Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Einführung in die Thematik- Fragestellung
1.2 Literatur und Forschungsstand
1.3 Methodik und Vorgehensweise
2. Begriffsdefinitionen
2.1 Demokratie
2.2 Kommunikation
2.3 Medien
2.4 Öffentlichkeit
3. Die Bedeutung des Internet für aktuelle Politik
3.1 Das Internet als Mittel zur schnellen Informationsverbreitung und Öffentlichkeitsbildung
3.2 Imagepolitik in den Medien
4. Die Beziehung zwischen Medien und Politik
4.1 Das konstruktivistische Beziehungsmodell
4.2 Die Verschmelzung von Politik und Medien
4.3 Die Verschmelzung von Realität und Projektion
4.4 Opportunismus als Grundlage politischen Handelns
5. Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Einführung in die Thematik- Fragestellung
Spätestens seit der Titulierung Gerhard Schröders als „ Medienkanzler“ ist klar, dass die politische Landschaft stark durch Medien geprägt ist und diese mittlerweile nichtmehr aus dem politischen Geschehen wegzudenken sind.[1] Bei dieser Betrachtung stellt sich die Frage, inwieweit Medien die Chance haben Politik zu beeinflussen, beziehungsweise wie Medien für politische Zwecke ausgenutzt werden können. Demnach soll als zentrale Frage dieser Hausarbeit beantwortet werden, wie stark das Abhängigkeitsverhältnis und die Beeinflussung von Medien und Politik aktuell ist. Dabei soll auch das Verhältnis von Medien und Gesellschaft eine Rolle spielen und in die Betrachtung einbezogen werden.
1.2 Literatur und Forschungsstand
Fachliteratur ist zu diesem Thema reichlich zu finden, vor allem im Bereich des Verhältnisses zwischen Medien und Politik, aber auch systemische Ansätze, wie Beispielsweise von Habermas, der sich bereits 1989 mit dem Zusammenwirken von Medien und der Gesellschaft beschäftigte. Allerdings erwächst daraus die Schwierigkeit relevante Werke für die Bearbeitung herauszufiltern.
1.3 Methodik und Vorgehensweise
Um der Arbeit die nötige Basis zu geben, soll zunächst eine kurze Definition der wichtigsten Begriffe stehen. Anschließend soll die Beziehung zwischen Medien und Politik und die Rolle des Internets für die Medienlandschaft genauer untersucht werden. Dem folgt eine Auswertung der medialen Entwicklung der vergangenen Jahre, stets unter Beachtung der Kernfrage. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst und ein Resümee gezogen.
2. Begriffsdefinitionen
Einleitend sollen die wichtigsten Begriffe kurz Erwähnung finden und definiert werden. Dies soll der besseren Einordnung der Begrifflichkeiten in den Gesamtkontext erleichtern.
2.1 Demokratie
Das Demokratieprinzip sollte jedem Bundesbürger geläufig sein, da es im Grundgesetz im Artikel 20 Abs. 1 GG für Deutschland festgeschrieben ist und mit der sogenannten Ewigkeitsklausel im Artikel 79 Abs. 3 GG gesichert wird. Demokratie bedeutet, dass die Macht vom Volk ausgeht und politische Vertreter durch Wahlen dazu erkoren werden, den Willen des Volkes umzusetzen. Deswegen wird die Demokratie auch als Volksherrschaft bezeichnet.[2]
2.2 Kommunikation
Bereits 1969 stellte Paul Watzlawick das sogenannte metakommunikative Axiom auf, indem er sagte: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ [3] Somit stellt er klar, dass Kommunikation, also der Austausch von Informationen zwischen Personen elementar für das menschliche Bestehen ist. Die Kommunikation muss dabei nicht zwingend zwischen zwei Personen stattfinden. Eine dieser Personen kann durch ein Medium ersetzt werden, wobei die Weitergabe von Informationen dann einseitig ist. In der Wissenschaft werden weiterhin vier Ebenen der Kommunikation nach Schulz von Thun unterteilt, welche hier nicht Gegenstand der näheren Betrachtung werden sollen.
