Gesundheitsvorsorge ohne Gefahr der Überdosierung


Seminararbeit, 2003

23 Seiten, Note: 3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Einleitung

3. Das Risikofaktorenmodell

4. Physiologische Auswirkungen des Sports
4.1. Das Herzminutenvolumen
4.2. Die Blutverteilung
4.3. Der Blutdruck
4.4. Anpassungsreaktionen durch Ausdauersport

5. Sportliche Programme zur Prävention der KHK
5.1. Das „Sportliche Gesundheits-Minimalprogramm“
5.2. Das „Sportliche Gesundheits-Optimalprogramm“
5.3. Kontraindikationen

6. Sportarten im Vergleich

7. Abstract

8. Abbildungsverzeichnis

9. Tabellenverzeichnis

10. Quellenverzeichnis

1. Vorwort

Österreich wird älter. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Österreich hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht nur deutlich nach oben entwickelt, sondern in den Jahren von 1900-2001 nahezu verdoppelt. Derzeit liegt sie für Männer bei etwa 75,4 und für Frauen bei 81,2 Jahren. Diese Entwicklung lässt sich natürlich nicht nur in Österreich beobachten, vielmehr handelt es sich hierbei um ein globales Phänomen, die westlichen Industrienationen im Besonderen betreffend.

Galt der Kampf der Ärzte früher eher der Bekämpfung von Infektionskrankheiten und anderen akuten pathologischen Geschehen, so sieht sich die moderne Medizin von heute mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert. Die sogenannten Zivilisationskrankheiten, chronisch-degenerative Erkrankungen, nehmen die Spitzenplätze in den Sterbestatistiken ein. Kardiovaskuläre Defekte, Schäden am Herz-Kreislauf-System, sind in modernen Industrienationen gar Krankheits- und Todesursache Nummer 1, ihre oft gravierenden Akut- und Spätfolgen zudem eine ernstzunehmende volkswirtschaftliche Größe.

Weder fehlt es der Medizin an geeigneten Mitteln für Diagnose und Therapie, noch sind die Ursachen für diese dramatischen Entwicklungen, die im Rahmen dieser Arbeit noch erörtert werden, unbekannt. Auch scheint es auf der Hand zu liegen, dass Sport und körperliche Betätigung im Allgemeinen als hilfreiches, ja geradezu notwendiges Instrument für die Prävention anzusehen sind. Doch auch in meiner Funktion als radiologisch-technischer Assistent wurde ich öfters mit der Frage konfrontiert, welche Sportart sich nun denn genau zur Vorbeugung von kardiovaskulären Krankheiten eigne und in welchem Ausmaß diese zu betreiben sei. Gibt es auch ein „Zuviel des Guten“ und wenn ja, wer ist dann als besonders gefährdet anzusehen? Es liegen zahlreiche Studien zu diesem Thema vor, die sich jedoch in der Regel auf die Untersuchung einer speziellen Zielgruppe, wie Gesunde, Ältere oder Infarktpatienten beschränken. Darum möchte ich diese Proseminar-Arbeit zum Anlass nehmen, eine Art Zusammenfassung zu erstellen, die, gestützt auf bereits veröffentlichte Studien, als Leitfaden für all jene dienen kann, die mit Hilfe des Sports ein längeres und vor allem länger gesundes Leben anstreben.

2. Einleitung

Um die Eignung des Sports als Präventions- und Interventionsinstrument gegen kardiovaskuläre Erkrankungen untersuchen zu können, halte ich es für wichtig, zu Beginn der Arbeit die wichtigsten, heute für den Anstieg der chronisch-degenerativen Krankheiten als verantwortlich erkannten, Ursachen aufzulisten. Dies veranschaulicht deutlich das Potenzial gezielter körperlicher Betätigung im Kampf gegen die Zivilisationskrankheiten.

Im darauf folgenden Kapitel möchte ich die Auswirkungen von regelmäßigem Ausdauertraining auf physiologische Parameter, wie etwa das Herzminutenvolumen, die Herzfrequenz oder den Cholesterinspiegel erörtern. Im Anschluss daran lässt sich ein sportliches Minimal- und Optimalprogramm ableiten, das dazu dienen soll, die zuvor beschriebene Anpassung des Körpers zu erzielen und damit die Gesundheit zu fördern, beziehungsweise durch Reduzierung der obgenannten Risikofaktoren zu erhalten. In diesem Zusammenhang sollen auch empfehlenswerte Trainingsintensitäten und nicht zu überschreitende Grenzwerte Eingang finden.

Im letzten Teil der Arbeit will ich schließlich untersuchen, welche Sportarten für präventive Zwecke besonders geeignet sind, um diese von anderen, aus präventiver Sicht nutzlosen, Disziplinen abgrenzen.

Diesen Fragestellungen will ich mich in meiner Arbeit annähern, um das Thema „Sport zur Prävention kardiovaskulärer Pathologien“ in möglichst umfassender Form beleuchten zu können. Erklärtes Ziel der Arbeit ist somit eine übersichtliche Zusammenfassung und Strukturierung bereits erhobener Daten, die dem Interessierten Auskunft darüber gibt, welche Sportart er in welcher Intensität auszuüben hat, um seine Gesundheit zu fördern und zu konservieren.

