Die Auswirkungen der Terroranschläge des 11. Septembers auf die subjektive Arbeits und Freizeitdefinition der amerikanischen Bevölkerung - Eine empirische qualitative Studie


Diplomarbeit, 2003

282 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Prolog: Begrundung des Themas: Hat der 11. September 2001 die Einstellung der Amerikaner verandert?

2. Einfuhrung in die Welt der Kultur, der USA und des Terrorismus
2.1. Kultursteckbrief
2.1.1 Geschichtlicher Aspekt
2.1.2 Herkunft und Definitionsversuch des Begriffs Kultur
2.1.3 Aufbau einer Kultur
2.1.4 Basisdimensionen von Kultur
2.1.5 Ablehnung kultureller Anleihen
2.2. Kulturelles Vorverstandnis der amerikanischen Gesellschaft
2.2.1 Daten, Fakten, Zahlen
2.2.2 Die „Culture Theory“ von Hofstede
2.2.3 Die USA - ein Land der Kontraste. Versuch einer kulturellen Charakterisierung
2.2.4 Die USA und ihre Klischees: Wahr oder Falsch?
2.3 Die Betrachtungsweise US-feindlich gesinnter Kulturen
2.3.1 Chronologie der Attentate
2.3.2 Das Psychogramm der Suizidtater: Ihr Hass war groBer als ihre Angst
2.3.3 Der Terrorismus: Ziele, Grunde, Motive und Interessen - Der Angriff auf die „freie Welt“

3 Methodenwahl der qualitativen Studie
3.1 Methodologie
3.2 Forschungsdesign: Einzelfall-, Dokumenten-, Videoanalyse

4 Theoretische Uberlegungen zu Arbeit und Freizeit
4.1 Historischer Abriss
4.2 Abgrenzungsversuche: Arbeit - Freizeit - MuGe
4.3 Eine theoretische Darstellung der Zeit
4.4 Begriffsbestimmung
4.4.1 Arbeit
4.4.2 Freizeit
4.4.3 MuGe
4.5 Definitionsversuche - analytische und integrative Ansatze
4.5.1 Arbeitspolare Definitionsversuche der Freizeit
4.5.2 Positive Definitionsversuche der Freizeit
4.5.3 Die Uberwindung des 'Arbeits-Freizeit-Dualismus': Freizeit als eigener Strukturraum
4.5.4 Neue integrative Definitionsansatze
4.6 Funktionen von Arbeit, Freizeit und MuGe
4.6.1 Funktionen der Arbeit
4.6.2 Funktionen der Freizeit und MuGe
4.6.2.1 Das Verhaltnis von Arbeit und Freizeit
4.6.2.2 Die soziale Funktion der Freizeit
4.7 Freizeit- und Arbeitsverhalten
4.7.1 Das Freizeitverhalten
4.7.1.1 Der Umfang der Freizeit
4.7.1.2 Kategorien der Freizeit
4.7.1.3 Freizeitbeschaftigungen
4.7.1.4 Lebens-, Konsum- und Freizeitstile
4.7.2 Das Arbeitsverhalten
4.8 Problemfelder Arbeit und Freizeit
4.8.1 Probleme im Freizeitbereich
4.8.1.1 Die altere Generation und das Problem der Freizeit
4.8.1.2 Der Urlaub als Problembereich der Freizeit
4.8.1.3 Die negativen Folgen eines „freizeitkulturellen Lebensstils“
4.8.1.4 Alleinsein in der Freizeit
4.8.2 Problembereich Arbeit
4.8.2.1 Stress als Problembereich der Arbeit
4.8.2.2 Burnout oder die Theorie der inneren Erschopfung
4.8.2.3 Der Workaholic und Arbeit als Droge
4.8.2.4 Arbeit als Flucht

5 Forschungsprozess
5.1 Ablaufschilderung
5.2 Einteilung sowie kurze Vorstellung unserer Befragten
5.3 Methodologie: Verfahren qualitativer Analyse
5.3.1 Erhebungsverfahren: Problemzentriertes Interview
5.3.2 Aufbereitungsverfahren
5.3.3 Auswertungsverfahren: Qualitative Inhaltsanalyse

6 Analyse der Interviews
6.1 Individuelle Betrachtung
6.1.1 Todd Perlmann, ledig, 29 - direkt Betroffener
6.1.2 Elsie Mc Gomery, verheiratet, 63 - direkt Betroffene
6.1.3 Toni Grey, ledig, 32 - indirekt Betroffener
6.1.4 John Williamsen, ledig, 29 - direkt Betroffener.
6.1.5 Sally Bentson, ledig, 27 - direkt Betroffene
6.1.6 Helga Sommer, verheiratet, 62 - direkt Betroffene
6.1.7 Robert Thompson, verheiratet, 37 - indirekt Betroffener
6.1.8 Sohe Becks, ledig, 31 - indirekt Betroffener
6.1.9 Exkurs: Zwei interessante Falle
6.2 Zusammenfassende Analyse der Einzelinterviews
6.3 Maximale Kontrastierung: Ein Beispiel - Elsie und Todd

7. Resume: Konsequenzen fur die USA und globale Auswirkungen

Anhang

Abbildungsverzeichnis

Abkurzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

Die Auswirkungen der Terroranschlage des 11. Septembers 2001 auf die subjektive Arbeits- und Freizeit-Definition der amerikanischen Bevolkerung

-eine empirisch qualitative Studie-
(Gemeinschaftsarbeit)

1 Prolog: Begrundung des Themas: Hat der 11. September 2001 die Einstellung der Amerikaner verandert?

Am 11. September 2001[1] brachten global operierende, religios motivierte Terroristen das World Trade Center (WTC) und das Verteidigungsministerium (Pentagon) zum Einsturz und toteten Tausende Menschen. Das vierte der in den Anschlag involvierten Flugzeuge sturzte bei Pittsburgh in Pennsylvania ab und sollte offenbar den Prasidentensitz Camp Davis treffen.[2] In New York starben 2801 Menschen, in Washington 184 und in Pennsylvania 40, die insgesamt neunzehn Terroristen nicht mit eingerechnet.[3] Das Ereignis gilt traurigerweise als bisher „perfektester“ Terrorakt der Geschichte.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.2

Der Mythos World Trade Center, dessen Zwillingsturme das Bild der New Yorker Skyline ein Vierteljahrhundert lang pragten, ist nun ein Relikt der Vergangenheit. Der japanische WTC-Architekt Minoru Yamasaki beschrieb ihn als ein Symbol fur weltweiten Frieden, Glaube an die Menschlichkeit und die Reprasentanz des Bedurfnisses nach individueller Wurde.[4]

Terroristen verbreiten Schrecken und zwingen uns, mit Gewalt uber Dinge nachzudenken, denen wir vorher nicht genug Beachtung schenkten, wie in unserem Fall: Islam und Terror. Durch die Zerstorung der Herzstucke der „Uber-Macht“ Amerika bewiesen sie dessen Verwundbarkeit und schockierten nicht nur die USA
selbst, sondern auch die vom American Way of Life faszinierte Welt, die sich nach 9/11 am Abgrund von Tod und Vernichtung sah.[5]

Niemals zuvor konnten Millionen Menschen 'live' im Fernsehen miterleben, wie ein Kontinent, ein Land, eine Stadt, ein Way of Life angegriffen wurde und Tausende Menschen vor den erstarrten Augen der vereinten Fernsehwelt jammerlich in den Tod getrieben wurden. Diese globale Wahrnehmung in einer von Medien bestimmten Welt- gesellschaft lasst uns die Attentate als unvergesslichen und zutiefst verinnerlichten Film in Erinnerung behalten (und nicht nur lediglich als ein Datum in der Geschichte etwa so wie Pearl Harbor)[6].[7] Viele fuhlten sich an das Schreckensszenario von Pearl Harbor zuruckerinnert oder auch an den, durch ein Attentat auf den osterreichischen Thronfolger Franz Ferdinand ausgelosten, Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 28. Juni 1914 in Sarajevo.

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Diese beispiellose Terrorwelle forderte nicht „nur" zahlreiche Menschenleben und beruhmte, kulturell einzigartige Gebaude, sondern erschutterte das Sicherheitsgefuhl der Welt. Sie rief eine globale, neue, bis Dato in unseren Breitengraden des westlichen Kulturkreises nie gekannte Angst vor Terrorismus hervor, gefahrdete die Stabilitat der Weltwirtschaft, stellte politische Strategien in Frage und machte deutlich auf den fundamentalistischen Islam aufmerksam. Dieser Terror ist noch irrationaler und skrupelloser als der sozialrevolutionar motivierte Terror des 20. Jahrhunderts und verlangt neue Antworten der Weltpolitik.[8] Die Anschlage waren nicht nur eine Kriegserklarung an die USA, sondern an all diejenigen, die von einer friedlichen Welt ohne Grenzen traumen und an die universelle Gultigkeit der Menschenrechte glauben; der 11. September 2001 war eine Kampfansage an die gesamte zivilisierte Welt.[9] Nicht einmal der kalte Krieg lasst sich hier als Vergleich heranziehen, da er ein immerhin wagbares Machtgefuge zwischen westlicher Demokratie und ostlichem Kommunismus war und die Nato-Strategien bisher bestimmte. Heute haben wir es jedoch nicht mehr mit dem Zweikampf polarisierender Ideologien zu tun, sondern mit religios motivierten, radikal und emotional aufgeladenen Fanatikern, die ohne zu Zogern bereit sind, im „heiligen Krieg" ihr Leben zu opfern und nur 'einen Funken' Verstand zeigen, wenn sie eiskalt planen konnen. Diese Irrationalitat wird man wohl kaum mit Vernunft bezwingen konnen. Huntington[10] -Anhanger wollen hierin sogar, irrigerweise wie wir meinen, einen beginnenden „Kampf der Kulturen" sehen. Terroristen, Manager, Sekretarinnen, Fensterputzer, Polizisten, Feuerwehrmanner, Touristen, Computerexperten, illegal Beschaftigte, Menschen aus uber 62 verschiedenen Landern befanden sich an diesem Tag im WTC. Uber 3000

