Kopf in Bücher - Bücher im Kopf: Elias Canettis Roman "Die Blendung" als Beispiel bibliomaner Buchnutzung


Magisterarbeit, 2004

64 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Formen der Buchnutzung in der Literatur
1.1. Buch und Bibliotheken
1.2. Bibliophilie
1.3. Bibliomanie

2. Analyse von Vergleichsbeispielen
2.1. Der Bücherbrand: Miguel de Cervantes’ Don Quijote
2.2. Eskapistische Lektüre : Karl Philipp Moritz’ Anton Reiser
2.3. Die universale Bibliothek: Jorge Luis Borges’ Die Bibliothek von Babel
2.4. Anthropomorphisierung: Ray Bradburys Fahrenheit 451

3. Elias Canettis Roman Die Blendung
3.1. Kopf in Bücher
3.1.1. Bücher als universale Erklärung der Welt
3.1.2. Leser und Nicht -Leser
3.1.3. Nicht -rettende Bücher als entfesselte Macht
3.2. Bücher im Kopf
3.2.1. Pathographie
3.2.2. Bibliothek, Kopfbibliothek, Universalbibliothek und Bibliotheksbrand
3.2.3. Bücher und Melancholie
3.3. Bücher und Welt
3.3.1. Bücher als Religion
3.3.2. Der Bibliomane und die Künste
3.3.3. Bücher und Blendung

Schlussbetrachtung

Bibliographie

Er verbrannte alle seine Bücher und zog sich als Eremit in eine öffentliche Bibliothek zurück.1

Einleitung

Bei diesem Zitat stellt sich die Frage: Warum verbrennt er die Bücher? Geht eine Gefahr von ihnen aus? Unfraglich ist, dass Bücher mächtig sind. Einerseits wurde schon seit Beginn der Schrift das Geschriebene als Mittel der Erlangung und Bewahrung von Macht benutzt, so dass Macht und Wissen, das durch die Schrift, später durch Bücher erworben und bestätigt wird, eine enge Verbindung eingehen. Schon im alten Ägypten hatte das Buch sakralen Charakter, und die Ägypter verehrten den Schriftgott Thot2. Später, im Christentum, wurde das Buch in vielen Büchern als etwas Heiliges dargestellt. Anderer- seits aber können die Bücher auch aufgrund der ihnen innewo hnenden Macht zu einer Gefahr für das Individuum werden.

Mit diesem letzten Aspekt beschäftigt sich die vorliegende Arbeit. Sie setzt sich mit dem Phänomen der innerliterarischen Bibliomanie auseinander. Die lesenden Helden gebrauchen das Buch als Schutz vor der Wirklichkeit, die nicht die gewünschte Gestalt hat und kompensieren durch das Buch eine in der realen Welt erlebte Mangelerfahrung. Das Buch wird als Medium, als zentrale Instanz, zwischen den Rezipienten und die Welt gestellt. Die Wahrnehmung der Welt erfolgt ausschließlich über das Buch, so dass das Buch letztendlich die Welt selbst ist und die Wirklichkeit im Gegenzug ignoriert wird. Die neu entstandenen Welten im Kopf sind demnach gelesene, fiktive Welten, die vom Protagonisten als reale empfunden werden.

Ein allen analysierten Beispielen immanenter Aspekt ist die Maßlosigkeit der kons u- mierten Büchermenge, die erst für den bibliomanen Wahn ausschlaggebend ist. So können die ausgewählten Beispiele Fälle darstellen, in denen sich der Leser gegenüber dem Buch nicht angemessen oder maßvoll verhält. Auch können sie die Konsequenzen einer direkten Referentialisierung der Literatur auf die alltägliche Welt aufzeigen. Nichtsdestotrotz soll die Arbeit keine Warnung vor dem Buch sein. Vielmehr handelt es sich um eine Thematisierung der innerliterarischen Bibliomanie und ein Aufzeigen der möglichen Reaktionen auf eine pathologische Literarisierung der Wirklichkeit.

Zu Beginn der Erörterung bibliomaner Buchnutzung in der Literatur steht ein einführen- des Kapitel, das sich mit den Formen der Buchnutzung in der Literatur beschäftigt. Hier wird der Dreischritt Buch und Bibliotheken - Bibliophilie - Bibliomanie und deren schrittweise Steigerung thematisiert. Dafür werden literarische Beispiele herangezogen. Auch wird kurz auf das Verhältnis des jeweiligen Untersuchungsgegenstandes zur Ge- sellschaft und zur Mediengeschichte, also auf die kulturelle Dimension, hingewiesen.

