Application Service Providing. Perspektiven, Anforderungen und Marktentwicklung


Diplomarbeit, 2004

118 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. EINFÜHRUNG

2. Application Service Providing
2.1 Grundlagen
2.1.1 Begriff und Definitionen
2.1.2 Definition von ASP als Dienstleistungskonzept
2.1.3 Application Service Provider als Dienstleister
2.2 ASP als besondere Form des IT –Outsourcing
2.3 Outsourcing- Arten und ihre Abgrenzung zum ASP
2.4 ASP –Player
2.5 ASP- Liefermodelle
2.6 ASP - Wertschöpfungskette

3. Perspektiven des Application Service Providing
3.1 Technische Realisierung
3.1.1 ServerBasedASP versus ClientBased ASP
3.1.2 Trendentwicklung in der ASP- Infrastruktur
3.1.3 Sicherheit
3.2 Wirtschaftliche Sicht
3.2.1 ASP- Geschäftsmodelle
3.2.2 Preismodelle
3.2.2.1 Praxisbeispiele Preismodelle
3.2.2.2 Billing und Lizenzmanagement im Preismodell
3.2.3 Kostenbetrachtung
3.2.3.1 Total Cost of Ownership - Analyse
3.2.3.2 Augurenschätzungen zu Auwandsbewältigung durch ASP
3.2.3.3 Return on Investment- Analyse
3.3 Juristische Perspektive
3.3.1 Allgemeine Vertragsbeziehungen und Vertragstypen
3.3.2 Service Level Agreements
3.3.3 Lizenzrechtliche Aspekte
3.3.4 Haftung, Gewährleistung und Konfliktmanagement

4. Anforderungen an Software im ASP- Modell
4.1 Kategorien der Softwareapplikationen
4.2 ASP - Anwendungsmodelle

5. Marktentwicklung und aktuelle Marktsituation
5.1 Prognosen zur Entwicklung des ASP- Marktes
5.1.1 ASP- Lebenszyklus
5.2 Sorgenkind ASP
5.3 Porter´s Analyse zur Messung der ASP- Marktattraktivität
5.3.1 Kunden und ihre Verhandlungsmacht: ASP- Zielgruppe
5.3.2 Bedrohung durch bzw. Substituten
5.3.3 Verhandlungsmacht der Zulieferer
5.3.4 Neue Konkurrenten / Wettbewerbssituation im ASP- Markt

6. E- Procurement im ASP - Modell
6.1 Definition von E- Procurement
6.2 Warum E- Procurement?
6.3 Wann ist die elektronische Beschaffung sinnvoll?
6.4 ONVENTIS GmbH als Procurement Service Provider
6.4.1 ASP- Procurement bei Vorwerk
6.5 Möglichkeiten für ASP basiertes E- Procurement

7. ASP- Einsatz auf dem russischen Markt
7.1 Internetnutzung in Osteuropa
7.2 Russlands Markt für IT- und IT- Outsourcing
7.2.1 Marktsituation in Zahlen
7.3 ASP in Russland
7.3.1 ASP- Nachfrage und ASP - Angebot in Russland
7.3.2 AiTi AG: erfolgreicher Systemintegrator als ASP – Anbieter
7.3.2.1 ERP-System „Boss-Company“ der Firma „AiTi“ im ASP- Modus
7.3.2.2 Human-Ressorurce-Modul “Boss Kadrowik”im ASP- Modus
7.3.3 Diskussion zur Preisbildung am russischen ASP- Markt

8. Zusammenfassende Beurteilung

Anhang A

Anhang B

Literaturverzeichnis

Vorwort

Application Service Providing, also die neue Form der Nutzung von Software- Diensten per Datennetz, ist heute ein häufig diskutiertes Thema in der IT – Branche. Dieses vereinfacht unter dem Schlagwort „Software zur Miete“ behandeltes Outsourcingkonzept entwickelte sich in den letzten Jahren von einer Vision zu einem sinnvollen Geschäftsmodell in der Informationstechnologie. Dieses Modell hat viel Aufmerksamkeit sowohl von den Marktforschern als auch von potenziellen Anbietern erhalten, weniger aber von potenziellen Anwendern. Application Service Providing wurde, entgegen den Prophezeiungen von Analysten, in Europa und im deutschsprachigen Raum eher verhalten aufgenommen und genutzt. Mit dieser Arbeit gilt es die heutige Attraktivität und Profitabilität des ASP– Geschäftsfeldes festzustellen und die Breite seiner Anwendung sowohl im nationalen und internationalen Umfeld als auch im E- Business zu erkunden

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: ASP- Katalysatoren und ASP- Treiber

