Wertorientierte Planungsprozesse und Balanced Scorecard


Seminararbeit, 2003

30 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


1. Einleitung

Wirtschaftlich erfolgreiches Betreiben im Unternehmen orientiert sich an dessen Wert. So einfach dieser Satz klingen mag, so diffus sind die Aussagen zu diesem Thema in der veröffentlichten Meinung. Selten ist die Diskussion über eine betriebswirtschaftliche Methode so emotionalisiert worden wie über den Shareholder - Value[1]. „Mancher einer behauptet, bei der wertorientierten Unternehmensführung ginge es ausschließlich um die Befriedigung von Aktionärsinteressen. Die Bedürfnisse der Shareholder stünden im Vordergrunde. Alle anderen Anspruchsgruppen – die sogenannten Stakeholder – müssten ins zweite Glied zurücktreten“[2]

Wenn man aber bedenkt, dass den Eigentümern des Unternehmens, d. h. den Shareholdern, kein vertraglich oder rechtlich fixierter, sondern lediglich ein nachrangiger und deshalb in der Höhe unsicherer (Zahlungs-) Anspruch auf den Teil der Wertschöpfung zu steht, der nach Befriedigung aller anderen (Zahlungs-) Ansprüche übrig bleibt, so ist diese Art von Kritik nicht gerechtfertigt. Die Zielfunktion „Maximierung des Shareholder Value“, die die Grundlage der wertorientierten Unternehmensführung bildet, wird unter Beachtung von Nebenbedingungen in Form der Stakeholderansprüche verfolgt.[3]

Wesentliche Stakeholder und deren Ansprüche sind:

- Kunden: - Innovative, bedarfsgerechte Produkte und Leistungen
- Optimales Preis-Leistungsverhältnis
- Aktionäre: - Risikoadäquate Verzinsung des eingesetzten Kapitals
- Mitarbeiter: - Zukunftsorientierte Arbeitsplätze
- Leistungsgerechte Entlohnung
- Zielorientierte Weiterentwicklung
- Staat / Gesellschaft - Sicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland

Langfristig kann ein Unternehmen nur dann erfolgreich sein, wenn es den Interessen aller Stakeholder Rechnung trägt.[4] Daher kommt der wirtschaftliche Erfolg allen Stakeholdern direkt oder indirekt zugute. Die wertorientierte Unternehmensführung zielt somit auf eine Überwindung der Kontroverse zwischen Shareholder - Value einerseits und Stakeholder-Orientierung andererseits ab. Die Veröffentlichung von Rappaport 1986 in seinem Werk „Creating Shareholder Value“ kann als Ausgangspunkt der aktuellen betriebswirtschaftlichen Diskussion über wertorientierte Unternehmensführung interpretiert werden.[5] „Über die wesentlichen Elemente der Wertorientierung ist sich die Fachliteratur weitestgehend einig:

Der Anspruch wertorientierter Unternehmensführung setzt voraus, dass die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes als zentrales Unternehmensziel verankert ist.“[6] Somit ist nicht die kurzfristige Gewinnmaximierung, sondern die nachhaltige Wertsteigerung die Leitmaxime. „Im Rahmen der wertorientierten Unternehmensführung muss ein Unternehmen mit denjenigen Größen gesteuert werden, die den Unternehmenswert maßgeblich beeinflussen. Damit eine nachhaltige Unternehmenswertsteigerung gewährleistet werden kann, ist es jedoch erforderlich, diese Werttreiber sowohl in die strategische als auch operative Unternehmensführung einzubeziehen.“[7]

Weiterhin ist die wertorientierte Steuerung gekennzeichnet durch ein durchgängiges und ganzheitliches Steuerungskonzept auf allen Stufen des Unternehmens oder Konzerns.[8] “ In vielen Unternehmen endet die wertorientierte Unternehmensführung meist mit der Verknüpfung wertsteigernder Zielvorgaben und mit operativen Steuerungsgrößen. Die Durchgängigkeit des Steuerungsinstrumentariums ist somit unterbrochen. ... Ohne eine entsprechende Berücksichtigung der Werttreiber in der Unternehmenssteuerung scheitern die meisten Ansätze. Daher erscheint es sinnvoll, die Konzeptionen des Value Based Management und der Balanced Scorecard miteinander zu verknüpfen und damit in der Unternehmenssteuerung zu verankern.“[9]

