Die Industrielle Revolution und ihre Folgen in Deuschland

Begleiterscheinungen der neuen Wirtschaft


Facharbeit (Schule), 2006

26 Seiten, Note: 14


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die Industrielle Revolution

3 Begleiterscheinungen der neuen Wirtschaft
3.1 Der Deutsche Zollverein
3.2 Der Handel
3.3 Die Finanzierung
3.4 Die Landwirtschaft
3.5 Die technische Infrastuktur

4 Parallelen zur heutigen Zeit

5 Fazit

6 Verzeichnisse

Literatur

Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

A Anhang

1 Einleitung

Die Industrielle Revolution als Ganzes zu erfassen wird wohl nie vollstän- dig gelingen, da sie dazu viel zu komplex ist. Daher sollte der zu wählen- de Themenschwerpunkt einer Hausarbeit wie dieser einen nicht zu großen Teil der Industriellen Revolution eingrenzen.

In dieser Hausarbeit sollen aus diesem Grund nur die Begleiterscheinungen der Industriellen Revolution in Deutschland behandelt werden, die in ei- nem direkten Zusammenhang mit der sich damals entwickelnden kapitalis- tischen Wirtschaft stehen. Dies ist das erste Zwischenziel der Hausarbeit. Am Ende der Arbeit sollen die zuvor beschiebenen Begleiterscheinungen mit denen der zweiten und dritten Industriellen Revolution verglichen wer- den. Dies soll eine Antwort auf folgende Frage geben: Zwischen der ersten und zweiten, sowie der zweiten und dritten Industriellen Revolution hat die verwendete Technologie einen gewaltigen Sprung gemacht, der die jewei- lige Revolution erst einleitete. Hat das diese Entwicklung umgebende und begünstigende Umfeld dabei auch einen ähnlichen Sprung gemacht, oder blieb es seit der ersten Revolution ähnlich oder gleich? Die Beantwortung dieser Frage stellt das zweite Ziel dieser Arbeit dar.

Ganz zu Beginn der Arbeit steht eine allgemeine Beschreibung der In- dustriellen Revolution mit ihrem Ausgangspunkt in England (Kapitel 2). Danach wird zur Darstellung der Begleiterscheinungen der Revolution zu- nächst der Weg zum Deutschen Zollverein beschrieben. Danach folgen Be- schreibungen der Veränderungen im Handel (Kapitel 3.2), in der Finanzie- rung der neuen Wirtschaft (Kapitel 3.3), in der Landwirtschaft (Kapitel 3.4) und in der technischen Infrastuktur (Kapitel 3.5). Dabei ist die Liste der Gebiete, auf denen Veränderungen stattgefunden haben, nicht vollstän- dig; sie sollen lediglich einige der wichtigsten darstellen. In Kapitel 4 wird schließlich auf die eingangs gestellte Frage eingegangen und diese anhand der vorherigen Kapitel versucht zu beantworten.

2 Die Industrielle Revolution

Mit dem Begriff der Industriellen Revolution oder auch Industrialisierung[1] bezeichnet man das Phänomen der im 19. Jahrhundert stattgefundenen Umwälzungen und Strukturwandelungen. Sie gingen von England aus, umfassten später jedoch ganz Europa.

Er beschreibt jedoch nicht nur die durch die technische Innovationen aus- gelösten kapitalintensiven Fabrikgründungen, sondern umfasst auch alle damit verbundenen Prozesse:

“Sie umfaßt den durch agrarischen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Wandel ausgelösten Umbruch ganzer Gesellschaften bzw. Staaten auf dem Weg zur modernen In- dustriegesellschaft.”[2]

Da der Begriff sehr weit definiert ist, kann man ihn nur schwer zeitlich eingrenzen. Für England lässt sich das letzte Viertel des 18. Jahrhunderts als Beginn festlegen, verbunden mit der Erfindung der Dampfmaschine durch James Watt 1769. In Deutschland legt Hubert Kiesewetter das En- de der Herrschaft Napoleons im Jahre 1815 als Beginn der Industriellen Revolution fest, während er das Ende am Beginn des ersten Weltkrieges 1914 festmacht. Diese Grenzen gelten jedoch nur für die erste Industrielle Revolution, denn auch die Automatisierung in der Industrie und die Mikro- prozessortechnologie werden als zweite bzw. dritte Industrielle Revolution bezeichnet.

