Schwule Zeitschriften auf dem deutschen Pressemarkt: Thematisch und inhaltlich vergleichbar zu Lifestyle-Formaten mit heterosexueller Zielgruppe?


Diplomarbeit, 2003

65 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

0. Einleitung

1. Geschichte und Entstehung von Zeitschriften

2. Definitionen
2.1. Lifestyle
2.2. Zeitschriften
2.3. Lifestyle-Zeitschriften

3. Analyse des deutschen Zeitschriftenmarktes

4. Lebenshilfe in Zeitschriften

5. Der schwule Konsument – Eine Grundlagenstudie
5.1. Typ 1 - Der hedonistisch-trendorientierte Schwule
5.2. Typ 2 - Der suchende convenience-orientierte Typus
5.3. Typ 3 - Der markenbewusst-karriereorientierte Schwule
5.4. Typ 4 - Der konventionell-häusliche Typ
5.5. Typ 5 - Der preisbewusst-intellektuelle Schwule
5.6. Zusammenfassung

6. Beispielmagazine
6.1. Analyse einer Zeitschrift
6.2. Typografie - Layout - Farben - Bilder
6.2.1. Typografie
6.2.2. Layout
6.2.3. Farben
6.2.4. Bilder
6.3. Vorstellung und Vergleich der einzelnen Magazine
6.3.1. FHM
6.3.2. Men’s Health
6.3.3. Cosmopolitan
6.3.4. Glamour
6.3.5. Männer aktuell
6.3.6. DU & ICH
6.3.7. Kostenlose, schwule Stadtmagazine
6.3.7.1. Sergej (Berlin)
6.3.7.2. Sergej (München)
6.3.7.3. Siegessäule (Berlin)
6.3.8. Interviews mit drei Chefredakteuren

7. These
7.1. Fragen - Antworten
7.2. Resümee

Anlagen

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Positionierung der verschiedenen schwulen Konsumententypen

(Quelle: http://www.bbdo.de/de/home/studien.Par.0010

Link1Download.tmp/DSK_kurz.pdf, verfügbar am: 18.09.03)

Abb. 2 Anteil der Typ 1 - Schwulen an den Gesamtbefragten

(Quelle: http://www.bbdo.de/de/home/studien.Par.0010

Link1Download.tmp/DSK_kurz.pdf, verfügbar am: 18.09.03)

Abb. 3 Anteil der Typ 2 - Schwulen an den Gesamtbefragten

(Quelle: http://www.bbdo.de/de/home/studien.Par.0010

Link1Download.tmp/DSK_kurz.pdf, verfügbar am: 18.09.03)

Abb. 4 Anteil der Typ 3 - Schwulen an den Gesamtbefragten

(Quelle: http://www.bbdo.de/de/home/studien.Par.0010

Link1Download.tmp/DSK_kurz.pdf, verfügbar am: 18.09.03)

Abb. 5 Anteil der Typ 4 - Schwulen an den Gesamtbefragten

(Quelle: http://www.bbdo.de/de/home/studien.Par.0010

Link1Download.tmp/DSK_kurz.pdf, verfügbar am: 18.09.03)

Abb. 6 Anteil der Typ 5 - Schwulen an den Gesamtbefragten

(Quelle: http://www.bbdo.de/de/home/studien.Par.0010

Link1Download.tmp/DSK_kurz.pdf, verfügbar am: 18.09.03)

Abb. 7 In- und Output- Schema

(Quelle: http://www.khm.de/~simonex/wissensdesign/

wissen_b3.html, verfügbar am: 25.09.03)

0. Einleitung

Aus persönlichem Interesse wählte ich das Thema „Erfüllen bestehende schwule Zeitschriften auf dem deutschen Markt das Kriterium „Lifestyle“ und kann man sie als thematisch und inhaltlich vergleichbar zu Lifestyle-Formaten mit heterosexueller Zielgruppe sehen?“ für meine Diplomarbeit. Weitere Gründe hierfür waren die zunehmende Bedeutung von Lifestyle in der Medienlandschaft bedingt durch das immer größer werdende Interesse in der Bevölkerung.

