Umwelt- und naturbezogene Computeranwendungen für Besucher in Museen und Umweltzentren


Magisterarbeit, 1997

155 Seiten, Note: Gut (1,80)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

II. Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen

1. Vorwort

2. Einleitung

3 . Die Computeranwendung als Ausstellungsmedium
3.1 Definition
3.2 Beschreibung
3.2.1 Erscheinungsform
3.2.2 Anwendungsprogramm
3.2.3 Computer
3.3 Vergleich mit anderen Medien
3.4. Möglichkeiten und Vorteile
3.5. Probleme und Nachteile

4 . Die Computeranwendung im Umwelt- und Naturbereich
4.1 Einleitung
4.2 Ziele einer Computeranwendung

5 . Die Entwicklung einer Computeranwendung aus der Ausstellersicht
5.1. Vorplanung
5.2. Planung
5.3. Entwicklung
5.4. Einführung

6 . Bedingungen der Entwicklung
6.1. Beteiligte Personen
6.2. Hardware
6.3. Bezugsrahmen
6.4 Anwendungsprogramm
6.5. Interaktivität
6.6. Medienintegration
6.7. Evaluation
6.8. Kosten

7 . Zielgruppen

8 . Abschlußdiskussion

9 . Zusammenfassung

10. Schlußwort

Anhang:
Literaturverzeichnis
Glossar
Anhang A: Auflistung der Ziele im Umwelt- und Naturbereich
Anhang B: Untersuchungsbogen (Stand 19.1.1997)
Anhang C: Computeranwendungen in Museen und Umweltzentren - ein Standortüberblick
Anhang D: Kriterien für die Evaluation von CD-ROMs

Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen

Abbildung 1: Die Elemente der Computeranwendung und deren Beeinflussung

Abbildung 2: Aufbau einer interaktiven Anwendung

Abbildung 3: Bewegungsstrukturen

Abbildung 4: Übersicht zu Medien der Informationsvermittlung

Abbildung 5: Phasenkonzept zur Einführung von DV-Programmen

Abbildung 6: Prototyp-Modell

Tabelle 1: Zielgruppen

1. Vorwort

In Museen und Umweltzentren hält die Computertechnik Einzug. Erst in der Ver- waltung zur Datenverarbeitung, dann in den Magazinen als Katalogersatz einge- setzt, breitet sich in den letzten Jahren der Computer in den Besucherbereich als Ausstellungsmedium aus. Die Ausstellungsmacher werden mit einem neuen Me- dium konfrontiert, welches den meisten von ihnen fremd ist. Während ihnen an- dere Medien der Ausstellungsgestaltung bekannt sind und sie deren Vor- und Nachteile kennen, ist ihnen allein schon die digitale Technik unvertraut.

Das neue Ausstellungsmedium bringt viele Fragen mit sich:

Welche Vorteile und Möglichkeiten bietet die neue Technik; welche Probleme und Nachteile sind mit ihr verbunden, kann man diese wirklich nicht umgehen; ist sie die Lösung für alle Probleme und wird sie alle anderen Medien einfach ersetzen können? Umwelt, Natur und Computer - sind sie Gegensätze oder miteinander vereinbar? Was muß getan und beachtet werden, wenn man den Computer ein- setzen will oder muß?

Ziel dieser Arbeit ist es, einen Teil der offenen Fragen zu beantworten. Ein Schwer- punkt dieser Arbeit liegt auf den Vorteilen und Möglichkeiten des Mediums, auch die Nachteile und Probleme bei der Entwicklung und dem Einsatz des Computers im Ausstellungsbereich werden geschildert. Dies geschieht unter anderem, weil in der Literatur keine vollständige Übersicht zu finden ist. Der zweite Schwerpunkt dieser Arbeit ist die Aufweisung der Einsatzmöglichkeiten im Umwelt- und im Naturbereich. Wichtig war dies, um Besonderheiten dieses Einsatzbereiches zu erarbeiten. Der dritte Schwerpunkt liegt in der Darstellung der Entwicklung einer Computeranwendung aus Sicht der Aussteller. Die Entwicklung einer Computer- anwendung unterscheidet sich sehr von der Produktion anderer Ausstellungs- medien. Daher ist eine Schilderung der Besonderheiten wichtig, um Probleme vermeiden zu können.

Die Vorgehensweise bei dieser Magisterarbeit war vom Wechsel der Ziele geprägt. Zuerst war eine Erhebung der Existenz von Computeranwendungen in Umwelt- zentren und Museen mit Schwerpunkt auf Umwelt- und Naturthemen geplant, unter Berücksichtigung von Daten wie Thema, Gestaltung, verwendete Hardware etc.

Dafür wurde ein Untersuchungsbogen von zwölf Seiten Umfang entwickelt1. Nach der Besichtigung mehrerer Museen2 wurde deutlich, daß der Einsatz von Computern im Ausstellungsbereich sehr vielfältig ist. Eine komplette Erfassung, wie angedacht, ist nur mit sehr hohem Aufwand und zweifelhaftem Nutzen durch- führbar. Daher wurde davon Abstand genommen. Die Teilnahme an zwei Fach- seminaren3 machte mich auf die Probleme bei der Entwicklung von Computer-

anwendungen besonders für Aussteller aufmerksam, welche weder Wissen von der Technik noch vom Medium und seinen Möglichkeiten haben. Daher wurde hier bei dieser Arbeit ein Schwerpunkt gesetzt. Auf einen ausführlichen Vergleich zwischen der Computeranwendung und den anderen Ausstellungsmedien4 mußte verzichtet werden, da es vom Umfang her den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde5.

So wurde nur auf einige zu erwartende Unterschiede eingegangen. Die Literatur- recherche ergab, daß im Umweltbereich Ziele nur in Form von Einzelbeispielen genannt werden und Hinweise über Vor- und Nachteile des Computereinsatzes

nur vereinzelt vorkommen. Daher wurden Ziele für den Natur- und Umweltbereich ausführlich erarbeitet. An diesen Zielen und bei der Beschreibung der Entwicklung einer Computeranwendung aus der Ausstellersicht wurden zahlreiche Vor- und Nachteile, aber auch Möglichkeiten und Probleme deutlich. Diese wurden ebenfalls ausgearbeitet und bei Nachteilen und Problemen nach Lösungsmöglichkeiten ge- sucht. Zuletzt wurden die Ergebnisse in einen logischen Zusammenhang gesetzt.

Als problematisch hat sich bei der Arbeit herausgestellt, daß viele in der Literatur vorkommenden Begriffe schwammig sind, kaum definiert oder abgegrenzt werden und teilweise mit verschiedenen Bedeutungen vorkommen. Daher bin ich mehrmals auf eigene Begriffe ausgewichen, die im Text erläutert werden.

In der Literatur sind viele Informationen zum Thema nicht oder nur verstreut vorhanden. Daher besteht ein Teil dieser Arbeit aus Sammlungen der in der Literatur gefunden Informationen, welche von mir ergänzt wurden. Ein weiteres Problem

war das Fehlen theoretischer Grundlagenwerke zum Thema Computer in Ausstellungen. Daher mußte ich auf Literatur zugreifen, die den Einsatz von Computern und Multimedia in den Bereichen Lehre, Lernen, Computer Based Training (CBT) und kommerzieller Einsatz in der Öffentlichkeitsarbeit beschreibt. Deren Inhalte können aber wegen anderer Ausgangsbedingungen nicht immer übertragen werden.