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der für die Verknüpfung von Balanced Scorecard und Wertorientierte Unternehmensführung spricht ist, das die kapitalorientierte Sicht bisheriger wertorientierter Ansätze der zunehmenden Bedeutung nicht direkt finanziell quantifizierbarer Werthebel nur wenig gerecht wurde. Faktoren wie Kunden, Prozesse und Mitarbeiter gewinnen aber in der Unternehmenspraxis zunehmend an Bedeutung.[10] Genau hier setzt die Idee der Balanced Scorecard an, nämlich eine Balance zwischen finanziellen und nicht finanziellen Bereichen zu finden. Unter dem Punkt 2.7.1 werde ich die Balanced Scorecard noch etwas genauer vorstellen.

Der betriebswirtschaftliche Wert, nach dem Shareholder – Value Konzept, eines Unternehmens, eines Vermögensgegenstandes oder einer Strategie bemisst sich grundsätzlich an dem finanziellen Vorteil, den seine Eigentümer in Form von künftigen Zahlungs-überschüssen (Cash Flows) erwarten können.[11] „Wertorientierte Unternehmensführung orientiert sich somit an Zahlungsstromgrößen.“[12] „Die Notwendigkeit von alternativen Messkriterien des Unternehmenserfolges leitet sich daraus ab, dass Bilanz und G + V kein nachhaltiges und in die Zukunft gerichtetes Bild vom Unternehmen vermitteln können. Der Gewinn bzw. das bilanzielle Vermögen als Messkriterium für unternehmerischen Erfolg sind wenig geeignet; denn sie sind durch Bilanzpolitik bzw. das Nutzen von Abbildungsspiel-räumen veränderbar.“[13] Wir verlassen also nun die klassische Perspektive des Buchhalters, der Ertrag und Aufwand gegenüberstellt. Denn um zu erkennen, ob Unternehmenswert geschaffen oder vernichtet wurde, sind nicht Erträge und Aufwendungen relevant, sondern Zahlungsströme.[14]

„Wie Studien zum Stand von Wertsteuerungskonzepten zeigen, hat sich unter dem Schlagwort Shareholder Value in Deutschland eine Vielzahl teilweise sehr unternehmensspezifischer Konzepte herausgebildet:

- EVA® (z.B. Siemens, Metro)
- CVA bzw. CFROI (z. B. Bayer, E.ON, Lufthansa)
- ROIC (z. B. RWE)
- RONA (z. B. DaimlerChrysler)

All diesen Konzepten ist jedoch gemein, dass die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes im Vordergrund steht.“[15] Aufgrund der Komplexität dieser einzelnen Konzepte, werde ich nur auf zwei etwas genauer unter Punkt 2.2 eingehen.

Gründe warum der Einsatz von Shareholder Value Konzepten in deutschen Unternehmen immer beliebter wird, sind:

- „Globalisierung, nicht nur auf den Absatz-, sondern insbesondere auch auf den Kapitalmärkten;
- Die Veränderung der Aktionärsstruktur, insbesondere bei anhaltender Tendenz der Öffnung traditioneller Familienunternehmen;
- Die steigende Beliebtheit professionell gemanagter Aktienfonds in Deutschland mit wachsendem Performancedruck institutioneller Anleger;
- Die zunehmende Tendenz von Unternehmensübernahmen einerseits und Strategien zu deren Abwehr andererseits;
- Nachfrage nach Risikokapital“[16]

Folgend an diese Einführung zum Thema „Wertorientierte Unternehmensführung“, werde ich näher auf die einzelnen wertorientierten Planungsprozesse eingehen.

