Effekte des Trampolinspringens im Behindertensport. Das Trampolinspringen für Menschen mit Sehbehinderung


Hausarbeit, 2010

16 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Trampolinspringen im allgemeinen Behindertensport
1.1 Grundüberlegungen
1.2 Effekte des Trampolinspringens für Behinderte
1.3 Sicherheitsaspekte
1.4 Tuchgewöhnung bis zum Erlernen des Standsprunges

2. Trampolinspringen mit Blinden/Sehbehinderten
2.1 Definition „Blindheit“ bzw. „Sehbehinderung“
2.2 Besonderheiten beim Trampolinspringen mit Blinden und Sehbehinderten
2.3 Effekte des Trampolinspringens für Blinde und
2.4 Methodisches Erlernen des Standsprunges mit Blinden

3. Literaturverzeichnis

1. Trampolinspringen im allgemeinen Behindertensport

1.1 Grundüberlegungen

Beim Trampolinspringen mit behinderten Menschen stellt sich natürlich zunächst die Frage, ob man ausnahmslos mit allen „Gruppen“ von Behinderten diesen Sport betreiben kann oder ob gewisse Behinderungen zu einschränkend für den Trampolinsport sein könnten.

Grundsätzlich gilt, dass im Grunde alle behinderten Menschen das Trampolin nutzen können, auch wenn es gewisse Gruppen gibt, bei denen besondere Vorsicht geboten ist. So sollte zum Beispiel Menschen mit Schäden an Gelenken (vor allem an der Wirbelsäule), Epileptikern, Spastikern und Menschen mit Orientierungsschwierigkeiten große Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Des Weiteren wird nun die Frage aufgeworfen, inwieweit Übungsformen auf dem Trampolin hinsichtlich der verschiedenen Behinderungen voneinander variieren sollten.

Fakt ist, dass die Voraussetzungen auf dem Trampolin anders sind, als auf dem, von den Übenden gewohnten, festen Boden. Die verschiedenen Übungsformen lassen sich relativ schwer in Bezug auf bestimmte Behinderungsgruppen generalisieren, da es grundsätzlich auf die individuelle motorische wie psychische Verfassung des Übenden ankommt. Prinzipiell gilt: besitzt der Übende die Fähigkeit zu Springen, gibt es so gut wie keine Einschränkungen. Ansonsten sollte je nach „Leistungsstand“ beispielsweise die Tuchgewöhnungsphase länger und intensiver gestaltet werden beziehungsweise ausreichend Hilfestellung geleistet werden, bis sich der Übende sicher fühlt.

1.2 Effekte des Trampolinspringens für Behinderte

Die Effekte des Trampolinspringens für behinderte Menschen decken sich weitestgehend mit denen für nicht-behinderte. Das Trampolin eignet sich hervorragend, um „[…] den eigenen Körper rational, emotional und sozial zu erfahren“[1], sodass positive Rückschlüsse verschiedener Ebenen auf alle Übenden gezogen werden können.

Im Bereich der motorischen Effekte werden durch das Trampolinspringen Fertigkeiten wie Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Gewandtheit und Flexibilität geschult, die allesamt eine „ganzheitliche Aktivierung des Körpers“[2] zur Folge haben. Somit wird die gesamte Haltung des Körpers beansprucht und damit einhergehend das Zusammenspiel der gesamten Körpermuskulatur. Durch die Elastizität des Sprungtuches wird zudem der Gleichgewichtssinn gefördert, indem der Körper aufrecht gehalten werden muss. Das Rhythmusgefühl wird an dieser Stelle gleichermaßen angesprochen, da durch das Auf- und Abfedern eine gewisse Kontinuität entsteht, die den Körper in einen bestimmten Rhythmus bringt. In Bezug auf die Motorik lässt sich unter anderem auch eine Verbesserung des Raum-, Lage- und Tastempfindens verzeichnen, welche allesamt die Basis für eine Verbesserung des Orientierungsvermögens bilden.

