xchè ics per per. Sprachökonomie im italienischen Web und bei der digitalen Kommunikation


Seminararbeit, 2013

12 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Digitale Kommunikation im Web

3. Mündlichkeit und Schriftlichkeit bei der digitalen Kommunikation

4. Sprachökonomie im Web und bei der digitalen Kommunikation

5. Beispiele für Sprachökonomie bei italienischsprachiger digitaler Kommunikation
auf phonetischer, morphologischer und pragmatischer Ebene
5.1 Sprachökonomie auf phonetischer Ebene
5.2 Sprachökonomie auf morphologischer Ebene
5.3 Sprachökonomie auf pragmatischer Ebene

6. Zusammenfassung

7. Literaturverzeichnis
7.1 Sekundärliteratur
7.2 Internetquellen

1. Einleitung

Das elektronische Informations- und Kommunikationszeitalter bringt viele Veränderungen für die heutige Gesellschaft mit sich. Die Auswirkungen der elektronischen Medien auf den Menschen sind Beobachtungsgegenstand für viele Wissenschaftsfelder, die von der Wirtschaft bis zur Pädagogik reichen. Die Linguistik beschäftigt dabei die hohe Spezifität der Sprache bei der Kommunikation mit verschiedenen Medien.

Im Werk Elementi di linguistica italiana behandelt Andrea Masini in mehreren Artikeln einige Aspekte der digitalen Kommunikation unter dem Titel L´italiano e le sue varietà. Auch für Masini ist das World Wide Web (WWW) ein sehr junges Medium. Darin kommen neue Kommunikationsformen, wie der Chat, die E-Mail, der Video-Chat, Blogs und u.v.m. vor.

Die Websprache oder besser die Sprache, die bei der digitalen Kommunikation verwendet wird, ist weder rein vom schriftlichen schriftlichen Medium geprägt, noch weist sie lediglich Merkmale der mündlichen Sprache auf. Für eine sehr engagierte Webseite, welche sich u.a mit der Sprache im Web befasst, nämlich Mediensprache.net, ist Websprache ein Wort, welches zu stark an eine Sondersprache erinnert. Welche Kommunikationsform ist konzeptionell und medial näher an der schriftlichen Sprache und welche näher an der mündlichen Sprache?. Verbindet all diese Arten zu kommunizieren eine gemeinsame Sondersprache, die sich von der Standardsprache abgrenzt?. Das Internet vermag alle bereits bekannten Medien auf multimedialen Webseiten zu vereinen und gibt den Usern dabei gleichzeitig die Möglichkeit über die Inhalte und miteinander zu kommunizieren. Können Medien, welche nur einen Sinneskanal beanspruchen, neben so einem Multitalent überhaupt bestehen? Es stellt sich die Frage, inwiefern Sprache, welche wir beim Verfassen digitaler Schriftbeiträge verwenden, ökonomisch sein kann und inwiefern diese der Sprachökonomie ähnelt, die bei der direkten Kommunikation vorkommt. Bei der digitalen Kommunikation findet man auf mehreren linguistischen Ebenen Beispiele für sprachliche Ökonomie, welche im 5. Kapitel konkret mithilfe des italienischen Online-Korpus Corpus di riferimento dell'italiano scritto (CORIS) dargelegt werden. Die Arbeit wird nicht das gesamte Spektrum der möglichen Formen von sprachlicher Ökonomie bei der digitalen Kommunikation behandeln, sondern sich auf einige Beispiele, die häufig vorkommen beschränken.

2. Digitale Kommunikation im Web

Die Sprache im Web erlebt eine rasante quantitative Verbreitung und qualitative Entwicklung seit den privaten Computerbenutzern in den 90 Jahren der Zugang zum Internet ermöglicht wurde, was zunächst großen Unternehmen und dem Militär vorbehalten war. Die Einführung des World Wide Web war ein weiterer Meilenstein der digitalisierten Kommunikation was die Vernetzung der globalen Gesellschaft betrifft, denn wie hier erläutert „vornehmlich über Medien organisieren moderne Gesellschaften die gegenseitige Wahrnehmung, Rollenverteilung und den Verkehr ihrer Mitglieder untereinander“(Schmitz 2004:14). Es wurde auch der Einstieg in das World Wide Web ermöglicht, mittels welchem die Browser die HTML zu interaktiven und animierten Internetseiten mit audiovisuellen Medieninhalten konvertieren konnten (vgl. Scheiber 2001:9). Es wurden nach Masini somit mindestens 4 neue Kommunikations-Typologien geschaffen:

