Die Ökonomische Theorie der Demokratie: Anthony Downs


Hausarbeit, 2004

18 Seiten, Note: ohne


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Biographie Anthony Donwns

2. Die Ökonomische Theorie der Demokratie
2.1 Grundlagen
2.1.1 Demokratie
2.1.2 Rationales Verhalten – Rational Choice (RC)
2.2 Erläuterung des Rational Choice Ansatzes
2.3 Weiterentwicklung durch Smithies

3. Paradoxon des Wählens
3.1 Einleitung
3.2 Das Paradox des Wählens

4. Weiterführungen des Downs’schen Modells und Kritik

5. Zusammenfassung

Literatur- und Quellenverzeichnis

1. Einleitung

Die vorliegende Hausarbeit ist die schriftliche Ausarbeitung zu dem am 15.12.2003 gehaltenen Referat zum Thema „Ökonomische Theorie der Demokratie“.

Die Ausarbeitung soll einen Überblick über die von Anthony Downs im Jahre 1957 aufgestellte Theorie geben und sich kritisch mit einigen Punkten hiervon auseinandersetzen. Dabei können aufgrund der Komplexität der Downs´schen Theorie jedoch nur Ansätze angesprochen werden, eine detailliertere Auseinandersetzung wäre dem Rahmen dieser Hausarbeit nicht gerecht.

Neben dem Erläutern der Grundvoraussetzungen der „Ökonomischen Theorie der Demokratie“ werden wir einige zentrale Thesen ansprechen und erklären sowie am Ende einen Überblick über eine kritische Auseinandersetzung mit der Theorie geben.

1.1 Biographie Anthony Downs

Anthony Downs wurde 1930 in den Vereinigten Staaten geboren und lebt dort bis heute in Washington D.C..

Seine akademische Laufbahn begann 1952 mit dem Bachelor-Abschluss des Studiums „Politischen Theorien und Internationale Beziehungen“ am Carleton College in Northfield, Minnesota. 1956 erlangte er den Magister- und Doktortitel in „Ökonomie“ an der bekannten Stanford Univesity in Palo Alto, Kalifornien. In den Jahren 1959 – 1962 war Downs Mitglied der Fakultät für Ökonomie und politische Wissenschaften an der Universität von Chicago, bevor er von 1963-1965 als ökonomischer Berater für die Rand Corporation in Santa Monica tätig war. Zudem war er als gelegentlicher Gastvorleser an vielen Universitäten tätig.

Seine berufliche Laufbahn war und ist sehr vielfältig. So engagiert sich Downs zur Zeit noch immer in gemeinnützigen Organisationen. Er war in unterschiedlichen Firmen und Organisationen – teils staatliche, teils private – als Berater tätig. Downs war 18 Jahre lang bei der Real Estate Research Corporation – einer Immobiliengesellschaft – tätig, davon 4 Jahre als Vorsitzender.

Seine umfangreiche Erfahrungen konnte Downs in zahlreichen Reden und Publikationen weitergeben. Hauptsächlich zu den Themen Immobilien, Ökonomie, Demokratie und politische Theorien. Sein bekanntestes Werk ist das 1957 erschienene Buch „An Economic Theory of Democracy“, auf das im Folgenden näher eingegangen wird.

2. Die ökonomische Theorie der Demokratie

2.1 Grundlagen

2.1.1 Demokratie

Downs entwickelt in seiner ökonomischen Theorie der Demokratie eine These von Schumpeter weiter, die dieser in seinem Werk „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“ aufgestellt hat. Danach ist Demokratie eine Methode des Regierens und deren wesentliches Merkmal liegt in der Konkurrenz von Parteien um die Wählerstimmen (vgl. Lehner, Einführung in die Neue Politische Ökonomie). Die Demokratie muss weiterhin bestimmte Voraussetzungen erfüllen, die Manfred G. Schmidt folgender Maßen zusammengefasst hat:

1. Es muss ein voll entwickelter Parteienwettbewerb vorliegen und die Vergabe von politischen Führungspositionen erfolgt auf der Grundlage von allgemeinen Wahlen.
2. Die Wahlen finden in periodischen Abständen statt, die nicht allein von der Regierungspartei festgelegt werden dürfen.
3. Es besteht ein allgemeines Wahlrecht für die erwachsende Bevölkerung, wobei es Abstriche bei Frauen und im Inland lebenden Ausländern geben kann.
4. Die Wahlergebnisse werden von allen akzeptiert, weder die Gewinner noch die Verlierer der Wahl greifen zu illegalen oder gewaltsamen Mitteln.

2.1.2 Rationales Verhalten – Rational Choice (RC)

Eine weitere Bedingung, die Downs stellt, ist das rationale Verhalten von Parteien und Wählern. Das Ziel der politischen Parteien besteht im Wahlgewinn (vgl. Schmidt, Demokratietheorien), das der Wähler in der Maximierung des Nutzens, der aus der Regierungstätigkeit entsteht (vgl. Lehner, Einführung in die Neue Politische Ökonomie).

