Controlling in Banken

Einflüsse durch externe Regelungen


Seminararbeit, 2012

21 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Ziele der Arbeit
1.2 Vorgehensweise

2 Bankcontrolling

3 Externe Regelungen
3.1 Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht
3.2 Rechtliche Rahmenbedingungen für Kreditinstitute (Basel I – III)

4 Auswirkungen

5 Zusammenfassung und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Risikogewichte und Unterlegungspflicht nach Basel I

Abb. 2: Drei-Säulen-Konzept von Basel II

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Problemstellung und Ziele der Arbeit

Der Ursprung des Controllings ist der industriellen Entwicklung in den USA in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts zurückzuführen.[1] Damals war der „Comptroller“ ein untergeordneter Gehilfe des amerikanischen Treasurers, der für das gesamte Finanzwesen der Unternehmung zuständig war. Er hatte die Rolle eines Kontrolleurs und die Aufgaben beschränkten sich auf Soll-Ist-Vergleiche.[2] In Deutschland verfügen Unternehmen zwischenzeitlich seit mehr als 30 Jahren Controllingabteilungen und es existiert bis heute keine allgemeingültige Definition für den Begriff.[3] „Jeder hat seine eigenen Vorstellungen darüber, was Controlling bedeutet oder bedeuten sollte, doch jeder meint etwas anderes, wenn er von Controlling spricht.“[4] Umso schwieriger ist es Controlling in bestimmten Bereichen (hier: Banken) zu definieren bzw. zu erläutern. Was bedeutet Bankcontrolling? Welche Aufgaben hat ein Bankcontroller wahrzunehmen? Hinzu kommt, dass kaum ein anderer Wirtschaftszweig in seinem unternehmenspolitischen Handlungsspielraum so stark durch staatliche Einflüsse eingeschränkt ist wie die Bankbranche.[5] Welchen externen Regelungen unterliegt das Wesen des Bankcontrollings also? Und welche Auswirkungen hat dies? Diesen Fragen widmet sich diese Arbeit. Ziel ist es demzufolge die Einflüsse durch externe Regelungen (hier: Basel I-III), wodurch das Bankcontrolling geprägt ist, zu untersuchen und einen Ausblick zu verschaffen.

1.2 Vorgehensweise

Die vorliegende Arbeit ist in fünf Kapiteln gegliedert. Nach der Einleitung im ersten Kapitel, beschäftigt sich das zweite Kapitel „Bankcontrolling“ vorerst mit der Definition des Begriffs Controlling, da es im Rahmen dieser Arbeit von grundlegender Bedeutung ist. Aufbauend darauf wird auf das Bankcontrolling eingegangen und die Aufgaben sowie Instrumentarien beschrieben. Im dritten Kapitel werden die externen Regelungen des Basler Ausschusses, die das Bankcontrolling einschränken, vorgestellt. Es gibt insgesamt drei Regelwerke (Basel I – Basel III). Basel I und vor allem das aktuelle Regelwerk Basel II werden ausführlich beschrieben. Basel III wird vollständigkeitshalber kurz angeschnitten, da es noch nicht in Kraft getreten ist. Anschließend werden im vierten Kapitel die Auswirkungen der Regelwerke beschrieben. Das fünfte und letzte Kapitel ist eine zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse. In diesem Kapitel werden die wesentlichen Erkenntnisse zusammengefasst und darauf aufbauend ein Ausblick über mögliche Weiterentwicklungen zu diesem Thema gegeben.

2 Bankcontrolling

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition, sowie den Aufgaben und Instrumentarien des Bankcontrollings, die im weiteren Verlauf der Arbeit wichtig sind.

Der Begriff „Controlling“ wird in der Praxis und Theorie unterschiedlich aufgefasst. Es herrscht keine Einigkeit darüber, was unter dem Begriff zu verstehen ist und welche Aufgaben wahrzunehmen sind.[6] Unter Berücksichtigung dessen, soll im weiteren Verlauf der Arbeit folgende Definition für das Controlling verwendet werden: „Unter Controlling ist die Summe aller Maßnahmen zu verstehen, die dazu dienen, die Führungsbereiche Planung, Kontrolle, Organisation, Personalführung und Information so zu koordinieren, dass die Unternehmensziele optimal erreicht werden“[7].

In Deutschland gewann das Bankcontrolling bei Kreditinstituten am Anfang der 80er Jahre verstärkt an Bedeutung. Damals stand die Opportunitätstheorie zur Bewertung des Bankgeschäfts im Vordergrund. Dann, in den 90er Jahren, wurde das sogenannte Barwertkonzept entwickelt, welches die Bewertung aller Bankdienstleistungen anhand von Marktpreisen beinhaltet.[8] Heute nehmen die Anforderungen an das Bankmanagement und das Steuerungsinstrumentarium des Bankcontrollings ständig zu. Gründe dafür sind der verschärfte Wettbewerbsdruck, die wachsende Komplexität und Dynamik der Bankenmärkte sowie die zunehmende Internationalisierung des Bankgeschäfts. Modernes Bankcontrolling wird als integriertes Konzept ertragsorientierter Banksteuerung verstanden. Die Steuerungsfunktion des Controllings weist konkret für Banken eine inhaltliche und eine formale Komponente auf. Die materielle Komponente des Bank-Controllings zeichnet sich dadurch aus, dass die Gesamtbank als auch die einzelnen Geschäftseinheiten bis hin zum einzelnen Geschäft in erster Linie ertragsorientiert gelenkt wird. Die Grundprinzipien des ertragsorientierten Bankmanagements sind dabei folgende:

(1) Primat der Rentabilität
(2) Ertragsorientierte Wachstumspolitik
(3) Ertragsorientierte Risikopolitik.