[..]novità insite nella lingua dei messaggi di posta elettronica, dei siti web, dei messagini SMS e delle chat-line, quattro tipologie comunicative inesistenti, o non ancora popolari, negli anni in cui si avviarono i dibattiti su italiano dell´uso medio e italiano neostandard(Masini 2003:76)

Weiters betont er, dass diese vor kurzer Zeit noch nicht existierten oder noch nicht dieselbe Popularität besaßen wie heute. Die Entwicklung geht in die Richtung weiterer sozialer Vernetzung, sodass man eine weitere Typologie, die sozialen Netzwerke, wie Facebook und Twitter hinzufügen kann. Das Web ist auch in Italien ein höchst etabliertes Informations- Kommunikations- und multimediales Medium. Täglich wird in diesem globalen Netz eine große Zahl an Informationen produziert und konsumiert, sodass es jedes bis dato bekanntes Medium in puncto Aktualität und möglicher Teilnehmerzahl übersteigt.

An dieser Stelle ist es wichtig klarzustellen, dass ein klarer Unterschied zwischen der Bezeichnung Websprache und Sprache im Web besteht. Auf der deutschen Webseite Mediensprache.net beispielsweise hat man die ursprüngliche Bezeichnung einer Rubrik mit Websprache durch die Bezeichnung Digitale Kommunikation ersetzt, weil die Bezeichnung von den Usern fälschlicherweise mit einer Sondersprache des Internets konnotiert werden könnte, welche sich dermaßen von der Standardsprache entfernt hat, dass sie ein eigenes Sprachsystem bildet. „[..]Diese gibt es allerdings ebenso wenig wie die Werbesprache oder die Jugendsprache“ erklärt die Redaktion der Webseite abschließend (mediensprache.net) Auch wenn die Kommunikation mittels digitaler Medien stattfindet, sind es noch immer menschliche Individuen, die mittels Tastatur und Bildschirm kommunizieren. Die virtuelle Realität ist nicht das Resultat der Kommunikation zweier Maschinen, sondern das Ergebnis der Interaktion zwischen Personen, die Maschinen verwenden und mit ihrem Handeln die virtuelle Welt verändern (vgl. Pistolesi 2004:12). Gleichwohl findet man vor allem in der digitalen Kommunikation markante sprachliche Merkmale, die etwa durch den Mangel an Raum oder Zeit in Chatrooms und E-Mails bedingt werden können. Die computervermittelte Kommunikation, kurz CMC, nimmt zusehends neue Lebensräume ein, da die Menge der Benutzer aller Gesellschaftsschichten stündlich steigt. Dazu meint eine Onlinestudie, die sich mit der Internetverbreitung und -Konsum in Deutschland befasste:

Mit 51,7 Millionen Nutzern erreicht die Internetverbreitung in Deutschland im Jahr 2011 eine neue Rekordmarke. Damit steigt der Anteil auf 73,3 Prozent und für die Onlinenutzer gehört das Internet mittlerweile ebenso zum Alltag wie Fernsehen, Radio oder die Tageszeitung. Dabei findet entgegen früherer Erwartungen kein Verdrängungswettbewerb zwischen klassischen und neuen Medien statt. Sowohl-als-auch nicht Entweder-oder kennzeichnet die Mediennutzung, das heißt, der Medienkonsum steigt insgesamt an. Interessant ist dabei ein Blick in die einzelnen Altersklassen: Bei den 14−19-Jährigen wird 2011 die 100-%-Marke erreicht. Jeder Jugendliche benutzt zumindest gelegentlich das Internet. Bei den Unter-50-Jährigen sind es neun von zehn Menschen. Beeindruckend ist ebenso ein Zuwachs von 23 % bei den Über-60-Jährigen (Pruschmann 2011).