Die Einführung in das Phänomen der bibliomane n Buchnutzung erfolgt mit Hilfe lite- rarischer Werke, denen exemplarisch einige, für die Rolle der Bibliomanie wichtige As- pekte entnommen werden. Der Bücherbrand in Miguel de Cervantes’ Don Qu ijote (1605/1615) wird gezündet, um die Heilung und Rettung des vom vielen Lesen wahnsin- nig gewordenen Bibliomanen avant la lettre herbeizuführen. Karl Philipp Moritz’ Anton Reiser (1784/85) wird als Beispiel für die eskapistische Lektüre, ein Verhalten pathologi- scher Verzerrung der Lektüre, angeführt. Jorge Luis Borges’ Erzählung Die Bibliothek von Babel (1941) steht für die universale Bibliothek, deren Bücher nicht mehr länger Zugänge oder Ausschnitte der Welt repräsentieren, sondern die Welt selbst sind und im gleichen Moment den Menschen ein Leben in ihnen verweigern. Fahrenheit 451 von Ray Bradbury aus dem Jahr 1953 thematisiert nicht so sehr die bibliomane Buchnutzung als viel mehr die prägnant präsentierten Motive der Anthropomorphisierung von Büchern und des Bücherbrandes.

Die Auswahl der analysierten Werke erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, konzentriert sich jedoch auf ausgewählte Beispiele der Sekundärliteratur sowie auf Werke mit thematischen Anschlüssen und inhaltlichen Parallelen. Die Methode ist vor allem gege nständlich und deskriptiv. Aus Beobachtungen, die im Zuge der Lektüre gemacht werden, und Aspekten, die an der Lektüre nachweisbar sind, soll auf Gehalt und Bedeutung der innerliterarischen Bibliomanie geschlossen werden.

Den Hauptgegenstand der vorliegenden Untersuchung stellt Die Blendung dar, die E- lias Canetti zwischen Herbst 1930 und August 1931 schreibt und die 1935 veröffentlicht wird. Erzählt wird die Geschichte des weltfremden, egozentrischen Professors Peter Kien, der, aus dem Schutz seiner Bibliothek verdrängt, dem Wahnsinn verfällt und sich eine neue Bibliothek in seinem Kopf ansammelt, ehe er sich in seiner wirklichen Biblio- thek selbst verbrennt. Kien duldet keine Welt außer der seiner Bibliothek, seine Bücher sind ihm menschliche Wesen, die Gestalten in seinen Büchern sind ihm Diskussionspart- ner. Schon immer ein weltfremder Büchermensch, treibt ihn die Konfrontation mit der Wirklichkeit, welche er bis zur Ehe mit seiner Haushälterin Therese komplett ausklam- mern konnte, zur Perfektionierung seiner Welt im Kopf und alsbald in den Untergang. Die Welt ist bei ihm mit seinen Büchern gleichzusetzen. Gerade an diesen Punkt knüpfen sich interessante Perspektiven einer Ausweitung der Fragestellung an, die sich für die Vehemenz und die Konsequenz dieser Verschiebung interessiert, und welche Die Blen- dung und ihren Protagonisten Peter Kien zu einem prägnanten Beispiel für die Untersuchung innerliterarischer Bibliomanie machen.3

Die durchgängigen Komponenten aller Vergleichsbeispiele sind auch entscheidend für die Gliederung des Analyseteils der Blendung. Diese sind die Bibliophilie respektive Bibliomanie und die Verlebendigung der Bücher in Kopf in Bücher, die Melancholie in Bücher im Kopf sowie die kulturelle Dimension in Bücher und Welt.

In dem Kapitel Kopf in Bücher soll in einem Dreischritt das Wechselverhältnis von Kien und Büchern in ihrer Bedeutung untersucht werden. Zuerst soll in Bücher als uni- versale Erkl ä rung der Welt die Relevanz der Bücher für Kiens Leben dargestellt werden, nach der Zwischenstufe Leser und Nicht-Leser folgt die Reaktion der Bücher auf ihre Anthropomorphisierung durch Kien: Nicht-rettende Bücher als entfesselte Macht.

Das zweite Kapitel Bücher im Kopf zeichnet zuerst die Pathographie Kiens nach. An- schließend erfolgt eine Beschreibung der Bibliothek Kiens und ebenfalls seiner Kopfbib- liothek, die beide Eigenschaften einer universalen Bibliothek besitzen, um dann alles in einem Bibliotheksbrand, der sich lange angekündigt hat, untergehen zu lassen. Diese beiden Grundgedanken des Krankheitsverlaufs und der Bibliothek in all ihren Erschei- nungsformen werden in einem dritten Unterkapitel, Bücher und Melancholie, zusam- mengeführt. Kien verbrennt sich mit seinen Büchern, da er als Melancholiker nur in der Vereinigung mit der Ursache seiner Melancholie im Tod seine letztendliche Rettung er- fahren kann.

Die Beobachtungen, die im Kapitel Bücher als universale Erkl ä rung der Welt gemacht werden, ergeben, dass die Bücher an die Stelle der Welt treten. So sollen zwei weitere Aspekte, die sich auf dieses Moment zurückführen lassen, in Bücher und Welt genauer erläutert werden: Bücher als Religion und das Verhältnis des Bibliomanen zu den Künsten. Durch die Untersuchung zu Religion und Kunst im Zeichen der Bibliomanie soll aufgezeigt werden, dass diese beiden Aspekte als Mittel der bewusst herbeigeführten Blendung gebraucht werden. Diese wiederum ist eng verbunden mit der Pathographie, denn die aktive Selbstblendung und die Abblendung der Wirklichkeit mit Hilfe der Bücher machen Kiens ganzes Wesen aus.