Mit der formalen Komponente kommt dem Controlling zum einen die Aufgabe zu die Rationalität bankbetrieblicher Entscheidungsprozesse durch systematische Planaktivitäten und Erfolgskontrollen sicherzustellen und zum anderen die Koordinations- und Informationsfunktion zu erfüllen.[9] Es lässt sich festhalten, dass die Komplexität des Bankcontrollings mit der Zeit zunimmt und einem Wandel unterliegt. Mit der sich ständig ändernden Umwelt ändert sich auch das Verständnis für Controlling. Zum modernen Controlling kann man ganz klar sagen, dass sich alle Abteilungen im Zusammenspiel an einem möglichst positiven Ertrag orientieren müssen. Die elementaren Aufgaben des Controllings in Banken sind dabei folgende:

- Aufbau und Sicherstellung einer den Grundgedanken Ertragsorientierter Banksteuerung adäquaten Infrastruktur, d.h. die Organisationsstruktur, das Planungs- und Kontrollsystem sowie das Führungsinformationssystem sind konsequent an der Maxime der Ertragsorientierung auszurichten.
- Institutionalisierung eines schrittweisen Vorgehens bei der Wahrnehmung controlling-spezifischer Prozessfunktionen. Es muss die Reihenfolge Situationsanalyse, Planungs- und Kontrollphase eingehalten werden, um die Geschlossenheit des Controlling-Zyklus zu garantieren.
- Moderation von Gesamtbanksteuerung und Einzelgeschäftssteuerung nach den Prinzipien Ertragsorientierten Bankmanagements.[10]

Es muss also in erster Linie die entsprechende Infrastruktur vorhanden sein, damit schließlich alle Prozessfunktionen in einem sinnvollen Zyklus ausgeführt werden. Es muss mit einer Situationsanalyse angefangen und danach sinnvoll und zielorientiert geplant werden. Zum Schluss tritt die Kontrollphase ein. Der daraus resultierende Soll-Ist-Vergleich ist gleichzeitig eine Hilfe für den nächsten Prozessbeginn. Auch hier gilt die bis zur kleinsten Steuerung hin ertragsorientierte Moderation. Um diesen Aufgaben gerecht werden zu können, stehen dem Bankcontrolling eine große Zahl von Management-Techniken und Instrumente zur Verfügung. Entscheidungsrelevante und unverfälschte Kosten- und Ertragsinformationen für das Informationssystem werden auf Grundlage von einzelgeschäftsbezogener Kalkulation von Zinsüberschüssen (bzw. Margen) mit Hilfe der Marktzinsmethode, von Standard-Risikokosten zur Abdeckung von erwarteten Verlusten im Kreditgeschäft und von Betriebskosten mit Hilfe der prozessorientierten Standard-Einzelkostenrechnung verschaffen. Die wichtigsten Auswertungsrechnungen sind die Produkt-, Geschäftsstellen- und Kundenkalkulation und die im Konzept der ROI-Analyse eingebettete Teil- und Gesamt-Betriebsergebnisrechnung. Techniken des Portfolio-Managements sind die ABC-Analyse, Portfolio-Analyse sowie die strategische Geschäftsfeldkurve. Die Instrumente Punktbewertungsverfahren und Wirtschaftlichkeitsrechnung (z.B. die Break-Even-Analyse) tragen der Konkretisierung der Strategien bei, wobei diese durch Risikoanalysen ergänzt werden. Die Risikoanalyse wird in statische und dynamische unterteilt. Umfangreiche Kennzahlen- und Klassifikationssysteme sind Bestandteil der Risikoanalyse. Zur Feinsteuerung werden die Instrumente Budgetierung und Abweichungsanalysen eingesetzt. Die strategische Kontrolle erfolgt schließlich durch Szenario-Techniken o.ä. Verfahren.[11] Es lässt sich erkennen, dass sehr viele verschiedene Methoden zur Verfügung stehen, um die Aufgaben des Bankcontrollings zu erfüllen. Die Controller müssen unter Berücksichtigung der Prinzipien und mit Hilfe dieser oder ähnlicher Methoden, das gesetzte, bzw. bestmögliche Ziel erreichen.

[...]


[1] Vgl. Horváth P., Controlling, 2006, S.20

[2] Vgl. Kaeser W., Controlling im Bankbetrieb, 1984, S.4

[3] Vgl. Behr P. / Fischer J., Basel II und Controlling, 2005, S.11

[4] Preißler P. R., Controlling, 2007, S.14

[5] Vgl. Kaeser W., Controlling im Bankbetrieb, 1984, S.31

[6] Vgl. Behr P. / Fischer J., Basel II und Controlling, 2005, S.11

[7] Wöhe, G., Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 2008, S.194

[8] Vgl. Schierenbeck, H./Rolfes, B./Schüller, S., Handbuch Bankcontrolling, 2001, S.21

[9] Vgl. Schierenbeck, H., Ertragsorientiertes Bankmanagement, 2001, S. 1f.

[10] Vgl. Schierenbeck, H., Ertragsorientiertes Bankmanagement, 2001, S. 5

[11] Vgl. Schierenbeck, H., Ertragsorientiertes Bankmanagement, 2001, S. 26

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Details

Titel
Controlling in Banken
Untertitel
Einflüsse durch externe Regelungen
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal
Note
2,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
21
Katalognummer
V215477
ISBN (eBook)
9783656432227
ISBN (Buch)
9783656436331
Dateigröße
810 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
controlling, banken, einflüsse, regelungen
Arbeit zitieren
Efsun Demir (Autor:in), 2012, Controlling in Banken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215477

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