Diese Studie zeigt – angesichts der mindestens ebenso hohen Entwicklungsstandards und Technisierung der umliegenden europäischen Länder – statistische Daten, die auch am Beispiel Italiens Gültigkeit besitzen können. Den traditionellen Kommunikationsmitteln kommt in der heutigen Zeit keineswegs eine weniger wichtige Rolle zu. Fakt ist aber, dass die mit dem traditionellen Brief verschickten Mitteilungen in puncto übertragener Datenmenge und Anzahl von der Datenmenge und Anzahl an verschickten Kurzmitteilungen und E-Mail bei weitem übertroffen werden. Das Web hat sich zu einem von allen Generationen genutzten Medium entwickelt, wobei sich Jugendliche als wahre Spezialisten auf diesem Gebiet erweisen. Menschen, die nach dem Jahr 2000 geboren wurden, kennen keine Realität ohne Internet und Mobiltelefon. Man kann hier bereits von einer Kultur sprechen, da sich ein großer Anteil der Weltbevölkerung daran beteiligt und sich damit mit einer bestimmten Gruppe identifiziert. Eines grenzt die schriftlichen Medien, die bis zur Einführung des World Wide Web bekannt waren, sehr eindeutig von den digitalen Schriftmedien ab. Pistolesi erwähnt hier: “Il testo, un tempo chiuso nella sua staticità, ha aperto i propri confini a un meta-testo illimitato” (Pistolesi 2004:11). Ebenso wie die Verbreitung der digitalen Kommunikation scheint der Hypertext keine Grenzen zu haben. Die Texte im Web können ohne Limit verändert, erneuert und gelöscht werden.

3. Mündlichkeit und Schriftlichkeit bei der digitalen Kommunikation

Die Sprache im Web ist weder der schriftlichen noch der mündlichen Sprache eindeutig zuzuordnen. Es ist eine Form von Mischsprache, da sie Charakteristika verschriftlichter mündlicher und rein schriftlicher Sprache hat, die beide zusammen in einem Text vorkommen können. Man kann beispielsweise bei der Kommunikation im Chat die Tendenz beobachten, dass die Schriftbeiträge an die mündliche Äußerung anzupassen, welche die User produzieren würden, wäre die Kommunikation nicht digital. Demgegenüber ist die Tendenz zu beobachten, dass Schreibbeiträge der grammatischen Norm angepasst werden. Im Web werden über den Computer- oder Smartphone-Bildschirm sehr viele Informationen konsumiert. Es werden aber täglich fast ebenso viele Informationen beim Kommunizieren im Web in Blogs, via Chat, beim Schreiben von E-Mails und Kurzmittelungen und auf den seit einigen Jahren populären sozialen Netzwerken produziert. Im Chat kommunizieren die Benutzer oder Chatter wechselseitig, indem sie Nachrichten verfassen. Durch die schnelle und dialogische Abfolge der Beiträge wird versucht, den Akt des Sprechens zu simulieren. Emotionen können zusätzlich zu den sprachlichen Zeichen mit sogenannten Emoticons ausgedrückt werden. Das Wort emoticon ist eine Wortkreuzung aus den englischen Wörtern emotion und icon (vgl. Brommer 2011). Die bekanntesten und am häufigsten verwenden Vertreter sind die sogenannten Smileys. Diese können theoretisch an jeder Stelle im Text stehen und können die mit dem Schreibbeitrag vermittelten Gefühlszustände klar machen oder verstärken und somit längere Umschreibungen der Emotionen ersetzen. Webtexte besitzen im Gegensatz zu konventionellen Büchern, deren Inhalt relativ stabil ist, keine klar definierte Physiognomie. Sie werden ständig modifiziert oder bieten zumindest die Möglichkeit dazu (vgl. Masini 2003: 50). Der digitalen Kommunikation ist eine schnellere wie auch augenscheinlichere Entwicklung und Verbreitung der gesprochenen italienischen Sprache zuzuschreiben, die zu einer Annäherung zwischen mündlicher und schriftlicher Sprache führt (vgl. Masini 2003:76).

Das Web ist ein multimediales Medium, es beansprucht mehrere Sinnesorgane in verschiedenen Kombinationen gleichzeitig. Einige mediale Elemente werden hier genannt:

Presentano una ricchezza di soluzioni, che vedono variamente combinati diversi elementi: grafico-alfabetico-visivi con la scrittura; grafico-iconico-visivi con immagini, animazioni e filmati; sonoro-uditivi con il parlato e la musica (Masini 2003: 50).

[...]

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Details

Titel
xchè ics per per. Sprachökonomie im italienischen Web und bei der digitalen Kommunikation
Hochschule
Karl-Franzens-Universität Graz  (Romanistik)
Veranstaltung
Ital. SW PS: Linguistische Aspekte: Semantik un Pragmatik
Note
1,3
Autor
Jahr
2013
Seiten
12
Katalognummer
V230287
ISBN (eBook)
9783656464129
ISBN (Buch)
9783656630654
Dateigröße
466 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sprachökonomie, Linguistik, Semantik, Pragmatik, Chat
Arbeit zitieren
Matej Trampusch (Autor:in), 2013, xchè ics per per. Sprachökonomie im italienischen Web und bei der digitalen Kommunikation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/230287

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