Abbildung 2: Aufbau der Arbeit

Abbildung 3: Produkt und Serviceelemente von ASP,

Abbildung 4: Outsourcing – Dimensionen

Abbildung 5: Outsourcing – Ebenen ,

Abbildung 6: Hype Cycle von IT –Services,

Abbildung 7 : Kategorien von ASP- Player

Abbildung 8: Direktes und indirektes ASP- Modell

Abbildung 9: ASP- Wertschöpfungskette

Abbildung 10: Perspektiven des ASP- Konzepts

Abbildung 11: Komponenten einer ASP- Realisierung

Abbildung 12: Interne technische Infrastruktur eines ASPs

Abbildung 13: Trend von Client-Server in die browser- basierte eTechnologie

Abbildung 14: Zeitpunkt für Server-based-Computing Einführung

Abbildung 15: ASP- Infrastruktur

Abbildung 16: Europamarkt für VPN-Dienste

Abbildung 17: Vergleich von TCO bei PCs und Windows- Based-Terminals

Abbildung 18: ASP –Business – Modell

Abbildung 19: Preismodelle für ASP

Abbildung 20: Preisübersicht für Services im ASP- Modus

Abbildung 21: Die drei Stufen zur ASP- Rechnung,

Abbildung 22: Umsetzung der Lizenzmodelle auf das ASP- Preismodell

Abbildung 23: Kostenübersicht - Inhouse- Betrieb versus ASP -Betrieb

Abbildung 24: Gesamtkosten einer Inhouse- IT- Lösung versus ASP-Lösung

Abbildung 25: TCO- Kostenblöcke beim Inhouse- Betrieb

Abbildung 26: Kostenreduktion durch ASP bei Hard- und Software,

Abbildung 27: ASP- Kostenblöcke

Abbildung 28: Struktur einer ROI- Berechnung von ASP- Lösungen

Abbildung 29: Monatliche Kostendifferenz beider Lösungen

Abbildung 30: Die Grundbedingungen eines SLAs

Abbildung 31: Komplexität von Software-Anwendungen für ASP

Abbildung 32: ASP- Anwendungsmodelle

Abbildung 33: Gegenargumente zum ASP- Modell,

Abbildung 34: ASP- Marktwachstum von 1998 bis 2003

Abbildung 35: Wachstumsraten nach Outsourcing- Bereichen 2000 bis 2005

Abbildung 36: Drei mögliche Szenarien zur Entwicklung des ASP- Marktes

Abbildung 37: Der Lebenszyklus des ASP-Marktes

Abbildung 38: Die ASP- Umsätze und Kosten im Lebenszyklus- Modell

Abbildung 39: Umfrage zu ASP- Nutzung

Abbildung 40: Porter Five Forces – Wettbewerbskräfte einer Branche

Abbildung 41: Was ASP- Kunden wollen – Ergebnisse einer Umfrage

Abbildung 42: ASP- Zielmärkte für das Jahr 2005

Abbildung 43: Optimierung der Beschaffung durch E- Procurement

Abbildung 44: Ein Blick auf die Einsatzmöglichkeiten von E- Procurement

Abbildung 45: Analyse Beschaffungsvolumen

Abbildung 46: ASP- Procurement Pilotprojekt im Test bei Vorwerk AG

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: In- und Outsourcing –Projekte und dessen Vor- und Nachteile,

Tabelle 2: In- und Outsourcing –Projekte und dessen Vor- und Nachteile

Tabelle 3: Sicherheitsszenarios in Abhängigkeit von Server Architektur

Tabelle 4: Microsoft - Lizenzmodelle

Tabelle 5: TCO –Analyse: Vergleich Inhouse- Betrieb und ASP- Modell

Tabelle 6: Financial Metrics of the ASP Channel

Tabelle 7: Standard Service Level mit Erweiterungen

Tabelle 8: Praxiserprobte ASP- Software (Auswahl)

Tabelle 9: Stärken und Schwächen der ASP- Wettbewerber

Tabelle 10: Segmentierung im US-Anbietermarkt

Tabelle 11: ASP – Kosten für russische Provider und Nutzer

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. EINFÜHRUNG

„Visionen sind notwendig, um die Zukunft zu gestalten.“

Dietmar Wendt, IBM Vice President Integrated Technology Services

Application Service Providing ist ein neues Outsourcing- Modell der IT- Branche, das die Fernnutzung von Anwendungsprogrammen via Internet und Telekommunikationsnetze ermöglicht.

In der Wirtschaft genießt das Auslagern und Ausgliedern bestimmter unternehmerischer Bereiche und Funktionen, besonders in Zeiten der schwachen Konjunktur, eine große Popularität. „Outsourcing- willige Unternehmen halten sich gerne an die Faustregel: Das Kerngeschäft („ mission critical“) und strategisch wichtige Funktionen behält man unter eigener operativer Kontrolle, alles andere ist grundsätzlich für eine Auslagerung geeignet.“[1] Meistens werden hauptsächlich Prozesse aus der Wertschöpfungsskette der Unternehmen ausgelagert, die vom externen Dienstleister günstiger und effizienter hergestellt werden können. Gut lassen sich vor allem folgende Unternehmensbereiche outsourcen: Informationstechnologie (IT), Personalverwaltung, Finanz- und Betriebsbuchhaltung, Lohn- und Gehaltsabrechnung, Gebäudemanagement, Fuhrpark, Logistik, Beschaffung, etc.