Diese Arbeit beginnt mit einer Abgrenzung des Themengebietes und der Erläuterung der wichtigsten Begriffe. Dann wird die Computeranwendung als Ausstellungs- medium ausführlich vorgestellt und im nächsten Kapitel auf ihre Einsatzmöglich- keiten und Besonderheiten im Umwelt- und Naturbereich untersucht. Danach wird die Entwicklung einer Computeranwendung aus Sicht der Aussteller beschrieben, gefolgt von Bedingungen der Entwicklung, welche zum Verständnis der Entwick- lung für die Aussteller als wichtig eingeschätzt wurden. Dann folgt noch ein Kapitel über Zielgruppen und deren Bedeutung und mögliche Auswirkungen auf die Ent- wicklung einer Computeranwendung. Bevor ich zum Ende der Arbeit komme, findet noch eine Abschlußdiskussion statt, in der ich generelle Problemstellungen behandle. In der Zusammenfassung wiederhole ich kurz die wichtigsten Punkte dieser Arbeit, bevor ich zum Schlußwort komme, nach dem ich auf weiter Forschungsziele verweise. Im Glossar werden die wichtigsten Begriffe dieser Arbeit kurz erläutert.

2. Einleitung

In dieser Arbeit wird der Begriff Computeranwendung für den Einsatz des Computers als Ausstellungsmedium benutzt. Das Wort „Computer“ steht für den verwendeten Rechner, ohne den die Anwendungssoftware nicht funktioniert. Das Wort „Anwendung“ steht für das produzierte Softwareprodukt, das Anwendungs- programm, und die Zusammenfassung zur „Computeranwendung“ soll auf die dritte Komponente, die Erscheinungsform, hinweisen. Dieser Begriff gibt am ehesten wieder, daß das Ausstellungsmedium Computeranwendung aus den

drei Teilen Erscheinungsform, Computer und Anwendungsprogramm besteht.

Es werden in der Literatur und im allgemeinen Sprachgebrauch auch andere Begriffe eingesetzt. Häufig wird in der Literatur und in der Presse das „Mode- wort“1 Multimedia verwendet. Multimedia ist ein weiter Begriff, der alles2 und nichts3 aussagen kann. Multimedia kommt auch in den Kombinationen Multi- media-Anwendung, Multimedia-Applikation, Multimedia-Realisation, Multimedia- System und Multimedia-Terminal vor.4Vom Wort des Jahres 1995 existieren unterschiedliche Definitionen. Die Kombination von Multimedia und Computer wird 1991 noch nicht erwähnt, Multimedia hatte damals eine andere Bedeutung:

„Multimedia, die aufeinander abgestimmte Verwendung versch. (vieler) Medien ... Beispielhaft für die Aufhebung der

Mediengrenzen in der zeitgenöss. Kunst sind v.a. Environment, Happening und Performance.“ (Brockhaus 1991, S. 176)

Heutzutage wird Multimedia anders definiert:

„Multimedia ist die neue, computergestützte Form der Kommunikation, mit Interaktivität und Medienintegration als charakteristischen Merkmalen.“ (Steinhau 1995)

Die folgende Definition wird für Multimedia in dieser Arbeit benutzt, da sie im Bereich der Informatik verbreitet ist:

„Ein Multimedia-System ist durch die rechnergesteuerte, integrierte Erzeugung, Manipulation, Darstellung, Speicherung und Kommunikation von unabhängigen Informationen gekennzeichnet, die in mindestens einem kontinuierlichen (zeitabhängigen) Medium kodiert sind.“

(Steinmetz 1993, S. 19)

Nach dieser Definition würden aber existierende Anwendungen aus diesem Bereich wie z.B. ein Quiz in Schloß Nymphenberg in München, bei dem ein Computer Fragen in reiner Textform an den Besucher stellt, ausgeschlossen werden. In dieser Anwendung wird nur das zeitunabhängige Medium Schrift eingesetzt. Dieser Ein- satz des Computers hat jedoch mit seiner erzielten Betrachtung von Tierpräparaten als Ausstellungsobjekten in meinen Augen Vorbildcharakter für andere Computer- anwendungen. Daher wird der Begriff Multimedia in dieser Arbeit nur eingesetzt, wenn die obrigen Kriterien der letzten Definition erfüllt sind. Aber auch interaktive Installation, stationäres Terminal, Point of Information (POI), vom Computer gesteuerte Medieninstallation, computergestütztes Spiel, mediale Installation, Kiosk (-system) und virtuelles Ausstellungsobjekt sind m.M.n. nicht präziser oder treffender als der Begriff Computeranwendung. Auch bei den in dieser Magister- arbeit benutzten Begriffen Erscheinungsform1 (mit den Unterteilungen Ein-, Ausgabegerät und „Verpackung“2 ), Computer3 und Anwendungsprogramm4 können zahlreiche Alternativen genannt werden.

Umwelt- und naturbezogene Computeranwendungen sind ein Teilbereich der im Museum möglichen Realisierungsformen des Computereinsatzes. Es fallen vor allem Anwendungen aus dem Kunstbereich als besonders innovativ auf. Das Ziel dieser Arbeit liegt beim Schwerpunkt Umwelt und Natur. Die Trennung in Natur und Umwelt liegt in ihren unterschiedlichen Ausrichtungen und Themen.

„Naturschutz heißt: Schutz der Natur vor dem Menschen. Seit 1970 ist hinzugekommen der Umweltschutz, den man definieren könnte als den Schutz des Menschen vor einer durch Menschen geschädigten Umwelt. Eine Zeitlang wurden diese Begriffe immer in einem Atemzug genannt und als Synonyme verwendet. Am aktuellen Streit um die Aufstellung von Windrädern, bei dem Naturschützer gegen Umweltschützer stehen, ist zu erkennen, daß Naturschutz und Umweltschutz zweierlei Dinge sind.“ (Stock 1996, S. 13)

Inhaltlich haben beide Bereiche ihre Berechtigung1. Bei den beschriebenen Zielen wie „Verhaltensänderung bewirken“ werden in dieser Arbeit beide Themen in verschiedenen Ausprägungen des Zieles aufbereitet (Beispiele „Abfallverhalten“ und

„Störungen der Natur“ im Anhang).

Bei dieser Arbeit werden Museen und Umweltzentren als Einsatzorte betrachtet. Umwelt- und naturbezogene Computeranwendungen können aber auch an anderen Orten, wie Handwerkskammern, Messen usw. eingesetzt werden1. Museen und Umweltzentren weisen große Ähnlichkeiten, aber auch einige Unterschiede auf:

„...die Aufgabenstellung von Museen [ist] umfangreicher als die von Umweltzentren. Museen, insbesondere Naturmuseen versuchen neben den klassischen musealen Aufgaben des Sammelns, Bewahrens, For- schens, aber auch Präsentierens verstärkt in der Ausstellung den Umwelt- und Naturschutzaspekt zu berücksichtigen. ...

Die Ausstellung der Objekte ist im Musseum [sic] von besonderer Bedeutung, da viele Museen seltene und kostbare Exponate ausstellen. In Umweltzentren soll durch das «Erleben» die emotionale Beziehung zu Umwelt und Natur verbessert werden und ebenfalls zu umweltbewußtem Handeln führen. Dies können z.B. Führungen sein. Die Ausstellungs- objekte sind in Umweltzentren lediglich «Mittel zum Zweck», anhand derer den Besuchern die Schutzwürdigkeit von Umwelt und Natur erläutert werden. Die klassischen Museumsaufgaben werden in Umweltzentren nur im Bereich der Präsentationen und vereinzelt in der Forschung verfolgt.“ (Fischer 1993, S. 53)

Auch können weder Museen noch Umweltzentren als homogene Masse betrachtet werden. Alle unterscheiden sich in Besucherzahl, personeller und räumlicher Aus- stattung, Themenschwerpunkte, Konzepte, Ziele, Zielgruppen etc. Dies wirkt sich immer auf die Entwicklung einer Computeranwendung aus. Museen werden in dieser Arbeit ebenso wie Umweltzentren nicht weiter unterteilt, obwohl dieses möglich und sinnvoll2 sein kann. Vereinfachend wird in dieser Ausstellung vom Einsatz in Ausstellungen gesprochen, statt immer Museen und Umweltzentren zu nennen.

