Geteiltes Leid ist halbes Leid? Eine empirische Untersuchung zum Einfluss des sozialen Netzwerkes auf das Mortalitätsrisiko unter Berücksichtigung der Stressexposition


Diplomarbeit, 2002

84 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 EINLEITUNG
1.1 EINFÜHRUNG IN DIE THEMATIK
1.2 FRAGESTELLUNG UND AUFBAU DER ARBEIT

2 THEORETISCHER FORSCHUNGSSTAND
2.1 DIE DIREKTEFFEKT-THESE: BEZIEHUNGEN UND SOZIALE NETZWERKE ALS EINFLUSSFAKTOREN DES MORTALITÄTSRISIKOS
2.1.1 Inhaltliche Typologie sozialer Unterstützung
2.1.2 Merkmale und Qualität von Beziehungen und Netzwerken
2.2 STRESS ALS EINFLUSSFAKTOR DES MORTALITÄTSRISIKOS
2.3 DIE PUFFEREFFEKT-THESE: SOZIALE NETZWERKE UND STRESS ALS INTERAGIERENDE EINFLUSSFAKTOREN DES MORTALITÄTSRISIKOS
2.3.1 Wahrnehmung von Stress als Belastung
2.3.2 Umgang mit Stress
2.3.3 Ansatzpunkte sozialer Unterstützung in stressvollen Situationen
2.4 ZUSAMMENFASSUNG

3 EMPIRISCHER FORSCHUNGSSTAND
3.1 STAND DER FORSCHUNG HINSICHTLICH SOZIALER NETZWERKE ALS EINFLUSSFAKTOREN DES MORTALITÄTSRISIKOS (DIREKTEFFEKT-THESE)
3.2 STAND DER FORSCHUNG HINSICHTLICH SOZIALER NETZWERKE UND STRESS ALS INTERAGIERENDE EINFLUSSFAKTOREN DES MORTALITÄTSRISIKOS (PUFFEREFFEKT- THESE)
3.3 ZUSAMMENFASSUNG

4 DATEN UND METHODE
4.1 DATENGRUNDLAGE UND DATENBESCHRÄNKUNG
4.2 OPERATIONALISIERUNGEN
4.3 METHODEN

5 EMPIRISCHE ERGEBNISSE
5.1 DESKRIPTIVE ANALYSE
5.1.1 Überlebensstatus nach vorhandenen Netzwerkressourcen
5.1.2 Überlebensstatus nach der Stressexposition
5.1.3 Überlebensstatus nach vorhandenen Netzwerkressourcen und Stressexposition
5.2 ERGEBNISSE DER EREIGNISDATENANALYSE
5.2.1 Der Einfluss von Netzwerkstrukturen und Stress auf das Mortalitätsrisiko und die empirische Überprüfung der Direkteffekt-These
5.2.2 Der Einfluss der Interaktionen von Netzwerken und Stress auf das Mortalitätsrisiko und die empirische Überprüfung der Puffereffekt-These

6 DISKUSSION

7 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK

8 LITERATUR

ANHANG

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Überlebensstatus nach Netzwerkgrößengruppen bzw. Netzwerkindexwert, Männer (in %)

Tabelle 2: Überlebensstatus nach Stressintensität des Stressindexes, Männer (in %)

Tabelle 3: Überlebensstatus nach Stressintensität der einzelnen Stressdimensionen, Männer (in %)

Tabelle 4: Überlebensstatus nach Netzwerkgrößengruppen bzw. Netzwerkindexwert und Stressintensität des Stressindexes, Männer (in %)

Tabelle 5: Überlebensstatus nach funktionaler Netzwerkgröße und Stressintensität der jeweiligen Stressdimensionen, Männer (in %)

Tabelle 6: Überlebensstatus nach struktureller Netzwerkgröße und Stressintensität der jeweiligen Stressdimensionen, Männer (in %)

Tabelle 7: Überlebensstatus nach Social Network Index und Stressintensität der jeweiligen Stressdimensionen, Männer (in %)

Tabelle 8: Einfluss von Netzwerkstrukturen und Stress auf das Mortalitätsrisiko von Männern unter Kontrolle des Alters (relative Risiken)

Tabelle 9: Einfluss von Netzwerkstrukturen und Stressdimensionen auf das Mortalitätsrisiko von Männern unter Kontrolle des Alters (relative Risiken)

Tabelle 10: Interaktionseffekte zwischen Netzwerkeinflüssen und Stressindex (relative Risiken)

Tabelle 11: Interaktionseffekte zwischen Netzwerkeinflüssen und Stressindikatoren (relative Risiken)

Tabelle A1: Verteilung der Probanden nach Überlebensstatus auf die Netzwerkgrößengruppen bzw. Netzwerkindexwert, Männer (in %)

Tabelle A2: Verteilung der Probanden nach Überlebensstatus auf die Intensität des Stressindexes, Männer (in %)

Tabelle A3: Verteilung der Probanden nach Überlebensstatus auf die Stressintensitäten der einzelnen Stressdimensionen, Männer (in %)

Tabelle A4: Ladungsmuster der fünf Stressdimensionen

Tabelle A5: Korrelationsmatrix der fünf Stressdimensionen

Tabelle A6: Einfluss von Stress auf das Mortalitätsrisiko von Männern unter Kontrolle

des Alters: Stress-Index versus Stress-Dummies (relative Risiken)

Tabelle A7: Einfluss von Netzwerkstrukturen und Stressdimensionen auf das Mortalitätsrisiko von Männern unter Kontrolle des Alters (relative Risiken)

Verzeichnis der Abbildung und Übersichten

Abbildung 1: Modell zur Veranschaulichung der Direkteffekt- und Puffereffekt- These

Übersicht 1: Bewältigungsstrategien und Ansatzpunkte sozialer Unterstützung

Übersicht 2: Studien zum Einfluss sozialer Netzwerkstruktur und Stressexposition auf die Mortalität

Übersicht 3: Zur Operationalisierung verwendete Variablen

1 Einleitung

1.1 Einführung in die Thematik

Seit einigen Jahrzehnten ist1 die Rolle des sozialen Netzwerkes in Bezug auf das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko Gegenstand des Interesses. So ist der Einfluss sozialer Netzwerke sowohl auf die psychische als auch körperliche Gesundheit empirisch belegt (Cohen/Wills 1985: 322 ff.; Wills 1997: 169 f.; Hibbard/Pope 1993: 217). Ebenfalls wurde in internationalen Studien nachgewiesen, dass diese sozialen Netzwerke auch einen Effekt auf das Mortalitätsrisiko ausüben (Baumann et al. 1998; Blazer 1982; Berkman/Syme 1979; Sugisawa/Liang/Liu 1994). Demgemäß haben sowohl Alleinlebende als auch einsame und sozial isolierte Personen unter sonst gleichen Bedingungen ein höheres Mortalitätsrisiko als Personen, die sozial integriert sind und über ein großes soziales Netzwerk verfügen (Baumann/Filipiak/Stieber et al. 1998: 184; Penninx et al. 1997: 510).