Die Idee, Outsourcing und Internet zu verbinden, ist von Anfang an verlockend gewesen. Schließlich bietet das Outsourcing- Geschäft, mit seinen Hunderten von Milliarden US-Dollar Umsatz jährlich, in Verbindung mit dem Internet ein enormes Potenzial.[2] Die meisten Unternehmen beklagen den Aufwand, mit dem man die eigenen IT- Bereiche betreibt. Die Abgabe bestimmter IT - Aufgaben an externe Dienstleister, wie zum Beispiel im Hardwarebereich der Rechenzentrumbetrieb, wird deswegen gerne praktiziert. IBM beispielsweise hat bereits in den 60–er Jahren die Dienstleistungen wie Systemressourcen und Rechnerzeit der teuren Mainfraimtechnologie zur Übernahme angeboten, und heute ist IBM der führende Outsourcing – Anbieter. Später in den 80- 90-er Jahren handelte es sich um die Vermittlung des hochqualifizierten IT- Personals an Dritte. Lawrence J. Ellison, Chairman von Oracle, promotete Ende der neunziger Jahre die Idee des Internet - Computings, d.h. die Anwendungen auf zentralen Servern laufen zu lassen, als die einfachere und billigere Alternative zu PC-Netzwerken.[3]

Für den ASP- Start gab es somit eine solide Basis. Die Anwendungsdienstversorgung ist nur ein weiterer logischer Schritt des Outsourcings. Die Katalysatoren des ASP sind, neben den technischen und wirtschaftlichen Treibern (vgl. Abbildung 1), die Ubiquität des Internets, sinkende Kosten für den Internet-Zugriff und höhere Bandbreiten, Client-Server-Anwendungen und Server - based- Computing sowie zunehmender E- Commerce.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: ASP- Katalysatoren und ASP- Treiber

Quelle: in Anlehnung an Future Nework (2001), S. 1

Das ASP- Konzept hat „euphorische“ Zeiten durchgemacht und eine rege Aufmerksamkeit genossen. Nach der Goldgräberstimmung herrschen im ASP- Segment nunmehr die Zeiten der Ernüchterung und Besinnung. In dieser Arbeit gilt es, das wahre gegenwärtige Potenzial des Application Service Providing zu erkunden und den Grad der Nutzung sowie die möglichen Einsatzfelder von ASP zu bestimmen. Aufgrund der Aktualität des Themas war es nicht einfach, gute Literatur zu finden. Als Grundlage für die Diplomarbeit dienen vor allem diverse Artikel aus der Fachpresse und Informationen aus dem Internet sowie akademische Arbeiten. Die Arbeit ist wie folgt strukturiert:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Aufbau der Arbeit

2. Application Service Providing

2.1 Grundlagen

2.1.1 Begriff und Definitionen

Das ASP- Konzept ist eine junge Entwicklung in der Informationstechnologie und im E- Business, aber bereits „ein viel strapazierter“ und nach der Meinung von Köhler-Frost „nicht eindeutig einzuordnender Begriff“[4]. Momentan existiert noch keine einheitliche, allgemein anerkannte Definition für die Anwendungsdienstversorgung. Der deutschen Bezeichnung Anwendungsdienstversorgung wird die englische Bezeichnung „Application Service Providing“ vorgezogen und auf das Akronym ASP abgekürzt.

So versteht man unter Application Service Providing, dass ein Unternehmen (oder Endkunde, das auch eine Privatperson sein kann) die benötigte Software nicht mehr in Form einer Lizenz erwirbt, sondern die benötigten Applikationen (Software) für eine gewisse Zeit (und gegen eine Gebühr) über das Internet oder andere Netze gewissermaßen „anmietet“.[5]

Im Lexikon der Wirtschaftsinformatik definiert Jörg Reimann ASP folgendermaßen: „Als Application Service Providing wird die dauerhafte Bereitstellung des Zugriffes auf Anwendungsprogramme und Dienste über ein Netzwerk, in der Regel das Internet, durch ein Unternehmen (den sog. Application Service Provider) auf Mietbasis bezeichnet“[Mertens (Hrsg.), 2001, S. 48]

Bei Hansen/ Neumann findet man beispielsweise eine Definition für Application Service Provision: „Unter Application Service Provision versteht man das Anbieten von Anwendungen und Serviceleistungen an Einzelpersonen und Betriebe über das Internet. Dadurch ist es nicht mehr notwendig teure und eventuell selten genutzte Anwendungen lokal zu installieren, sondern man überträgt die Verantwortung einem Dienstleister, der sich zusätzlich um die Pflege und Wartung des Systems kümmert. Die Abrechnung erfolgt über eine Pauschalgebühr oder auf Nutzungsbasis“ [vgl. Hansen./Neumann, 2001, S. 553]

Es gibt außerdem eine Vielzahl anderer Interpretationen des ASP –Begriffs. Viele Institutionen und Anbieter, welche sich mit der ASP –Problematik beschäftigen, beleuchten ihn aus eigenem Standpunkt und nutzen ihn oft so, dass er gerade zu Marketingzwecken passt. Dies sorgt für Verwirrung und hat dazu geführt, dass es so viele unterschiedliche Interpretationen zum ASP- Begriff existieren. Auf einer Internetseite des Provider -Vertragsrechts[6] findet man beispielsweise eine Reihe anderer ASP- Definitionen. Alle Definitionen des ASP weisen aber Unschärfen auf, wodurch sie sich zum Teil erheblich voneinander unterscheiden.

In einem Punkt sind sich aber alle Definitoren einig, dass es bei ASP um ein Dienstleistungskonzept handelt, bei dem die Anwendungssoftware und begleitenden Services gegen eine Gebühr an Dritte bereitgestellt werden.