Laut dem Institut für Museumskunde in Berlin, das jährlich bundesweite schrift- liche Befragungen aller Museen vornimmt, gab es in Deutschland fast fünftausend Museen1. Diese zählten mehr als 90 Millionen Besuche (Staatliche Museen zu Berlin 1994. S. 11). Der Schwerpunkt des Einsatzes des Computers im Natur- und Umweltbereich liegt bei den naturkundlichen Museen und bei naturwissen- schaftlichen und technischen Museen, von denen es 1994 in Deutschland 239 bzw. 507 gab.

Ich gebe hier die Werte von 1994 wieder, da in dem selben Fragebogen nach dem Einsatz des Computers in Museen gefragt wurde. Die Ergebnisse gelten für alle Museen, sind also nicht auf die Zielmuseen spezialisiert. Über 30 Prozent aller Museen setzen den Computer ein (a.a.O., S. 62). Für den Besucher setzen über 17 Prozent der Museen den Computer in Bibliotheken und über 12 Prozent in der Ausstellung, im Sonderausstellungs- und Eingangsbereich ein (a.a.O. S. 68).

Planen tun dies über 14 Prozent bzw. 9 Prozent aller Museen (a.a.O.)2.

In Deutschland gab es 1996 weit über 500 Umweltzentren3, in denen Computer für den Besucher eingesetzt werden könnten. Bei Umweltzentren ist mir keine Befragung nach dem Computereinsatz bekannt.

In dieser Arbeit wird nur auf den Einsatz von Computern für Besucher einge- gangen4, außerdem wird von stationären Anwendungen ausgegangen.5

Es ist zwischen Ausstellungsmedien und Medien zu unterscheiden. Hier dienen Ausstellungsmedien im weiteren Sinne zur Information der Besucher in einer Ausstellung (siehe 3.3); Medien werden in den Computeranwendungen als Informationsträger eingesetzt (siehe Medienintegration bei Kapitel 6.8).

3. . Die Computeranwendung als Ausstellungsmedium

3 . 1 Definition

Die Computeranwendung für Besucher besteht aus den drei Elementen Erschei- nungsform, Computer und Anwendungsprogramm. Die Erscheinungsform ist die Schnittstelle zwischen dem Besucher und den beiden anderen Teilen der Compu- teranwendung. Sie besteht aus den Bereichen Ausgabegeräte, Eingabegeräte und deren Umfeld. Auf dem Computer läuft das Anwendungsprogramm. Er leitet die Impulse der Eingabegeräte an das Programm und die Reaktionen des Programms an die Ausgabegeräte weiter. Bis auf den Geschwindigkeitsfaktor ist er für Be- sucher von zweitrangiger Bedeutung. Das Anwendungsprogramm ist das Herz der Computeranwendung. Es enthält alle Informationen, die dem Besucher zur Verfügung gestellt werden. In den meisten Fällen reagiert es auf die Wünsche des Besuchers.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Die Elemente der Computeranwendung und deren Beeinflussung

3.2 Beschreibung

3.2.1 Erscheinungsform

Die Erscheinungsform einer Computeranwendung ist die Schnittstelle zwischen dem Menschen und der Software. Sie besteht aus den drei Bereichen Ausgabe- geräte, Eingabegeräte und deren „Verpackung“. Bei allen Bereichen kann aus unterschiedlichen Komponenten, Variationen und Kombinationen gewählt werden.

Immer vorhanden ist ein optisches Ausgabegerät. Dabei kann es sich um einen Computermonitor, seltener um einen Fernseher handeln; es können mehrere Moni- tore eingesetzt werden, um entweder verschiedene Informationen, identische Infor- mationen mehrfach oder um als Bildschirmwand ein großes Bild zu bieten. Ein großes Bild kann auch durch Projektion auf eine Wand erreicht werden, hierbei wird ein Beamer eingesetzt. Zukünftig werden auch 3-D-Brillen, -Helme, -Moni- tore und ganze virtuelle Räume einsetzbar sein.1 Akustische Ausgabegeräte sind Kopfhörer und Lautsprecher. Kopfhörer werden entweder als Einhandhörer mit einem Lautsprecher oder als handelsüblicher Kopfhörer mit zwei Lautsprechern eingesetzt. Kopfhörer sind entweder fest installiert oder können gegen Pfand am Eingang des Museums ausgeliehen werden, in diesem Fall ist dann bei den ein- zelnen Computeranwendungen eine Einsteckmöglichkeit vorhanden. Lautsprecher beschallen entweder den ganzen Raum oder sind als Richtlautsprecher auf bestimm- te Orte ausgerichtet. Um Informationen mitnehmen zu können, gibt ein Drucker Material aus. Dabei bedruckt dieser ein leeres Blatt oder Vordrucke, die ergänzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Ausgabe von Informationen per Laufwerk auf Diskette, Chipkarte oder Magnetstreifenkarte2. Denkbar ist in diesem Zusam- menhang auch der Versand von Informationen per elektronischer Post (e-mail).

Weiterhin können noch externe Geräte wie Diaprojektoren, elektronische Schau- tafeln, Glühbirnen in Dioramen, Scheinwerfer u.ä. vom Computer gesteuert werden.

Bei Eingabegeräten gibt es reale und virtuelle Eingabemöglichkeiten.1 Zu den realen Möglichkeiten gehören die klassischen Geräte wie Tastatur, Maus und Joystick.

Dazu kommen neuere Geräte wie Datenfinger, Datenhandschuh, Graphiktablett, Trackball und Touchpad. Weiterhin kommen noch Drehknöpfe, Lenkräder, Sen- sorfelder, Tasten (beschriftet, mit Zahlen, unterschiedlich in Farbe und Form) u.ä. hinzu, aber auch exotischere Varianten wie eine berührungssensitive Metallkugel2 sind möglich. Eher aus dem Kunstbereich kommt der Einsatz von Mikrofon, Vi- deokamera, Bewegungssensor und Eyetracker3. Weit verbreitet sind berührungs- sensitive Bildschirme (Touchscreens ) als Eingabegeräte. Bei diesen nutzt der Be- sucher virtuelle Eingabemöglichkeiten. Diese virtuellen Eingabemöglichkeiten sind Abbildungen realer Bedienungselemente auf dem Bildschirm wie Tasten, Schiebe- oder Drehregler etc. Außerdem werden Menüleisten eingesetzt. Es gibt auch an- wählbare Bild- und Textelementen auf dem Bildschirm.

Die „Verpackung“ der Ein- und Ausgabegeräte ist ebenfalls sehr vielseitig. Wäh- rend die ersten Computeranwendungen einfach auf einen Tisch gestellt wurden, sind sie jetzt in der Wand oder in einem Gehäuse untergebracht. Dieses Gehäuse kann ein einfacher Holzkasten sein, häufig wird auch Metall oder Kunststoff ein- gesetzt. Die „Verpackung“ kann sachlich-nüchtern oder aber auch künstlerisch- verspielt4 sein. Der Einbau von drei Bildschirmen in einen nachgebauten Brunnen, die nur von oben sichtbar sind und bei dem durch das Berühren einer Metallkugel Reaktionen ausgelöst werden5, zeigt die machbaren Möglichkeiten gut auf. Bei Standorten in Freien sind die Computeranwendungen witterungsbeständig, bei fehlender Beaufsichtigung vandalismussicher zu gestalten. Zur Erscheinungsform gehört auch das Angebot einer Schreibmöglichkeit und von Sitzgelegenheiten in Form von Stühlen, Hockern oder Bänken.

