Musikfarben von Radioprogrammen


Hausarbeit (Hauptseminar), 2009

18 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1.Einleitung

2. Wie können Musikfarben im Radio untersucht werden?
2.1. Beschreibung der Musikrichtungen nach den spezifischen Eigenschaften der Musik selbst
2.1.1. Aufbau der Studie
2.1.2. Inhaltsanalyse
2.1.3. Befragung
2.2. Unterscheidung der Radioformate anhand von Selbstauskünften der Radiosender
2.2.1. Was versteht man unter Formatradio?
2.2.2. Besonderheiten der Untersuchung

3. Welche Kategorien von Musikformaten werden unterschieden?
3.1. Adult Contemporary
3.2. Melodieradio
3.3. Contemporary Hit Radio
3.4. Middle of the Road

4. Marktanteile verschiedener Musikformate

5. Musikpräferenzen verschiedener Nutzertypen

6. Musikauswahl der Radiosender

7. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Musik ist ein selbstverständlicher Bestandteil des Alltags und ein permanenter Begleiter in vielen Lebensbereichen. Sie vermittelt ein Lebensgefühl und dient der persönlichen Regulierung der Emotionen der Menschen. So kann sie beispielsweise zur Entspannung, zur Aktivierung oder als Rückzugsmöglichkeit, aber auch als kollektives Event verstanden werden, wobei nicht alle Musikrichtungen und Stile für alle Situationen gleichermaßen sinnvoll und gut zu gebrauchen sind (Neuwöhner, Popmusikpräferenzen und Lebensstil, S.45).

Musik ist mittlerweile überall verfügbar und hat dadurch einen hohen individuellen und situativen Gebrauchswert erhalten, das heißt, welche Musik konsumiert wird, in stark von der einzelnen Person sowie der jeweiligen Situation abhängig, in der die Musik gehört wird. Da Musik der Haupteinschaltgrund für die Radionutzung (Neuwöhner, Popmusik-präferenzen und Lebensstil, S. 45) und die Basis des Programms der allermeisten Radiosender ist, soll in dieser Hausarbeit der Frage nachgegangen werden, ob dem Hörer musikalisch eine ausreichend breite Palette von Klangfarben und Stilen zur Verfügung steht. Inwieweit bieten die einzelnen Radiosender in Deutschland ein ausdifferenziertes Musik-Programm, das die Wünsche und Bedürfnisse der Hörer wirklich widerspiegelt? Gibt es in der Radiolandschaft eine tatsächliche Vielfalt an Musikfarben, oder wird eher ein Massenprogramm gesendet? Und wo liegen die Ursachen für die sich darstellende Situation?

Hierfür soll zunächst der Frage nachgegangen werden, wie Musikfarben im Radio überhaupt untersucht werden können, bevor darauf eingegangen wird, welche Kategorien von Musikformaten zu unterscheiden sind und welche Marktanteile diese verschiedenen Format erzielen. Nachdem weitere Marktfaktoren für die Radioformate näher beleuchtet wurden, soll die Musikauswahl der Radiosender einer genaueren Betrachtung unterzogen werden. Hierbei werden auch die Unterschiede zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Radiosendern untersucht, bevor abschließend die Ursachen der derzeitigen Marktstruktur bei den Musikformaten im Radio zusammengefasst werden sollen.

2. Wie können Musikfarben im Radio untersucht werden?

Bei der Radionutzung in Deutschland sind die Selektionsprozesse der Hörer zu 80-90% auf die Musik eines Radiosenders zurückzuführen. Musik ist somit der Haupteinschaltgrund der Radiokonsumenten. Die unterschiedlichen Musikfarben im Programm eines Radiosenders führen zu einer unterschiedlichen Einteilung der Sender. Die Schwierigkeit hierbei besteht darin, zu entscheiden, anhand welcher Kriterien Musik sinnvoll und zuverlässig zu klassifizieren ist. Auf diesem Gebiet gibt es sehr wenig aussagekräftige Untersuchungen.