2.1.2 Definition von ASP als Dienstleistungskonzept

Application Service Providing bedeutet nicht nur eine bloße Bereitstellung der Software an Dritte via Internet, sondern ASP wird auch als eine vertraglich festgelegte Dienstleistung angesehen, die die Implementierung, das Betreiben, das Verwalten und das Vermieten einer Anwendung in einem zentralen Data Center beinhaltet. Es wird also ein ganzes Leistungsbündel vom Dienstleister angeboten. Die Dienstleistungen unterscheiden sich von den Sachleistungen durch die Immaterialität in der Erbringung und die Unmöglichkeit von Produktion auf Vorrat. Denn die Übermittlung der Software über das Internet ist alles andere als z. B. die Herstellung eines Automobils. „Im Gegensatz zu einer Sachleistung kann der Dienstleistungsanbieter dem Nachfrager bei einem ersten Kontakt eben gerade kein materielles, auf Vorrat produzierendes Produkt anbieten, sondern sein (immaterielles) Dienstleistungspotential, in Form der Fähigkeit und Bereitschaft der Verrichtung einer Dienstleistung“ [vgl. Dreyer; Oehler, S.6] Eine Dienstleistung ist zu definieren als „eine Arbeitsleistung, die unter Einbezug externer Produktionsfaktoren für andere Wirtschaftseinheiten erbracht und von diesen als Prozess in Kombination mit Sachgütern in Anspruch genommen wird“ [vgl. Dreyer; Oehler, (o. J), S.10]

Eine nicht unwesentliche Voraussetzung einer Dienstleistung ist auch, dass diese an und mit externen Produktionsfaktoren, wie Personen, Objekten und Informationen verrichtet wird. Auf ASP übertragen bedeutet dies, dass die Anwendungen und Serviceleistungen in Kombination mit Hardware vom Application Service Provider als Dienstleister für die Einzelpersonen und Betriebe angeboten werden, wobei ASP- Kunden und Anwendungen als externer Faktor zu werten sind.

Entscheidend für die Dientsleistungsproduktion ist außerdem ihre Synchronität, im engeren Sinne von Zeitgleichheit. Der Dienstleistungsprozess wird durch das „Uno- actu- Prinzip“ charakterisiert. Die Erstellung und die Inanspruchnahme der Dienstleistung geschehen zeitgleich. Dies trifft auch auf ASP zu, da das Angebot und die Nachfrage der ASP- Dienstleistung ebenfalls zeitgleich erfolgen.

2.1.3 Application Service Provider als Dienstleister

Ein Application Service Provider (ASP) ist ein unabhängiger Dienstleister, der Zugang zu Softwareanwendungen, Infrastrukturen sowie unterstützende Internetdienstleistungen anbietet [vgl. Schmidt (2002), S. 2]. Einem Application Service Provider kann im Einzelnen folgende Charakteristika zugewiesen werden[7]:

- Der AS-Provider ist ein Betreiber, der Anwendungen bzw. Programmfunktionalitäten an Nutzer vermietet
- Der AS-Provider ist Eigentümer der Software, er verwaltet auch die Lizenzen. Der Anwender ist nicht länger der Besitzer der Softwarelizenz, stattdessen zahlt er eine Nutzungsgebühr, z.B. je Monat, je Nutzer oder je Transaktion. Der Service wird also über Pauschalen oder variabel/ nutzugsabhängig abgerechnet. Standard-Leistungen sind durch die fixe Gebühren abgedeckt, darüber hinausgehende Leistungen sind kostenpflichtig
- Der ASP ist für Systempflege und Systembetrieb zuständig/verantwortlich. Er sorgt beispielsweise für Softwarelizenz, Betrieb, Update...
- Die Applikationen werden via Internet, browserbasiert, oder über Virtual Private Networks (Netzwerk, LANs, WANs) zur Verfügung gestellt. Das Ganze läuft zentral über den Server bzw. Rechenzentrum des ASP.
- Die Lizenzen werden an mehrere Nutzer vermietet („One –to- Many“ –Mietmodell als Kern des klassischen ASP- Modells)

Abbildung 3 zeigt eine Übersicht über die Produkt- und Serviceelemente der klassischen ASP –Dienstleistung.[8]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Produkt und Serviceelemente von ASP,

Quelle: eigene Herstellung in Anlehnung an Kucher & Partner[9] und ASP -Konsortium[10]

2.2 ASP als besondere Form des IT –Outsourcing

„IT- Outsourcing bzw. Outsourcing in der Informationsverarbeitung (IV- Outsourcing) ist das Auslagern von IT- Infrastruktur-, Personal-, Prozessen-, Applikationen oder ganzen IT- Abteilungen einer Organisation an einen externen Ressourcenprovider“ [vgl. Walter (2002), S. 7]. Im engeren Sinne bedeutet IT- Outsourcing eine vertraglich geregelte Zusammenarbeit, in der ein Anbieter über mehrere Jahre die Verantwortung für die gesamte Informationsverarbeitung (Full- Outsourcing) oder einen Teilbereich (partielles Outsourcing) eines Kunden übernimmt.[11] Mit ASP wird dagegen eine sogennante „One- to- Many- Strategie“ verfolgt, wo nicht nur ein Kunde, sondern viele Kunden von dem Dienstleister betreut werden. „Auch wenn man möglicherweise Application Service Providing nicht direkt als eine Form des Outsourcings bezeichnen kann, so besteht doch zum Outsourcing eine erhebliche Verwandtschaft“[vgl. Söbbing (2002), S. 51].