Beim Erstellen dieser Arbeit unterstützten mich verschiedene Personen, denen ich auf diesem Weg Dank sagen möchte.

Danke an meine Eltern, Ingrid und Ingolf Merkel, an meinen Großvater, Johannes Spranke, an Lars, Gesine, Nadja und Gogo, an meine Freunde, an Prof. Hilmer und Holger Doetsch und an die drei Chefredakteure und die verschiedenen Mitarbeiter in den Redaktionen, die mir sehr hilfreich und unterstützend entgegen kamen.

1. Geschichte und Entstehung von Zeitschriften

Zeitschriften gibt es seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Diese erschienen in längeren Zeitabständen als die schon bestehenden Zeitungen und waren „für ein bestimmtes Zielpublikum bestimmt“[1]. Die erste Zeitschrift, das Journal des Savants, fand man erstmals 1665 in Paris, Frankreich.

In Deutschland erschien, in Anlehnung an das französische Vorbild, 1682 in Leipzig, die Acta eruditorum. Diese Gelehrtenzeitschrift von Otto Menckes war in lateinischer Sprache verfasst und wandte sich an die Wissenschaftler jener Zeit. Verlegt wurde die Acta eruditorum von den Buchhändlern Johann Grosse und Johann Friedrich Gleditsch.[2]

Es folgten weitere Zeitschriften, meist „politisch-historische Zeitschriften, die sich an Nichtfachleute wandten“[3]. Später kamen populäre Magazine mit Unterhaltungscharakter hinzu. Beispiele hierfür waren „die „Lustigen und Ernsthaftigen Monatsgespräche“, die erste deutschsprachige Zeitschrift der Frühaufklärung“[4] und die „Monatsschrift „Europäische Fama“, die politische Nachrichten von europäischen Höfen verbreitete und kommentierte“[5]. Erstere erschien ab 1688 in Leipzig und wurde von Christian Thomasius begründet. Die Monatsschrift „Europäische Fama“ gab es ab 1702. Ihr Herausgeber war Philipp Balthasar Sinold von Schütz, ihr Verleger Johann Friedrich Gleditsch.

Eine Blütezeit hatte die Zeitschrift im 18. Jahrhundert, weil es sehr viele verschiedene Zeitschriftentitel gab, und „weil die Zeitschriften im Gegensatz zur Tagespresse von der Zensur nicht so scharf überwacht wurden“[6]. Anzeichen dafür war „der sich allmählich entwickelnde Meinungsjournalismus“[7]. Einer Untersuchung zufolge, wurde in den Jahren 1670 bis 1790 ein Anstieg der Zeitschriften von 58 auf 1225 festgestellt.[8]

Auch der Begriff Zeitschrift wurde erst weitaus später eingeführt. Der aus dem Französischen stammende Begriff Journal war zu jenen Zeiten gebräuchlicher, auch in Deutschland.[9]

Von Gottsched gab 1725/26 die erste deutsche Frauenzeitschrift „Die vernünftigen Tadlerinnen“ heraus[10] und Christlob Mylius 1743 die „Bemühungen zur Beförderung der Kritik und des guten Geschmacks“[11]. Da diese beiden Zeitschriftenformate Tipps und Hinweise zu bestimmten Sachverhalten jener Zeit lieferten, kann man sie durchaus als Vorläufer der heutigen Lifestylezeitschriften bezeichnen. Auch die 1775 von Weiße herausgegebene pädagogische Zeitschrift „Der Kinderfreund“ erfüllte dieses Kriterium.[12]

2. Definitionen

2.1. Lifestyle

Der aus dem Englischen stammende Begriff Lifestyle – Lebensstil – beschreibt „eine bestimmte Lebensweise und Einstellung von Einzelpersonen oder Gruppen, die sich in ihren Verhaltensweisen, Interessen, Zielen und Meinungen äußern. Lifestyle-Typologien (z.B. Yuppie) werden im Marketing bei der Zielgruppendefinition genutzt.“[13]

Lifestyle umfasst also alle Bereiche des Lebens und der Lebensführung. Dabei sind nur die positiven und anstrebenswerten Ziele gemeint. Dazu zählen Wellness, Fitness, Gesundheit, Beauty, Freizeit, Liebe, Sexualität, Wohnen, Einrichten, Kochen etc. Lifestyle-Magazine geben auch Lebenshilfe zu bestimmten Themen, die die Leser interessieren.