1. Formen der Buchnutzung in der Literatur

1.1. Buch und Bibliotheken

Das Buch im Buch, das Lesen in der Literatur, ist fast so alt wie die Literatur selbst.4 Hierfür lassen sich einige Grundkonstanten bestimmen. Inhaltlich wird die Thematisie- rung des Lesens in der Literatur vor allem zur Charakterisierung und psychologischen Darstellung der lesenden Helden, zur Motivierung bestimmter Verhaltensweisen, Urteile und Entscheidungen sowie zum Vorantreiben der Handlung benutzt. Das Buch im Buch ist somit gleichsam eine mitbestimmende und mithandelnde Figur.5 Die inhaltliche Seite kann nie ganz von der Rezeption getrennt werden, da Literatur nicht ohne ihre Auswir- kungen auf die Wirklichkeit beobachtet werden kann: auch Lesen in der Literatur wirkt sich auf die narrative Wirklichkeit aus. Im Gegenzug stellt sich die Frage, inwiefern das Buch im Buch als Reaktion auf das Buch in der Wirklichkeit thematisiert wird.

Als erstes zentrales Beispiel gilt die G ö ttliche Kom ö die (ca. 1307-1321) von Dante A- lighieri, denn schon hier tauchen lesende Helden auf. Francesca erzählt im Fünften Höllengesang, dass es zum Ehebruch kam, indem die Literatur gelebt wurde:

Wir lasen eines Tages, uns zur Lust, Von Lanzelot, wie Liebe ihn durchdrungen; Wir waren einsam, keines Args bewusst. Obwohl das Lesen öfters uns verschlungen Die Augen und entfärbt uns das Gesicht, war eine Stelle nur, die uns bezwungen: Wo vom ersehnten Lächeln der Bericht, Daß der Geliebte es geküßt, gibt Kunde, Hat er, auf den ich leiste nie Verzicht.

Den Mund geküsst mir bebend mit dem Munde; Galeotto war das Buch, und der’s geschrieben: Wir lasen weiter nicht in jener Stunde. (GK 29)

Für beide ist es nicht die erste Lektüre. Aber in diesem Falle ist es die Narration einer bestimmten Handlung, hier Lanzelots Kuss, welche den beiden Lesenden ihre Gefühle für einander entdecken lässt. Das Buch im Buch öffnet die Augen, lässt sie sich ihrer Situation bewusst werden. Es kann mit einem Funken, der die nicht bewusste Leidenschaft in Brand setzt oder mit einer Art Zaubertrank verglichen werden.6 Die gemeinsame Lektüre der beiden wird hier nicht durch den Gedanken an Ehebruch motiviert, sondern allein aus der Lust am Lesen. Doch bedingt der Inhalt hier eine Verführung. „Das Gelesene wird sozusagen wiederholt und ve rdoppelt.“7

Ebenfalls auf der Ebene der Narration findet die Reaktion auf die Lektüre in den Lei- den des jungen Werther (1774) von Johann Wolfgang von Goethe statt. Denn auch die Vereinigung der Tränen und der anschließende Kuss von Lotte und Werther erfolgen nach gemeinsamer Lektüre. Werther liest Lotte aus dem Ossian vor und die ganze Gewalt dieser Worte fiel über den Unglücklichen. […] Ihre Sinne verwirrten sich, sie drückte seine Hände, drückte sie wider ihre Brust, neigte sich mit einer wehmütigen Bewegung zu ihm, und ihre glühenden Wangen berührten sich. Die Welt verging ihnen. (L 115) Hier zeigt sich von Anfang an eine Analogiebildung von Buch und Passion, sei sie positiv oder negativ besetzt.

Die Lektüre der Leiden des jungen Werther ist wiederum eine der unzähligen des An- ton Reiser von Karl Philipp Moritz. Es ist als zeitgenössische s Phänomen zu werten, die Buchnutzung und Rezeption außerhalb der Narration zu thematisieren. Dies findet dem- nach in einem weiteren Schritt Eingang in die Literatur, beispielsweise in der Geschichte des Anton Reiser. Denn vor allem Die Leiden des jungen Werther sind es, die, so G. A. E. Bogeng, „das Buch als Krankheitsstoff geistiger Epidemien“ darstellen lassen: „Das Wertherfieber und seine nationalen Erscheinungsfo rmen werden gerne als Ursache einer Selbstmordepidemie bezeichnet.“8 Die große Wirkung des Buches außerhalb des Buches wird hier thematisiert und in einem zweiten Schritt in die Literatur übertragen. Es findet die Integration des Diskurses in die Literatur statt.