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Menschen starben, mehr als 9000 uberlebten. In den und Normalitat in veranderter Form auf niedrigerem Niveau implizieren: kurz nach dem Anschlag war die Verzweiflung groG, die Bedrohung akut; im Laufe der Zeit normalisierte sich tendenziell und grobkernig betrachtet vieles wieder; vor und wahrend des Irak Krieges kroch die Angst wieder aus dem kollektiv verdrangten psychischen Bewusstsein hervor. Da Menschen die Fahigkeit besitzen sich an fast jede auGere und innere Situation anzupassen, und zudem die psychischen Abwehrmechanismen zum unbewussten 'Einsatz' kommen, sind sie in der Lage, auch nach einem traumatischen Ereignis wie dem 11. September 2001 wieder zur Normalitat zu finden und ihr Leben bestmoglich zu meistern. Allerdings ist diese Normalitat eine andere als zuvor, und gegenwartige und zukunftige Ereignisse, die dem Terrorakt ahneln oder sich auf diesen beziehen, konnen einen „Deja-vue-Effekt“ auslosen, der die Menschen dazu bringt, all jene unaufgearbeiteten Gefuhle des Terrortages nochmals zu durchleben.[11]

Trotzdem: je mehr Terror, Krieg und fatalistische Erfahrungen zum Alltag zu zahlen sind, umso schwacher, aber immer noch dramatisch, fallen die Reaktionen und Intensitaten der Angst- und Panikgefuhle ins Gewicht. So wandelt sich die Sensation zur veranderten Normalitat. Als Extrembeispiel mag man sich das Leben der Israelis und Palastinenser vor Augen fuhren, die einen traurigen Alltag aus Terror und Gewalt zu fuhren haben.

Die Welt scheint nicht mehr so sicher und selbstverstandlich zu sein, wie sie einmal war, und das verandert naturlich das subjektive Arbeits- und Freizeit-Empfinden, - Erleben, -Verhalten und deren subjektive -Definition. Die Schwelle, ab der Panik empfunden wird, muss sich im Zeitablauf kontinuierlich steigern, um gegenwartig noch als solche erlebt zu werden, wohingegen wird, was die Leute zu einem fruheren Zeitpunkt in Panik versetzt hat. Diese These werden wir anhand der Interviewten noch uberprufen, die wir zu ihrer personlichen Einstellung vor 9/11, kurz danach, ein Jahr spater und heute befragten.

Zur Beurteilung ist es sehr wichtig, sich ein besseres Verstandnis der amerikanischen Kultur anzueignen. Bereits in Deutschland, einem im Vergleich zu Amerika kleinen Land, finden wir die verschiedensten Wertesysteme vor. Die amerikanische Kultur ist noch viel heterogener, mit unzahligen Subkulturen ausgestattet, die teilweise ganz unterschiedlich zueinander stehen und in denen viele gesellschaftliche sowie kulturelle Einflusse miteinander verwoben sind. Jedes Mitglied bildet sich nun ein individuelles Wertesystem, das gesellschaftlich, sozial und kulturell bedingt ist. So haben wir in unserer Analyse im Laufe der Zeit feststellen mussen, dass es bei einem so hohen MaR> an Heterogenitat sehr viele komplexe, interdependierende Aspekte gibt, die wir naturlich nicht alle berucksichtigen konnen. Hauptsachlich geht es uns um die individuelle subjektive Sichtweise, die unsere Ausgangsbasis darstellen wird. Im Anschluss daran werden wir versuchen makrosoziologische, wie etwa kulturelle Elemente miteinzubeziehen, so dass wir allgemeinere Aussagen uber die Subkultur machen konnen, um dann im letzten Schritt, diese Aussagen in die gesamtgesellschaftliche und kulturelle Ebene der USA einordnen zu konnen. Wir werden versuchen, eine Brucke zwischen individueller Kultur, Subkultur und Gesamtkultur zu schlagen. Wir bemuhen uns, die Amerikaner und die Kultur aus ihrer Sichtweise selbst heraus zu verstehen.[12] Dieser „emische Ansatz , der in der Wissenschaftstheorie einem ganzheitlich-phanomenologisch- qualitativem Ansatz entspricht, wird verbunden mit einer kulturrelativistischen Sicht[13], die im Gegensatz zum „Ethnozentrismus"[14] kulturelle Unterschiede anerkennt, aber versucht, keine Wertungen im positiven wie negativen Sinne vorzunehmen. D.h. wiederum, wir versuchen die US-amerikanische Wahrnehmung von innen heraus zu verstehen, die individuellen und subjektiven Sichtweisen zu beschreiben, ohne diese Orientierungen moralisch zu beurteilen. Uns ist jedoch bewusst, dass wir - wie jede andere Kultur auch - zu einer ethnozentristischen, also die eigene Kultur ins Zentrum stellenden, Sichtweise tendieren. Wir stellten uns dieser Herausforderung, indem wir uns gegenseitig kritisch hinterfragten und auch dem jeweiligen Interviewpartner Zeit gaben, unsere Interpretationen und Sichtweisen zu beurteilen. Aus diesem Reflexionsprozess, der zugleich einen Lernprozess darstellte, erhofften wir uns eine „objektivere" Erkenntnisgewinnung.

Wir mochten den Leser auch darauf aufmerksam machen, dass er bereits im Vergleich zu einem Mitburger seines eigenen Kulturkreises eine ganzlich andere Weltsicht mit einem individuell unterschiedlichen Werte-, Normen- und Verhaltensmuster haben kann und dementsprechend im Vergleich zu jemandem aus einer anderen Kultur noch ungleicher abschneiden konnte. Jeder Mensch ist zudem Mitglied einer oder mehrerer Subkulturen und hat dementsprechend viele - sich oft widersprechende - unterschiedliche Rollen auszufullen und Verpflichtungen sowie Erwartungen gerecht zu werden, so dass es auGerst schwer fallt, Vergleiche zu ziehen und Menschen aus ihrer eigenen Existenz und Realitat heraus zu verstehen und zu interpretieren.

Wir denken, dass es gerade heute, im Zeitalter der global orientiert denkenden Weltgesellschaft besonders wichtig ist, moglichst viele Menschen gerade durch Aufklarung der kulturell bedingten Existenz individuell voneinander abweichender Verhaltens- und Handlungssysteme zu sensibilisieren, um so miteinander respektvoller, interessierter und verstandnisvoller umgehen zu konnen.

Der Einblick in die amerikanische Kultur und Denkweise, im Vorfeld unserer qualitativen Studie, stellt das Fundament unserer Arbeit dar.

Nachdem es uns um die Veranderung der subjektiven Arbeits- und Freizeitdefinition sowie um arbeits- und freizeitrelevante Einstellungsveranderungen der Einzelnen aufgrund des bisher groGten Terroranschlags geht, dient die dem allgemeinen und auf Amerika angewandten Kulturkapitel[15] folgende Chronologie der Attentate[16] sowie ein Psychogramm der Terroristen[17] und Erlauterungen zum Terrorismus[18] zum universellem Verstandnis.

Wir werden jede Entwicklung von der Erstellung der quantitativen und qualitativen Fragebogen und Leitfadeninterviews bis hin zur Auswertung, Theoriebildung und Ergebnisformulierung nachvollziehbar festhalten. AbschlieGend, sowie bereits vorher in die Analyse mit eingeflossen, beenden wir unsere Diplomarbeit mit dem Aufzeigen einiger der unzahligen nationalen und globalen Konsequenzen der Terroranschlage 9/11 und Uberlegungen zur weiterfuhrenden Forschung.

Das Datenmaterial zu den vorgestellten Kapiteln basiert auf einer umfangreichen Dokumenten-, Literatur-, Internet- und Videoanalyse, einer quantitativen und qualitativen E-Mail-Umfragen-Erhebung, sowie auf qualitativen problemzentrierten Interviews direkt[19] und indirekt[20] betroffener Amerikaner. Anders als in unserer Seminararbeit „subjektive Arbeits- und Feizeitdefinition"[21], in der wir lediglich Deutsche zu ihrer generellen subjektiven Arbeit-/Freizeit-Definition befragten, ohne auf angstverursachende gefuhls-, einstellungs- und verhaltensverandernde Ereignisse einzugehen, konzentrieren wir uns hier zusatzlich auf einen anderen Kulturkreis und befragen Menschen zu ihrer subjektiven Arbeits- und Freizeit- Definition, die den bisher schlimmsten Terroranschlag uberlebten.

Ziel unserer Arbeit ist es, die Auswirkungen dieser global wirkenden Terroranschlage auf die subjektive Arbeits- und Freizeitdefinition anhand ausgewahlter amerikanischer Personen aus unterschiedlichen Betrachtungsebenen - mikro- sowie makroskopisch -, zu verschiedenen statischen Zeitenpunkten - kurz-, mittel und langfristig - darzustellen und zu analysieren, sowie die dynamische Entwicklung nachzuzeichnen, um dann mit den herausgearbeiteten und sich entwickelnden theoretischen Konstruktionen und gefundenen Konsequenzen die Arbeit zu beenden.

2 Einfuhrung in die Welt der Kultur, der USA und des Terrorismus

Das folgende Kapitel stellt, wie soeben bereits erwahnt, in unserer Diplomarbeit eine sehr zentrale und fundamentale Passage dar. Wir werden dem Leser nun einen Einblick in drei komplexe, fur das Verstandnis der Studie immanent wichtige Themengebiete vermitteln. Diese sind: „Kultur" an sich, das „kulturelle

Vorverstandnis der amerikanischen Gesellschaft"[22] und „Ursachen des Terrorismus"[23], so dass er nicht nur unsere qualitative Forschung nachvollziehen und in diese gedanklich intensiv eintauchen kann, sondern auch einen Anreiz verspurt, sich daruber hinaus Gedanken zu machen und diese 'weiter zu spinnen'.