2. Wertorientierte Planungsprozesse

2.1 Strategieplanung und Festlegung

Mit der Formulierung einer Strategie wird in einem Geschäftsbereich die Richtung, in die er sich entwickeln soll aufgezeigt. Vorraussetzung ist das Vorhandensein eines konkreten Zukunftsbildes, einer Vision. Ansatzpunkt ist die Konzernstrategie die sich in den Geschäftsbereichs- bzw. Funktionalstrategien aus Gründen der Durchgängigkeit widerspiegeln sollte.[17] In Prozessualer Sichtweise wird die Strategieplanung in die Phase der strategischen Analyse sowie die Phase der Strategieformulierung unterteilt. Die benötigten Informationen werden durch die Unternehmens- und Umweltanalyse erhoben[18]. Aus den gewonnenen Informationen werden in der anschließenden Phase der Strategieformulierung die gewonnenen Informationen zu realisierbaren Alternativen verdichtet, aus denen die vorteilhaftesten ausgewählt werden. Diese Strategiealternativen sollten sich dadurch auszeichnen, dass sich in den Entscheidungen und Aktivitäten des Unternehmens ein eindeutiges Handlungsschema herauskristallisiert, das die grundsätzliche Ausrichtung des Unternehmens bestimmt und damit ein Vorgehensraster für die gesamte Unternehmenstätigkeit bildet.[19] Anhand einer Portfolioplanung wird dann entschieden, ob die Konzernstrategie mit den bestehenden Einheiten erreicht werden kann oder ob Zu- oder Verkäufe einzelner Bereiche notwendig sind. Dazu gehört auch die Kapitalallokation, in der auf Basis der Konzernliquidität und des angestrebten Verschuldungsgrades die verfügbaren Finanzmittel geschäftsfeldübergreifend für jeden Bereich bestimmt werden. Dies sind die wesentlichen Vorraussetzungen für die operative Planung. Erst jetzt kann die Konzernstrategie in Teilziele heruntergebrochen werden. Dies sollte in Form von Zielvereinbarungen erfolgen, die gleichzeitig den Startpunkt für die Strategie-, Mittelfrist-, und Budgetplanung der operativen Einheiten darstellt.[20]

Die Werttreiberidentifikation beginnt also mit der Arbeit des Top-Managements, die Strategien der Geschäftsbereiche in klare strategische Ziele, wie z.B. Wachstumsziele, Kundenziele etc. übersetzen, und dabei möglichst wenig Interpretationsspielraum offen lassen. Für die weitere Vorgehensweise ist es von entscheidender Bedeutung, dass auf Managementebene eine einheitliche Vorstellung über die formulierten Ziele besteht, da sich daraus langfristige strategische Maßnahmen ableiten. Im nächsten Schritt beantworten dann die wenigen zu identifizierenden kritischen Erfolgsfaktoren, wie die Erreichung der strategischen Ziele sichergestellt werden soll.[21]

Kritische Erfolgsfaktoren sind unternehmensspezifische Fähigkeiten, welche die Unternehmung in die Lage versetzen, im Vergleich zur Konkurrenz längerfristig überdurchschnittliche Unternehmenserfolge zu erwirtschaften.[22] Die in diesem Prozessschritt identifizierten kritischen Erfolgsfaktoren können durch das Hinterfragen nach Einflussgrößen näher spezifiziert und für nachgelagerte Organisationsebenen operationalisiert werden. In diesem Zusammenhang sollte auch hinterfragt werden, was zur Erfüllung der kritischen Erfolgsfaktoren bewahrt werden muss und welche Hindernisse den kritischen Erfolgsfaktoren entgegenstehen. Letztlich kommt es darauf an, unter zahlreichen Kenngrößen diejenigen herauszufiltern oder neu zu definieren, die die Leistung der strategisch wichtigen Prozesse und Projekte auf jeder organisatorischen Ebene messen können. Vor diesem Hintergrund erscheint die Anbindung an die Strategie im Prozess der Werttreiberidentifikation selbstverständlich, wird aber oftmals versäumt. Vorteile einer solchen Vorgehensmaßnahme sind u.a.:

- Herauskristallisierung zukünftiger Chancen und Risiken
- Klare Vorstellung über eigene Stärken und Schwächen sowie notwendige Veränderungen
- Klare Vorstellung über die Faktoren, die den Unternehmenswert maßgeblich beeinflussen[23]