2.2. Zeitschrift

Eine Zeitschrift kann als „regelmäßig erscheinendes Presseerzeugnis unterhaltenden, allgemein bildenden, fachlichen oder werbenden Inhalts“[14] bezeichnet werden. Man unterscheidet diese Publikationen vorwiegend nach der Art ihrer Leserschaft. So richten sich Publikumszeitschriften an eine breit gefächerte Leserschaft und Fachzeitschriften, konfessionelle Zeitschriften und Amtsblätter an eine eher spezialisierte Klientel.[15]

Auch bei einer Trennung nach Fach-, Standes- und Berufs- und Freizeitzeitschrift sind die Presseerzeugnisse „auf bestimmte Leserkreise oder Lesesituationen“[16] ausgerichtet.

Demzufolge kann dabei eine Unterordnung festgelegt werden, wobei zu den Fachzeitschriften „die wissenschaftlichen, kulturellen und z.T. auch die technischen und wirtschaftlichen Zeitschriften“[17] zu zählen sind.

„Die Standes- und Berufszeitschriften sind an gesellschaftlichen Ordnungen (z.B. konfessionelle Zeitschriften) und Zusammenschlüssen (Verbands-, Vereins-, Gewerkschaftszeitschriften) sowie an den Berufsgruppen (Zeitschriften der beruflichen Organisationen, Werkzeitschriften, Wirtschaftspresse) orientiert.“[18]

Zu den Freizeitzeitschriften zählt man „illustrierte Zeitschriften, auf bestimmte Lesergruppen ausgerichtete Magazine (z.B. für Frauen, Eltern und Jugendliche), Theater- und Filmzeitschriften und politische Zeitschriften, sowie Programmzeitschriften für Hörfunk und Fernsehen in unterhaltender Umrahmung und schließlich Sex-Magazine und -Wochenblätter.“[19]

Ein besonders wichtiges Kriterium in der Definition von Zeitschriften besteht im Fehlen der „grundsätzliche[n] Aktualität und Inhalts- Allgemeinheit der Zeitung[en]“[20].

Unter medialine.focus.de sind folgende zusammengestellte Definitionen zu finden. Nach H.A. Kluthe fasst man „Unter dem Begriff Zeitschrift […] eine Fülle sehr verschiedener Publikationen zusammen, die sich nach Art und Güte, nach Umfang und Auflage und in vielen anderen Merkmalen unterscheiden“[21]. Jürgen Stockmann legt Zeitschriften „von Natur aus [als] undefinierbar“[22] fest „und ihre einzige Gemeinsamkeit sei es, daß sie in den Statistiken unter dem Begriff „Zeitschriften“ geführt werden“[23]. Alphons Silbermann sieht in der Zeitschrift „ein fortlaufend und in regelmäßiger Folge erscheinendes Druckwerk…, das einen umgrenzten Aufgabenbereich oder einer gesonderten Stoffdarbietung […] dient“[24]. Wilmont Haacke definiert eine Zeitschrift als „eine periodische Publikation, deren geistige Einheitlichkeit sich aus ihrem Programm ergibt. Programm und Titel bleiben für ihren Inhalt jedes einzelnen Heftes maßgebend. Erscheinungen aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden aus einer der jeweiligen Zeitschriften eigentümlichen Sicht beleuchtet. Ihre Auffassungen sind zwischen Verlag, Herausgeber, redaktionellem Gremium und Mitarbeiterstab in gegenseitiger Übereinkunft festgelegt, und zwar unter abgewogener Einbeziehung der Wünsche der Leser.“[25]

Allgemein einig ist man darüber, „daß zwischen den Publikumszeitschriften auf der einen und den Fachzeitschriften auf der anderen Seite zu differenzieren sei“[26].