Jeder verfolgt also ausschließlich seine eigenen Nutzeninteressen, entweder der Machterhalt bzw. –erwerb (Parteien), oder persönliche Vorteile, die aus der Regierungstätigkeit entstehen können (Wähler), z.B. niedrige Steuern für Hausbesitzer.

Es existiert kein Gemeinwohl und kein übergeordnetes staatliches Interesse. Die von den Parteien erstellten Parteiprogramme dienen lediglich dem „Kaufen“ von Wählerstimmen (vgl. Lehner, Einführung in die Neue Politische Ökonomie).

Die Wähler gehen dabei nach dem sogenannten „Rational Choice“ Verfahren (RC) vor. Das Wahlverhalten wird darin dem rationalen Verhalten gleichgesetzt, das die Menschen zum Beispiel beim Konsum zeigen. Nach Abwägung der zur Auswahl stehenden Optionen mit dem zu erwartenden Nutzen wird die Entscheidung getroffen (vgl. Behnke, Kapitel XIV, Die politische Theorie des Rational Choice: Anthony Downs). Dabei ist zu erwähnen, dass sich das Rationale in Down´s Theorie nur auf das Handeln der Akteure und nicht auf die Ziele bezieht.

Damit diese rationale Entscheidung getroffen werden kann, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein (Behnke, Kapitel XIV, Die politische Theorie des Rational Choice: Anthony Downs):

- Wenn ein Mensch vor einer Reihe von Alternativen steht, ist er stets imstande, eine Entscheidung zu treffen.
- Er ordnet alle Alternativen nach seinen Präferenzen, so dass jede im Hinblick auf jede andere entweder vorgezogen wird, indifferent oder wünschenswert ist.
- Diese Präferenzordnung ist transitiv, d.h. wird z.B. A gegenüber B präferiert und B gegenüber C, so ist A auch automatisch gegenüber C bevorzugt.
- Es wird stets jene Alternative ausgewählt, die in der Präferenzordnung am höchsten steht.
- Es wird immer, wenn man vor den gleichen Alternativen steht, die gleiche Entscheidung getroffen.

Diese Entscheidungsfindung setzt voraus, dass der Wähler vollständig informiert ist. Downs geht in seiner Theorie aus diesem Grund hauptsächlich von einem 2-Parteiensystem aus, von einem Mehrheitswahlrecht und davon, dass die Parteien und ihre Ziele sich klar unterscheiden lassen und in allen Positionen konvergieren. Weiterhin blicken die Wähler nur auf die nächstfolgende Wahl und entscheiden nach ihrer persönlichen Kosten-Nutzen-Betrachtung (vgl. Schmidt, Demokratietheorien).

Betrachtet man die Voraussetzung, dass alle Wähler umfassend informiert sein sollen, so muss man allerdings die Unterscheidung zwischen 3 verschiedenen Entscheidungssituationen herausstellen:

1. Die Entscheidung unter Sicherheit.
2. Die Entscheidung unter Risiko.
3. Die Entscheidung unter Unsicherheit.

Bei der Entscheidung unter Sicherheit kann der Wähler seiner Entscheidung ein eindeutiges Ergebnis zuordnen. Kennt er dagegen lediglich die Wahrscheinlichkeiten, mit denen eines von mehreren möglichen Ergebnissen auftreten kann, so trifft er die Entscheidung unter Risiko. Sind dem Wähler sogar die Wahrscheinlichkeiten unbekannt, trifft er seine Entscheidung unter Unsicherheit.

Ist der Wähler tatsächlich vollständig über die Parteien und die Konsequenzen der Wahl informiert?

Zum einen kann der Wähler nicht davon ausgehen, dass seine einzelne Stimme wahlentscheidend ist, er ist vielmehr einer unter vielen. Das Ergebnis ist demnach keinesfalls eindeutig zuordenbar. Ferner ist das nach Down idealtypische 2-Parteiensystem nicht in jeder Demokratie vertreten. Der Wähler muss also noch beachten, welche Parteien miteinander koalieren werden. Seine Entscheidungsfindung beruht also höchstens auf der Bewertung der Wahrscheinlichkeiten der zu erwartenden Ergebnisse. Diese wägt er miteinander ab, und erstellt die oben erwähnte Präferenzordnung, nach der die Entscheidung dann gefällt wird.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Die Ökonomische Theorie der Demokratie: Anthony Downs
Hochschule
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover  (Institut für Politische Wissenschaft)
Note
ohne
Autor
Jahr
2004
Seiten
18
Katalognummer
V25272
ISBN (eBook)
9783638279475
Dateigröße
559 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Theorie, Demokratie, Anthony, Downs
Arbeit zitieren
Benjamin Behrens (Autor:in), 2004, Die Ökonomische Theorie der Demokratie: Anthony Downs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25272

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