Die Musikfarbe eines Radiosenders kann auf zwei verschiedene Arten untersucht werden. Zum einen kann man die Musikrichtungen nach den spezifischen Eigenschaften der Musik selbst beschreiben, und zum anderen können die Radioformate anhand der Angaben, die die Radiosender über sich selbst machen, unterteilt werden.

2.1. Beschreibung der Musikrichtungen nach den spezifischen Eigenschaften der Musik selbst

Im Jahr 2002 wurde im Rahmen einer Studie eine Befragung von Radio-Hörern im Raum Mitteldeutschland durchgeführt, deren Ergebnisse man mit einer Inhaltsanalyse von 17 Radiosendern im relevanten Sendegebiet kombinierte.

2.1.1. Aufbau der Studie

Ziel dieser Studie war es, herauszufinden, inwieweit das Empfinden und die Erwartungen der Hörer an ihr sogenanntes „Idealradio“ mit der realen Situation auf dem Radiomarkt übereinstimmen, und warum sich die Hörer für ein bestimmtes und gegen ein anderes Radioprogramm entscheiden. Es galt also die Frage zu beantworten, inwieweit sich die Hörererwartungen und das Programmangebot aufeinander eingestellt haben. (Vowe/Wolling, Radioqualität – was die Hörer wollen und was die Sender bieten, S. 18 f)

In dieser Hausarbeit soll das Augenmerk jeweils nur auf den relevanten Programmbestandteil Musik gelegt und die Ergebnisse für diesen Bereich extrahiert werden.

2.1.2. Inhaltsanalyse

Bei der Inhaltsanalyse wurden Programme von 17 Radiosendern aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen untersucht.

Hierbei handelte es sich um folgende Sender: Antenne Thüringen, Landeswelle Thüringen, Radio Top 40, MDR1 Radio Thüringen, JUMP, MDR Kultur, MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt, Radio SAW, Radio Brocken, Rockland, Project 89.0, Radio FFH, Planet, hr1 Info, hr2 Kultur, hr3 Junge Welle, sowie hr4 Service.

Diese Sender wurden über einen Zeitraum von 4 Wochen von September bis Oktober 2002 untersucht. Das Programm wurde hierfür aufgezeichnet und anhand eines Codebuchs wurde die Musik hinsichtlich verschiedener Kriterien analysiert. So wurden zum Beispiel die unterschiedlichen Musikstile festgehalten, es wurde untersucht ob mehr Instrumental oder Gesang geboten wird, und die Stimme des Interpreten wurde hinsichtlich des Geschlechts des Sängers bzw. Chors analysiert. Ferner wurden musikalische Merkmale wie Sprache, Tempo, und Klangvolumen oder auch Intensität und Stimmung des Musikstücks untersucht, außerdem erfolgte eine Einordnung der Stücke nach Melodie- oder aber Rhythmusbetonung.

Je stärker sich die Lieder in diesen verschiedenen Dimensionen unterscheiden, desto größer ist das Überraschungsmoment für den Hörer. Als überraschend wurde die Musik eingestuft, wenn ein Sender auf unterschiedliche Stile zurückgreift oder innerhalb der hauptsächlich gespielten Richtung viel Abwechslung bietet. Je kleiner das Spektrum der ausgewählten Stile ist, desto höhere Erwartbarkeit liegt vor. Zusätzlich wurden bei der Messung noch 2 Indikatoren für die Erwartbarkeit herangezogen, zum einen die Anzahl der Top 50 Charthits im Programm und zum anderen die Rotation, das heißt wie oft bestimmt Lieder an einem Tag im Programm eines Senders wiederholt werden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Musikfarben von Radioprogrammen
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena  (Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften)
Veranstaltung
Auswirkung der Digitalisierung auf die Hörfunkmärkte in Deutschland
Note
2,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
18
Katalognummer
V214791
ISBN (eBook)
9783656428985
ISBN (Buch)
9783656444534
Dateigröße
455 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Radio, Musik
Arbeit zitieren
Janine Knodel (Autor:in), 2009, Musikfarben von Radioprogrammen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214791

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