Einstellungsunterschiede zwischen den Geschlechtern

Umfrage mit statistischer Auswertung


Hausarbeit, 2012

29 Seiten, Note: 1,8


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Zusammenfassung

2. Einführung und Hypothesen
2.1. Einstellungen
2.1.1 Definition und Funktion
2.1.2 Messung von Einstellungen mit Fragebögen
2.2 Psychologische Geschlechtsunterschiede
2.2.1 Definition des psychologischen Geschlechts
2.2.2 Abkehr von der traditionellen Sicht psychologischer Geschlechtsunterschiede
2.2.3 Moderne Auffassungen zu psychologischen Geschlechtsunterschieden
2.2.4 Empirische Untersuchungen der psychologischen Geschlechtsunterschiede
2.3 Hypothesen

3. Methoden
3.1 Vorgehen bei der Datenerhebung
3.2 Vorgehen bei der Datenauswertung

4. Ergebnisse
4.1 Die zusammengefassten 160 Werte
4.2 Verteilungen und Interpretation
4.3 Hypothesenprüfung mit der deskriptiven Statistik
4.4 Überprüfung der Stichprobe
4.5 Der Fragebogen als Prognoseinstrument
4.5.1 Prognose mit Hilfe des z-Tests
4.5.2 Prognose mit Hilfe der linearen Regression
4.6 Prognosegenauigkeit des Fragebogens

5. Diskussion der Ergebnisse

6. Quellenverzeichnis

7. Anhang

Fragebogen, Tabellen Rohwerte, Arbeitstabellen und Grafiken

1. Zusammenfassung

Während einer Untersuchung zum Thema Einstellungsunterschiede zwischen den Geschlechtern wurden 20 Frauen und 20 Männer befragt. Dazu wurde ein Fragebogen mit 20 Fragen zu den Themen Ängstlichkeit, Gemeinschaftssinn, Dominanz und Zielstrebigkeit genutzt. Fünf Items repräsentierten jeweils unterschiedliche Aspekte der Themen.

Durch die Befragung konnten signifikante Geschlechtsunterschiede zum Thema Ängstlichkeit festgestellt werden (d = -1,02). Anschließend konnte anhand dieser Daten das Geschlecht der Probanden mit einer Prognosegenauigkeit von 90% vorhergesagt werden.

Bezüglich der Einstellungen zu Gemeinschaftssinn, Dominanz und Zielstrebigkeit existierten zwar Mittelwertsunterschiede zwischen den Geschlechtern, diese sind jedoch nicht auf die Population übertragbar.

2. Einführung und Hypothesen

2.1 Einstellungen

2.1.1 Definition und Funktion

Einstellungen entscheiden, wie wir die Welt erleben. Sie sind "Überzeugungen oder Gefühle, die Menschen prädisponieren, in einer bestimmten Art und Weise auf Dinge, Menschen und Ereignisse zu reagieren."1 Dabei unterscheiden sie sich in ihrer Richtung, Bedeutsamkeit, Stärke, Komplexität, Organisation, Bewusstheit sowie ihrer Verbindung zu anderen Einstellungen, Meinungen und Werten.2

Einstellungen dienen einer oder mehreren Funktionen: der Selbstdarstellung, der Verteidigung des Egos, der Erreichung von Zielen und der Informationsverarbeitung.3 Häufig gehen wir von Einstellungsunterschieden zwischen den Geschlechtern aus.

2.1.2 Messung von Einstellungen mit Fragebögen

Wie können diese geschlechtstypischen Einstellungsunterschiede gemessen werden? Implizite Einstellungen können nur mit Hilfe spezieller Tests erfasst werden. Explizite Einstellungen können hingegen direkt abgefragt werden, da sie dem Bewusstsein zugänglich sind.