Walter Hagemann typologisiert Zeitschriften, indem er versucht „alle periodischen Druckmedien außer der Tageszeitung nach [verschiedenen] Kriterien zu gruppieren“[27]. Dazu zählen Fachpresse, Standes- und Verbandspresse, Freizeitzeitschriften, Werk- und Kundenzeitschriften sowie Wochenblätter.

Die Fachpresse umfasst alle Zeitschriften, die „dem Einzelmenschen bei der Ausübung seines Berufes helfen… [Sie] ist für den arbeitenden Menschen ein stets gegenwärtiger Lehrer, ein ihn ständig begleitendes Lehrbuch, das ihm alle neuen Erkenntnisse, Verfahren und Vorgänge auf seinen Fachgebiet… mitteilt oder in Erinnerung ruft und ihn dadurch auf der Höhe seiner fachlichen Leistung hält…“[28]

„Jeder Mensch gehört durch Geburt und Tradition zu den natürlichen Ordnungen des Alters und Geschlechts, zu religiös weltanschaulichen, nationalen und kommunalen Gemeinschaften. Dazu treten in der modernen Industriegesellschaft zahlreiche freie Sozialgebilde wie politische Gruppen und Parteien, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände, Genossenschaften, Kameradschafts- und Geselligkeitsverbände. Sie alle bedürfen der Kommunikationsmittel zur Integration, Aussprache, Verteidigung und Werbung.“[29] Wenn also eine Zeitschrift diese Gruppen bedient, kann man von Standes- und Verbandspresse ausgehen.

Zu Freizeitzeitschriften zählt Hagemann „alle Periodika, mit denen sich Leser unabhängig von Beruf, Stand und Organisation in seiner Freizeit beschäftigt. Verschieden wie die geistigen Bedürfnisse und Ansprüche der Leser sind diese Zeitschriften, zu denen die anspruchslosen illustrierten Blätter ebenso zu rechnen sind wie die anspruchsvollen Kulturzeitschriften. In dieser Gruppe finden wir die Zeitschriften mit den höchsten Auflagen und der größten Vielfalt des Inhalts, wenn auch keine von ihnen die Aktualität und Universalität der Zeitungen erreicht oder erstrebt.“[30] Auch allgemeine politische Zeitschriften zählt Hagemann zu dieser Gruppe.[31] Bezüglich dieser Definition muss man auch Lifestylezeitschriften dieser Gruppe hinzurechnen.

Auf Werk- und Kundenzeitschriften und Wochenblätter geht Hagemann in seinen Ausführungen nicht näher ein.

Allgemeingültig gelten jedoch 20 Gruppen, die versuchen Zeitschriften auf dem Markt zu kategorisieren.[32] Dabei handelt es sich um amtliche Blätter, Arbeitnehmerzeitschriften, Erziehungszeitschriften, Frauen- und Modeblätter, Gesundheitsblätter, Handels- und Verkehrszeitschriften, Handwerks- und Industriezeitschriften, Jugendzeitschriften, konfessionelle Blätter, Kultur- und Kunstzeitschriften, Anzeigenblätter – Kunden- und Hauszeitschriften – Programmblätter, landwirtschaftliche Zeitschriften, politische und wehrkundliche Blätter, publizistische und werbliche Blätter, Sportzeitschriften, Unterhaltungsblätter, Vertriebenenblätter, Verwaltungszeitschriften – rechtsberufliche Blätter, wissenschaftliche Zeitschriften sowie verschiedenen Zeitschriften.[33] Durch die Themenvielfalt von Lifestylezeitschriften, was bereits aus der Definition des Begriffes Lifestyle hervorgeht, lassen diese sich jener Kategorisierung nach schlecht einer Gruppe zuordnen.