2.1 Kultursteckbrief

Dem Phanomen Kultur kann sich aus diversen Richtungen genahert werden, doch man wird sie nie wirklich scharf vor Augen haben, da sie sowohl in sichtbarer, materieller als auch in unsichtbarer, mentaler oder sozialer Form erscheinen kann. Kultur gibt es seit Menschengedenken, fruher wurde sie nur - wie wir gleich horen werden - nicht so betitelt. Im ersten der drei von uns gewahlten Themenabschnitte gehen wir kurz auf die Geschichte, die Definition und die Herkunft des Begriffes „Kultur" sowie auf den Aufbau und einige Basisdimensionen ein, um das abstrakte Faszinosum Kultur ein wenig greifbarer, konkreter und nachvollziehbarer werden zu lassen.

2.1.1 Geschichtlicher Aspekt

Die im Laufe der Geschichte sich wandelnde[24] Auffassung von Kultur, lasst sich beispielsweise daran aufzeigen, dass es fur moderne Gesellschaften typisch ist, die eigene Gesellschaft, die eigene Nation unter den Begriff „Kultur" zu subsumieren. Dies ist anders als in fruheren Epochen. Die Chinesen, Romer oder Griechen etwa, begnugten sich damit, sich von Fremden abzugrenzen, indem sie sich selbst als kulturell wertvolle Menschen und die anderen als kulturfremde Barbaren betrachteten.[25]

Spater, im antiken Kunstverstandnis, wie z.B. bei den Romern, wurde mit Kultur nicht nur das assoziiert, was man selbst unter Kontrolle hatte, sondern es wurde auch die Gunst der Gotter, also etwa auGere Umstande und Bedingungen auf die man keinen Einfluss hatte, miteinbezogen. „Erst Samuel von Pufendorf ... Mitte des 17. Jahrhunderts und Jean-Jacques Rousseau[26]... Mitte des 18. Jahrhunderts versuchten gesellschaftliche Zustande als kulturelle Zustande zu beschreiben."[27].

Wahrend fur Pufendorf die Erreichung des Kulturzustandes das ultimativ anzustrebende Ideal darstellte, was die Befreiung aus dem Naturzustand voraussetzte, so vertrat Rousseau die gegenteilige Auffassung, namlich, dass Individuen sich eben nur im Naturzustand [28] auch im Gluckszustand befinden. Fur ihn war Kultur ein Gefangennehmen der zivilisierten Bevolkerung in „kunstliche ... Bedurfnisse ..., falsche(r) Hoflichkeit, ... eitle(r) Neugier und ... leere(n) Gesten der Galanterie"[29].

„Mit der Beschreibung kultureller Zustande [wiederum] lassen sich [nun] Gesellschaften miteinander vergleichen. Kultur nach dem modernen Verstandnis ist also das, was sich an den Lebensweisen anderer Menschen unterscheidet und in dieser Hinsicht mit den Lebensweisen anderer Menschen verglichen werden kann, kurz: Kultur ist das, was unvergleichbare Lebensweisen vergleichbar macht."[30]

2.1.2 Herkunft und Definitionsversuch des Begriffs Kultur

Der Kulturbegriff wurde und wird auf diverse Art und Weise sowie auch aus Sichtweisen der verschiedensten Wissenschaftszweige zu definieren versucht. Mit dem Aufzeigen einiger Ansichten soll dem Leser zunachst ein grundlegendes Verstandnis des Kulturbegriffes verschafft werden. So sah beispielsweise Edward B. Tylor[31] Kultur als „jenes komplexe Ganze, das Kenntnisse, Glaubensvorstellungen, Kunste, Sitte, Recht, Gewohnheiten und jede andere Art von Fahigkeiten und Dauerbetatigung umfasst, die der Mensch als Mitglied der Gesellschaft erwirbt."[32] [33]. Melville J. Herskovits meinte „Kultur ist der vom Menschen gemachte Teil der Umwelt"[34] und Hofstede[35], auf den wir uns spater beziehen werden, definiert Kultur als „die Software des Geistes" und behauptet dam it, dass Kultur als „mentale Programmierung" zu betrachten ist, die von jedem Mitglied einer Gemeinschaft, Organisation oder Gruppe erlebt wird und entsprechend derer er voraussichtlich folgerichtig handeln wird.[36] Loenhoff[37] stellte in seinem Buch 1992 fest, dass „das Spannungsverhaltnis von Kultur als a) manifesten Objektivationen in Schrift und Symbolen, Alltagsprodukten, Kunst u.a., b) den dahinter liegenden erklarenden und handlungsleitenden Wissensystemen, kognitiven Schemata und kulturspezifischen Kompetenzsystemen und c) konkreten Handlungen und Kommunikationen, die Kultur produzieren und reproduzieren und nutzen, ... durch die meisten Theorien zugunsten eines Pols aufgelost [wird]. Die daraus resultierende Einseitigkeit reduziert den Blickwinkel und schmalert den jeweiligen Erklarungsanspruch.[38] Fur uns ist Kultur, wenn man in metaphorischer Analogie spricht, am besten mit einem Baum zu vergleichen: tiefe, nie ans Tageslicht gelangende Wurzeln, die der Pflanze bei Wind und Wetter Halt geben. Sein sichtbarer Teil, bestehend aus Stamm, Asten und Blattern ist der einzige, uber den ein Dritter leichtfertig urteilen kann, frei um soziale Beziehungen zu pflegen und 'interkulturelle Kommunikation' mit fremden Kulturen wie etwa Vogeln, Insekten zu fuhren. Egal wie individuell verschieden er sein tagliches Dasein gestaltet: Wasser, Nahrung, Luft und Sonnenlicht sind fur jeden Baum lebensnotwendig.

Die Grenzen der Gesamtkultur eines Kontinents, eines Landes etc. sind zwar nicht identisch mit den geographischen Grenzen, man kann aber trotzdem unabhangig davon charakteristische Merkmale der Gesamtkultur herausfiltern. Schon eine Nationalkultur besteht aus unzahligen und unterschiedlich groGen Einzelkulturen wie Organisationen, Gemeinden, Familien und vielen Subkulturen wie etwa Schicht, Stamm, Clique, Religion, Region, Generation, Geschlecht usw. Egal wie vielen Subkulturen und/oder kleineren Einzelkulturen ein Individuum angehort, die Gesamtkultur des Landes pragt oder dominiert ihn normalerweise. Wilhelm E. Muhlmann[39] nimmt an, dass „Kultur ... die Gesamtheit der typischen Lebensformen einer Bevolkerung einschlieGlich der sie tragenden Geistesverfassung [ist], insbesondere der Werteinstellungen"[40], wobei fur ihn „die typischen Lebensformen ... auch die technischen Grundlagen des Daseins [umfassen] samt ihren materiellen Substraten (Kleidung, Obdach, Werkzeuge und Gerate usw.) und den gestalteten Naturraum als Kulturlandschaft."[41].

Einzelne Kulturen konnen sich beispielsweise in Punkto Ernahrungshabitus, Sprache, Hygiene, Bekleidungsstil, politisches System, Erziehungsmethode, paradigmischer Wertanschauung, Religionsausubung, emotionaler Intelligenz, Korperabstand, Sexverhalten, Gesten, Umgangsformen usf. unterscheiden. Neben diesen alltaglichen und gewohnten Dingen, in denen Kultur eher passiv und unbewusst erlebt wird, wird sie aber wie etwa in der Freizeit auch aktiv produziert. Jeder Mensch ist eine kulturelle Schopfung. Wie Aldous Huxley bereits feststellte, ist „die Beziehung des einzelnen zur Kultur ... merkwurdig ambivalent. Wir sind zugleich die NutznieGer unserer Kultur und ihre Opfer. Ohne Kultur ... wurde der Mensch nichts anderes sein als eine weitere Spezies Paviane. Der Sprache und der Kultur verdanken wir unsere Menschlichkeit."[42]. Der Mensch ist also einerseits seiner Kultur ausgesetzt, die er in sich tragt, durch die er bestimmt und beeinflusst wird und die ihn uberall umgibt, andererseits ist er aber auch daruber hinaus in der Lage, fremde Kultur zu absorbieren und die in ihm innewohnenden kulturellen Elemente zu modifizieren und neue zu produzieren. Er spielt beispielsweise auf der einen Seite traditionelle Musik, stellt kulturspezifische Kunst, Gerichte etc. her und auf der anderen Seite verkorpert er auf Reisen seine Kultur in anderen Landern, wahrend er wiederum gleichzeitig die fremde Kultur aufnimmt und verarbeitet. Kultur ist somit nicht nur statisch, d.h. von vornherein festgelegt, sondern eben auch durch den Menschen direkt beeinflussbar. Sie besitzt eine innere Dynamik[43]. So kann sich Kultur im Zeitablauf wandeln, selbst Geschichte existiert nur in der Kultur weiter, solange sie in der Gegenwart weiterlebt und in die Zukunft mitgenommen wird. Menschen besitzen ein kulturelles Erbe, das ihnen durch Sozialisation und Erziehung angeeignet wurde. Kultur wird des Weiteren durch Menschen, die alle einen einzigartigen „Lebensstil“[44] und ein eigenes „okonomisches“, „soziales“ und „kulturelles Kapital"[45] besitzen sowie durch Objekte oder Lehren an Individuen vermittelt, die wiederum die Moglichkeit haben ihrerseits dieses kulturelle Kapital weiter zu geben.

Kultur umfasst nach Clyde Kluckhohn[46] und William Kelly[47] „alle jene historisch geschaffenen Lebensmuster[48], explizit und implizit, rational, scheinbar-rational und nicht rational, die zu einer gegebenen Zeit als potentielle Steuerungen fur das Verhalten von Menschen existieren."[49].

Schreyogg fuhrt hierzu aus: „Der Kulturbegriff [an sich] stammt aus der Ethnologie und bezeichnet die besonderen, historisch gewachsenen und zu einer komplexen Gestalt geronnenen Merkmale von Volksgruppen, insbesondere Wert- und Denkmuster einschlieGlich der sie vermittelten Symbolsysteme, wie sie im Zuge menschlicher Interaktion entstanden sind. Es handelt sich in einem gewissen Sinne um eine je spezifische Standardisierung des Denkens, Empfindens und Handelns."[50] [51] Er wird im Alltagsverstandnis oft als Hochkultur, also beispielsweise bildende Kunst, Theater, Literatur oder als gute Umgangsform gesehen. Die etymologischen Wurzeln des Begriffs beschreiben Kultur als „das seit dem 17. Jahrhundert bezeugte, aus lat. cultura Landbau; Pflege (des Korpers und des Geistes) entlehnte Substantiv, [das] von Anfang an im Sinne von Feldbau, Bodenbewirtschaftung einerseits ... und Pflege der geistigen Guter andererseits ... verwendet [wurde]. .

