Von der Psychoanalyse herkommende Familientherapie


Hausarbeit, 2002

16 Seiten, Note: -


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Einführung in das Thema
a) Wichtigste Vertreter der von der Psychoanalyse herkommenden Familientherapie
b) Was heißt systemisch und wo kommt der Begriff her?
c) Was ist die Psychoanalyse, und was hat das mit der Familientherapie zu tun?

3. Das von Modell von Stierlin
a) Die bezogene Individuation
b) Die Interaktionsmodi von Bindung und Ausstoßung
c) Die Delegation
d) Die Mehrgenerationenperspektive von Vermächtnis und Verdienst
e) Der Status der Gegenseitigkeit

4. Zusammenfassung

5. Literatur- und Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

Im Rahmen des Proseminars „Systemisches Denken und Handeln in der Sozialpädagogik“ befasse ich mich in meiner Arbeit mit dem Thema:

„Von der Psychoanalyse herkommende Familientherapie“.

Diese Arbeit ist eine Einführung in das Thema und daher werden in Kapitel 2 zunächst die Begriffe systemisch, sowie Psychoanalyse und die Verbindung der beiden Konzepte verdeutlicht. Dabei beschränke ich mich auf den Ansatz des Therapeuten Helm Stierlin, da er einer der wichtigsten deutschen Vertreter dieser therapeutischen Richtung ist.

In Kapitel 3 wird Stierlins Ansatz , in fünf Unterkapitel unterteilt, erklärt und an kurzen Beispielen verdeutliche ich die einzelnen Aspekte.

Wichtig ist mir, darauf hinzuweisen, dass diese Arbeit nur einen von vielen Ansätzen aus der systemischen Familientherapie darstellt und auch aus diesem Teilgebiet („von der Psychoanalyse herkommende Familientherapie) nur einen Ansatz von vielen herausgreift.

Grundlegend soll hier einfach die Kombination der Psychoanalyse und der systemischen Familientherapie veranschaulicht werden.

2. Einführung in das Thema

a) Wichtigste Vertreter der von der Psychoanalyse herkommenden Familientherapie (Helm Stierlin und Horst-Eberhard Richter)

Um in das Thema „Von der Psychoanalyse herkommende Familientherapie“ einzusteigen, finde ich es wichtig, zunächst kurz die wichtigsten Vertreter dieses Ansatzes zu nennen, und auch einige grundlegende Begriffe zu erläutern.

So kann man besser das Aufkommen und den Hintergrund der Entstehung dieser Therapieform verstehen, ohne neue Begriffe mühsam nachschlagen zu müssen.

Bei der von der Psychoanalyse herkommenden Familientherapie sind die wichtigsten Vertreter aus Deutschland Helm Stierlin und Horst-Eberhard Richter.

In dieser Arbeit liegt der Schwerpunkt auf Stierlins Ansatz. Dieser wird in Kapitel 3 erläutert.

Helm Stierlin (geb. 1926, heute 76 Jahre alt) ist Psychoanalytiker und setzte sich während seiner Studentenzeit (studierte von 1946 bis 1953 Philosophie und Medizin in Heidelberg) viel mit den Theorien Sigmund Freuds auseinander.

Von 1957 bis 1962 ließ Stierlin sich in den USA als Psychoanalytiker ausbilden. Er leitete in den Jahren von 1974 bis 1991 die Abteilung für Psychoanalytische Grundlagenforschung und Familientherapie an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg (Stierlin 2001, 8 ff).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Helm Stierlin

Sein Ziel ist es, Systemisches und Psychoanalytisches Denken (siehe Abschnitt 2b und 2c) zu verbinden, dabei richtet er seinen Blick von der innerpsychischen auf die innerfamiliäre Dynamik. D.h. er betrachtet den Patienten im System der Familie.

Der Inhalt von über Generationen überlieferten Aufträgen und Konflikten, sowie die Beobachtung der Organisation in der Familie spielen hierbei eine wichtige Rolle.

Laut Stierlin sind alle Formen psychischer Störungen sinnvolle Entwicklungen in einem gestörten System (z.B. der Familie).

b) Was heißt systemisch und wo kommt der Begriff her?

Der Begriff Systemisch , kommt ursprünglich aus der Biologie, nach dem zweiten Weltkrieg war er bezogen auf die Steuerungslehre technischer Systeme[1]. Die Systemische Familienforschung hat daher ihren Ursprung in Palo alto im „Silicon Valley“ in den USA, etwa um 1950 (Schweitzer, 50).

Der Kern des systemischen war damals die Erhaltung eines Gleichgewichts, die Angleichung des Istzustandes eines Systems an einen Sollzustand.

Diesen Begriff nennt man in der Fachsprache „Homöostase“.

Die Angleichung des Ist- an den Sollzustand versuchte man durch die Zuführung von Informationen, die Abweichungen anzeigen und Korrekturen in Richtung des Sollzustandes einleiten sollen, zu erreichen.

Man ging damals davon aus, dass auch komplexe Systeme plan- und steuerbar sind.

Dann veränderte sich der systemische Begriff und man schaute primär auf Veränderungen im System, die nun allerdings - im Gegensatz zu früher - als unvorhersehbar und nicht planbar gesehen wurden . Und man achtete nun auf die Selbstorganisation eines Systems (wichtiger Grundbegriff: Autopoesis = Selbstmachung). Man ging davon aus, dass Systeme ihre Beziehungen nicht durch Anpassung, sondern durch Selbstorganisation aufbauen.

Das bedeutet, dass Informationen von der Umwelt aufgenommen werden, aber die Maßstäbe werden selbst gesetzt, indem man seine vorhandenen Werte (die durch Erziehung, Erfahrungen, usw. zustande kommen) mit dem neu aufgenommenen abgleicht und dementsprechend die neuen Informationen aufnimmt und verarbeitet.

[...]


[1] Unter dem Begriff „System“ versteht man laut Willke (1983, in: Schweitzer 1996, 55): „einen ganzheitlichen Zusammenhang von Teilen, deren Beziehung untereinander quantitativ intensiver und qualitativ produktiver sind als ihre Beziehungen zu anderen Elementen. Diese Unterschiedlichkeit der Beziehungen konstituiert eine Systemgrenze, die System und Umwelt trennt.“

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Von der Psychoanalyse herkommende Familientherapie
Hochschule
Technische Universität Darmstadt  (Allgemeine Pädagogik)
Veranstaltung
Systemisches Denken und Handeln in der Sozialpädagogik
Note
-
Autor
Jahr
2002
Seiten
16
Katalognummer
V24149
ISBN (eBook)
9783638270892
Dateigröße
575 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Psychoanalyse, Familientherapie, Systemisches, Denken, Handeln, Sozialpädagogik
Arbeit zitieren
Kathrin Schäfer (Autor:in), 2002, Von der Psychoanalyse herkommende Familientherapie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/24149

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