Bewusstsein und Unbewusstes


Facharbeit (Schule), 2011

20 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

I. Einleitung
- Vergleich verschiedener Definitionen
- Einführung

II. Das Bewusstsein und die Evolution:
- Einleitung
- Evolutive Kausalität

III. Prä- und postnatale Veränderungen
- Operative Eingriffe
- Kurzzeitige Dysfunktion

IV. Historischer Wandel des Unbewussten
- Antike und Fallbeispiel des Sokrates
- Die romantische Peripetie

V. Sigmund Freud
- Erste Topik
- Zweite Topik

Bewusstsein (lat. conscientia) ist im weitesten Sinne die erlebbare Existenz mentaler Zustände und Prozesse. – Zitat aus der Online-Enzyklopädie Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Bewusstsein

So wie man einen Körper hat, zugleich aber auch dieser Körper ist, so hat man Bewußtsein und ist zugleich dieses Bewußtsein.

http://www.philolex.de/bewusein.htm

Bewusstsein ist die Fähigkeit zu erleben, im engeren Sinne zu erkennen und damit auch sich selbst zu erkennen, sich als Individuum zu verstehen und die Umwelt in Beziehung zu sich selbst zu setzen.

http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Bewusstsein.html

Ein System verfügt über Bewusstsein, wenn es selbstständig aufgrund von Informationen aus dem Umfeld fähig ist sich zwischen verschiedenen Verhaltensmöglichkeiten zu entscheiden bevor eine davon umgesetzt wird. – Definition aus der Informatik

http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Bewusstsein.html

Der grundlegendste Beweis für unser Bewusstsein scheint die bloße Tatsache, dass wir die Existenz unseres eigenen Bewusstseins erkennen können. Somit ist zu schlussfolgern, dass eine wesentliche Eigenschaft des Bewussten die Selbstreflexion ist. – Moritz Elsaeßer

Einführung: Mysterium Mensch

Die oben genannten Definitionsansätze des Begriffs „Bewusstsein“ sind nur ein kleiner Auszug aus der mannigfaltigen Bandbreite, welche nahezu jede Wissenschaft heutzutage für dieses Phänomen zu bieten hat. Termini wie Wahrnehmung, Entscheidung, Zeit und das Selbst bzw. Ich sind in nahezu jedem Versuch eine allgemeingültige und gleichwohl exakt umgrenzte und definierte Erklärung für das Bewusste zu geben enthalten; diese einzelnen Mosaikteilchen jedoch zu einem kohärenten Bild zusammen zu setzen ist zum jetzigen Zeitpunkt bisher schlichtweg nicht möglich.

Bereits die Herkunft des Bewusstseins zu ermitteln scheint der endlosen Arbeit des Sisyphos zu gleichen, da sich aufgrund verschiedener Belege und Hinweise gefasste Aussagen, wie zum Beispiel die naturwissenschaftliche These: „Das Bewusstsein des Menschen ist eine Eigenschaft seines Gehirns“, interdisziplinär nicht durchsetzten können. Denn ungeachtet theologischer Einwände auf dessen Ursprung im Übersinnlichen lässt sich auch physikalisch weder erklären noch vermuten, wie bloße Materie diesen psychischen Zustand erzeugt. Auch die Fähigkeit der Medizin diesen speziellen Teil unseres Ichs anatomisch zu lokalisieren muss negiert werden, sodass der Versuch des Materialismus diesen unsagbar schweren Stein zum Gipfel zu stemmen durch das Eingreifen der Physik und der Medizin verhindern wird.

Neben diesen kollidierenden und konkurrierenden Thesen der einzelnen Fachgebiete scheint dem Autor jedoch ein wesentlich grundlegenderes Phänomen die wissenschaftliche Arbeit mit unserem Bewusstsein zu prägen und zu hemmen:

Jegliche Methodik zur Erkenntnisgewinnung ist untrennbar mit unserem bewussten Erleben und Überlegen verbunden, wodurch auch bei Thesen und Definitionen, die nicht auf Widerspruch stoßen, stets die Frage nach unserer natürlichen Befangenheit zu stellen ist. So wie die Entstehung eines Paradoxon unvermeidbar ist, wenn wir uns selbst, das Subjekt, als Objekt betrachten wollen, obwohl es uns nicht möglich ist uns von unserer Stellung als Subjekt zu lösen, so wirft auch die Betrachtung des menschlichen Bewusstseins notwendigerweise durch das anthropogene Bewusstsein selbst ein unüberwindliches perspektivisches Problem der Ambivalenz auf.

Diese Schwierigkeiten sollen jedoch nicht zum Anlass missbraucht werden eine psychologische Ausarbeitung über dieses Thema für unmöglich zu erklären, sondern vielmehr das Bewusstsein aller Beteiligten für die fragilen Erkenntnisse und Zusammenhänge zu schärfen und vermeidbare Untiefe sicher zu umschiffen.