In der näheren Umgebung der Computeranwendung befinden sich häufig weitere Medien, teilweise hängt dies mit den angestrebten Zielen zusammen (Erläuterung eines Objektes u.ä.), teilweise werden ergänzende Informationen extern angeboten (Bildtafeln, Informationstafel zur Bedienung des Computers, Präparate wie ausge- stopfte Tiere oder getrocknete Pflanzen etc.).

Die Computeranwendung kann unterschiedlich im Raum positioniert werden. Sie kann als Blickfang mitten im Raum stehen oder optisch hervorgehoben sein, sie kann integriert, in Informationsboxen separiert oder verborgen installiert sein und möglicherweise extra vom Besucher gestartet werden.1

Wie aus der Schilderung deutlich wird, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Er- scheinungsform einer Computeranwendung zu gestalten. Es wird meistens auf den Bezugsrahmen Rücksicht genommen, der durch die restliche Ausstellung vorgegeben ist. Die Erscheinung ist abhängig von den Zielen und der Zielgruppe, aber auch von dem für die Computeranwendung entwickelten Programm. Diese Vielfalt macht sicher auch einen Teil des Reizes der unterschiedlichen Anwen- dungen aus.

3.2.2 Anwendungsprogramm

Das Anwendungsprogramm beinhaltet alle Informationen, die der Besucher nutzen kann. Zur Darstellung der Informationen werden zahlreiche Medien wie Schrift, Bild, Ton und Bewegtbild (Video und Animation) eingesetzt.

Beim Anwendungsprogramm muß zwischen einer selbstablaufenden Darstellung und einer interaktiven Anwendung unterschieden werden. Selbstablaufende An- wendungen können vom Besucher nicht beeinflußt werden und funktionieren ähnlich wie eine Ton-Diashow oder der Einsatz von Video. Der Besucher kann diesen linearen Film, der ununterbrochen in einer Schleife abgespielt wird, nur betrachten.2 Es können alle Medien vorkommen. Interaktive Anwendungen zeich- nen sich durch die Möglichkeit des Eingriffes des Besuchers aus. Der Grad der

Interaktivität kann sehr unterschiedlich ausfallen. Als niedriger Grad der Interak- tivität ist die Möglichkeit einzustufen, eine selbstablaufende Darstellung unter- brechen und dann wieder starten zu können. Wenn sich der Besucher zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden kann, ist die Interaktivität schon höher, am höchsten ist die Interaktivität bei einer vollkommen freien Bewegungs- und Manipulationsmöglichkeit.

Interaktive Anwendungssoftware besteht aus mehreren Teilen, wobei nicht immer alle eingesetzt werden. Meist läuft auf einer Anwendung ein Bildschirmschoner als Blickfang. Nach einer Aktion durch den Besucher geht es weiter mit einer Start- sequenz (Trailer), in der kurz über die Anwendung informiert wird (Titel, Inhalt, Autoren). Die Startsequenz sollte unterbrechbar sein, damit der Besucher schneller zum Inhalt kommen kann. Nach der Startsequenz gelangt der Benutzer zu einer Hauptseite, dem Hauptbildschirm (Main Screen). Hier kann er Führungen (Guided Tours) nutzen, um den Inhalt der Anwendung kurz vorgestellt, aber auch die Funk- tionsweise erläutert zu bekommen. Von der Startseite aus kann er weitere Unter- seiten aufrufen. Meist ist von allen Seiten eine Hilfefunktion erreichbar, welche textbasiert, mit Bildern oder Animationen arbeitet und den Besucher über seine Handlungsmöglichkeiten aufklärt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Aufbau einer interaktiven Anwendung

Während bei einer selbstablaufenden Darstellung nur ein reines (häufig multime- diales) Informationsangebot zur Verfügung steht, bietet die interaktive Variante weitere Möglichkeiten. Neben der Wahl der Vorgehensgeschwindigkeit kann der Besucher seinen Weg nach seinen Interessen auswählen.

Je nach vorgegebener Struktur kann er sich vorwärts, rückwärts oder auch „quer“1 durch das Informationsangebot bewegen.

In Computeranwendungen werden mehrere Bewegungsstrukturen1 verwendet. Die- se beeinflussen die oben erwähnte Zusammensetzung der Teile. Linienstrukturen

(A) wie bei einer Führung oder einem Quiz ermöglichen die Bewegung nur in die Richtung vorwärts (seltener rückwärts). Bei der Kreisstruktur (B) bewegt sich der Anwender auch linear vorwärts, kehrt dann aber zu einem Ausgangspunkt zurück, von dem aus ein weiterer Pfad beschritten werden kann. Baumstrukturen (C) gehen von einer Startseite aus, von der man zu mehreren Unterseiten verzweigen kann, die auch in mehrere Seiten verzweigen können. Netzstrukturen (D), wie sie u.a. bei Hypertexten eingesetzt werden, ermöglichen ein freies Navigieren innerhalb der Informationen. Hier taucht die Gefahr der Desorientierung (Lost in Cyberspace) auf2. Bei lockeren Strukturen (E) ist der Informationszugriff des Besuchers nicht mehr in feste Bahnen gezwängt, dies taucht z.B. bei der Benutzung von Datenbanken auf.3

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Bewegungsstrukturen

Neben der Bewegung in vorbereiteten Informationseinheiten können auch weitere Möglichkeiten angeboten werden1. Der Einsatz von Datenbanken ermöglicht eine hohe Informationstiefe, Simulationen und virtuelle Reisen ermöglichen einen neuen Zugang zu Informationen. Spiele wie ein Quiz oder eine produktive Aufgabenlö- sung wie die Renaturierung eines Flusses kommt den Angewohnheiten von spiel- begeisterten Personen entgegen. Spiele können als Einzellösung oder im Zusam- menhang mit einer Informationsvermittlungseinheit eingesetzt werden. Wenn es nützlich erscheint, können fertige Programme oder Anwendungen mit dieser An- wendung verknüpft werden. Das Angebot der Sammlung von Daten auf Diskette oder einem Chip von verschiedenen Computerterminals kann neue Wege der In- formationsmitnahme schaffen. Online-Anschlüsse ermöglichen den Zugriff auf aktuelle Daten.

3.2.3 Computer

Die Computer, auf denen das Anwendungsprogramm läuft, sind für den Benutzer unsichtbar. Meist für den Besucher verborgen arbeitet der Computer im Hinter- grund. Dabei kann es sich um einen 286-er oder einen PentiumPro-Rechner han- deln, um einen kleinen MacPlus oder um einem PowerPC des neuesten Generation, um einen Atari, Commodore oder eine Unix-Machine. Als Betriebssystem werden DOS, Windows (95, 97, NT), das Betriebssystem von Apple Macintosh, Unix- Varianten und weitere eingesetzt. Als Besonderheit ist der CD-I-Player von Philips zu erwähnen, welcher eine gute Videowiedergabe bietet2.

Wichtig ist für den Besucher nur eine ausreichende Abspielgeschwindigkeit des Anwendungsprogramms, eine hohe Qualität des Materials und ein zuverlässiger Ablauf. Während text- und bildbasierte Anwendungen keine hohen Ansprüche an den Computer stellen, ist dies bei Video, Animationen und Simulationen anders. Bei dem Computer kann es sich um einen Einzelrechner handeln, oder er ist mit anderen Computern in einem Netzwerk verbunden.