Besonders wichtig bei der Definition des Begriffes „Zeitschrift“ sind die Merkmale, die die Zeitschrift grundlegend von der Zeitung unterscheiden. Dazu zählen „Disponibilität, Periodizität […], […] teilweise auch Publizität [und schließlich] das Merkmal der Aktualität [sowie das] Merkmal […] der Universalität“[34]. All diese Kriterien treffen vorzugsweise bzw. ausschließlich auf das Medium Zeitung zu, gelten aber nicht für die Zeitschrift.[35]

Die Zeitschrift ist von einen umgrenzten Themen- und Aufgabenbereich geprägt, „der bewußt nur bestimmte Adressaten mit spezifischen Erwartungen anspricht. Hier liegt die Zeitschrift nahe am Buch, von dem sie sich durch kürzere und aktuellere Beiträge unterscheidet“[36]. Anzusehen als Möglichkeit die Zeitschrift zu charakterisieren, sind „die eigene Darstellungsweise und der andere Umgang mit Inhalten […]. Für die Ausprägung solcher eigenständiger Charakteristika waren insbesondere drucktechnische Entwicklungen, die immer mehr und qualitativ bessere Illustrationen zuließen, von großer Bedeutung. Speziell die fotografische Gestaltung einiger Zeitschriften, insbesondere die Bildreportagen in Illustrierten und heute in Publikumszeitschriften, sind so evident, daß schließlich auch eine Nähe der Ästhetik der Zeitschrift zu der des Mediums Foto konstatiert werden muß.“[37]

Im weiteren Text werde ich mich auf eine Trennung von Publikums-, Fach- sowie Special-Interest-Zeitschriften festlegen, da eine differenziertere Definition für meine Ausführungen nicht notwendig ist.

„Publikumszeitschriften richten sich an ein breites Publikum, das nicht durch Beruf, Bildung oder Mitgliedschaft in einem Verein oder einer Gemeinschaft getrennt sein soll. Sie haben unter den Zeitschriften einen hohen Anteil am Gesamtvolumen aller verkauften Zeitschriften; nach Anzahl der Titel handelt es sich eher um ein kleineres Segment. […] Seit etwa Mitte der Neunziger Jahre ist hier eine Konzentrationsbewegung zu beobachten: Die Zahl der Titel, die sich auf spezielle Zielgruppen konzentrieren, nimmt zu.“[38] Nach Mast wenden sich Publikumszeitschriften durch ihre Themenvielfalt „an die breite Öffentlichkeit oder an eine bestimmte Zielgruppe“[39]. Publikumszeitschriften erreichen „die höchsten Auflagenzahlen auf dem Zeitschriftenmarkt“[40]. „Das Interesse der Leser an Spezialzeitschriften hat in den letzten Jahren zugenommen. Durch Gründung von „Special-Interest“-Zeitschriften versuchen die Verleger, auf spezielle Interessen des Publikums einzugehen und neue Anzeigenmärkte zu erschließen.“[41]

Special-Interest-Blätter sind „Zeitschriften, die sich nicht an ein Publikum aus Spezialisten wenden [und] stehen zwischen Publikums- und Fachzeitschriften. Charakteristisch für sie ist die allgemein verständliche Information und Orientierung über einen bestimmten Bereich oder ein bestimmtes Thema.“[42] So ist es nicht verwunderlich, dass diese Special-Interest-Blätter immer größeren Anklang in der Bevölkerung finden und vermehrt gekauft werden.

„Fachzeitschriften [hingegen] wenden sich an ein spezielles, eher kleineres Publikum und haben zumeist ein berufsbezogenes Informationsangebot. Hinsichtlich der Titelzahl sind sie am stärksten […].“[43] Das Hauptanliegen der Fachzeitschriften ist die „fachlich ausgerichtete Informationsvermittlung in Wirtschaft und Gesellschaft“[44]. Mast differenziert dabei außerdem zwischen „wissenschaftlichen und berufsbezogenen Fachzeitschriften“, wobei „erstere Gruppe […] der Kommunikation innerhalb verschiedenster Wissenschaftsgebiete“ und die zweite Gruppe „berufsbezogene Informationen [transportiert] und […] in der Regel unverzichtbare Informationsquelle für die meisten Berufsgruppen“[45] ist.

