Durch Ixodes ricinus verbreitete Krankheiten in Österreich


Seminararbeit, 2004

34 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhaltsangabe

1. Einleitung

2. Ixodes ricinus (Gemeiner Holzbock, Zecke)
2.1. Allgemeines
2.2. Systematik und Morphologie
2.3. Die Mundwerkzeuge
2.4. Der Entwicklungszyklus
2.5. Der Lebensraum
2.6. Das Haller’sche Organ

3. Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME)
3.1. Allgemeines
3.2. Symptome und Krankheitsbild der FSME
3.3 Krankheitsverlauf der FSME
3.4 Meningitische Verlaufsform der FSME
3.5 Enzephalitische Verlaufsform der FSME
3.6 Radikulitische Verlaufsform der FSME
3.7. Myelitische Verlaufsform der FSME
3.8. Diagnose und Behandlung der FSME
3.9. FSME in Österreich
3.9.1. Altersverteilung der FSME-Erkrankungsfälle

4. Lyme-Borreliose
4.1.Allgemeines
4.2. Symptome und Krankheitsbild der Lyme-Borreliose
4.3. Krankheitsverlauf der Lyme-Borreliose
4.3.1. Stadium I
4.3.2. Stadium II
4.3.3. Stadium III
4.3.3.1. Lyme Arthritis
4.3.3.2. Acrodermitis chronica Herxheimer (ACA)
4.4. Diagnose und Behandlung der Lyme-Borreliose
4.5. Lyme-Borreliose in Österreich

5. Ehrlichose
5.1. Allgemeines
5.2. Symptome und Krankheitsbild der Ehrlichiose
5.3. Diagnose und Therapie der Ehrlichiose
5.4. Ehrlichiose in Österreich

6. Tularämie (Hasenpest)
6.1. Allgemeines
6.2. Infektionsweg und Krankheitsbild der Tularämie
6.3. Diagnose und Therapie der Tularämie
6.4. Tularämie in Österreich

7. Quellennachweis
7.1. Literatur
7.2. Internetseiten
7.3. Abbildungen

1. Einleitung

Durch Zecken verbreitete Krankheiten waren und sind in Österreich ein großes Thema. Die Erstbeschreibungen der Früh-Sommer-Meningoenzephalitis (FSME) und der häufigsten Hauterkrankung der Lyme-Borreliose, dem charakteristischen Erythrema chronicum migrans fanden in Österreich statt. Aber auch heute liefern österreichische Wissenschaftler volksgesundheitliche wichtige Beiträge zur Erforschung und Bekämpfung dieser Krankheiten. Außerdem ist Österreich durch große Endemiegebiete dieser beiden wichtigen Krankheiten gekennzeichnet, sowie mit dem Vorkommen von Erregern seltenerer Krankheiten wie die Ehrlichiose und die Tularämie.

Im Vergleich zu den Nachbarländern weist Österreich eine enorm hohe Durchimpfungsrate der Bevölkerung auf, so dass die Erkrankungsrate extrem zurück gegangen ist.

Überträger einiger Krankheiten ist Ixodes ricinus, auch als „Zecke“ oder Gemeiner Holzbock bekannt, eine Milbe die einen hohen Bekanntheitsgrad in der Bevölkerung hat. Auch die vor 23 Jahren eingeführte „Zeckenschutz-Impfkampagne“ trägt wesentlich zur Aufklärung bei.

Tab. 1.: Durch Ixodes -Zecken übertragene Erkrankungen in Österreich (nach Stanek & Hofmann (1994), geändert).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

*1 Lebeth (2002) *2 Tiroler Tageszeitung (03.08.2003), OÖ Nachrichten (04.08.2003), Österreichische Apothekerzeitung (15.09.2003)

2. Ixodes ricinus (Gemeiner Holzbock, Zecke)

2.1. Allgemeines

Ixodes ricinus ist als Zecke oder Gemeiner Holzbock bekannt und die einzige Zeckenart Europas, die sich an unterschiedliche Umweltbedingungen und Wirte angepasst hat. So macht sie nahezu 100 % der gesamten Zeckenfauna Mitteleuropas aus (Satz 1993, Stanek & Hofmann 1994, Dobler 1997).