"Einstellungen können - und sollten - sowohl verbal als auch nonverbal gemessen werden"2 und durch Verhaltensstudien validiert werden. Fragebögen sind hierbei technische Grenzen gesetzt. Besonders bei der Beantwortung von Likert-Skalen neigen Probanden zu extremen Antworten ohne den Inhalt der Items ausreichend zu beachten.2 Deaux weist ebenfalls auf die unterschiedlichen Ergebnisse hin, zu denen Feld- und Laborstudien kommen können.4

2.2 Psychologische Geschlechtsunterschiede

2.2.1 Definition des psychologischen Geschlechts

"Geschlechtsunterschiede können auf verschiedenen Ebenen betrachtet werden: auf der gene- tischen, der hormonellen, der neuronalen und der Verhaltensebene. In den ersten drei Fällen spricht man auch vom biologischen Geschlecht, im letzteren Fall vom psychologischen Ge- schlecht."5

2.2.2 Abkehr von der traditionellen Sicht psychologischer Geschlechtsunterschiede

"Das psychologische Geschlecht wird wesentlich von Geschlechtsstereotypen der jeweiligen Kultur beeinflusst." 6 Geschlechtsrollen sind demnach kulturabhängig und verändern sich im Laufe der Zeit. Deaux7 schildert, wie unsere traditionelle Vorstellung von männlich und weib- lich als entgegengesetzten Polen in den 70er Jahren widerlegt wurde und einen Sturm neuer Studien auslöste. Es wurden etliche neue, orthogonal zueinander stehende Skalen zur Mes- sung geschaffen. Jetzt werde "zunehmend erkannt, dass Männlichkeit und Weiblichkeit multi- dimensionale Konzepte sind, die nicht anhand ein- oder zweidimensionaler Skalen gemessen werden können (Constantinople 1973, Spence 1983b, 1984, Deaux 1984b, Feather 1984)".8

Bem's Konzept der Androgynität wirbelte 1974 noch einmal Staub auf: Es beschrieb "Männer und Frauen, die männliche und weibliche Qualitäten zu etwa gleichen Anteilen besitzen".7 Diese Idee war revolutionär, da sie die traditionelle Bedeutung der Geschlechtsunterschiede hinterfragte und frischen Wind in die Forschungsarbeit brachte. Laut Deaux ist "ihr empirischer Status jedoch fragwürdig".8

2.2.3 Moderne Auffassungen zu psychologischen Geschlechtsunterschieden

Die Gleichstellung der Geschlechter führt heute zu weniger ausgeprägten Unterschieden (Eagly und Wood, 1999). Die Größe des Geschlechterunterschieds sei laut Rosenthal & Rubin (1982) abhängig davon, in welchem Jahr eine Studie durchgeführt wurde. Die Zahl der Verfechter des traditionellen Rollenverständnisses sinkt ebenfalls.9 Auch wenn er oft übertrieben dargestellt wird: Die in der Alltagspsychologie oft bemühten Geschlechtsste- reotypen enthalten meist einen wahren Kern.10 Doch wie groß sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern wirklich?

2.2.4 Empirische Untersuchungen der psychologischen Geschlechtsunterschiede

Die vorliegende Befragung konzentrierte sich auf folgende geschlechtstypische Einstellungen zu denen bereits etliche Forschungsergebnisse vorliegen:

1. Merkmal Ängstlichkeit: Studien zeigten, dass Männer risikobereiter sind (Rosenblitt, Soler, Johnson & Quadagno, 2001), impulsiver und erlebnishungriger (Zuckerman & Kuhlmann, 2000) als Frauen. Frauen erzielen in Big-5-Tests höhere Neurotizismus-Werte.11
2. Merkmal Gemeinschaftssinn: Frauen erhalten höhere Werte für den Big-5-Faktor Verträglichkeit (Budaev, 1999; Costa et al., 2001). Sie reagieren empathischer und besitzen einen höheren Empathie-Quotienten EQ (Baron Cohen et al., 2003).
3. Merkmal Dominanz: Männer führen direktiv bis autokratisch, Frauen eher demokratisch. Frauen fördern die Mitbestimmung durch die Mitarbeiter stärker als Männer (Eagly und Johnson, 1990; van Engen und Willemsen 2004).
4. Merkmal Zielstrebigkeit: Zielstrebigkeit gilt als eines der typischen Merkmale des Männerstereotyps.12

Im Rahmen der Untersuchung wurde versucht, diese Geschlechtsunterschiede an einer kleinen Stichprobe nachzuvollziehen.