2.3. Lifestyle- Zeitschriften

Zusammenfassend aus den Kapiteln 2.1. und 2.2. lässt sich eine Definition für Lifestyle- Zeitschriften erarbeiten.

Lifestyle-Zeitschriften sind Publikumszeitschriften, da sie durch ihre Themenvielfalt ein großes, disperses Publikum ansprechen und sich nicht auf ein spezifisches Thema für eine spezifische Klientel beschränken. Teilweise überschreiten sie jedoch die Grenze zur Special-Interest-Zeitschrift, da sie sich auf ein, für ihre spezielle Zielgruppe, interessantes Thema, wie z.B. Fitness, festlegen. Dieses wird jedoch immer durch weiterreichende Informationen ergänzt, so dass auch diese Magazine zu den Publikumszeitschriften zu zählen sind.

Lifestyle- Magazine sind vorwiegend durch hochwertige Bilder und Fotos gekennzeichnet, Hochglanz und auf gutem Papier.

Die Texte reichen von einfachen Informationen, über kurze, unterhaltende Beiträge bis hin zu mehrspaltigen Reportagen.

Lifestyle- Magazine bestehen zu einem großen Teil ihres Inhaltes aus Werbung bzw. Anzeigen, die der Zielgruppe entsprechend gewählt und gestaltet sind. Viele dieser Anzeigen füllen eine ganze Seite oder sogar Doppelseiten, so dass davon auszugehen ist, dass sich Lifestyle- Zeitschriften vorwiegend durch Werbung finanzieren. Dies wird auch durch relativ niedrige Preise beim Erwerb des Produktes deutlich, die sich zwischen zwei und vier Euro bewegen.

Diese Angaben entsprechen ausschließlich den Zeitschriften mit einer heterosexuellen Zielgruppe.

Doch warum ist das so? Warum zeugen deutsche Magazine mit schwuler Zielgruppe nicht von dieser hohen Qualität? Warum sind die Themen in diesen Zeitschriften nicht so vielfältig und warum findet man kaum Werbung auf den Seiten? Wieso kosten diese Magazine zwischen sieben und zehn Euro?

[...]


[1] Maaßen (1996), S.21

[2] vgl. http://www.uni-leipzig.de/~agintern/uni600/ug138.htm; verfügbar am : 28.08.03

[3] Maaßen (1996), S.21

[4] http://www.uni-leipzig.de/~agintern/uni600/ug138.htm; verfügbar am : 28.08.03

[5] http://www.uni-leipzig.de/~agintern/uni600/ug138.htm; verfügbar am : 28.08.03

[6] Maaßen (1996), S.21

[7] Maaßen (1996), S.21

[8] vgl. Faulstich (2000), S.414

[9] vgl. Faulstich (2000), S.414

[10] vgl. http://www.uni-leipzig.de/~agintern/uni600/ug138.htm; verfügbar am : 28.08.03

[11] vgl. http://www.uni-leipzig.de/~agintern/uni600/ug138.htm; verfügbar am : 28.08.03

[12] vgl. http://www.uni-leipzig.de/~agintern/uni600/ug138.htm; verfügbar am : 28.08.03

[13] http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUID=40,156,538&

MENUNAME=InfoContainer&OCCURRENCEID=SL0012717522.SL0012717522.TM01-FullContent&WissenID=P2gXM0KUfDlndbMqBPIwaJUuKZgRs1v6FgckRInFcqBWXyywY5Sa|7986382190119790145/182718477/6/7063/7063/7003/7003/7063/-1|5001720721978871409/182718475/6/7063/7063/7003/7003/7063/-1|1063786291854, verfügbar am: 03.08.03

[14] http://www.xipolis.net/cadd36400da5862f033b391bea831c42/

suche/artikel.php?shortname=b1&artikel_id=40810800, verfügbar am 03.08.03, (zitiert nach: Der Brockhaus in einem Band. 9., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Mannheim: Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus 2002.)

