Factory Outlet Center (FOC) - Eine neue Einzelhandelsform in Deutschland


Hausarbeit (Hauptseminar), 2000

22 Seiten, Note: 1.0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Definition

2. Die Entwicklung der FOC in Deutschland

3. Die landesplanerische Einordnung

4. Der Standort

5. Die Sortiments- und Preisstruktur

6. FOC – eine Antwort auf aktuelle Konsumtrends

7. Chancen und Risiken dieser neuen Verkaufsform
7.1 Mögliche negative Auswirkungen
7.1.1 Auswirkungen auf den Einzelhanel
7.1.2 Raumordnerische Auswirkungen
7.2 Mögliche positive Auswirkungen
7.2.1 Auswirkungen auf den Einzelhandel
7.2.2 Raumordnerische und städtebauliche Auswirkungen

8. Zweibrücken Outlet Village

9. Die Architektur

10. Geplanter Einzugsbereich

11. Zu erwartendes Kundenpotential
11.1 Umfragen: SWR

12. Befürchtungen des örtlichen Einzelhandels und der betroffenen Gemeinden

13. Fazit

14. Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Die Zusammensetzung der Fabrikverkaufsläden in der BRD nach Warengruppen

Abbildung 2: Shopping direkt beim Hersteller

Abbildung 3: Graphische Darstellung DOZ

Abbildung 4: Umsatzanteil

Abbildung 5: Anzahl Mieter

Abbildung 6: Verkaufsfläche in qm

Abbildung 7: Geplanter Einzugsbereich

Abbildung 8: Akzeptable Anfahrtswege

Abbildung 9: Es würden im FOC kaufen

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Zahl der bereits betriebenen und in Planung befindlichen FOC in ausgewählten Ländern Europas (Stand: 1998)

Tabelle 2: Einzugsgebiet

1. Einleitung

Die ersten FOC sind Ende der 70-er Jahre in den USA entstanden, heute gibt es dort etwa 350 Center dieser Art. Keine andere Vertriebsform hatte in den letzten Jahren eine solchen Zuwachs an Fläche und Umsatz wie FOC. In Europa wurden die ersten Factory-Outlet-Konzepte in Frankreich und Großbritannien Anfang der 90-er Jahre entwickelt. Deshalb ist es keine Überraschung, dass Investoren und Projektentwickler sich seit einiger Zeit bemühen auch in Deutschland solche Projekte zu verwirklichen.

1.1 Definition

Ein Factory Outlet Center (FOC) ist ein Einkaufszentrum mit mehreren Tausend Quadratmetern Verkaufsfläche in dem sich zahlreiche Ladenlokale befinden, die von einer Betreibergesellschaft an namenhafte Hersteller von Markenartikeln vermietet werden.

Die Hersteller verkaufen ihre Ware mit erheblichen Preisnachlässen direkt an den Endverbraucher ohne eine Zwischenschaltung des Groß- und Einzelhandels. Dabei handelt es sich weder um ein Vollsortiment (nicht alle Artikel sind in jeder Größe vorrätig) noch um aktuelle Waren der Saison sondern um Auslaufmodelle, 2. Wahl und Restposten etc.

2. Die Entwicklung der FOC in Deutschland

Die Ursprünge des FOC liegen in Deutschland im Fabrikverkauf, d.h. der Verkauf selbstproduzierter Ware direkt an den Endverbraucher. Diese Form des Direktverkaufs hat in Deutschland eine lange Tradition. Bekannt ist hier z.B. der Fabrikdirektverkauf von Hugo Boss in Metzingen. Im Moment existieren etwa 1.400 Verkaufsstellen dieser Art mit einer Verkaufsfläche von 50m² bis 500m². Der Einkaufsführer „Fabrikverkauf in Deutschland“ enthält 1250 dieser Adressen. Standorte dieser Verkaufsstellen sind meistens die Stammsitze des jeweiligen Unternehmens oft in zu Verkaufsräumen eher provisorisch umfunktionierte ehemalige Fabrikhallen. Hinzu kommt eine oftmals ungünstige verkehrliche Lage. Außerdem ist der Umsatzanteil des Fabrikdirektverkaufs am Einzelhandel in Deutschland nicht zu

Abbildung 1: Die Zusammensetzung der Fabrikverkaufsläden in der BRD nach Warengruppen

Quelle: Schmude, 2000, S. 5.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

überschätzen. „Für die Sortimente Oberbekleidung und Schuhe lassen sich mit Hilfe des Haushaltspaneels der GfK Textilmarktforschung Marktanteile des Fabrikverkaufs ermitteln. Sein Umsatzanteil liegt seit Jahren zwischen 1% und 2% des Gesamtumsatzes dieser Sortimente.“ (GfK, 1997, S.10) Nicht zuletzt aus diesen Gründen hat der Einzelhandel diese Fabrikläden akzeptiert, da sie meist keine echte Konkurrenz darstellen.

Quelle: www.einzelhandel.de/stichwort/FACTOUTL.htm

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Shopping direkt beim Hersteller

Anders ist es dagegen ist die Einstellung des Einzelhandels gegenüber den FOC. Denn diese werden nun in verkehrsgünstiger Lage, wie auch in ansprechender Bauweise geplant. Außerdem ist man hier nicht nur auf eine Marke oder Branche beschränkt sondern der Kunde hat ein breites Feld an Marken und Artikeln aus denen er wählen kann.