Generell kann man die Wirkungsweisen des sozialen Netzwerkes auf das Mortalitätsrisiko so beschreiben, „that a lack of positive social relationships leads to negative psychological states such as anxiety or depression. In turn, these psychological states may ultimately influence physical health either through a direct effect on physiological processes that influence susceptibility to disease or through behavioral patterns that increase risk for disease and mortality” (Cohen/Wills 1985: 311). An dieser Stelle wird deutlich, dass das Netzwerk in erster Linie das psychische Wohlbefinden einer Person beeinflusst, indem diese Person durch positive soziale Beziehungen Unterstützung erfährt. Über die Beeinflussung des Wohlbefindens und über weitere verschiedene Mechanismen der sozialen Unterstützung wirkt so das soziale Netzwerk auf das Risiko zu erkranken oder zu sterben.

Doch üben diese Beziehungen immer einen positiven Effekt aus oder greifen sie nur dann unterstützend ein, wenn das psychische Wohlbefinden durch belastende Situationen beeinträchtigt werden könnte? Diese Frage wurde in der Literatur schon häufig als Direkteffekt- versus Puffereffekt-These diskutiert und auch in verschiedenen Studien überprüft (Wilcox 1981; Cohen/Teresi/Holmes 1986; Falk et al. 1992; Baker/Israel/Schurman 1996). Hierbei bezieht sich die Direkteffekt-These nur auf die Größe des Netzwerkes unabhängig von der Stressexposition; die Puffereffekt-These besagt hingegen, dass das soziale Netzwerk nur dann greift, wenn sich eine Person in einer stressvollen Lebenssituation befindet (Cohen/Wills 1985: 310).

Gemäß vieler Erhebungen und Befragungen fühlt sich ein großer Anteil von Menschen durch Stress fast täglich belastet. Sowohl alte als auch junge Menschen sind davon im privaten sowie im beruflichen Bereich betroffen: „Arbeiter, Angestellte und Manager in Betrieben, Mütter, Polizisten, Krankenschwestern, Ärzte, Lehrer. Kaum ein Beruf ist ausgenommen“ (Tausch 1996: 12). Doch ist es für ein Individuum generell eher vorteilhaft, wenn es durch Angehörige der Familie, Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen durch Gespräche und Zuwendungen seelischen Halt und Unterstützung erhält, oder nur während belastenden Lebenssituationen?

1.2 Fragestellung und Aufbau der Arbeit

In der vorliegenden Arbeit soll untersucht werden, inwiefern allein das soziale Netzwerk das Mortalitätsrisiko beeinflusst (1. Haupteffekt), bzw. ob die Direkteffekt-These verifiziert werden kann. Des Weiteren soll getrennt von der ersten Untersuchung der Effekt von Stress auf das Risiko zu sterben überprüft werden (2. Haupteffekt). Als dritter Aspekt wird der Interaktionseffekt zwischen sozialem Netzwerk und Stress im Hinblick auf das Mortalitätsrisiko analysiert, d.h. die Auswirkungen, wenn Stress und soziales Netzwerk in Kombination berücksichtigt werden. Dies entspricht der Überprüfung der Puffereffekt- These.

Da jedoch Messungen des sozialen Netzwerkes nur eine geringe Konsistenz aufweisen (Berkman 1985: 246) und es auch keine einheitliche Definition der Netzwerkoperationalisierung gibt, sollen in dieser Arbeit dreierlei Typen des sozialen Netzwerkes gebildet und in die Berechnungen miteinbezogen werden. Des Weiteren sollen zwei Arten der Stressoperationalisierung in der Modellbildung verwendet werden, da es auch hier kein anerkanntes Messinstrument in Bezug auf dauerhaften Stress gibt.

Um die für diese Untersuchung relevanten Begrifflichkeiten zu definieren, wird in Kapitel 2 zunächst der Rahmen der Analysen theoretisch und konzeptionell abgesteckt und die theoretischen Hintergründe beschrieben. Dazu wird zunächst als erster Haupteffekt die Direkteffekt-These dargestellt (Kapitel 2.1) und in diesem Zusammenhang die inhaltliche Typologie sozialer Unterstützung (Kapitel 2.1.1) sowie Merkmale und Qualität von Beziehungen und Netzwerken (Kapitel 2.1.2) erläutert. Als nächstes werden in Kapitel 2.2 zur Verdeutlichung des zweiten Haupteffektes verschiedene Konzepte von Stress vorgestellt und eine für diese Arbeit gültige Definition von Stress gegeben. Danach wird in Kapitel 2.3 die Puffereffekt-These beschrieben, die auf den Interaktionseffekt zwischen sozialem Netzwerk und Stress abhebt. Hierbei wird auch auf die Wahrnehmung von Stress als Belastung (Kapitel 2.3.1), auf den Umgang mit Stress (Kapitel 2.3.2) und auf Ansatzpunkte sozialer Unterstützung in stressvollen Situationen (Kapitel 2.3.3) eingegangen. Es soll in diesen Kapiteln geklärt werden, wie Belastungen wirken, wie wahrgenommene Belastungen bewältigt werden und wo soziale Unterstützung in das Bewältigungsgeschehen eingreift.

Kapitel 3 gibt einen Überblick über den bisherigen Stand der Forschung bezüglich der Einflüsse von sozialem Netzwerk und Stress auf das Mortalitätsrisiko. Hier soll gezeigt werden, wie in den bisherigen Studien soziales Netzwerk und Stress operationalisiert werden und zu welchen Ergebnissen dies geführt hat.

Nach Beschreibung der verwendeten Daten und Methoden (Kapitel 4.1 bzw. 4.3) und der zur Operationalisierung verwendeten relevanten Variablen (Kapitel 4.2), werden die Ergebnisse der Analysen vorgestellt (Kapitel 5). Zunächst werden die deskriptiven Befunde (Kapitel 5.1), dann die Resultate der Ereignisanalyse (Kapitel 5.2) vorgestellt und diskutiert (Kapitel 6). Abschließend wird ein Resümee und ein Ausblick gegeben (Kapitel 7). 2

2 Theoretischer Forschungsstand

Im Folgendem werden die der Untersuchung zugrundeliegenden theoretischen Ansätze bezüglich der Direkteffekt- und der Puffereffekt-These vorgestellt. Hierzu werden die Konzepte und Wirkungsmechanismen des sozialen Netzwerkes und des Stresses ausführlich erläutert und Begrifflichkeiten festgelegt.

2.1 Die Direkteffekt-These: Beziehungen und soziale Netzwerke als Einflussfaktoren des Mortalitätsrisikos

Auch wenn das soziale Netzwerk ein gebräuchlicher und somit eindeutiger Begriff zu sein scheint, soll zunächst erläutert werden, was genau darunter zu verstehen ist. Das soziale Netzwerk kann man allgemein als „spezifische Mengen von Verbindungen zwischen sozialen Akteuren“ (Diewald 1991: 60) definieren und im Hinblick auf den jeweiligen Untersuchungszusammenhang näher spezifizieren.

Im Kontext dieser Arbeit möchte ich mich auf die spezielle Perspektive persönlicher sozialer Netzwerke beschränken, d.h. auf die Gesamtheit sozialer Beziehungen einer Person. Dieses soziale Netzwerk besteht in der Regel aus Familienbeziehungen, Beziehungen zu Freunden und Bekannten (Shye et al. 1995: 938; Falk/Hanson/Isacsson et al. 1992: 1137; Seeman et al. 1987: 716) und Kontakte zu Arbeitskollegen oder anderen Mitgliedern eines Vereines oder Gruppe, der man angehört.

