Struktur und Ausblick der Energieversorgung Deutschlands


Hausarbeit, 2010

16 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Übersicht des Themas

3 Bestimmung zum Vorkommen von Energierohstoffen
3.1 Klassifizierung der Energieträger
3.2 Determinanten für den Energieverbrauch

4 Bestandsaufnahme-Energieverbrauch und Importabhängigkeit in Deutschland

5 Der Stromsektor

6 Energierohstoffe- Zugangsproblematik
6.1 Problematik der Rohstoffnutzung- Vorkommen- und Verbrauchsstruktur
6.2 Blick in die Zukunft

7 Fazit

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Ziel dieser Arbeit ist es die Problematik der aktuellen Energieversorgungsstruktur aufzuzeigen. Einführend soll eine kurze Zusammenfassung zur Übersicht der Energieversorgung Deutschlands und den entscheidenden Faktoren das Thema legitimieren. Es folgt die Vermittlung grundlegender Kenntnisse über Energierohstoffe und seine Vorkommen.

Danach erfolgt eine Darstellung des aktuellen Energieverbrauch Deutschlands untergliedert nach verschiedenen Verbrauchergruppen und Energieträgern. Neben den fehlenden inländischen Rohstoffen resultiert daraus das Importvolumen für Energierohstoffe. Aufgrund seiner Sonderbedeutung bei der Energieversorgung wird der Stromsektor in Zusammenhang mit dem sich anbietendem und aktuellem Fallbeispiel Atomausstieg diskutiert.

Der Schlussteil der Arbeit beschäftigt sich mit der Zugangsproblematik zu Energierohstoffen, den globalen Nutzungsstrukturen in Relation zu ihrem Vorkommen und einer abschließend wegweisenden Nutzungs- und Organisationsmöglichkeit zur Energieversorgung.

2 Übersicht des Themas

Deutschland hat bis auf seine Kohlevorkommen keine wesentlichen inländischen Energierohstoffe aufzuweisen und daher zur Deckung seines Primärenergiebedarfs (PEB) weitestgehend vom Import der Primärenergieträger angewiesen (Wagner 2007:61).

Da der Verbrauch sich zu ca. 80 % auf die fossilen, also erschöpfbaren Energieträger Erdöl, Erdgas und Kohle verteilt (Wagner 2007:63) und diese zunehmend knapper ,teurer und Gegenstand geopolitischer Konflikte werden ist die zukünftige Energieversorgung Deutschlands eine heikle Herausforderung (BMWI 2006:16) und erfordert ein Gesamtkonzept, welches sich auf die Prämissen der Versorgungssicherheit, der Wirtschaftlichkeit, sowie der Umweltverträglichkeit stützt (BMWI 2010: Homepage- Energie). Die Rahmenbedingungen zur Energieversorgung werden vom Staat Deutschland und der europäischen Union geschaffen. Insbesondere die Liberalisierung der Strom- und Gasmärkte 1998 leitete eine neue Wettbewerbsordnung innerhalb der EU ein, um das Ziel einer möglichst wirtschaftlichen Energieversorgung zu gewährleisten. Mit der Einführung des Zertifikatenhandels für Treibhausgasemissionen und dem EEG wurden Grundlagen für den Umweltschutz gelegt. Die fiskalischen Eingriffe spielen eine wichtige Rolle zur Sensibilisierung im Umgang mit den Ressourcen und setzen Anreize für alternative Energiegewinnungsmethoden wie den EE oder die Verbesserung von Wirkungsgraden und umweltfreundlichere Energiegewinnung aus fossilen Energieträgern (Schiffer 2008:38f.).

3 Bestimmung zum Vorkommen von Energierohstoffen

Um das Potential der schwindenden fossilen Energierohstoffe (ER) für die zukünftige Energieversorgung aufzustellen verwendet man die Kategorien Reserven und Ressourcen, welche in der Summe das verbleibende Gesamtpotential eines Energierohstoffs bilden. Reserven stellen wirtschaftlich und technisch, jederzeit sicher abbaubare Rohstoffe dar. Als Ressourcen gelten zum Einen, aufgrund geologischer Umstände geschätzte Rohstoffvorkommen für die es allerdings keine eindeutigen oder nur durch einzelne Bohrungen bestätigte Beweise gibt. Zum anderen technisch oder wirtschaftlich aktuell nicht förderbare Ressourcen (Brücher 2009:26ff.). Ferner kann eine Einordnung in relativ kostengünstig gewinnbare konventionelle Energierohstoffe (ER), wie Erdöl und Erdgas, sowie unkonventionellen (ER), die nur durch hohen Kapital und Energieeinsatz gefördert werden können vorgenommen werden. Dazu gehören z.B Ölsande und Gashydrate (Rempel 2008:22f.). Aufgrund der Hauptabhängigkeit von Erdöl und Erdgas in Kombination mit langfristig steigenden Preisen werden unkonventionelle (ER) zunehmend an der Energieversorgung beteiligt sein (Böcker/Welte 2006:31).