3 . 3 Vergleich mit anderen Medien

In Museen und Umweltzentren werden zahlreiche Medien eingesetzt, um den Besucher zu informieren. Die folgende Übersicht zeigt die Vielfalt der Ausstel- lungsmedien.

A. Passive Informationsvermittlung "en passant"
- Faltblätter
- Broschüren
- Plakate
- touristische Informationsmappen
- Wanderkarten
- Wanderroutenvorschläge

B. Audio-Visuelle passive Informationsvermittlung im Informationszentrum
- Multimediaraum
- Film-, Dia-, Videovorführung
- Tonbänder, Kassetten
- Bildtafeln
- Schaukästen, Drehkästen
- Dioramen
- Vitrinen
- Aquarien, Terrarien
- Tier- Pflanzenpräparate
- Reliefblockbilder
- Funktionsmodelle

C. Aktive Informationsvermittlung im Informationszentrum
- Naturmaterialien in Tast-, Riech- und Geschmackboxen
- Mal- und Bastelecke
- Simulationsspiele
- Tischcomputer, PC´s
- Geräte zur Untersuchung von Wasser- und Bodenproben
- Mikroskope und Präparate
- Lupen, Pinzetten, etc.
- Bestimmungsliteratur

D. Angeleitete Aus- Weiter- und Fortbildung im Informationszentrum und im Gelände
- Infotheke
- Animations- und Bildungsangebote
- Praktika
- Exkursionen
- Vorträge
- Referate
- Diskussionsveranstaltungen
- Tagungen
- besondere Lehrveranstaltungen für Kinder, Schulen u.ä.

Abbildung 4: Übersicht zu Medien der Informationsvermittlung (Job 1993, S. 34)

Weiterhin werden eingesetzt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Externe Informationsvermittlung (passiv oder aktiv) außerhalb des Gebäudes:

- Lehrpfade
- Lehrgärten
- das Original in der Natur

Jedes der Medien hat seine speziellen Vorteile, Nachteile, Stärken und Schwächen. In einem ausführlichen Vergleich von Computeranwendungen mit den herkömm- lichen Ausstellungsmedien könnten diese herausgearbeitet werden2. Dieser Vergleich hätte den Rahmen der Arbeit gesprengt und ist daher nicht geschehen.

Die Computeranwendung kann Videorekorder ganz ersetzen, da sie eine bessere Qualität ohne Verschleiß bietet und Interaktivität verstärkt und sinnvoll genutzt werden kann. Andere Medien wie eine Ton-Diashow können unter bestimmten Bedingungen ersetzt werde, z.B. wenn Interaktivität oder eine gleichbleibende Qualität der Bilder gewünscht wird. Bei Exkursionen können Computeranwen- dungen nur unterstützend bei der Vorbereitung helfen, Tastboxen u.ä. können nicht ersetzt werden, da sie andere Sinne des Besuchers ansprechen.

Ein großer Unterschied zwischen der Computeranwendung und anderen Ausstel- lungsmedien liegt in der Entwicklung. Während die meisten anderen Ausstellungs- medien innerhalb eines Hauses hergestellt oder geplant werden können, ist dies bei Computeranwendungen nur in den seltensten Fällen möglich1. An einer Computer- anwendung sind Mitarbeiter der Ausstellung als didaktische und inhaltliche Spe- zialisten beteiligt, welche die Zielgruppe kennen. In einer Produktionsfirma, die den technischen Teil einer Entwicklung übernimmt, arbeiten Projektleiter, Autoren für das Drehbuch, Redakteure für den Inhalt und Programmierer für die technische Umsetzung. Screen-, Animations- und Interfacedesigner sorgen für die optische Gestaltung des Bildschirms, für die Animationen und für die Entwicklung der Na- vigation. Weitere Mitarbeiter sorgen für eine Digitalisierung des gelieferten Mate- rials.2 Extern beschäftigt werden Filmproduzenten und Kameraleute für benötigte Videos; Sprecher, Musiker und Tonfachleute sorgen für gesprochenen Text, Musik und Töne; Fotografen machen aktuelle Bilder; Recherchierer besorgen weiteren Inhalt; Übersetzer schaffen verschiedensprachige Versionen der Texte und der Navigationsbegriffe3. Hier wird interdisziplinär und im Team gearbeitet, wobei gründliche Planung und gute Kommunikation wichtig sind. Je nach Informations- tiefe, Grad der Interaktivität, zu erstellendem Material usw. ändert sich auch die Planungs- und Produktionszeit für eine Computeranwendung. Konkrete Zahlen sind nicht veröffentlicht, aber eine Mindestzeit von drei Monaten bis zu einer

Länge von über einem Jahr ist einzuplanen. Der Durchschnitt der Entwicklungs- dauer dürfte schätzungsweise über einem halben Jahr liegen.

Im Gegensatz zu vielen anderen Medien kann sowohl der Inhalt als auch die Struktur u.a. nachträglich noch geändert werden. Da es sich bei der Computeranwendung um ein neues Medium handelt, wird sie während der Entwicklung und in der Einführungsphase von mehreren Evaluationen begleitet. Die Ergebnisse führen in der Regel zu Änderungen des Anwendungsprogramms.

3.4. Möglichkeiten und Vorteile

Die neuen Möglichkeiten und Vorteile des Ausstellungsmedium Computeran- wendung sind den Bereichen Medium, Besucher und Aussteller zugeordnet. Sie werden hier in Kürze beschrieben.

Ich beginne diesen Punkt mit den mediumsspezifischen Möglichkeiten und Vor- teilen, die das Ausstellungsmedium bietet. Die ersten drei werden häufig im Zusam- menhang mit Multimedia genannt - Multimedialität, Interaktivität und Hypertext. In multimedialen Computeranwendungen können die Medien Schrift, Grafik, Ton, Video und Animation als Informationsträger nacheinander oder parallel eingesetzt werden. Der Vorteil der Interaktivität ist, daß der Besucher nicht nur passiv die Informationen aufnimmt, sondern auch in unterschiedlicher Weise in das Angebot eingreifen kann. Diese Interaktion beginnt beim Stoppen einer Anwendung, um eine Stelle ausführlicher betrachten zu können, und endet bei der Manipulation des Geschehens bei einer Simulation. Bei der Hypertextmöglichkeit müssen Texte nicht mehr linear, also eine Seite nach der nächsten, gelesen werden, sondern hervor- gehobene Wörter können dazu benutzt werden, andere Informationseinheiten aufzu- rufen. Dann kann der Besucher entweder zum ursprünglichen Text zurückkehren oder einen anderen Weg folgen. Der Besucher muß also nicht einem vorgeschrie- benen Pfad folgen, sondern kann sich seinen eigenen suchen. Die Computeran- wendung eröffnet neue inhaltliche Möglichkeiten. Es handelt sich dabei um die drei Punkte Informationstiefe, Informationsbreite und Stichwortsuche. Mit Computeran- wendungen kann eine hohe Informationstiefe erreicht werden. Ein Ziel kann bis ins Detail erläutert und mit Material versehen werden, der Informationstiefe ist keine Grenze gesetzt. Zum Beispiel kann in Datenbanken das Informationsangebot einer Bibliothek abgelegt und von einer Computeranwendung benutzt werden. Neben einer hohen Informationstiefe kann auch eine hohe Informationsbreite dem Be- sucher angeboten werden. Während andere Austellungsmedien nur ein Thema behandeln, können in einer Computeranwendung auch Nebengebiete ausführlich dargestellt werden.