2.1.3 Aufbau einer Kultur

Kultur kann schematisch vereinfachend in Kreisen oder Ebenen dargestellt werden.

Hofstede beispielsweise entwarf ein Zwiebeldiagramm, das no Kultur in vier Kategorien darstellen soil.[52]

Die Symbole befinden sich auf der AuGenhaut, da sie am [53] oberflachlichsten, am einfachsten zuganglich und leicht erkennbar sind wie etwa durch Worte, Gesten, Moden, Umgangsformen, Bilder und Objekte. Sie stehen „stellvertretend fur etwas nicht Wahrnehmbares (auch Gedachtes bzw. Geglaubtes) ..."[54]. Symbole lassen sich zudem leicht verandern.

Im Zwischenbereich befinden sich Helden[55] und Rituale[56] und im Kernstuck der Zwiebel sind die Werte verortet. „Als Werte bezeichnet man die allgemeine Neigung, bestimmte Umstande anderen vorzuziehen. Werte sind Gefuhle mit einer Orientierung zum Plus- oder zum Minuspol"[57], wie gut-bose, anormal-normal etc. Werte bekommt man bereits als Kind im Erziehungs- und Sozialisationsprozess vermittelt. Diese von auGen an das Kind herangetragenen Werte werden dann im Laufe der Zeit zunehmend verinnerlicht, so dass das eigene Handeln und Verhalten,

die individuelle Prioritatenfestsetzung, sowie das moralische und ethische Empfinden danach ausgerichtet wird. Das Verhalten, die Wahrnehmung und das Handeln wird auf der Basis der individuell subjektiven Weltanschauung durch grundlegende Vorstellungs- und Orientierungsmuster geleitet. Laut Schreyogg werden „sechs Grundthemen menschlicher Existenzbewaltigung ... unterschieden: Annahmen uber die Umwelt, Vorstellungen uber Wahrheit ... uber die Zeit, Annahmen uber die Natur des Menschen ... [sowie] des menschlichen Handelns und ... zwischenmenschlicher Beziehungen"[58].

2.1.4 Basisdimensionen von Kultur

Die Basisdimensionen von Kultur setzen sich zusammen aus der Bezugsebene, den Komponenten, den Funktionen und der Dynamik von Kultur.

Die erste Frage die sich stellt, wenn man Kultur abzugrenzen versucht ist, ob diese ein individuelles oder kollektives Phanomen darstellt.

Um jedoch erstmal einen Kulturkreis bestimmen zu konnen, bedarf es dreierlei Kriterien, die bei der Abgrenzung Anwendung finden konnen: der geografische Raum, die Sprache und die Kommunikation bzw. die soziale Interaktion.

Der geografische Raum und die Sprache geben erste zentrale Hinweise auf den Kulturkreis. Eindeutig bestimmt wird dieser dagegen in sozialen Interaktionen, dem zentralen Merkmal der Kulturkreisabgrenzung, da sich hier die Mitglieder eines Kulturkreises uber geteilte und kollektive Ideen, Wert- und Normvorstellungen und kulturkonforme Verhaltensweisen verstandigen. Bei der Anwendung aller drei Kriterien muss die Kulturgrenze nicht mit der Landergrenze identisch sein. Ein Kulturkreis ist zumeist kein homogenes System, sondern ein sehr heterogenes. Kultur kann so als hierarchisches System kulturell gepragten Verhaltens, von Subkulturen bzw. Milieus sowie eines Kulturkreises betrachtet werden.[59] Dabei meint eine Subkultur „die von der Gesamtkultur einer Gesellschaft unterscheidbare Teil- oder Eigenkultur einer relativ kleinen und geschlossenen (Sonder-)Gruppe, die sich durch erhohte Gruppensolidaritat auszeichnet. Die Eigenart der Subkultur, der Grad ihrer Abweichung vom ubergeordneten kulturellen Zusammenhang sowie ihr Verhaltnis zu diesem sind durch ihr Normen- und Wertesystem, ihre Schichtzugehorigkeit, Berufs-, Alters-, Rassen-, Geschlechtsstruktur, regionale Verteilung sowie durch ihre besondere Lebens- und Verhaltensweisen gepragt."[60]. Kultur gliedert sich in verschiedene Komponenten. So kann man zwischen Verhaltensnormen, der mentalen Kultur, Verhaltensmustern, der sozialen Kultur, und Verhaltensresultaten, der materiellen Kultur, unterscheiden. Die mentale Kultur umfasst hierbei Bedurfnisse, Wert- und Normvorstellungen, Einstellungen, Rollenverteilungen, kulturelle Standards sowie grundlegende Orientierungen. Die soziale Kultur impliziert (non)verbale Sprache, soziale Institutionen, Religion, Rituale, Sitten, Gebrauche und soziale Verhaltensweisen. Die materielle Kultur schlagt sich schlieGlich in Kleidung, Literatur, Musik, Kunstgegenstanden, Werkzeugen und Konsumgutern nieder.

Die Erhaltung, Weitergabe und der Wandel von Wertvorstellungen und Normen stellen eine Funktion der Kultur dar. Alle kollektiv geteilten, impliziten und expliziten Verhaltensnormen, -muster, -resultate und -auGerungen von Kultur werden von den Gesellschaftsmitgliedern erlernt und mittels Symbolen von Generation zu Generation weitergegeben. Eine weitere Funktion reprasentiert das Streben nach innerer Konsistenz. Kultur wirkt auf der individuellen Ebene durch Wahrnehmungs- und Bewertungsprozesse verhaltenssteuernd. Sie dient sowohl dem inneren und auGeren Zusammenhalt, als auch der Funktionsfahigkeit einer sozialen Gruppe und stellt bewahrte Methoden und Instrumente zur Verfugung, um Probleme zu losen und Bedurfnisse zu befriedigen. Deshalb sind Kulturen auch in der Lage - um noch eine ihrer Funktionen vorzustellen - sich an eine sich verandernde Umwelt anzupassen. Kulturen sind also dynamisch, sie verandern sich im Zeitablauf und sind, wie ihre einzelnen Mitglieder auch, anpassungs- und veranderungsfahig. Auf makroskopischer Ebene zeigt sich der Veranderungsprozess entweder als Evolution bzw. Revolution oder Diffusion. Auf individueller Ebene wird Kultur erlernt, wobei Prozesse der Entkulturation und der Akkulturation unterschieden werden.

Die Ursachen kulturellen Wandels sind interner und/oder externer Natur. 1st die Quelle der Ursache innerhalb der Gesellschaft zu finden, muss sich die Kultur an die Umwelt anpassen. Durch Veranderungen der naturlichen, technologischen, okonomischen bzw. sozialen Rahmenbedingungen mussen sich die Individuen der Gesellschaft darauf einstellen und einen adaptiven Anpassungsprozess erbringen.

Diese kulturelle Evolution kann von den Mitgliedern der Kultur aktiv beeinflusst werden. Liegt die Quelle der Ursache kulturellen Wandels auGerhalb der Gesellschaft, handelt es sich um eine Austauschbeziehung mindestens zweier Kulturkreise, die eine Ubernahme kultureller Anleihen der fremden Kultur zur Folge hat und als Diffusionsprozess beschrieben wird. Diese externen Quellen konnen sein: ethnoscapes (Kontakt zwischen Mitgliedern verschiedener Kulturkreise), technoscapes (z.B. globale Verbreitung neuer Technologien), ideoscapes (z.B. Verbreitung kultureller Ideen wie Freiheit, Demokratie), mediascapes (Kommunikation, insbesondere Massenkommunikation) und finanscapes (z.B. internationale Finanzplatze). Dabei unterliegen die Bestandteile der materiellen, sozialen und der mentalen Kultur dem kulturellen Wandel, wobei Elemente der materiellen Kultur schneller ubernommen werden als solche der mentalen Kultur. "The burger is not only consumed physically as material substance, but is consumed culturally as an image and an icon of a particular way of life. . Kultureller Wandel kann linear, d.h. als gerichtete kulturell verschiedene Stufen durchlaufende Entwicklung verlaufen oder auch ungerichtet durch zufallige AnstoGe zustande kommen. Im ersten Fall bezeichnet man dies als kulturelle Evolution, im letzteren als kulturelle Revolution. Auf makroskopischer Ebene kann man also zwischen der kulturellen Evolution, der kulturellen Revolution und der Diffusion unterscheiden. Letztere impliziert Veranderungen innerhalb eines Kulturkreises, die durch kulturelle Anleihen, also einer bzw. diversen externen Quelle(n), aus anderen Kulturen entstehen. Dieser Diffusionsprozess setzt den Kontakt zu anderen Kulturkreisen und eine Austauschbeziehung zwischen diesen voraus. Kulturkreise, von denen bestimmte, andere Kulturkreise haufiger kulturelle Anleihen ubernehmen, werden als Lead Cultures bezeichnet. Die kulturelle Evolution beinhaltet Veranderungen innerhalb eines Kulturkreises, die durch kreative Handlungen innerhalb eben dieses Kulturkreises initiiert werden. Die bereits beschriebenen internen Faktoren sind fur diesen Wandel verantwortlich.

