Kommentierte Übersetzung ins Deutsche - Der Artikel "Istruzioni per una vacanza di lavoro" von Enrico Bertolino


Seminararbeit, 2001

25 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Ausgangstextanalyse nach Christiane Nord
2.1 Analyse der textexternen Faktoren
2.1.1 Textproduzent und Sender
2.1.2 Senderintention
2.1.3 Empfänger
2.1.4 Trägermedium
2.1.5 Ortspragmatik
2.1.6 Zeitpragmatik
2.1.7 Kommunikationsanlaß
2.1.8 Textsorte und Textfunktion
2.2 Analyse der textinternen Faktoren
2.2.1 Thematik
2.2.2 Textinhalt
2.2.3 Präsuppositionen
2.2.4 Aufbau und Gliederung des Textes
2.2.5 Nonverbale Elemente
2.2.6 Lexik
2.2.7 Syntax

3 Kommentierte Übersetzung
3.1 Ausgangstext
3.2 Übersetzung
3.3 Kommentar

4 Schluß

5 Literaturverzeichnis

6 Anhang

1 Einleitung

Ich habe mich für den am 6.7.2001 im Corriere della Sera erschienenen Text Istruzioni per una vacanza di lavoro von Enrico Bertolino entschieden, da mir der Text in vielerlei Hinsicht gefällt. Das Thema ist aktuell und interessant, nicht nur in Italien, sondern auch in Deutschland. Ich finde das Thema zudem auch wichtig, denn durch den Artikel wird der Leser nicht nur zum Schmunzeln und Lachen gebracht, sondern auch zum Nachdenken angeregt. In irgendeiner Weise kann sich vielleicht fast jeder, auch wenn er kein Manager ist, in dem Artikel wiederfinden. Vielleicht gelangt man so zur Selbsterkenntnis, und der eine oder andere überdenkt sein – teilweise absurdes, und auch trauriges - Verhalten und fragt sich, warum er/ sie nicht anders kann, als die Arbeit mit in den Urlaub zu nehmen, nicht abschalten zu können, das Familienleben, besonders im Urlaub, nur schwer ertragen zu können. Durch den witzig-ironischen Stil des Autors ist der Text zudem auch gut für eine kommentierte Übersetzung geeignet. Die Ironie und der Witz werden häufig durch Wortspiele, kulturspezifische Elemente usw. hervorgerufen. Ich werde den Text zunächst analysieren (Kap. 2). Dabei stütze ich mich zum einen auf die Ausgangstextanalyse von Christiane Nord[1], zum anderen auch auf die übersetzungsrelevante Texttypologie von Katharina Reiß[2] und auch auf Werner Koller[3]. Kap. 3 umfaßt den Ausgangstext (AT), meine Übersetzung des Textes (Zieltext ZT) und den Kommentar zur Übersetzung. Ich werde darin auf die Schwierigkeiten während des Übersetzungsvorgangs eingehen und meine Übersetzungsstrategie begründen. Im Anhang befindet sich eine Kopie des Originaltextes. Sie dient hauptsächlich zur Veranschaulichung, wenn es um die Textsorte geht.

2 Ausgangstextanalyse nach Christiane Nord

2.1 Analyse der textexternen Faktoren

2.1.1 Textproduzent und Sender

Textproduzent dieses Textes ist der italienische Kabarettist, Schauspieler, Moderator und Autor Enrico Bertolino (geb. 1960 in Mailand). Enrico Bertolino schreibt für verschiedene italienische Zeitungen und Zeitschriften[4]. Der Text erschien in der Kolumne I nuovi lavor...attori in der Beilage Corriere Lavoro zum Corriere della Sera. Bertolino ist nicht nur Textproduzent, sondern auch Sender. Denn als „Sender eines Textes bezeichnen wir im allgemeinen die Person (oder Institution etc.), die den Text zu einer Mitteilung an jemand anderen verwendet bzw. mit ihm etwas erreichen will“[5]. Und aufgrund der Textsorte (s. 2.1.8) ist hier eindeutig, daß der Autor seine Meinung äußert und zum Nachdenken anregen will, also demnach auch Sender ist.

2.1.2 Senderintention

Um die Intention zu ermitteln, muß man sich fragen: „Was will der Sender mit dem Text (beim Empfänger) bewirken“[6] ? C. Nord unterscheidet hier zwischen vier verschiedenen Arten der Intention: Wenn der Sender den Empfänger nur über einen Sachverhalt informieren will, spricht sie von Darstellungsintention. Will der Autor dagegen etwas über sich selbst und seine Einstellung zu den Dingen mitteilen, so handelt es sich um Ausdrucksintention. Will der Autor den Empfänger zu einer bestimmten Einstellung oder Handlung bewegen, so bezeichnet sie das als Appellintention. Wenn lediglich der Kontakt zum Empfänger hergestellt oder aufrechterhalten werden soll, spricht sie von der phatischen Intention[7]. Aufgrund der Textsorte Kolumne (s. 2.1.8) handelt es sich bei dem vorliegenden Text um eine Appellintention. Die Intention des Autors ist es nämlich, den Leser zum Lachen zu bringen, also zu unterhalten, aber auch gleichzeitig zum Nachdenken anzuregen.