Ein weiterer Vorteil des Mediums ist die Möglichkeit der breiten Stichwortsuche. Bei Büchern, die Sachverzeichnisse, Register und Indizes benutzen, kann nur nach wenigen Stichwörtern gesucht werden, welche per Hand zusammengestellt wurden und nie alle Wörter erfassen. Dagegen kann in Computeranwendungen nach jedem beliebigen Wort gesucht werden, welches den Besucher interessiert. Bei Daten-

bankabfragen können auch Verknüpfungen u.ä. vorgenommen werden, z.B. kann der Besucher nach einer Informationseinheit suchen, bei der zwei Begriffe direkt hintereinander vorkommen. Die Computeranwendung bietet vier technische Vorteile

- die Ansteuerung externer Geräte, eine Druckmöglichkeit, die gleichbleibende Qualität des optischen Materials und die Möglichkeit, sie auszuschalten. Durch die Möglichkeit der Ansteuerung externer Geräte durch den Computer ist dem Einsatz von externen Geräten wie Diaprojektoren, elektronischen Schautafeln, Glühbirnen in Dioramen, Scheinwerfern u.ä. keine Grenzen gesetzt. Diese können mit der Computeranwendung verbunden und von dieser gelenkt werden. Die Druck- möglichkeit eröffnet die Möglichkeit, daß, anstatt vorgefertigtes Material wie Faltblätter, Broschüren u.ä. mitzunehmen, der Besucher das von ihm gewünschte Material ausdrucken kann. Da das Material aktiv angefordert wurde, ist eine Nutzung eher zu erwarten als bei der Mitnahme von ausliegendem Material. Die gleichbleibende Qualität des optischen Materials erklärt sich dadurch, daß die Materialien nicht in analoger, sondern in digitaler Form vorliegen. Das spielt bei Dias, Ton- und Videobänder eine Rolle, die bei ihrem Einsatz Belastungen ausgesetzt sind und verblassen bzw. verschleißen. Leicht abschaltbar bedeutet bei der Computeranwendung, daß das bei Führungen von Schulklassen auftauchende Problem, daß nämlich Computeranwendungen besonders die Aufmerksamkeit von Schülern auf sich ziehen und von der Führung ablenken, gelöst werden kann. Die Computeranwendungen können vor Führungen aus- und danach wieder einge- schaltet werden. Die Computeranwendung bietet auch neue Arten der Informations- vermittlung an. Dazu gehören Simulationen und Animationen. Die interaktive Simulation kann Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung nachvollziehbar machen, indem der Besucher einzelne Variablen ändert und das Ergebnis sieht.

Grafiken, in denen Bewegungen mit Pfeilen dargestellt sind, können in Anima- tionen belebt werden. Die letzten zwei Möglichkeiten des Ausstellungsmediums Computeranwendung ergeben sich aus der Tatsache, daß die Computeranwendung ein junges Medium ist. Ein modernes Medium erregt Aufsehen beim Besucher. Die Computeranwendung ist noch nicht zum Alltag in Museen und Umweltzentren geworden, fällt daher vielen Besuchern auf und wird von diesen ausprobiert. Dazu kommt, daß ein neues Ausstellungsmedium einen zusätzlichen Reiz bietet. Wenn sich ein Besucher durch eine Ausstellung bewegt, ist es für ihn günstig, wenn er durch unterschiedliche Ausstellungsmedien angesprochen wird. Die Computeran- wendung ist ein solcher neuer Reiz.

Computeranwendungen bieten auch für Besucher spezifische Möglichkeiten und Vorteile. Mit diesem Ausstellungsmedium kann auf den Besucher als Individuum eingegangen werden. Als erster Punkt ist der individuelle Einbezug des Besuchers zu nennen. Nach einer Abfrage einiger Daten wie besondere Interessengebiete, eigene Einschätzung des Wissensstandes etc., die der Besucher eingibt, optimiert der Computer die Anwendung auf den Besucher. Auch wird protokolliert, was der Besucher für Aktionen macht und dann das Angebot daraufhin gezielt erweitert.

Wenn z.B. bei einer Computeranwendung zum Thema Energie alle Informationen im Zusammenhang mit dem Thema Solarenergie aufgerufen werden, kann eine zusätzliche Taste angeboten werden. Diese stellt bei Benutzung eine Verbindung zu einer Datenbank mit thematisch passendem Inhalt her, die auf dem Rechner instal- liert ist. Dann kann auf spezielle Interessen des Besuchers eingegangen werden.

Eine Computeranwendung kann auf spezielle Wünsche eines Besuchers eingehen. Wenn z.B. ein größeres Gebiet in einem Nationalpark erkundet werden soll, kann nach Angabe der zur Verfügung stehenden Fortbewegungsmittel und der Zeit durch den Besucher eine individuelle Karte ausgedruckt werden, auf der der Besucher eine Streckenbeschreibung und eine Zeitplanung findet. Individuelle Druck- ergebnisse können auch dadurch entstehen, daß der Besucher selber entscheidet, welches Material er haben will. Er kann auch Informationseinheiten sammeln, zu einem Ganzen zusammenfügen und ausdrucken.

Eine neue Möglichkeit bietet die Computeranwendung durch die Eingabemöglich- keit. Es besteht für den Besucher die Möglichkeit, Informationen in den Computer einzugeben. Dies kann in Form eines Eintrages in ein Gästebuches geschehen oder es können Informationen für andere Besucher hinterlassen werden. Diese Informa- tionen können aus Literaturhinweisen, Praxisberichten, Meinungen, Kommentare u.ä. bestehen. Das neue Medium kommt den Nutzungsgewohnheiten der jüngeren Besucher entgegen. Jüngere Besucher haben andere Sehgewohnheiten als ältere Besucher und sind mit dem Medium Computer meist vertraut. Sie sind mit dem Ausstellungsmedium Computeranwendung gut zu erreichen. Neu eingesetzt werden können Erfolgskontrollen. Durch ein Quiz oder durch die Lösung einer gestellten Aufgabe kann der Besucher sein neu erworbenes Wissen testen. Die Antwort bzw. Bewertung geschieht nicht durch das Personal, sondern durch den Rechner selbst. Falsche Antworten können durch die Begründung der richtigen Antwort aufgewer- tet werden. Positiv wirken sich die folgenden Punkte für den Besucher aus. Die freie Auswahl der Informationen und Informationstiefe bedeutet, daß der Besucher selber wählen kann, welche Informationen er haben will, in welcher Reihenfolge er

sie erhält und wie tiefgehend diese Information sein soll. Neu ist die Möglichkeit des schrittweisen und spielerischen Entdeckens. Es ist für den Besucher nicht auf einen Blick zu erkennen, welche Information in einer Computeranwendung ange- boten werden. Die Informationen sind in kleinere Einheiten (bildschirmweise) ver- packt, die nach und nach schrittweise aufgerufen werden. Um die Informationen zu erhalten, muß der Benutzer mit dem System „spielen“.

Im Gegensatz zum Einsatz von Videorekorden u.ä. hat der Besucher bei der Computeranwendung die Wahl der Vorgehensgeschwindigkeit. Der Besucher wird nicht wie bei Videos dazu gezwungen, sich alles anzusehen, sondern kann für ihn uninteressante Teile überspringen und interessante ausführlich betrachten. Günstig ist es für den Besucher, daß Informationseinheiten wiederholbar sind. Videos oder Animationen können mehrmals betrachtet werden, ohne daß wie bei Videorekor- dern lange gespult werden muß. Ein Vorteil von Computeranwendungen ist

der Einsatz einer Mehrsprachigkeit. Es kann entweder am Anfang oder während der Anwendung die Sprache gewechselt werden. Dadurch können fremdsprachige Besucher aus verschiedenen Ländern mit einer Computeranwendung erreicht werden.