Das Verbreitungsgebiet reicht von den Britischen Inseln bis nach Tunesien und Marokko und zur Kaspischen See im Osten. (Stanek & Hofmann 1994).

Laut Fischer & Siegmund (2000) gibt es weltweit ungefähr 850 Zeckenarten. Viele sind nicht nur Blutsauger, sondern übertragen Krankheiten auf Menschen und Haustiere und haben deshalb eine große wirtschaftliche Bedeutung (Storch & Welsch 1997). In unseren Breiten sind acht Vertreter der Gruppe der Ixodida als Krankheitsüberträger der Frühsommer-Meningoencephalitis und der Borreliose bekannt. Die am weitesten verbreitete und damit wichtigste Art ist Ixodes ricinus. Der wissenschaftliche Name „ricinus“ beruht auf der Ähnlichkeit, die ein vollgesogenes Weibchen mit dem Rizinus-Samen hat (www.zecken.at, Stanek & Hofmann 1994). I. rizinus erreicht eine Länge von 4 mm, vollgesogene adulte Weibchen bis 11 mm (Brohmer et al. 1984).

2.2. Systematik und Morphologie

In der Systematik ist der Holzbock unter den Arachniden in der Ordnung der Acari einzuordnen (Storch & Welsch 1997). Neben den allgemeinen Arachnidenmerkmalen lassen sich Acari als monophyletische Gruppe durch abgeleitete Merkmale kennzeichnen. Das Prostomium ist mit den ersten Rumpfsegmenten als Gnathosoma deutlich vom übrigen Körper abgesetzt und kann oft mehr oder weniger tief in den hinteren Teil des Prosomas eingezogen werden. Das Gnathosoma trägt die Cheliceren und die Pedipalpen und wird mit den Segmenten, welche die ersten beiden Laufbeine tragen (Propodosoma) zum Proterosoma zusammengefasst. Dahinter liegen das Hysterosoma, bestehend aus den Segmenten mit den Laufbeinpaaren 3 und 4, sowie das unsegmentierte Opisthosoma (Hennig 1994).

2.3. Die Mundwerkzeuge

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1: Gnathosoma mit den Mund- werkzeugen von Ixodes ricinus

Die Mundwerkzeuge sind an die stechend-schneidend-saugende Tätigkeit angepasst. Zum Schneiden verwendet die Zecke unabhängig voneinander bewegliche, zweigliedrige Cheliceren und zum Saugen ein Hypostom mit Wiederhacken, welches in die Wunde geschoben wird und sich dort verhakt (Ebermann mündl. 2003). „Die Cheliceren werden vor dem Einbohren in die Wirtshaut zunächst aus der äußeren Chelicerenscheide herausgepresst, ihre Endabschnitte sägen sich dann unter seitlichen Schwenkbewegungen in die Wirtshaut. Auch das Hypostom wird allmählich in die Wunde geschoben und hilft so beim Verankern. Das Einbohren erstreckt sich über 10-15 Minuten. Dann wird der Speichel abgesondert, der lokal betäubt, Gewebe zersetzt und die Blutgerinnung hemmt. Die Aufnahme von verflüssigten Zellbestandteilen und Gewebeflüssigkeit erfolgt zwischen Hypostom und äußerer Chelicerenscheide

(Storch, Welsch. 1997 S. 286).

Die gesamte Blutmahlzeit kann mehrere Tage betragen. Der Zeckenspeichel spielt bei der Übertragung von Krankheitserregern eine besonders wichtige Rolle. Durch die Ausscheidung der Krankheitserreger mit dem Zeckenspeichel erfolgt die Übertragung aller Virusinfektionen. Viren, wie der FSME-Virus, werden von Beginn des Blutsaugakts an die Wunde abgegeben, während der Borreliose-Erreger, ein Bakterium, erst durch hochgewürgten Mageninhalt meist erst relativ spät in den Wirtsorganismus gelangt (Dobler 1997).

Eine Übertragung des Erregers der Lyme-Borreliose findet in den ersten 24 Stunden nach Saugbeginn meistens nicht statt. (www.medizininfo.com).

