Sport im Alter. Eine empirische Studie

Teilbereich Sportwissenschaftliche Aspekte


Ausarbeitung, 2004

25 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

2 Sportwissenschaftliche Aspekte
2.1 Begriffsabgrenzung von Sportwissenschaft
2.2 Sportwissenschaftliche Aufgabengebiete
2.3 Dauerlauf als Breitensport
2.3.1 Zur Laufbewegung
2.3.2 Läufertypen
2.4 Auswirkungen des Sports auf den Menschen
2.4.1 Auswirkungen des Sports auf die körperliche Gesundheit
2.4.2 Auswirkungen des Sports auf die seelische Gesundheit
2.5 Zusammenfassung

2 Sportwissenschaftliche Aspekte

2.1 Begriffsabgrenzung von Sportwissenschaft

Der Gegenstand der Sportwissenschaft ist nach Tiedemann der Sport und die Bewegungskultur (vgl. Tiedemann 2002, o. S.). Eine umfang-reichere Definition gibt das Sportwissenschaftliche Lexikon: „Unter Sportwissenschaft ist die Gesamtheit jener Erkenntnisse, Erörterungen und Methoden zu verstehen, die - wissenschaftlichen Grundregeln folgend - Probleme und Erscheinungsformen von Sport zum Gegenstand haben“ (Röthig 1992, S.474). Eberspächer bezeichnet die Sportwissenschaften als einen außerordentlich komplexen und facettenreichen Gegenstand, da sich die Wissenschaft nicht nur mit dem Handlungsfeld Sport beschäftigt, sondern auch verschiedene Teildisziplinen zur Erkenntnisgewinnung beteiligt sind, wie z.B. die Sportpädagogik, die Sportgeschichte, die Sportpsychologie, die Sportsoziologie, die Sportmedizin und andere (vgl. Eberspächer 1993, S.356). Nachfolgend wird der Autor näher auf die Sportsoziologie, die Sportpädagogik und die Sportpsychologie eingehen, die als Teil-disziplin der Sportwissenschaften gelten.

Die Sportsoziologie: Die Soziologie hat als Wissenschaft soziale Systeme zum Gegenstand. Die Sportsoziologie, die als Teilgebiet der Sportwissenschaften angesehen wird, hat somit die Aufgabe, den Sport „in seiner inneren Struktur, in seiner Stellung innerhalb verschiedener Gesellschaftsformen, in seiner jeweiligen funktionalen und symbolischer Bedeutung“ (Röthig 1992, S.358) zu untersuchen. Sie versucht, sich mit spezifischen Problemen des Sports, wie z.B. Konfliktsituationen in Mannschaftssportarten, auseinander zusetzten und mit Hilfe der Erkenntnisse aus der Soziologie Lösungen zu finden. Im Vordergrund der Disziplin Sportsoziologie sind die Menschen, die Sport betreiben und das soziale Umfeld, das sie umgibt (vgl. Heinemann 1998, S.44).

Die Sportpädagogik: „Allgemein kann unter Sportpädagogik jene Wissenschaft verstanden werden, die sich auf die Zusammenhänge von Sport und Erziehung bezieht“ (Röthig 1992, S.351). Man ist sich darüber einig, dass sich die Sportpädagogik damit beschäftigen muss, „theoretische Grundlagen für eine sportlich – erzieherische Praxis zu liefern, durch die die menschliche Entwicklung gefördert und die Lebensgestaltung bereichert“ (Röthig 1992, S.351) werden soll. Die Sportpädagogik hat sich seit 1950 unter der Bezeichnung ‚Theorie der Leibeserziehung’ als Berufswissenschaft für die Sportlehrer lediglich als Schulfach entwickelt. Dietrich und Landau nennen einige Probleme, die sich daraus ergeben haben, z.B., dass das Problem auch außerhalb und neben der Schule andere Anwendungsfelder der Sportpädagogik liegen und dass es neben den Menschen im Schulalter weitere Zielgruppen gibt, die die Sportpädagogik herausfordern würde (vgl. Dietrich/Landau 1990, S.63). Der Autor schließt sich der Aussage von Dietrich und Landau an, die in der Zukunft weiteren Entwicklungsbedarf der Disziplin Sportpädagogik sehen, gerade was den Alterssport betrifft.