Computeranwendungen haben auch ausstellerspezifische Möglichkeiten und Vor- teile. Als erstes ist die Aktualisierbarkeit zu nennen. Die Aussteller können Teile des Anwendungsprogramms erneuern. Dies kann per Diskette, Netzwerk oder an dem Anwendungsprogramm direkt geschehen. Entweder werden dann in der Computer- anwendung direkt Änderungen vorgenommen oder in externen, dafür vorgesehenen Dateien, auf welche das Programm während der Nutzung zugreift. Am einfachsten werden Textdateien erweitert oder ausgetauscht, aber auch der Austausch von Bild- material ist möglich. Bei z.B. einer Computeranwendung zum Thema Energie kön- nen die jährlichen Verbrauchswerte aktualisiert werden. Günstig ist die Erweiter- barkeit des Inhaltes. Die Computeranwendung kann inhaltlich erweitert werden, ohne daß es dem Besucher auffällt. Wenn bei einer Computeranwendung die An- wendungssoftware erfolgreich war, können weitere Teilbereiche eingebaut werden. Bei einer Anwendung zum Thema Energie kann nach dem Erfolg der Bereiche Solarenergie und Wasserkraft der Bereich Windenergie hinzugefügt werden.

Auch können Inhaltsänderungen ohne Umbauten im Ausstellungsraum stattfinden. Der Inhalt einer Computeranwendung kann vollständig oder teilweise ausgetauscht werden, ohne daß Umbauten notwendig sind. Wenn z.B. eine Computeranwen- dung auf wechselnde Ausstellungen aufmerksam machen soll, kann jedesmal das Anwendungsprogramm ausgetauscht werden. Eine Anpassung an lokale Umstände ist möglich. Computeranwendungen, die wie Wanderausstellungen an verschieden Orten eingesetzt werden, die im Verbund mit anderen Ausstellungen entstehen oder die aus einer anderen Ausstellung stammen, können den Gegebenheiten ihres neuen Standortes angepaßt werden. Es können einzelne Namen ausgetauscht werden, aber auch ganze Informationseinheiten wie Adressen. Als Beispiel kann eine Computer- anwendung dienen, die den Besuchern den ökologischen Bauernhof näher bringen soll. Bei einer Anpassung werden die Adressen der Bauern vor Ort eingetragen.

Dann kann ein Angebot von Magazinmaterial stattfinden. In vielen Museen steht nur ein Teil der Sammlung in der Ausstellung1, der Rest wird in Magazinen ge- lagert. Eine Computeranwendung kann Informationen und Bilder der Magazin- bestände für den Besucher bereithalten.

Eine wenig genutzte Möglichkeit ist die einer zentralen Druckmöglichkeit. Bei Ver- netzung der Computeranwendungen oder einer Informationssammlung per Diskette oder Chipkarte kann zentral an einem Ort wie beim Ausgang oder in der Bibliothek ausgedruckt werden. Es wird nur ein Drucker statt mehrerer eingesetzt. Dieser wird beaufsichtigt und bei auftauchenden Problemen kann schneller geholfen werden.

Sogar die Erhebung einer Gebühr für die Ausdrucke ist denkbar, um z.B. die Kosten zu decken.

Die folgenden Möglichkeiten der Raumeinsparung können mit keinem anderen Aus- stellungsmedium auf so engem Raum vereinigt werden: Mehrsprachigkeit, eine ho- he Informationsbreite und -tiefe und die Möglichkeit, mehrere Zielgruppen anzu- sprechen. Vorteilhaft ist die Mehrsprachigkeit ohne zusätzlichem Raumbedarf. Für Aussteller ist es günstig, daß mehrere Sprachen angeboten werden können, ohne

z.B. mehrere Tafelbilder aufzuhängen. Ohne zusätzlichem Raumbedarf ist auch eine Berücksichtigung unterschiedlicher Zielgruppen möglich. In einer Computeran- wendungen können mehrere Zielgruppen optimal versorgt werden. Zum Beispiel kann auf der Startseite zwischen der normalen Version und einer für Kinder ge- wählt werden, welche sich optisch, aber auch inhaltlich unterscheiden.

Die Eingabemöglichkeit durch den Benutzer ist auch in folgender Hinsicht nützlich: Befragungen können per Computer vorgenommen und automatisch ausgewertet werden. Kommentare vom Besucher können digital archiviert und weiterverarbeitet werden.

Die Computeranwendung bietet neue Evaluationsmöglichkeiten. Durch digitale Pro- tokolle und die Beobachtung per zweitem Monitor1 gibt es neue Möglichkeiten, den Besucher zu analysieren. Die digitale Protokollierung erläutere ich kurz. Jede Ak- tion, die ein Besucher an einer Computeranwendung macht, kann gespeichert und später ausgewertet werden. Der Ort des Mauszeigers bei einem Tastenklick, die An- zahl der Aufrufe der Hilfeseite, die Beschäftigungsdauer mit der Anwendung, all dieses kann protokolliert werden. Es ist auch möglich, eine Auswertung der Ergeb- nisse zu starten und dann ein Diagramm zu erhalten, welches analysiert werden kann. Das Ergebnis dieser Protokollierung kann zur Verbesserung der Anwendung eingesetzt werden. Praktisch ist die Nutzbarkeit digitaler Quellen. Es können beste- hende digitale Daten aus Datenbanken und dem Internet benutzt werden, ebenso wie Bildersammlungen, fertige Programme und Spiele etc. Dies kann bei der Entwick- lung, aber auch während der Benutzung durch den Besucher geschehen. Als letztes möchte ich auf die zwei Punkt Personalentlastung und Personalersatz eingehen.

Computeranwendungen können zur Unterstützung und Entlastung des Personals eingesetzt werden. Besonders im Eingangsbereichen kann der Einsatz sehr sinnvoll sein, wenn viele Besucher gleichzeitig Informationen haben wollen. Computeran- wendungen können auch in gewissem Rahmen als Pförtnerersatz, als Ansprech- partner oder als Führer eingesetzt werden.

3.5. Probleme und Nachteile

Die Probleme und Nachteile von Computeranwendungen sind im folgenden Text in die Bereiche Medium, Besucher und Aussteller unterteilt. Teilweise wird auf die Möglichkeit der Vermeidung von Nachteilen und den Umgang mit Problemen eingegangen.

[...]


1 Eigentlich war dieser Bogen am Anfang als Fragebogen gedacht, was bei diesem Umfang aber nicht akzeptabel ist. Die letzte Version dieses Bogens ist im Anhang B zu finden.

2 Deutsches Museum und die Ausstellung „Mensch und Natur“ (Schloß Nymphenburg) in München, Aquarius Wassermuseum in Mühlheim, Deutsches Museum in Bonn.

3 (Seminar Brauweiler 1996), (Seminar Wolfenbüttel 1997) .

4 Untersuchenswert sind u.a. die Akzeptanz durch unterschiedliche Besuchergruppen, die Kosten bei Erstellung und während der Nutzungszeit, der Erarbeitungsaufwand, der Pflegeaufwand, die Informationstiefe, die Einsatzdauer in Jahren, eine didaktische Einordung, die Wirksamkeit als Lerninstrument und Vor- und Nachteile.

5 Job zählt über dreißig Medien der Informationsvermittlung auf. (Job 1993, S.)

1 „Bei aller Skepsis gegen das „Modewort «Multimedia»“ (Köhnert 1997, S. 14) , „das mich - bei aller Faszination inzwischen schaudern läßt, weil es wie ein Schwamm ist, in den alles aufgesogen wird, was irgendwie mit Medien zu tun hat, aus dem aber bei Bedarf nur das herausgepreßt wird, was für das jeweilige Vorhaben nützlich ist.“ (Köhnert 1997, S. 1) .