Nachdem nun erläutert wurde, was unter einem sozialem Netzwerk verstanden werden soll, kann nun die Direkteffekt-These dargelegt werden.

Die Direkteffekt-These besagt, „that social resources have a beneficial effect irrespective of whether persons are under stress“ (Cohen/Wills 1985: 310). Dieser Ansatz geht davon aus, dass soziale Beziehungen immer, d.h. unabhängig vom Grad an vorhandenem Stress, einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden einer Person ausüben. Hierbei ist allein die Größe des Netzwerkes und weniger die Qualität der Beziehungen ausschlaggebend. „In this approach, information on the quality of the relationships is not acquired because the goal is to determine the total number of social connections and, by inference, the person’s level of integration in the community“ (Wills 1997: 168).

Auf die Bedeutung sozialer Integration machte schon Durkheim in seinen Überlegungen zum egoistischen Selbstmord aufmerksam: „Schließlich findet in jeder ineinander verflochtenen und lebendigen Gemeinschaft ein ständiger Ideen- und Empfindungsaustausch von allen zu einem, von einem zu allen statt, und es gibt eine Art moralischer Unterstützung, die den einzelnen, statt ihn auf sich selbst zurückzuwerfen, an den kollektiven Kräften teilhaben läßt und ihn dadurch stärkt, wenn er sich am Ende fühlt“ (Durkheim 1983: 233).

An diesem Punkt gelangt man zu einer wichtigen Funktion des sozialen Netzwerkes: der sozialen Unterstützung. Da man jedoch verschiedene Arten der Unterstützung unterscheiden kann, möchte ich diese im folgendem Unterkapitel vorstellen und deren Wirkungsweisen näher erläutern. Daraufhin werden Merkmale und Qualität von sozialen Netzwerken beschrieben, weil verschiedene Eigenschaften von Netzwerken und Beziehungen für gewisse Formen der sozialen Unterstützung unterschiedlich geeignet sind.

2.1.1 Inhaltliche Typologie sozialer Unterstützung

„Social support is defined as information leading the subject to believe that he is cared for and loved, esteemed, and a member of a network of mutual obligations“ (Cobb 1976: 300). Cohen und Wills (1985: 313) unterscheiden zwischen vier Arten der sozialen Unterstützung, nämlich zwischen (1) emotionaler, (2) instrumenteller, (3) informeller und (4) diffuser Unterstützung.

(1) Emotionale Unterstützung. Hiermit ist das Vorhandensein von Personen gemeint, welchen man vertrauen und Gefühle und Probleme teilen kann (Wills 1997: 168). Dazu gehört auch, dass soziale Netzwerke basale emotionale Bedürfnisse befriedigen wie etwa soziale Integration, Selbstvertrauen, Bestätigung, Wertschätzung und Intimität (Cohen/Wills 1985: 313; Hibbard/Pope 1993: 218; Shye/Mullooly/Freeborn et al. 1995:935; Steinkamp 1993: 116).3 Zum einen vermittelt emotionale Unterstützung ein Zugehörigkeitsbewusstsein, d.h. dass man in ein Netzwerk wechselseitiger Verpflichtung und Kommunikation integriert ist. Zum anderen besteht die Unterstützung darin, „eine Person zu ermutigen, sie gegen Ängste und Hilflosigkeitsgefühle zu schützen und so zur „Wiedergewinnung des seelischen Gleichgewichts“ beizutragen“ (Diewald 1991: 75). Das psychische Wohlbefinden einer Person ist wiederum dadurch ausschlaggebend für den Gesundheitszustand, da es direkt im Körper physiologische Prozesse hervorruft, die die Empfänglichkeit von Krankheiten beeinflussen. Aber auch indirekt kann die psychische Verfassung über Verhaltensmuster (wie z.B. übermäßiger Zigaretten- oder Alkoholkonsum) das Risiko zu erkranken oder zu sterben beeinflussen (Cohen/Wills 1985: 311).

(2) Instrumentelle Unterstützung4 „is the provision of financial aid, material resources, and needed services“ (Cohen/Wills 1985: 313). Darunter fallen neben materieller Unterstützung (zur Verfügungsstellen von Geld, Gegenständen oder Räumlichkeiten) auch Arbeitshilfen (wie z.B. Hilfe bei Umzügen, Renovierungen, Hausarbeit und Kinderbetreuung) (Wills 1997: 168; Diewald 1991: 70 ff.). Instrumentelle Unterstützung kann dadurch helfen, Stress zu verringern, indem materielle Probleme direkt gelöst werden und indem die betroffene Person durch gezielte Arbeitshilfen entlastet wird (Cohen/Wills 1985: 313). Verfügt eine Person über eine geringere Anzahl an Bezugspersonen, bedeutet dies eine geringere Bereitstellung instrumenteller oder finanzieller Hilfeleistungen und somit höhere Belastung, die sich in einem schlechteren Gesundheitszustand widerspiegeln kann.

(3) Informationelle Unterstützung „is help in defining , understanding, and coping with problematic events“ (Cohen/Wills 1985: 313)5. Einerseits fallen darunter sachbezogene Informationen im Sinne von praktischem Wissen oder von Auskünften wie beispielsweise Informationen über freie Arbeitsplätze, die Qualität von Ärzten und Möglichkeiten zu Vorsorgeuntersuchungen (Diewald 1991: 72; Wills 1997: 168). Andererseits sind hierunter auch Ratschläge zu verstehen, die entweder einem eher sachlichem oder auch persönlichem Bereich zu zuordnen sind (Diewald 1991:73). Folglich könnte sich eine geringe Netzwerkgröße deshalb nachteilig auf das Risiko zu erkranken oder zu sterben auswirken, weil mit wenigen engen Beziehungen auch ein geringeres Wissen über medizinische Sachverhalte und den Zugang zu formeller Gesundheitsversorgung verbunden ist (Baumann/Filipiak/Stieber et al. 1998: 191; Shye/Mullooly/Freeborn et al. 1995: 935 f.).

(4) Diffuse Unterstützung ist nach Cohen et al. (1985) eine weitere Dimension sozialer Unterstützung. Dazu zählen sie beispielsweise Freundschaft, durch die man mit anderen seine Freizeit verbringt und etwas gemeinsam unternimmt. Dies könnte deshalb Stress reduzieren, indem das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und nach Kontakten mit anderen befriedigt wird, und dadurch, dass man anderen hilft, diese von ihren Sorgen abzulenken, und man somit eine positive seelische Verfassung ermöglicht (Cohen/Wills 1985: 313). „Gemeinsame Unternehmungen mit anderen Menschen wie zum Beispiel gegenseitige Besuche, Parties, Ausgehen etc. sind Aktivitäten, die mit Spaß verbunden sind. Sie können deshalb zu sozialer Unterstützung gezählt werden, weil sie allgemein zu einer positiven Gemütslage beitragen [...]. Sie können sogar gezielt als Bewältigungsstrategie eingesetzt werden, um eine Person aus der Isolation oder einer depressiven Stimmung herauszureißen“ (Diewald 1991: 73).