An dieser Stelle möchte ich mich auch kurz auf Katharina Reiß beziehen. Sie unterteilt Texte in die Grundtypen inhaltsbetonte Texte, formbetonte Texte und appellbetonte Texte: „Dabei sind unter inhaltsbetonten Texten jene zu verstehen, die das Hauptgewicht auf die Vermittlung von Inhalten, von Informationen legen. Formbetonte Texte dagegen vermitteln zwar auch Inhalt, aber die sprachliche Form, in der dies geschieht, ist die dominierende Komponente des Textes“[8]. Der appellbetonte Text vermittelt Inhalt – wie jeder Text -, und dies in einer bestimmten sprachlichen Form; jedoch ordnet sich seine Gestaltung einer besonderen Absicht, einem mehr oder weniger deutlich erkennbaren Ziel unter; relevant ist bei solchen Texten vor allem die Erzielung eines außersprachlichen Effektes, bewahrt werden muß bei der Übersetzung der deutliche Appell an den Hörer oder Leser des Textes[9]. Um nun die unmittelbare Wirkung des Appells zu gewährleisten, muß beim appellbetonten Texttyp nach K. Reiß oder einem Text mit Appellfunktion nach C. Nord, die Zielsprache im Vordergrund stehen. Es stellt sich nun die Frage, mit welchen Mitteln man eine Wirkungsäquivalenz erreichen kann, und inwieweit dies überhaupt gelingt.

Um den textimmanenten Appell zu erhalten, wird ein „assimilierendes Übersetzen“ geradezu unabdingbar notwendig. Hierbei spielen die sogenannten „dynamischen Äquivalenzen“ eine wichtige Rolle[10].

2.1.3 Empfänger

Die Informationen zum Empfänger (auch Adressat oder Rezipient genannt), der oft als wichtigster pragmatischer Faktor berücksichtigt werden muß, ergeben sich in diesem Fall aus dem Medium. AT-Empfänger sind Leser und Leserinnen der überregionalen, italienischen Tageszeitung Corriere della Sera. Der Artikel ist in der Beilage Corriere Lavoro erschienen, die dem Corriere della Sera (fast) jeden Freitag beiliegt. Auch wenn sich die Beilage eher an den arbeitenden oder arbeitssuchenden Teil der Bevölkerung richtet, ist der Artikel an alle Leser und Leserinnen gerichtet bzw. vom gesamten Leserkreis der Zeitung zu verstehen. Hierzu zählen vor allem Personen der schulisch gebildeten Mittelschicht. Da die Zeitung in ganz Italien erscheint, richtet sich der Text an alle Italiener und Italienerinnen. Die AT-Rezipienten werden vom Autor direkt angesprochen (direkte Anrede).

[...]


[1] Christiane Nord: Textanalyse und Übersetzen. 3. Aufl., Heidelberg: Julius Groos Verlag, 1995

[2] Katharina Reiß: Möglichkeiten und Grenzen der Übersetzungskritik. Würzburg: Max Hueber Verlag, 1971

[3] Werner Koller: Einführung in die Übersetzungswissenschaft, 4., völlig neu bearbeitete Aufl., Heidelberg/Wiesbaden: Quelle und Meyer, 1992

[4] Vgl.: http://www.enricobertolino.it

[5] Nord: S. 49

[6] Nord: S. 54

[7] Nord: S. 55 f.

[8] Reiß: S. 32

[9] Vgl.: Reiß: S. 33 f.

[10] Vgl.: Reiß: S. 47 f.

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Kommentierte Übersetzung ins Deutsche - Der Artikel "Istruzioni per una vacanza di lavoro" von Enrico Bertolino
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz  (FASK Germersheim)
Veranstaltung
Übersetzerseminar
Note
1,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
25
Katalognummer
V23053
ISBN (eBook)
9783638262538
Dateigröße
877 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kommentierte, Enrico, Bertolino, Übersetzung, Übersetzungswissenschaft, Italienisch-Deutsch, Germersheim
Arbeit zitieren
Diplom-Übersetzerin Karoline Ebel (Autor:in), 2001, Kommentierte Übersetzung ins Deutsche - Der Artikel "Istruzioni per una vacanza di lavoro" von Enrico Bertolino, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/23053

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