2 Wird nicht schon seit Jahrzehnten Multimedia, übersetzt als „viele“ Medien, im Museum eingesetzt? In einem Ausstellungsraum werden Video, Text, Bilder, Grafiken und eine Ton- Diashow parallel eingesetzt.

3 Ist das Wort Multimedia nicht schon an sich im Zusammenhang mit Computern falsch gewählt? Müßte es nicht eigentlich Unimedia heißen, da alle Daten nur in digitaler Form vorliegen? (Perrot 1993, S. 3)

4 Verwendet von Köhnert (Köhnert 1997) und Bode (Bode 1996) .

1 Interface, Schnittstelle Mensch-Computer, materielles Erscheinungsbild...

2 Ein- und Ausgabemedien, Hardware, Bedienelemente, Umgebung, Terminal, Gehäuse, Kiosk...

3 Hardware, Abspielgerät, EDV-Anlage, Computersystem...

4 Software, Benutzersoftware, (PC-) Programm, programmierter Bestandteil, PC-gestütztes Informationsprogramm, Anwendung...

1 Die Möglichkeit der Besucherlenkung nach Tageszeit bzw. Datum kommt der Natur und dem Naturschutz zugute, der Nachteil des Energieverbrauches der Computeranwendung spielt aus der Sicht des Umweltschutzes eine Rolle.(Genaueres unter 4.1)

1 Allerdings liegt der zu erwartende Haupteinsatz in Ausstellungen der ersten beiden Einsatzorte.

2 Eine Einteilung nach der Besucherzahl kann Aufschluß über die nötige Anzahl von Computeranwendungen mit identischen Inhalt bringen, um dem Ansturm gerecht zu werden. Da allerdings zahlreiche Einflußgrößen bei einer Entwicklung beachtet werden müssen, wird an dieser Stelle darauf verzichtet.

1 Angeschrieben wurden für die Untersuchung 4827 Museen bzw. Museumskomplexe sowie Museumseinrichtungen. (Staatliche Museen zu Berlin 1994, S. 8)

2 In der Realität können die Zahlen höher liegen, da nicht alle Museen Angaben gemacht haben und Mehrfachnennungen in der Tabelle nicht erkennbar sind.

3 Detaillierte Daten von 479 Umweltzentren wurden von der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung e.V. veröffentlicht. Im Anhang der Veröffentlichung finden sich die Adressen von weiteren 94 Umweltzentren. (Kochanek 1996)

4 Interne Zwecke für den Einsatz des Computers im Museum sind: Manuskripte/Korrespondenz, Publikationen, Verwaltung, Bibliotheks-/Archivverwaltung,

Ausstellungsorganisation, Inventarisierung/Dokumentation, Bilddokumentation und Sonstiges. (Staatliche Museen zu Berlin 1995) Weitere Einsatzmöglichkeiten liegen in der wissen- schaftlichen Forschung und in der Öffentlichkeitsarbeit, wie CD-ROM-Veröffentlichungen

und Einrichtung von Internetseiten im WorldWideWeb.

5 In der Bonner Außenstelle des Deutschen Museums führt ein Roboter die Besucher durch einen Teil der Ausstellung (Schult 1997)

1 Interessante Artikel zu der Zukunft im Computerbereich bieten regelmäßig die Zeitschriften c´t und Screen Multimedia (z.B. (Grau 1997) und (Wesemann 1997))

2 Funktioniert ähnlich wie eine Telefonkarte, nur daß Informationen gespeichert werden.

1 Reale Eingabemöglichkeiten sind greifbar, während virtuelle von der Software auf dem Bildschirm dargestellt werden.

2 So gesehen im Aquarius Wassermuseum, Mühlheim. Bei Berührung durch den Besucher mit der Hand wird ein Impuls ausgelöst, der eine Reaktion im Anwendungsprogramm bewirkt.

3 Der Eyetracker verfolgt den Blick des Besuchers und leitet diese Informationen an das Anwendungsprogramm weiter.

4 Die Gehäuse im Aquarius Wassermuseum sind von Künstlern entworfen. Bei einigen sind verschiedene Erdschichten, die hinter Glasscheiben liegen, durch Metallplatten getrennt, dazwischen liegt ein Monitor.

5 Oben angeführtes Beispiel.

1 Sinn dieser verborgenen Installation ist die zu vermeidende Ablenkung von Schulklassen und anderen Gruppen bei einer Führung durch die Ausstellung.

2 Eine Sonderform dieses Anwendung ist die Ergänzung um eine Eingriffsmöglichkeit. Mit dieser kann die Anwendung angehalten werden, um Details besser betrachten zu können, uninteressante Teile können übersprungen und interessante Sequenzen wiederholt werden.

1 In einem Hypertext können neben dem normalen Blättern wie in einem Buch Informationen durch das Anwählen eines Wortes erhalten werden.

1 Wand listet in einem Artikel die Linearität der Verknüpfungen, die Metapher „Baum“ und die Netzwerkmetapher auf (Wand 1994, S. 63 f.).

2 Der Benutzer verliert seinen roten Faden und sein eigentliches Ziel aus den Augen.

3 Die ersten drei Strukturen A-C sind für Besucher und Entwickler gleichermaßen überschaubar, die vierte D und fünfte E können dagegen sehr komplex und unübersichtlich sein.

1 Wolter beschreibt die Formen von CBT-Programmtypen als tutorielles System, Simulation und Planspiele, Test- und Übungsprogramme und Hypermedia-Anwendungen und Mischformen und Abwandlungen (Wolter, 1997). (CBT = Computer Based Training)

2 Die Produktion und Weiterentwicklung wurde inzwischen offiziell eingestellt.

1 Bei Tonführungen werden Kassetten im Walkman abgespielt, man kann sich mit seinem Kopfhörer an verschiedenen Punkten einstöpseln oder die Informationen werden per Funk übertragen.

2 Auf einen ausführlichen Vergleich zwischen der Computeranwendung und den anderen Medien wird in dieser Arbeit verzichtet (näheres siehe Vorwort).

1 Nur große Häuser, wie das Deutsche Museum in München, verfügen über Sachkenntnisse und Fachleuten in diesem Bereich.

2 Teilweise, besonders bei kleinen Firmen, vereinigen sich zwei oder mehrere dieser Berufsbilder in einer einzigen Person.

3 Als Grundlage für die Aufzählung habe ich eine Auflistung bei Hamsley benutzt (Hemsley 1993) und erweitert.

1 „... less than 10% of some of our collections are on display at any one time.“ (Patten 1996, S. 13)

1 Der Einsatz eines Zweitmonitors in einen Nebenraum, bei dem die Geschehnisse auf dem Monitor des Besuchers sichtbar sind, ermöglicht eine Analyse des Geschehens, ohne daß sich der Besucher beobachtet fühlt.

Ende der Leseprobe aus 155 Seiten

Details

Titel
Umwelt- und naturbezogene Computeranwendungen für Besucher in Museen und Umweltzentren
Hochschule
Universität Lüneburg  (Ökologie und Umweltbildung)
Note
Gut (1,80)
Autor
Jahr
1997
Seiten
155
Katalognummer
V25
ISBN (eBook)
9783638100120
Dateigröße
770 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Computer, Kiosksystem, Terminal, Museum, Umweltzentrum, Umweltbildung, Multimedia, Offline-Systeme
Arbeit zitieren
Marc Jelitto (Autor:in), 1997, Umwelt- und naturbezogene Computeranwendungen für Besucher in Museen und Umweltzentren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25

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