Supervision – was ist das? Ziele, Verfahren, Formen der Supervision


Seminararbeit, 2001

14 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Hauptteil
2.1 Definition
2.1.1 Allgemeine Definition
2.1.2 Definition der DGSv
2.1.3 Weitere Definitionen
2.2 Geschichte der Supervision
2.3 Ausgangssituation
2.4 Ziele der Supervision
2.5 Zielgruppen
2.6 Verfahren
2.7 Formen der Supervision
2.7.1 Einzelsupervision
2.7.2 Gruppensupervision
2.7.3 Supervision in Organisationen
2.7.3.1 Teamsupervision
2.7.3.2 Organisationsberatung
2.7.3.3 Coaching
2.7.3.4 Intervision
2.8 Ablaufmodelle
2.8.1 Die „Phasen einer Supervisionssitzung“ nach Harald Pühl
2.8.2 Die „Stufentechnik der Supervision“ nach Heigel-Evers
2.8.3 Das Modell der „Kollegialen Supervision“ nach Jugert

3. Schluß

4. Quellenverzeichnis

1. Einleitung

Im Rahmen des Studiums der Soziapädagogik/Sozialpolitik an der Universität der Bundeswehr München fand im Themenbereich Handlungskompetenzen ein zweitägiges Blockseminar mit dem Thema Supervision bei Herrn Dr. Thomas Giernalczyk statt.

In dieser Hausarbeit werde ich nun die dort besprochenen Themen anhand einschlägiger Literatur und Informationsmaterialien zentraler Institutionen aufarbeiten und versuchen einen definitorischen Gesamtüberblick über das Thema Supervision zu geben.

2. Hauptteil

2.1 Definition

2.1.1 Allgemeine Definition

Das Wort Supervision stammt ab vom lateinischen supervidere was bedeutet, etwas von oben überblicken.

Eine andere, aber sinngemäße Wortherkunft läßt sich auch aus dem Englischen herleiten: super (engl.) bedeutet höchst oder hervorragend; vise (engl.) bedeutet beaufsichtigen. Super-vision wäre demnach (wörtlich übersetzt) die Ober-Aufsicht, der Supervisor (engl.) der Inspektor.[1]

„Supervision ist die erforderliche Distanz zum eigenen Tun. »Was wir dringend brauchen, ist konstruktive Kritik von Menschen, die wir respektieren!« (Warren Bennis)“[2]

Die Brüder Gonschorrek erklären Supervision wie folgt :

Als Ausgangsproblem nennen sie die Furcht deutscher Führungskräfte, jemand könne annehmen, sie hätten Führungsprobleme. Die Lösung (Supervision) soll daher Führungskräften helfen, sich ihrer Probleme anzunehmen und geeignete Problemlösungsstrategien zu entwickeln.

Supervision soll durch Anstoßen, Organisieren und Moderieren dazu beitragen, daß sich Arbeitsvorgänge verbessern, indem mehr Wissen, Professionalität und Reflexion (= Überdenken) darin vorkommen. Dabei sollen auch soziale und situative Probleme gelöst werden, die den Arbeitsvorgang erschweren und belasten.“[3]

2.1.2 Definition der Deutschen Gesellschaft für Supervision (DGSv)

Die Deutsche Gesellschaft für Supervision definiert Supervision in ihrem Konzept von 1996 wie folgt:

„Supervision ist eine Beratungsmethode, die zur Sicherung und Verbesserung der Qualität beruflicher Arbeit eingesetzt wird.

Supervision bezieht sich dabei auf psychische, soziale und institutionelle Faktoren.“[4]

Supervision hat dabei Szenen, Probleme und Konflikte des beruflichen Alltages zum Gegenstand. Sie fördert in gemeinsamer Suchbewegung das Lernen von Einzelpersonen, Gruppen, Teams und Organisationen und verbessert dabei deren Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit. Sie arbeitet selbstreflexiv, das heißt sie instruiert oder schult nicht.

Supervision nützt des weiteren der Personalentwicklung, der Erweiterung der Wahrnehmungsfähigkeit, der emotionalen Entlastung, der Persönlichkeitsentwicklung sowie dem professionellen Umgang mit Klienten und Kunden.

