Der Einfluss Joseph Alois Schumpeters "Kapitalismus, Sozialismus, Demokratie" auf die Entwicklung der ökonomischen Theorien der Politik


Hausarbeit (Hauptseminar), 2009

19 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

Einleitung / Fragestellung

1. Begriffsklärung
1.1 Theorien rationaler Entscheidung / ökonomischer Theorien der Politik
1.2 Definition „ökonomische Theorien der Politik“
1.3 Unterscheidung: Homo Oeconomicus und Homo Sociologicus

2. Argumente für die Fragestellung
2.1 Biographische Bemerkungen
2.2 Zeitgeschichtliche Einbettung von Schumpeter
2.3 Schumpeters Demokratiedefinition in Abgrenzung zur normativen Demokratiedefinition
2.4 Voraussetzungen für eine funktionierende Demokratie nach Schumpeter
2.5 Das Bild des Bürgers nach Schumpeter

3. Kritik an Schumpeters Demokratietheorie und seinem Menschenbild

4. Zusammenfassung/ Fazit

Anhang:
Literatur- und Quellenverzeichnis
Gliederung

1. Fragestellung:

Welchen Einfluss hat Joseph Alois Schumpeters „Kapitalismus, Sozialismus, Demokratie“ auf die Entwicklung der ökonomischen Theorien der Politik?

1.1 Einleitung:

In Bezug auf die Leitfrage möchte ich mich zu Beginn meiner Hausarbeit den Traditionen ökonomischer Theorien widmen, die Begrifflichkeit „ökonomische Theorien der Politik“ klären und mich im Hauptteil mit der Demokratietheorie von Schumpeter auseinandersetzen.

Ein weiterer Aspekt meiner Hausarbeit wird das Menschenbild der ökonomischen Theorie sein, um wissenschaftliche Annahmen zu Strukturen und Prozessen der Politik begreiflich machen zu können. Demzufolge werde ich den Homo Oeconomicus, das Menschenbild der ökonomischen Theorien, dem Homo Sociologicus gegenüber stellen.

Des Weiteren werde ich einen kurzen Eindruck über die Person Schumpeter vermitteln, um das Werk „Kapitalismus, Sozialismus, Demokratie“ historisch einsortieren zu können. Die zeitgeschichtlichen Umstände, in denen Schumpeter lebte, schlugen sich auch in seinen Theorien nieder. Schumpeter verfasste dieses Spätwerk in einer düsteren Phase seines Lebens.

Der Hauptteil wird sich auf Schumpeters Werk „Kapitalismus, Sozialismus, Demokratie“ beziehen, um seine Vorstellungen und Voraussetzung hinsichtlich einer funktionierenden Demokratie darzulegen. Außerdem werde ich Schumpeters Menschenbild vorstellen und anschließend auf Kritikpunkte an seiner Demokratietheorie eingehen.

Im Schlussteil werde ich zusammenfassend zur Beantwortung meiner Leitfrage übergehen.

2. Begriffsklärung

2.1 Theorien rationaler Entscheidung/ ökonomische Theorien der Politik

Im 20. Jahrhundert sorgte Schumpeter dafür, Theorien rationaler Entscheidungen der Wirtschaftswissenschaft auf die Politik zu übertragen. Jedoch war Schumpeter nicht der Begründer der Theorien rationaler Entscheidungen. Diese gehen in der Wirtschaftswissenschaft auf eine weitaus längere Tradition zurück, wo sie sich aus der politischen Philosophie entwickelten. Im Folgenden möchte ich hinsichtlich der Theorien rationaler Entscheidung auf die Traditionen eingehen und eine Definition nennen.

Heute teilt man die Theorien rationaler Entscheidung in zwei Stränge. Zum Einen sind das die Vertragstheorien und zum Anderen die Tauschtheorien. Die ökonomischen Tauschtheorien haben ihre historischen Wurzeln in der schottischen Moralphilosophie und im britischen Utilitarismus. Der Utilitarismus in England war geprägt durch John Stuart Mill (1808 – 1873), Adam Smith (1723 – 1790) und auch Jeremy Bentham (1748 – 1832). Sie vertraten die Meinung, dass es zu besseren gesellschaftlichen Zuständen kommt, wenn jeder eigene Interessen verfolgt, als sich autoritär führen zu lassen.