Neben Application Server Hosting, Data Center- und Systemmanagement- Outsourcing und unter anderem Business Prozess Outsourcing (BPO) zählt ASP zum partiellen IT- Outsourcings (vgl. Abbildung 4).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Outsourcing – Dimensionen

Quelle: in Anlehnung an Rusch, in IM & C 18 (2003), S. 14

ASP und Business Prozess Outsourcing (BPO)sind die Sonderformen eines Outsourcing- Projekts. Neben ASP gewinnt BPO immer mehr an Bedeutung, BPO umfasst die Auslagerung kompletter Geschäftsprozesse mit hohem DV-Anteil. Da ASP im Mittelpunkt dieser Arbeit steht, soll BPO hier nur erwähnt bleiben. Im nächsten Kapitel wird die Frage behandelt, inwieweit die unterschiedlichen Arten des partiellen IT- Outsourcing (auch als Outtasking bezeichnet) sich voneinander unterscheiden.

2.3 Outsourcing- Arten und ihre Abgrenzung zum ASP

Das IV- Outsourcing kann auf mehreren Ebenen stattfinden. Es kann auf der Client- Server- Architektur –Ebene (Infrastrukturebene), auf der Applikations-Ebene geschehen, bzw. es können komplette Geschäftsprozesse (BPO) ausgelagert werden (vgl. Abbildung 5).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Outsourcing – Ebenen ,

Quelle: in Anlehnung an Heinzl , in WISU 5 (2003), S.626

Auf der Infrasruktur- Ebene können Hardware-, Netz- oder Rechenzentrum- Ressourcen ausgelagert werden. Das Desktop Outsourcing umfasst Outsourcing- Dienstleistungen im Bereich der Hardware, z.B. Installation und Wartung von PCs, und der Anwenderbetreuung. Das Network Outsourcing basiert auf der Planung, dem Aufbau, dem Betrieb und der Weiterentwicklung von Fernnetzen (WAN). Die Abgrenzung des Network Outsourcing und Telekommunikation ist deswegen häufig schwierig. Unter Data Center Outsourcing versteht man die Planung, Aufbau, Wartung und Betrieb von Rechenzentren.[12]

Application Hosting und Application Management sind Teilbereiche des Application- Outsourcings, aber im Vergleich zu BPO eher kurz- und mittelfristiger Natur. Beim Application Hosting besitzt der Kunde die Softwarelizenz. Der Kunde ist selbst für die Unterstützung, Wartung und Update der Applikation verantwortlich. Die Applikation läuft aber ausschließlich auf der Hardware des Dienstleisters, die von ihm auch betreut wird.

Beim Application Management dagegen kann die Softwarelizenz sowohl im Besitz des Dienstleisters als auch des Kunden sein. Ein Management Service Provider (MSP) kümmert sich um die Entwicklung, Pflege, Anpassung und Weiterentwicklungen der Anwendungen. Er kann jedoch auch sowohl Hard- als auch Software überwachen, und die Kunden durch Hotline, Vor-Ort-Service und Schulungen unterstützen.

Application Service Providing vereinigt in sich die Dienstleistungen der letzten beiden Formen der Anwendungsdienstversorgung. Ein ASP ist sowohl für die gesamte Gestaltung und den Betrieb der Anwendung als auch für die Bereitstellung von Hardware und Netzwerke, einschließlich der Implementierung der Applikationen und Beschaffung der hierzu notwendigen Lizenzen, verantwortlich.[13] Durch ASP werden gleichzeitig neue Facetten in die Outsourcing- Dienstleistungen gebracht. Deswegen kann ein ASP als Generalunternehmen dem Kunden gegenüber treten und wird als Generic Service Provider (GSP) bezeichnet.

In Tabelle 1 und Tabelle 2 auf Seite 18 bis 19 werden die wesentlichen Unterschiede zwischen den Outsourcing - Projekten zusammengefasst und dessen Vor- und Nachteile für den Anwender angegeben. Für welche Outsourcing- Alternativen ein Anwender entscheidet, hängt im Grunde genommen davon ab, welchen Maß an Kontrollmöglichkeiten behalten möchte oder nicht.

Die genannten Outsourcing- Arten und sogennanten Managed Services[14], sprich die Übernahme der Infrasruktur und des Managements von Telekommunikations- und IT- Lösungen durch einen Provider, gehören trotz insgesamt flauer Nachfrage auf dem IT –Markt zu den Wachstumssegmenten des Outsourcing- Geschäfts (vgl. Abbildung 6).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Hype Cycle von IT –Services,

Quelle: in Anlehnung an Gartner Resaerch (2003)

Dem Verlauf der Lebenszykluskurve nach, haben die ASPs bereits die Desillusions- Phase hinter sich gelassen, so dass in den kommenden Jahren fünf bis 10 Jahren im ASP- Geschäftsumfeld auf einen Wachstumsschub gehofft werden kann.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: In- und Outsourcing –Projekte und dessen Vor- und Nachteile,

Quelle: in Anlehnung an Stamm, in Köhler-Frost (Hrsg.) (2001), S. 58, Walter (2002), S. 9, Bechtolsheim; Loth (2000), S. 17

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2: In- und Outsourcing –Projekte und dessen Vor- und Nachteile

Quelle: in Anlehnung an Stamm, in Köhler-Frost (Hrsg.) (2001), S. 58, Walter (2002), S. 9, Bechtolsheim/Loth (2000), S. 17