Das so genannte Wertherfieber ist neben anderen Faktoren bedingt durch die im acht- zehnten Jahrhundert stark gestiegene Anzahl der Lesekundigen, die insbesondere Lust an der „Romanleserey“ finden, eine Tatsache, die unter anderem Johann Georg Heinzmann zu der Publikation Appell an meine Nation. Ü ber die Pest der deutschen Literatur ani- miert, die 1795 erscheint. Heinzmann schreibt: „So lange die Welt stehet, sind keine Er- scheinungen so merkwürdig gewesen als in Deutschland die Romanleserey.“9 Er partizi- piert damit an „einer Kontroverse um Vielschreiberei, Leseseuche und Buchfabrikan- ten“10, die bereits in den 1770er Jahren beginnt. Voraussetzung hierfür ist insbesondere der expandierende Buchmarkt, der auf einer Veränderung des Buchdruckes basiert und der das Buch zu einem massenhaft verbreiteten Kommunikationsmedium macht. Im La u- fe des achtzehnten Jahrhunderts werden Bildung und damit auch Lektüre zum wichtigs- ten Prestigeträger und Sozialisationsfaktor des Bürgertums.11 Denn die Lektüre ist nicht mehr einer privilegierten Minderheit vorbehalten, sondern wandelt sich zu einem exten- siven Lesen, dem Konsum möglichst zahl- und abwechslungsreicher Bücher und löst damit eine auf intensive Wiederholung gerichtete Lektüre ab.12 Der neue Leserkreis ist sozial heterogen, einen großen Teil stellen die Frauen.

So ist deutlich geworden, dass die Form der Buchnutzung auf das Stärkste mit der Mediengeschichte verbunden ist und auf „bestimmte mediale Voraussetzungen der ge- druckten Kommunikation“13 reagiert. Denn erst die Entwicklungen auf dem Buchmarkt lassen die im Folgenden zu besprechenden Arten der Buchnutzung zu und werden in ei- nem weiteren Schritt selbst wieder in der Literatur thematisiert. Cervantes beispielsweise verwendet diese Idee bereits im zweiten Teil des Don Quijote, als er den Protagonisten in Barcelona die Druckerei besuchen lässt, in welcher ein zweiter, apokrypher Teil seiner Abenteuer gedruckt wird.

Eine quantitative Steigerung und qualitative Verschiebung erfährt das Motiv des Buches im Buch durch die Thematisierung von Bibliotheken in der Literatur. Mit ihrer Aufgabe, Schriften zu sammeln, aufzubewahren, zu ordnen und weiterhin deren Nutzung zu er- möglichen, ist die Bibliothek ebenfalls Brennpunkt literarischer Reflexionen. Die Biblio- thek als Ort für und von Literatur ist daher schon immer auch Gegenstand und Sammel- punkt von Imaginationen und Fiktionen. Die Vorstellung der Bibliothek als Archiv ist stets verbunden mit der Gefahr der Orientierungslosigkeit. Denn das Ideal einer geordne- ten Sammlung ist aufgrund des Momentes der Maßlosigkeit stets gefährdet, ins Chaos zu kippen.

Die Legende um eine der ältesten Bibliotheken, die berühmte Bibliothek von Ale- xandria, die zur Zeit ihres Brandes im Jahre 47 vor Christus 700 000 Schriftrollen beses- sen haben soll, zieht sich durch die Literaturgeschichte und weitere Formen des Diskur- ses. An dieser Bibliothek sind die beiden mythischen Elemente festzumachen, die in der Literatur immer wieder thematisiert werden: die Vollständigkeit und der Brand der Bib- liothek, deren Bibliothekar Eratosthenes in hohem Alter zu erblinden beginnt und sich daraufhin zu Tode hungert.

Die im achtzehnten Jahrhundert anwachsende Menge an Büchern, die oben bereits erwähnt wurde, lässt die Bibliothek zu einem selbstreferentiellen System werden: „Im- mer mehr Bücher verweisen auf andere Bücher und nicht mehr auf die Welt außerhalb. […] Den Höhepunkt dieses Denkens bildet das Konzept der Aufklärung in der Enzyklo- pädie.“14 Dies zeugt von der Idee, dass die ganze Welt in den Büchern fassbar sei, dass sich die ganze Welt in den Büchern präsentieren lasse. Die Bibliothek wird somit zur „Vollform des Buches“15.

Die Motivgeschichte der fiktiven Bibliotheken in der Literatur ist nicht exakt gleichzusetzen mit der Bibliothekshistoriographie. Während die Realgeschichte der Bibliothek als relativ kontinuierliche Entwicklungsgeschichte des kulturellen Gedächtnisses Sequenz für Sequenz erzählbar ist, gilt dies nicht in gleicher Weise für imaginierte Bibliotheken. Denn diese weisen einen hohen Differenzierungsgrad auf, entstehen spontan und integrieren auf unterschiedlichste Weise und insbesondere in einer von ihren Vorgängern unabhängigen Form wiederkehrende Motive wie beispielsweise den Bibliotheksbrand oder die Thematisierung der Selbstreferentialität.16

Das Motiv der Bibliothek17 taucht in verstärkter Form in der Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts auf. Romane wie Umberto Ecos Der Name der Rose (1980) und die beiden noch zu besprechenden Texte von Jorge Luis Borges und Elias Canetti weisen auf eine Krise der Bibliothek hin.18 Denn die in diesen Texten beschriebenen Bibliotheken sind unbenutzbar, menschenfeindlich, weit entfernt von ihrer ursprünglichen Idee, Wissen bereitzustellen, zwei von ihnen verbrennen am Ende gar. Auch in Carlos Ruiz Zafóns Roman Der Schatten des Windes (2003) findet sich der Protagonist in der Bibliothek, dem Friedhof der Vergessenen Bücher, nur durch das Anbringen von Kerben an den Bü- cherregalen zurecht.