Auf mikroskopischer Ebene unterscheidet man zwischen der Entkulturation und der Akkulturation. Entkulturation meint einen Lernprozess, in dem Mitglieder einer Kultur lernen, wie sie sich in dieser zu verhalten haben, d.h. welche Verhaltensweisen mit den Wert-, Norm- und Rollenvorstellungen der Gesellschaft zu vereinbaren sind. Es handelt sich um einen Prozess sozialer Interaktion und Kommunikation. Dieses Featherstone, Mike (1995), S.34.

sozial Erlernte wird von Generation zu Generation weitergegeben. Akkulturation stellt sich ein, wenn Mitglieder einer Gesellschaft mit einer anderen Kultur in Kontakt kommen. Es findet ein direkter Kontakt zwischen Individuen verschiedener Kulturkreise statt. Dabei ist die Ubernahme von kulturellen Anleihen umso wahrscheinlicher, je ahnlicher und somit auch vertrauter sich die Kulturen bzw. Individuen der Kultur sind. Es existieren vier Typen der Akkulturation: Integration, Assimilation, Separation, Marginalisation. Integration beschreibt einen kontinuierlichen Kontakt mit Personen aus einem anderen kulturellen Umfeld. So vermischen sich bei der Migration beim Individuum gewissermaGen kulturelle Eigenarten der fremden mit der originaren Kultur. Bei der Assimilation passt sich das individuelle Verhaltensmuster jenes der fremden Kultur an und die eigene Kultur wird vollstandig abgelegt. Die Separation beschreibt Individuen, die trotz ihrer Immigration in eine fremde Kultur, ihre eigene kulturelle Tradition bewahren wollen. Dies kann man beispielsweise an New Yorks China Towns beobachten. Die Marginalisation meint schlieGlich eine vom Individuum initiierte Negierung eigener und fremder Kultureinflusse.

2.1.5 Ablehnung kultureller Anleihen

„Einem Menschen, der weiG, dass es viele Kulturen gegeben hat und dass jede Kultur fur sich beansprucht die beste und einzig wahre von allen zu sein, wird es schwer fallen, die Prahlerei und Dogmatismen seiner eigenen Tradition allzu ernst zu nehmen.

Naturlich besteht die Moglichkeit der Ablehnung kultureller Anleihen. Dies geschieht durch den bereits erwahnten Ethnozentrismus, der die eigene Kultur als gegenuber anderen uberlegen sieht und andere Kulturen anhand der eigenen MaGstabe bewertet. Eine weitere Moglichkeit beschreibt die kulturelle Feindseligkeit, die als Antipathie durch fruhere oder gegenwartige militarische, politische oder wirtschaftliche Ereignisse begrundet ist und das eigene kulturelle Erbe als bedroht sieht. Diese Variante der kulturellen Ablehnung ist stark von Affektivitat und Emotionen gepragt.

2.2 Kulturelles Vorverstandnis der amerikanischen Gesellschaft

„Bad Reichenhall ist nicht die Bronx, MeiGen nicht Littletown und Bielefeld nicht South Central Los Angeles, und doch blitzt mit jedem Schuss, jedem Stich mehr die Befurchtung auf, Amerika ist bald uberall..

Nach dieser allgemeinen Einfuhrung in die Welt der Kultur kommen wir hier dem Land unserer Studie aus unterschiedlichen Sichtweisen naher. So folgt dem erklarenden Anfangskapitel, einem kurzen Portrait der USA in Zahlen und Daten, die Anwendung der Kultur an einem spezifischen Kulturmodell nach Hofstede. Um die Kultur moglichst umfassend identifizieren zu konnen, werden wir im Anschluss daran ausfuhrlich auf einige wichtige Symbole, Rituale und Klischees des Landes der Gegensatze zu sprechen kommen. Diese Beschreibung wird nicht einfach werden, denn obwohl unsere Distanz zu Amerika groGer ist als die der in den USA lebenden Amerikanern, so konnen wir lediglich versuchen durch gegenseitige Dialoge und Gesprache mit anderen moglichst neutral und distanziert zu bleiben sowie dem Postulat der „Objektivitat“ zu folgen. Doch sei an dieser Stelle festgehalten, dass diese Arbeit naturlich in zweierlei Hinsicht subjektiv gepragt ist: einerseits aufgrund der subjektiven Definitionen, Einstellungen, Haltungen und Handlungen der Interviewten. Andererseits spiegelt diese Studie in der Analyse und Interpretation des erhobenen Datenmaterials auch unsere eigenen subjektiven Weltanschauungen und Beurteilungen wider.

2.2.1 Daten, Fakten und Zahlen

Kurz und knapp einiges Wissenswertes uber die[61] Vereinigten Staaten von Amerika. Sie bestehen aus funfzig Bundesstaaten, mit der Hauptstadt Washington, DC. Die Flache betragt 9.809.155 km2 (ohne Alaska, Hawaii und AuGengebiete), Deutschlands Flache im Vergleich ist davon lediglich drei Prozent. Die groGte Stadt ist New York mit acht Millionen Einwohnern.

Nach der Volkszahlung im Jahre 2000 lebten offiziell 281.422 Millionen Einwohner in den USA, davon 69,1% nichthispanische WeiGe, 12,5% Burger hispanischer, 12,3%

Huxley, Aldous (1963), S. 267. Leggewie, C.(2000), S. 119. afrikanischer Abstammung, 2,4% Einwohner, die sich als gemischt rassig bezeichnen: Asiaten, Indianer, Eskimos und Fluchtlinge. Die US-Amerikaner hispanischer Herkunft haben die Afro-Amerikaner als groGte Minderheit uberholt. Im bevolkerungsreichsten Bundesstaat Kalifornien sind die WeiGen mit einem Anteil von nur mehr 47% zur Minderheit geworden. Auffallend ist, dass, im Gegensatz zu den meisten anderen Industriestaaten, die Bevolkerung der USA seit 1990 um 13,1%, also 32,7 Millionen, wuchs.

Nach Religionszugehorigkeiten aufgeteilt, setzt sich die Gesellschaft vorwiegend aus Christen (55% Protestanten, 28% Katholiken), daneben Baptisten, Methodisten, Juden und anderen zusammen.

Seit dem 20. Januar 2001 ist George W. Bush der 43. President der USA. In den USA gibt es keine Parteien im europaischen Sinn, sondern eher Interessengruppen; hier teilen sich die Grand Old Party (GOP) der Republikaner und die Demokraten die Macht. Es gibt keine Wehrpflicht, sondern eine Berufsarmee. 16,2% der Staatsausgaben stehen dem Militar zur Verfugung. Das Wirtschaftswunder endete mit der Ara Clinton[62], denn Bush[63] ist in erster Linie nicht an Schuldentilgung interessiert, sondern an Entwicklung.[64]

Die groGten Fluggesellschaften sind Delta, United und American Airlines. 1999 kamen 48,49 Millionen Touristen nach Amerika, 2 Millionen davon waren Deutsche. Nur Frankreich und Spanien ziehen mehr Urlauber an.

Um nun Amerika nicht nur faktisch, sondern auch aus der Sicht eines Kulturforschers kennen zu lernen, wahlten wir im Folgenden die Kulturtheorie nach Hofstede.

2.2.2 Die „Culture Theory" von Hofstede

Es ist an dieser Stelle nicht moglich,[65] die volle theoretische Komplexitat aller Kulturforscher darzustellen. Statt dessen wollen wir uns auf die funf Dimensionen[66] des Kulturforschers Geert Hofstede konzentrieren, namlich Machtdistanz, Individualismus vs. Kollektivismus, Maskulinitat vs. Feminitat, Unsicherheitsvermeidung und Langzeit/Kurzzeit-Orientierung, da sie unserer Meinung nach fur Zwecke des Kulturvergleichs auf die USA angewendet einpragsame Gesichtspunkte der amerikanischen Kultur liefern und Verstandnis fur so manches Verhalten ermoglichen.

Es bleibt indes zu beachten, dass dies ein Typisierungsversuch sein soll und daher in der Realitat so wohl nicht anzutreffen sein wird. Es handelt sich hierbei also nicht um eine generelle Aussage, die auf alle Mitglieder der Bevolkerung der USA pauschal angewendet werden kann und die komplexe Realitat widerspiegelt, sondern um kulturelle Tendenzen, die eine vereinfachende, idealisierende Beschreibung der nordamerikanischen Kultur liefert und als spezifisches Kulturmodell ohne Anspruch auf generelle Gultigkeit verstanden werden soll.

Am Ende dieser Arbeit, wenn die Auswertung der empirischen Daten erfolgt, werden nochmals detailliert kulturelle Einflusse, die auf die Individuen wirken und deren subjektive Arbeits- und Freizeitdefinition tangieren, erortert, besprochen und mit den personlichen Einstellungen und Wertprioritaten verwoben, um all jene sich interdependierenden Faktoren festzuhalten, zu verstehen und zu interpretieren, die wiederum Zugang zu einem Verstandnis der jeweils individuellen subjektiven Definition von Arbeit und Freizeit verschaffen sollen. Hofstedes Abgrenzungsversuch gibt dennoch Aufschluss daruber, welche kulturellen Tendenzen in den Vereinigten Staaten von Amerika anzutreffen sind und wie die amerikanische Kultur und deren gesellschaftliche Strukturen Einfluss auf die jeweils individuelle subjektive Definition von Arbeit bzw. Freizeit auszuuben vermag.

Die erste Dimension, die nach Hofstede eine Kultur pragt, ist die Machtdistanz, die "a nation's unique score on how to deal with social inequality"[67] beschreibt. "Power and inequality ... are extremly fundamental facts of any society.”[68]. Je grower die Machtdistanz in einem Land wie etwa Asien, Afrika oder Sudamerika, desto ungleicher leben die Menschen miteinander. Die emotionale Distanz zwischen beispielsweise Chef und Mitarbeiter ist viel grower und Statussymbole reprasentieren Macht. Die Abhangigkeit seitens der Mitarbeiter zu ihren Vorgesetzten ist sehr groR>.

Die USA nimmt im Machtdistanzindex, dem Index fur die soziale Distanz, eine untere bis mittlere Position ein (Platz 38)[69] und wird so den Landern mit geringer Machtdistanz zugeordnet. Sie verfolgen also das Ideal der Gleichheit, was aber nicht impliziert, dass es keine Ungleichheit gibt, sondern nur, dass diese so gering wie moglich gehalten werden soll. Eine gewisse Abhangigkeit zwischen Machtigen und weniger Machtigen besteht durchaus. Mitarbeiter in Organisationen erwarten in Entscheidungen miteinbezogen zu werden, die Organisationsstruktur wird dezentral gehalten. Die Hierarchie kommt, so denken sie, lediglich aus praktischen Grunden zustande, die Rollen sind aber substituierbar. Statussymbole werden anerkannt, dienen aber nicht zur Autoritatssteigerung. In Fragen der Erziehung druckt sich eine geringe Machtdistanz z.B. dadurch aus, dass Eltern ihre Kinder wie ihresgleichen behandeln.