2.4 ASP –Playe

Der ASP- Dienstleister ist ein Unternehmen, der als Service-Anbieter den Kunden mit ASP – Leistungen versorgt. Er kann diese aus einer Hand oder nur als Nebenleistung anbieten. Strebt ein ASP- Anbieter danach, alles aus einer Hand zu liefern, wird er als „Pure Player“ bezeichnet. Neben den echten ASPs streiten auch unter anderem erfahrene IT- Dienstleister, Softwarehersteller, Telekommunikationsunternehmen und Netzwerkabieter im ASP- Marktumfeld (vgl. Abbildung 7) mit. Für die meisten von ihnen ist ASP nur ein Zusatzgeschäft, weswegen sie als Add - on- ASPs bezeichnet werden. Laut der Studie des Berliner Wirtschaftsforschungs- und Analyseunternehmens Berlecon Research haben im Jahr 2001 zwei Drittel der deutschen Anbieter ASP nur als Zusatzgeschäft betrieben. Für viele kleinere ASPs bleibt durch Add – on -ASP so das Geschäftsrisiko gering, und es wird die Service- Palette lediglich um den ASP- Zweig erweitert.[15]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7 : Kategorien von ASP- Player

Quelle: Meitner; Seufert, in IM & C 15 (2000), S. 23, nach Roland Berger & Partner

2.5 ASP- Liefermodelle

Prinzipiell ist es also möglich, dass ein ASP seine Services vollständig gebündelt aus eigener Kraft liefert, d.h. durch eigene Kapazitäten den jeweils erforderten Dienst erbringt. So bleibt er unabhängig von den Lieferanten und behält die vollständige Kontrolle über seine Dienstleistungen, trotz notweniger hoher Investitionen und Anlaufkosten.[16] Dieser ASP- Phänotyp gehört zum sogenannten „Direkt – ASP- Modell“ oder auch „D-ASP- Modell“.

Im Gegensatz zum D-ASP- Modell fungiert der AS-Provider beim „Cooperation-ASP- Modell“ oder auch „C-ASP- Modell“ lediglich als Mittler, sozusagen als „Makler von ASP- Diensten“. Hier kauft er selber von seinen Kooperationspartnern die Dienste, die zur Erringung seiner Leistung notwendig sind, ein.[17]

Abbildung 8: Direktes und indirektes ASP- Modell

Quelle: in Anlehnung an Stamm, in Köhler-Frost (Hrsg.), 2002, S. 64

Diese Unterscheidung in direktes und indirektes ASP- Modell bzw. C- ASP- Modell ist für die ASP- Vertragsgestaltung von Bedeutung, was in 3.3.1noch näher betrachtet wird.

2.6 ASP - Wertschöpfungskette

Da die wenigsten ASPs in der Lage sind, die gesamte ASP- Wertschöpfungskette (vgl. Abbildung 9) alleine zu bewerkstelligen, sind Partnerschaften und Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette sehr wichtig, was zur Entstehung des sogennanten ASP- Supply – bzw. Value Chain führt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 9: ASP- Wertschöpfungskette

Quelle: Gartner Group, veröffentlicht in InformationWeek 20 (2000)

Jeder der Ketten-Mitglieder leistet einen Beitrag zu der gesamten ASP-Lösung. Je nach Gestaltung des ASP- Geschäftsmodells kommen die folgenden IT- Dienstleister, die in der Literatur auch als xSP bezeichnet werden, als mögliche Beteiligte einer ASP Supply- Chain in Betracht:

- Independent Software Vendor (ISV): Sofern der ASP die angebotenen Software-Anwendungen nicht selbst erstellt, muss er diese von einem ISV beschaffen und sich die notwendigen Nutzungsrechte einräumen lassen. Auf den ISV übertragen werden können ggf. Pflege- und Wartungsverpflichtungen sowie erforderliches Customizing.
- Network Service Provider (NSP): Im Regelfall ebenfalls nicht vom ASP, sondern von einem sogenannten NSP werden die zur Übermittlung der Daten erforderlichen Telekommunikationsnetze betrieben. Traditionell handelt es sich bei den Netzbetreibern um Telefongesellschaften, teilweise werden Netzwerke jedoch auch von Internet Service Providern (ISP) bereitgestellt. Die Datenübertragung erfolgt üblicherweise über das Internet oder sog. „Virtual Private Networks“ (VPN).
- Application Infrastructure Provider (AIP): Insbesondere bei großen, kapitalintensiven EDV-Anlagen (Data Centers) kann es vorkommen, dass die EDV-Infrastruktur nicht vom ASP, sondern von spezialisierten Application Infrastructure Providern aufgebaut und an den ASP vermietet wird. Es ist dann die Aufgabe des AIP als Subunternehmer, diese EDV-Anlagen gebrauchstauglich zu halten.
- Back Office Provider: Gegebenenfalls an spezialisierte Back Office Unternehmen können weitere Teilleistungen wie Monitoring, Billing und /oder „Help- Desk“ Funktionen übertragen werden.
- Systems Integrator: Für den Fall, dass umfangreiche Systemintegration und Customizing erforderlich sind, kann der ASP diese Leistungen auf einen sog. System Integrator übertragen.[18]

Die Kooperationsmodelle bedeuten mehr Flexibilität, da sich jeder Geschäftspartner auf seine Stärken konzentrieren kann. Sie bergen aber gleichzeitig das Risiko der Abhängigkeit der Partner untereinander in sich, z. B. im Falle der Liquidation eines Unternehmens.[19]

3. Perspektiven des Application Service Providing

Die ASP- Problematik lässt sich gut aus drei Hauptperspektiven sehen. Um an die grundlegenden vorangegangenen Gedanken anzuschließen, wird im Folgenden das Miet- und Leasing-Konzept aus drei Sichtweisen wie in der Abbildung 10 betrachtet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 10: Perspektiven des ASP- Konzepts