Der Aspekt der Maßlosigkeit der Buchnutzung sowie das bereits mit der Bibliothek ver- bundene Moment einer größeren Anzahl von Büchern erfahren eine konsequente Steige- rung im Bereich der Bibliophilie und, mit gegenteiliger Ausrichtung, in der Bibliomanie.

1.2. Bibliophilie

Das Lexikon der Buchkunst und Bibliophilie definiert Bibliophilie folgendermaßen: „Im allgemeinen die Liebe zum Buch, im engeren Sinne die Neigung des Bibliophilen (des Bücherfreundes, - liebhabers, -kenners und -sammlers) zu dem von ihm bevorzugten Objekt.“19 Gegenstand der Bibliophilie sind generell Werke, die sich durch eine besondere Ausstattung, also Illustrationen, Typographie, Einband, Druckqualität, Papier, Alter, Seltenheit und guten Erhaltungszustand, auszeichnen.20 Bibliophile begehren in höherem Maße die Einzigartigkeit und Seltenheit des Buches als dessen Inhalt, sie schätzen am Höchsten Äußerlichkeiten. So erregen beina he ausschließlich exklusive Bände ihr Interesse, die sich beispielsweise durch eine bestimmte Form, wie Folio- oder DuodezAusgaben, auszeichnen, Unikate sind oder auch kleine Fehler aufweisen, die sie singulär machen, wie beispielsweise nicht aufgeschnittene Seiten21.

Bibliophilie erfährt keine quantitative Beschränkung. So kann sie sowohl in Biblio- theken als auch in Form einer geringen Anzahl von Büchern, die dafür umso kostbarer sind oder einem Spezialgebiet zugehören, ihre Ausprägung finden. Denn gerade „der systematisch sammelnde, kenntnisreiche Bibliophile prägt die Bibliophilie der Gege n- wart, da nur die Spezialisierung, das sich Beschränken auf ein überschaubares Sammel- gebiet, Erfolg verspricht“22.

Die Bibliophilie blickt auf eine lange Geschichte zur ück. Kurz vor seinem Tod veröffentlicht Richard de Bury (1287-1345), der erste bekannte Bibliophile, den Traktat Philo biblon, in dessen zwanzig Kapiteln er über die Liebe zu den Büchern und deren Pflege schreibt. Er widmet einen großen Teil seines Vermögens bis hin zur tiefen Verschuldung der Sammlung, Erhaltung und Vermehrung von wertvollen Büchern.23 Richard de Bury selbst bezeichnet seine Sammelwut als eine „brennende Liebe […], die alle Wasser der Welt nicht hätten löschen können“24.

Die Geschichte der Bibliophilie ist vor allem auch eine Geschichte der Privatbiblio- theken und der großen Sammler, von Auktionen und Antiquariaten.25 Insbesondere seit dem Humanismus und durch den damit freigesetzten Wissensdrang hat das Buch und mit ihm die Privatbibliothek einen ungeheuren Bedeutungswandel erfahren. Als die Blütezeit der Bibliophilie können das achtzehnte und neunzehnte Jahrhundert bezeichnet werden. Während dieser Zeit entstehen vor allem in Frankreich und England kostbare Liebhaber- bibliotheken, deren Besitzer sich ausschließlich an bibliophil-ästhetischen Gesichtspunk- ten orientieren.26 In diese Zeit fällt auch die Etablierung eines großen Buchmarktes. Der Bedeutungsverlust der privaten Büchersammlungen seit dem neunzehnten Jahrhundert geht einher mit der Zunahme der Buchproduktion und mit der Herausbildung des öffent- lichen Bibliothekswesens.27

Thomas Frognall Dibdin ist es zuzuschreiben, dass „a name for this curious ma lady came into widespread use“28. Er beschreibt in seinem 1809 erschienenen Werk The Bibliomania; or, Book-Madness den geschichtlichen Verlauf, die Symptome sowie die Heilungsmöglichkeiten der Bücherleidenschaft. Sein Buch berichtet, dass diese nur Per- sonen männlichen Geschlechtes aus höheren gesellschaftlichen Schichten befa lle und dass sie zu allen Jahreszeiten auftrete.29 Als Symptome nennt er die Leidenschaft für großformatige Bücher, für unbeschnittene Bücher, für illustrierte Bücher, für Unikate, für auf Pergament gedruckte Bücher, für Erstausgaben sowie das generelle Verlangen nach Frakturschrift.30 Sein Buch endet mit einer Aufzählung der Möglichkeiten, die dieser „malady“ Genesung verschaffen. Schon früh findet also eine Analogisierung von Bib- liomanie und Krankheit statt. Später wird der krankhafte Aspekt herausgenommen und auf die Bibliomanie verlagert.