Nachdem nun die gebräuchlichsten Unterstützungsarten des sozialen Netzwerkes und deren Wirkungsweisen erläutert wurden, sollen im Folgenden Merkmale und Qualität von sozialen Netzwerken beschrieben werden, da diese oben beschriebenen Funktionen auf unterschiedliche Eigenschaften von Netzwerken und Beziehungen zurückgreifen.

2.1.2 Merkmale und Qualität von Beziehungen und Netzwerken

Zunächst kann man zwischen einer funktionalen und einer strukturellen Betrachtungsweise von Netzwerken differenzieren. „Functional measures are those that directly assess the extent to which these relationships may provide particular functions“ (Cohen/Wills 1985: 315). Ziel der Berücksichtigung der funktionalen Eigenschaften von Netzwerken ist, den Umfang der Beziehungen festzustellen, von denen eine Person weiß, dass diese ihr je nach Bedarf soziale Unterstützung6 gewähren (Wills 1997: 168). Dies bedeutet, dass in der funktionalen Perspektive erst die beobachtbaren Transaktionen oder die Wahrnehmung bestimmter Inhalte sozialer Unterstützung als soziale Unterstützung angesehen werden.

„Von einer strukturellen Perspektive sozialer Unterstützung kann dann gesprochen werden, wenn bereits das bloße Vorhandensein bestimmter Beziehungsformen (Ehebeziehung, Existenz naher Verwandter, von Freunden etc.) [...] mit sozialer Unterstützung gleichgesetzt werden“ (Diewald 1991: 78). Die Anzahl vorhandener Nach den Definitionen und Erläuterungen aus dem Kapitel 2.1.1 Beziehungen unabhängig von deren Intensität und Qualität, d.h. nur die Struktur des Netzwerkes, spiegelt die Integration in eine Gemeinschaft wider (Cohen/Wills 1985: 314; Wills 1997: 168). Unabhängig von konkreten Belastungen und darauf erfolgenden konkreten Unterstützungsleistungen werden soziale Beziehungen als Ressourcen angesehen, die generell alltägliche Dinge und die Problembewältigung erleichtern (Diewald 1991: 78).

Des Weiteren kann man zwischen gezielter (bewusster) und latenter (unbewusster) sozialer Unterstützung unterscheiden. Diese Unterscheidung geht in die ähnliche Richtung wie die obige Differenzierung zwischen funktionaler und struktureller Betrachtungsweisen von sozialen Netzwerken. Unter gezielter sozialer Unterstützung ist zu verstehen, dass eine Person als Reaktion auf ihre konkrete Probleme mehr oder weniger zeitlich begrenzt unterstützt wird, was sowohl vom Empfänger als auch vom Bereitsteller der Unterstützung bewusst wahrgenommen wird. Dieses gezielte Unterstützungsverhalten wird vor allem mit der Puffereffekt-These, d.h. wenn Stresssituationen vorliegen, in Zusammenhang gebracht (Diewald 1991: 82).

Latente soziale Unterstützung ist eine eher unbewusste Unterstützung durch das Vorhandensein dauerhafter interpersoneller Beziehungen unabhängig von spezifischen Belastungssituationen. Bewusst wird deren Wirkung meist erst dann, wenn diese beständige Unterstützung plötzlich fehlt. Auf diese latente Art der Unterstützung wird in der Direkteffekt-These Bezug genommen (Diewald 1991: 82).

Als weiteres Charakteristikum sozialer Netzwerke kann man dessen Differenzierung in starke und schwache Beziehungen nennen. Als starke soziale Beziehungen („strong ties“) gelten beispielsweise Familienbeziehungen, Beziehungen zu Freunden und Bekannten (Shye/Mullooly/Freeborn et al. 1995: 938; Falk/Hanson/Isacsson et al. 1992: 1137; Seeman/Kaplan/Knudsen et al. 1987: 716) und als schwache soziale Beziehungen („weak ties“) z.B. Arbeitskollegen oder andere Mitglieder eines Vereines oder Gruppe, der man angehört. „ „Schwache“ Beziehungen sind im Gegensatz zu „starken“ Beziehungen dadurch gekennzeichnet, dass sie weniger zeitintensiv sind, mit einem geringerem emotionalem Engagement verbunden sind, nicht intim und wenig multiplex sind“ (Diewald 1991: 101). Dahingegen ist die Vermittlung tieferer Gefühle wie Geborgenheit und Zuneigung ein Bereich starker Beziehungen. „Aber auch zeitaufwendige und dauerhafte Formen der sozialen Unterstützung wie umfangreiche Arbeitshilfen und Pflegeleistungen sowie die motivationale Unterstützung sind in starken Beziehungen eher zu Hause als in schwachen“ (Diewald 1991: 102).

2.2 Stress als Einflussfaktor des Mortalitätsrisikos

Trotz nunmehr jahrzehntelanger Forschung bezüglich Stress und Morbidität bzw. Mortalität gibt es noch nicht das überzeugende und eine vorherrschende Stellung einnehmende Konzept des Stresses (Kasl 1996: 13; Steptoe 1997: 174), sondern nur verschiedene nebeneinander mit unterschiedlichen Kernpunkten. Abhängig vom entsprechendem Forschungsschwerpunkt differenziert Kasl (1996: 14 f.) zwischen fünf verschiedenen Ansätzen von Stress:

(1) Stress ist ein umgebungsbedingter Zustand, der von Stressoren hervorgerufen wird. Diese Stressoren können objektiv definiert und gemessen werden.
(2) Stress ist eine subjektive Wahrnehmung oder Bewertung eines umgebungsbedingten Zustandes. Die Bedeutung eines solchen Stressors wird folglich von Individuum zu Individuum variieren.
(3) Stress ist eine besondere Antwort oder Reaktion mit einer Vielzahl an gesundheitsrelevanten Auswirkungen. Dazu zählen psychophysiologische Symptome, eine bedrückte und gereizte Gemütslage sowie spezielle Zustände von Krankheiten.
(4) Stress ist eine besondere Bedingung, die umgebungsbedingte mit persönlichen Charakteristika verbindet. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, inwiefern ein Individuum seinen umgebungsbedingten Anforderungen entsprechen kann.
(5) Stress ist ein Prozess, der Komponenten wie Bewertung, den Umgang mit Stress und Wiederbewertung umfasst und nicht objektiv gemessen werden kann.

In dieser Arbeit sei Stress auf obigen fünf Konzepten aufbauend, aber allgemeiner definiert als ein Muster spezifischer und unspezifischer Reaktionen eines Organismus auf Reizereignisse, die sein Gleichgewicht stören, Anpassungsleistungen erfordern und seine Fähigkeit zur Bewältigung beanspruchen oder überschreiten (Adler et al. 1994: 19; Gerhardt 1991: 209). Tritt Stress kumulativ und / oder massiv auf, kann diese Anpassungsleistung möglicherweise nicht erbracht werden (Biener 1993: 170 f.).