2.4. Der Entwicklungszyklus

Der Entwicklungszyklus von Ixodes ricinus dauert meistens zwei bis drei Jahre (Satz 1993, Dobler 1997, Fischer & Siegmund 2000) und beginnt mit der Eiablage des Muttertieres. Zeckenweibchen legen bis zu 3000 Eier. Nach dem Schlüpfen durchlaufen Zecken drei Entwicklungsstadien, von der sechsbeinigen Larve über die Nymphe zur adulten achtbeinigen Zecke. In jedem Entwicklungsstadium benötigt die Zecke einen neuen Wirt, bei dem sie Blut saugt (www.medizinfo.com, Satz 1993).

Drei bis vier Wochen nach der Eiablage schlüpfen die nur ungefähr 0,5 mm kleinen Larven und klettern auf die Vegetation, wo sie auf den ersten Wirt warten. Diese Wartephase kann bis zu einem Jahr dauern. Sie befallen vor allem kleine Säugetiere, wie z.B. Mäuse oder Igel, an denen sie 3 – 5 Tage saugen. Nachdem sie sich vollgesogen haben, lassen sie sich fallen und häuten sich im Boden zu achtbeinigen Nymphen, die noch keine Geschlechtsöffnungen haben (Ebermann mündl. 2003). In diesem Stadium ist den Tieren nicht anzusehen, ob es sich um Männchen oder Weibchen handelt. Deshalb werden sie als Nymphen bezeichnet, die in der griechischen Mythologie geschlechtslose Wesen sind (Dobler 1997). Diese Reifungsphase kann mehrere Wochen dauern. Die Nymphe verbringt einige Zeit freilebend am Boden, im Unterholz, an Sträuchern oder Gräsern, bevor sie wieder in erhöhter Vegetation auf den nächsten Wirt wartet. Am zweiten Wirt saugt die Nymphe 4-8 Tage Blut. Dann lässt sie sich erneut fallen und häutet sich im Boden. Nach der zweiten Häutung ist die Zecke geschlechtsreif und erneut auf der Suche nach einem Wirt. Als dritten Wirt befällt sie verschiedene Säuger wie Mäuse, Igel, Rehe, Rotwild, Menschen, aber auch Vögel. Das Weibchen saugt an diesem Wirt zwischen 7 und 13 Tagen, das Männchen wesentlich kürzer. Auf dem dritten Wirt erfolgt auch die Begattung. Ist das Weibchen befruchtet, legt es Eier in den Boden ab. Im Extremfall kann der Entwicklungszyklus bis zu 6 Jahre dauern (Ebermann mündl. 2003, Stanek & Hofmann 2000). Theoretisch kann die Zecke in jedem Entwicklungsstadium FSME Viren übertragen, da bereits schon die Larven durch die Mutter infiziert sein können. Jedoch spielen beim Menschen die Larven kaum eine Rolle, da die menschliche Haut zu dick für ihren Stechapparat ist (Dobler 1997).

2.5. Der Lebensraum

Die Zecke bevorzugt strukturreiche Flächen. Im Idealfall feucht-warme Laubmischwälder, Waldränder mit krautigem Unterwuchs und mit hochgewachsenen Gräsern bedeckte Lichtungen. Man findet sie auch an Bachrändern mit entsprechender Vegetation, in Gärten und Parks mit guten Bedingungen. Zecken lassen sich nicht wie irrtümlich oft angenommen von Bäumen fallen, sondern werden in der Regel von Gräsern und Sträuchern abgestreift. Larven ersteigen die Vegetation bis 25 cm, Nymphen bis 50 cm und Adulte bis zu 1,5 m Höhe (www.medizinfo.com).

Nach Dobler (1997) benötigt der Gemeine Holzbock eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen über 10 bis 15 °C um aktiv zu werden. Diese Wetterbedingungen finden sich in unseren Wäldern vorwiegend im Frühsommer und im Herbst (in den trockenen Hochsommerperioden kann die relative Luftfeuchtigkeit meist unter die für Zecken notwendigen Werte absinken).

Im Gegensatz zur Braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), die ihre Eier hinter Wandverkleidungen, in Hundekörben etc. ablegt, vermehrt sich Ixodes ricinus im Allgemeinen nicht in Wohnungen (Mehlhorn & Mehlhorn 1996). Rhipicephalus sanguines ist über sämtliche Kontinente verbreitet, in Europa jedoch hauptsächlich um das Mittelmeer und das Schwarze Meer. Sie ist Überträger für verschiedene Erreger, wie z.B. des menschlichen Fleckentyphus (Babos 1964).