So ist auch Dibdins Verständnis und Beschreibung dessen, was er Bibliomanie nennt, heute zum Bereich der Bibliophilie zu zählen, da die pathologischen Merkmale weitge- hend ausgeklammert werden, weder kriminelle Handlungen noch Wirklichkeitsverlust durch diese Art der Bücherliebe konstituiert werden. Der Grund für diese semantische Ungenauigkeit ist, dass die beiden Begriffe bis ins neunzehnte Jahrhundert synonym ge- braucht wurden.31 Auch heute sind die definitorischen Übergänge zwischen Bibliophilie und Bibliomanie fließend und demnach ebenfalls die Unterscheidung, ob jemand nur bibliophil oder gar biblioman ist, wie beispielsweise besagter Richard de Bury.

Das Phänomen der Bibliophilie findet in der Literatur keine sehr starke Ausprägung. Meist zeigt sich die Liebe zu den wertvollen Büchern besonders schöner Beschaffenheit in Verbindung mit dem dramaturgisch effektiveren Aspekt der Bibliomanie. Ein Beispiel hierfür ist Der Club Dumas von Arturo Peréz-Reverte (1997). Der Protagonist Lucas Corso jagt im Auftrag sehr vermögender bibliophiler Menschen wertvollen Büchern nach. In der Sammlung eines Bibliophilen, den er im Laufe seiner Jagd aufsucht, finden sich viele Ausgaben von Ritterromanen, denn dieser hat „sich in die Idee verrannt, alle fünfundneunzig Bücher aus der Bibliothek des Don Quijote zusammenzutragen, beson- ders die aus der Inventarliste des Dorfpfarrers“ (C 182). Diese Spezialisierung seiner bibliophilen Leidenschaft, erzählt der Sammler weiter, ist gängig unter Bibliophilen: ei- ner dulde keine noch so unscheinbare Restauration, ein anderer kaufe kein Buch, von dem mehr als fünfzig Stück gedruckt seien und der nächste habe eine Vorliebe für unbe- schnittene Exemplare.

1.3. Bibliomanie

Bogeng nennt den Bibliomanen „im schlimmen Sinne ein Jemand, der Nebensächliches mit dem Hauptsächlichen verwechselt, die Bücherwelt der Lebenswelt vorzieht, das Herbarium dem Walde“32. Ein Bibliomane - im besten Falle - kauft Bücher, nur um sie zu besitzen, nicht um sie zu lesen, „er wird zum Sklaven seiner übersteigerten Büchersucht und verwendet keinerlei Zeit mehr auf die Rezeption“33.

Der Büchernarr aus dem 1494 in Basel erschienenen Narrenschiff des Sebastian Brant gilt als frühes Beispiel der innerliterarischen Bibliomanie. Hier geht der Büchernarr, wie der Bibliomane früher genannt wurde, im Narrentanz voran, „da ich viele Bücher um mich sehe, die ich nicht lese und verstehe“ (N 12). Er unterliegt dem „Glauben an die Autorität des Buches“34, liest es jedoch nicht. Der Büchernarr beric htet weiter:

Ich habe viele Bücher gleich wie er

Und lese doch nur wenig drin.

Zerbrechen sollt ich mir den Sinn,

Und mir mit Lernen machen Last?

Wer viel studiert, wird ein Phantast!

Ich gleich sonst doch einem Herrn,

Kann zahlen einem, der mich lern’! (N 13)

Die Bibliomanie meint also den falschen beziehungsweise nichtexistenten Gebrauch von Büchern, häufig bestimmt auch durch das Maß sowie die Art und Weise der Rezep- tion. Weiterhin gründet sich eine Unterscheidung gegenüber der Bibliophilie „auf psy- chischen Ausfallerscheinungen im Bereich der Kriterien des Wählens und Wertens, was sich auch auf die Art und Weise der Befriedigung dieses Triebes erstrecken kann“35. Die Symptome dieser übersteigerten Bücherleidenschaft erstrecken sich von der Verwahrlo- sung im Alltag - „Verlust sozialer Beziehungen, Aufgabe von Beruf und Besitz, Einstel- len der Nahrungsaufnahme“36 - bis hin zu Kapitalverbrechen. So stellt die Bibliomanie nicht nur ein Phänomen dar, das den Verlust der Welt auslöst. Auch wird immer wieder von Menschen berichtet, die von dem Wunsch nach einem bestimmten Buch oder nach der Vergrößerung ihres Buchbestandes zu kriminellen Handlungen getrieben werden. Das Buch wird somit sogar zum Gegenstand eines Verbrechens. Diese kriminellen Hand- lungen beschränken sich nicht nur auf den Diebstahl von Büchern oder dem Entfe rnen einzelner, wertvoller Seiten, die meist aus Abbildungen bestehen, aus Büchern, sondern beinhalten ebenfalls Mord, Raubmord und Brandstiftung. Ein wichtiges Beispiel hierfür ist der deutsche Pfarrer Johann Georg Tinius, der im Februar 1813 zum Raubmörder wird, um seine Buchleidenschaft zu finanzieren.37 Tinius schreibt selbst Traktate, ein Wörterbuch und eine Autobiographie; sein Bücherwahn wird später fiktional bearbeitet, unter anderem im Buchtrinker von Klaas Huizing (1994), und in wissenschaftlichen und theoretischen Arbeiten untersucht.