Die Vertreter der ökonomischen Tauschtheorien wie Adam Smith und David Hume (1711 – 1776) setzten sich mit den zu tauschenden Produkten auf dem Markt auseinander, beschäftigten sich mit den Tauschbeziehungen der Individuen und sahen die Märkte als Ergebnis rationalen Handelns von Individuen.

Die Vertragstheorien, auch als Kontraktualismus bezeichnet, ist ein Gedankenexperiment zur Rechtfertigung des Staates. Die Vertragstheorien entstanden im 17. und 18. Jahrhundert, Ansätze gab es jedoch bereits schon in der griechischen Antike bei Epikur. Geprägt wurde diese Theorie vor allem durch Thomas Hobbes (1588 – 1679), der sich in seinem Werk „Leviathan“ damit auseinander setzte. Die bekanntesten Theoretiker und ihre Werke der eher neuzeitlichen Vertragstheorien waren John Locke (1632 – 1704) „Two Treaties on Government“, Jean-Jacques Rousseau (1712 – 1778) „Du Contrat Social“, Immanuel Kant (1724 – 1804) und John Rawls (1921 – 2002) in „A Theory of Justice“.

Im 20. Jahrhundert spielten diese Theorien jedoch eine untergeordnete Rolle und institutionelle sowie strukturelle Ansätze, wie beispielsweise der Marxismus, kamen zum Vorschein. Die neoklassischen Wirtschaftstheorien waren zu dieses Zeit von den Theorien rationaler Entscheidung geprägt, was einige Ökonomen dazu anregte, sich auch mit der Rolle der Politik näher zu befassen. Unteranderem war es auch Schumpeter, der sich näher mit dieser Thematik auseinander setzte.

2.2 Definition „ökonomische Theorien der Politik“

„Ökonomische Theorien der Politik wendet das Verhaltensmodell und das methodische Instrumentarium der Wirtschaftswissenschaften auf politische Entscheidungsfragen und Institutionen an.“[1]

Ökonomische Theorien der Politik begreifen den Menschen als rational denkenden und handelnden Homo Oeconomicus. Des Weiteren besagen die Theorien, dass der Homo Oeconomicus ausschließlich auf der Grundlage subjektiver Kosten-Nutzen-Kalküle entscheidet. Die Ziele bleiben dabei stets unberücksichtigt. Sein Handeln gilt als rational, wenn er unter den alternativen Handlungen diejenige auswählt, die für das Erreichen der persönlichen Ziele am sinnvollsten erscheint.[2]

Die ökonomischen Theorien der Politik behandeln daraus ableitend die Übertragung wirtschaftswissenschaftlichen Gedankengutes über das vernunftgemäße Handeln von Individualitäten auf die Politik. Es geht dabei um das Handeln der Akteure in Situationen unter Ressourcenknappheit.[3]

[...]


[1] Nohlen/ Schultze; Lexikon der Politikwissenschaft 2005, S. 611

[2] vgl. Mols/ Lauth/ Wagner; Politikwissenschaft 2003, S 231

[3] vgl. Nohlen/ Schultze; Lexikon der Politikwissenschaft 2005, S. 611

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Der Einfluss Joseph Alois Schumpeters "Kapitalismus, Sozialismus, Demokratie" auf die Entwicklung der ökonomischen Theorien der Politik
Hochschule
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald  (Philosophisches Institut)
Veranstaltung
Hauptseminar: Philosophie der Ökonomie
Note
1,3
Autor
Jahr
2009
Seiten
19
Katalognummer
V233489
ISBN (eBook)
9783656504559
ISBN (Buch)
9783656504269
Dateigröße
550 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
einfluss, joseph, alois, schumpeters, kapitalismus, sozialismus, demokratie, entwicklung, theorien, politik
Arbeit zitieren
Dana Michaelis (Autor:in), 2009, Der Einfluss Joseph Alois Schumpeters "Kapitalismus, Sozialismus, Demokratie" auf die Entwicklung der ökonomischen Theorien der Politik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/233489

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