Die zweite Dimension ist die des Individualismus vs. Kollektivismus. “On the collectivist side, we find societies in which people from birth onwards are integrated into strong ... ingroups ... which continue protecting them in exchange for unquestioning loyalty.”[70].

Individualistisch gepragte Lander hingegen, unter welchen die USA den hochsten Wert im Individualismusindex einnimmt (Platz 1)[71], beschreibt die USA als Gesellschaft, die sich durch lockere Bindungen zwischen den Menschen ausdruckt und von jedem Mitglied der Gesellschaft erwartet, sich um sich selbst und um seine Familie zu kummern. Das Wohlergehen des Einzelnen wird uber dem der Gruppe bewertet. Dieser Individualismus bewirkt eine Identitatsfindung im Individuum selbst. Freie MeinungsauGerung, Denken in Ich-Begriffen, sowie die Wichtigkeit personlicher Zeit und Freiheit sind Indizien des stark ausgepragten amerikanischen Individualismus. Das fur den Amerikaner hochste Ziel, namlich seine Selbstverwirklichung, kann dadurch erreicht werden. Allerdings ist dieser unterstellte Individualismus sowie das Postulat der freien MeinungsauGerung besonders im Falle des kriegerischen Irak-Konflikts sehr stark in Frage zu stellen. Zunachst, jedenfalls wurde dies medial so inszeniert und behauptet, hatten alle Amerikaner patriotisch, einheitlich und solide hinter ihrem Prasidenten gestanden. Es schien als bildeten sie in dieser Zeit der Krise eine relativ homogene Gruppe, die sich durch ein sehr kollektives, hochemotionalisiertes und vaterlandsliebendes Miteinander und 'Gegen- den-Feind-Gruppengefuhl' auszeichnete. Der Amerikaner fuhlte sich durch den 11. September 2001 in seiner Seele verletzt und in seiner Ehre und in seinem Stolz auf sein Vaterland tief getroffen. Der Irak-Krieg sollte dies in gewisser Weise rachen. Daher verwundert es auch nicht, dass die amerikanische Medienlandschaft, wohlwissend uber ihren starken Einfluss auf die Meinungsbildung, sich eine freiwillige Selbstzensur auferlegte und ausgeschlossen unkritische und parteiische Berichterstattung betrieb. Freie kritische MeinungsauGerung wurde sofort als amerikafeindliche Gesinnung verunglimpft oder aber schlicht und einfach verboten und sanktioniert. Besonders GroGkatastrophen wie 9/11 oder der Irak-Krieg sind relevante Ereignisse, die nicht nur kulturelle Merkmale, wie z.B. den Individualismusgrad, wie ihn Hofstede unterstellt, relativieren und modifizieren konnen. An einer kritischen Betrachtung der Theorie von Hofstede wurde aus Grunden der Komplexitat und des Umfanges gespart.

Fur amerikanische Organisationen bedeutet der hohe Grad des Individualismus ein Management von Individuen, die alle ihre Meinung sagen durfen und nach eigenen Interessen handeln konnen, wobei sie diese jedoch mit den Anforderungen der Organisation in Einklang bringen mussen, und die nach Fertigkeiten und Leistungen bewertet werden. In einer Gesellschaft wie dieser hat die Aufgabe Vorrang vor der Beziehung, wie beispielsweise zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, denn erbringt letzterer etwa schlechte Leistung oder wird er von einem anderen Unternehmen abgeworben, dann stellt dies legitime, sozial anerkannte Grunde fur die Beendigung des Arbeitsverhaltnisses dar. Dadurch ist in den USA eine Hire and Fire Mentalitat entstanden, die sich in einer hohen Fluktuation bzw. einem haufigen Wechsel des Arbeitsplatzes im Lebenslauf eines Individuums niederschlagen kann. Dies tragt u.a. auch zu einer sog. Patchwork-Biografie des Amerikaners bei. Darauf soll allerdings zu einem spateren Zeitpunkt eingegangen werden.

In einer femininen Kultur, in der „sowohl Frauen als auch Manner ... bescheiden ... sein [sollten] und Wert auf Lebensqualitat legen [sollten] , in der die Erwerbstatigkeit einen nicht so hohen Stellenwert in der Gesellschaft einnimmt, lasst[72]

sich die Arbeitsmoral wie folgt ausdrucken: „Arbeite , um zu leben!"[73], wohingegen es in einer maskulinen Kultur, zu welcher auch die USA gezahlt wird, da sie den funfzehnten Platz[74] im Maskulinitatsindex einnehmen, heiGt: „Leben, um zu arbeiten"[75].

Demnach handelt es sich um eine Gesellschaft, in der die Geschlechterrollen eindeutig gegeneinander abgrenzt sind: Manner gelten als hart und konkurrenzbetont, Frauen hingegen als fursorglich und sich um zwischenmenschliche Beziehungen kummernd. Man sympathisiert mit den Starken und bewertet Geld, Besitz, Karriere und materiellen Erfolg als wichtige und erstrebenswerte Faktoren. In der Schule wird die Norm nach dem besten Schuler festgesetzt und Versagen wird als Katastrophe bewertet und ebenso kommuniziert. In den USA zahlt hauptsachlich das Ergebnis der Arbeit, d.h. Leistung ist die entscheidende Komponente nach der bewertet wird. Dabei zahlt in den USA oftmals der Schein des selbstsicheren Auftretens und der positiven bestimmten Selbstdarstellung zu wichtigen Elementen des beruflichen Erfolgs.

Diese Dimension der Maskulinitat interdependiert mit der Dimension des Individualismus und daher kann und wird eine solche Kultur von auGen stehenden Kulturen als groGspurig und protzig betrachtet. Dies schlagt sich beispielsweise in der Stigmatisierung der USA als Weltpolizei nieder.

Kulturen gehen individuell verschieden tolerant mit Ungewissheit um. Der Grad des Unsicherheitsvermeidungswertes beschreibt das AusmaG, in welchem sich die Mitglieder einer Kultur durch Unsicherheiten in Form von unstrukturierten Situationen bedroht fuhlen. Die USA besitzt mit Platz 43[76] einen relativ geringen Wert, d.h. dass die Gesellschaft der USA Unsicherheiten als Bestandteil des taglichen Lebens akzeptiert, man hat sie hinzunehmen und zu ertragen. Diese Akzeptanz unsicherer zukunftiger Ereignisse fuhrt individuell zu geringerem Stress und einem verbesserten personlichen Empfinden als dies in Gesellschaften mit einem hohen

Unsicherheitsvermeidungswert der Fall ist. Emotionen und Aggressionen werden indessen selten gezeigt.

Hier existieren in den Organisationen weniger formelle Regeln als in Landern mit hohem Index, da die Arbeitnehmer keine unzahligen Gesetze benotigen, um sich wohl zu fuhlen. Die wenigen wichtigen Regularien, die es trotz alledem gibt, werden im allgemeinen starker beachtet als in Landern mit vielen Vorschriften. Im Vergleich spielt Prazision und Punktlichkeit in Landern mit geringem Index eine untergeordnete Rolle und neben getaner Arbeit empfindet man in diesen Landern nicht standig das Bedurfnis etwas tun zu mussen, sondern kann sich auch entspannt erholen.

Die letzte Dimension stellt die im Jahre 1991[77] eingefuhrte Dimension der Langzeitorientierung (LZO)[78], der „Suche einer Gesellschaft nach der Tugend"[79], dar. Wertvorstellungen der Lander mit hoher LZO wie Japan sind Sparsamkeit, Ausdauer und FleiG. Kurzfristig orientierte Lander wie Amerika, Kanada und England haben Werte wie Respekt vor Tradition, soziale Verpflichtungen und Gesichtswahrung.

2.2.3 Die USA - ein Land der Kontraste, Versuch einer kulturellen Charakterisierung

USA und Kultur - das passt nicht zusammen - urteilt man oft voreilig. 'Un-Kultur' ja, aber Kultur besitzen 'die da druben' wohl nicht. McDonalds und Coca-Cola, Oberflachlichkeit und Kriminalitat, Naivitat und Dummheit oder Kapitalismus und Geldgier sind Schlagworte, die vielleicht so mancher mit der US-Kultur verbinden vermag, wenn er sich uber die Supermacht Amerika und ihre Einwohner Gedanken macht. Amerikaner haben, wie jede andere Nation auch, eine eigene Kultur, die bereits mit der Ernahrung, der Sprache, der politischen Organisation, der Erziehung, der materiellen Kultur, der Religion, der Kunst etc. anfangt. Wir konnen nicht spezifisch auf die Eigenheiten der unterschiedlichsten Segmentierungen der Gesamtkultur eingehen, wie z.B. die Kulturen der Gemeinden, Klassen, Altersgruppen, Berufsgruppen usw., sondern wir versuchen 'typisch Amerikanisches' zu identifizieren, das einzelne Kulturbausteine der Gesamtkultur widerspiegelt, um aufzuzeigen, dass die USA aus weit mehr als Fastfood, Klischees und Vorurteilen besteht.

Goethe schrieb einst „Amerika, du hast es besser als unser Kontinent, ... Dich stort nicht im Innern zu lebendiger Zeit unnutzes Erinnern und vergeblicher Streit.

Amerika besitzt keine Tradition im europaischen Sinne, denn dafur ist es viel zu jung. Im Jahre 2001 feierten die USA den 214. Geburtstag ihrer Verfassung. Naturlich ist das Alter wiederum in Relation zu sehen, denn wenn man Europa mit China vergleicht, dann besitzt es ebenso eine sehr halbwuchsige Kultur.