Holbrook Jacksons erstmals 1930 erschienene Anatomy of Bibliomania behandelt unter- schiedlichste Aspekte der Bücherliebhaberei und widmet einige Kapitel auch der Biblio- manie. Neben den Symp tomen der Bibliomanie, die hier bereits angeführt wurden, fragt Jackson weiterhin nach den Gründen, die manche Menschen zu Bibliomanen werden lassen. Er bezeichnet einige der Ursachen als in der mentalen Natur begründet und zeic h- net den „character peculiar to bibliomania“38 nach. In seinem Vorwort bemerkt Jackson, dass er seine Untersuchungen zur Bibliomanie formal nach Robert Burtons Anatomie der Melancholie ausrichtet, deren Verleger er auch ist. Erstmals im Jahr 1621 erschienen, ist die Anatomie der Melancholie von einem „unersättlichen Leser“39 geschrieben worden. Burton definiert und diskutiert unterschiedlichste Ursachen der Melancho lie. Hierfür führt er einerseits einen zugefügten oder erlittenen Verlust, andererseits ein Streben nach einem unerfüllbaren Begehren an.40

Zur bibliomanen Buchnutzung zählen weiterhin der Diebstahl von Büchern, die Bibli- okleptomanie, die Bibliotaphie, das Wegschließen und Verstecken von Büchern an ge- heimen Orten, die „Biblioklastie, das Ausschlachten oder Plündern von Büchern“41, so- wie die Bibliophagie, die psychische Zwangshandlung, im Rahmen abergläubischer Bü- cherleidenschaft Bücher aufessen zu müssen42. Die Psychopathologie hat das manische Sammeln und Anhäufen ebenfalls mit Geiz, Habgier, Machstreben oder Selbstbestäti- gungsgründen assoziiert.43 Der amerikanische Psychoanalytiker Werner Muensterberger geht von dem Kompensationscharakter des Sammelns aus, der von einer „nicht sofort erkennbaren Erinnerung an Entbehrung, Verlust oder Verletzung“44 herrührt.

Festzuhalten ist, dass eine konsequente Analogisierung gerade der Bibliomanie mit ei- nem Krankheitsbild erfolgt. Dieses kann unterschiedliche Ausprägungen haben, in seiner Grundausrichtung wird jedoch die Verschiebung von dem Wunsche und der Sehnsucht nach Büchern in der Bibliophilie zu einem auf das Selbst konzentrierte Begehren in der Bibliomanie markiert.45

Wie bereits in den vorangegangen Kapiteln gezeigt wurde, ist ebenfalls für den Bereich der Bibliomanie festzuhalten, dass die beiden Ebenen der Fiktion und der Realität einander beeinflussen und Auswirkungen aufeinander aufzeigen. Dies gilt für Magister Tinius ebenso wie für Don Vincente und sein literarisches Pendant Giacomo:

Ein realer Bibliomane diente Gustave Flaubert als Vorbild für Giacomo, den Protago- nisten der Erzä hlung Bücherwahn (1836). Es ist Don Vincente, ein ehemaliger Mönch aus einem Kloster in der Nähe von Tarragona, der sich als Antiquar in Barcelona nieder- ließ. Giacomo kann als Bibliomane par excellence gelten. Flaubert beschreibt den Fana- tiker: „Einen einzigen Gedanken hatte er, eine einzige Liebe, eine einzige Leidenschaft. Und diese Liebe, diese Leidenschaft verbrannten sein Innerstes, verschlangen sein Da- sein.“ (BW 36) Außerdem liebt er „nicht die Wissenschaft […], nur ihre äußere Gestalt und Formgebung. Er liebte das Buch um des Buches willen, er liebte den Geruch, das Format, den Titel.“ (BW 40) Denn „er hatte Mühe zu lesen“ (BW 42). Seine zur Biblio- manie übersteigerte Bibliophilie richtet sich also rein auf die Äußerlichkeiten der Bücher, den Inhalt zu fassen vermag er nicht.46 Seine pathologische Leidenschaft für bibliophile Raritäten lässt ihn zum mehrfachen Mörder werden, da er nicht davor zurückschreckt, Gesetze der Vernunft und der Moral zu missachten, um in den Besitz der von ihm be- gehrten Bücher zu kommen, die er ungelesen anhäuft. Als das Haus seines größten Kon- kurrenten und des Besitzers des von ihm ersehnten Bibelunikats brennt, ist Giacomos Gier nach dem Buch derart zwanghaft, dass er mit einer Leiter in das Haus klettert. Er rettet das Buch, fängt dabei selber Feuer. Giacomo verbrennt in Flauberts Erzählung nicht, sondern gesteht seine Taten vollkommen verzweifelt, nachdem sein Verteidiger bewiesen hat, dass es sich nicht um ein Bibelunikat handelt, sondern dass es eine zweite Fassung gibt.

