Wissensmanagement: Barrieren und Hindernisse bei der Implementierung überwinden


Hausarbeit, 2013

19 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Seminarsitzung

3 Begriffsklärung
3.1 Wissen
3.2 Wissensarten
3.3 Wissensmanagement

4 Wissensmanagement-Konzepte
4.1 Nach Probst et al
4.2 Nach Nonaka/Takeuchi

5 Implementierung von Wissensmanagement
5.1 Barrieren und Hindernisse
5.2 Erfolgsfaktoren

6 Fazit

Literaturverzeichnis

Monographien.. 17

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

„ Globalisierung und steigender Konkurrenzdruck einerseits, zunehmende Kundenerwartungen, komplexere und technisch anspruchsvollere Produkte und Dienstleistungen sowie immer kürzer werdende Produktlebenszyklen andererseits stellen Unternehmen heutzutage vor enorme Herausforderungen“ (zitiert in Jaspers/Fischer 2008, S. 1). Mit diesem Zitat wird sehr passend umschrieben welcher Situation sich Unternehmen aktuell gegenüber sehen. Der Ressource Wissen kommt in diesem Kontext ein besonders hoher Stellenwert zu. Neben Arbeit, Boden und Kapitel wird Wissen als vierter Produktionsfaktor tituliert und macht einen Großteil der Wertschöpfung in Unternehmen aus. Damit Unternehmen mittel- und langfristig konkurrenzfähig bleiben, ist Wissen eine Schlüsselressource hinsichtlich des Überlebens von Organisationen. Bekannter weise ist „Wissen die einzige Ressource, welche sich durch Gebrauch vermehrt“ und daher bedarf es einem Wissensmanagement, dass Prozesse, die Wissen weiterentwickeln, konservieren, teilen, etc. steuert, lenkt, initiiert und aufrecht erhält. Aufgrund der geringen Halbwertszeit von einmal erworbenen Wissen ins unserer Wissensgesellschaft sind Unternehmen folglich gefordert, permanent neues Wissen zu generieren, kreativ und innovativ zu sein, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen (vgl. Jaspers/Fischer 2008, S. 1; Probst et al. 2010, S. 2 f.)

Die zentrale Fragestellung, die dieser Hausarbeit zugrunde liegt, lautet wie folgt: „Wie können Barrieren bei der Implementierung von Wissensmanagement-Konzepten überwunden werden?“. Dazu wird im zweiten Kapitel kurz rekapituliert, was in der dazugehörigen Seminarsitzung referiert und diskutiert wurde. Im dritten Kapitel werden dann zentrale Begrifflichkeiten geklärt. Kapitel vier beschäftigt sich mit der Darstellung von zwei Wissensmanagement-Konzepten. In Unterkapitel 4.1 wird der Ansatz der Wissensbausteine nah Probst et al. vorgestellt. Anschließend wird im zweiten Unterkapitel das Konzept von Nonaka und Takeuchi skizziert, da dies neben Probst et al. die wissenschaftliche Debatte um das Wissensmanagement nachhaltig geprägt hat. Im fünften und thematisch letzten Kapitel wird sich der Implementierung von Wissensmanagement gewidmet. Hierzu werden im ersten Unterkapitel Barrieren und Hindernisse die eine Einführung behindern oder sogar verhindern können, thematisiert. Wie Barrieren überwunden oder verringert werden können, wird in Unterkapitel 4.2 mit dem Aufzeigen verschiedener Erfolgsfaktoren illustriert. Abgeschlossen wird diese Arbeit durch ein Fazit, in welchem die eingangs formulierte Fragestellung bearbeitet wird und zentrale Aspekte der Arbeit festgehalten werden.