Neben der Motorik wird durch das Trampolinspringen auch die Kognition positiv angesprochen, welche bei diesem Sport in verschiedene Sinnesbereiche unterteilt wird. Zum einen wird das vestibuläre System angesprochen, welches das Erfahren von Schwerkraft, Gleichgewicht und Bewegung allgemein widerspiegelt. Weiterhin hat der Trampolinsport positive Auswirkungen auf das probriozeptive System, bei dem generell Muskeln und Gelenke bewusst wahrgenommen werden. Zuletzt wird das taktile System beansprucht, welches das allgemeine Tastempfinden beschreibt. Dieses wird besonders durch den Kontakt des Übenden mit dem Sprungtuch angesprochen. Alles in allem wird so „die Konzentration, Aufmerksamkeit, [das] Gedächtnis, [die] Bewegungsvorstellung, -planung, und –durchführung gefördert.“[3]

Das Trampolinspringen hat weiterhin positive Effekte auf die Motivation des Übenden. Durch das Erfahren von Schwerelosigkeit ist generell eine große Bewegungsfreude vorprogrammiert, da eine oft ungewohnte Bewegungserfahrung vermittelt wird. Oftmals ist der Übende sehr motiviert Ängste zu überwinden, um weitere neue Erfahrungen auf dem Trampolin zu sammeln. Man spricht hier vom sogenannten „Bewegungsrausch“[4]. Erfolge, die sich beim Springen verzeichnen lassen, werden zudem konkret auf das Individuum übertragen, da der Trampolinsport alleine ausgeübt wird und somit Erfolge wie Niederlagen direkt auf die Einzelperson bezogen werden. So motivieren Erfolge umso mehr, wodurch das Selbstvertrauen und somit gleichermaßen die Willenskraft enorm gesteigert werden.

Neben den oben genannten Effekten spielt natürlich auch beim Trampolinspringen der soziale Aspekt eine große Rolle. Auch wenn sich der Übende alleine auf dem Trampolin befindet, so werden dennoch Kommunikation und Interaktion enorm geschult. Besonders in Hinblick auf die Sicherheit ist es unabdingbar, dass sich Übender und Trainer im Vorfeld auf bestimmte Vorkehrungen und Signale einigen, die in jedem Falle eingehalten werden müssen. Die Hilfestellung stellt zudem einen großen Faktor bezüglich der Kommunikation dar. Sie ist unerlässlich, um eine grundlegende Bewegungserfahrung zu vermitteln sowie das Unfallrisiko zu minimieren. Je nach Grad der Behinderung sollte zudem ohnehin eine dauernde Hilfestellung geleistet werden, um dem Übenden das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Das Trampolinspringen schult zudem das Emotionsverständnis Mitübender. Dadurch, dass jeder Springende individuell Ängste überwinden muss und Erfolge erlebt, identifizieren sich die „nicht-springenden“ mit diesen Situationen, wodurch allgemein die Interaktion verbessert wird. Dies wirkt sich wiederum positiv auf das Vertrauen bei Hilfestellungen aus, die wie erwähnt eine grundlegende Basis für das Trampolinspringen bilden.

[...]


[1] Stäbler, M. (2006). Bewegung, Spaß und Spiel auf dem Trampolin(3.unv. Aufl.) Schorndorf: Hofmann. S. 12

[2] Ebd S. 20

[3] Ebd S.21

[4] Ebd S.30

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Effekte des Trampolinspringens im Behindertensport. Das Trampolinspringen für Menschen mit Sehbehinderung
Hochschule
Universität Paderborn
Note
1,3
Autor
Jahr
2010
Seiten
16
Katalognummer
V231505
ISBN (eBook)
9783656481287
ISBN (Buch)
9783656481010
Dateigröße
606 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
trampolinspringen, behinderten, schwerpunkt, menschen
Arbeit zitieren
Jana Kutschfreund (Autor:in), 2010, Effekte des Trampolinspringens im Behindertensport. Das Trampolinspringen für Menschen mit Sehbehinderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231505

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