2.3 Hypothesen

Tabelle 1: Hypothesen und zugehörige Items zur Erfassung der Einstellung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3. Methoden

3.1 Vorgehen bei der Datenerhebung

Die Daten wurden durch eine anonyme Online-Befragung gewonnen. Die Stichprobe bestand aus 40 Personen, 20 davon weiblich und 20 männlich. Die Probanden stammten aus unter- schiedlichem Kontext, teilweise waren es Kollegen, teils Freunde oder Bekannte von Freun- den. Per Email wurde ihnen ein Link zum Fragebogen (siehe Anhang) geschickt und um Beantwortung gebeten. Die Testpersonen konnten so Zeitpunkt und Dauer der Durchführung frei wählen.

Durch Zusicherung der Anonymität wurde versucht, die Ehrlichkeit der Probanden zu erhö- hen. Bei der Zusammenstellung der Fragen wurden verschiedene Aspekte der Merkmale Ängstlichkeit, Gemeinschaftssinn, Dominanz und Zielstrebigkeit berücksichtigt. Jedes Merk- mal wurde durch 5 Items abgebildet und die Antworten mit einer 5-stufigen Likert-Skala er- fasst. Für die Auswertung wurde für jedes Merkmal das arithmetische Mittel gebildet.

Die Items waren sowohl positiv als auch negativ formuliert, um durchgehendes Ankreuzen auf einer Seite sowie sozial erwünschte Antworten zu reduzieren. Es wird davon ausgegangen, dass die Probanden den Abstand zwischen den Stufen der Likert-Skala als gleichgroß betrachteten und die Messdaten daher intervallskaliert sind.

Zusätzlich wurden Alter, Geschlecht und Bekanntheitsgrad erhoben. Für die Angabe des Al- ters wurden Altersgruppen vorgegeben um die Anonymität der Probanden zu gewährleisten.

3.2 Vorgehen bei der Datenauswertung

Der statistischen Auswertung dienten der Anderson-Darling-Test auf Normalverteilung, die Konfidenzintervalle und Effektgrößen der Mittelwertsunterschiede sowie die Ermittlung der Korrelation anhand Spearman's Rho und Pearsons Korrelationskoeffizient.

Für die Prognose des Geschlechts mittels Fragebogen wurden der z-Test und die lineare Regression genutzt.

4. Ergebnisse

4.1 Die zusammengefassten 160 Werte

Tabelle 2: Die zusammengefassten Werte für jedes Merkmal

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

4.2 Verteilungen und Interpretation

Abbildung 1: Verteilung des Merkmals Ängstlichkeit

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Verteilung des Merkmals Gemeinschaftssinn

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Verteilung des Merkmals Dominanz

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Verteilung des Merkmals Zielstrebigkeit

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Einstellungsunterschiede zwischen den Geschlechtern
Untertitel
Umfrage mit statistischer Auswertung
Hochschule
( Europäische Fernhochschule Hamburg )
Note
1,8
Autor
Jahr
2012
Seiten
29
Katalognummer
V214171
ISBN (eBook)
9783656424536
ISBN (Buch)
9783656819028
Dateigröße
2036 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Statistik, Umfrage, Forschungsbericht, Geschlechtsspezifisch, Geschlecht, Einstellung, Gender
Arbeit zitieren
Carina Franz (Autor:in), 2012, Einstellungsunterschiede zwischen den Geschlechtern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/214171

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