2 Seminarsitzung

Im Folgenden soll kurz beschrieben werden, welche Überlegungen hinter der durchgeführten Seminarsitzung steckten und wie diese umgesetzt wurden. Nachdem sich die Gruppe inhaltlich und thematisch mit dem Wissensmanagement auseinandergesetzt hatte, war die erste zu klärende Frage, ob zuerst ein Praxisteil oder ein Theorieteil in der Sitzung erfolgt. Schnell wurde klar, dass der Praxisteil zu Anfang stehen sollte, um zum einen die Teilnehmer zu aktivieren und zum anderen einen Einblick über die Situation bei vielen Unternehmungen zu geben. Dort wird laut Umfragen zwar beteuert es bestünde noch kein Wissensmanagement in jeglicher Hinsicht, aber es sei geplant und würde als wichtig erachtet. Dennoch setzen zahlreiche Unternehmen ihr Vorhaben nicht um und wenn sie sich zur Umsetzung entschließen, bedarf es einiger Vorabüberlegungen und vielem mehr. Genau diese Simulation sollte mit dem vorangehenden Praxisteil simuliert werden. Um einen Bezug herstellen zu können und um ein Verständnis für die simulierte Problematik zu schaffen, wurde ein fiktives Szenario erschaffen. In diesem Setting war die Firma im Bereich des Maschinenbaus tätig und dementsprechend sind die Bereiche Innovation und Forschung, welche sehr wissensintensiv sind, von hohem Stellenwert. Das Unternehmen „Rotodecor“ hat seit 2010 mit sinkenden Umsätzen und einer erhöhten Fluktuation von entscheidenden Wissensträgern zu kämpfen. Die hohe Anzahl der Stellenwechsel sind mitunter ein Faktor für die finanziellen Verluste der vergangenen Jahre infolge des Wissensverlusts. Eine zu vor durchgeführte Organisationsanalyse hat massive Defizite beim Wissensmanagement aufgedeckt, wodurch dringender Handlungsbedarf besteht. Mit Hilfe der Firmenvorstellung sollten die Seminarteilnehmer durch den aktuellen Bezug für die Thematik sensibilisiert werden. Nach der Firmenvorstellung wurden den Seminarteilnehmern Gruppenaufträge erteilt, die sich hauptsächlich darauf konzentrierten erste Ideen zur Wissensidentifikation zu generieren. Es wurde bewusst nur ein Teilbereich und gleichsam der erste Schritt für ein umfassendes Wissensmanagement gewählt (nach Probst et al.), um ein Verständnis für die Komplexität des Themas zu schaffen. Nach der Präsentation der Gruppenarbeiten via Flipcharts folgte der Theorieteil, um die Praxis mit der Theorie zu verbinden und theoretische Grundlagen zu erläutern. Im Zuge der abschließenden Diskussion war vor allem ein Aspekt von besonderem Interesse. Zwar ist es gut Maßnahmen zur Wissensidentifikation zu haben, allerdings stellt sich die Frage wie kann ich Mitarbeiter dazu motivieren ihr Wissen zu teilen, da ihnen nicht zwingend Vorteile daraus entstehen. Auf Grundlage dieser Problematik, wird sich diese Arbeit mit jenem Aspekt auseinandersetzen.

Um ein grundlegendes Verständnis über zentrale Termini des Themenkomplex Wissensmanagement zu erlangen, erfolgt in Kapitel 3 eine Begriffsklärung.

3 Begriffsklärung

Essentielle Begrifflichkeiten wie Wissen und die damit verbunden Wissensarten werden dargestellt, um im Anschluss den Terminus des Wissensmanagements fassbar zu machen.