2.2 Anbindung an Konzernsteuerungsgrößen und Kennzahlensysteme

„Die Wahl des passenden und die Ausgestaltung des maßgeschneiderten Shareholder – Value Konzeptes ist keine triviale Sache.“[24] Bei der Wahl der geeigneten wertorientierten Kennzahl spielen vielfältige Aspekte eine Rolle, insbesondere:

- Der Erfolg soll objektiv dargestellt werden und der Gestaltungsspielraum möglichst gering sein.
- Das eingesetzte Kapital ist eine wichtige Bestimmungsgröße zur Steuerung des Kapitaleinsatzes.
- Der Einbezug von Kapitalkosten ist zu berücksichtigen.
- Risikoerwägungen spielen eine wichtige Rolle.[25]
- Entscheidungsträger müssen sie durch geeignete Maßnahmen beeinflussen können.
- Sie müssen möglichst einfach sein und akzeptiert werden, damit sie in der Konzernhierarchie unproblematisch kommunizierbar sind.[26]

Weitere Aspekte aus der Sicht des Praktikers kommen hinzu, die über die praktische Brauchbarkeit nachhaltig mitentscheiden.

- Die Gewinnung des notwendigen Datenmaterials muss unter den Bedingungen der Praxis möglich sein.
- Eine nachvollziehbare und glaubwürdige Herleitung ist unumgänglich.
- Eine konsequente Verwendung von Kennzahlen zur wertorientierten Steuerung erfordert, dass die aus der externen Rechnungslegung gewonnenen Größen, die entsprechend auch extern kommuniziert werden, auch für die interne Steuerung Verwendung finden können.
- Schließlich kommt es darauf an, dass diese Größen auch zur Steuerung von Geschäftsbereichen und anderen unternehmensinternen Einheiten herangezogen werden können.
- Sehr wichtig ist außerdem, dass diese Kenngrößen vertikal heruntergebrochen werden können, von der Managementebene bis auf die Prozessebene.[27]

Kennzahlen sind verdichtete Informationen, die in absoluter oder relativer Form dargestellt werden können. Sie besitzen eine Informationsfunktion über Lage und Entwicklung der Führungssituation ebenso wie eine Motivations- und Steuerfunktion im Hinblick auf die Förderung von unternehmerischen Handeln von Führungskräften und Mitarbeiter. Man sollte aber nicht vergessen, das Kennzahlen nur ein Instrument zur Koordination menschlichen Verhaltens in Unternehmen sind. In schwierigen Zeiten kann man sie auch mit Warnlampen vergleichen, die in unwegsamen Gelände Wegweiser und Orientierung bieten.[28]

Fast genauso vielfältig wie die Anforderungen an solch eine wertorientierte Kennzahl sind, sind auch deren Ausprägungen. Wie in der Einleitung schon kurz angesprochen, werde ich nachfolgend nur auf die am weitesten verbreiteten Konzepte eingehen.

2.2.1 Total Shareholder Return

Der Total Shareholder Return wird als Messgröße für die langfristige externe Wertschaffung eines Unternehmens herangezogen. Er setzt sich aus Kurssteigerungen und Dividenden zusammen. Das wertorientierte Steuerungssystem kann aber nicht direkt aus ihm abgeleitet werden. Die wichtigsten Gründe sind:

- Volatilität der Börsenkurse
- Keine direkte Messgröße für einzelne Geschäftsbereiche
- Kein direkter Bezug zu den Steuerungsgrößen (Treiber) des Geschäftes
- Keine eindeutige Verbindung zwischen den Ergebnissen aus Managemententscheidungen und Total Shareholder Return

Deswegen muss in einem wertorientierten Controlling-System und insbesondere in dem Planungsprozess eine andere Spitzen-Kennzahl gefunden werden, die eine möglichst hohe Korrelation mit dem Total Shareholder Return besitzt. Die interne Kennzahl ist somit Grundlage der gesamten Unternehmenssteuerung.[29]

2.2.2 EVA

„Stewart belebt mit dem Economic Value Added (EVA) das Residualgewinnkonzept wieder. Als Residualgewinn gilt ein operativer Erfolg nach Steuern abzüglich Kapitalkosten.“[30]

Die Ermittlung von EVA erfolgt auf Basis der Daten des Rechnungswesens und stellt die Verbindung zur Wertschaffung her.

