendet.

[2] In der Vergangenheit war es häufig so, dass die SuS die Versuche am Montag planten und vorbereiteten, um sie am Dienstagmorgen durchzuführen.

[3] Er redet sehr langsam und ihm fallen Wörter oft nicht ein. Dies hat sich aber im Laufe des letzten Jahres gebessert.

[4] Beispielsweise brachten die SuS unaufgefordert Materialien, wie z.B. Bücher; Internetausschnitte; Fotos von Kaulquappen, Molchen, Eidechsen; Vogelnester, Vogeleier, Zunderschwämme, Blätter etc. mit.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Der Regenwurm und seine Sinne - Lokalisierung der Lichtwahrnehmung beim Regenwurm
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2004
Seiten
16
Katalognummer
V26013
ISBN (eBook)
9783638284806
ISBN (Buch)
9783640147250
Dateigröße
573 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Regenwurm, Sinne, Lokalisierung, Lichtwahrnehmung, Regenwurm
Arbeit zitieren
Verena Maras (Autor:in), 2004, Der Regenwurm und seine Sinne - Lokalisierung der Lichtwahrnehmung beim Regenwurm, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26013

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