3.1 Wissen

Wissen zu definieren und zu beschreiben, ist kein Versuch der Neuzeit, sondern geht bis auf Philosophen der vergangenen Jahrtausende zurück. Da sich jede Disziplin selbst ihren eigenen Gegenstandbereich definiert und präzisiert, gibt es die eine richtige Wissensdefinition per se nicht (vgl. Prange 2002, S. 23). Neben der Wissenschaft ist der Wissensbegriff aber auch im Unternehmenskontext schwer greifbar (Soukup 2001, S. 16). Dennoch sollen wichtige Aspekte zum Wissensbegriff festgehalten werden, um eine Basis für diese Arbeit zu legen. Wiater und Lehner stellen heraus, dass die Abgrenzung zwischen den Termini Wissen, Daten, Informationen bestimmt werden muss, damit Wissen als solches verstanden werden kann (vgl. Wiater 2007, S. 15; Lehner 2009, S. 53). In Ergänzung bzw. in Anlehnung an diese Forderung ist die Wissenstreppe nach North zu sehen. Daten sind eine geregelte Folge von Zeichen wie zum Beispiel ein historisches Datum 09.11.1989. Für sich alleine sagt dieses Datum nichts aus, wird jedoch ein Zusammenhang mit einem Sachverhalt (Mauerfall) hergestellt, so entsteht eine Information. Demzufolge stehen Informationen immer in einem Kontext von Bedeutungen. Damit Wissen infolge von Informationen entstehen kann, muss diese in „seinen Erfahrungskontext, seine Denk-, Gefühl-, Handlungs- und Wollensstruktur aufnehmen“ (zitiert in Wiater 2007, S. 15). Die aufgenommene Information wird ausgewählt, bewertet und mit bereits vorhandenem Wissen verglichen. Weiterhin muss eine Vernetzung mit Kontexten, Ursachen, Erfahrungen, Erwartungen, etc. vorliegen, damit Informationen zu Wissen werden (vgl. North 2005, S. 36). In Abgrenzung zu Daten und Informationen wird Wissen von Wiater wie folgt definiert „Vom Wissen spricht man im Unterschied zu Daten oder Informationen erst, wenn Daten und Informationen Eingang in die Denkstruktur des Menschen gefunden haben und Bedeutungen, Werteinsichten, Beziehungen und Impulse zum Weiterdenken und zum Handeln davon ausgehen“ (zitiert in Wiater 2007, S. 16). Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass die Termini zwar hierarchisch zu betrachten sind. Aber nicht zwingend aufeinander folgende Stufen darstellen, da Informationen auch aus Wissensbeständen entnommen sein können. (vgl. ebd., S. 16 f.). Zudem ist der Prozess der Wissensaneignung ein aktiver, da ohne Aufmerksamkeit und Reflexion und weiteres kein Wissen entstehen kann (vgl. Mescheder/Sallach 2012, S. 10). Abschließend soll dennoch eine Definition von Probst et al. aufgeführt werden, da sie Wissen in treffender Weise formulieren. Für sie ist Wissen „[…] die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen. Dies umfasst sowohl theoretische Erkenntnisse als auch praktische Alltagsregeln und Handlungsanweisungen. Wissen stützt sich auf Daten und Informationen, ist im Gegensatz zu diesen jedoch immer an Personen gebunden“ (zitiert nach Probst et al. in Mescheder/Sallach 2012, S. 9). Wissen wird folglich unter anderem von Individuen aktiv konstruiert auf der Grundlage von Daten und Informationenim im Sinne einer informationstheoretischen Begriffshierarchie.

Um ein tiefergehendes Verständnis von Wissen zu erlangen, werden nachstehend weitere Differenzierungen zu den verschiedenen Arten von Wissen dargestellt.