EVA = Geschäftsergebnis – (Geschäftsvermögen * WACC[31])

Wobei die Daten für das Geschäftsergebnis von der G & V bereitgestellt werden, und die für das Geschäftsvermögen von der Bilanz kommen.[32]

Das Ergebnis dieses Konzeptes ist der Gewinn, der die von Investoren geforderte Mindestrendite übersteigt. EVA ist eine konsequente Weiterführung traditioneller

Performancegrößen bei der alle Wert-Komponenten (Ergebnis, Kapital und Mindestverzinsung aus Kapitalmarktsicht) berücksichtigt werden.

Ziel ist:

- eine betriebswirtschaftlich und operativ sinnvolle Definition des Geschäftsergebnisses und –vermögens,
- die Förderung von nachhaltig wertsteigernden Entscheidungsverhalten und
- eine transparente Darstellung der zukünftigen Wertentwicklung.[33]

Bei diesem Konzept lassen sich grundsätzlich zwei Verfahren unterscheiden. Der erste Ansatz korrespondiert mit dem Entity-Konzept des Discounted Cash Flow und wird von Industrieunternehmen bevorzugt. Er lässt sich folgendermaßen darstellen:

EVA = NOPAT – (ØNOA * WACC) oder EVA = GK * (ROC – WACC)

NOPAT = Net Operating Profit after Taxes

GK = Gesamtkapital

ROC = Return on Capital

WACC = Weighted Average Cost of Capital

NOA = Net Operating Assets

Der NOPAT errechnet sich auf Basis des EBIT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Zinsaufwendungen und Zinserträgen). Zur Überleitung des EBIT zum NOPAT sind Umbewertungen (Anpassungen bestehender Ansatz- und Bewertungsvorschriften der externen Rechnungslegung) und Umgliederungen (Verlagerung von Positionen unterhalb des EBIT in den operativen Bereich durch Ergänzung sowie Verlagerung von Positionen oberhalb des EBIT in den finanziellen Bereich durch Stornierung) notwendig.

Ähnlich wie beim NOPAT sind zur Berechnung der NOA einige Anpassungen erforderlich.

Neben der Verringerung der Aktiva, um nicht verzinsliche Verbindlichkeiten, sind hier insbesondere Anpassungen auf Grundlage der NOPAT Umbewertungen zu berücksichtigen. Darüber hinaus ist unverzinsliches Fremdkapital abzusetzen, da hierfür kein Verzinsungsanspruch erhoben wird. Die NOA einer Periode ergeben sich aus dem Durchschnitt der NOA zweier Stichtage.[34] Bei der Berechnung der NOA und NOPAT habe

ich mich auf die wesentlichen Aspekte beschränkt.

Der gewichtete Kapitalkostensatz (WACC) beinhaltet differenzierte Kapitalkostensätze für unterschiedliche Geschäftsfelder, berücksichtigt Steuereffekte und gewichtet das Eigen- und Fremdkapital mit Marktwerten.[35] Durch den WACC wird der Verzinsungsanspruch der Gläubiger (Fremdkapital) und Anteilseigner (Eigenkapital) zum Ausdruck gebracht. Zur Ermittlung der Eigenkapitalkosten haben in der Praxis kapitalmarkttheoretische Konzepte, wie bspw. Das Capital Asset Pricing Modell, Eingang gefunden. Bei der Berechnung des Fremdkapitalkostensatzes sind sämtliche zinstragende Verbindlichkeiten zu berücksichtigen. Grundsätzlich kann dabei der Zinssatz für langfristige Kredite angesetzt werden, welcher sich am Marktzinssatz einer langfristigen Anleihe orientiert. Nicht verzinsliche Verbindlichkeiten bleiben bei Ermittlung der Fremdkapitalkosten außer acht.