Wie schon erwähnt ging die Industrialisierung von England aus. Hier hatte sich im Laufe der Jahre ein grosser Reichtum der Kaufleute angesammelt, der als Finanzierungsgrundlage für die durch die neue Technologie (u.a. der Dampfmaschine oder automatischen Webstühle) ermöglichten Fabri- ken diente. Durch den zunehmenden Bau von Fabriken wurde England bald das industriell am weitesten entwickelte Land in Europa.

Mit den Fabriken änderten sich auch die Arbeitsbedingungen: Arbeitete man früher zu Hause (Heimarbeit), su wurde nun in Fabriken gearbeitet. Dies führte auch zu einer Migration der Arbeiter vom Land in die Städte; es

entstanden Ballungsräume, welche jedoch den grossen Mengen der woh- nungssuchenden Arbeiter nicht gewachsen waren. Dies war jedoch nicht die einzige soziale Veränderung: Durch ein sehr grosses Angebot an Arbei- tern waren die Löhne sehr niedrig. Den Arbeitern ging es dementsprechend schlecht; um ihre Familien zu versorgen, war es oft nötig, dass auch Frau- en und (teilweise sehr junge) Kinder arbeiten gehen mussten. Es musste oftmals 16 Stunden am Tag gearbeitet werden, während es keinerlei ge- setzlichen Arbeiterschutz gab.

Diese sozialen Missstände waren Grund für die Stellung der soziale Frage: Nicht nur die am stärksten betroffenen Arbeiter, sondern auch das aufge- klärte Bürgertum übte Kritik an den durch wirtschaftliche Ausbeutung und die Machtlosigkeit der Politik ausgelösten sozialen Ungerechtigkeit. Zwei der wichtigsten Kritiker der sozialen Missstände waren Karl Marx (1818- 1883) sowie Friedrich Engels (1820-1895). Sie veröffentlichen 1848 ge- meinsam das ”Kommunistische Manifest“, Marx 1867 ”Das Kapital“. In diesen Werken entwickeln sie eine neue, zu der Damaligen unterschiedli- che Weltanschauung und dabei eine neue ökonomische Gesellschaftstheo- rie. Als Ausweg aus den sozialen Missständen wird im Zuge der Revoluti- on der Lohnarbeiter die Errichtung einer Diktatur derselbigen beschrieben. In dem System solle der gesamte Besitz allen dem System zugehörigen Menschen gehören, um eine ungerechte Besitzverteilung zu überwinden. Vor allem aufgrund dieser Thesen schlossen sich die Arbeiter bald zu Ar- beiterbewegungen zusammen und erkannten, dass sie ihre Arbeitgeber mit

z.B. Streiks unter Druck setzen konnten, um ihre Forderung nach mehr sozialer Gerechtigkeit durchzusetzen. Aus dieser Bewegung entwickelten sich Gewerkschaften und schließlich auch Parteien, deren Ziel die Verbes- serung der Missstände war.

Die Regierungen reagierten auf die Arbeiterbewegungen, indem sie mehr Sozialpolitik betrieben. Vorreiter auf diesem Gebiet war das Deutsche Reich mit Otto von Bismarck.

Doch das Deutsche Reich war nicht immer Spitzenreiter in seiner indus- triellen Entwicklung. So hinderten der typisch deutsche Partikularismus und die daraus entstandenen Konflikte die deutschen Einzelstaaten in ih- rer Industrialisierung. Eine andere typische Eigenschaft der Industriellen Revolution in Deutschland war die ungleichmäßige Verteilung der Ent-

[...]


[1] Nach Hubert Kiesewetter sind die inhaltlichen Unterschiede dieser Begriffe klein; daher werde auch ich sie ohne Unterscheidung verwenden. Vgl. [Kie04, S. 16 ff].

[2] Siehe [Kie04, S. 19].

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Die Industrielle Revolution und ihre Folgen in Deuschland
Untertitel
Begleiterscheinungen der neuen Wirtschaft
Note
14
Autor
Jahr
2006
Seiten
26
Katalognummer
V231069
ISBN (eBook)
9783656465089
ISBN (Buch)
9783656468707
Dateigröße
2107 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Industrielle Revolution, Deutschland, Wirtschaft
Arbeit zitieren
Matthias Schnaubelt (Autor:in), 2006, Die Industrielle Revolution und ihre Folgen in Deuschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/231069

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