2.6. Das Haller’sche Organ

Um ihren Wirt zu finden, hat Ixodes ricinus ein besonderes Sinnesorgan ausgebildet: das Haller’sche Organ. Dieses reagiert auf thermische und chemische Reize, wie z.B. CO2 oder Milchsäure, welches ein Bestandteil des menschlichen Schweißes ist (www.zecken.at). Das Haller’sche Organ befindet sich an dem jeweiligen Endglied des ersten Beinpaares und steht mit Sinneshaaren in Verbindung. Von der Wartestellung in die Lauerstellung wechselt Ixodes ricinus, wenn sie Geruchsreize, Veränderung des Lichtes (Schatten eines vorbeigehenden Tieres) oder Vibration wahrnimmt. In der Lauerstellung klammert sich Ixodes ricinus mit den hinteren Beinpaaren am Grashalm oder Blatt fest, streckt die beiden vordersten Beinpaare mit dem Haller’schen Organ aus um das Tier genauer zu lokalisieren, und hängt sich dann an das Tier, wenn dieses den Grashalm oder das Blatt, auf dem sie sitzt, streift. Auf dem Wirt sucht sie sofort eine Stelle mit dünner Haut, die besonders warm ist. Bei dem Menschen ist dies in der Genitalregion, in den Kniekehlen, im Nacken und am Haaransatz (www.medizinfo.com).

3. Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

3.1. Allgemeines

Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) wurde erstmals in Österreich in den 20er Jahren von dem Primarius des Krankenhauses Neunkirchen in Niederösterreich, H. Schneider, beschrieben (Stanek & Hofmann 2000). Die FSME ist in Europa und teilweise auch in Asien verbreitet. In Finnland, Norwegen und Schweden ist das Ansteckungsrisiko als eher gering einzuschätzen. Hingegen sind in der Tschechischen Republik, Ungarn, Österreich, Slowenien, Kroatien, Polen und der Schweiz saisonal Endemiegebiete von März bis Oktober unter 1500 m NN ausgewiesen (Weissenboeck & Schilcher 1998). Die FSME wird u.a. auch als CEE (Central European Encephalitis) bezeichnet. Diese Krankheit wird durch das FSME-Virus (FSMEV) hervorgerufen, das auch unter anderen Namen bekannt ist, wie z.B. Tick-borne-encephalitis virus (TBEV), Zeckenenzephalitisvirus oder früher auch Togavirus. Es gehört zu der Gattung der Vlaviren, zu der über 70 verschiedene Viren zählen, von denen die meisten jedoch ungefährlich sind. Zu den gefährlichen Vlaviren gehören neben dem FSME-Virus z.B. auch das Gelbfiebervirus und das Hepatitis C Virus. Das FSME-Virus wird durch Zecken übertragen. Jede hundertste bis fünfhundertste Zecke ist mit dem FSME-Virus infiziert (Dobler 1997). In bestimmten Gebieten, den sogenannten Endemiegebiete oder Naturherden, tritt das FSME-Virus gehäuft auf. Diese Gebiete sind in sogenannte Endemie-Karten registriert. Doch auch außerhalb der ausgewiesenen Gebiete kann es zu Infektionen kommen. Wald- und Landarbeiter, Jäger oder Förster werden durch ihre Arbeit zwar am häufigsten gestochen, erkranken jedoch aufgrund der Impfung nur noch selten. 90 % aller FSME - Infektionen sind auf Freizeitaktivitäten in den Endemiegebieten zurückzuführen (www.medizinfo.com, Dobler 1997).

Zwei Typen des FSME-Virus sind bekannt. Ein europäischer Typ, der die Frühsommer-Meningoenzephalitis hervorruft und ein fernöstlicher Typ, das Russian-spring-summer-encephalitis-Virus (RSSEV). Gegen beide Erreger bewirkt der heute verwendete Impfstoff eine Immunität (www.medizinfo.com). Kleine Waldnager sind die natürlichen Wirte des FSME-Virus. In erster Linie die Rötelmaus (Clethrionomys glareolus), die Waldmaus (Apodemus sylvaticus sylvaticus) und die Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis). Im Mäusekörper kommt es zur Vermehrung des Virus, nachdem es mit den Speichel nach einem Zeckenbiss hineingelangt ist. Das Virus ist im Mäuseblut und in der Haut zu finden und kann von nicht infizierten, saugenden Zecken aufgenommen werden. Der Verbreitungszyklus ist geschlossen, wenn es in den Zecken wiederum zu einer Virusvermehrung kommt. An die genannten kleinen Waldnagetieren ist das FSME-Virus in einer Weise angepasst, dass diese Tiere nach einer Infektion mit dem FSME-Virus nicht erkranken“ (Dobler 1997).