[...]


[1] Im deutschsprachigen Raum wird synonym von wertorientierter bzw. marktwertorientierter

Unternehmensführung gesprochen.

[2] Hauser, M., Controller Magazin, 5/99, S. 398

[3] vgl. Obermaier, R., Controller Magazin, 4/03, S.342

[4] vgl. Becker, F.-G./Fallgatter, M.-J., Unternehmensführung, 2002, S. 30

[5] vgl. Pape, U., Wertorientierte Unternehmensführung und Controlling, 1997, S. 1 vgl. Wöhe, G., Einführung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre, S.94

[6] Macharzina, K. / Neubürger, H.-J., Wertorientierte Unternehmensführung, 2002, S. 16

[7] Ries, A. / Burggraf, M., Controller Magazin, 4/03, S.334

[8] vgl. Biel, A., Controller Magazin, 4/99, S270

[9] Ries, A. / Burggraf, M., a.a.O., S. 334

[10] vgl. Voggenreiter, D. / Jochen, M., Controlling, 11/02, S. 615

[11] vgl. Obermaier, R., Controller Magazin, 4/03, S. 343

[12] Hauser, M., Controller Magazin, 5/99, S. 398

[13] Schmid-Grotjohann, W., Controller Magazin, 4/01, S. 380

[14] vgl. Hauser, M., a.a.O. S. 399

[15] Müller, R. / Klatt, M. / Pfitzmayer, K.-H., Controller Magazin, 04/01, S. 358

[16] Müller, R. / Klatt, M. / Pfitzmayer, K.-H., a.a.O, S.358

[17] vgl. http://intra1.daimlerchrysler.com/zentrale/value-based-management/..., S. 17

[18] vgl. Steinmann, H. / Schreyögg, G., Management, 2000, S.160ff.

[19] vgl. Pape, U., a.a.O., S. 21-22

[20] vgl. Strack, R. / Bacher, A. / Engelbrecht, C., Controlling, Heft 11, 2002, S. 624-625

[21] vgl. http://intra1.daimlerchrysler.com/zentrale/value-based-management/..., S.18

[22] vgl. Pape, U., a.a.O., S. 18 f.

[23] vgl. http://intra1.daimlerchrysler.com/zentrale/value-based-management/..., S.19

[24] Müller,R. / Klatt, M. / Pfitzmayer, K.-H., a.a.O., 4/01, S.358

[25] vgl. Biel, A., Controller Magazin, 4/99, S.269

[26] vgl. Behrens,W. / Born, A. / Hoffjan, A., Controlling international tätiger Unternehmen, 2000, S.330

[27] vgl. Biel, A., a.a.O., S.268

[28] vgl. Bühner, R., Mitarbeiter mit Kennzahlen führen, 1997, S.35, S.173 f.

[29] vgl. Strack, R. / Bacher, A. / Engelbrecht, C., a.a.O., S. 623 vgl. Blachfellner, M., S. 7

[30] Macharzina, K. / Neubürger, H.-J., a.a.O., S.78

[31] WACC = Weighted Average Cost of Capital = gewichteter Gesamtkapitalkostensatz

[32] vgl. Blachfellner, M., S.13

[33] vgl. Stern Stewart & Co., S.5 - 15

[34] vgl. Macharzina, K. / Neubürger, H.-J., a. a. O., 2002, S. 78 vgl. Müller, R. / Klatt, M. / Pfitzmayer, K.-H., a.a.O., S. 360 - 361

[35] vgl. Stern Stewart & Co., S.16

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Wertorientierte Planungsprozesse und Balanced Scorecard
Hochschule
Hochschule Merseburg  (Studiengang Betriebswirtschaft)
Note
1,7
Autor
Jahr
2003
Seiten
30
Katalognummer
V23433
ISBN (eBook)
9783638265560
Dateigröße
562 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wertorientierte, Planungsprozesse, Balanced, Scorecard
Arbeit zitieren
Wicky Flachenecker (Autor:in), 2003, Wertorientierte Planungsprozesse und Balanced Scorecard, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23433

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