3. Das Risikofaktorenmodell

Die Zusammenhänge zwischen dem Vorliegen spezifischer Risikofaktoren und der Inzidenz einer Krankheit werden mit Hilfe von Risikofaktorenmodellen, denen epidemiologische Studien und Statistiken zugrunde liegen, erläutert. Somit ist ein Risikofaktor ein Faktor, der in statistischem Zusammenhang mit dem Auftreten einer Krankheit steht. Die Risikofaktorenmodelle sind gleichfalls die notwendige Voraussetzung für präventive Maßnahmen.

„Das Risikofaktorenmodell geht davon aus, dass Beschwerden sowie Erkrankungen häufig an ungünstige Bedingungen des körperlichen Zustandes sowie Lebenssituationen einer Person gekoppelt sind und dass Interventionen bei diesen Bedingungen, den sogenannten Risikofaktoren, anzusetzen hätten.“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Quelle: Bös, K.; Brehm, W. Gesundheitssport. 1998. Hofmann: Schorndorf)

Die koronare Herzkrankheit (KHK) hat eine komplexe Pathogenese und hängt vom Vorliegen vielfältiger Risikofaktoren ab. Die Inzidenz für KHK nimmt mit der Häufung von Risikofaktoren ebenso wie mit steigendem Alter zu.

Hypercholesterinämie, arterielle Hypertonie, Zigarettenrauchen und Diabetes mellitus sind sogenannte Risikofaktoren erster Ordnung für beide Geschlechter. Als unbeeinflussbare Faktoren werden männliches Geschlecht und genetische Prädisposition angesehen. Aus der Framingham-Studie geht hervor, dass auch die Adipositas als isolierter koronarer Risikofaktor bewertet werden kann (Quelle: Annals of Internal Medicine. 2003; 138: 24-32).

Nicht zuletzt Bewegungsmangel, der häufig mit den anderen, bereits erwähnten Risikofaktoren einhergeht und diese begünstigt, erhöht die Wahrscheinlichkeit einer koronaren Herzkrankheit maßgeblich.

In nachfolgender Tabelle werden die wichtigsten Risikofaktoren nochmals angeführt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wie im kommenden Kapitel erörtert wird, kann mit Sport nicht nur der krankmachenden Fettleibigkeit begegnet werden, er eignet sich auch, um einem erhöhten Cholesterinspiegel, Bluthochdruck oder Hyperglykämie (Gehalt des Blutzuckers über 6,7 mmol/l) vorzubeugen.

Psychokardiologische Studien lassen ferner vermuten, dass bestimmte Verhaltensmuster, wie beispielsweise extreme Leistungsorientiertheit und erhöhte Reizbarkeit, mit erhöhter Inzidenz an KHK in Zusammenhang gebracht werden können. In diesem Bereich besteht allerdings noch dringender Bedarf, die Forschung zu intensivieren, die Ergebnisse zu systematisieren und ihre Relevanz für die Prävention und klinische Rehabilitation zu bewerten.

4. Physiologische Auswirkungen des Sports

Der durch sportliche Betätigung geforderte Körper reagiert durch die Aktivierung zahlreicher physiologischer Systeme auf die ihm auferlegten Belastungen. Bewegung erfordert die Aktivierung und Kontrolle spezifischer Muskelgruppen, kardiovaskuläres und respiratorisches System ermöglichen deren Einsatz über längere Zeiträume. Wird der Körper durch geeignetes Training regelmäßig belastet, kommt es zu spezifischen Anpassungsreaktionen, welche die Effizienz und Leistungsfähigkeit des Körpers erhöhen. Das Maß dieser Veränderungen hängt hauptsächlich von Intensität und Dauer der Trainingseinheiten ab, sowie vom ursprünglichen Fitnesszustand des Trainierenden. Der Wegfall des Trainingsstimulus bewirkt die neuerliche Abnahme der durch das Training gesteigerten körperlichen Kapazität. In diesem Kapitel sollen aber aus der Fülle der trainingsinduzierten Anpassungsreaktionen nur die, direkt zum Thema passenden Auswirkungen des Sports auf Herz-Kreislauf-Parameter besprochen werden, weitere gesundheitsförderliche Aspekte, wie der Aufbau von Muskelmasse und die Steigerung der Beweglichkeit finden keinen Eingang.

Die primären Aufgaben des kardiovaskulären und respiratorischen Systems sind die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen und der Abtransport von Kohlendioxid und sonstigen metabolischen Abbauprodukten. Dies dient im weitesten Sinne zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur und des Säure-Basengleichgewichts. Ferner müssen Hormone von den endokrinen Drüsen zu ihren Erfolgsorganen befördert werden. Diese Aufgaben müssen auch noch bei gesteigerter körperlicher Belastung erfüllt werden, dennoch kennen diese beiden Systeme eine obere Leistungsgrenze, an der die Befriedigung der erhöhten Bedürfnisse des Körpers nicht mehr möglich ist.

[...]

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Gesundheitsvorsorge ohne Gefahr der Überdosierung
Hochschule
Universität Wien  (Institut für Sportwissenschaften)
Note
3
Autor
Jahr
2003
Seiten
23
Katalognummer
V22142
ISBN (eBook)
9783638255660
Dateigröße
1212 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen mittels Sport
Schlagworte
Gesundheitsvorsorge, Gefahr
Arbeit zitieren
Robert Csapo (Autor:in), 2003, Gesundheitsvorsorge ohne Gefahr der Überdosierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/22142

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