[15] vgl. http://www.xipolis.net/cadd36400da5862f033b391bea831c42

/suche/artikel.php?shortname=b1&artikel_id=40810800, verfügbar am: 03.08.03 und http://www.iicm.edu/meyers, verfügbar am 15.08.03: Dabei differieren die genannten Unterscheidungen etwas. So unterscheidet www.icm.edu o.g. Definition zufolge zwischen Publikumszeitschriften, Fachzeitschriften, konfessionellen Zeitschriften und Amtsblättern. Hingegen sieht man bei www.wissen.de eine Trennung nach Fachzeitschriften, Standes- und Berufszeitschriften und Freizeitzeitschriften.

[16] http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUID=40,156,538&

MENUNAME=InfoContainer&OCCURRENCEID=SL0011807590.SL0011807590.TM01-FullContent&WissenID=P2gXM0KUfDlndbMqBPIwaJUuKZgRs1v6FgckRInFcqBWXyywY5Sa|7986382190119790145/182718477/6/7063/7063/7003/7003/7063/-1|5001720721978871409/182718475/6/7063/7063/7003/7003/7063/-1|1063786291854, verfügbar am: 03.08.03

[17] http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUID=40,156,538&

MENUNAME=InfoContainer&OCCURRENCEID=SL0011807590.SL0011807590.TM01-FullContent&WissenID=P2gXM0KUfDlndbMqBPIwaJUuKZgRs1v6FgckRInFcqBWXyywY5Sa|7986382190119790145/182718477/6/7063/7063/7003/7003/7063/-1|5001720721978871409/182718475/6/7063/7063/7003/7003/7063/-1|1063786291854, verfügbar am: 03.08.03

[18] http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUID=40,156,538&

MENUNAME=InfoContainer&OCCURRENCEID=SL0011807590.SL0011807590.TM01-FullContent&WissenID=P2gXM0KUfDlndbMqBPIwaJUuKZgRs1v6FgckRInFcqBWXyywY5Sa|7986382190119790145/182718477/6/7063/7063/7003/7003/7063/-1|5001720721978871409/182718475/6/7063/7063/7003/7003/7063/-1|1063786291854, verfügbar am: 03.08.03

[19] http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUID=40,156,538&

MENUNAME=InfoContainer&OCCURRENCEID=SL0011807590.SL0011807590.TM01-FullContent&WissenID=P2gXM0KUfDlndbMqBPIwaJUuKZgRs1v6FgckRInFcqBWXyywY5Sa|7986382190119790145/182718477/6/7063/7063/7003/7003/7063/-1|5001720721978871409/182718475/6/7063/7063/7003/7003/7063/-1|1063786291854, verfügbar am: 03.08.03

[20] http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUID=40,156,538&

MENUNAME=InfoContainer&OCCURRENCEID=SL0011807590.SL0011807590.TM01-FullContent&WissenID=P2gXM0KUfDlndbMqBPIwaJUuKZgRs1v6FgckRInFcqBWXyywY5Sa|7986382190119790145/182718477/6/7063/7063/7003/7003/7063/-1|5001720721978871409/182718475/6/7063/7063/7003/7003/7063/-1|1063786291854, verfügbar am: 03.08.03

[21] http://medialine.focus.de/PM1D/PM1DB/PM1DBD/PM1DBDA/

PM1DBDAA/pm1dbdaa.htm?begriff=Zeitschrift&snr=3619, verfügbar am: 13.08.03, zitiert nach: H.A. Kluthe

[22] http://medialine.focus.de/PM1D/PM1DB/PM1DBD/PM1DBDA/

PM1DBDAA/pm1dbdaa.htm?begriff=Zeitschrift&snr=3619, verfügbar am: 13.08.03, zitiert nach: Jürgen Stockmann

[23] http://medialine.focus.de/PM1D/PM1DB/PM1DBD/PM1DBDA/

PM1DBDAA/pm1dbdaa.htm?begriff=Zeitschrift&snr=3619, verfügbar am: 13.08.03, zitiert nach: Jürgen Stockmann