In klassischen Stressstudien wird häufig zwischen Eu- und Disstress unterschieden. Von Eustress (eu = griechisch „gut, wohl“) wird im Zusammenhang mit freudiger und kurzfristiger Aufregung gesprochen, wie sie beispielsweise Sprinter direkt vor dem Startschuss erleben oder das Lampenfieber vor einem Vortrag oder Auftritt (Henry/Stephens 1977: 5). „Der Eustreß treibt uns vorwärts, spornt uns an, ermöglicht Leistungen; ohne ihn wären die Fortschritte der Menschheit kaum denkbar“ (Biener 1993: 76). Es ist eine Art von lebensförderndem positivem Stress, „what gives zest to life. It is associated with every sort of effort and is indeed nothing to be avoided. Distress, on the other hand, [is] [...] associated with the unfulfilled need for achievement and with deprivation“ (Henry/Stephens 1977: 5). Bei dem Disstress (Dysstreß, dys = griechisch „schlecht“) (Biener 1993: 171) handelt es sich um lebensbedrohenden negativen Stress, der überfordert, überlastet, die Leistungsfähigkeit einschränkt, krank macht und zu psychosomatischen Störungen führt (Biener 1993: 76). Biener (1993: 76 f.) erhielt bei einer Befragung von 546 Frauen im Alter von 20 bis 65 Jahren in der Nordschweiz bezüglich Begründungen zur Frage, ob es positiven bzw. negativen Stress gibt, einige bemerkenswerte Antworten. Einige Begründungen für einen positiven Stress lauten: „ „Streß bedeutet produktives Arbeiten - keine Langeweile - man ist ausgefüllt - man bleibt vital - man erhält sich jung - zirkulationsfördernd - man wird gefordert - bringt Befriedigung“. Einige bemerkenswerte Begründungen für negativen Streß lauten: „Streß ist nie gut - Streß in jeder Form schadet - Streß führt immer zu Verkrampfung - schlechter Streß ist der, den man nicht verarbeiten kann - wenn Ausgleich fehlt - die Nerven aufreibend - Störungen für Herz und Kreislauf““ (Biener 1993: 76 f.). Anhand obiger Ausführungen kann man vermuten, dass es nicht der Stress generell ist, sondern nur der Disstress, der zu erhöhtem Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko führt.

Allen Stresssituationen ist gemeinsam, dass sie mit Gefühlen und Empfindungen wie Spannung, Unruhe und Angst verbunden sind. Dabei werden körperliche Reaktionen wie die Zunahme von Puls und Blutdruck und Hormonveränderungen hervorgerufen. Manche Auswirkungen dieser körperlichen Veränderungen wie z.B. Schweißausbruch, Zittern und Muskelspannungen kann die betroffene Person selber wahrnehmen (Tausch 1996: 17). Solche Stresssymptome können sowohl psychischer als auch physischer Art sein. Psychische Symptome von Stress können Nervosität, innere Unruhe, Angstzustände, Konzentrationsstörungen, Erinnerungsblockaden und mangelndes Selbstvertrauen sein, um nur einige zu nennen. Als physische Stresssymptome können Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Kreislauferkrankungen, Infarkt, Hautausschläge, Tablettensucht, Schlafstörungen und körperliche Erkrankungen ohne deutliche Ursachen genannt werden (Biener 1993: 171). Diese unangenehmen Empfindungen und körperlichen Vorgänge treten immer dann auf, wenn ein Ereignis oder eine Situation als einschränkend oder bedrohlich für das eigene Wohlbefinden wahrgenommen bzw. eingeschätzt wird. Hierbei schlägt sich der empfundene Stress sowohl in Gefühlen, Körperempfindungen und Gedanken als auch im Verhalten und in Handlungen nieder (Tausch 1996: 16 f.).

Jedoch unterscheiden sich Stresssituationen durch ihre Ursache und ihre zeitliche Dauer. „In general, stress which is related to events ought to be distinguished from stress which originates in permanent structural strain“ (Schienstock 1985: 130). Als Ereignisse sind hierbei jegliche Umstände gemeint, deren Auftreten basale Lebensgewohnheiten eines Individuums verändern (Wilcox 1981: 372). Hierzu zählen beispielsweise Ehescheidung, Trauerfall und Arbeitsplatzverlust, um nur einige kritische Lebensereignisse7 zu nennen (Holmes/Rahe 1967: 216; Cohen/Wills 1985: 314; Tausch 1996: 30 ff.). Zur Messung von permanentem Stress werden häufig Belastungen am Arbeitsplatz herangezogen, wie beispielsweise Bedingungen der Umgebung wie Lärm und Temperatur, Arbeitszeiten und psychische Belastungen wie Überforderungen und Unsicherheit hinsichtlich Informationen (Schienstock 1985: 130). Des Weiteren kann man zwischen Stressoren, d.h. Stressursachen, die Stressreaktionen auslösen, auf beruflicher und auf privater Ebene differenzieren. Als beruflich bedingte Stressoren können beispielsweise Arbeitsüberlastung, drohende Kündigung, Überforderung, Unterforderung, Stellenwechsel, Pensionierung, Differenzen mit Arbeitskollegen oder Vorgesetzten, Arbeitslosigkeit und Anerkennungsmangel angesehen werden. Stressoren auf privater Ebene können beispielsweise Schulden, Reisen, Eheprobleme, Scheidung, Prüfungen, Heirat, Schwangerschaft und Festtage sein (Biener 1993: 171).

Abschließend ist festzuhalten, dass Stress einen indirekten Einfluss auf das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko ausüben kann (Adler/Boyce/Chesney et al. 1994: 19). Stress kann das Risiko zu erkranken oder zu sterben sowohl über stressbedingte gesundheitsgefährdende Verhaltensweisen wie Tabak- und Alkoholkonsum und ungesunde Ernährungsweise (Tausch 1996: 17) als auch über körperliche Reaktionen wie erhöhten Blutdruck und Cholesterinwert8 beeinflussen (Biener 1993: 13 f.; Steptoe 1997: 176). Gerade permanenter Stress kann durch einen dauerhaft erhöhten Blutdruck und erhöhten Cholesterinswerten zu einem ansteigendem Herzinfarktrisiko beitragen. Stress, der über einen langen Zeitraum hinweg andauert, kann aber auch durch den stressbedingten übermäßigen Tabak- und Alkoholkonsum ebenfalls die Entstehung schwerwiegender Erkrankungen wie beispielsweise bösartige Neubildungen begünstigen. „Oft ist der Manager nicht am Streß, sondern an den zwei Päckchen Zigaretten pro Tag gestorben“ (Biener 1993: 14).

2.3 Die Puffereffekt-These: soziale Netzwerke und Stress als interagierende Einflussfaktoren des Mortalitätsrisikos

Nachdem nun Konzepte zu den Wirkungsweisen der sozialen Netzwerke und des Stresses als unabhängige Einflussfaktoren auf das Mortalitätsrisiko erläutert wurden, sollen im Folgenden theoretische Überlegungen bezüglich der interagierenden Effekte dieser beiden Faktoren hinsichtlich des Risikos zu erkranken oder zu sterben abgehandelt werden.