3.1 Klassifizierung der Energieträger

Energieträger beinhalten eine spezifische Energiedichte die durch technisch herbeigeführte Umwandlungsprozesse das Energiepotential eines Energieträgers spezifisch nutzbar machen können. Die „[...] Energieträger werden exploriert, gefördert, (mehrmals) transportiert, und gelagert, umgewandelt und konsumiert“ (Brücher 2009:36). Der Nachfrager von Energie bezieht eine derivierte Energiedienstleistung aus dem Bedarf heraus Wärme, Licht, Kühlung oder mechanischer Kraft nutzen zu wollen(Schiffer 2008:28). Unter Umwandlungsverlusten bei der Transformation von Primär- über Sekundärenergie in Endenergie, gelangt die Energie letztlich als zweckgerechte Nutzenergie zum Endverbraucher (Brücher 2009:24f.).

Original in der Natur vorkommende und technisch noch nicht umgewandelte Energieträger werden als Primärenergieträger bezeichnet. Aus Primärenergieträgern durch technische Umwandlungsprozesse erzeugte Energie wird als Sekundärenergie (u.A. Elektrizität, Benzin) bezeichnet. Elektrizität ist kein Energieträger, sondern eine Energieform (Brücher 2009:23). Man differenziert zwischen nicht erneuerbaren fossilen Brennstoffen (Erdöl, Erdgas, Kohle), Kernbrennstoffen (Uran, Plutonium, Thorium) und erneuerbaren Energien (Sonnenenergie, Wind,- Wasserkraft, Geothermie, Biomasse) (Schiffer 2008:25f.). Für den Gesamtenergieverbrauch wird der Indikator des Primärenergieverbrauchs herangezogen, um der oben beschriebenen Prozesskette gerecht zu werden (Erdmann/Zweifel 2008:24). Zu erwähnen sei noch die Unterscheidung zwischen leitungsungebundenen Energieträgern wie Öl und Kohle, die relativ kostengünstig transportiert werden können und den leitungsgebundenen wie Erdgas, Elektrizität und Fernwärme. Diese können nur unter hohem Kapital- und Infrastrukturaufwand vom Produzenten zum Verbraucher befördert werden, sodass eine möglichst maximale Auslastung des Energieträgers in wirtschaftlicher Sicht erstrebenswert ist. Ferner kommt es beim Transport im speziellen bei Fernwärme zu Energieverlusten. Die erhöhten Kosten werde an den Verbraucher weitergegeben (Wagner 2007:108 ff.).

3.2 Determinanten für den Energieverbrauch

Die demographische Entwicklung Deutschlands ist geprägt durch die seit Anfang der Neunziger Jahre gestiegene Bevölkerungszahl, die gegenwärtig allerdings wieder abnimmt. Mit steigender Bevölkerungszahl erhöht sich auch die zu beheizende Wohnfläche und die Anzahl an PKW-Zulassungen. Viel entscheidender ist noch die Anzahl der Haushalte, die aufgrund des Trends zu einer älteren Gesellschaft mit weniger Familienhaushalten und mehr Singlehaushalten zu einem Anstieg des Energieverbrauchs von 2 % seit 1990 geführt hat (BMWI 2009:13). Aufgrund der traditionell hohen Erzeugung von der sehr energieintensiven Produktion von industriellen Grundstoffen wird der Energieverbrauch in Deutschland stark durch eben solche Industrien beeinflusst (BMWI 2009:22).Inwiefern sich das Wirtschaftswachstum auf den Energieverbrauch auswirkt hängt zum einen auf das gesamtwirtschaftliche Wachstum und insbesondere auf die sektorale Verteilung des Wirtschaftswachstum, aber auch von den Bemühungen der Industrie Energie effizienter zu nutzen und zu sparen ab (BMWI 2009:13f.). Dabei spielt der Gesetzgeber mit seinen ordnungspolitischen Eingriffen und gezielter Fiskalpolitik eine entscheidende Rolle (BMWI 2009:13f.).

In Deutschland führt ein Anstieg des Wirtschaftswachstums nicht mehr umgehend zu einem Anstieg des Energieverbrauchs, sodass ein weitestgehend stabiler Energieverbrauch von 14.238 (PJ) (2005), der witterungsbedingt leicht variieren kann vorliegt (BMWI 2006:23). Bedingt wird diese Entkopplung durch technologischen Fortschritt und der sensibleren und vernünftigeren Nutzung von Energie, sowie gewandelten Wirtschaftsstrukturen (BMWI 2010: Homepage- Energiegewinnung und Energieverbrauch). Der Stromverbrauch ist von 1990-2005 allerdings noch um 11% auf 611 TWh gestiegen (BMWI 2006:11). Aufgrund des bevorstehenden Atomausstiegs und der zukünftig weiter steigender Nachfrage nach Energierohstoffe vor allem durch Entwicklungsländer und der höheren Abhängigkeit von Ressourcen und Reservevorkommen in politisch instabilen Regionen ist eine Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Verbrauch in Deutschland durch die zukünftig unsichere Preisfrage für Energierohstoffe kein Grund zur Vernachlässigung der Versorgungssicherheit (BMWI 2006:20f.).

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Struktur und Ausblick der Energieversorgung Deutschlands
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Note
1,7
Autor
Jahr
2010
Seiten
16
Katalognummer
V229685
ISBN (eBook)
9783656458814
ISBN (Buch)
9783656459569
Dateigröße
570 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ernergie, Energieversorgung. Erneuerbare Energien
Arbeit zitieren
Erik Breuer (Autor:in), 2010, Struktur und Ausblick der Energieversorgung Deutschlands, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/229685

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