Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die drei Ebenen des Leseprozesses
2.1 Die erste Ebene des Leseprozesses
2.1.1 Typische Schwierigkeiten schwacher Leser in der ersten Phase des Leseprozesses
2.2 Die zweite Ebene des Leseprozesses
2.2.1 Typische Schwierigkeiten schwacher Leser in der zweiten Phase des Leseprozesses
2.3 Die dritte Ebene des Leseprozesses
3. Vier Säulen der Lesedidaktik
4. Übungen und Anregungen
4.1 Übungen zur „Vergegenständlichung von Sprache“ in der Schrift
4.2 Übungen zur Buchstabenkenntnis
5. Schluss
6. Literatur
1. Einleitung
Die vorliegende Hausarbeit zum Thema „Lesekompetenz" basiert auf den Erfahrungen, die ich in der Leseförderung sammeln konnte, welche ich über ein Jahr an einer Grundschule durchführen durfte. Ich unterrichtete eine Kleingruppe von 5 leseschwachen Schülern.
Welche Prozesse laufen beim Lesenlernen ab? Wie funktioniert überhaupt Lesen? Welche Methoden kann man beim Lesenlernen anwenden?
Diese Fragen werde ich versuchen in der Hausarbeit zu beantworten.
Hierfür gehe ich zunächst auf die drei Ebenen des Leseprozesses ein. Diese sollen einen Überblick über das Erwerben der Lesefähigkeiten geben und gliedert den Erwerb in drei Stufen.
Anschließend gehe ich auf die vier Säulen der Lesedidaktik ein. Die vier Säulen: „b? Wie funktioniert überhaupt lNoten! Vorlesen von Kinder- und Jugendliteratur", „Selbstständiges Lesen leseleichter Kinderbücher und Texte", „Unterrichtsbegleitende Diagnostik der Leseentwicklung" und „Spezifische Förderung von Teilprozessen des Lesen" dienen als Richtlinien für das Übermitteln der Lesekompetenz.
Am Ende der Hausarbeit werde ich Übungen und Anregungen für den Unterricht geben. Hierbei gehe ich vor allem auf „Übungen zur Vergegenständlichung von Sprache in der Schrift" und auf „Übungen zur Buchstabenkenntnis" ein.
2. Die drei Ebenen des Leseprozesses
Wenn man von dem Leseprozess spricht, dann spricht man von einem sehr komplexen Prozess, zu dem es verschiedene Modelle gibt. Man muss zunächst zwischen einem textgeleiteten und einem wissensgeleiteten Verarbeitungsprozess unterscheiden.
Bei textgeleiteten Modellen, auch bottum-up-Lesemodell genannt, ist der Vorgang von ganz basalen Verarbeitungsmechanismen, wie dem Wortaufbau, abhängig.
Das wissensgeleitete Modell bzw. top-down-Modell legt hingegen sehr großen Wert auf das kontextbezogene Vorwissen, wie die Entschlüsselung von Wortbedeutungen.
Beim Lesen werden so „potentielle Wortbedeutungen generiert und kontextbezogene überprüft“[1]
In den verschiedenen Modellen des Lesevorgangs, werden 3 Ebenen immer wieder aufgegriffen:
1. Die Ebene der Buchstaben- und Worterkennung mit basalen analytischen und synthetischen Teilprozessen
2. Die Ebene der syntaktischen und semantischen Analyse von Wortfolgen
3. Die Textebene in ihrem satzübergreifenden Aufbau einer kohärenten Textstruktur
Die verschiedenen Modelle unterscheiden sich im Zusammenspiel dieser Ebenen. Hier unterscheidet man das sogenannte modulare Modell von dem sogenannten interaktiv-konnektionistischen Modell.
Bei dem modularen Modell sind die beteiligten Teilsysteme beim Lesen autonom, arbeiten grundsätzlich unabhängig voneinander und höhere Teilprozesse setzen erst dann ein, wenn die Verarbeitung auf der niedrigeren Ebene abgeschlossen ist.
Wenn aber die Informationsverarbeitung auch gleichzeitig abläuft, dann spricht man von dem interaktiven-konnektionistischen Modell. Läuft diese Verarbeitung parallel ab, dann finden Rückmeldungen statt, die zu einer mentalen Repräsentation des im Text beschriebenen Sachverhaltens führen.
[...]
[1] Schriftspracherwerb und Unterricht, S. 87
- Arbeit zitieren
- Christina Schnee (Autor:in), 2012, Lesekompetenz fördern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/232071
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