Verständlicherweise hat der Einzelhandel hier Vorbehalte: „In Factory-Outlet-Centern wird Einzelhandel betrieben, auch wenn die Betreiber keine Einzelhändler im klassischen Sinne, sondern Hersteller sind. Dies wird heute allgemein anerkannt. Der Bau eines FOC kann deshalb nur genehmigt werden, wenn das Projekt mit den Zielen und Grundsätzen von Raumordnung und Landesplanung vereinbar ist.“ (www.einzelhandel.de/stichwort FACTOUTL.htm)

„FOC gelten als Beweis dafür, das sich der Einzelhandel in einem tiefgreifenden Strukturwandel befindet, der durch zwei Entwicklungen charakterisiert werden kann: Konzentration und Rationalisierung.“ (Schmude, S.1, 2000) Die Veränderung zeigt sich u.a. in der zunehmenden Professionalisierung im Handelsbereich in den letzten Jahrzehnten, hinzu kommen die neuen Logistikkonzepte. Gefolgt wurde das ganze von einer enormen Konzentration von Kapital und Marktmacht. Diese Veränderungen spielen sich im Hintergrund eines veränderten Einkaufsverhaltens ab. Hierfür ist eine wesentliche Voraussetzung die gestiegene Mobilität eines Großteils der Bevölkerung. Diese Mobilität ermöglicht es dem Verbraucher seinen Bedarf nicht nur in der City zu befriedigen sondern gibt ihm die Möglichkeit sich in nicht städtebaulich integrierten Lagen zu versorgen. Im Moment ist es noch schwer abzuschätzen wie das FOC- Konzept als neues Element der Handelslandschaft auf das Einkaufsverhalten wirken wird.

„FOC können als vorläufiges Ende einer Entwicklung von Einkaufszentren gesehen werden, die sich nach FALK in der Bundesrepublik Deutschland in vier Shopping-Center-Generationen unterscheiden lassen“: (Schmude, 2000, S.2)

Die erste Generation entstand im Zeitraum zwischen 1964 bis 1973. Hierbei handelt es sich um relativ große Objekte deren Standorte sich auf der „Grünen Wiese“ oder an der Stadtperipherie befinden.

Die zweite Generation ( von 1973 bis 1982) war hauptsächlich an innerstädtischen Standorten angesiedelten, eine geschlossene Bauweise (Klimatisierung, künstliches Licht) ist für diese Einkaufszentren typisch.

Die dritte Generation ( von 1982 bis 1992) brachte eine Weiterentwicklung der Center an innerstädtischen Standorten, hierbei gewannen Image und ansprechendere Architektur an Bedeutung.

Die vierte Generation der Einkaufscenter begann am Anfang der 1990er Jahre: Einkaufspassagen und Galerien vor allem in Ostdeutschland auf der „Grünen Wiese“.

Die Factory Outlet Center könnten nun die fünfte Generation in dieser Entwicklung sein, aber bis heute existiert noch kein echtes in der Bundesrepublik Deutschland. Es gibt zwar schon kleinere FOC von ca. 5000 m² diese sind aber zu klein und haben kaum Auswirkungen auf den Raum. Deshalb werden die Erfahrungen aus anderen Ländern auf den deutschen Markt übertragen, sowohl von den Gegnern als auch von den Befürwortern der FOC. Allerdings sind die Erfahrungen aus anderen Länder insbesondere Großbritannien nicht 1: 1 auf deutsche Verhältnisse übertragbar und da beginnt der Streit letzten Endes auch schon.

Mit einer deutlich zeitlichen Verzögerung zu den USA wurden in Großbritannien die ersten FOC gebaut - das Erste 1992 in Hornasea. 1998 wurden auf den Britischen Inseln bereits 23 FOC betrieben und vier weitere befanden sich in der Bauphase. Wie in den USA kam es auch dort zu einer Verlangsamung der Ausbreitung von FOC. Mittlerweile findet man in einigen Ländern Europas FOC vor, wie z.B. in Frankreich, Belgien und Italien existieren bereits einige FOC. Besonders in Frankreich sind weitere zahlreiche Planungen vorgesehen.

Zu erwähnen ist hier der neue Standort in Metz, es handelt sich dabei um ein Projekt von 14000 m² . Eröffnet wurde am 29. Februar 2000.

Tabelle 1: Zahl der bereits betriebenen und in Planung befindlichen FOC in ausgewählten Ländern Europas (Stand: 1998)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Factory Outlet Center (FOC) - Eine neue Einzelhandelsform in Deutschland
Hochschule
Universität des Saarlandes  (Geographie)
Veranstaltung
Hauptseminar Anthropogeographie
Note
1.0
Autor
Jahr
2000
Seiten
22
Katalognummer
V22163
ISBN (eBook)
9783638255813
Dateigröße
1052 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Factory, Outlet, Center, Eine, Einzelhandelsform, Deutschland, Hauptseminar, Anthropogeographie
Arbeit zitieren
Nicole Horenburg (Autor:in), 2000, Factory Outlet Center (FOC) - Eine neue Einzelhandelsform in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22163

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