3.2 Wissensarten

Das Wissen im Verständnis der Erziehungswissenschaften und damit der Berufs- und Betriebspädagogik trifft mehrere Unterscheidungen von Wissensarten, von denen essentielle nachstehend dargestellt werden. Zum einen in explizites und implizites Wissen[1]. Zum anderen durch die Ebene auf denen sich die Wissensträger befinden. Die Unterscheidung zwischen explizitem und implizitem Wissen geht auf die Pioniere des Wissensmanagements Nonaka und Takeuchi und deren Werk von 1995 zurück. In ihrem Verständnis ist explizites Wissen das Wissen, welches leicht artikulierbar und formalisierbar ist. Darüber hinaus wird es kontextunabhängig erworben. Der Wissensträger ist personenungebunden, das heißt das explizite Wissen ist in Form von Dokumenten, Datenbanken, etc. auffind- und abrufbar, sozusagen für jeden zugänglich. Es ist leicht zu transferieren, aber muss erst einmal „rekontextualisiert“ werden. Denn explizites Wissen ist bereits „dekontextualisiert“ und zur Anwendung in einer konkreten Situation bedarf es der Fähigkeit des Anwenders den Inhalt zu rekontextualisieren (vgl. Broßmann/Mödinger 2011, S. 10 – 11; Mescheder/Sallach 2012, S. 13). Im Gegensatz dazu steht das implizite Wissen, welches nur schwer artikulierbar und oftmals unbewusst vorhanden ist. Durch die Personengebundenheit ist die Transferierbarkeit des impliziten Wissens äußerst diffizil. Des Weiteren entspringt implizites Wissen verstärkt durch Erfahrungen und Orientierungsmuster, wodurch es oftmals wesentlich einflussreicher auf Handlungen von Personen ist als dies beim expliziten Wissen der Fall ist (vgl. Prange 2002, S. 26 – 27; Mescheder/Sallach 2012, S. 13)[2]. Eine weitere wichtige Unterscheidung von Wissensarten betrifft die Ebene, auf denen sich Träger des Wissens befinden. Individuelles Wissen stellt hierbei den Wissensbestand eines Einzelnen dar und steht nur dem Individuum selbst zur Verfügung. Das kollektive Wissen steht mehreren Personen zur Verfügung und ist nicht die Summe des Wissens von Individuen. Vielmehr umfasst es individuelles Wissen und zusätzlich neu erworbenes Wissen z.B. über Gruppenarbeitsphasen. Organisationales Wissen umfasst individuelles, kollektives, explizites und implizites Wissen über Abläufe, Gewohnheiten, Strukturen, Regeln von Organisationen. Nicht alle Organisationsmitglieder verfügen über das organisationale Wissen, aber haben je nach Status Zugriff darauf und das institutionelle Wissen bleibt erhalten, auch wenn Individuen die Organisation verlassen. Außerdem ist organisationales Wissen kommunizierbar (vgl. Wiater 2007, S. 21; vgl. Lehner 2009, S. 57).

Nachdem nun zentrale Unterscheidungen zu den Wissensarten als Vertiefung zum Terminus des Wissens ausgeführt wurden, folgt nun eine kurze Begriffsbestimmung zum Wissensmanagement.

[...]


[1] Durch Erkenntnisse der Kognitionspsychologie lässt sich Wissen auch in prozedurales und deklaratives Wissen unterteilen. Das deklarative Wissen wird auch als das Was des Wissens oder des „knowing what“ aufgefasst. Hierunter zählt Faktenwissen, Prinzipien sowie Regeln und Normen. Beim prozeduralem Wissen geht es um das „knowing how“, also Wissen das beispielsweise auf Handlungsabläufe bezogen ist und schwer zu artikulieren ist (vgl. Lehner 2009, S. 51).

[2] Eine sehr plastische Veranschaulichung zum Unterschied zwischen explizitem und implizitem Wissen, stellt das Eisbergmodell dar, was wiederum verdeutlicht das implizites Wissen auch als verborgenes Wissen bezeichnet werden kann (vgl. Mescheder/Sallach 2012, S. 14).

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Wissensmanagement: Barrieren und Hindernisse bei der Implementierung überwinden
Hochschule
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg
Note
2,0
Autor
Jahr
2013
Seiten
19
Katalognummer
V232687
ISBN (eBook)
9783656493730
ISBN (Buch)
9783656493983
Dateigröße
498 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
wissensmanagement, barrieren, hindernisse, implementierung
Arbeit zitieren
Lars Rosenbaum (Autor:in), 2013, Wissensmanagement: Barrieren und Hindernisse bei der Implementierung überwinden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/232687

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