Finanzierung von Fernsehproduktionen


Term Paper, 2003

21 Pages, Grade: 2,5


Excerpt


Inhalt

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1. Abgrenzung des Arbeitsfeldes
1.2. Arbeitsmethode
1.3. Geschichte und Struktur des TV-Marktes
1.3.1. Geschichte des Anbietermarktes
1.3.2. Struktur des Anbietermarktes
1.4. Der Begriff „Finanzierung“

2. Rahmenbedingungen
2.1. Gesetzgebung
2.1.1. Europäische Union
2.1.2. Deutschland
2.2. Förderung
2.2.1. Förderung EU
2.2.2. Förderung national
2.3. Kosten einer Produktion
2.4. Exkurs: Basel II

3. Finanzierungsmöglichkeiten
3.1. Finanzierungsmöglichkeiten der Sender
3.2. Finanzierungsmöglichkeiten der Produzenten
3.3. Andere Finanzierungsmöglichkeiten
3.4. Finanzierung durch Filmfonds
3.5. Finanzierung durch Koproduktion
3.6. Betriebswirtschaftlicher Vergleich

4. Fazit zu den Finanzierungsmethoden

Anhang III

Abbildungen III.I

Literaturverzeichnis III.II

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Kostenverläufe.

Abb. 2: Vorläufige Kostenverteilung Media II Pogramm in ECU.

Abb. 3: Kapitalbindung.

Abb. 4: Anteil der Produktionsformen am Programm deutscher TV-Sender.

Abb. 5: Typologie der Produktionsverfahren.

Abb. 6: Typologie der originären Produktionsfaktoren.

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

"Der deutsche Film ist ein Fernsehfilm"[1]

Das Produktionskosten eines Filmes, sei es für das Kino oder für das Fernsehen, liegen in Deutschland zwischen € 11.000 und € 13.000 pro Minute, amerikanische TV-Formate sind dagegen schon unter € 5.000 pro Minute zu erhalten.[2] Internationale Programme sind dadurch immer eine günstige Alternative für Fernsehsender, um das Verlustrisiko zu minimieren. Der Programmbedarf entwickelt sich allerdings zu Gunsten von deutschen TV-Produktionen, da diese immer häufiger in einer vorherigen Verwertungsstufe verwendet werden (Kino, Video, Pay-TV). Was bleibt ist die Frage, wie ein TV-Film finanziert wird.

1.1. Abgrenzung des Arbeitsfeldes

In dieser Arbeit wird die Finanzierung des deutschen[3] TV-Films bearbeitet. Zwar überschneiden sich die Maßnahmen zur Mittelbeschaffung innerhalb des Filmgenres weitestgehend, jedoch werden Werbespotproduktionen, Kurzfilme und ähnliche Formate ausgeklammert. Erschwert wird die Abgrenzung durch die wachsende Konvergenz der Medien, die eine Mehrfachverwertung digitalen Inputs mit sich bringt.

Die Trennung zwischen TV-Film und Kinoproduktion hierzulande ist nur kaum durchführbar und in vielen Fällen sicherlich unangemessen, da der deutsche Film immer öfter vorgelagert auch als Kinofilm genutzt wird. Deshalb wird diese imaginäre Grenze gelegentlich bewusst durchbrochen werden. Die hiesigen Produktionen sind am Besten mit dem Schlagwort „amphibischer Film“[4] zu bezeichnen.

1.2. Arbeitsmethode

Um diese Arbeit zu schreiben, hat sich die klassische Literaturrecherche als sinnvoll erwiesen. Neben Betriebswirtschaftlichen Grundlagen, zu finden in jedem Buch über Finanzierung, gibt es in der Zwischenzeit eine Vielzahl von medienspezifischen Werken. Ergänzt wird das Material durch Quellen im Internet. Für diesen Bereich existieren eine Menge Internetadressen, die auch als vertrauenswürdig einzustufen sind. Angefangen bei diversen Filmförderungen, die ihr Angebot online beschreiben, stellen sich auch Filmfonds gerne im „Netz“ vor. Selbst Studien aus diesem Bereich sind schnell und einfach zu finden.[5]

Als besonders geeignetes Werk ist die veröffentlichte Diplomarbeit „Zwischen Meterware

und Massarbeit“[6] zu nennen. Die Gliederung dieser Arbeit ist zum Teil daran angelehnt, wurde jedoch auf die Bedürfnisse meines Themas angepasst.

