Substantivkomposita im Sprachvergleich Französisch-Spanisch


Hausarbeit (Hauptseminar), 2004

24 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Substantivkomposita in der Definition

3. Das Substantivkomposita in der Französischen Sprache
3.1. Komposita der Koordination
3.2. Komposita der Subordination
3.2.1. Präpositionalkomposition mittels à, de und anderen
3.2.2. Asyndetische Verknüpfung zweier freier Lexeme
3.2.3. Die Fügung ‚Determinans + Determinantum‘

4. Zusammenfassung

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Das Anliegen meiner Arbeit ist, die Verwendung der Substantivkomposita im Französischen mit der Spanischen zu vergleichen und Unterschiede herauszu-stellen. In meiner Untersuchung werde ich mich hauptsächlich auf die nominalen Lexeme beschränken, die ein Komposita in sich vereint. Um bestimmte Sachver-halte, wie zum Beispiel die der endo– und exozentrischen Komposition zu ver-deutlichen, bedarf es selbstverständlich auch der Erwähnung von adjektivischen Konstituenten. Ich werde dabei, ausgehend vom Französischen vergleichenden Bezug zu den spanischen Varianten der Substantivkomposita nehmen.

Während meiner Literaturrecherche entgegnete mir eine Fülle von Informationen bezüglich der morphologischen Varianten und semantischen Beziehungen inner-halb der Komposita beider Sprachen, die in der Fachliteratur zum Teil sehr unter-schiedlich dargestellt und in verschiedenste Kategorien unterteilt wurde. Da der vorgeschriebene Umfang einer Hausarbeit eines Proseminars diese Informations-breite nicht fassen kann, werde ich aufgrund dessen in dieser Arbeit nicht alle As-pekte und Einzelheiten der Substantivkomposita darstellen können. Mir ist von Bedeutung wichtige morphologische und semantische Eigenschaften der Sub-stantivkomposita übersichtlich darstellen zu können.

Zur Einführung in das Thema möchte ich zunächst bedeutende Merkmale der Substantivkomposita anhand von Beispielen definieren und diese Begriffe näher erläutern. Das dritte Kapitel wird sich mit der Zusammensetzung von Nomen im Französischen befassen und an geeigneter Stelle vergleichenden Bezug zum Spanischen nehmen. Dieser große Abschnitt soll dabei, in Anbetracht der Anord-nung der Konstituenten, in Komposita der Koordination und Subordination unter-teilt werden. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob es sinnvoll ist diese Dif-ferenzierung aus der Fachliteratur zu übernehmen, da diese Bildungsvarianten aufgrund ihrer interpretativen Überschneidungen nicht problemlos auseinander- gehalten werden können. Rohrer und Gauger lehnen in ihren Werken[1] die Gruppierung in Ko- und Subordi-nation ab, was mir bezüglich meiner Ausarbei-tung, durch häufige Rückverweise auf andere Beispiele und Möglichkeiten der Substantivkomposition – innerhalb der Literatur - unübersichtlich erschien. Aufgrund dessen habe ich mich für die oben genannte Variante entschieden, um meiner Übsicht keine undurchsichtigen Aspekt zu verleihen.

2. Das Kompositum in der Definition

Grevisse definiert Komposita als „le procédé par lequel on forme une nouvelle unité lexicale en unissant deux mots existants.“[2]

Beispiel: sourd + muet ® sourd-muet

chou + fleur ® chou -fleur

Diese Definition ist zumindest präziser, als die Darlegung von Gauger, daß das Kompositum eine Zusammensetzung aus zwei Wörtern und zwei Teilbedeutungen sei, die eine Sache bezeichnet, da in der Sprachlehre[3] das Wort nicht eindeutig determiniert ist.

Eine hauptsächliche Eigenschaft der Komposita ist die ‚globale Modifizier-barkeit‘, welche an dem folgenden Beispiel verdeutlicht werden soll.

Beispiel: une pomme de terre ® une bonne pomme de terre, aber keinesfalls

® une pomme de bonne terre

Dieses Beispiel zeigt, dass es nur möglich ist das Kompositum in seiner Gesamtheit zu modifizieren, aber nicht Teile davon. Das Wort, aus den Lexemen pomme und terre bestehend, wird hier zum ersten von dem Adjektiv bonne in der gesamten Lexemverbindung abgewandelt, da es vor der ersten Konstituente steht. Im zweiten wird der Versuch dargestellt, das Kompositum mit dem Adjektiv bonne vor der zweiten Konstituente zu modifizieren. Da aber von der globalen Modifizierbarkeit gesprochen wird, ist der zuletzt dargestellte Versuch regel-widrig. Analog ist es auch ungrammatisch, bonne nach der ersten Konstituente zu postieren. Durchaus besteht die Möglichkeit von dem Syntagma une pomme de bonne terre zu sprechen, wird aber dabei die Bedeutung von pomme de terre, also Kartoffel, verlieren.

Gauger schreibt in seinen Untersuchungen zur spanischen und französischen Wortbildung von der Kommutierbarkeit, der Unteilbarkeit eines Kompositums, welche hier als zweite Eigenschaft hervorgehoben werden soll. Die Tatsache, dass ein Kompositionsglied nicht durch ein anderes ersetzt werden kann, möchte ich im folgenden Beispiel präzisieren.

Beispiel: une classe de neige ¹ un camp de neige

une pomme de terre ¹ une pêche de terre

Die Substitution von pomme mit poire und classe mit camp zeigt, dass die Komposition durch einfaches Ersetzen keine lexikalisiertes Wort hervorbringt. Strukturell besteht das Kompositum in der Regel aus zwei Lexemen, dem Determinatum, das ausschlaggebend für den Genus, die Flexion und die Wort-klasse des neuen Kompositums ist, und dem Determinans, welches oft im Sinn eines Adjektivs das Determinantum näher bestimmt. Zur Veranschaulichung ein Beispiel aus der spanischen Sprache:

Beispiel: (I) un espejo del tolcador (II) un hombre rana

un espejo de pared

Im ersten Beispiel ist jeweils espejo das Determinantum, und bestimmt den Genus (hier: maskulin) sowie die Wortklasse (hier: Substantiv). Tolcador und pared treten als Determinans spezifizierend hinzu und geben an, daß das erste ein Frisierspiegel, also ein Spiegel zum Frisieren ist, und das zweite ein Wandspiegel, ein Spiegel, der an der Wand hängt. Mit dem zweiten Beispiel soll die Genusbestimmung des Determinanten, des eingeschränkten Nomens, noch einmal deutlich gemacht werden. Hombre ist maskulin und rana feminin, da hombre Determinantum ist, heißt es demzufolge: el hombre rana. Gemäß diesen Modells verhält sich auch das Kompositum der französischen Sprache.

[...]


[1] Vgl. ROHRER 1977 und GAUGER 1971

[2] GREVISSE 1993: 233

[3] Vgl. STEIN 1998: 23

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Substantivkomposita im Sprachvergleich Französisch-Spanisch
Hochschule
Universität zu Köln  (Romanistik)
Veranstaltung
Hauptseminar
Note
1,5
Autor
Jahr
2004
Seiten
24
Katalognummer
V24290
ISBN (eBook)
9783638271981
Dateigröße
610 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Substantivkomposita, Sprachvergleich, Französisch-Spanisch, Hauptseminar
Arbeit zitieren
Caroline Berger (Autor:in), 2004, Substantivkomposita im Sprachvergleich Französisch-Spanisch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24290

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