In der Literatur wird zur Erklärung dieses Interaktionseffektes üblicherweise die Puffereffekt-These herangezogen. Diese besagt, „that support „buffers“ (protects) persons from the potentially pathogenic influence of stressful events“ (Cohen/Wills 1985: 310), d.h., dass die Unterstützung des sozialen Netzwerkes erst dann greift, wenn sich eine Person in einer stressvollen Lebenssituation befindet. Diewald (1991: 96) unterscheidet hierbei zwischen einer „harten“ und einer „weichen“ Version der Puffereffekt-These. Nach der „harten“ Version hat soziale Unterstützung ausschließlich dann eine positive Wirkung auf das individuelle Wohlbefinden, wenn belastende Umstände vorhanden sind, auf die sich die soziale Unterstützung direkt bezieht. Nach der „weichen“ Version ist soziale Unterstützung nicht nur als Reaktion auf spezifische Belastungen zu verstehen, sondern soziale Unterstützung wirkt während einer belastenden Situation stärker als unter weniger stressvollen Umständen. D.h., dass soziale Unterstützung dauerhaft das Wohlbefinden einer Person positiv beeinflusst, besonders bzw. verstärkt jedoch dann, wenn sich diese Person in einer schwierigen Lage befindet.

Doch wodurch kann das soziale Netzwerk eine Person unterstützen, die sich in einer stressvollen Lebenssituation befindet, und die negativen Konsequenzen des Stresses „abpuffern“? Diese Frage soll im Folgenden durch einen kurzen Abriss über die Wahrnehmung einer Belastung und das individuelle Bewältigungsgeschehen hinterleuchtet werden, um dann mögliche Ansatzpunkte sozialer Unterstützung in stressvollen Lebenssituationen herausarbeiten und damit die Frage beantworten zu können.

2.3.1 Wahrnehmung von Stress als Belastung

Auch wenn Stress durch verschiedene Situationen oder Ereignisse scheinbar direkt hervorgerufen wird, werden Stress-Belastungen letztendlich erst durch die individuellen Bewertungen dieser Situationen oder Ereignisse verursacht (Tausch 1996: 35 f.). Dieselben objektiven Faktoren und Ereignisse können daher von verschiedenen Personen unterschiedlich wahrgenommen und in unterschiedlichem Ausmaß als belastend eingeschätzt werden (Diewald 1991: 97). Aber selbst eine einzige Person kann zu verschiedenen Zeiten auf ein ähnliches Ereignis unterschiedlich reagieren (Tausch 1996: 35).

Dass bestimmte Gegebenheiten von verschiedenen Personen unterschiedlich bewertet werden, hängt von mehreren Faktoren ab (Tausch 1996: 39 f.):

(1) Jede Person machte in der Vergangenheit unterschiedliche Erfahrungen mit Personen und Ereignissen. Diese Erfahrungen beeinflussen wiederum die Bewertungen, die dann eher positiv ausfallen, wenn z.B. in einer vergleichbaren Situation eine positive Erfahrung gemacht wurde.
(2) Durch neue Erfahrungen, die tagtäglich mit Personen, Gegenständen und Geschehnissen gemacht werden, werden bisherige Bewertungen einer Person bestätigt oder auch geändert.
(3) Teilweise werden Bewertungen und damit verbundene Verhaltensmuster auch von anderen übernommen. So übernehmen zum Beispiel Kinder teilweise von ihren Eltern Wertungen über gewisse Situationen oder auch Gegenstände
(4) Ebenfalls werden die Bewertungen einer Person von deren Wissen und Informationen über bestimmte Ereignisse, Personen oder Gegenstände beeinflusst. Sind diese Wissensinformationen jedoch falsch und wurden diesbezüglich keinerlei direkten Erfahrungen gemacht, so können diese falschen Informationen zu unangemessenen Bewertungen und Verhalten führen.

Ob eine Situation oder ein Ereignis bei einer Person Stress auslöst, hängt jedoch nicht nur von der Einschätzung dieses Ereignisses ab, sondern auch davon, wie diese Person sich selbst einschätzt, d.h. über welches Selbstbild sie verfügt (Tausch 1996). Fühlt sich eine Person einer Situation nicht gewachsen, liegt dies zumeist auch an einem eher negativem Selbstbild, das wiederum sehr zu belastenden Gefühlen beiträgt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass neben der primären Bewertung des eigentlichen Stressereignisses („primary appraisal“) in einem zweiten Schritt die materiellen, persönlichen und sozialen Ressourcen, die zur Stressbewältigung zur Verfügung stehen, in die Bewertung miteinbezogen werden („secondary appraisal“) (Diewald 1991: 97). Schätzt man die Verfügbarkeit dieser Bewältigungsressourcen hoch ein, vermindert sich dadurch die Bedrohlichkeit eines Stressors, der dann als weniger belastend empfunden wird.

2.3.2 Umgang mit Stress

Wird nun eine Situation oder ein Ereignis als belastend bewertet, versucht nun diese Person, die belastenden Lebensumstände selbst oder deren Einschätzung zu ändern oder mit den damit verbundenen negativen Folgen fertig zu werden.

Diese individuelle Stressbewältigung wird in der Literatur häufig als „coping“- Verhalten bezeichnet (Diewald 1991: 97; Gore 1985: 264; Pearlin/Schooler 1978: 2). Schienstock (1985: 142) differenziert zwischen vier (ideal-typischen) Phasen des „Coping“-Prozesses:

(1) „perceiving the stress“,
(2) „causal attributions, that is, attributing the stress to certain causes“,
(3) „devising the coping strategy“ und
(4) „carrying out the strategy“ (Schienstock 1985: 142).

Nachdem also der Stress wahrgenommen und dessen Ursache ausgemacht wurde, überlegt sich die betroffene Person Bewältigungsstrategien, um dem Stress entgegen zu wirken, und realisiert dann diese Strategien.

Diesbezüglich unterscheiden Pearlin/Schooler (1978: 2) drei Arten der individuellen Bewältigungsstrategien:

(1) Problembezogene Bewältigung verringert den Stress durch die Änderung der belastenden Situation selbst. Dies kann entweder durch die Anpassung der belastenden Lebensumstände an die Bedürfnisse und Möglichkeiten des Individuums oder gegensätzlich dazu durch Anpassung des persönlichen Verhaltens an die als gegeben hingenommenen Lebensumstände geschehen. Gegebenenfalls steht noch als dritte Möglichkeit der problembezogenen Bewältigung der Rückzug aus der belastenden Situation zur Verfügung (Diewald 1991: 98).

(2) Wahrnehmungsbezogene Bewältigung meint zum einen die Verminderung von Stress durch die nur selektive Annahme objektiv belastender Ereignisse und Ausblendung besonders belastender Momente. „Selective ignoring is typically attained by casting about for some positive attribute or circumstance within a troublesome situation“ (Pearlin/Schooler 1978: 6). Zum anderen ist bei der wahrnehmungsbezogenen Stressbewältigung die Kausalattribution von Bedeutung. „One such frequently used coping mechanism involves the making of positive comparisons. [...] Thus conditions appearing to an outside observer as very difficult may be experienced by people as relatively benign when they judge the conditions to be less severe [...] than those faced by their significant others“ (Pearlin/Schooler 1978: 6). Diewald (1993: 98) erwähnt in diesem Zusammenhang die Vermeidung von Selbstvorwürfen und Schuldzuweisungen, die eine erfolgreiche Bewältigung der belastenden Situation eher behindern.

(3) Emotionsbezogene Bewältigung bezieht sich im Unterschied der bisherig erläuterten Strategien nicht auf die Belastungssituation selbst bzw. ihre Wahrnehmung, „sondern auf die darauf folgenden Reaktionen wie Depressivität, Fatalismus, Angst oder Verzweiflung“ (Diewald 1991: 99). Hierbei gilt es, dass belastungsbedingt gestörte seelische Gleichgewicht wiederherzustellen.