[24] http://medialine.focus.de/PM1D/PM1DB/PM1DBD/PM1DBDA/

PM1DBDAA/pm1dbdaa.htm?begriff=Zeitschrift&snr=3619, verfügbar am: 13.08.03, zitiert nach: Alphons Silbermann

[25] http://medialine.focus.de, verfügbar am: 13.08.03, zitiert nach: Wilmont Haacke

[26] http://medialine.focus.de/PM1D/PM1DB/PM1DBD/PM1DBDA/

PM1DBDAA/pm1dbdaa.htm?begriff=Zeitschrift&snr=3619, verfügbar am: 13.08.03

[27] http://medialine.focus.de/PM1D/PM1DB/PM1DBD/PM1DBDA/

PM1DBDAA/pm1dbdaa.htm?begriff=Zeitschrift&snr=3619, verfügbar am: 13.08.03

[28] http://medialine.focus.de/PM1D/PM1DB/PM1DBD/PM1DBDA/

PM1DBDAA/pm1dbdaa.htm?begriff=Zeitschrift&snr=3619, verfügbar am: 13.08.03, zitiert nach: Walter Hagemann

[29] http://medialine.focus.de/PM1D/PM1DB/PM1DBD/PM1DBDA/

PM1DBDAA/pm1dbdaa.htm?begriff=Zeitschrift&snr=3619, verfügbar am: 13.08.03, zitiert nach: Walter Hagemann

[30] http://medialine.focus.de/PM1D/PM1DB/PM1DBD/PM1DBDA/

PM1DBDAA/pm1dbdaa.htm?begriff=Zeitschrift&snr=3619, verfügbar am: 13.08.03, zitiert nach: Walter Hagemann

[31] vgl. http://medialine.focus.de/PM1D/PM1DB/PM1DBD/PM1DBDA/

PM1DBDAA/pm1dbdaa.htm?begriff=Zeitschrift&snr=3619, verfügbar am: 13.08.03, zitiert nach: Walter Hagemann

[32] vgl. http://medialine.focus.de/PM1D/PM1DB/PM1DBD/PM1DBDA/

PM1DBDAA/pm1dbdaa.htm?begriff=Zeitschrift&snr=3619, verfügbar am: 13.08.03, zitiert nach: Walter Hagemann

[33] vgl. http://medialine.focus.de/PM1D/PM1DB/PM1DBD/PM1DBDA/

PM1DBDAA/pm1dbdaa.htm?begriff=Zeitschrift&snr=3619, verfügbar am: 13.08.03, zitiert nach: Walter Hagemann

[34] Faulstich (2000), S.413, vgl. Heinrich (), S.276

[35] vgl. Faulstich (2000), S.413

[36] Faulstich (2000), S.414

[37] Faulstich (2000), S.414

[38] Beck (2002), S.105

[39] Mast (1998), S.22

[40] Mast (1998), S.22

[41] Mast (1998), S.22

[42] Faulstich (2000), S.417; vgl. Heinrich (), S.278

[43] Beck (2002), S.105

[44] Mast (1998), S.21

[45] Mast (1998), S.21

Ende der Leseprobe aus 65 Seiten

Details

Titel
Schwule Zeitschriften auf dem deutschen Pressemarkt: Thematisch und inhaltlich vergleichbar zu Lifestyle-Formaten mit heterosexueller Zielgruppe?
Hochschule
Hochschule Mittweida (FH)
Note
2,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
65
Katalognummer
V24923
ISBN (eBook)
9783638276856
ISBN (Buch)
9783638679756
Dateigröße
847 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schwule, Zeitschriften, Pressemarkt, Thematisch, Lifestyle-Formaten, Zielgruppe
Arbeit zitieren
Maik Merkel (Autor:in), 2003, Schwule Zeitschriften auf dem deutschen Pressemarkt: Thematisch und inhaltlich vergleichbar zu Lifestyle-Formaten mit heterosexueller Zielgruppe?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24923

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Titel: Schwule Zeitschriften auf dem deutschen Pressemarkt: Thematisch und inhaltlich vergleichbar zu Lifestyle-Formaten mit heterosexueller Zielgruppe?



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