Somit unterstützt Supervision die Entwicklung von Konzepten, die Begleitung von Strukturveränderungen und die Entwicklung der eigenen Berufsrolle.[5]

2.1.3 Weitere Definitionen

In der Literatur sind ebenfalls etliche Definitionen zu finden. Ich werde an dieser Stelle einige wenige anführen, um einen Überblick zu verschaffen, und Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Autoren zu verdeutlichen:

„Supervision ist eine Methode auf dem Gebiet der Ausbildung und Kompetenzerweiterung und als solche ist sie auf das Lernen selbstständig und integrativ zu arbeiten bei der Ausübung eines dienstleistenden Berufes gerichtet, wobei die Beziehungsaspekte eine wichtige Rolle spielen. Supervision spezifiziert sich als Methode durch seine Zielsetzung, Grundstruktur und methodischen Ausgangspunkte, die miteinander in Zusammenhang stehen.“[6]

„Supervision ist berufsbezogene Beratung im Spannungsfeld von Person–Institution–Klientel.“[7]

2.2 Geschichte der Supervision

Die Geschichte der Supervision ist eng verknüpft mit der Geschichte der Sozialarbeit.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bilden sich in Nordamerika gemeinnützige Wohlfahrtsorganisationen, die zur Anleitung, Führung und Beratung ihrer ehrenamtlichen Helfer spezielle Mitarbeiter einsetzen. Der Grundstein für Supervision ist gelegt.

1911 findet in den USA eine erste Qualifizierung in Supervision statt.

In den 30er Jahren stellen emigrierte europäische Sozialwissenschaftler ihr Know-how der Aus- und Weiterbildung von Sozialarbeitern zur Verfügung. Supervision ist bald Bestandteil praktischer Sozialarbeit.

1954 erscheint in Deutschland ein erster Aufsatz zum Thema Supervision. In den 50er und 60er Jahren findet Supervision Einzug in Ausbildung und Praxis der Sozialarbeit an Fachhochschulen.

Seit 1964 werden spezifische Zusatzausbildungen angeboten und weiterentwickelt.

Im Jahre 1989 gründet sich die Deutsche Gesellschaft für Supervision e.V. als Berufs- und Fachverband einer inzwischen eigenständigen Profession. Supervision ist zu einem Bestandteil der Verbesserung beruflicher Kooperation und Kommunikation geworden.[8]

[...]


[1] Vgl. Gonschorrek, Ulrich: Managementpraxis von A bis Z ..., Frankfurt a.M., 1999, S. 359

[2] ebenda

[3] ebenda

[4] Homepage der DGSV: www.dgsv.de

[5] vgl. Homepage DGSv, hier die Verbände Nürnberg, Region Weser-Ems, Mainfranken.

[6] Frans Siegers: Professionalisierung von Supervision, in: Harald Pühl, Handbuch der Supervision (Bd.1): Beratung und Reflexion in Ausbildung, Beruf und Organisation, Berlin, 1990, S.37

[7] Peter Becker: Externe Supervision – Interne Supervision, in: Harald Pühl: Handbuch der Supervision (Bd.2), Berlin 1994, S. 344

[8] vgl. Homepage DGSv

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Supervision – was ist das? Ziele, Verfahren, Formen der Supervision
Hochschule
Universität der Bundeswehr München, Neubiberg  (Fakultät für Pädagogik)
Veranstaltung
Blockseminar Supervision
Note
1,7
Autor
Jahr
2001
Seiten
14
Katalognummer
V2136
ISBN (eBook)
9783638113076
Dateigröße
605 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Arbeit bietet einen kompakten Überblick über das Thema Supervision: Definition, Geschichte, Ausgangssituation, Ziele, Verfahren, Formen und Ablaufmodelle von Supervision.
Schlagworte
Supervision
Arbeit zitieren
Achim Heinrichs (Autor:in), 2001, Supervision – was ist das? Ziele, Verfahren, Formen der Supervision, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2136

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