Quelle: Eigene Herstellung

3.1 Technische Realisierung

Bei einer ASP- Infrastruktur handelt es sich um ein komplexes System, das höchste technische Anforderungen an den Aufbau und den Betrieb stellt [vgl. Grohmann (2002), S. 60]. Die wesentlichen Komponenten einer klassischen ASP- Realisierung lassen sich durch die nachfolgende Abbildung 11 darstellen. Hier wird auch die Grenze zwischen den externen und internen Bereichen der ASP- Infrasruktur sichtbar. Die Applikationen werden via Internet, browserbasiert oder per Virtual Private Networks (Netzwerk, LANs, WANs), zur Verfügung gestellt. Der Provider ist entweder ein Independent Software Vendor und stellt seine eigene Software zur Verfügung, oder er kauft die notwendigen Lizenzen von einem Drittanbieter. Das Ganze läuft zentral über den Server bzw. das Rechenzentrum des ASP (auch als Data Center bezeichnet).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 11: Komponenten einer ASP- Realisierung

Quelle: in Anlehnung an Mies/ Reiners, in WISU 1 (2003), S. 59

Den internen Bereich machen die Server-Farm bzw. das Rechenzentrum des AS-Providers aus. An diese Einheiten werden größtmögliche Anforderungen gestellt. Sie müssen einer großen Datenflut standhalten, das gleichzeitige Zugreifen vieler User erlauben, schnell zu implementieren sein und über ein geringes Betriebsrisiko verfügen. Die interne Infrastruktur besteht in der Regel aus dem Minimum der drei Hauptkomponenten, wie die Abbildung 12 zeigt: Web-Server, Application Server und Datenbankserver.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 12: Interne technische Infrastruktur eines ASPs

Quelle: Sun Microsystems (2001), S. 15

Die Hardware-Komponenten sind in gesicherten Rechenzentren beim ASP direkt oder, wie im Fall von Co- Location (Kooperationsmodell), bei einem anderen Rechenzentrum untergebracht.[20] Neben dem hochleistungsfähige Data Center sind es im Allgemeinen drei weitere technische Aspekte, die man berücksichtigen muss, um einen zuverlässigen Zugriff auf die Informationen zu gewährleisten:

- gesicherte Bandbreite zum Kunden
- ASP- fähige - Software und Tools
- geeignete Endgeräte[21]

3.1.1 ServerBasedASP versus ClientBased ASP

Der Zugriff auf Applikationen kann auf zwei Arten erfolgen:

- Bei Verwendung der Client-Server-Technologie (ClientBased ASP) lädt sich der ASP- Anwender bei der Benutzung ein kleines Programm (Client) herunter. Mittels dieses Plug-Ins lassen sich Anwendungen, die auf Servern laufen, vom jeweiligen Arbeitsplatz starten. Der Anwender arbeitet mit der Benutzeroberfläche, während der eigentliche Programmablauf auf dem Server des ASP erfolgt. Hier ist keine konstante Verbindung zum Netzwerk notwendig, aber es besteht ein höherer Aufwand durch Schnittstellen.
- Beim Server-basierten Zugriff (ServerBased ASP) ist die Installation eines Clients nicht nötig. Hier werden die Applikationen auf dem Server installiert und auch auf diesem ausgeführt. Diese Anwendungen sind im Internet-Browser lauffähig, und statt bloßer Bildschirmmasken werden sog. Java Applets auf den Rechner des ASP- Kunden übertragen, durch die er eine Art Sichtfenster auf den Server erhält, in dem alle Vorgänge dargestellt werden, ähnlich wie bei Windows- Terminal-Servern (WTS). Diese Verfahrensweise erlaubt den Einsatz sogennanter ThinClients, d.h. Rechner mit minimaler Ausstattung, und zeichnet sich durch die einheitliche Darstellung und die geringe Bandbreite bei der Datenübermittlung von Bildschirminhalten aus.[22]

Im Prinzip finden beide Verfahrensweisen den Einsatz in der Praxis. Die Client-Server-Technologie ist ohne Frage eine der wichtigsten Voraussetzungen, die ASP ermöglicht haben. Der mittelfristige Trend geht aber sicher hin zur Entwicklung von webbasierten Anwendungen (vgl. Abbildung 13), weil es eben die „einfachste“ Möglichkeit ist, über das Internet mit einer Software-Anwendung zu arbeiten. Die großen Software-Anbieter wie Lotus, Oracel oder SAP sehen die Zukunft in den Web-Applikationen. (vgl. Grohmann (2002), S. 55-59).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 13: Trend von Client-Server in die browser- basierte eTechnologie

Quelle: Pfeiffenberger (2001)

Siemens Business Services hat zum Beispiel einige Punkte zum Thema des passenden Zeitpunkts für die Einführung von Server – based - Computing aufgelistet.