1.3. Geschichte und Struktur des TV-Marktes

1.3.1. Geschichte des Anbietermarktes

1920 war die Filmindustrie mit 20 Mrd. Reichsmark Umsatz die drittgrößte Industrie der Weimarer Republik.[7] Während des 3. Reiches erfolgte dann eine Konzentration aller Filmproduktionsbetriebe unter dem Dach der Universum-Film, abgekürzt UFI. Dies ist Grundlage für die noch heute bestehende Interdependenz zwischen Film als Kino- und als TV-Produktion.

Nach 1945 wurde mit den Produktionsgesellschaften ähnlich verfahren wie mit dem Zeitungsmarkt, sie wurden lizenziert. Zu den ersten Lizenznehmern gehörten unter anderem die Realfilm und die Central Cinema Comp-Film.

Mit Errichtung der öffentlich-rechtlichen Anstalten entstanden zwar erste deutsche TV-Produktionen, allerdings „in-house“. Also kann dies noch nicht als beginn des Produktionsmarktes bezeichnet werden, dieser begann mit Gründung des ZDFs. Die Nachfrage nach fiktionalen Formaten konnte durch Eigenproduktionen nicht gedeckt werden. Als Konsequenz vergab das ZDF einen großen Anteil der fiktionalen Produktion an externe Produzenten. Es entwickelte sich ein Produzentenstamm von bis zu 70 Unternehmen, die zum Teil noch heute das ZDF regelmäßig beliefern.

1955 versuchte sich die Kinofilmindustrie mit Schlachtrufen wie „Fernsehen ist kein Fortschritt, sondern eine Belästigung“[8] und „keinen Meter Film für das Fernsehen“[9] gegenüber dem Fernsehen zu profilieren. Mit dem Beginn des Niederganges des deutschen Kinofilmes, ende der 50er Jahre begann jedoch wieder die ursprüngliche Annäherung. Der WDR und der SDR retteten zu dem Zeitpunkt die vom Konkurs bedrohte Bavaria Film, während der NDR Studio Hamburg übernahm.[10]

Erst 1974 wurde mit einem Film- und Fernsehabkommen der Streit endgültig beiseite gelegt und die Filmwirtschaft gerettet. Das vorher verpönte Medium Fernsehen wurde zum oft entscheidenden Koproduzenten vieler Filmhersteller. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Kinofilm und Fernsehfilm endgültig.

1.3.2. Struktur des Anbietermarktes

Eine Strukturierung des Marktes kann anhand wirtschaftlicher Größe erfolgen.[11] Außen vorgelassen werden Produzenten von non-fiktionaler Unterhaltung sowie Information, die eher von neueren Produktionsfirmen produziert wird. Der fiktionale Unterhaltungsbereich wird primär durch traditionelle Unternehmen abgedeckt.

Eine wirtschaftliche Strukturierung ist wegen der schwammigen Grenzen schwierig, dennoch sinnvoll. Sie vereinfacht das Marktverständnis. Unterteilt wird der Markt in Ein-Mann-Betriebe, kleine Unternehmen, mittlere Unternehmen, Großunternehmen. Die letzte Kategorie ist ein Sonderfall. Die Größe führt dazu, dass diese Unternehmen nur Verwaltungs-dienstleister sind, die mit Producer-Modellen arbeiten, das heißt nicht das Mutterunternehmen betreut die Produktion sondern angestellte Produzenten, die eigenverantwortlich Projekte durchführen.