Im Folgenden soll nun dargelegt werden, wo soziale Unterstützung durch das persönliche Netzwerk in das Stress-Bewältigungsgeschehen eingreifen kann.

2.3.3 Ansatzpunkte sozialer Unterstützung in stressvollen Situationen

Soziale Unterstützung durch das soziale Netzwerk kann in allen oben erläuterten drei Bewältigungsformen helfend eingreifen: bei der problembezogenen Wiederherstellung einer stressverminderten Lebenssituation, bei der Wahrnehmung und Bewertung des Stressors sowie bei der emotionsbezogenen Bewältigung einer stressvollen Lage (Diewald 1991: 99). Dabei greifen individuelle Bewältigungsbemühungen und soziale Unterstützung durch das Netzwerk ineinander.

Im Rahmen der problembezogenen Bewältigung können Mitglieder des sozialen Netzwerkes in ein bereits initiiertes Bewältigungshandeln der betroffenen Person eingreifen. Für diese Strategie der Stressbewältigung sind besonders instrumentelle und informationelle Unterstützung von Bedeutung (Diewald 1991: 99; Wills 1985: 76). Instrumentelle Unterstützung ist dadurch bei dieser Art der Bewältigungsstrategie bedeutsam, da je nach Stressor sowohl materielle Unterstützung als auch Arbeitshilfen das Problem, das eine Person belastet, lösen oder zumindest verringern kann. Informationelle Unterstützung kann einerseits durch hilfreiche Informationen oder Auskünfte, andererseits durch Ratschläge bezüglich des belastenden Ereignisses den Stress einer Person vermindern.

Auf der Ebene der wahrnehmungsbezogenen Bewältigungsstrategie „können Mitglieder des persönlichen Netzwerks insofern das Ausmaß der empfundenen Belastung senken, als sie etwa Verantwortungs- und Schuldzuweisungen beeinflussen (Wahrnehmungsebene), die Bedeutung von Belastungen herunterspielen (primäre Bewertung) oder die Fähigkeit des Betroffenen zur Problemlösung herausstreichen, Beistand versprechen [...] oder auch auf das Vorhandensein formaler Hilfeinstanzen hinweisen (sekundäre Bewertung)“ (Diewald 1991: 99). Greift das soziale Netzwerk in dieser Ebene der Bewältigung ein, handelt es sich dabei hauptsächlich um informationelle Unterstützung und die Signalisierung der Erwartbarkeit von Hilfe (Wills 1985:76).

Hinsichtlich der emotionsbezogenen Bewältigung kann das soziale Netzwerk der belasteten Person sowohl durch emotionale Unterstützung als auch durch diffuse Unterstützung helfen (Diewald 1991: 99 f.). Belastungsbedingten negativen Gefühlen wie Depression, Angst und Mutlosigkeit kann sowohl durch die verstärkte Vermittlung von Zuneigung und Zugehörigkeit als auch durch das Einbeziehen in aufheiternde, gesellige Aktivitäten entgegengewirkt werden.

2.4 Zusammenfassung

Die Aufarbeitung theoretischer Ansätze bezüglich sozialer Netzwerke und Stress als Einflussfaktoren des Mortalitätsrisikos hat gezeigt, dass es zwei Thesen dazu gibt, wie das soziale Netzwerk das Mortalitätsrisiko beeinflusst: nach der Einen wirkt das soziale Netzwerk beständig mortalitätssenkend unabhängig der Stressexposition. Stress wäre hierbei als weiterer unabhängiger Einflussfaktor des Mortalitätsrisikos zu sehen („Direkteffekt-These“). Nach der Anderen senkt das soziale Netzwerk nur oder verstärkt dann das Mortalitätsrisiko einer Person, wenn diese Stress ausgesetzt ist („PuffereffektThese“). Die folgende Abbildung 1 soll dies veranschaulichen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Modell zur Veranschaulichung der Direkteffekt- und Puffereffekt-These

Quelle: eigene Darstellung

Außerdem ist im Zusammenhang mit der Bewertung eines Stressors die Unterscheidung zwischen Eu- und Disstress festzuhalten. Nur dann, wenn eine Situation oder ein Ereignis als belastend, d.h. als Disstress, bewertet wird, gewinnt soziale Unterstützung hinsichtlich der Stressbewältigung an Bedeutsamkeit.

Des Weiteren konnte geklärt werden, inwiefern das soziale Netzwerk durch gezielte soziale Unterstützung bei der Stressbewältigung eingreifen kann. Übersicht 1 soll zusammenfassend einen Überblick darüber geben, bei welcher Form der individuellen Stressbewältigung welche Art der sozialen Unterstützung eingreifen kann.

Übersicht 1: Bewältigungsstrategien und Ansatzpunkte sozialer Unterstützung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: eigene Darstellung 9

3 Empirischer Forschungsstand

Im Folgenden soll gezeigt werden, wie in den bisherigen Studien soziales Netzwerk und Stress operationalisiert werden und zu welchen Ergebnissen dies geführt hat. Ein Augenmerk liegt dabei auch auf den bereits erlangten Resultaten hinsichtlich der Überprüfung der Direkteffekt- und der Puffereffekt-These.

3.1 Stand der Forschung hinsichtlich sozialer Netzwerke als Einflussfaktoren des Mortalitätsrisikos (Direkteffekt-These)

Empirisch belegt ist die Wirkung sozialer Netzwerke sowohl auf die psychische und körperliche Gesundheit (Hibbard/Pope 1993: 217; Steinkamp 1993: 117) als auch auf die Mortalität (Baumann/Filipiak/Stieber et al. 1998: 191; Berkman/Syme 1979: 189; Hibbard/Pope 1993: 222; Shye/Mullooly/Freeborn et al. 1995: 942).

Baumann et al. operieren mit einem Netzwerkindex10 bestehend aus Familienstand, Anzahl enger Freunde und Verwandte und Kontakthäufigkeit. Auch unter Kontrolle von Alter, Zigaretten- und Alkoholkonsum und verschiedenen Variablen zum Gesundheitszustand senkt ein höherer Wert des Netzwerkindexes das Mortalitätsrisiko signifikant (Baumann/Filipiak/Stieber et al. 1998: 190).

Penninx et al. weisen durch Analyse der Daten der „Longitudinal Aging Study Amsterdam“ der Größe des Netzwerkes und vorhandener emotionaler Unterstützung unter Kontrolle von Alter, Geschlecht, chronischen Krankheiten, Alkohol- und Tabakkonsum, subjektivem und objektivem Gesundheitszustand einen signifikant mortalitätssenkenden Effekt nach. Isolation bzw. Einsamkeit und auch instrumentelle Unterstützung erhöhen dagegen das Risiko zu sterben (Penninx/van Tilburg/Kriegsman et al. 1997: 516 f.).