Vor Gericht soll die reale Person Don Vincente seine mörderischen Taten folgendermaßen begründet haben: „Die Menschen sind sterblich. Sie werden ohnehin, die einen früher, die anderen später, vor den Herrn gerufen. Die guten Bücher aber sind unsterblich. Sie muß man behüten.“47

[...]


1 Canetti 1973, S. 122.

2 Toth ist gleichzeitig auch Gott des Todes, so dass von Anfang an die Verbindung von Büchern und Tod der Bibliothek als erbliche Belastung, als untilgbare Schuld, gegeben ist. Vgl. Rieger 2002, S. 166.

3 Im Rahmen dieser Arbeit sollen die zwei zumeist analysierten Phänomene von Masse und Macht sowie die der Psychoanalyse weitgehend ausgeklammert werden.

4 Vgl. Wuthenow 1980, S. 9

5 Vgl. ebd.

6 Vgl. ebd., S. 24.

7 Ebd.

8 Bogeng 1915, S. 159.

9 Heinzmann 1977, S. 139.

10 Wittmann 1977, S. 15.

11 Vgl. ebd., S. 33.

12 Vgl. Engelsing 1974.

13 Cahn 1994, S. 67.

14 Stocker 1997, S. 12.

15 Wegmann 2000, S. 2.

16 Vgl. Rieger 2002, S. 15f.

17 Vgl. zu diesem Thema der Bibliothek in der Literatur die ausführlichen Texte vor allem von Stocker 1997, Chaintreau/Lemaître 1993, Rieger 2002 und Hö lter 1993.

18 Stocker nennt gesellschaftliche und kulturpolitische Faktoren als Gründe für die beiden thematischen Schwerpunkte des Bibliothekmotivs in der Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts: der erste Schwerpunkt liegt in den dreißiger Jahren und gründet sich auf die Verbreitung des Radios und des Tonfilms; der zweite Schwerpunkt in den achtziger und neunziger Jahren ist zurückzuführen auf den Medienwechsel, der von Digitalisierung, Telekommunikation und Multiplikation der Bilder bestimmt ist: „Immer dann, wenn im zwanzigsten Jahrhundert die Schriftkultur von Codes und Medien in ihrer Dominanz in Frage gestellt wird, reagiert die Literatur mit einer Beschwörung der Bibliothek als deren zentraler Einrichtung.“ Stocker 1997, S. 284f.

19 Marwinski 1987, S. 46.

20 Vgl. ebd., S. 47.

21 Eine Beschaffenheit, die zwangsläufig eine Benutzung des Buches, insbesondere die der Lektüre, aus- schließt.

22 Ebd., S. 47.

23 Vgl. Lehnert 1989, S. 7.

24 Bury 1989, S. 58.

25 Vgl. Marwinski 1987, S. 46.

26 Vgl. ebd., S. 46

27 Vgl. Willms 1978, S. 132f.

28 Basbanes 1995, S. 25.

29 Vgl. Dibdin 1809, S. 14f.

30 Vgl. ebd., S. 58.

31 Vgl. Kümmel 1987, S. 45.

32 Bogeng 1984, S. 4.

33 Stockhorst/Frewer 2003, S. 2.

34 Bogeng 1984, S. 4.

35 Kümmel 1987, S. 45.

36 Stockhorst/Frewer 2003, S. 2.

37 Vgl. Willms 1978, S. 186.

38 Jackson 1952, S. 527.

39 Horstmann 1988, S. 333.

40 Vgl. Burton 1988, S. 154ff.

41 Kümmel 1987, S. 45.

42 Vgl. ebd.

43 Vgl. Lucius 2000, S. 17.

44 Muensterberger 1999, S. 19.

45 Wenn im Folgenden auch der psychologische Aspekt weitgehend ausgeklammert werden soll, so ist doch festzuhalten, dass eine Untersuchung des Krankheitsbildes des Bibliomanen zu einem Bestandteil der Analyse werden muss.

46 Die Bestimmung des Bibliomanen als Nicht-Leser in aller Ausschließlichkeit, die beispielsweise hier von Flaubert vorgenommen wird, grenzt sich ab von der in Kapitel 1.1.1. erwähnten und in Deutschland diskutierten Manie des Lesens, deren krankhafte Ausprägung im Kapitel 2.2.2. am Beispiel von Karl Philipp Moritz’ Anton Reiser gezeigt werden soll. Vgl. Dickhaut 2003, S. 58ff.

47 Zitiert nach Ruppelt 1997, S. 108.

Ende der Leseprobe aus 64 Seiten

Details

Titel
Kopf in Bücher - Bücher im Kopf: Elias Canettis Roman "Die Blendung" als Beispiel bibliomaner Buchnutzung
Hochschule
Universität zu Köln  (Institut für deutsche Literatur und Sprache)
Note
1,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
64
Katalognummer
V23075
ISBN (eBook)
9783638262682
Dateigröße
633 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kopf, Bücher, Kopf, Elias, Canettis, Roman, Blendung, Beispiel, Buchnutzung
Arbeit zitieren
Julika Zimmermann (Autor:in), 2004, Kopf in Bücher - Bücher im Kopf: Elias Canettis Roman "Die Blendung" als Beispiel bibliomaner Buchnutzung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23075

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