I. Das Bewusstsein und die Evolution

1) Einleitung:

Über nur so wenige Themen herrscht in der heutigen Naturwissenschaft interdisziplinär eine solche Einigkeit, wie über die Bedeutung des inter- und intraspezifischen Kampfes zwischen den einzelnen Spezies für die Erscheinung und Beschaffenheit jeglicher Naturwesen. Das Supraphänomen der Evolution, ungeachtet ihrer eventuellen göttlichen Herkunft, ist momentan sowohl die Quelle wie auch der Motor des Lebens und damit ebenso der Maßstab für jegliche wissenschaftlichen Theorien und Erkenntnisse. Eine Hypothese, die sich kausal nicht anhand der Evolution begründen lässt, ist falsch; beruht sie jedoch auf empirisch untrüglichen Experimenten und Fakten, so muss es folglich über kurz oder lang auch möglich sein einen evolutionären Bezug herzustellen.

2) Evolutive Kausalität:

Unser Bewusstsein, sofern es sich auf einen gemeinsamen menschlichen Nenner bringen lässt, bedingt zugleich mehrere vorteilhafte Eigenschaften, wobei sich der weitere Verlauf dieser Facharbeit ausschließlich auf den humanen und nicht den animalischen Typus, welcher ebenfalls weiter differenziert werden muss, begrenzt.

In seiner Abhandlung „Formulierungen über die zwei Prinzipien des psychischen Geschehenes“ beschreibt Sigmund Freud wie sich das Bewusstsein aufgrund von äußerer Notwendigkeit ausgebildet hat, um den Ansprüchen und Anforderungen der Umwelt trotzen zu können.[1]

Zu Beginn seiner Existenz bestand die Psyche des Menschen ausschließlich aus unbewussten Prozessen und wurde vorwiegend nach dem Lust-Unlust-Prinzip gesteuert. Dessen einziges Ziel war die Gewinnung und Sicherung von Lust, während Vorgänge und Handlungen, die diesem Ziel hinderlich waren und somit Unlust schaffen würden, vermieden und verdrängt wurden.

Diesen Naturzustand erleben auch wir trotz unseres ausgebildeten und intakten Bewusstseins jede Nacht im Traum, in dem aufgrund einer psychischen Ruhephase des Bewussten das Unbewusste seine frühere Macht zurückgewinnt. Da unser Erleben im Schlaf nicht physikalischen oder logischen Gesetzen unterworfen ist, werden unsere Wünsche und Bedürfnisse frei von jeglichen Restriktion durch Simulation befriedigt.

Diese Halluzinationsleistung des Unbewussten führt jedoch spätestens dann zu Unlust, wenn die Illusion von der Realität eingeholt wird und das Traum- bzw. Urgebilde des Menschen zu wackeln beginnt:

„Es wird mit Recht eingewendet werden, daß eine solche Organisation, die dem Lustprinzip frönt und die Realität der Außenwelt vernachlässigt, sich nicht die kürzeste Zeit am Leben erhalten könnte[…].“ [2]

Durch diese Zwangslage wurde es zur Notwendigkeit die alleinige Vormachtsstellung des Unbewussten zu revidieren und ein neues lebenserhaltendes, wenn auch unangenehmes, Prinzip auszubilden. In Freuds Vorstellung wird mit der Etablierung des menschlichen Bewusstseins das Lustprinzip des Unbewussten als vorherrschende Funktionsweise durch das bewusste Realitätsprinzip ersetzt, um das Überleben im Kampf der Spezies zu sichern.[3]

Wenn man diese Freudsche Vorstellung jedoch mit den annerkannten Thesen der Neurodeterministik vergleicht, so werden große Diskrepanzen sichtbar. Freud entwickelt in Prinzipien über das psychische Geschehen das Konzept eines Bewusstseins, das die leitende Rolle bei Entscheidungen und Handlungen trägt und in der Psyche und deren Interaktion nach außen vorherrschend ist.

Diese Schilderung kollidiert jedoch mit zahlreichen Erkenntnissen der zeitgenössischen Wissenschaft, wie sich an folgendem Experiment zeigen lässt:

[...]


[1] Siehe: Sigmund Freud, „Das Ich und das Es – Metapsychologische Schriften“; 2. Auflage, Fischer Verlag; Frankfurt am Main(2010)

[2] Siehe oben, S. 32

[3] Siehe oben, S. 36

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Bewusstsein und Unbewusstes
Note
1,0
Autor
Jahr
2011
Seiten
20
Katalognummer
V229681
ISBN (eBook)
9783656451945
ISBN (Buch)
9783656452416
Dateigröße
1470 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
bewusstsein, unbewusstes
Arbeit zitieren
Moritz Elsaeßer (Autor:in), 2011, Bewusstsein und Unbewusstes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/229681

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