Die Sportpsychologie: Die Sportpsychologie untersucht die psychischen Grundlagen und Prozesse über die eine Person im Handlungsfeld Sport agiert, insbesondere werden Wahrnehmung, Einstellung, Erleben, Verhalten und Handeln einer Person im situativen, umweltbezogenen Kontext analysiert (vgl. Eberspächer 1993, S.356f.). „Die Sportpsychologie versucht menschliches Verhalten und Erleben von Personen im Praxisfeld Sport möglichst angemessen zu erfassen, d.h., es nach Konstanz und Veränderlichkeit zu beschreiben und wenn möglich zu messen, die Bedingungen von Konstanz und Veränderlichkeit festzustellen und den künftigen Verlauf, soweit es geht, vorherzusagen“ (Röthig 1992, S.440). Es geht also vor allem um die Frage, warum jemand im sportlichen Umfeld etwas tut oder auf eine bestimmte Art und Weise handelt. Wie in jeder psychologischen Disziplin wird starkes Augenmerk auf die Folgen des Handelns gelegt.

2.2 Sportwissenschaftliche Aufgabengebiete

Der Autor ist unter 2.1 darauf eingegangen, dass es sich bei den Sportwissenschaften um eine integrative Wissenschaft handelt, die sich aus den Erkenntnissen und Methoden der Mutterwissenschaften bedient. Somit ist der Forschungsbereich der Sportwissenschaften, welche die zwischenmenschlichen Beziehungen als Erkenntnisgegenstand haben, in erster Linie die Sportsoziologie, die Sportpädagogik und die Sportpsychologie (vgl. Bässler 1987, S.20).

Das Aufgabengebiet der genannten sozialwissenschaftlichen Teilgebiete der Sportwissenschaften lässt sich somit folgendermaßen charakterisieren: Die Sportsoziologie, die Sportpädagogik und die Sportpsychologie analysieren das menschliche Handeln, Einstellungen und Interessen bezüglich spezifischer Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Sport. In der Sportsoziologie legt Bässler dabei das Analysefeld schwerpunktmäßig in die Gesellschaft, in der Sportpädagogik in die Erziehung und Bildung unter dem Einfluss personaler und gesellschaftlicher Aspekte und in der Sportpsychologie in das Individuum (vgl. Bässler 1987, S.20). Der Verfasser verweist auf Dose, der hierzu eine einfache Erklärung abgibt: „Da die Gesamtwirkung der Leibesübungen von einer großen Anzahl von Umständen abhängig ist, so von dem Entwicklungsalter und dem Geschlecht des Übenden, seinen Anlagen und von seiner Umwelt im sozialen, völkischen, kulturellen und historischen, aber auch in landschaftlichen und klimatischen Sinne, so muss eine Untersuchung und Würdigung auch von all diesen Seiten erfolgen; das zentrale Arbeitsgebiet, das sich damit befasst, ist die Theorie der Leibesübungen“ (Dose 1987, S.281). Der Autor merkt an, dass Dose mit dem Begriff ‚Theorie der Leibesübungen’ die heutige Sport-wissenschaft darstellt und führt im Folgenden einige empirische und sozialwissenschaftliche Untersuchungen aus dem Bereich des Sports auf, um ein Bild über Problembereiche aufzuzeigen, aus denen sich Forschungsfragen ergeben haben:

- Emotionales Erleben im Freizeitsport.
- Werteinstellung zu Sport.
- Sportliche Interessen bei Schülern und Jugendlichen.
- Befindlichkeits- Veränderung im Sport.
- Freizeitgestaltung im eigenethnischen Milieu. (vgl. Bässler 1987, S.93ff.)

Zusammenfassend stellt der Autor fest, dass das Aufgabengebiet der Sportwissenschaften darin besteht, „auf der Basis von Theorie- und Themenfeldern einen Beitrag dazu zu leisten, den Sport in all seinen Ausprägungsformen zu analysieren und weiterzuentwickeln. Hierbei kommt es der Sportwissenschaft darauf an, nicht nur die Fragen nach dem Sinn des Sports zu klären; auch der direkte (z.B. bezüglich Gesunderhaltung und Rehabilitation) und der indirekte (z.B. Sozialisation oder Menschenbildung) Beitrag des Sports zur Verbesserung der Lebensqualität wird thematisiert“ (Dose 1987, S.283).