Anhand der Daten der „Alameda-County-Study“ analysieren Seeman et al. die über 38- Jährigen, inwiefern deren Mortalitätsrisiko durch den Familienstand, soziale Isolation und Mitgliedschaft in kirchlichen bzw. anderen Gruppen beeinflusst wird.11 Hierbei gelten diejenigen als sozial isoliert, die im Monat weniger als fünf Kontakte zu Freunden oder Verwandten (ausgenommen der eigene Ehepartner) haben (Seeman/Kaplan/Knudsen et al. 1987: 716ff.). Während für Unter-60-Jährige der Familienstand ein bedeutender Prädiktor darstellt, ist dies für die Über-60-Jährigen statt dessen die Beziehung zu engen Freunden und / oder Verwandten. Die Mitgliedschaft in anderen als kirchlichen Gruppen steht in keiner Beziehung zum Mortalitätsrisiko, während die Zugehörigkeit zu einer kirchlichen Gruppe - außer bei den 50 bis 59-Jährigen - mit einem niedrigerem Mortalitätsrisiko assoziiert ist (Seeman/Kaplan/Knudsen et al. 1987: 720 f.).12

Im Einklang mit den Ergebnissen der hier vorgestellten Untersuchungen zeigt Rogers13, dass unter Kontrolle von Alter, Geschlecht, Rasse und Bildung Kontakte zu Verwandten, Freunden und zu der Öffentlichkeit und Kontakte durch ehrenamtliche Tätigkeiten das Mortalitätsrisiko senken (Rogers 1996: 333). So haben Individuen, die regelmäßig Ausstellungen, Filme und Konzerte besuchen, ein um 20 % niedrigeres Risiko zu sterben als diejenigen, die solche kulturellen Angebote nicht regelmäßig wahrnehmen.

In der Studie von Sugisawa et al. senkt nur soziale Teilnahme, gemessen anhand organisatorischer Dienste, als einer von vier weiteren Netzwerk-Indikatoren14 signifikant das Mortalitätsrisiko von älteren Personen in Japan (Sugisawa/Liang/Liu 1994: S8). Der Familienstand übt hier keinen signifikanten Einfluss auf das Mortalitätsrisiko aus, obwohl der mortalitätssenkende Einfluss des Verheiratetseins bereits in vielen Untersuchungen bestätigt wurde (Baumann/Filipiak/Stieber et al. 1998; Klein 1993a; Klein 1993b; Klein 1995).

Steinbach kann durch ihre Untersuchung der Probanden der „Longitudinal Study of Aging“ für diejenigen ein signifikant geringeres Mortalitätsrisiko nachweisen, die an sozialen Aktivitäten teilgenommen und Freunde oder Verwandte besucht oder mit ihnen gesprochen haben (Steinbach 1992: S186). Bei den Berechnungen werden Einflüsse des Alters, des Geschlechts, des subjektiven Gesundheitszustands, gesundheitlicher Risikofaktoren und der Anzahl der ADLs („Activities of Daily Living“) kontrolliert.

[...]


1 Dieses Kapitel ist angelehnt an meinen zusammen mit Thomas Klein und Sven Schneider verfassten Artikel „Zum

Einfluss sozialer Netzwerke auf die Mortalität unter Berücksichtigung der Stressexposition“, der in der Oktoberausgabe der Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie erscheinen wird.

2 Die Ausführungen zu den theoretischen Ansätzen sind die erweiterten Darstellungen meines gemeinsam mit Thomas Klein und Sven Schneider verfassten Artikels “Zum Einfluss sozialer Netzwerke auf die Mortalität unter Berücksichtigung der Stressexposition“, der aller Voraussicht nach in der Oktoberausgabe der Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie erscheinen wird.

3 „This type of support has also been referred to as [...] [esteem support], expressive support, self-esteem support, ventilation, and close support“ (Cohen/Wills 1985: 313).

4 „Instrumentell support is also called aid, material support, and tangible support“(Cohen/Wills 1985: 313).

5 „It has also been called advice, appraisal support, and cognitive guidance“(Cohen/Wills 1985: 313).

6 Nach den Definitionen und Erläuterungen aus dem Kapitel 2.1.1

7 Holmes und Rahe entwickelten in ihrer Arbeit 1967 eine Rangliste mit 43 möglichen kritischen Lebensereignissen, die nach dem Stellenwert ihrer Auswirkungen geordnet sind. Zusätzlich werden diesen Ereignissen ihrem Stellenwert entsprechende Werte zugeordnet, wobei der Tod des Ehepartners als das am stärksten einschneidende Lebensereignis an erster Stelle steht und den höchsten Wert erhält (Holmes/Rahe 1967: 213-118).

8 Der beispielsweise genannte erhöhte Cholesterinwert kann als Folge der stressbedingten unüberlegten Nahrungsaufnahme angesehen werden (Biener 1993: 13)

9 Dieses Kapitel ist die überarbeitete und erweiterte Version meines gemeinsam mit Thomas Klein und Sven Schneider verfassten Artikels „Zum Einfluss sozialer Netzwerke auf die Mortalität unter Berücksichtigung der Stressexposition“, der voraussichtlich in der Oktoberausgabe der Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie erscheinen wird.

10 Dieser Netzwerkindex ist eine modifizierte Version des in der Almeda County Study entwickelten Instruments (Berkman/Syme 1979: 186-204).

11 Diese vier Typen der sozialen Integration entsprechen dem aufgegliederten, von Berkman / Syme entwickelten „Sozialem Netzwerk Index“ (Seeman./Kaplan/Knudsen et al. 1987: 714-723).

12 In den Modellen wurden Alter, Geschlecht, Rasse, Gesundheitszustand und verhaltensbezogene und psychologische Risikofaktoren kontrolliert (Seeman/Kaplan/Knudsen et al. 1987: 716 f.).

13 Rogers verwendete hierzu die Daten des National Health Interview Survey, Supplement on Aging zusammen mit dem National Death Index (Rogers 1996: 328 f.).

14 unter Kontrolle von Geschlecht, Alter, Bildung, subjektiver Gesundheitszustand, chronischen Krankheiten, funktionale Behinderungen und Alkohol- und Zigarettenkonsum. In diesem Modell sind als weitere Indikatoren des sozialen Netzwerkes Familienstand, soziale Kontakte, soziale Unterstützung und Einsamkeit berücksichtigt.

Ende der Leseprobe aus 84 Seiten

Details

Titel
Geteiltes Leid ist halbes Leid? Eine empirische Untersuchung zum Einfluss des sozialen Netzwerkes auf das Mortalitätsrisiko unter Berücksichtigung der Stressexposition
Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg  (Institut für Soziologie)
Note
2,0
Autor
Jahr
2002
Seiten
84
Katalognummer
V23082
ISBN (eBook)
9783638262743
ISBN (Buch)
9783638744225
Dateigröße
1197 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Diese Arbeit ist eine empirische Untersuchung über de Einfluss des sozialen Netzwerkes auf das Mortalitätsrisiko unter Berücksichtigung der Stressexposition. Eine Kurzform und die Ergebnisse der Diplomarbeit wurden im Oktober 2002 in einer Fachzeitschrift veröffentlicht.
Schlagworte
Geteiltes, Leid, Eine, Untersuchung, Einfluss, Netzwerkes, Mortalitätsrisiko, Berücksichtigung, Stressexposition, Thema Soziale Netzwerke
Arbeit zitieren
Dr. Monique Zimmermann-Stenzel (Autor:in), 2002, Geteiltes Leid ist halbes Leid? Eine empirische Untersuchung zum Einfluss des sozialen Netzwerkes auf das Mortalitätsrisiko unter Berücksichtigung der Stressexposition, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23082

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