Es sind einige wenige Fälle bekannt, bei denen die Erkrankungen durch den Genuss unpasteurisierter Milch von infizierten Kühen, Schafen oder Ziegen (Rohmilch) ausgelöst wurde. Des weiteren ist eine Infizierung auch über Produkte aus Rohmilch wie z.B. Käse möglich. Diese Art der Übertragung ist in osteuropäischen Ländern häufiger (www.medizinfo.com, Dobler 1997). Gelangt das Virus in den menschlichen Körper, befindet es sich in einer Art Sackgasse, da es keine Möglichkeit hat seinen Verbreitungszyklus zu vollenden. Es ist an diese Art Umgebung nicht angepasst, was sich darin verdeutlicht, dass der Mensch keine ausreichende Virusmenge im Blut produziert, um an ihm saugende Zecken zu infizieren. Jedoch verursacht die Vermehrung der Viren in diesem nicht passenden Wirt Schäden (Dobler 1997).

3.2. Symptome und Krankheitsbild der FSME

Die Inkubationszeit beträgt nach einem Zeckenstich zwischen 3 und 28 Tagen. Die ersten Symptome treten aber schon nach 3 bis 7 Tagen auf. Die Betroffenen leiden unter grippeähnlichen Symptomen mit Fieber um 39 Grad, Glieder- und Kopfschmerzen (Stanek & Hofmann 2000, www.zecke.de/fsme/fsme_p2001.html), manche aber auch unter Magen-Darm-Beschwerden. Oft vergeht diese erste 2-4tägige Phase ohne Auftreten typischer Symptome (www.medizinfo.com) und bei 90% der Infizierten ist das Schlimmste bereits überstanden (www.medizinfo.com/waldundwiese/fsme/start.html).

3.3. Krankheitsverlauf der FSME

Im typischen Fall ist die FSME durch einen zweiphasigen Krankheitsverlauf gekennzeichnet. Die bereits in Kapitel 3.2. geschilderten Symptome prägen die erste Krankheitsphase, welche sich 4 bis 14 Tage nach dem Stich äußert und 2 – 6 Tage dauert (Stanek & Hofmann 2000). Bei ungefähr 10 % der Erkrankten befällt das Virus das zentrale Nervensystem: die zweite Phase beginnt (www.medizinfo.com). In der zweiten Phase infiziert das Virus das Gehirn und seine Hülle. Die Temperatur steigt meist über 39° C an, heftige Kopfschmerzen setzen ein und der Patient erbricht (Stanek & Hofmann 2000). Der Hausarzt kann nun eine Nackensteifigkeit feststellen und eine Gehirnhautentzündung (Meningitis) diagnostizieren. Es kann sogar zu neurologischen Ausfällen wie z.B. Lähmungen als Ausdruck der Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) kommen. Zusätzlich ist in sehr schweren Fällen auch noch das Rückenmark (Myelitis) betroffen. Bei ca. 1-2 % der Patienten kommt es zu Todesfällen, ansonsten bessert sich der Zustand bereits nach einigen Tagen bis wenigen Wochen, so dass der Patient ungefähr ein Monat nach Beginn der zweiten Erkrankungsphase wieder gesund ist (Stanek & Hofmann 2000).

[...]

Ende der Leseprobe aus 34 Seiten

Details

Titel
Durch Ixodes ricinus verbreitete Krankheiten in Österreich
Hochschule
Karl-Franzens-Universität Graz  (Institut für Zoologie)
Veranstaltung
Acarologie
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2004
Seiten
34
Katalognummer
V22740
ISBN (eBook)
9783638260107
Dateigröße
643 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Durch, Ixodes, Krankheiten, Acarologie
Arbeit zitieren
Oliver Gebhardt (Autor:in), 2004, Durch Ixodes ricinus verbreitete Krankheiten in Österreich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22740

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