„Die amerikanische Sache ist in hohen MaRe die Sache der ganzen Menschheit."[80]. Jeder, der in die USA reist, assoziiert etwas mit diesem Land, sei es, dass er an amerikanische Produkte wie Barbie, das T-Shirt, den Jeep, das Hero-Sandwich, Kellogg's, Marple Syrup, die Harley-Davidson, Tiffany oder an Personlichkeiten wie Marilyn Monroe, Donald Duck, Elvis Presley, James Dean, John Wayne, Harrison Ford, Calvin Klein oder die Route [81], Cowboys, Woodstock, den Cheesburger und die Harvard University denkt. Andere wiederum bringen mit Amerika eher kriegerische Auseinandersetzungen wie Korea, Vietnam, Somalia und Irak in Verbindung, vielleicht erinnert sich so mancher an den Geschichtsunterricht, in dem uber Uncle Sam[82], die Mayflower[83], Boston-Tea Party[84], Burgerrechtsbewegung und Martin Luther King[85], uber Hiroshima[86], den Kalten Krieg[87], John F. Kennedy[88], die Kuba-Krise[89] u.v.m. berichtet wurde. Auch an sich mit dem Oscar schmuckende Schauspieler aus Hollywood wird oft gedacht, wenn uber die Supermacht geredet wird; an Kunstler des abstrakten Expressionismus wie Jackson Pollock oder Hans Hofmann, die New York in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts zur neuen Kunstmetropole verhalfen, oder Kunstler der Pop-Art-Szene wie Roy Lichtenstein, Andy Warhol oder Keith Harring, die den amerikanischen Traum verfolgten und alltagliche Comics, Werbung und die ordinare Warenwelt zur Kunst stilisierten. Kinder von heute bringen wohl eher beruhmte Leute wie Bruce Springsteen, Pamela Anderson und Brad Pitt in Zusammenhang mit der Tattoo-Kultur Amerika.

Es ist bekannt, dass Amerikaner riesige Autos bauen, die ihnen die bedeutsame und wertvolle Mobilitat, Individualitat und Freiheit bescheren, verschwenderisch mit ihren Energiereserven, ihren Rohstoffen und Ressourcen umgehen und ein gewaltiges Haushaltsdefizit haben. Sie verfolgen den amerikanischen Traum, der vorsieht, jedem Amerikaner die Moglichkeit zu bieten, vom „Tellerwascher zum Millionar"[90] aufzusteigen, wenn er oder sie sich nur genugend anstrengt. Dass die USA aber auch etliche bedurftige, hungernde, am Existenzminimum lebende, arme Menschen beherbergt, ist eine unbestreitbare Tatsache.[91]

AuGerdem weiG man, denn man hort es immer wieder, dass alle Amerikaner frei sind das zu fuhlen, zu denken, zu sagen und zu tun, was sie wollen. Dass aber viele Schwarze und Hispanics in einem freien Land in menschenunwurdigen Ghettos leben mussen, ist ebenfalls eine Grundwahrheit. In einem Land, in dem jeder frei, unabhangig, reich und glucklich sein darf, wenn er die Kraft und die notige Energie dazu aufbringen kann, wird die Tatsache, dass die anderen, die dies nicht schaffen, eben Pech gehabt haben und als gesellschaftliche Versager stigmatisiert werden, zu einem gesamtgesellschaftlichen sozialen Problem. Der ungleiche Kontrast zwischen Gewinner und Verlierer verscharft diese Kernkonflikt zunehmend. Das Kranken-, Sozial- und Versicherungssystem ist in den USA im Vergleich zu Deutschland skandalos unterentwickelt und so arbeiten viele Amerikaner ohne Versicherungsschutz oder Altersversicherung, da sie sich diese nicht leisten konnen. Genauso ist in einem Land, in dem Gleichheit ein Basiswert ist, Diskriminierung und Rassismus an der Tagesordnung. Das Verhaltnis von WeiGen und Schwarzen ist weiterhin von Furcht und Angst - vor dem schwarzen Mann - oder auch Verachtung gepragt. Man weiG zwar voneinander, aber kennt sich kaum. So ist es nicht verwunderlich, dass eine Mischung oder Annaherung beider Rassen nur langsam voranschreitet und eine Akzeptanz der Schwarzen als Macher und nicht nur als Mitburger sehr schleppend erfolgt. Eines der wenigen Zeichen ist wohl die Verleihung des Oscars an die erste schwarze Schauspielerin Hall Berry im Jahre 2002. [92]

Analphabetismus und Puritanismus sind in einem Land der glorreichen Universitaten und der Fernseh- und Internet-Kultur ein weiterer pragnanter Kontrast.[93]

Amerikaner leben mehr im Hier und Jetzt „in dem Film Matrix sagt der Abtrunnige, der Verrater des wahren, echten Lebens im Vorblick auf die von ihm ersehnte Wiederaufnahme in die heile Scheinwelt: Ich werde einschlafen, und nach dem Aufwachen werde ich fett und reich sein und mich an rein gar nichts erinnern. Das ist der amerikanische Traum.“[94] „Beliebt ist auch die Verachtung des Alten vor allem in den Branchen, wo es um Innovation geht.“[95].

In den unzahligen Gesprachen, die wir mit Amerikanern im Laufe des letzten Jahres gefuhrt haben, erfuhren wir einiges uber ihr Leben oder das ihrer Freunde und mochten im Folgenden unserer Meinung nach erwahnenswerte Symbole und Rituale festhalten, die spater auch mit in die Auswertung einflieGen werden.

Beginnen werden wir bei der wahrscheinlich weltweit einzigartigen Sympathie, die der Amerikaner seiner Flagge[96] - Old Glory oder Stars and Stripes genannt - entgegenbringt, der sogar ein eigener Feiertag - Flag Day - gewidmet wird. Sie reprasentiert mehr als nur eine Fahne, sie steht fur gemeinsame Ziele, symbolisiert die Werte und Traditionen der Vereinigten Staaten und ist bekannt als ein Bild fur Freiheit, Gleichheit und unbegrenzte Moglichkeiten. Ein weltweites Vorbild fur Gerechtigkeit und Frieden, was auch in den immer wieder gekonnt fesselnd formulierten Reden der verschiedensten Prasidenten der Vereinigten Staaten deutlich wird. In diesen Reden werden die Mitburger beispielsweise dazu aufgerufen, durch Anbringen der Flagge ihre Verbundenheit zu demonstrieren, an offentlichen Treffen ihren Treueeid zu erneuern, ihren Patriotismus sowie ihren Stolz und Respekt dem American Way of Life gegenuber zu zeigen.[97] Die Flagge wird an vielen Orten taglich gehisst.[98]

[...]


[1] Im Folgenden mit „9/11“ abgekurzt.

[2] Vgl. SZ (Nr.210 / 12.09.01), S.1.

[3] Vgl. SZ (Nr.36 / 12.02.02), S.1.

[4] Vgl. Heidemann, Britta (2001), S. 109.

[5] Vgl. Stern Extra (Nr.38 ), S. 2.

[6] 07.12.41 Uberraschungsangriff eines japanischen Flugzeugtragerverbandes auf die Basis der US- Pazifikflotte in Pearl Harbor, Hawaii; 2400 Tote und ca. 1100 Verletzte.

[7] Gunther, Markus (2001), S. 24.

[8] Aust, Stefan (2002), S.9.

[9] Vgl. Zeit( Nr.38 / 13.09.01), S.1.

[10]

Huntington, Samuel P., Harvard Politologe.

[11] Aust, Stefan (2002), S.9.

[12] Pragung des Begriffs durch den amerikanischen Kulturforscher Pike.

[13] Maletzke, Gerhard (1996), S. 26/27.

[14] Vgl. Levine, R.A. /Campell, D.T.(1972). Begriff gepragt von Summner, W.G. (1906). In: Maletzke, Gerhard (1996), S. 209.

[15] Vgl. Punkt 2.2.

[16] Vgl. Punkt 2.3.1.

[17] Vgl. Punkt 2.3.2.

[18] Vgl. Punkt 2.3.3.

[19] Menschen, die jemanden verloren haben.

[20] Restwelt.

[21] Forster, Thomas/ Pfaff, Silke (2001).

[22] Vgl. Punkt 2.2.

[23] Vgl. Punkt 2.3.3.

[24] Vgl. Buchwald, Kultur und Management: Hofstede, Geert:„Culture Consequences", S. 1/2. In: http://www.rrz.uni-hamburg.de/perso/archiv/pwl th1.doc

[25] Deutscher Naturrechtsphilosoph und Historiker, 1632-1694.

[26] Franzosischer Philosoph 1712-1778.

[27] Buchwald, Kultur und Management: Hofstede, Geert:„Culture Consequences", S. 2. In: http://www.rrz.uni-hamburg.de/perso/archiv/pwl th1.doc

[28] Befreiung aus dem Naturzustand war wiederum durch Abwurf der eigenen Angste etc. in gegenseitigem Austausch in sozialer Beziehungen moglich; Vgl. Buchwald, Kultur u. Management: Hofstede, Geert:„Culture Consequences", S. 2. In: http://www.rrz.uni-hamburg.de/perso/archiv/pwl th1.doc

[29] Buchwald, Kultur und Management: Hofstede, Geert: „Culture Consequences", S. 2. In: http://www.rrz.uni-hamburg.de/perso/archiv/pwl th1.doc

[30] Buchwald, Kultur und Management: Hofstede Geert: „Culture Consequences", S. 2. In: http://www.rrz.uni-hamburg.de/perso/archiv/pwl th1.doc

[31] Englischer Anthropologe (1832-1917).

[32] Tylor (1873): Die Anfange der Kultur, S.1. In: http:// www.payer.de/kommkulturen/kultur02.htm

[33] Herskovits, Melville J. (1895-1963).

[34] Herskovits, Melville J. (1948). In: Internationale Kommunikationskulturen Kapitel 2 Kultur. In: www.payer.de/kommkulturen/kultur02.htm

[35] 1928 in Holland geborener Anthropologe und Organisationswissenschaftler.