1.4. Der Begriff „Finanzierung“

Die Unterschiede in der Finanzierung von Filmen[12] und „klassischen“ Gütern sind minimal. Es wird generell zwischen Eigen- und Fremdkapital unterschieden.[13] Fremdkapitalgeber sind nicht an der Produktion beteiligt, sie erhalten keine Gewinnbeteiligung sondern eine vom Erfolg unabhängige Verzinsung. Klassische Fremdkapitalgeber sind Banken. Eigenkapitalgeber beteiligen sich am unternehmerischen Risiko, sie sind Stakeholder[14] mit Anrecht auf Ausschüttung von eventuellen Gewinnen.[15] Auf die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten wird später eingegangen.

Wozu werden die Finanzierungsmittel benötigt? So banal diese Frage und diese Antwort klingen mögen, so unterschiedlich sind die entstehenden Kosten.[16]

Die totalen Kosten der Produktion sind alle Faktoren der Produktion zusammengenommen. Sie unterteilen sich grundsätzlich in fixe und variable Kosten. Fixe Kosten (Kf) variieren nicht in kurzen Zeitspannen und hängen nicht direkt von Produktionsvolumina[17] ab, sie können mit der Formel Kf = rK0 berechnet werden (wobei r für den „Mietpreis“ des benötigten Kapitals K0 steht). Beispiele für fixe Kosten sind Produktionsstätten und Versicherungsbeiträge. Variable kosten (Kv) dagegen, hängen direkt von dem Produktionsvolumen ab, sie sind die totalen Kosten der variablen Produktionsfaktoren (Kv = wl + andere vom Produktionsvolumen und Produktionsfortschritt abhängige Kosten; w ist der Preis für die Arbeit l). Die totalen Kosten sind dann die Summe aus fixen und variablen Kosten.[18]

Finanzierung beschäftigt sich mit der Beschaffung des benötigten Kapitals zur Deckung der oben genannten Kosten, meist bis zur Refinanzierung durch den Absatz des produzierten Gutes.

2. Rahmenbedingungen

2.1. Gesetzgebung

Für den deutschen Film sind Richtlinien aus dem europäischen und deutschen Recht von belang, um einen Film jedoch ins außereuropäische Ausland zu exportieren, müssen ggf. ziellandspezifische Regelungen beachtet werden. Auf diese wird nicht näher eingegangen.

[...]


[1] Wendlandt, 2001, zit. nach: Palke-Grygier, 2001, o.S.

[2] vgl. im Folgenden Screenvest Fond, 2002

[3] „deutsch“ im Sinne des Gebietes der Bundesrepublik Deutschland

[4] Iljine/Keil, 1997, S.72

[5] Beispiel: Mediaperspektive auf www.ard-werbung.de

[6] Kauschke/Klugius, 2000

[7] vgl. Kauschke/Klugius, 2000, S. 49 – S. 51

[8] Kein personenspezifisches Zitat

[9] Kein personenspezifisches Zitat

[10] Iljine/Keil, 1997, S.72

[11] vgl. im Folgenden Kauschke/Klugius, 2000, S. 51 – S. 55

[12] Der Einfachheit halber wird der TV-Film von nun an als Film bezeichnet, die Grenzen zwischen Kino und TV sind nicht klar zu ziehen.

[13] vgl. Karstens/Schütte, 1999, S. 358

[14] hier im Sinne von „Anspruchsgruppe“

[15] vgl. Karmasin/Winter, 2000, S. 279

[16] vgl. im Folgenden Frank, 2000, S. 310 – S. 312

[17] Fixe Kosten können bei Überschreitung eines bestimmten Produktionsvolumens ebenfalls steigen z.B. durch fehlende Lagerkapazitäten (dies sind dann Sprungfixe Kosten). Fixkosten werden auch als overhead costs (engl. für Gemeinkosten) bezeichnet.

[18] vgl. Abb. 1 im Anhang

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Details

Title
Finanzierung von Fernsehproduktionen
College
Business and Information Technology School - The Entrepreneurial University Iserlohn  (Medien)
Course
Ökonomik der Medienfinanzierung
Grade
2,5
Author
Year
2003
Pages
21
Catalog Number
V22226
ISBN (eBook)
9783638256315
File size
541 KB
Language
German
Keywords
Finanzierung, Fernsehproduktionen, Medienfinanzierung
Quote paper
Sebastian Geipel (Author), 2003, Finanzierung von Fernsehproduktionen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22226

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