Zeitpunkt für Server-based-Computing Einführung

- Ablauf der Nutzung von Microsoft Betriebssystemen oder Office-Paketen
- Kündigung des Software-Wartungsvertrages durch den Provider
- Insolvenz des Softwareherstellers
- Auslaufende Leasingverträge
- Abgeschriebene Hardware und abgeschriebene TK- Anlagen
- Alte Softwarestände
- Fusionierungen oder Auslagerungen von Unternehmen bzw. Unternehmensteilen
- Applikationswildwuchs
- Geplante Migration auf SAP R/3
- Heterogene Organisationsstrukturen mit dezentralen, uneinheitlichen IT- Infrastrukturen
- Unzureichender Inhouse- Service

Abbildung 14: Zeitpunkt für Server-based-Computing Einführung

Quelle: Struss (2003), S. 30, nach Siemens Business Services

Die Idee aller genannten Hersteller im Bereich von Server-based-Computing-Lösungen besteht darin, Anwendungen auf einem Server, z.B. auf WTS, zu starten. Statt beispielsweise eine gewichtige PowerPoint- Datei über das Netz auf den Client zu übertragen und dort in den Arbeitsspeicher zu laden, öffnet man die Datei auf dem Server innerhalb des Data - Centers und übermittelt nur wenige KByte an Bildschirmdaten an den Client.[23] Auf einen Arbeitsplatz wird somit lediglich die Bildschirmmaske der Anwendung übertragen. Die jeweiligen Tastatur- und Mausbefehle werden an dem Terminal-Server ausgeführt.

Die Verfeinerung und Optimierung dieser Technologie erfolgte durch die Firma Citrix Systems mit ihrem proprietären Protokoll „Independent Software Architecture“ (ICA) und der Metaframe- Produktgruppe [vgl. Grohmann (2002), S.56]. Citrix Systems ist ein führendes Unternehmen im Bereich ASP- Technologien. „Dessen Strategie besteht darin, den Zugang zu Informationen, für jedermann an jedem Ort zu jeder Zeit so einfach wie ein Telefonanruf zu machen“ [Schmidt (2002), S. 120].

Ein ICA- Protokoll erlaubt einen Verbindungsaufbau von einem beliebigen Endgerät über jede Netzwerkverbindung zu jeder beliebigen Anwendung auf einem Citrix -MetaFrame- Server und benötigt nur wenige Kbit pro User. Die Citrix Produktlinien bauen auf der Basistechnologie von ICA auf. Die Lösung Citrix MetaFrame dient der Bereitstellung und zentralen Administration von geschäftskritischen Applikationen. Citrix MetaFrame gibt es für die Betriebssysteme Windows 2000, Windows NT 4.0, Sun Solaris, HP UX und IBM AIX.[24]

Microsoft hat bereits vor drei Jahren Citrix Multi - Win- Technologie lizenziert und zunächst in seine Windows NT 4.0 Server Terminal Server Edition integriert. „Alle Windows 2000 Server lassen sich nun durch Erwerb zusätzlicher user- oder CPU- basierter Zugangslizenzen auch zum Publizieren von Windows-Anwendungen in ASP- Umgebungen verwenden“ [vgl. Pfeifenger (2001)].

[...]


[1] vgl. Rusch (2003), S. 13

[2] vgl. Brütsch (2002), S.8

[3] vgl. Schmidt (2000), S. 120

[4] vgl. Köhler-Frost (Hrsg.), 2002, S. 18

[5] vgl. phinware AG (2002)

[6] vgl. Provider –Vertragrecht: Was ist Applikation Service Providing?,http://www.provider-vertragsrecht.de/asp/definition.htm, Abrufdatum 04.10.2003

[7] vgl. http://www.heikohofele.de/asp.htm ,Abrufdatum 12.09.2003 und www.pmi-.org/eventdata/august2000/sinn_asp/tsld002.htm, Abrufdatum 07.11.2003

[8] vgl. Kucher & Partner: Millionengrab ASP?, http://www.ecin.de/state-of-the-art/asp2.html vom 22.11.2001

[9] vgl. Kucher & Partner (2001)

[10] vgl. http://www.asp-konsortium.de

[11] Conexus AG (2002)

[12] vgl. Heinzl (2003), S. 625

[13] vgl. Böhm; Wurdack in Köhler –Frost (Hrsg.) (2001), S. 30

[14] Braun (2003)

[15] vgl. Kloss (2001)

[16] vgl. Köhler –Frost (2001), S. 63

[17] vgl. Zwipf ; Schönfelder in Grohmann (Hrsg.) (2002), S. 122

[18] Bettinger; Scheffelt (2001), S.730

[19] Lehner (2001), S. 98

[20] vgl. Sun Microsystems (2001), S. 14

[21] vgl. Pfeifenberger (2001)

[22] vgl. Mies; Reiners (2003), S. 60

[23] vgl. Pfeifenberger (2001)

[24] vgl. Cema AG (o. J.)

Ende der Leseprobe aus 118 Seiten

Details

Titel
Application Service Providing. Perspektiven, Anforderungen und Marktentwicklung
Hochschule
Fachhochschule Aachen  (Fachbereich Wirtschaft)
Note
1,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
118
Katalognummer
V23854
ISBN (eBook)
9783638268813
ISBN (Buch)
9783638701808
Dateigröße
1822 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Im Rahmen dieser Diplomarbeit beschäftige ich mich mit der Problematik des neuen IT-Outsourcing-Geschäftsmodells und dessen Nafrageaktualität sowie die Möglichkeit des Einsatzes auf dem im Bereich der elektronischen Beschaffung (E-Procurement) und auf dem russischen IT-Markt.
Schlagworte
Application, Service, Providing, Perspektiven, Anforderungen, Marktentwicklung
Arbeit zitieren
Diplom-Kauffrau (FH) Tanja Salmen-Fuchs (Autor:in), 2004, Application Service Providing. Perspektiven, Anforderungen und Marktentwicklung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23854

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