2.3 Medien
Unter dem Begriff des Mediums oder der Medien im Plural sind im Allgemeinen Bücher, Zeitungen, Filme, Musik und so weiter zu verstehen. Im Kontext dieser Arbeit soll der Begriff der Medien ausschließlich im Zusammenhang mit politischer Berichterstattung gesehen werden. Dies umfasst Zeitungen, Nachrichtensendungen und Reportagen, aber auch Karikaturen und sogenannte „neue Medien“ wie Blogs und Soziale Netzwerke sollen mit einbezogen werden. Nach dem Konzept von Habermas sind Medien im Zusammenhang mit Kommunikation als Übermittler von Intentionen mit motivationalem Hintergrund zu sehen.[4]
2.4 Öffentlichkeit
Die Definition des Öffentlichkeitsbegriffes soll an die Erläuterung des zum Gegenstand der Europäischen Öffentlichkeit von Claudio Franzius angelehnt werden. Demnach ist Öffentlichkeit nicht allein die Summe aller Personen in einem Staat, sondern beschreibt das Umfeld einer kollektiven Meinungsbildung. Im Europäischen Beispiel war dies die Meinung über die BSE-Krise oder den Irak-Krieg, um hier nur zwei Beispiele zu nennen. In diesem Kontext soll der Begriff verstanden und im folgenden Text verwendet werden.[5]
3. Die Bedeutung des Internet für aktuelle Politik
In diesem ersten Abschnitt soll die Rolle des Internets als eines der wichtigsten Medien der Neuzeit für die politischen Geschehnisse und Entscheidungen herausgearbeitet werden. Hierbei soll im Fokus stehen, wer sich dieses Mediums benutzt, um was zu erreichen.
3.1 Das Internet als Mittel zur schnellen Informationsverbreitung und Öffentlichkeitsbildung
Das Internet ist seit seiner Öffnung für den alltäglichen Gebrauch vor 20 Jahren immer mehr zu dem Informations- und Kommunikationswerkzeug schlechthin geworden. Neuste Zahlen zeigen, dass bereits 65,1 Millionen Deutsche das Internet nutzen.[6] Damit sind wir Spitzenreiter in Europa. Damit einhergehen die Entwicklungen von sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und dem Videoportal Youtube, welche ebenfalls einen rasanten Zuwachs verzeichnen. Es zeigt sich also, dass vom Internet als Medium ein großes Potenzial ausgeht. Im Jahr 2001 thematisierte Thomas Meyer dieses bereits:
„Vom Internet wird in demokratiepolitischer Hinsicht viel erwartet, so auch, dass es eine direkte Demokratie wie die der Polis in Athen durch seine technischen Möglichkeiten auf virtueller Ebene zu neuem Leben erweckt und damit die ganze, von Massenmedien und Fernsehen geprägte Mediendemokratie hinter sich lässt.“[7]
Jedoch hat sich das Internet mehr zu Massenmedium entwickelt, als es Meyer vielleicht gedacht hätte. Es bietet den Zugang zu unterschiedlichsten Ressourcen, von Tageszeitungen über Mediatheken großer Nachrichtensender hin zu Blogs von Internetnutzern, in deren diese ihre eigenen Gedanken zu bestimmten Themen formulieren. Dies bedeutet in der Konsequenz nahezu uneingeschränkten Zugang zu einer Vielzahl von Informationen aller Art, und durch das Grundgesetz gewährleistete Recht auf Freiheit der Presse und der eigenen Meinung auch aller Inhalte.[8] Hierbei wird in zwei verschiedene Formen der Informationsweitergabe unterschieden. Die erste Form wäre die von Meyer als One-to-many-Struktur. Diese besagt, dass es einem einzelnen Möglich ist durch das Internet die aktuellen Informationen, politischen Gedanken oder ähnliches Informationsgut innerhalb kürzester Zeit und mit wenig Aufwand an viele Leute zu verteilen. Ist die Information verteilt, besteht nun für alle Nutzer die Möglichkeit diese Inhalte zu diskutieren oder zu verteilen und die Form wandelt sich in die Many-to-many-Struktur. [9] Somit bietet das Internet die Grundlage für eine Öffentlichkeit, welche alle Staatsbürger umfassen kann.
[...]
[1] Vgl. König, 2002 [online].
[2] Vgl. Bundesministerium der Justiz: Artikel 20 Abs. 1 und Artikel 79 Abs. 3 GG.
[3] In: Watzlawik, 1969, S. 53.
[4] Vgl. Künzler, 1989, S. 18.
[5] Vgl. Fanzius, 2004, S. 1 f.
[6] Vgl. Internet World Stats, 2011 [online].
[7] In: Meyer, 2001, S. 177.
[8] Siehe: Artikel 2,4 und 5 Grundgesetz In: Bundesministerium der Justiz: Artikel 2,4 und 5 GG.
[9] Vgl. Meyer, 2001, S. 177.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts Martin Schulze (Autor:in), 2011, Die Mediatisierung der Demokratie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/215165
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