[36] Vgl. Hirt (2003), Interkulturelles Management, Folie 26 von 36, Uni Graz. In: http://www.kfunigraz.ac.at/iimwww/Hirt/ccmvu1.pdf

[37] Kommunikationswissenschaftler, Uni Essen.

[38] o. V.; „Mentale Programmierung". In: http://www.imointernational.de/index deutsch.htm?/deutsch/html/mental.htm

[39] Muhlmann, Wilhelm Emil, Ethnologe (1904-1988).

[40] Muhlmann, Wilhelm Emil (1972): Kultur in Worterbuch der Soziologie. In: www.payer.de/kommkulturen/kultur02.htm

[41] Muhlmann ,Wilhelm Emil (1972): Kultur in Worterbuch der Soziologie.

[42] In: www.payer.de/kommkulturen/kultur02.htm Huxley, Aldous (1963), S. 264.

[43] Mehr zu Dynamik vgl. Kapitel Basisdimensionen von Kultur.

[44] Lebensstile sind ein sozialwissenschaftliches Konstrukt, gleichzusetzen mit Lebensweise, Lebensfuhrung. vgl. Hartmann, P. H. (1999): Lebensstilforschung, S. 15.

[45] Okonomisches (Geld, Immobilien,..), soziales (Gruppenzugehorigkeit) und kulturelles (inkorporiert- Bildung-;objektiviert-Kunst,Musik-;institutionalisiert) Kapital Hoffmann, Kultur. In: http://www.erzwiss.uni-hamburg.de/personal/hoffmann/vorlesung/Handout.htm

[46] Kluckhohn Clyde (1905-1960), Anthropologe.

[47] Kelly William (1902 geboren), Anthropologe.

[48] Lebensmuster = nicht nur die Theorie, wie etwas getan oder gefuhlt werden sollte, sondern auch die Praxis, d.h. auch die Muster, denen verbotene und missbilligte Verhaltensformen in ihrer Ausfuhrung unterliegen wie auch die Muster, denen Verhaltensformen unterliegen, die in Hinblick auf gemeinsame Normen "neutral" sind. In: http://www.payer.de/kommkulturen/kultur02.htm Kluckhohn, Kelly (1945), „The concept of cultur”. In: Linton (1945), “The science of man in the world

[49] crisis”. In: Payer, Int. Kommunikationskulturen, Kultur. In: http://www.payer.de(kommkulturen/kultur02.htm

[50] Schreyogg, G. (1998), S.444. In: http://www.rrz.uni-hamburg.de/perso/archiv/pwl th1.doc, S.2. Duden (2001).

[51] Vgl. Zell (2001), „Symbole, Rituale, Helden und Werte". In: http://www.ibim.de/ikult/2-2.htm

[52] und o. V., Hofstede, Symbole, Wert, Rituale, Helden.

[53] In: http://www-user.tu-chemnitz.de/~suss/tutorium/1 Hofstede, Geert (1997), S. 8.

[54] Meyer's Enzyklopadisches Lexikon (1971).

[55] Tote, lebendige, fiktive Charaktere, die in einer Kultur als Vorbild angesehen werden.

[56] Sind kollektive Tatigkeiten, die im Endeffekt uberflussig sind, aber in einer Kultur als sozial notwendig definiert werden.

[57] Zell (2001), „Symbole, Rituale, Helden und Werte". In: http://www.ibim.de/ikult/2-2.htm

[58] Vgl. Schreyogg (1998), Organisation, S. 443 ff.. In: Buchwald, Kultur und Management: Hofstede, Geert:„Culture Consequences", S. 3. In: http://www.rrz.uni-hamburg.de/perso/archiv/pwl th1.doc

[59] Vgl. Bhagat,R.S./Mc Quaid,H. (1982).

[60] Meyer's Enzyklopadisches Lexikon (1971).

[61] Vgl. Spiegel Almanach (2002), S. 428-438.

[62] Spiegel Almanach (2002), S. 432. Bill Clinton, Demokrat, 1993-2001,42. amerikanischer Prasident.

[63] George Bush, Republikaner, seit 2001 43. amerikanischer Prasident.

[64] Spiegel Almanach (2002), S. 432.

[65] Scores on the first four dimensions were obtained for 50 countries and 3 regions on the basis of the IBM study, and on the fifth dimension for 23 countries on the basis of student data collected by Bond. In: Hofstede, Geert: A summary of my ideas about national culture differences, In: http://www.kubnw5.kub.nl/web/iric/hofstede/page3.htm

[66] Vgl. Hofstede, Geert (1997).

[67] Five fundamental dimensions of culture. In: dimensions of culture. In: http://wwwkubnw5.kub.nl/web/iric/index2.htm

[68] Hofstede, Geert: A summary of my ideas about national culture differences. In: http://kubnw5.kub.nl/web/iric/hofstede/page3.htm

[69] Univ.-Prof. Dr. Christian Scholz, Vorlesung Personalmanagement - Wien -. In: http://www.orga.uni-sb.de/wiener hp/scholz/IPMG 2002.pdf. S. 6

[70] Hofstede, Geert: A summary of my ideas about international culture differences. In: http://kubnw5.kub.nl/web/iric/hofstede/page3.htm

[71] Univ.-Prof. Dr. Christian Scholz, Vorlesung Personalmanagement - Wien -. In: http://www.orga.uni-sb.de/wiener hp/scholz/IPMG 2002.pdf. S. 6

[72] Buchwald, Kultur und Management: Hofstede, Geert: „Culture Consequences", S. 11. In: http://www.rrz.uni-hamburg.de/perso/archiv/pwl th1.doc

[73] Buchwald, Kultur und Management: Hofstede, Geert:„Culture Consequences", S. 12. In: http://www.rrz.uni-hamburg.de/perso/archiv/pwl th1.doc

[74] Buchwald, Kultur und Management: Hofstede, Geert:„Culture Consequences", S. 21. In: http://www.rrz.uni-hamburg.de/perso/archiv/pwl th1.doc

[75] Buchwald, Kultur und Management: Hofstede, Geert:„Culture Consequences", S. 13. In: http://www.rrz.uni-hamburg.de/perso/archiv/pwl th1.doc

[76] Univ.-Prof. Dr. Scholz, Vorlesung Personalmanagement - Wien -. In: http://www.orga.uni-sb.de/wiener hp/scholz/IPMG 2002.pdf. S. 6

[77] http://www.intercultural-network.de/einfuehrung/kulturelle dimensionen.shtml

[78] http://www.dirk-koentopp.de/kap3/kap3235.htm

[79] Hofstede, Geert (1991), S. 159. In: http://www.dirk-koentopp.de/kap3/kap3235.htm

[80] Lobeshymne an die USA von Goethe. In: Thoma, D. (2000), S. 166.

[81] Paine. In: Thoma, D. (2000), S. 5.

[82] Symbolfigur der USA, dargestellt als groGer, weiGhaariger, in den Nationalfarben gekleideter Mann mit Spitzbart und Zylinderhut; man nimmt an, dass sie im Krieg 1812 entstand, als ein amerikanischer Geschaftsmann Samuel 'Uncle Sam' Wilson die US-Army mit Dosenrindfleisch, mit den Initialen U.S. versorgte.

[83] 1620, 18 Familien mit insgesamt 102 Personen unterwegs auf der Mayflower von Plymouth in die „Neue Welt" .

[84] 1773, Protest gegen die Teesteuer.

[85] Einer der einflussreichsten Menschen des 20. Jahrhunderts, 1929-1968.

[86] August 1945, Abwurf von Atombomben auf Hiroshima (6.8.) und Nagasaki (9.8.).

[87] 1947, Beginn des Kalten Krieges.

[88] 35. amerikanischer Prasident, 1961-1963, Demokrat.

[89] Mehr in: Der Spiegel, 16. Jg., Nr. 44 zur Kuba-Krise, 1962.

[90] Sog. „Machbarkeitsphilosophie“; Vorlander, „Landerbericht“, S. 282. In: Torma, „Die Amerikanische Flagge", S. 15. In: http://www.de-oratore.de/Person/USA%20Hausarbeit03.pdf

[91] Thoma, D. (2000), S. 171. „Der Publizist Walter Lippmann entdeckte im Jahre 1914 die Furcht der modernen Menschen vor der Vergangenheif, S. 169.

[92] Thoma, D. (2000), S.167.

[93] Rote und weiGe Streifen:13 originalen Staaten; 50 Sterne: einzelnen Staaten der Union

[94] Vgl. Torma, „Die Amerikanische Flagge, S. 2-5. In: http://www.de-oratore.de/Person/USA%20Hausarbeit03.pdf

[95] Losche, Amerika in Perspektive, S. 289. In: Torma, „Die Amerikanische Flagge", S. 8.

[96] In: http://www.de-oratore.de/Person/USA%20Hausarbeit03.pdf Vorlander, USA Landerbericht, S. 281. In: Torma, „Die Amerikanische Flagge", S. 8.

[97] In: http://www.de-oratore.de/Person/USA%20Hausarbeit03.pdf Vorlander, USA Landerbericht, S. 281. In: Torma, „Die Amerikanische Flagge", S. 9.

[98] In: http://www.de-oratore.de/Person/USA%20Hausarbeit03.pdf

Ende der Leseprobe aus 282 Seiten

Details

Titel
Die Auswirkungen der Terroranschläge des 11. Septembers auf die subjektive Arbeits und Freizeitdefinition der amerikanischen Bevölkerung - Eine empirische qualitative Studie
Hochschule
Universität Augsburg  (Soziologie und empirische Sozialforschung)
Veranstaltung
Arbeit und Freizeit
Note
1,3
Autoren
Jahr
2003
Seiten
282
Katalognummer
V23684
ISBN (eBook)
9783638267618
Dateigröße
11434 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Auswirkungen, Terroranschläge, Septembers, Arbeits, Freizeitdefinition, Bevölkerung, Eine, Studie, Arbeit, Freizeit
Arbeit zitieren
Thomas Förster (Autor:in)Silke Pfaff (Autor:in), 2003, Die Auswirkungen der Terroranschläge des 11. Septembers auf die subjektive Arbeits und Freizeitdefinition der amerikanischen Bevölkerung - Eine empirische qualitative Studie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23684

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