2.3 Dauerlauf als Breitensport

Laufen ist die natürlichste Bewegungsform des Menschen. „Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft!“ (Steffny/Pramann 1998, S.8). So einfach und doch prägnant antwortete der Olympiasieger Emil Zatopek einst auf die Frage nach dem Geheimnis seines Erfolgs. Der Mensch ist ein Lauftier, so drückt es Steffny aus. Wir sind von Natur aus zum Laufen geboren. Unser Körper ist in seinen ganzen Proportionen darauf hin ausgerichtet. „Die evolutionsbiologische Verankerung des Laufens im menschlichen Organismus ist auch daran ersichtlich, dass ein leidlich trainierter Läufer stundenlang laufen kann, ohne Schaden zu nehmen und sogar nach einer bestimmten Laufzeit so etwas wie eine zusätzliche Schubkraft verspürt. Der menschliche Organismus lässt Dauerläufe über mehrere hundert Kilometer zu, ein Indiz für den früheren Überlebenswert dieser Fähigkeit und für eine Kraftreserve, die nur zum Laufen zur Verfügung steht. Der Mensch ist nun mal zum Laufen geboren“ (Stach 1995, S.96). Schulke sieht in der Laufbewegung „eines der bemerkenswertesten kulturellen Phänomene der Gegenwart. Für viele Menschen ist das Dauerlaufen konstitutives Element der Lebensweise geworden, durch das sie ihre persönliche Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit ausgestalten“ (Schulke 1988, S.10). Dauerlauf stellt sich somit nicht als rein ausdauersportliche Betätigung dar, sondern als eine Tätigkeit, die strukturierend und verändernd auf das Leben vieler Menschen einwirkt. Hierbei erwähnt der Autor jedoch, dass diese Einwirkung sowohl positiver als auch negativer Natur sein kann. Lutz zählt in Anlehnung an Rümmele und Schulke die „vielfältigsten physischen, psychischen und sozialen Wirkungen und Erlebnisdimensionen“ (Lutz 1988, S.81) eines regelmäßig durchgeführten Lauftrainings auf, die der Autor vorab stichwortartig nennt, da der Verfasser unter Punkt 2.5 die Auswirkungen der sportlichen Betätigung auf den Körper und die Seele näher beschreibt:

- Verbesserung von Gesundheit, Fitness und Leistungsfähigkeit; Änderung der Ernährungsgewohnheiten; Abbau von Über-gewicht.
- Erhöhtes Selbstbewusstsein; größeres Wohlbefinden; stärkere Ausgeglichenheit.
- Verbesserung des Bezugs zur Natur; laufende Aneignung eines neuen Lebensraums.
- Neue Körpererfahrung; sich wandelndes Körperbewusstsein; Erfahrung eigener Tüchtigkeit und Grenzen.
- Neues Zeit- und Entfernungserleben in Abhängigkeit von Körper und Umwelt.
- Weitung und Veränderung des Bekannten- und Freundeskreises; Laufen wird zum Medium und Inhalt sozialer Kommunikation. (vgl. Lutz 1988, S81f.)

[...]

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Sport im Alter. Eine empirische Studie
Untertitel
Teilbereich Sportwissenschaftliche Aspekte
Hochschule
Evangelische Hochschule Nürnberg; ehem. Evangelische Fachhochschule Nürnberg
Veranstaltung
Teilbereich der Diplomarbeit
Note
1,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
25
Katalognummer
V25390
ISBN (eBook)
9783638280280
ISBN (Buch)
9783656682639
Dateigröße
507 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Es handelt sich hierbei um ein Teilbereich der Diplomarbeit: Sport im Alter. Der Autor behandelt die Sportwissenschaftlichen Aspekte im Bezug auf das Alter.
Schlagworte
Sport, Alter, Studie, Teilbereich, Sportwissenschaftliche, Aspekte, Teilbereich, Diplomarbeit
Arbeit zitieren
Daniel Seibel (Autor:in), 2004, Sport im Alter. Eine empirische Studie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25390

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